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Der Pollzeidiener, welcher den Auftrag erhalten hatte, den Name» des Arztes, der Stnell behandelt hatte, zu erforschen, trat ein. »Ist es Ihnen gelungen, den Namen des Arztes zu ersahien?" rief Heinrich ihm „Ja, der Doctor Böhm hat thn behan delt," lautete die Antwort. „Begeben Sie sich sofort zu ihm und theilen Sie ihm mit, daß ich ihn auf mei nein Bureau erwarte, so bald als mög lich!" Der Polizeidiener ging, um den Befehl auszuführen und auch Heinrich begab stch ,» dem Polizeibureau. Kaum eine halbe Stunde später trat der Doctor Böhm bei In freundlichster Weise trat Heinrich ihm entgegen. „Ste haben vor elniger Zeit den Ge schäftsführer Sinell behandelt?" fragteer. ~La," gab der Arzt zur Antwort. „An welcher Krankheit litt derselbe?" Der Arzt zuckte mit der Schulter. „Ich weiß es selbst nicht," erwiederte er. „Wie oft habe« Sie ihn besucht?" „Drei Mal." „Darf ich Sie bitten, mir ausführlich zu erzählen, wie Sie den Kranken fan den ?" „Ich wurde zu ihm gerufen und fand ihn im Bette liegend. Er theilte mir mit, daß er sich sehr unwohl fühle und genö lhigt gewesen sei, aus der Fabrik fortzuge hen, sich in feine Wohnung zu begeben und ins Bett zu legen. Ich forschte nä her nach, er klagte über heftige, stechende Schmerzen in der Brust, welche Ihm kaum gestalteten, sich zu rühren. Die Schmer zen wollte er bereits seit mehreren Tagen empfunden haben, jedoch nicht in der hef. tigen Weis». Ich untersuchte seinen Puls, derselbe ging ruhig, glrichmäßtg, ich unter suchte nun seine Brust aus das Sorgfäl tigste mit dem Hörrohre, konnte aber auch in Ihr keine Störung entdecken. Die Lun ge» waien gesund, der Athem ging gleich- über Schmerzen, namentlich wenn er dte Arme bewegte. Da tch keine Ursache de« Schmerzc« entdecken konnte, empfahl Ich thm Ruhe und Wärme und verschrieb thm „Dies thaten Sie bei Ihrem ersten Be suche?" „Ja. Am Nachmittage de« folgenden Tages ging tch wieder z» ihm und liaf ihn die Schmerze» noch zugenommen hätten, und sagte, daß er sie sür Rheumaiismus tn Folge einer Erkältung halte. Aus maliSmuS gelitten habe, erklärte er, nein. Ich untersuchte thn aus's Neue sehr sorg fältig, konnte aber nichis entdecken. Da tch den Zustand nicht sür gefährlich hielt, rieth ich ihm, ein Pflaster von Senfteig auf die Brust zn legen." „Glaubten Sie, daß Rheumatismus dte Ursache der Schmerzen sei?" fragte Heinrich. „Nein," erwiederte der Arzt mit Be stimmtheit, „der Kranke war vollständig rheumatischen Leidens." „Sind dieselbe» so sicher zu erkennen?" „Wenn die inneren Theile durch Rheu matismus angegriffen sind, Ist der Zustand sogar ein bedenklicher nnd da« Gesammt bksinden ei» viel schlechteres." „Fiel es Ihne» nicht auf, daß der Kranke Rheumatismus als die Ursache angab?" „Nein. Derartige Leuie glaube» oft von Rheumatismus heimgesucht zu sein, ohne daß die« der Fall ist." „Wann besuchten Ste den Kranken zum dritten Male?" „An dem daraus folgenden Tage." „Können Sie stch genau enlsinnen, an welchem Tage dies war?" „Ich kann mir aus meinem Nolizbuche über meine ärztlichen Besuche darüber volle Gewißheit verschaffen." „Sie erinnern sich vielleicht, ob es nach dem Brande der Fabrik war?" „ES war nach dem Brande?" versicherte der Arzt, „denn ich sprach mit dem Kran ke» darüber." „Wie fanden Sie ihn an diesem Tage?" „Nach seinen Aussagen viel besser. Er theilte mir mit, daß er durch das Sensteig