(Sortsetzung «o« der ersten Seite.) «elcher ihr tn nächtiger Stunde geg»» ih ren »ruoktnen Liebhaber beigestanden hatte and s»ith»r unv»rg»ss»n g»hli»b«i! war. H»ut»Ab»nd war »r hier; sie hattr ihn durch da« Gtbüsch b»wacht, bi» sein Blick d»n ihrig»» grtroffen und ste verscheucht hatte. Sie fühlte stch so wohl in seiner Nähe und doch mischte» sich Peinliche, häßliche Gefühle in ihr Glück. Diese« junge Mädchen an seiner Seite, was war fie ihm? warum hatte er Ausmerksamkett für ste und keinen Blick, keinen Gedanken für die arm», »infam» Lauscherin lm Ge büsch? Wenn eßsle liebt»? Daß fi» ihn lirbt», daran zw»iselte fie nicht, denn hatte »r nicht thr »igene« Herz im Sturm »ro bert? Weun er fie lieble! Der G»danke war unerträglich und blitzeSschnell durch zuckte der Wunsch Ihr Gehirn, thr« Ber «lnigung zu verhindern. Sie brauchte ja »«r still zu schweige», und Conrad kam und stellte sich zwisch«n di« Beiden und entehrte di« Andere, wie er fie entehrt hatte, und war dann nicht eine nnüber steigltche Schranke zwischen Hem Paare errichtet? Er konnte ntcht der Ihrige wer den; aber auch die Andere sollte ihn ntcht hesttzen, und dieser schreckliche Gedankt wollte stt «tcht verlassen, gewährte thr so gar eine traurige Genugthuung. Versteht der Leser jetzt, warum dte schöne Lizz? fi» ntcht vom Platze bewegt», al« ste die Entdeckung de» beabsichtigten Schurkenstreiche« gemacht hatte? Finster brütend saß ste da, «in Raub wid»rstr»i t»nd»r G«fühl», und vergebens suchte thr Vater durch seine weinerlichen Klagen ihr dte gewohnte Theilnahme zu entlocken. Verlassen wir die» traurige Schauspiel und kehren zurück zu den Freunden, welche wir einen Augenblick vernächlässtge» m»ß -ten. Die Scene tn der Laub« hat stch wenig geändert. Nur strahlt jetzt Heller Lampen schein, wo früher die Dunkelheit ihren bergenden Schleler «„«gespannt hatte. Dieser Schein fällt auflachende, glückliche Gesichter, auf einen reichbesetzten Tisch, der indessen längst einen Theil seiner Last »erlorrn hat. Di, Kuch,n hab,n ti,f. Einschnitt», der Confekt ist theilweif« ver schwunden nnd l««rt Flaschen verkünden vergangene Herrlichkeit. Allein ihr Geist ist auf die Gesellschaft übergegangen und al« jetzt dte lockenden Töne einer Polo naise von der Tribüne erschallen und zum Tanzen auffordern, sagt Peter, rasch ent schlossen- „Wie Einem da« in den Fußspitzen kitzelt. Ich hab nun schon zwanzig Jahre kein» Sprüng» m»hr gemacht; aber, Frau König, wenn Ste stch nicht schämen, mich zum Partner anzunehmen, so mache ich wahrhaftig auch etn Tänzchen mtt. Se hen Ste nur, wie die Miß da trippelt und gern davon möchte mit ihrem Beau. Wollen wir ihn«» mit gutem Beispiele vorangehen?" i Frau König lächle, erklärte aber ent schieden, die Ehr« ablehnen zu müssen. Peter drängte und erlangte schließlich die Erlaubniß, die Freundin zum Tanzsaal führen zu dürfen, wo ste den Leistungen der jungen Leute zuschauen wollten. Er bot sogleich mtt komisch-ernstem Anstand« Frau König feinen Arm, Ernst folgte sei nem Beispiel« und nach wenigen Minuten war der Tanzsaal erreicht, wo Ernst und Elise fich dem Reigen anschlössen, Peter und Fran König aber fich eine Ecke aus suchten, von wo an« ste sich da» bunte Treiben ansehen konnten. - „El, sehen Ste, Herr Ernst," sagte Elise auf einmal zu ihre« Begleiter, während ste in den Windungen der Polonaise hin schreiten, „dort ist A»na. Sie versicherte bestimmt, nicht gehen zu wollen, hat