Scranton Mockenklatt. K. Jahrgang. Dr. F. Bodeman, Linden Straße, zwischen der Pen» und Franklin Avenue. Ofsice-St»>iden, Morgens von B—9 Nachmittags „ 3—6 Abends „ B—9 5» Abwesenheit wird gebeten, Nachricht zu hin erlassen. ?mz7 Dr. Camill Krejci, Ar,t, Wundarzt u. Geburtshelfer, dinirt von i I Uhr VorinittagS bis 3 Uhr Nach- Impfung jeden Montag, Mittwoch und Frei ag, von Ii Vorm. bis 3 Uhr Nachm. 28n7 Dr. Deutscher Arzt. Wnndarzt nnd GebnrtSlielfer. -—3 Abends von li—B. jOV Deutsche Apotheke, H. F. Lobeck. 1j ' 112). I?. Olntwlläon, Deutsche Apotheke, Dr. S. W. Nuch, Graduirter der Universität von Pennsylvam'eii, n Philadelphia, hat seit acht Jahren in diesem widmet und bei ersteren strenae Vcrschwiegcnlieit arantirt. In der Geburttchülfe ist er sehr ersah en.—Spricht deutsch und englisch. Ag» von 2und öj— 8. 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(7ap7<>) Ward St (Y in, st er, Äbvokate» nnd Rcchtö-Anwälte, Office in Jakob Schlägers Gebäude, Ecke von Lackawanna und Washington Avenue, 29c8 Scranton, Pa. ba Geheimnißvoke Pedlar, Die Töchter des Schiffbrüchigen. (Fortsctzung.) Er selbst aber brach mit seiner Compag nie noch am nämlichen Tage in entgegen gesetzter Richtung auf, indem seine Divi sion die Vorhut des Heeres bildete, welches die Waffen der Union in das Herz des Südens tragen sollte. Ich habe weder Zeit noch Raum, alle die Einzelnheiten dieses berühmten Marsches zu schildern, welcher stets eine der glänzendsten Episo den amerikanischer Geschichte bilden wird. Selbst die Abenteuer unseres Helden stnd zu zahlreich, als daß wir sie alle verfolgen könnten und wir werden uns wohl genö thigt sehen, uns auf diejenigen zu beschrän ken, welche auf den Verlauf unserer Er zählung von großem Einflüsse sind. Ueb rigens war der Marsch bei allen Mühse ligkeiten und Drangsalen doch auch wie der eine Ouelle der Belustigung und Un terhaltung. Manchmal war Schmalhans Küchenmeister und dann wieder herrschte eine Zeit lang der größte Ueberfluß. Manchmal verzehrten die Soldaten ihren Speck und Brod ohne jedwede Zugabe dann wieder speisten fle gebratene Trut hühner von Porzellan üe und tranken den Wein, welchen die Pflanzer in ihren Kellern wohl ohne Ahnung de« Gebrauche« eingelegt hatten, welchen die frechen Jankee« davon machen würden. Auch das Silberzeug der Herien Barone wurde zu Tage gefördert und böse Zungen behaupien, daß die Soldaten meistens ver gessen hätten, e« wieder an Ort und Stelle Zu legen. Ernsthatte imGanzen gute Tage: wenn andere Offiziere auf Onkel Sam« Kost angewiesen waren, oder mit Kuchen aus grob gemahlenem Kornmehl fürlieb neh men mußten, wußten seine farbigen Pa trone immer Rath. Treu ergeben, wie fle ihm waren, benutzten sie die Sympathie der umwohnenden Neger, ihren Capitän und sich selbst immer mit dem Besten zu versorgen, was aufzutreiben war. Ja, noch mehr: durch seine Neger hatte er mehr als einmal Nachrichten von de» Be wegungen der Rebellen erhalten, welche von der größten Wichtigkeit waren und die Operationen des Heeres in bedeuten dem Grade beeinflußten. Sherman war auf Ernst aufmerksam geworden und als dle Armee endlich vor Allanta stand, ge noß unser Freund das Vertrauen seines Obergenerals in einem Grade, welcher den Neid manche« ältern, wenn schon un fähigern Offiziers erregte. Seine Compagnie war durch den Marsch nicht etwa zusammengeschmolzen, sondern bedeutend gewachsen; und was selbst Ernst im hohen Maße erstaunte, war die Ent deckung, daß der Anstoß, welchen Peter und er der Emanzipationssache im Felsen thale bei Werners Plantage gegeben, seine Wirkungen durch das ganze nördliche Georgia verbreitet hatte. Die Rekruten erzählten den älteren Mitgliedern der Compagnie die Jeschichte von den nächt lichen Uebungen und wenn ste dann ihrer seits erfuhren, daß ihr Capitän der Mann sei, welcher stch so edelmüthig zum Vertre ter ihrer Rechte ausgeworfen hatte, so er gaben sie sich ihm mit einer Innigkeit, daß sie buchstäblich durchs Feuer für ihn ge gangen wären. Die Neulinge