AG AG G AG VV " AG V G GGG G> 7. Jahrgang. Dr. F. Bodeman, Linden Straße, zwischen der Penn und Franklin Avcnne. L'füce-Siu.lden, Morgen» «on B—9 Nachmittags „ 3—6 Abends „ B—9 In Abwesenheit wird gebeten, Nachricht zu hin r lassen. >mz7 Dr. Camill Krejei, Arzt, Wundarzt«. Geburtshelfer, dinirt von l l Uhr Vormittags bis 3 Uhr Nach- Jmpflina jeden Montag, Mittwoch und Frei ag, von t t Vorm. bis 3 Uhr Nachm. Wn7 An verkausen: Ein HauS und zwei dazu gehörend» Lotten, grltgtn in Petersburg, ll). Waid. Ebenso eine Anzahl Lotten in Green Ridge, in verschiedener Lage und zu annehmbaren Prei sen. Nähere Auskunft ertheilt EhaS. Ochs, Penn Avenue, Scranton. ll>n7l> Deutsche Apotheke, 118 Lackawanna Avenue, eben Handley'S MerchantS u. MechanleS Bank. ilapF H. F. Lobeck. lf L. (ütiittevclev, Deutsche Apothcke, sl<'> Lackawanna Avenue. Dr. S. W. Rnch, !7ff>cestu»dkn: Morgens von 7 9, Nachmit ags von l2j—2uiid tij—B. Von 8 Uhr Abends ! is 7 llbr Morgens in seiner Wohnung, No. Zahnarzt, PniS: Halbeo ganzes Gebiß 4ZY. -gen. Office oberhalb MaihcwS Apotheke. l-i?9 W. O. Tower, Stellen - Nachweisnngs- Bnrean, Geschäftsstunden: Von 9—tlj Uhr Morgens, von l—4 Uhr Nachm. und 7—B Uhr Abends. Verlangt—Stellen für Clerks, Verkäufer, Dienstmädchen, Kost- wrrdcn punklNch^nnd Chas. Dupont Breck, Advokat uud Tachwalter, >ese Gesellschaft fährt fort, C. Chittenden, Apotheker, Her r n A. Wei ga nd, Fischer « Assion, Grvcerie» nnd Proviftonen, lnba gischer u. Assion. "lUjrstl. Völker. Penn Ave., nahe Giinster's Möbclstore. Versicherung, Zpedition—und—Wechsel. A. Sic wart Pott er (Nachfolger «on G. H. Walter) ist Agent für die „Home Versicher ung» Eo. und,,V»roming vl»ckl"Zlmme» 0. «I. A 00., Tapeten <K Wandpapier, Fenster-Vorhänge, Schl-, Dlak- und Schreibbücher, Sprecht bei uns vor. fchäft gerade der Ort ist, wo sie prompt und reell behandelt werden. (2lo9) Karl D. Neuster, Kappen- Fabrikant, Ar^^uch^W^llw^ia^e n, Spiel sachen, Bü - (Httnster St Hnll, Großes Mobilien-Lager, Matthen Scranton, iv. Jan. 1866. ba Lokal-Bcränderung. Möbeln! Möbeln! Grießer Co., Scranton, ÄZ. gebr. 1866. Garney, Tripp L 5 Co., Schnupf-, Rauch- nnd Kan- Taback, Pfeifen ic. Aug" Rauchtabacks. Neues Etablissement. Kleider-Geschäft, in I. Zeidler S Gebäude, "" «anxelliolr S Bct»neMer. 207 Lackawanna Avenue, A>7 Zeidler'S Block. Scranton, 29. April 1869. Wir zeigen nicht an. NvKarKels H Harris, Das billigste Grocerie-Geschäft im Staate, »»» ! Lackawanna Ave., I Peter Creter, R eftaur <» tion, ZZ3 Penn «»enue. Gcran««». Scranton, Luzerne County, Pa., Donnerstaq ben 20. April Ml. Keller öf Schürholz, Schreibbuch Fabrikanten Buchbinder 201 Lack a. Avenue, ZeiblerS Block. Vollständige Maschinerien und Werkzeuge, auSgewÄhlteS Mate rial und langjährige Tchreibbüchern, Blank BookS, Orderbüchern, Receipt Büchern ze., Bibeln, Gebetbücher, Mnflk, Gartenlaube. Novellenschatz wird ein neues deuischrs Geschäft nach Aräfien " 'Achtung"! ChaS. F»eb. Keller, Scranton, den t. Dezbr >B7l?