Arthurs und Victors Zelle führen. Beide befanden sich noch in denselben. Er be gnügle stch mit dieser Gewißheit indeß noch nicht, sondern trat von dem Wächter begleitet in die Zellen ei» und untersuchte die Fknst«rgitt«r genau. Erst als er an ihnen.nicht d«n geringsten Versuch, sie zu durchbreche», wahrnahm, war er brruhigt. Nun brgab «r stch zu d«r Zell«, welche Sinell bewohnt hatte. Zwei Stäbe des Gitters waren mit einer stint» Säge durchsägt u. lagen am Boden. Er forschte genauer nach und fand an der Erde auch eint stint Säg», mit wtlchtr die Eiftnstäbt durchschnitten wartn. Aus dtr wollenen Dtckt hatte der Gefangen» stch »in Stil ang'ftriigt, das tin» End» desstlbt» war an dem Gilter befestigt. Es war zu schwach gewesen, den Unglücklichen zu tra gen. Derselbe büßte den Fluchtversuch vitllticht mit dtm Ltbtn. „Wie ist diese Säge in die Hände d«S Gefangenen gekommen?" fragte Heinrich dt» G«fängnlßwä>t«r. Di«f«r konnit ktint Antwort darauf gt „lch frlbst bin zugtgtn gtwtst», als dtr GtsangtNt unlrrsucht und hitrher gebracht wurde, ich weiß deshalb gtnau, daß tr nicht da» kitinstt Instrument bti stch haitt," fuhr Htinrich fort. „Er hat ditse Sägt deshalb erst hi»r in der Zellt «mpfangt«. Wtr ist zu ihm g«komm«n?" „Auß«r mir, Niemand," erwi«d«rte der Wärter. „Wer hat ihm das Ess«n gebracht?" „Ich." „Woher hab«« St« dasselbe geholt?" „Direkt aus der Küch«." „Wußte man dort, für n»«« dasselbe bestimmt war?" „Nein. Ich habe stets mehrert Portio nt» zugltich gtholt und trst ans dtm Gangt vor dtn Ztllc» getheilt." „Wer war dahti zugtgtn?" „Niemand." „Dann liegt nur die Möglichktit vor, daß tr die Säge durch Si« «rhalten hat!" „Durch mich?" wt«d«rhol»t d«r Gtsäng nißwärtrr und blickit Htinrich erstaunt an. D«r G«dank«, daß «r «in«m d«r Ge sangenen, die sein«r Obhut anvertraut war«», «in Mitttl zur Flucht g«g«ben ha b«n sollte, trschit« ihm so nngthtntr, daß tr ihn nicht zu sasstn vtrmochtt. Ditse wenigen Worte und stin «staun- Irr Blick vtrriethtn Htinrich, daß tr durch, aus unschuldig war. „Hat Niemand nach dem Gesängen«» gefragt oder zu sprechen verlangt?" „Auch tie beiden Loppins nicht?" „Auch st- nicht. Ich darf ja ohne Er laubniß des Richters mit kein«,» drr Un t«rsuchungsgesang«nkn irgtnd w«n verkeh ren lasst«." „Es hätt» Jtma»d »ach den Gefange nen fragen können." „ES ist Niemand hier gtwtftn, ich wür de auch auf keine Fragt gtantworltt ha htn. Ich bin schon lange Jahre im Di«n ste und kenne denselben. Meine Stelle würde aus dem Spiele stehe», wenn ich mir ein«» gehl«r zu Schulden kommen ließ«." Htinrich gab tS auf, dtn Wärt» noch wtiitr auszuforscht». Er litß die Ztllt verschlirßtn und nahm dtn Schlüssel mit stch, u»> sie am folgenden Tage noch ein mal sorgfältig zu untersuchen, vielleicht sand er dann irgend einen Punkt, durch welchen rr Aufklärung erhielt. Er begab sich wieder hinab zu der Woh nnng de» wo dtr Unglücklichr lag, d»r stin Vtrlangen nach Freiheit so schwer büßt» niußtt. Sintll lag noch Immer bewußlioS da. Der herbtigtrustNt Arzt war damit be schäsligt, stint Vtrltpung