pflaster Linderung empfunden habe, i» Folge dessen habe er an dem Morgen des TageS stch ein zweites Pflaster gelegt, wel che» noch eine bessere Wirkung gethan habe, den» er fei im Standc, die Arme gen." „Nein. Sein Puls ging ruhig. Ich hielt es nicht für nöthig." „Fanden Sie ihn an diesem Tage nicht unruhiger?" „Er sprach in lebhafter und wie es schien sehr erregter Weise über das Feu«r, das auch ihn brodlos gemacht hatte und fragte Bett und Zimmer verlassen dürfe." „Und was haben Sie ihm erwiedert?" „Daß er es nach meiner Ansicht ohne Gefahr thun dürfe." „Hat er es gethan?" „Ich weiß e« nicht." „Ste haben ihn nicht wieder besucht?" „Nein. Ich hielt es nicht sür nöthig." „Herr Doctor, waren Sie wirklich von Sinells Krankheit überzeugt?" Der Arzt blickte Heinrich fragend an. Er schien diese Frage nicht recht zu verste hen. „Sie haben selbst gesagt, daß Sie, trotz der sorgfältigsten Untersuchung, keine Ur sachen der Schmerzen hätten entdecken können," fuhr Heinrich fort. „Ist es möglich, daß er trotzdem wirklich die Schmerzen erlitten hat?" „Gewiß." „Haben Sie keine Vermuthung, wodurch dte Schmerzen hervorgerufen fein könn ten ?" „Nein. Ich glauble Anfangs, e« llege eine Verrenkung vor, dann würden aber die Bänderder Schultergelenke angeschwellt gewesen sein. Dte Entzündung etne« in nern Theile« war möglich, obschon e« aus fallend war, daß der Zustand de« Kran ken vollständig fieberfrei blieb. Ich habe bis jetzt noch keine Erklärung der Schmer zen gefunden." „Konnten dieselben nicht Verstellung sein?" Wieder blickte der Arzt einige Secunden lang Heinrich fragend an. „Ich wüßte nicht, wie er zu einer solchen Verstellung gekommen sein sollte." „Sie geben aber zu, daß die Verstellung möglich war?" „Allerdings." „Fiel e« Ihnen nicht auf, daß Stnell im Bette lag, obschon seln Gesammtbefin den ein durchaus nicht schlechtes war?" „Nein Ich halte die gleichmäßige Bettwärme in den meisten Fällen sür am zuträglichsten." „Kannten Ste Stnell schon früher?" „Nein." „Und Sie habe» ihn auch nicht wieder gesehen?" „Auch das nicht." „Stnell lag in der Kammer neben sei nem parier» gelegenen Wohnzimmer?" „Haben Sie nicht mit seiner Wirthin gesprochen?" „Nur wenige Worte. Dieselbe fragte mich nach dem Zustande des Kranken." „Und was haben Sie erwiedert?" „Daß ich denseibtn durchaus »icht für gefährlich hielte." „Besonderes ist Ihnen tn dem Wesen Sinells nicht aufgefallen?" „Nein." „Herr Doctor, es ist meine feste Ueber zeugung.»daß Sinell die Schmerzen nur slmulirt hat, es war ihm daran gelegen, krank zu erscheinen, er ließ Sie rufen, um stch nötigenfalls ans Ihr Zeugniß zu be rufe«." „Ich kann nichts weiter bezeugen, als »'.IS ich Ihnen bereits mitgetheilt habe," warf der Arzt ein. „Davon bin ich fest überzeugi." fuhr Heinrich fort. „isKte werde» mir sicherlich auch einräume», daß e« auffallend war, daß Sinell so heftige Schmerzen empfand, ohne daß Sie, trotz Ihrer sorgfältigen Untersuchung, im Stand» waren eine Ur sache zu finden." „Ich gebe dies zu, allein tch möchte da. raus nicht allein schließe», daß die Schmer ze» simiilirt waren.' „Auch ich nicht," bemerkte Heinrich. „Ganz andere Gründe bringe» mich zu dieser Vermuthung, tch finde hierin nur eine Bestätigung derselben. Gestalten Sie mir noch eine Fragt. Hat Sinell Sie sür Ihre Bemühungen bezahlt?" „Jawohl. Vor einigen Tagen sandte er mir mit einigen sreundlichen Zeilen mein Honorar. Nun