—lsd7»^ Oefcn! Vefen! Billigsten Preisen. Waare gut! 23ag6ba N chf st ß Joseph Ober, Be Kupfer- ä- Eisemvliaren, Messer, Löffel Bügeleisen Bleirohren und Wasserlettun^e» NeneS Möbel- Geschäst. eröffnet hatt und stets einen Vorrath der besten Mdbeln zu den billigsten Preisen balle. Repa- bisse « d ich ei e ill A 112 Scranton, 2. Dez. 1869—ba John Scbröder, (17n70) John Schröder. Nem r Store. schen Eedar und PittSton Avenue, i/ seinem Groeerie- und Provisions-Geschäft croffnet und Bekanntt iu^ahl- Jakob Engel. Duponco s goldene Pillen für Frauen Duponro's goldenc Pillen für Franc» §l per Box. Sechs Bvsrs 8 » frei »ach irgend einem l!andeStdeile geschickt. Ferner »erkauf! durch R. G. Morgan u. <lo.< H,de »h » in jeder Stadt der Ver. Staaten und durch S. D. H°»e. alleinig»» Si,,n«bum«r. Z7»7o.tj «s- GefchäftS-Karten. Architekt, Baumeister Sklngenieur. (Städtischer Vermesse»,) Office, Svl Lucka. Avrnue, nahe Washington, 3linz Seranton, Pa. 70,tj 5. n. (üampkeU, R e ch t S - A n w a l t» pünktlich besorgt. 7jl7i> C O. Carman, Hände ,« PineßrookKohlen Office in No. tiZ9 Penn Avenue, 2jlB Scranton, Pa. tj D. (? o l l i n ö, Rechts-Anwalt, P eter Erster, HauS-, SHild-, Freses-St Ornamental-Maler, F. W. (Hüuster, Advokat und RechtS-Auwalt, 2908 Scranton, Pa. ba Dr. Gumpert, praktischer deutscher Arzt, 22570 Office» Scrauton HauS. <H u st a v Yah n, Advokat und Rechts-Anwalt, Office mit Stanley Wootward, Esq., Franklin Straße, WilkeSbarre, Luzerne Co., Pa., ljrl Alexander Oav, Frrzco-, und Ichild-Maler, In Herrn M. Green'S Lokal, Lackawanna Avenue, besorgt alle in sei» gach einschlagenden Arbeiten und Tapezieren bestens. Nap7l) klonst, A. <?. Konarson, deutscher Uhrmacher « Juwelier, Wyoming Are. gegenüber dem Wyoming HauS, Scranton, li). Jan. 1866 ba C. Merrifteld, Advokat uud Lachwalter, Office in Pauli'S Block, Lackawanna Ave nue. l9mz« Wer ist schuldig? Erzählung von Friedrich Friedrich. (Fortsetzung.) Victor wollte sich auf Heinrich stürzen, die Beamten kamen ibm zuvor und erfaß ten ihn. Ein heftiges Ringen entstand. Dasselbe war indeß nnr »on kurzer Dauer, Victor wie Arthur unterlagen der Ueber- „Fesseln Ste die beid.n Verbrecher mit aller Strenge!" rief Heinrich den Beam ten zu. „Keine Schonung! Dieselbe wäre verkehrt angebracht! Binden S>te ihnen die Hände auf !en Rücken! Ich habe Ihne» ja vorhergesagt, daß diese Herren zu jeder That fällig sind!" Er ergriff den in dem Kasten liegenden Revolver. Derselbe war fein gearbeitet und stchsläufig. „Hiermit hätten Sie uns in der That viel zu schaffen gemacht," sprach er zu Ar tbur. „Sie hatten sich indeß in meiner Achtsamkeit getäuscht. Bet solchen Ver brechern, wie Sie sind, ist man doppelt vorsichtig!" Arthur erwiederte kein Wort. Sein Gesicht war entstellt, jeder Zug der Ruhe war daraus verschwunden, aus den Au gen glühte ein lödtlicher Haß, die Lippen waren fest auseinander gepreßt, sein Kör schlau angelegt zu haben," fuhr Helnrich