zu unttrsuchen. Sein bedenkliches Gesicht verritth Htin rich sofort, daß die Verletzung gefährlich war. „Wie steht es?" fragte er, an dt» Arzt htrantrtltnd, halblaut. „Schlimm schlimm," rnigtgntlt dtr Gefragte, ohne stch in feiner Untersuchung störtn zu lasst». „Es ist ein cittsttzlichtr Sturz gtwesen. Ein Bein und ein Arm sind gebrochen, dtr Kopf ist trhtblich vtr lttzt." „Ist Gtsahr sür stin Ltbtn vorhandtn?" fragte Htinrich weiter. „Gewiß. ES gthöri tinr starke Natur dazu, wenn sie dies übtrwindtn soll. Ich alltin mag die Verantwortung nicht auf mich nehmen, ich bin ohnehin alltin nicht im Siandt, ihn zu vtrbindtn, tr muß nach dtm Krankenhause geschafft wtrden." „Cht rr zum Btwnßtstin kommt?" „Sobald als irgend möglich. Jede Stunde Verzug erhöht die Gefahr. Wtnn Ihnen an seinem Lehen gelegen ist, so lasst» Sit nicht säunitn." In tinem Siechlorbt wurde der Un glücklicht nach dem Krankenhause gebracht. Heinrich begleitet» ihn nicht, sondern be gab sich h»im, denn dtr Morgtn brach be rtil« htrtin und tr sühltt sich rrmüdtt. E« war btrtits spat am Morgtn, als Htinrich durch tintn Grrichlditnrr gewtckt wurdt. Der UntersuchungSrichttr litß ihn bitttn, zu ihm zu kommrn, hastig kltldtlt tr sich an und folgte der Aufforderung. Mit Spannung trat er in das Zimmer, in weicht,» Rödtr sich btfand. „Sit sind übtrrascht, daß ich Sit habe bitttn lassen, zu mir zu kommen?" sprach Röder. „Nur die Eilt, weicht mir ihr Bolt an« Herz legte, hat mich übtrrascht," tntgtg nete Heinrich. „Doch Sit wissen, daß ich Ihnen gern jeder Zeit zu Gebote stehe." „Ich babe Sie in Ihrtni eigenen In teresse ruskii lassen," fuhr Röder lächelnd fort. „Der Unglückliche, welcher seintn Fluchtversuch in der vergangtNt» Nacht so schwer hat büßen müsst«, hat nach mtr verlangt, um ei» offenes Bekenntniß ab zulegen. Nach der Aussage des Arztes steht es sthr schlimm mit ihm, tr schtint ditS stibst zu fühlt», sonst wurdt «r schwrrlich darnach v«riang«n, s«in Gewis s«n zu «rltichttrn. Ich denke sein Bekennt niß wird auch Sit inlerresslrtn, deshalb habe ich Sie bitten lassen zu kommen." „Ich danke Ihnen ausrlchlig," entgeg ntle Htinrich, dem UntersuchungSrichttr die Hand entgegtnstrtckend. „Ich ver muthe, wir werden erhaullche Dingt ver nehmen, die den beide» den letz ten Stoß versetzen werden, übrigens hatte tch nicht erwartkt, daß Sinell so Haid be kennen werde, es muß In der That schlimm mit ihm stehen." Von einem Proiokollsührer begleitet, be gaben ste stch nach d«m Krankenhaus«. Ehe sie zu dem Unglückliche» lraie», lie ße» sie den Arzt der Anstalt rufen. „Es steht sehr schlimm," entgegnete die ser auf ihre Frage. „Ich glaube nicht, daß er mit d«m L«ben davo» komme» wird." „Er hat mich rufe» lassen, um ein offe nes Bekenntniß ahzulegen," warf Röder tln, „wird ditse Aufregung ihm nicht scha den?" Der Arzt zuckte mit der Schulter. „Da er selbst nach Ihnen verlangt hat, so benutzen Sle den Augenblick. Ich be fürchte, daß er Ihnen in vierundzwanzig Stunden keint Antwort mthr wird gtbtn könnt». Er scheint nicht mit eintin er