lZortsetzung von der ersten Seilt.) haben, die Fälschung der Bücher ist ja noch nickt erwiesen, den frühern, Geschäftsfüh rer haben sie aus ihrer Stellung entlassen, der Mann sann aus Haß gegen sie Fal sches ausgesagt haben." „Es ist ein durchaus ruhiger und zu verlässiger Mann," warf Heinrich ein. „Dann kann er sich geirrt haben," fuhr Sander fort. „Ein ungünstiges Aug« sieht mehr oder weniger als ein unbefan genes; Sinell kann wirklich krank gewesen sei», Sie können nicht beweisen, daß er es nicht war, haben Sie bedacht, welche Ver antwortung Sie sich ausbürden?" „Ich habe Alles reiflich überlegt und übernehme jede Verantwortung." „Sie selbst gestehen ein, daß es nur eine Vermuthung ist, daß der Ueberfall durch Sinell ausgeführt ist, Sie haben ihn nicht erkannt, Ihr Verdacht hat sich nur auf ihn gelenkt, weil Sie ihn wegen einer andern That in Verdacht haben." „Ich hoffe, dieser Verdacht wird sich noch deute als gerechtfertigt erweisen," gab Heinrich zur Antwort. „Gut gut! So verhaften Sie die Leute!" fuhr Sander endlich auf, als all selne Vorstellungen nicht halfen. „Wenn Sie indeß eine Thorheit damit begehen, so werde ich von mir jeden Voiwurf fern halten. legen Sie es mir dann nicht als Gehässigkeit aus, wenn ich die Verant wortung auf Sie allein schiebe. Ich kann Loppins nicht für schuldig halten—gehen Sie so weit, als Sie mit Ihrer Pflicht Sind sie wirklich schuldig, haben Sie das Verbrechen veranlaßt oder auch nur darum gewußt dann dann werde ich selbst die Anklage gegen sie führen und werde AL'-s aufbieten, daß sie die härteste Strafe trifft!" Er wandte sich ab, um feine Erschütte rung zu verbergen. Heinrich wählte eine Anzahl der tüch tigsten Polizeidiener aus und tnstruirte sie genau. Er machte sie auf die Gefähr lichkeit der Verbrecher aufmerksam und schärfte ihnen die größte Vorsicht ein. Ei nige von ihnen schickte er ohne Uniform voraus, um Sinells Wohnung und Lop pins Haus streng zu beobachten, einige mußten sich einzeln in die nahe gelegenen Restaurationen begeben, damit sie nothi genfalls sofort zur Hand waren und mit drei der Bewährtesten und Unerschrockt». sten bestieg er einen verschlossenen Wagen und fuhr zum Thore hinaus, nachdem er die Gewißheit hatte, daß die Andern be reitS auf ihre», Posten waren. Ehe der Wagen in die enge Straße, in der Sinell wohnte, einbog, erhielt Hein rich durch einender aufgestellten Beamten die Mltthellung, daß Sinell sich in seiner Wohnung befinde. Aeußerlich vollständig ruhig saß Hein rich da, und doch schlug ihm das Herz schneller. Es galt den Mann zu verhaf ten, der sein eignes Leben bedroht hatte, es galt ein Verbrechen zu enthüllen, das in der ganzen Stadt das größte Aussehen erregen mußte. Der Wagen hielt vir Sinells Thür. Nasch sprang Heinrich heraus und eilte mit zweien seiner Begleiter ln das Hc,uS, der dritte mußte sich unter dem Fenster von Sinells Zimmcr ausstellen. Als Heinrich in des Geschäftsführers Zimmer trat, lag dieser auf dem Sopha, sprang aber sichtbar erschreckt auf, als er die Eintretenden bemerkte. Sein Gesicht entfärbte sich, feine Lippen zitterten, allein in dem nächsten Augenilicke hatte er feine Ruhe und Fassung bereits wieder gewon nen. Er hielt sogar den Blick Heinrichs aus, obschon er wußte, weshalb dieser kam. „Ich störe Sie," sprach Heinrich. Sinell stand ruhi» da und antwortete nicht. „Ich möchte Sie nvr fragen, wo Sie