fort, „allein Sie haben Ihre Klugheit doch ein wenig überschätzt. Das Attentat Beide Gefesselten schwiegen. Sie stan den regungslos da, nur ihr Auge folgte wenn auch mit wenig Erfolg. Die Polizetdiener hatten die Hände der beiden Verbrecher festgebunden, dennoch versuchte Victor mit Anstrengung aller Kräfte die Fesseln zu zerreißen. Heinrich »emeekt, „Binden Sie den Herrn noch fester, damit er einsteht, daß seine Bemühungen erfolglos stnd," befahl er. „Wir haben die Mittel, noch stärkere Verbrecher zu bändigen." Ausbrüche ohnmächtiger Wuth. „Ich habe auch noch Mittel, Ihre Dro hungen zu verhindern," erwiderte er. „Vergessen Sie nicht, daß es allein von mir abhängt, ob Sie gefesselt zu Fuß burch die Stadt geführt werden, oder ob ich Sie tn einem Wagen zum Gefängnisse brin gen lasse. Es würde Ihnen gewiß nicht sehr angenehm sein, sich von Taufenden in Ihrer gefesselten Lage anstaunen zu lassen. Die ganze Stadt hält Sie ja bis Leute." Stadt geführt zu werden, war ihn, uner träglich. „Sie sehen, daß ich mich in Ruhe in mein Geschick ergebe," sprach er zu Hein rich. „Kleinliche Rache lraue ich Ihnen nicht zu. Ich wage deshalb auch eine Litte an Ste zu richten." „Und weshalb nicht?" „Weil auch Ihre Frau um das Ver- Mit starrem Auge blickte Arthur ihn „Sie weiß von nichts," sprach er. „Die Aussagen des HoielkellnerS im Bade beweisen das Gegentheil," fuhr Heinrich sort. „Als Sie die Depesche, welche ihnen ten Brand der Fabrik an zeigten, empfingen, war Ihre Frau zuge gen und Ste waren in thren Aeußerungen sehr unvorsichtig. Sie konnten freilich nicht wissen, daß ich so genau nachforschen würde." Arthur preßte die Lippen fest, eibiltert Der Wagen, welcher Sinell zur Stadt gebracht hatte, kehrte zurück. Tie Kunde von der Verhaftung der beiden Loppins hatte stch bereits veibrei tet und vor dem Garten der Villa standen zahlreiche Alenschen, unter ihnen viele Arbeiter, welche ln der Fabrik beschäftigt gewesen waren. Die meisten waren neu gierig, zu ersahren, wie man so vornehme Befangene behandeln werde. Mann. „Unsereiner würde zu Fuß und gefesselt ins Gefängniß geschleppt, diese Herren fährt man." „Das Gesetz ist für Alle gleich," warf „Haha! Ihr habt Recht," fuhr der Erstere fort. „Das Gesetz ist gleich, es wird nur nicht gleichmäßig gehandhabt, darin liegt es. Der Polizeicommissär Wall », der ste verhaftet, war ja mit ihnen büßen. „Freunde, wir sind unschuldig!" rief er. „Mit Gewalt sind wir in unsrer Wohnung überfallen, wir find behandelt wie Verbrecher, wir sind unschuldig, ge> staltet nicht, daß Eure früheren Herren wie Verbrecher gefesselt werten!" Diese Worte blieben bei der wankelmü thigen Menge nicht odne Eindruck. Schon wurden Stimmen laut, welche mit Unwil len stch über die Veryastung aussprachen. Heinrich erkannte die drohende Gefahr. Gelang es Arthur wirklich, die leichtgläu bige Menge auszureizen, so hatte er einen schweren Stand. „Ruhig!" rief er Arthur zu. „Diese Leute find ehrliche Menschen, welche