aber, «tee« scheint, ihren Entschluß »och i» der elfte» Vtunde geändert." Ernst folgte mit dem Blicke der ange deuteten Richtung und»«rk«matr da« jun ge Mädchen, in dessen Srfellschaft ihn Elise neulich beim Elavierspiel üherrascht hatte. Di« Freundin hatte jetzt auch Ernst und seine Begleiterin bemerk» nnd erkannt und begrüßte sie mit eine« Lächeln und Kopfnicken. Dann, als der Tanz vorüber war, kam sie nach der Ecke, wohin Ernst Elise zurückgeführt hatte. „Et, ei," sagte Elise lachend, „seh einer hie Elansnerin. Erst Ist ste nicht au« de« Hause zu bringe», danu kommt sie noch, wenn der Kehraus getanzt wird." »O! ich bin schon lange hier und hah Euch gesucht; obschon vergeben«. Du weißt. Lizzy, Mutter war zu unwohl zur Theilnahme, drum wollte auch tch zu Hause bleiben. Allein Bruder Fred brannte v»r Begierde, zu gehen, und da die Mutter gegen Abend bedeutend besser fühlte, so gab ich ihrer Bitte nach und ging mit Tante Emma'« Familie." „U»d wo ist F»«d?" „Da« weiß der liebe Hi«««l; der tanzt und «acht den Eoustae» die Eour." „So bletb hi«r b«t »n«." „Gern. LiM. Di» Tont« sttzt do»t «it tinigtn Bas«» zusamm«n und schwatzt so langweilig, daß tch betnah« ewgeschlase» wäre." „Nun, hier wolle« wir Dich schon bes ser »nwrhalteu. Damit Du stehst, wie »tel ich auf Dich halte, will Ich Dir für d«a nächsten Ta»z «ei««n Partner «»tre te». St» g«be» mir dich die Vollmacht, Herr Ernst, derg«stallt über SI» zu v»rfü ge»k" » „Di» Wahl, di« O»a>," lacht» Ernst. „D»r »rlangt» Gtwinn muß «ich für den »rlitt»»n v«rlust tröst»»." Anna wollt» da»k»«»d ablihne»; all»in dir Geigen wnrd«n schon zu« neuen Tan ze gestimmt und Eltft tri«» si» lach»nd in Ernst»»« Ar««, »«lch«r sogkich «it der »«u»n Zänz»rin antrat. „O. wi» «arm »« hier ist!" sagte Frau König. „Wie wollen etn« kl»iu» Promrnad» »ach««," schlug P»t»r di»»st«tfttg v»r. Frau König war'« zufrieden und nahm, aufstebend. den Arm de« Freunde». „WillstDu un« begleite«, Kind?" frag, te sie die Tochter. „Nein, Mutter, Ich bin noch zu echauf stit. auch möchte ich «m die Welt gern se hen, wie die Zwei tanzen." „Run so hletb hier; »Ir find in Mit diesen Worte» verlteß st« in Be gleitung Peter« den Saal; Elise blieb al lein zurück und «erfolgte mit ansmerksa men Blicken daF befteundeje Paar. Bi« jetzt hatte so» Draüßen ein dunk le« Auge durch ein« der Saalftnster ge blickt; kau« aber wavEr«» KöniK gegan gen. so »erschwand e« «»f »tnmal u«d eine Minute spät« trat i» dl» offene Eaalthür die Gestalt deß Manne«, wel cher uns schon früh»>c ««ker de« Name» ToNraV bekannt gewörde» lst. Elise kann, te ihn. da der «»te» dt»se« j»»«en Man- ne« ihr Hau«wtrth war; allein, «ie «ir schon au« Conrad« eignem Munde wis sen, g»hört» »r ntcht z» Frau König« g»'.n gesrhtnen Gäst»n. Elts» fühlte fich »»- angenehm berührt, al« fie ihn erblickte, allein thr Widerwille verhandelte sich schnell tn Bestürzung, a',« st« thn mit ra schtn Schritt»« und b»stürzt»n Mienen auf stch zukommen sah. Unwillkührlich stand sie auf und erwartet» so seine A»> kunst. „Miß König," sagte er hastig, „»« thnt mir leid, der Ueberbringer schlechter Nach richten setn zu müssen." „Meine Mutter," unterbrach fie ihn tnstinktmäßig. „Ihre Mutter hat draußen im Park sieben »intn Anfall von Ohnmacht gehabt and da thr Begleiter fie nicht verlassen wollte, so bat er mich, der zufällig gegen wärttg war, St« zu benachrichtigen und zu der Leidenden zu führen." Heftige