schwtrit» Gewissen sterbe» zu wolle», tS wärt hart, ihm ditst Erleichterung zu ver sagt«." Sie begaben stch zu dem Unglücklichen. Als ste eintraten, versuchte er, stch empor zurichten, er vermochte es nicht. Seine Augen waren starr auf ste gerichitt, sein Geficht hatte stch außtrordtntiich vträndtrt der nahrndt Tod hatte bereits Furchen hineingezogen. Dtr Wärttr richttle Sinell a»f sein Verlangen etwas empor. Röder und Heinrich waren zu ihm ge treten. Sein Blick blieb auf Heinrich haf ten. „Wen« meine Gegenwart Ihnen un angenehm ist, so werde ich mich entfernen," sprach Heinrich. Der Kranke schüttelte leise mit dem Kopf». „Bleiben Sie—ich habe nichts mehr zu iürchten." „Sit haben mich ruft» lassen, um ein offtnes Bekenntniß abzulegen," nahm Rö der das Wort. „Es ist recht, daß Sie Ihr Gewissen zu erleichtern suchen, das wird Ihnen Ruhe gtben." Ein entstellendes, grinsendes Lächeln zog über die btreitS halb »rstarrt»» Zug» d»s Kranken hin. „Mtin Gtwissrn btlästigt mich nicht," sprach er. „Ich will »ur, daß Ditjtnigen, wtlcht an mtintin ganztn Unglücke Schuld stnd, nicht frei ausgehe». Es soll sie die Strafe treffen, welche sie verdienen, den» ste sind schuldiger wit ich." „Sprechen Sie aher die volle Wahr heit," mahnte Röder. „Ich habe nicht nöthig die Unwahrheit zu sagen," rntgegnet» Sinell mit schwa cher, ab«r doch deutlicher Stimme. „Die Wahrheit reicht vollkommen aus, um sie zu vernichte». Oh, st» sind herzloser und schlechter, als irgend ein Mensch ahnt, aber ich kenne sie seit Jahren, denn ich habe ja ausführt« müsst«, was sit auSge sonnt« und jetzt habe ich meinen Lohn!" „Regen Sit stch nicht auf," warf Röder ein. Dtr Krankenwärter rkichte ihm ein Glas Wasser, ans dem er hastig einige Zügt trank. „Ich haht dit Fabrik in Brand gesteckt," fuhr Sinell fort, „ich habe es auf den Btfthl dtr beiden Lopplns gethan. Es war dies schon lange vorher verabred»! und vorb»r»it»t, «S war di»S schon btschlos s»n, »he stt die Fabrik kaufttn, haha! Sie haiitn ja kein Geld, um st» zu btzahlen. Sie hattt» die Fabrik hoch verstchtrt, na mentlich die Vorräthe, von denen nicht der zehnte Theil von d»m vorhanden war, was in den Büchern steht. Die Bücher stnd gefälscht, von beiden —auch von mir. Ich sollte ein Driitheil des Gewinnes em pfangen, allein ich bin überzeugt, daß st» mich darum betrogen hätten. Sobald st» dl» verstcherte Summe erhalten, wollten sie fliehtn auch zur Flucht war bereits Alles vorbereittt. Btidt Brüder haben dtn Plan ausgesonnen und derselbe war nicht schlecht, Ich selbst war ftst übtrztugt, daß tr gelingen müsse. Auf ihre Veran lassung mußte ich mit Wendel Streit be ginnkn und ihn aus der Arbeit entlassen, denn wir mußten Jemand haben, auf d»n wir d»n Verdacht lenken konnten und auch dies war uns zum Th«il sehr gut gelun gen. Um jeden Verdacht von stch f»rn zu halt»n, »»ist» d»r A»li»rt mit stlntr Frau In das Bad. Dit Frau sollte von dort wtittr rtistn, um spättr bti der Flucht nicht hinderlich zu sein. Sie nahm sogar ihrt sämmtlichen Werihsachen qiit sich. Damit die Arbeittr, von