ei nem Verbrecher nicht beistehen: Diese Männer," wandle er sich an die Arbeiter, „haben Euch um Euer Brot und Eure Stellung detrogen—sie gehen ihrer Strafe entgegtn!" Er gab den Polizeidienern einen Wink und haftig wurde» di» betten Gefangenen n» den Wagen g«sch,»,n. I» selbst stieg zu ihnen, neben ihm nahm ein Polizei diener Platz, ein zweiter auf dem Bocke. Einem dritten gab er den Auftrag, zu Ur ban und Toni zu eilen und ihnen mitzu theilen, daß Alles gut und nach Wnnsch abgelaufen sei. Der Wagen rollte schnell der Stadt zu, eln Hurrahl des versammelten Volkes folgte ihm. „Sie sehen, daß Ihre Appellation an das Herz Ihrer früheren Arbeiter wenig Eindruck gemacht hat," sprach Heinrich zu Arthur —dieser antwortete nicht. Der Wagen langte vor dem Polizeige bäude an. Dle beiden Verhafteten wur den sofort von einander getrennt und tn zwei Gesängnißzellen gebracht, die so wett von einander entfernt lagen, daß eine Correspondenz zwischen ihnen unmöglich war. Heinrich Halle die festesten Zellen ausgesucht, ein Entkommen aus denselben war kaum möglich, zumal da er dem Ge fängnißwärter die größte Vorsicht empfoh len hatte. Eine sorgfältige der bei den Verhafteten hatte kein Resultat erge ben. Heinrich würbe ein sofortiges vor läufiges Verhörter Brüder vorgenommen haben, wäre er nicht zu erschöpft gewesen. Er fühlte, daß er der Ruhe bedurfte. Die Verhaftung der beiden Loppins und ihres Geschäftsführers rief in der ganzen Stadt das größte Aufsehen und in verschiedenen Kreisen sogar Bestürzung hervor. Fast alle Diejenigen, welche mit Loppins näher verkehrt halten, konnten den Gedanken nicht fassen, daß diese wirk lich Verbrecher seien. Man war zu lange Zell daran gewöhnt, sie für reiche und durchaus rechtschaffene Menschen zu hal ten. In größter Bestürzung kam der Kauf mann Gaßmanii, mit dessen Tochter stch Victor wenige Tage zuvor verlobt halte, zu Heinrich. Als er von Loppins Ver haftung gehört, hatte er es nicht glauben wollen, war aber dennoch zu der Wohnung feines künftigen Schwiegersohnes geeilt, wo er die Bestätigung der vollen Wahr heit erhielt. Noch glaubte er an Loppins Unschuld. „Ich biete Ihnen für den Verlobten meiner Tochter und dessen Bruder jede Bürgschaft, wenn Sie dieselben sofort wieder in Freiheit setzen!" rief er. „Es muß hier ein Irrthum vorliegen, es ist nicht möglich, daß sie ein Verbrechen be gangen haben!" „Ich darf Ihre Bürgschaft nicht anneh men," entgegnete Heinrich, obschon er mit dem Schmerze des ehrenhaften Mannes Mitleid empfand. „Glauben Sie, ich würde LoppinS verhaftet haben, wenn ich nicht die sichersten Beweise ihrer Schuld in Händen hätte? Diese Menschen sind weit gefährlicher, als Sie sich vorstellen können. Als ich erfuhr, daß Ihr« Toch ter stch mlt dem jüngeren Loppin verlobt habe, hätte ich Sie gern gewarnt ich konnte es nicht." „Sie würden mir dadurch eine große Schmach erspart haben," warf Gaßmann ein. „Sie würden mir nicht geglaubt haben, wenn ich Sie nur