Gemüthsbewegungen beschrän krn unsere Denkfähigkeit. Auch Elise dachte nicht, fie fühlte nur und sagte rasch: „Meine Mutter, meine arme Muiter! o, kommen Ste, führen Sie mich zu ihr!" Der Fremde folgte nur zu gerne ihrer Forderung. Er führte fie zur Saalthür und von dort htnau» ta den Park. Sein Herz schlug schnell und ein Gefühl des nahen Triumphes schwellte selne Br»st. Rtemand hatte thr Fortgehen gemerkt, niemand wenigsten« sich darum geküm mert, und in wenigen Sekunden mußten ste das Boot erreichen, wo drei handfeste Gesellen feiner harrten. „Hierher, Miß König; erlaube Sie mir Ihre Hand, damit tch Sie ntcht verliere im Gedrängt." Willig überlitß ihm das geängstlgte Mädchen ihre Hand und immer schneller eilte ste threm Verderben entgegen. „Die Haben'S eilig," sagte Peter, als er auf dem Spaziergang mit Frau König einen Ouerpfad durchschritt und die eilen den Gestalten erblickte, welche eben im Halbdunkel verschwanden. Frau König erhaschte nur einen Blick von dem flie genden Gewände des Mädchen«; allein da« Mutterauge ist scharf und stutzend sagte sie: „Wenn ich Elisen nicht im Saale wüßte, so würde ich sagen, jene« Gewand sei da« ihrige gewesen. Ich habe mich wohl ge täuscht; aber ich fühle so beklommen, ohne zu wissen warum. Kommen Sie, Peter, wir wollen in de» Saal zurückkehren." D»r Pedlar war sogleich bereit, und sie schlugen den kürzesten Weg nach dem Tanzsaal« ein. Allein dort angelangt, fanden ste weder Ernst noch Elisen und nur Anna stand mit verwirrter Miene tn der Ecke, wo die Gesellschaft zuerst Platz genommen hatte. „Ach, Fran König, ich bin so froh, daß Sie kommen. Herr Meißner hat mich so erschreckt durch sein seltsames Benehmen und jetzt, wo tch hierher eile, finde tch auch Elisen ntcht mehr." Diese hastig gesprochenen Worte riefen keine geringe Bestürzung in grau König hervor. „Also Du weißt ntcht, wo Elis« ist?" fragt« sie. „Peter, am Ende war e« Elise dennoch; nnr kann tch ihre Eile nicht be greifen. Erzähle. Anna, wie die« gekom m«n." Allein Anna konnte nur wenig erzäh len. Ernst hatte st« plötzlich mitten im Tanze stehen lassen, hatte ein» hastig« Entschuldigung gestammelt und war dann zvm Saale hinaus gestürzt. Was war nun zu thu»? Die nächste Erklärung war die, daß Elise die Mutter gesucht und daß Ernst ste dabei begleitet habe. Zwar blieb seine Eile unerklärt; aber Frau König schente stch, der Sacht eine schlim mere Deutung zu geben und eilte mit Pe ter und dem jungen Mädchen hinaus. Während st» suchtnd und rufend die Gänge durchwandern, haben wir Muße die Sängerin wieder aufzusuchen und ihre fernern Bewegungen zu beobachte». Ihre Rolle im Festprogramm war ausgespielt und ste hätte «ach Hause gehen können, wenn ste gtwollt hätte. Auch ließ e« der müd» Bater nicht an Mahnungen fehlen; allein so bereitwillig stch dt« Tochter auch sonst zeigte, seine Wünsche zu erfüllen; diese« Mal fand er kein Gehör. Entweder vertröstet» sie ihn auf eine später« Stund« oder sie beachtete feine Bitten ganz und gar nicht und gab sich den finstern Gedan ken hi«, als deren Opfer wir sie schon früher erblickt haben. Als endlich die Lampen angezündet wurden, als die ersten Töne der Tanzmusik herüber drangen, be meifterte fich ihrer et«« Unruhe, welch« bald uu«rträgltch würd«. Ste forderte den Vater aus, mtt ihr zn gehen, und brachte ihn in das Gemach einer Magd, welche in dem Gasthause diente und gern ihre Einwilligung z» ei»«r kurzen Benutzung ihre« Zimmers