dtntn tin großer Theil in der Näht dtr Fabrik wohntt, nicht «chtztitig zur Hülst rilttii nnd das Feutr virlleicht im Entstehen dämpsttn, wurdt der Ball veranstalte», absichtlich wurde »in am »ntgtgengesetzten Ende d»r Stadt litgendtS Loeal dazu gtwählt. Vir falls jeden Verdacht von sich fern zu Hai ten. Ich mußte das Schlimmste thun und den Plan ausführen. Ich sttlllt mich schon am Tagt vorhtr krank und ltgit mich ins Bitt, obschon ich mich sthr wohl sühlt«. Und auch dies gelang mtki tch täuschte sogar dtn Arzt, dtn ich ruft» ließ. Dies hatte Arthur mtr gtraihtn. Durch das Fenstrr mtintr Kammtr vrrlitß ich in jener Nacht das Haus aus dtmselbtn Wtgt kehrt« tch zurück. (gortseßung folgt.) Das Auch fein« h«it«r«n Bild«r hat d«r Kri«g. Unter diese gehört folgendes kleine Erlebnisi. Eines Abends saß der Oberst Kurth, weicher die öff«ntitch« Sicherheit in d«r zw«»«« Armee zu überwachen hat, in s«i n«r Wohnung in Orleans, hatte vtrschi«- dtn« Ditnstgeschästt trltdigt und war thtn im Begriff, sich zur Ruht zu begtben, als unttn an der Hausthür heftig geschellt wurde. Nicht lange, so wurdtn die Trtppe htranf, die zu der Wohnung des Ober sttn sührlt, schwtrt Trittt vtrnthmbar und darauf an dtr Thür derselben ein starkes Klopsen. „Htrtln!" Dlt Thür wurde geöffnet, eln Soldat erschitn und hinter ihm noch tin Mann in Civiikitidung. Dit Uniform dtS Ersit rtn ließ tinen htssischen Chevaurltger tr kenne«, die andre» Anzeichen, das gerö thett Gesicht, der lauie Ton ließen darauf schließen, daß er des süßen WtlntS tin wtnig zu vitl genossen hatte, wie dem he ften Soldaten zu Zeiten passtrt. „Wohnt hier dtr Osfizitr von dtr Gtnsd'armtrie?" „Der bin ich. Was steht zu Diensten?" „Nu, des is g'schtidt, daß wtr Sie ge funnt habbe «u habbr Mtr g'wunnt. Verzeihe Sit, Herr Offizier, aber ich muß Jhnt des Alles erscht expllcire. Ich g'hör' zu de Htsst, des werde Sit schun an met Uniform g'sehe habbe und der do" da mit zog der Sprecher aus der Tiefe und tintr Eckt drS Zimmtrs den Civilisten hervor —„der do, dtr is e Mann von dtr Tolonn', die als dlt Fourag' und drs All's fahre, St werde mich fcho verstehe. Nu, wir stnd do uf einem Dorf drei Stund von Orleans beime Bauern einquartirt des arm Luder hat selber nix zu nage und zu beiße und das soll »ins noch was gebbe. Aber Hunger hat mer drnmdem. Du, hebb' ich zu dem da g'sagt tr ts e Mann von der Colon«', dit als die Fou rag und des All's fahrt —" „Ich wtiß, ich wtiß—" „Na, dtnn ist's gut, dann brauch' ich's Ihne n«t erst zu explicire. Du, wtßie was i»er nehme unserm Bauer sei Chaist wägelcht und fahr« da in di« groß' Stadt OrlkanS und kaufe, was mer zu «ss« braucht. Grld habbe mer g'nug—ja Herr Offizier, Geld habbe mer lmmer—«nd so habbe m»r a'g'spannt und stnd reig'fahr». Dann habb» mer tig'kaust Flrisch und Mthi und Butter und Paschtete und Pom mad' und Slitstlwichs und was mtr so halt braucht, und dann—dann —" „Nu was denn dann?" „Verztiht Se, Htrr Offizier, aber es passtrt einem Mensche halt manchmal, daß er was thut, das er nit thun sollt' und so