wurden übrigens bei jeder Gelegenheit eingeübt und so kam e«, daß die schwarze Compag. nie des Capitän Meißner bald einen Ruf in der Arme.' erhielt, welcher von den be sten weißen Truppen beneidet wurde. Mehrere Monate waren nun seit Pe ters Abreise nach dem Norden vergangen und immer noch erhielt Ernst keine Briese. Er wußte zwar gut genug, wie unsicher die Verbindungen waren und daß zahl reiche Posten in die Hände der Guerillas fallen mußten; allein dies machle die Un gewißheit ErnstenS kaum weniger unbe haglich und über seine Züge lagerte sich ein gewisser Schatten, welcher Niemanden mehr beunruhigte, als Elias. Er suchte ans alle mögliche Weise seinen Vorgesetz ten aufzuheitern und war niemals froher, als wenn ihm sein Versuch gelang. Er vertröstete den Ungeduldigen von einem Tage zum andern und brachte damit ohne Zweifel ein Opfer, indem wir ja von frü her wissen, daß er nicht gern etwas über die heimathlichen Verbindungen des Ca pitäns hörte oder sagte. Auch über das Schicksal der Wernerschen Familie war Ernst in Ungewißheil. So lange der Marsch gedauert hatte, war es ihm natürlich unmöglich gewesen, durch seine Kundschafter Nachrichten über die selbe einzuziehen. Allein jetzt, wo er er warten durste, mehrere Wochen hindurch vor der Festung liegen zu müssen, wollte er die Zeit benutzen und möglicherweise zu erfahren suchen, was aus Elisen ge worden war. Er rief deßhalb Sambo, der eine bedeutende Rolle in der Compagnie spielte, zu stch und fragte ihn, oh er stch wohl getraue, auSzufinden, wie es um die Wernerfche Familie stehe. „Sie stnd nicht mehr aufder Plantage," sagte Sambo. „Woher weißt Du das?" fragte Ernst überrascht. „Ich habe es heute Morgen von einem Gentleman gehört, welcher kürzlich dort war." Sambo meinte nämlich einen schwar zen Gentleman, wie er selbst war. „Und wo stnd fle hingegangen?" „Kann« nicht sagen." „Wo ist denn der Gentleman? ich möchte ihn sehen." Das betreffende Individuum wurde ge rufen, konnte indeß weiter keine Nachricht geben, als daß die Familie mit den Busch wackern abgereist sei und daß noch am sel ben Tage ein Offizier von Dübels Com pagnie mit einer Anzahl Reiter sein Er scheinen gemacht habe, das Nest aber leer gefunden habe. „Buschwacker?" fragte Ernst erstaunt und erschrocken zu gleicher Zeit, „muß sich denn die ganze Hölle gegen da« arme Kind verschwören? Was ist au« ihr geworden? Ist fle gefangen fortgeschleppt worden?" Der Neger erzählte, was er wußie. Er war Augenzeuge der Geschichte gewesen und berichtete warheitSgetreu, wie die Fa milie in der Kutsche abgereist und anfchei nend mit großer Höflichkeit behandelt wor den sei. „Das begreife ein Anderer," sagte Ernst. „Samba, ich muß nähere Nachrichten von unsern Freunden haben. Setze Dich ohne Zeitverlust mit Deinen Leuten in Verbin dung. Die ganze Gesellschaft soll Nachrich ten einziehen. Leute sollen allenthalben auSgesandt und stationsweise abgelöst werden, damit die Sache schnell geht. In nerhalb einer Woche muß ich wissen, wo sie sind." „Ganz recht, Capitän," sagte Samba und verließ da« Zelt, um den Austrag auszuführen. Noch in der nämlichen Stunde brach ein Bote auf und da Ernst nicht« weiter in der Sache thun konnte, so mußte er sich eben geduldigen. Die Lage der Stadt wurde mittlerweile immer kritischer. Sherman, der direkte Angriffe für unpraktisch hielt, nahte sich durch wiederholte Flankenmärsche immer mehr dem Süden und den Eisenbahnt», welche den Rebellen als Proviantstraßen unentbehrlich waren. Sie mußten deßhalb ebenfalls ihre linke Flanke weiter ausdeh nen, um sich nicht von den Feinden über flügeln zu lassen. Es war um diese Zeit und die Armee ruhie eben von einem ihrer Züge, da nah!