gab. Elise hieß den «a. wr, fich «ine kleine Weile auf dem Bette an«ruhen, und verlteß dann die Stnbe. um mit fieberhafter Hast tn den Park zu« rückzukehr««, «elcher so b»ld.d«r Schau platz einer finstern Missethat werden sollt». Sie »ilt» an ein« d»r Saalfenfter u»d hatte bekannte» Gestalten au« der wimmelnden Masse herau«gefu»de». Da« heiße Gesicht an die kühlend» Scheibe gedrückt, ließ ste kein Auge von dem jun gen Paare und Mitleid und Haß jagte» stch unaufhörlich i» ihrem Innern. Wäh rend des Tanz«S hatte di« Eifersncht ent schieden die Oberhand; alleinal«Ernft und Elise jetzt, zu Frau König zurückkehrten, al« das junge Mädchen mlt aufopfernder Bereitwilligkeit den TÄtzer an die Freu«, din abtrat, da kehrten mildere Gefühle t» ihre Brust »in und der Gedanke, daß sie stch a» Ende doch nscht liebten, goß Bal sam ln shr wunde« Herz. Jetzt erhoben fich Frau König und Peter, um hinauszu gehen, und al« Elise sitzen blieb, war e« dem Mädchen draußen, al« dürfe ste die« nicht dulden, als müsse sie der Mutter ein warnende« Halt zurufen. Doch sie be zwang sich und beschränkte sich auf fernere stille Beobachtung. Die anfängliche Bit terkeit hatte ste fast gänzlich verlajfen und ste möchte de« unbewußt«» Opfer da dri». nen vt«ll«tch! selbst «iae» Theil ihrer Nei g»»g gefchinkt habe», hätte ste nicht de» beständige» Bllck gesehen, wo«tt Sltse da« tanzende Paar «erfolgt«. Nene Z»etftl stiege» tn ihr a»f —da plötzlich—da« Blut erstarrte 1» Ihre« «der» —trat Eo»rad t» de» Saal. Si« konnt« «tcht »rhr d««ke« nicht «ehr fühle«; thr ganzes Wtsen drängte stch i» ihre» Bltck. w«lcher unver wandt an dr« Schurk«» und sei»«« Opfer haste» »lieb. St« sah, wi» er ,« ihr ging wie ste aufstand uud ängstlich lavfchte, wt« er sich z»r Thür wandte und ste ihm ängstlich folgte. Sie sah die« u»d doch blteb ihr Fuß wie festgewurzelt stehen. Si» hatte keinen Entschiich, w»ß sie wollte oder «tcht wollt«, ftt dacht» a»ch nicht «ach, ste sah blo« und erst al« Eo»rad und sein »Zpfer verschwunden waren, ka« wieder Leben über ste. Schnell, wie der Blitz, sprang fie in der Richtung nach der Thüre; allein, da si, um »in. Eck, mußte, kam sie zu spät, um den Ellenden den Weg zu versperren. Sie sah nur noch dte fliehen den Gestalten in dem Gebüsche verschwin den und stand eine Sekunde lang da, u»- schlüssig über da«, wa« sie thun niiisse. Sie wäre vielleicht allein gefolgt; allein die Kenntniß von Eonrads verzweifelten, Eharakter erfüllte fi« mit Furcht und über zeugte sie von der Nothwendigkeit des Beistände». Und wo hätte ste bessern Bei stand finde» können, al« bei ii m, der die Geraubte kannte, vielleicht ltebte. Rascben Schritte« trat fie tn den Saal und— w ir Einfluß dieser dunklen, blitzenden Augen —Ernst drehte stch In dem nämliche» Au genblicke gegen ste. E, erkannte ste auf ter Stell« und al» fie jetzt erst auf Eltseus leeren Platz wies und dann wiederholt uud eilig winkte, verließ er seine Tänzerin mit fast unhöflicher Eile und stürzte der Fremden nach, di» thn vor der Saalthür, ,rwart»t,. St, redete ihn an, ohne seine Frage zu erwarten. „Sie ist tn großer Gefahr und verloren, wenn Ihr nicht sie reitet. Seid Ihr be reit, mir zu folgen?" „Ich kennne Euch nicht, aber wenn Ejtsen Gefahp droht, so zögert nicht, ich bin bereit, sie mit meinem Leben zu ver theidigen." Die Fremde zuckte unter der Wärme seiner Rede; doch sagte fie, sich sammelnd: „So gebt mir Eure Hand und nun