find mer in's Wirthshaus g'rathe wie? Ei das kann ich Ihn» selber nlt sage, wie das zu'gang» is, aber use Mal wäre mer halt drin." „Und haben eins über den Durst gt truuktn nicht war?" frug der Offizier, dt» die Sache anfing zu belustigen. „Was Se von mer denkt, Herr Offizier —! Ich e Soidate, e Kämpfer für'S Va terland zu Pferd ich soll mich so weit vtrgesst? DtS stht Se nitr doch an, dtß ich noch ganz nüchtern bin—aher der do, der Mann von der Colon«', die als die Fourag'—" „Was ist mit dem Mannt?" „Was mit dem ist? Des mußie St doch schon lang g'seht habbt, zu vitl gt trnnke hat tr es giebt so unmäßige Ltut'." „Dtr Mann scheint aber doch ganz nüchtern zu sein-dagegen Sie—" »Ich? Frage Se mti Rittmeister, ob ich Ntt s«i btschltr Mann in dtr ganze Schwadron bin—lch sage Jhnt, ich habb' uf dt Franzost eig'hane, daß st stch htilig gedacht habbe, wenn mehr solche K«rl komme, denn find mehr perduS—das htißt uf deutsch futsch. No, Se habbt doch von de Htsst g'hört!" „Im Ernst, sie haben sich vortrefflich geschlagen, aber nun würde Ich Sie auch bitttn, tin wtnig leiser zu sprechen ich versteht Sit sthr gut." „Ntt wahr, zu laut? Sithst dt's," wandte stch dtr Soldat an stlntn Btgltl ttr, „ich hab' mer'S gleich gedacht, du sprichst zu laut vor tintin Vorgesttzlt, wie dem Herre, muß mer ganz lris r»dt." „Und nun muß ich Sit trfuchtn, mir zu sagtn, was Sie eigentlich wollen." „Unser Chaifewägelcht wollt mer wie der habbe," platzte dtr Sprtchtr in dtm ftlben lauten Ton, in dem er vorhtr gt fprochtn hattt, htraus. „Wit mer in dem Orleans eig'fahrt stnd, habbt mir immer uf dt Kathtdral', was mtr bei uns zu Haus die Domkirch' nennt, zugehaltt, d«s is in tlntr frtmde Stadt immtr das Best', grad' uf de Kirchthurm zu und dort habbe mer das Chaiftwägtichr drnn sttht lasse und habb« unst» Einkauf g'. macht, und wie mtr jttzt wi'dtr hinkommt, um mit des Chalstwägtlcht htimzufahrt, i» kti EhaisewSgtlcht mthr do und gar nirgends mehr zu stnne." „Nun, und was soll ich denn dabei thun?" „No, Se solle uns des Chaiftwägrlcht suche htlst." „Wtnn ich nur wüßt», wie man das jetzt in der Nacht mach«." „Was? Da« wisse Se n«t? Et, wozu stnd S« d«nn Offizt«r von d« Gtnsd'ar merik, wtnn St uns n»t sage könn«, wi« m«r unser Chaisewägelch« wi«d«r altrapir« „Ich haht Ihnen doch schon gesagt, daß ich sehr gutt Ohrt» habt, und daß Sit sich gar nicht so sthr anzuflrtngrn brau chen, um stch mir verständlich zu mache»." „Hörst Du'S," wendet stch der Soldat wltdtr zu dtm Colonntnman«, dtr »ich! den Mund aufthat, „tch habb'Dtr'S schon e Mal g'sagt, ganz ltls muß nitr mit tiit ine Vorgrsetztt spricht, so ltis, daß rr'S ntt hört kann." „Daß Ihr Wagen weg ist, darf Sie nicht Wundrr nehm««. Irgend «in Ver wund«t«r, irg«nd «in Truppinth«», der ankam und der das htrrtnloft Fuhrwerk da steht» sah, der hat natürlich st». Das wäre nicht geschehen, und Sie hätten Ihr Chaisewägtichtn witdtr, wtnn Eintr von Ihne« bti dem Fuhrwerk zu rückgeblirbe« wäre." „Sithst Dn'S, ich habb' der'sch glrich g'sagt, bltib' Einer bei dtni Chaistwägel