in der vergangenen NaHt gewesen sind?" fuhr Heinrich fort. „Hu Haufe,—hier in meinem Zimiinr," gab Sinell zur Antwort. „Wann sind Sie grst-rn Abend zu Haus „Gegen zehn Uhr." „Und Sie haben Ihre Wohnung nicht wieder verlassen?" „Nein. Ich wüßte auch nicht wozu? Wenn Ihnen daran liegt, so kann meine Wirthin dies tezeugeu. Sie veiß, wann ich heimgekehrt und d. ß ich zu Haufe ge blieben bin." „Sie könnten ja das Haus ohne ihr Wissen wieder verlassen haben," warf Heinrich ein. „Und welche Veranlassung soll!« ich da zu gehabt habe»?" fre.zte Sinell ziemlich dreist. „Meine Wirthin bat die Hausthür verschlossen und ich bi sitze keinen Haus schlüssel." „Nun, ich denke der Weg hierdurch das Fenster dürfte für »inen jungen Mann, wie Sie sind, nicht sehr schwierig sein," bemerkte Heinrich. Das Auge Sinclls zuckte lei'e. Mit einem besorgten Blicke sab er zur Seite. Die Ungewißbeit, nie viel oder wie wenig Heinrich wußte, mackie ihn unsicher. „Ich habe nie nöthig gehabt, zu einem solchen Wege meine Z> siuckt zu nehmen," entgegnete er, sick zusammenraffend. blickend. ..Das, Sie lie M wabibeit svrecken, fort. „Ich selbst habe es gesehen." Hrtnri.ls Anae a!nr juckend durck das t>i». ?bnr frr daeanstoßen !>» Kammer war arossiiet, an der Wand bemerkte er einen Ncck. „Holen Sie den Rock dort," befahl er einem der Beamten. „Ist dies Ihr Nock?" wandte er sich au Lincll, als der Beamte das Kleidungsstück brachte. „Ja wohl," gab Sinell zur Antwort. „Haben Sie diesen Rock gestern getra gen?" „Nein. Ich trage ihn nur noch bei der Arbeit." „Hier fehlt ein Knopf," fuhr Heinrich fort. „Seid wann fehlt derselbe?" Sinell schien das Fehlen des Knopfes erst in diesem Augenblicke zu bemerken. „Ich weiß es nicht genau jedenfalls feit längerer Zeit," gab er zur Antwort. „Ich kann es Ihnen genauer sagen," rief Heinrich. „Hier ist der fehlende Knopf. Ich selbst habe denselben von dem Nocke abgerissen, als Sie mich in »ergangener Nacht überfielen! Verhaften sie den Brandstifter und Mörder!" rief er den Bestürzt trat Sinell zurück, alles Blut war aus feinen Wangen gewichen. Sein Auge blickte wte Hülfe suchend umher. In demselben Augenblicke wurde er bereits von dem Polizeidiener erfaßt. Er wollte sich zur Wehre setzen, die Männer hatten seine Hände auf den Rücken gefesselt, ehe er zum Bewußtsein kam. Er zitterte. „Sie haben ihre beiden Verbrechen nicht klug genug eingerichtet," sprach Heinrich. „Wo ist der Doich, mit dem Sie mich zu ermorden versuchten?" Sinell antwortete nicht; fest hatte er die bleichen Lippen aufeinander gepreßt. „Sie ahnten also, daß ich Ihrem Ver brechen der Brandstiftung auf der Spur war," fuhr Heinrich fort, „deshalb woll ten Sie mich ermorden, um mich unschäd lich zu machen." „Ich weiß von dem Allen nichts," brachte Sinell mit Mühe hervor. „Nun dann werde ich Ihrer Erinner ung durch die unzweifelhafteste» Beweise zur Hülfe komme»! Binden Sie den Menschen fest fest!" wandte er sich an die Polizeidiener. „Ich mache Sie noch einmal darauf aufmerksam, daß er ein ge fährlicher Verbrecher ist. Schließen Sie ihn, so daß er sich nicht zu rühren im Stande ist, den Nock hier nehmen Sie mit sich, ich werde zusehen, ob ich den Dolch nicht finde." Mit der größten Sorgsalt und seinem durch Uebung erlangten scharfen Blicke durchsuchte er das Zimmer und die Kam mer, ohne den Dolch zu finden. „Ich werde später »och einmal »ach