rasch ln Gottes Namen, ein» Sekunde Verzug kann Alles verderben." Sie elltelt rasch durch das Halbdunkel de« Parkes und da derselbe nur eine» mä ßigen Umfang hatte, so waren ste tn kur ker Zelt an dem obenerwähnten Abhänge angelangt. Sie eilten rasch dte Treppen hinunter, welche die Terrasse» verbanden, allein da der Abhang nicht erleuchtet war, so befanden ste sich jetzt in verhältnißmä ßiger Dunkelheit und wußten nicht, wo hin sie stch wenden sollten. Ernst wollte reden, aber etn Druck'von der Hand sei ner Führerin bewog ihn, zu schwelgen. „Horch!" sagte ste leise, und al« Ernst jetzt den Kopf vorbog, hört« er ein schwa che« unterdrücktes Stöhnen. „Dort stnd ste!" sagte er lauter, al« die Borficht er laubte, und sprang zugl«ich nach der Ge gend, woher der Klagelaut drang. „Hölle und Teufel!" erschallte jetzt auf einmal ein halblauter Fluch in fein Ohr, „wir find verfolgt, Freund«. Geschwind heran mit dem Boote, sonst stnd wir ver loren. Eilt Euch, sag' tch, eilt Euch!" Ernst wußte stch jetzt entdeckt und sah, daß Heimlichkeit nicht« mehr half. Er sprach also Elisen mtt lauter Stimme Muth zu und drang unaufhaltsam gegen den Platz vor, wo die Räuber waren. „Wir sttze» i» den Weiden fest,"- hörte er Einen im Boote sagen. Ein neuer Fluch aus dem Munde Tonrads war die Antwort auf die Mittheilung. ~E«ist nur Einer," sagte die Stimme im Boote, „schieß ihn über den Hausen." „Damit uns der ganze Haufen über den Hals kommt. Aber e« bleibt mir nicht» ander» übrig, wenn Ihr nicht auf der Stelle kommt." „Hier sind wir schon," tönte die Sti« me aus dem Boote und Ernst Hörle deut lich, wie der Nachen an's Land stieß. Noch ein Schritt und er hatte den Platz er reicht; da ertönte plötzlich ein dritter, noch schrecklicherer Fluch aus Conrads Munde. „Ste ist entwischt, die Hexe, und tch glaubte sie ohnmächtig; geschwind, sucht sie, Fteunde, lch fertige unterdeß diesen Bursche» ab. Er 5011...." EI» kräftiger Faustschlag, welcher ihn mitten im Gesicht traf, schnitt seine Worte ab. Wie ein gefällter Stier sank er zu rück und, glücklicherweise für Ihn, in die Hände seiner Freunde, welche ihn schnell tn den Nachen zogen. Ein Revolver tn seiner Hand war bei dem Falle losgegan gen und bewog di» HelserShelftr, aus. ei ne» raschen Rückzug zu sinnen, da st« sürch t«n mußte», bald einen ganzen Haufen Verfolger auf ihren Fersen zu sehen. Ernst legte diese« Bemühungen keine fernern Schwierigkeiten in den Weg, denn er halte ja aus Conrad« Munde da« Entkommen Eltsens vernommen und brannte natür lich vor Ungeduld, ihr selbst beizuspringen und sich zu überzeuge», ob sie keinen Scha de« genommen. Er rief deshalb ihren Namen, erst einmal, dann zwei und meh rere Male, ohne jedoch eine Antwort zu erhalten. Schon glaubte er sich geirrt zu haben und dachte daran, schwimmend da« Boot zu erreichen, al« sein Fuß an etwas Welche« stieß. Sich bückend, machte er die Entdeckung, daß die Verlorene bewnßt lo«. vielleicht letlo« am Boden lag. Doch nein! nicht lehlo«, denn eben noch hatte ste Kraft genug gehabt, sich den Armen de« Entführer« zu ent»ind«n und war nnr in Folge d«r letzten Kraftanstrengung in ein« Ohnmacht g,snnk»n. Indem er sich dergestalt tröstet«, hob er die Liegende auf und hatte »ald den Platz erreicht, wo er feine Führerin »»rlaffen hatte. Er wollte ste anreden, allein ste winlte nur und sagt« - .