ch« zurück—ab«r n«i g'soff« muß werd« —und immer g'soff«, bis d«r Verstand und de militärisch« Allrailttät und zulrtzt auch d«S Chatstwäg«lch« fort is. Nu könne m«r in dtr Nacht guckt, wir i»tr wttdrr htm kommt mit unsere LebenSmittri, mit der schwer« Last." „Wo hab«« Sie denn Ihr« LtbenS mittel?" - „Et, dit habbe nitr uf die Domtrepp' hingtltgt, wttl mthr doch trscht Ihne ussuche wollte, um zu wisse, wie und wo denn?" „Heult kann ich unmöglich »och tlwaS thun, mtine Ltutt find alle auswärts, aber morgrn will ich vtrsucht», ob man Ihntn das Fuhrwerk witder herbtischas srn kann. Bleibt» Si» hier, quarii»r»n Sie stch irgend wo ti», aber gehe» Sit und versichern Sit stch Ihrer Einkäns» auf d»r Domtreppe, sonst geht »S Ihnen mit di»s»n wi» mit d»m Wagen." „Do könn» Se Recht habb». An Allem is aber nur der do schuld, ich habb' ihm g'sagt, Du bleib' hier bei de Paschtete und bei der Sti»srlwichs ab»r noi, mit hat er müsst, um zu stht, wit Sit denn aus sehe, 'S ischt t Kreuz mit so cneine Mann von der Colon»', dit als dit Fourag' und des Alles führt." „Aber »un gehen Sit. Gute Nacht — gntt Nacht!" Endlich gingen ste. Eint halbt Stunde mochte vergangen sein, da wurde »nten an der Hausklingel so stark gerissen, daß der Oberst trschrecki aus dem Schlafe auf fuhr, an das Fenster trat, dasselbe öffnete und hinaus frug, was denn vorgefallen sei? „Herr Osfizier," ließ sich von unien die Stimm« d«S htsstschtn EH«vauxlig«rS ver nchmen, „mer wollte' Ihne nur g'hor schamst nirldt, daß mer ach de Lebens mittel uf der Domtrepp' net mehr vorg'- funnt habbe. Nu hat All'S der Teufel g'holt—no könne mer zu Fuß unfrrt Wtg finne. Ich habb'S dem Mann von der Colonn' tbbt explicirt, was doch des Saufe vor e Lasttr is. Schönen Dank für Ihre Müh'—jetzt brauche nitr auch ket Chaife wägtlche mehr." Georg Horn. El» fürchterliches Unglück erzählt die „Post" in Council Bluffs, lowa, folgen dermaßen- In der Nacht vom verwiche ntn Sonntag auf Montag stnd zwei Kin der der Familie Valitr. wticht ungefähr acht Mtiien von hier entfernt wohnt, von Haust wtggtgangen, um tine NachbarS- Famillt, die eine Meile entfernt wohnt zu besucht», als dtr Sturm die Kleinen, welche sich im Alter von neun und elf JahrtN btfandtn, überraschte. Sie verlo rt« dtn richiigtn Weg zum NachbarShaust, irrttn lange auf dtr Prairit htrum, bis das jüngst« der Kindtr endlich erschöpft zur Erde fiel und in kurzer Zeit endete. Die ältere Schwester stand längere Zeit, bis zum Tode geängstigt und umtost von dem fürchterlich»!! Sturme bei d»r Ltiche ihrer Schwtsttr, bis ste stch endlich auf rafft« und dt» Wtg verfolgtnd witdtr aus dit richtige Spur zur Sicherheit kam. Dem Tode nahe fand das das gesuchte Haus und erzählte dort das Unglück, worauf fogltich mehrtit Personen stch aufmachten, das verlorene Kind zu suchen. Nicht langt dautrte tS bis sie die entseelte Hüllt des Mädchens fanden. Nach dtn ntUtskn Btrichttn ist auch die ältere Schwester In Folgt dtS ausgtstaiidtntn SchrtckttiS der jüngeren Im Tode gefolgt. Der Graf von Abensberg hatte be kanniiich 33 Söhnt, mit dtntn er zu Kai ser Conrads Heerbann stieß. Readtng in Pennsylvanien aber ist im Augenblick noch glücklicher als weiland die Grafschaft Abensberg. Es beslßt einen Mann, einrn Dtutschen, der sich Vater von 40 Kindern nenntn kann. Er Ist trst S 5 Jahre alt, und war 3 Mal verheirathet. Seine jetz ige Frau gebar ihm in 3 Jahren und 4 Monaten v Kinder, indtm slt dreimal Drillinge hatte. Von dt« 40 Kindtrn wartn 21 Knabtn und 19 Mädchen. 