erlaube» Sie aber auch mir zu fragen, weSh-'id Sle so genau über Sinell forschen?" „Herr Doetor, fassen Ste es nicht als Mißtrauen auf, wenn ich Ihnen heute noch keine Antwort gebe, hoffentlich wer den Sie dieselbe recht bald erhalten und sehr überrascht dadurch werden." Der Arzt entfernte sich. In Heinrich war nicht der geringste Zweifel an Sinell's Schuld zuriickgehlie ben. Er hätte gern die Verhaftung des Geschäftsführer« wie der beiden Loppin« ohne Zögern vorgenommen und doch »lochte er sich diesen Tag nicht verderben, auf den er sich fett langer Zelt gefreut hatte, den» derselbe war Tont's Geburts tag. Schon zu viel Zeit war thm von demselben dnrch Klingbergs und Arthurs Besuch, sowie durch da« Verhör des Doc tor Böhm hinweggenommen und doch halte er Tont versprochen, diesen Tag al lein ihr zn widmen. Er verließ das Bureau, warf sich in einen Wage» und fuhr hinaus vor das Thor, wo er schon seit Stunden erwartet war. E« ging tn Urban« Hause und Garten an diesem Tage heiter zu. Tont hatte eine Anzahl ihrer Freundinnen eingeladen und der Garten hallte von Lachen und lustigen Mädchenstinimtn wieder. Mit verklärtem Lächeln sah Urban auf das Glück seines Kindes, nur dann und wann zuckte ein wehmüthiger Zug über sein Ge stcht hin, wenn er daran dachte, daß e« seiner Frau nicht vergönnt gewesen war, dies Glück zu sehen. Keinem Mann hätte er lieber als Schwiegersohn begrüßt, als Heinrich. Ihn kannte er von Jugend an und er hatte indem Charakter desselbendte sicherste Bürgschaft, daß Toni an feiner Seite glücklich werde. Während dte Mädchen spielten, zog er thn mtt sich in einen stillen „Wie sieht es mtt Loppin«?" fragte er. „Bist Du noch von ihrer Schuld über zeugt?" „Fester denn je," entgegnete Heinrich. „Sie unterliegt keinem Zweifel mehr. Wäre heute nicht Toni'S Geburtstag, so würde ich ste bereits heute verhaftet haben. E« wird morgen geschehen." „Heinrich, Heinrich, gehst Du nicht zu weit?" rief Urban fast bestürzt. «Ich gehe ganz stcher," erwiederte Hen rich ruhig lächelnd. „Ich weiß jetzt auch, wessen Hand das Feuer angelegt hat." Fragend blickte Urban lhn an. „Die Hand Sinells," fuhr Heinrich fort. „Auch ihn werde ich morgen ver haften lassen. Ich hoffe, fS wird einiges Aufsehe» erregen, wenn die drei Herren in das Gefängniß geführt werden." „Ich kann es auch setzt noch nicht glau ben," rief Urban. „Sieh, dort kommt der ältere Loppin, um Tont zu gratuliren, er weiß, daß heute ihr Geburtstag ist. Sieht er aus wie »in Verbrecher?" „Ja," gab Heinrich zur Antwort. Urban s.hültelte zweifelnd mit dem Kopfe, Nummer 14. > „Würde er sich hierher wage»? Könnte er so ruhtg und unbefangen lächeln?" „Onkel, lch habe Beweise, daß er noch mehr vermag. Ich halte th» sür eine» der gefährlichste» Menschen, die tch je ken nen gelernt habe." „ES Ist mir unlieb, daß er gekommen ist," fuhr Urban fort. „Es wird mir schwer werden, freundlich gegen ihn zu sein." „Nimm Dich zusammen, Onkel," bat Hetnrtch. „Er hegt ohnehin schon Ver dacht gegen mich. Wir lieben u»S gegen seittg nicht, dennoch wirst Du sehen, wie freundlich wir nnS die Hand schütteln. Er nennt mich seine» beste» Freund —ha- ha! ich freue mich darauf, welches Gesicht er mache» wird, wenn ich thn morgen früh verhafte." Loppin kam ihnen bereit« entgegen. Er hatte Tont bereit« gratullrt und ihr ein prachtvolles Bonquet überreicht. „Störe ich Sie?" rief er, als er noch mehr denn zehn Schritte von ihnen