forschen," sprach er uud gab den Befehl, den Verhafteten in ten Wagen zu brin gen. Als Sinell aus dem Zimmer geführt wurde, stürzte seine Wirthin erschreckt herbei. Mit wenige» Ä?or!e» klärte Hein rich sie auf. Die Frau vermochte kaum zu sehr ordentlichen Mann gehalten und war deshalb doppelt bestürzt. „Haben Sie bei dem Verhaftete» nie einen dreifchneidigrn Dolch bemerkt?" fragte Heinrich, indem er das Zimmer »erschloß und den Schlüssel zu sich steckte. ' „Nie nie," gab die Frau zur Ant wort. „Haben Sie auch nie bemerkt, daß er Nachts das Haus verlassen ha», indem er aus den, Fenst»r stieg?" „Nie. Er hätte es ja können bequemer haben, den» ich habe ihm einen Haus> fchlüssel angeboten, er hat denselben i»' deß abgelehnt. Er ist des Nachts stets zu Hause gewesen." „Das glauben Sie," bemerkte Heinrich. ben zu erhalten, deshalb wählte er de» Weg durch das Fenster." „Haben Sie des Morgens Schmutz in dem Fenster bemerkt?" „Nie." das ist nicht auffallend, da e> schlau ist Als er vor einiger Zeit krank war, hat er da während der ganzen Zeit im Bette ge legen?" „Waren Sie während der Zeit öfter bei ihm?" „Nur wenig. Er schien es nicht gern zu sehen, wenn ick zu ihm kam, um ihm meine Hülfe anzubieten." „Fiel Ihn.cn dies nicht aus?" „Nein. Ich wußte ja, daß er krank war und Kranke find oft schlecht gelaunt. neben ihm Platz genommen. „Bringen Sie den Verhafteten rasch zur Stadt," befahl Heini ich. „Er soll gefesselt bleiben und ans das Strengste überwacht werden. Dann kehren Sie mit dem Wagen zurück zum Hause der Herren LoppinS. Schärfen Sie dem Autscher die größte Eile ein." Der Wage» rollte davon. Heinrich trat in den kleinen Garten vor dem Hause. Unter dem Fenster von Si »llls Zimmer untersuchte er sorgfältig den Weg. Derselbe war so fest getreten, daß Fußstapfen darauf nicht zu bemerken wa ren. Die Fenster waren niedrig und des halb lei bt zu ersteigen, ein Absatz in der Mauer erleichterte dies noch. Er unter» selbst der geUngsiigi >ste Umstand nicht der Polizeidiener tat Zimmer wieder auf- schließen und das Fenster von Innen öff nen. Das Bohrloch ging durch de» Nah men und drang sogar »och in das Fen steibrctt. Schon wollte er tas Fenster wieder schließen lassen, da er den Zweck des Loches nicht errieth, als sein Auge auf einen kleine» im Inner» des Fensters liegenden Bohrer fiel. Derselbe paßte genau in das Loch. „Aha!" rief er. „Jehl ist mir die Beleutung dieses Loches ohne Zweifel. Mit diesem Bohr befestigte er das Fenster, wenn er durch dasselbe gestiegen war, da mit nicht ein Windstoß dasselbe während seiner Abwesenheit öffne. Der Mann ist sehr vorsichtig gewesen!" Er steckte den Bohrer ein und ließ das Fenster und Zimmer wieder schließe», dann begab er sich mit den Polizeibeamten zu Loppins Villa. Sinells Verhaftung war glücklich von stalten gegangen, die bei Weitem schwie rigste Aufgabe stand ihm indeß noch be vor. Bei LoppinS mußte er entschieden viel vorsichtiger verfahren. Er kannte keine Furcht. Der Umstand, daß er in Sinell wirklich denjenigen entdeckt, der auf sein Leben einen Anschlag gemacht, halte sein Selbstvertrauen noch gehoben. Die Aufregung hatte ihn freilich viel mehr angegriffen als er vermuthet, der Kopf schmerzte, die Wunde auf der Brust brannte, er achtete kaum darauf; war Al les beendet, befanden sich die Verhafteten in Sicherheit, dann konnte er sich ja Nuhe gönnen. Jeßt durfte er keine Zeit