3L hat tr btgrabrn. Ein romantischer Fall. Eine große Erbschaft wartet auf einen ihrer Erben. —Dit Beamten dtS KritgS dtpartrmtnlS zu Washington forschrn zur Ztit nach tintin gtwissen Fritdrich Wil helm Ktyser, aus Deutschland gebürtig. Der Mann diente während dtS Krieges in der UnionS Armee. Als man zuletzt von ihm hörte, btfand tr sich krank und mit wtnig Hoffnung auf wtederherstell ung. Ob er damals starb oder nicht, ist unbtkannt. Man v»rsucht nunmehr auf Vtranlassung der prtußischtn Rtgitrung und sptzitll dtS htsstndarmstädtischtn Co», suis Nähtre« über das Verbltibtn dtS be sagttn Mannes einzuziehen. ES trhtllt, daß Ktyser Erbt von Ii Milliontn Thalern ln Dtutschland ist und das Ttstamtnt, welches ihm die Summt vtrmacht, dit Btstimmung tnthält, daß die Nachlassenschaft erst nach 7» Jahrrn vertheilt werden soll, tS sti denn, daß zu vor der Tod des Erben Keystr gerichtlich constatlrt sei. Alle Nachforschungen stnd bis dahin trfolglos gtweftn und Hai drr General-Adjntant wiederholt nach Nord- Carolina geschrieben, um die von den Er ben de» Keyser In Deutschland so t» wünschte Kundt zu trlangtn. Der Philadelphia Demokrat btinerkt über die New-Aorker Frtedensseier: Noch etwas anderes lehrte diese große Prozes sion in New-llork. Unsere englisch rtden den Mitbürger habe» stch zufoigt dtr ein fältige» Berichte über Turner-, Schüpen- und Sängerfeste daran gewöhnt, ihre deutschen Brüder nur in der Eigenschaft als Singer, Springer und Scheibenschie« Ber zu betrachten, als deren gemtinsame« Symbol unier der Herrschaft von Gam hrinuS und BachuS: Drei Dinge galten inhalifchwer, Pretztl, Lager »nd SchweizerkäS. Der imponirende Aufzug der Werkleule mit ihren Ensemble« zeigte rtttmai de« Herr«« AankttS, daß die Fabriken «nd Werkstätten des Landes in den Händen des Deutschlhnms stnd. Bon d«r gewalti gen Maschinen-Fabrik bis zu der leichten Manufaktur der Conditoretwaare« gibt «S keine Industrie, kein Handwerk, in welchem die Deutschen nicht die Leiter und die besten Arbeiter im Lande stnd. Der Einfluß, den eine solche Race auf die G«- stttung und di« Bildung, den Lebensgenuß und die Moral der Nation ausübt, ist um so fester und solider, weil er auf dem Bo den ernster, ruhiger, qualifizirter Arbeit steht, der Kunst und Wissenschaft innig gesellt zur Hand gehen. Union Reftlmration. »13 Lackawanna Avenne. erlauben sich, einem verehrten Publikum ergebenst anzuzeigen, baß ste und Rest keine Müde scheuen werben, ihre Gäste auf das Beste zu bedienen. Regelmäßige Kostgänger zu herabgesetzten Preisen bewirthet. 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