<Si« kom«»n s»tzt und Ihr braucht mich nicht mehr. Wir sind jetzt quitt und schulde» »inander nichts m»hr. Gott h». hüt» Euch! Gut» Nacht." Ernst wollt, die Gehende aushalte», al lein dt» ledlose Gestalt tn seinen Armen hindert» ihn daran. Er rief ihr d»«halb nur »tn warm»« „Gut» Nacht!" nach und stitg di» T»rraffe hinan, mit Gefühlen, in welch«« fich Freude, Furcht und Hoffnung mischten. Er hatte die Höhe eben erreicht, da sah er Frau König schon auf sich zu ei len, während Peter und Anna sich bemüh, ten, ihr zu folgen. „Wo ist sie? Wo ist mein Kind»" rief sie angsterfüllt und ihr» Brust hob sich unter d»r do»p»lt»n Last d»e Furcht nnd der Anstrengung. „Ernst, theuerster Ernst, Sie sind e», Gi« bring,n mir m,ln, Toch ter zurück. Ich hah« Dich wteder, Elise, «ein, etuzige Elise. Ade. sie antwortet nicht. Großer Gott sie Iß —" „Rein, »ein, Frau König! Habe» Sie ke«»» Sorg«. Elise l.ht, si, ist bloß ohn machtig n»d »trd sog, »ich zum Bewußt sein zurückkehren." DI« Nengtertg»», «.Ich» j»tzt von allen Seiten yerbel«tlt,n. «achten »In wettere« Vordringe« fast unmöglich. Ernst legte sewe schöne Bürde deßhalb auf eine Bank nieder und bewühte sich i« «.rein «It der Mutter die Ohnmächtige in» L.h,n zurückzurufen. Kaltes Waffer und Esse«, ze» thaten auch In kurzer Zeit ihre Wir. Inn» und «» »are» n«ch Klne zehn MI. —»e» »«gangen, s, schlug Elise dt« «»- gen auf. Dor Rnf de». Entzücken». In welchen Fran König ausbrach, lockte so gleich Elisen« Blicke »uf dte Mutter und sich i» ihre Arme werfend, lag ste lange stumm und sprachlos an der mütterlichen Brust. Endlich fanden auch die andern Freunde Gelegenheit, ihre Glückwünsche anzubringen. Elise reichte Ihnen Allen dte Hand, allein der Druck, welchen Ernst erhielt, war wärmer, der für ihn bestimmte Blick inniger, al« für die Andern, und enihtelt einen Dank ausdrucksvoller, als alle Worte, die ste hätte sagen können. Auch die Mutter bezeigte mehr durch den Ausdruck als die Menge ihrer Worte, daß ste den großen Dienst zu würdigen wußte, den Ernst so glücklich gewesen war thr lei ste» zu rönne», und schien über den Wie dergewinn der geliebten Tochter die aus gestandene Angst fast gänzlich vergessen zu haben. Peter war indessen so ziemlich der einzige Gesprächige tn der Gesellschaft und als F,au König den Borschlag machte, nach Hause zurückzukehren, lief er mtt ge schäftiger Etlc davon, den Wagen zu be stellen. Auch auf dem Heimwege suchte er die Gesellschaft zu unterhalten und erheitern; aber seine Späße fanden wenig Anklang und wenn man auch nicht gerade sagen konnte, daß die Stimmung eine trübe ge wesen sei, so waren doch Alle froh, als die Heiinath erreicht war und die Stille de» Schlafgemachö angenthm mit dtn kürzlich erlebten aufregenden Scenen contrastirte. In das Schlafgemach der Frauen dürfen wir natürlich nicht dringen, sollten uns aber gar nicht wundern, wenn tn Elisen» unruhigem Schlummer lebhafte Träume mit den Gestalten de» Entführer« wie des Erretter« vorgeherrscht hätten. Mtt Ernst dürfen wir schon eher gehen. Er warf stch auf sein Lager und lag stundenlang, ohne den Schlaf zu finden. Oft entschlüpfte der Name Ellse seinen Lippen; aber auf wen bezog fich dieser Name? Meinte er dte stolze Südländerin, welche ihn schnöde verlasstn halte? War eS vielleicht die selt same Sängerin, welche ihn allenthalben zu verfolgen schien und ihm tn der letzten Minute die nöthigen Wtnke zu Elisen« Rettung gegeben hatte? Oder war e« endlich die Tochter seiner Hauswirthin, das einfache Kind, weniger