ver lieren. In der Nähe dcr Villa begegnete ihm einer der ausgestellten Posten. „Hat einer der beiden LoppinS das HauS verlassen?" fragte er hastig. „So lange ich hier bin, nicht," lautete die Antwort. „Sind beide LoppinS zu Haus?" fragte er weiter. Der Beamte wußte dies nicht. H.tnrich gab seinen Begleitern ein Zei chen u»d schritt rasch durch den Garten dcr Villa zu. Als er dieselbe erreicht hat te, trat ihm ei» Diener entgegen. „Sind die Herren Loppin zu Hause?" fragte Heinrich. „Jawohl." „In welchem Zimmer befinden sie sich?" „W?n habe ich die Ehre zu melden?" warf der Diener ein. „Es bedarf keiner Meldung. Geben „Ich daif unangemeldet Niemand zu ihnen lassen," entgegnete der Dlener. „Ich werde dennoch unangemeldet zu ihnen gehen," bemerkte Heinrich. „Wo ist Der Diener wollte die Treppe hinauf eile», rechtzeitig erfaßte Heinrich feinen „Nicht einen Schritt von der Stelle!" rief er. „Sie sehen, daß Sie Pollzeibeamte vor sich haben! Bewachen Sie diesen Mann," wandte er sich an einen der Po sich durchaus ruhig verhält!" Er winkte seinen übrigen Begleitern und eilte die Treppe empor. Aus einem Zimmer tönten ihm Stimmen entgegen, er erkannte die Victors. „Hier sind sie," sprach er. „Sie treten alle mit mir ein. einer bleibt unmittelbar an der Thür stehen. Sein Sie auf Ihrer Hut —irir haben es mit zwri gefährlichen Menschen zu thun." Er öffnete ohne anzupochen die Thür. Sie sprangen auf, als sie Heinrich und die ihn begleitenden Polizeibeamten er blickten. Beide erbleichten, ihre Augen waren starr auf die Eingetretene» gerich tet. Arthur faßte sich zuerst. „Ah, Herr Commissär!" rief er und über sein Gesicht glitt ein erzwungenes Lächeln. „Was verschafft mir die Ehre Ihres Besuches?" Er trat Heinrich entgegen, um ihm die Hand darzureichen. Heinrich nahm die Hand nicht an. „Ich komme, um Sie im Namen des Gesetzes zu verhaften," entgegnete er. Victor zuckte erschreckt zusammen, Ar thur blieb ruhig. „Wenn ich Ihre Begleiter nicht sähe, würde ich Ihre Worte für einen Scherz halten," sprach er. „Ich weiß in der That nicht, wie ich dieselben auslegen soll." „Einen Scherz glaube ich nie mit Ih nen gemacht zu haben," bemerkte Hein rich. „Weshalb sollen wir verhastet wer den?" rief Victor, der feine Erregung „Sei ruhig, Victor," fiel Arthur ein. „Daß ein Irrtbum vorliegt, ist ja natür lich, derselbe muß sich aufklären." Victor war so leicht nicht zu beruhigen. „Sind wir Verbrecher, daß Sie uns hier überfallen!" lief er. „Oder ist dies ein neuer Beweis Ihrer gehässigen Ge „Sie sind Verbrecher," entgegnete Hein rich bestimmt. „Herr Eommissar!" rief Arthur sich doch ausrichtend. „Ich boffe, >»ie werden dies zu leireisen i>:> Stande sein, sonst langen. Ich bewahre meine Nube sicher lich b>S zum äußerste» Punkte, sobald Je mand indeß meine Ehre angreift, bin ich «»nöthigt, dieselbe zu vertheidige», dcnn noch ruht kein Fieck auf derselben." „Dann werdcn die schwarzen Trüm nierhause.i der niedergebrannten Fabrik den erste» Fleck bilden," bemerkte Hein rich. „Habe ich die Fabrik vielleicht ange zündet?" fragte Artbnr. „Dann müßte mein Arm viele Meilen lang gewesen sein!" „ES ist mit Ihrem Wissen »nd auf Ihre Veranlassung geschehen." „Ter Spaß oder die Dreistigkeit wird immer größer!" rief Victor erbittert. „Dies ist unser Zimmer, entfernen Sie sich aus demselben!" „Ruhig!" unterbrach ihn Heinrich be fehlend. „Ihre Dreistigkeit