ent fernt war. „Nicht im Geringsten," entgegnete Heinrich. „Sie sehen, daß wir diesen stit le» Seitenweg nur ewgeschlage» haben, um uns sür wenige Minuten au« dein tollen Mädchenstrudel zu retten." Arthur drohte scherzend mtt dem Ftn ger. „Darf ich dte« Ihrer Braut wieder sa gen?" fragte er. „Weshalb nicht? Ste weiß selbst, daß ich mit ihr am liebsten allein bin." Arthur streckte thne» tn vertraulicher, freundschaftlicher Wetse beide Hände ent gegen. „Es geht Ihnen wie mir," sprach er. „Ich fühle mich am glücklichsten, wen» ich mit nieiner Frau allein hin. Sie glau ben nicht, wie verlassen ich mich jetzt fühle, obschon ich den ganzen Tag beschäftigt bin. Ich sehne mich nach ihr." „Wird Ihre grau Gemahlin nicht bald zurückkehren?" fragte Heinrich. „Hoffentlich bald, vielleicht schon tn den nächsten Tagen. Ste hatte stch ans dte. Badereise sehr gefreut—es gibt selten et» Glück, welches vollkommen ist." In der heitersten. liehenSwürdigste» Weise plauderte Arthur weiter, blieb in deß trotz Urbans Einladung nur kurze Zeit. Der Tag schwand in heiterster Stim mung. Es war der erste Geburtstag, den Toni tn Ihrem vollen Glücke selerle, unv derselbe wurde für ste auch nicht durch eine Wolke getrübt. Bis spät am Abende blieben ihre Freun dinnen. Als ste sich endlich entfernten, wollte auch Heinrich heimkehren. „Bleib noch," flüstert« Toni ihm bittend zu. „Ich bin heute so wenig mit Dir al lein gewesen, das Glück ist für mich nicht vollständig, wenn ich mich nicht ungestört gegen Dich ausplaudern kann." Heinrich blieb. Auch er empfand ja dasselbe Bedürfniß. In Toni'« Zimmer saßen ste allein und plauderten über dte Zukunft. Welchem Brautpaare erschiene dieselbe nicht In dem rosigsten Lichte! E« war spät geworden, als Heinrich endlich heimkehrte. Tont geleitete thn bts an die Gartenpforte. „Ich zittere oft, wenn ich daran denke, daß Du in so mancher Nacht allein heim kehrst," sprach ste. „Fürchtest Du Dich nicht?" „Ich kenne keine Furcht," entgegnete Heinrich. „Deine Besorgniß ist völlig unbegründet." „Du solltest des Nachts nie ohne Waf fen gehen," bemerkte Toni. „Weshalb? Diejenigen, welche mich hassen, fürchten mich weit mehr, als Ich ste , das ist mein bester Schutz. Den mei sten Verbrechern fehlt persönlicher Muth, dies ist mir bereits in mehr als hundert Fällen zu statten gekommen. Sie mögen mir an Kraft mehr denn zehnmal überle gen sein, ich habe die Besonnenheit und den Muth vor ihnen voraus. Nun, leb wohl, morgen sehe» wir uns wieder und dann habe ich Dir viel zu erzählen." Langsam schritt er dem Thore zu. Das Glück diese« Tages hallte tn ihm nach. Urban hatte Ihm gesagt, er wünsche, daß er bald mit Tont für immer verbunden weide, er fühle, daß selne Kräfte mehr und mehr abnähmen, und er wolle stch de« »ollen Glückes seines Kinde« noch er freuen. Heinrich« Herz zitterte vor Freude, als er diese.Worte stch wiederholte. So bald hatte er nlcht auf die Erfüllung sei nes sehnlichsten Wunsches zu hoffen ge wagt. Die Nacht war dunkel; auf dein einsa men Wege begegnete ihm Niemand, keine Besorgniß stieg in ihm auf, denn er war mit der Nacht ja fast so vertraut wie mit dem Tage. Arglos schritt er weiter. Plötz lich sprang eine dunkle Gestalt aus einer Gartenthür hervor und dicht vor lhn hin. Ueberrascht trat er einen Schritt zurück, alleln in demselben Augenblicke traf ihn (Siehe vierte Seite.)
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