geivarnt hätte und Nä heres durfte ich Ihnen nicht mittheilen," fuhr Heinrich sort. „Ich habe gegen diese beiden Menschen von Ansang an Miß trauen gehegt, diesem allein verdanke ich die Entdeckung ihres Verbrechens. Fast die ganze Stadt war ja für sie eingenom men, der Zufall stand ihnen ohnehin gün stig zur Seite, denn es fehlte nur wenig und der arme Arbeiter Wendel wäre we gen Brandstiftung zum Zuchthaus« verur theilt, weil alle Beweise scheinbar gegen ihn sprachen. Schätzen Ste stch glücklich, daß die Verbrecher zur rechten Zeit ent larvt find, ehe es ihnen gelungen, sich noch fester mit Ihnen zu verbinden." „Ich hätte auf ihre Ehrlichkeit geschwo ren," erwiederte Gaßmann. „Ich bot ih nen meine Unterstützung an, weil ich wußte, daß sie durch den Brand in Verle geiiheit gerathen wären, ste lehnten die ftlbe ab. Würden sie dies gethan haben, wenn sie gegen mich nicht hätten ehrlich sein wollen?" Heinrich zuckle zweifelnd mit der Ach sel. „An ihre Ehrlichkeit kann ich in keinem rcn klug und berechnend. Konnte ihre Ablehnung nicht den Zweck haben, Ihr Vertraue» noch zu stärken? Ich bin der festen Ueberzeugung, daß Sie in sehr kur zer Zeit in Anspruch genommen wären." „Ich würde jeden Verlust gern ertragen haben, wenn es mir möglich gewesen wäre, meiner Tochter diese Schmach zu ersparen. Ste ist außer sich vor Schmerz. Noch gestern wurde sie von Vielen beneidet und Verlobte eine« Verbrechers. Herr Com missär, gibt es keinen Weg der Rettung? Et« wissen, welchen Dienst Sie etnem un» glücklichen v«t«r ,l«,tf,n Aummer 16. „Keinen," entgegnete Heinrich fest. „Können LoppinS nicht dennoch un schuldig sein?" fragte Gaßmann weiter. „Sie stnd schuldig. Nicht das Verbre chen der Brandstiftung allein liegt gegen sie vor, ste haben die Bücher gefälscht, ha ben elnen Anfall auf mein Leben versucht. Jedes dieser Verbrechen reicht aus, um sie für Jahr« in da« Zuchthaus zu bringen. Noch ist ihre Vergangenheit mir unbe kannt, ich hoffe es wird mir jetzt gelingen, das Dunkel zu erhellen und ich bin über zeugt, daß dies nicht das erste Verbrechen ist, dessen ste stch schuldig gemacht haben." Gaßmann fuhr mit der Hand über die sorgenschwere Stirn, als könnte er sich dadurch Erleichterung verschaffen. „Kann ich die Verhafteten in Ihrer Gegenwart auf wenige Minuten spre chen?" fragte er. „Auch diese Bitte muß ich abschlagen," entgegnete Heinrich. „Noch stnd sie nicht einmal verhört. Was wollen Sie bei ih nen?" „Ich will ihnen in die Augen sehen, um mich zu überzeugen, ob ste wirklich schuldig sind oder nicht. Für meine arme lochter möchte ich einen Grund der higung mir heim nehmen. Sie können mich nicht offen anblicken, wenn ste mich hiiuergaiigtn haben, wenn sie Verbrecher sind. Auch ich habe mir durch langjährige Erfahrung Menfchenkenntntß erworbenl" „Und Sie würden dennoch getäuscht werden," fiel Heinrich ein. „Ich labe noch nie Menschen kennen gelernt, welche eine solche Fähigkeit der Verstellung be sitzen. Lassen