« sich Ernst dem Hauptquartier und ver langte gemeldet zu werden. Sheiman war beschäftigt, ertheilte aber nichts desto we niger eine günstige Antwort. „Nun, was giebt'S, junger Freund," rief er thm entgegen. „Ihrer Miene nach haben Sie mir wichtige Dinge mitzulhei len." „Das habe ich in der That, General." „Wirklich! haben Ihre Neger vielleicht Jefferfon Davis gefangen?" „Ganz so weit stnd wir noch nicht. Doch möchte die Nachricht, die ich Ihnen bringe, entscheidend auf den Ausgang die ses Fettzuges einwirken." „Oho! junger Mann!" sagte der Ge neral und schoß ein Blick unter seinen buschigen Brauen hervor, welcher Ernst für eine so gewagte Behauptung zur Re chenschast ziehen zu wollen schien, „wissen Sie wohl, was Sie da behaupten?" „Sehr wohl, General." „Und bleiben dabei?" „Nicht nur das; ich füge noch dazu, daß meine Nachricht nach Verlauf von zwei Stunden werlhlv« ist." „Potz tausend! heraus denn mit der Nachricht." „Hood hat Hardee mit der halben Ar mee nach JoneSboro geschickt." Sherman horchte auf. „Wann?" „Die Truppen sind eben noch aus dem Marsche." „Die halbe Armee sagen Sie?" „Zwanzig tausend Mann." Sherman stand auf. „Es kann nicht sein. Ich habe guie Kundschafter und fle haben mir nichts mit getheilt." . „Meine Nachrichten stnd dennoch eor reet." „Wie konnte Hood so wahnsinnig han deln?" „Er rechnete darauf, daß Sie es nicht erfahren würden." „Ein Flankenmarsch vor dem Feinde?" „Wir machen fle alle Tage." „Ja, das ist was anders," sagte Sher man lachend. „Wünschen Sie vielleicht Befehle zu er lassen?" fragte Ernst, welcher ungeduldig zu werden anfing. „Gewiß! rufen Sie meine Adjutanten ; oder halt, schreiben Sie lieber selbst. Sind Sie bereit?" „Ja wohl, General." „Die erste Diviston unter Howard soll sogleich antreten. Sie soll so rasch wie möglich nach JoneSboro marschiren, die Stadt besetzen und halten. Die zweite Diviston unter Thomas soll ihr folgen, sogleich und Couch besehen. Die dritte Division unter Schofield nach Rough und Read? Marschiren und dort meine Befehl» abwarten. Die Reiterei soll aufsitzen und die ganze Linie der Eisenbahn recogno«- eiren." „Das ist Recht!" sagte Ernst, indem er über dem Eifer des Schreibens den Schrei ber vergaß. „So muß es geben!" „Glauben Sie, junger Herr?" fagie der General in kühlem Tone. „Ich denke es auch; aber nun säumen Sie nicht, denn Sie hatten Recht, als Sie sagten, daß in zwei Stunden die Nachricht nichts mehr werth sein werde. Geben Sie her, daß ich unterzeichne. So; nun geschwind zu den Commandeuren; ich mache Sie für jedwedes Versäumniß verantwortlich." Ernst bedurfte keiner weiteren Mahnung. Wie Im Fluge jagte er von einem General zum andern und bald kam Leben in die Massen. Compagnien traten an, Regi menter sammelten stch, Brigaden wurden formirt. Aber alles geschah so geräuschlos wie möglich und die Soldaten marschirten ohne zu wissen, worum es stch handelte. Daß es leine Kleinigkeit war, schlössen fle aus dem Eharacter ihre« Führer«; aber e« war ihnen eben einerlei, denn Sherman hatte sich schon damal« da« vertrauen sei ner Soldaten erworben und blindling« folgten fle thm in die größte Gefahr. Nach einem Marsche von mehreren Meilen erreichte Howard« Division da« Dorf JoneSboro und damit die langer sehnte Eisenbahn. Die Offiziere trauten ihren Augen kaum, al« fle die Bahn un besetzt fanden und verfehlten nicht, selbst Besitz zu ergreifen und stch zu verfchanzrn so gut wie fle konnten. Sie fingen jetzt an zu verstehen, wa« die Bewegungen Sherman'« bedeuten sollten und selbst in den Soldaten stieg eine Ahnung de« Sach verhältnisse« auf. Uebrigen« ließen ihnen die Rebellen nicht allzuviel Zeit zum Ueber legen, denn südlich, im Dorfe, zeigten stch I jetzt feindliche Truppen. Dteselben moch- Ao. N. ten die Macht nicht kennen, welche die Bahn besetzt hielt, denn sie stürmten mit großer Kühnheit heran, als wenn ste die feindliche Stellung mit einem Handstreiche nehmen wollten. Allein ste wurden mit einem mörderischen Gewehrseuer empfan gen und verließen den Kampsplatz mit ge waltig gedünnten Reihen. Man sah sie in aller Hast nach dem Dorfe retiriren und Ernst sagte zu seinen Leuten: , Jetzt gebt Acht, Kinder, wir kriegen heiße Arbeit. Die Rebs wollen die Bahn wieder haben und werden k.ine Mühe spa ren, ihren Zweck zu erreichen. Aber fle dürfen nicht; vergeßt nicht: Sherman'S Auge weilt auf Euch und Alles steht auf dem Spiele. Seht, dort kommen fle schon." Man sah im Süden Staubwolken flie gen und die Anzeichen des nahenden Sturme« mehrien stch von Minute zu Minute. Noch konnte man die Colonnen der Rebellen nicht unterscheiden; aber zu beiden Seiten von Ernstens Compagnie, welche zum Centrum gehörte, traten die nördlichen Schaaren in Schlachtordnung. Rechts besetzten sie eine kleine Hügelreihe und links schoben ste sich über das Dorf und die Eisenbahn hinaus, um die Rebel len gänzlich von Atlanta abzuschneiden. Batterien schoben sich allenthalben zwischen die Brigaden ein und als die Rebellen endlich herankamen, war die UnionSarmee wohl gerüstet, ste zu empfangen. Sie griffen mit der verbissenen Wuth an, wel che ihre KampseSweise kennzeichnete, so ost ein großer Einsatz auf dem Spiele stand. Regiment auf Regiment drang gegen die Schlachtlinie der Nordländer, in der au genscheinlichen Absicht, dieselbe zu brechen und die Verbindung mit dem bedrohten Atlanta wieder herzustellen. Aber alle ihre Anstrengungen waren vergeblich und als nun die Nordländer ihrerseits von der Vertheidigung zum Angriff übergin gen und mit Ungestüm auf die zerrissenen Reihen ihrer Gegner eindrangen, da ver mochien dieselben nicht länger Stand zu halten und zogen stch mit Hinterlassung ihrer Todten und Verwundeten zurück. Die Schlacht von JoneSboro war ge schlagen und mit ihr das Schicksal von Atlanta entschieden. Während die Trup pen den weichenden Feind beobachteten, zog Slocums Corps vor die wehrlosen Wälle und bemächtigte sich des Preise», den eine schlechte Heerführung oder, wenn man lieber will, der sinkende Stern der Rebellen denselben entrissen halte. In Atlanta wurde eine Zeit lang ge rastet. Rationen wurden für die Armee gesammelt und das Auge der Nation weilte gespannt auf der fernern Entwickelung der Dinge. Man sah mit Bangen auf da» Thun dieser kühnen Truppen, welche im Herzen de» feindlichen Landes standen, ohne Vorräthe, ohne nie, ohne genügende Munition für einen langen Feldzug. Guerillas brachen ja an hundert Stellen zugleich in die Linie, welche Sherman mit Chattanooga ver band und als nun Hood gar nördlich zog; al« er in raschen Märschen stch dem Ten nessee näherte und triumphirend Sherman aufforderte, ihn einzuholen, ebe er in Nashville einzögt: da zagte manches pa triotische Herz und machte sich auf schlim me Nachrichten gefaßt. Aber nickt so Sherman. Er war der Situation gewacht sen und bereitete einen Zug vor, weicher alle Pläne der Rebellen zu Schanden machte und ihre Waffen gegen ihre eigene Brust kehrte. Ruhig ließ er Hood dahin ziehen, wo er Thomas auf wachsamer Huth wußte und anstatt selbst stch in das ausgesogene Land zu stürzen und den Fuß tapsen Hoods zu folgen, unternahm er die beispiellose Aufgabe eine« Riesenmarsches durch die ganze Breite der Südstaaten. Von den Fluihen de« Tennessee, welcher stch in den Ohio ergießt, marschirte er durch Atlanta nach Savannah und ruhte und rastete nicht, bis diese stolze Stadt ebenfalls vor »hm im Staube lag und der Atlantische Ocean da« Steraenbanner von ihren Festungen im Winde wehen sah. Dort endlich schöpfte das Heer Athem nach seinen Eilmärschen und weilte eben lange genug, um neue Kraft zu neuen Wagnissen zu sammeln, denn nach einem Lebewohl an die Fluthen de« Ocean«, der auch die nördliche Küste spül«, stürzt stch da« Heer in die Sümpfe, die gen Norden liegen und watet kämpfend und kämpft watend, bi« e« endlich festen Boden findet und die flegreichen Fahnen auf da« stolze Columbus zuträgt. Dort wollen wir es verlassen und noch einmal nach Alabama und Georgia zurückkehren, wo wichtige Dinge unsere Gegenwart verlangen. Vierte« Kapitel. Ein Fluch entfuhr Munde Dübel'S, als sein Lieutenant von Werner« tage zurückkehrte und Ihm dle Nachricht brachte, daß der Vogel entflohen sei. Gern hätte er flch mit seinen Getreuen zur Ver > folgung aufgemacht; allein die Befehl, (Siehe vierte Seite.)
Significant historical Pennsylvania newspapers