wird in dem Gefängnisse bald gebrochen werden." „Ereifere Dich nicht, Victor," sprach Arthur mit völliger Ruhe. „Der Irr thum, welcher hier vorliegt, muß sich ja bald aufklären. Ich werde dem Herrn Commisfär sogleich den Beweis liefern, daß sein Verdacht ein grundloser ist." Er trat an den offenstehenden Secretär und zog einen Kasten auf. Mit scharsei» Blicke hatte Heinrich jede seiner Bewe gungen überwacht; in dem Auge Arthurs glaubte er ein tückisches Lächeln bemerkt zu haben. Kaum war der Kasten halb geöffnet, so sah Heinrich einen Revolver darin liegen. Schon hatte Arthur den Arm darnach ausgestreckt, in demselben Augenblicke sprang Heinrich auf ihn zu, riß einen kurzen Todtschläger mit schwe rem Bleikopse unter dem Rocke hervor und ließ denselben mit aller Kraft auf Arthurs ausgestreckten Arm niederfallen. „Diesen Beweis kann ich Ihnen erspa ren!" rief er. (Fortsetzung folgt.) AuS dem Tagebuch eineS Land wehrmanneS. Es war ein rauher regnerischer Sep temberabend, als wir nach einem beschwer lichen Marsche endlich in einem freund lichen Thalkessel das französische Bauern dörfchen liegen sahen, welches bestimmt war, uns für die folgende Nacht zu be herbergen. Ein kräftiges Hurrah erschallte von der Tete und pflanzte sich in der ganzen Com pagnie fort; es galt unfern Fourlren, welche soeben angelangt waren und die Gewißheit brachten, daß sür heute nicht mehr weiter marschirt würde. Vor dem Dorfe wurde Halt gemacht, die nöthigen Befehle ertheilt und da keine LZuartierbillets gemacht, sondern die An zahl der Mannschaften, die jedes Haus beherbergen mußte, mit Kreide an die rechten Flügel an abgezählt, ähnlich wie bei dem Verkauf von Schafe» oft zu ge schehen pflegt. Hand und erwiderte unsern kräftigen „Guten Abend" mit dem üblichen „l»mi xolr. >l«»sieun." war uns seit langen Woche» nicht mehr zu Theil geworden und wir beschlossen sofort, ihn nach Kräften auszubeuien. Das zahlreich auf dem Hof umherstolzi rende Hühnervolk erinnerte uns lebhaft, auf welchen Punkt wir unsere Aufmerk samkeit zu lichten hatten. Zwei Tages rationen geräucherter Speck befanden sich konnte. Unterdessen war der Wirth einge treten, hatte einige Flaschen Wein auf den Tisch gestellt und lud mit stummer Geberde die mit Losschnallen jhrer Koch geschirre beschäftigten Soldaten ein, sei nen Wein zu kosten. „Unserm Wirth das erste Glas!" rief ein Berliner Kellner, der wie einer ve.i den andern, sich jedoch stets fürchtete, vergiftet zu werden. Die Gläser klangen, und als der Wirth das seine bis zur Nagelprobe geleert, vergingen nur noch wenige Minuten, so war der übrige Inhalt der Flaschen in unsern Kehlen verschwunden. „Monsieur, nir haben Eier?" fragte unser stramme Bochumcr Koch unsern Wirth. „Ach was, alter Hammel," rief der Beiliner, „das kann der Mann doch nicht verstehen; wart' ich werde ihn fra gen : „Monsieur, Komerad will haben le gack er lack gack gack gack." „?ilx t°VlN prt'Ntlk MX. Kamerad!" erwiderte ach selzuckend der Wirth. „Monsieur, le gack er gack gack gack gack gack gack gack gack, Monsieur" (und er gackerte wirklich wie eine eierlegene Henne). „?ilx prl'Ntlx P!»X, Kamerad," mußte der Kaiserstädtier wieder zu seinem größten Aerger hören. „Nein, der Kerl ist ein rei nes Heupseid!" riefer aufgebracht, „wenn er dal nicht versteht, dann hört aber Alles auf!" Während dieses Vorganges hatte mein strammer Bochumer unsern Speck in die Pfanne geschnitten, und mir zuwinkend, darauf Ackt zu haben, entfernte er sich aus der Stube. Nach einer kleinen Weile kehrte er zurück, eine schöne große Henne unterm Arm, faßte den Wirth bei der Die Sitiiaiiou war zu komisch, ein nie endenivollend.