Ste tn dem Herzen Ihrer Tochter keine Hoffnung fortleben, ich bürge Ihnen mit meiner Ehre dafür, daß Lop pinS beide Verbrecher sind." Herzen schied der Kaufmann. Heinrich stellte noch an demselben Tage ein kurzes Verhör mit Arthur, Victor und Sinell an. Alle drei waren ruhiger ge worden, beantworteten indeß nur wenige feiner Fragen. Es lag nicht in Heinrichs Aufgabe, tiefer in ste zu dringen. Es war dies Sache des Untersuchungsrichters, dem er die drei Gefangenen übergab. Wo er stch an diesem Tage sehen ließ, wurde er mit Fragen bestürmt. Er hatte Mühe, denselben auszuweichen. Seine nächste Aufgabe bestand darin, noch mehr Beweismatcrial gegen die Verhafteten aufzusuchen und herbeizuschaffen. Er durchsuchte ihre Papiere auf das Sorgfäl tlgste, fand darin indeß nicht die geringste Aufklärung über ihre Vergangenheit. Es war offenbar, daß ste Alles, was irgend wie zum Verräther hätte werden können, vernichtet hatten. Auffallend war indeß der eine Umstand: Alle Werthsachen wa ren aus ihrer Wohnung verschwunden. Durch Nachforschen bei der Dienerschaft erfuhr Heinrich, daß Arthurs Frau die selben mit sich genommen hatte. Dies ver stärkt« den Verdacht gegen sie, denn ste würde stch nicht mit so vi«l Sachen be schwer» haben, wäre es nur ihre Absicht gewesen, auf einige Wochen in» Bad zu reifen. Die Absicht, nie wiederzukehren lag darin offen zu Tage. Noch an demselben Tage ließ er Lop- Pins Geschäftsbücher mit Beschlag belegen und auf sein Bureau bringen. Er war in die kaufmännische Buchführung hlnrel chend eingeweiht, um stch zu überzeugen, daß die Bücher mit vielem gleiße und scheinbar durchaus richtig geführt waren. Aus den Büchern selbst ließ stch keine Fälschung nachweisen, es kam also darauf an, die falsch eingetragenen Posten zu er mittel«. Er zog einen früheren Kauf mann, der als vereideter Bücherrevisor angestellt war, zu Hülse und theilte ihm die ganze Sachlage mit. Lienau, Urbans früherer Geschäftsfüh rer, wurde verhört und wiederholte seine Angabe, daß bei Weitem nicht so viel Vorräthe vorhanden gewesen seien, als in den Büchern eingetragen waren. Sein Verdacht lenkte sich auf einige größere Po sten Baumwolle, welch» nach den Büchern von einem englischen Hause, mit weichem die Fabrik seit Jahren in Verbindung mitgetheilt wurde, worum es sich handelte, aufgefordert, elnen Auszug aus feinen Büchern einzusenden, welche Aufträge es ln letzten lahren von der Fabrik au« em pfangen und ausgeführt habe. Schon nach wenigen Tagen langte die ser Auszug an und es ergab stch aus dem selben, daß Loppins nur einen geringen Posten empfangen hatten, die übrigen Posten waren also fälschlich in die Bücher Mit wirklicher Genugthuung hatte Heinrich diese Mittheilung empfangen. Dieser Beweis wog so schwer, daß ihm ge genüber Loppins ihie Schuld kaum noch leugnen konnte». Noch war keiner der drei Verhafteten »urch den Untersuchungsrichter verhört. (Etetz, »lnt, »etM.l
Significant historical Pennsylvania newspapers