-s Gelächter brach IoS, in welches auch unser Wirtb tüchtig mit ein stimmte. .. Vi». <>t>iil>. llex <N'ul>? «Ul. «Ui, «»lii. KittliNttl!" rief er, sich immer noch vor Lache» de» Bauch hal tend und rannte au» der Stube. In we nig Augenblicken k.bile er mit einer gro ßen Schüsse voll Eier Er atn'.te wobl, daß e. tiiecd ichneUe Eijüllung unsrer Nnnschi >e^!?rx!'»' Leben rettete. Ein »aesnuder" Sohn. Die Ha, ie und Spencer'sche Zeitung (Bcrll.iijche Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen) No. 43 vom I l. April 1815, die der Kölnischen Zeitung von ei nem Leser zugestellt worden, enthält ln der Beilage wörtlich folgende Entbindungs-Anzeige. Die gester» erfolgte glückliche Entbind ung meiner Frau von einem gesunden Sohn verfehle ich nicht, allen Verwandten und Freunde» unter Verbittung des Glückwunsches bekannt zu machen. Schönhausen, den 2. April 1815. Ferdinand v. Bismarck." Dazu ist nur zu bemerken, daß der Un terzeichnete (geboren 31. November 1771 und gestorben 22. November 1845), kö niglich preußischer Rittmeister im Leib- Earabinier-Regiment, auf Schönbausen in der Altmark wohnte und seit 6. Juli 1806 mit Wilhelmine (geboren I7W, ge storben I83!>), der Tochter des königlich preußischen Geheimen EabinetSrathS Menken in Berlin, vermählt war. Der ihm am I. April 1315 geborene „gesunde" Sohn ist niemand Anderer als der jetzige deutsche Reichskanzler Otto Eduard Leo pold Gras(jetztFürst) v. BiSmarck Schön hausen. Kann'S nicht länger aushalten. Ein Dienstmädchen, welches nach Ame rika ausgewandert und dort des ledigen Standes überdrüssig geworden war, schrieb an ihren Geliebten in Deuzschlandi „Lie ber Jakob, komm sogleich, wen» du über haupt kommen willst! Fritz Wendel liegt mir hart an, ich sollte ihn Heirathen; er herzt und küßt mich so fortwährend, daß ich es nicht länger aushalten kann." Die große Eva. Ein Knabe las in der Schule ganz er baulich aus dcr Schöpfungsgeschichte vor: „Gott schickte einen tiefen Schlaf über Adam, nahm aus seiner Seite eine Rippe und bildete daraus die Eva. (Umblät ternd.) Sie war 30t» Ellen lang, 5(1 breit 3V hoch." Er hatte zufälliger Weise zwei gerathen. Täuschung.—Major (zum Unteroffizier, der dessen Köchin umarmt.) . Donnerwet ter! was ist mich das? ich denk', er ist verheirathet?" Unteroffizier. „Nein, Herr Major, ich hab' mir bis jetzt immer so behelfen." Wer das gewußt hätte! Hebamme: Ich gratulire, Herr Pimpel wieder ein hübsches Töchterchen. ich bin d:'ch Tischler uud brauche Jungens. Hätte ich das gewußt, daß lauter Mädels käme», wäre ich Piitzmamsell geworden. Kubier S 5 Locher, Weinen und Liquören, Nenes Möbel - Geschäft Peter Fnuft «Haner H» Wanke, Grocerice» uud Provisionen, Park, lassen. i Jakob Hauer. I Friedrich Wanke. svcin 5c Liquor-Handlung von I. Zlppert, No. Pciin Avenue, Seranton. und viele andere ähnliche .lrukel bester Qual, Oregorn 65 Snover, Lckk n. ?enn /Vv. Seranton, Pa.. haben das großartigste Lager von Schuupf-, Kau- Rauch Taback, Cigarre», Mise», ~<sngie.Botel," stens zu emvfldllii. 2j>>7 6. M. Steel», Prop'r. Frau K. 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