geeignet, die Leidenschaft feurig zu entflammen, als »ine fanfttre und dauernde Neigung ein zuflößen? Ich müßte mich sehr irren, wenn die drei ntcht Alle ihren Antheil bekommen hätten; doch wird wohl die Tochter des Hauses in seinen Gedanken vorgeherrscht haben. Er hatte fie ja vor wenige» Stun den aus einer dringenden Gefahr befreit und ein geleisteter Dienst bewirkt oft, wa« Tugend, Geist und Schönheit nicht errei chen konnten. Ernst hatte jetzt sozusagen Theil an ihr, nahm deshalb ein erhöhte« Interesse und empfand eine Neigung für das befreite Mädchen, dessen väterlicher Eharakter leicht eine wärmere Färbung annehmen konnte. (Fortsetzung folgt.) Die ?taturalisationS-Bill. den Inhalt: §l. Jeder mtt der Absicht, Sount» eristirt, kann er stch an irgend ein rompe tente« Gericht daselbst wenden. ?!ach gehörigem Beweise, daß er zur^ta rrchtigt ist, das Bürgerrecht verleihen. Diese Bill unterscheidet fich wesentlich von der ursprünglich wonach der Bür^er- Wer hat alte Cente? gangen l7S2,'?7g^l7W^Bt^t^^nd^Ä^ Wer besitzt? nttlde sich in der Erpedition diese« Blattes. Zd« Seranton Hans, Bio»»« Koch, Eigenthümer. . Diese« schöne und bequemt Hotel, gerade dem dasselbe durch und durch renoviN Mit dem Hotel ist eine Restauration für Damen un» Hee ren »erbunden. wo wanne und kalte Speise« zu jeder Tageszeit servirt werden. Zur Aecomodation für Reisende ist ein schöne» Lesezimmer und ein Villardsaal (mit vier Phea lon Billiard«) ringetichtrt worden. Di« »I»hrri««n Kunden de« Hotel« und da« deutsche Publikum find zu zahlreichem Besuch« freundlichst eingeladen und werden in dem jetzt gen Eigenthümer einen höflichen und zu»orkom- Menden Gastwirth finden. 7ap7o Vietor Koch, Prop'e. William Baker s Weinu.Liy«or-GeschSst, Main Straße, H,de Pa»k. Hält auf Vorrath, im Großen und Kleinen, alle In sein Fach einschlagenden Artikel, sowie da« beste Bier in Hpde Park, kalte Speisen und OySter», welche auf da« Feinste zubereitet wer- Freunde und Feinde, so anch Bekannte v«r sichere ich, daß sie einen feine» Vorrath und all« denkbare B«qu«mlichkeit bel mir finde». William Bak«r, „Manfion Hotel," E. i. Battenberg, Sigenth., «rchbald, Pa. Hiesigen und auswärtigen Freunden die erge bene Anzeige, daß obige» Hotel im besten Style eingerichtet und mit allen modernen Verbefferun gen »ersehen ist. Reisende finden daselbst gute Herberge. Ein großer Saal für Bälle un» »i -rnrsivnen steht zu Diensten. „Auch die Stallung für Pferde laßt nicht» zu wünschen übrig. 28ap70 T. E. Battenberg. Lochers „Atlantic Garten" ist auch für dieses Jahr «it nenm Berbtfferu». gen ausgestattet worden und mit allen Bequem llchkeiten. Tischen, Banken, schattigen Laude« u. s. «. »ersehen. Der Eigenthümer wird außerdem dafür sorgen, daß «« nie an Unterhaltung fehlt und sich dcstrete», seinen Garten zu einem ange nehmen A>H«thalt für Alle zu machen, welche sich von den Mühen der Woche dei eine» schäu menden Trank ausruhen und unterhalten wollen. HI reichem Besuche entgegensehend, zeichnet Marfchals Verkäufe von werthvollenr «randeigenthum. In Folge »»eschledener ErekuttonSbefehle, aus gestellt von de, Ma,«« Court für dl» Stadt Am Samstag, 21. Mai 1870, um Ii) Uhr Vormittag«, in dem Idurthaufe der Stadt Seranton, das nachfolgend beschriebene Eigenthum öffentlich zum Verkauf «»«geboten werden, nämlich: » Alle die Rechte, Titel und Interessen de» Ber klagte» auf die folgendermaßen beschriebene P«r- oder Strecke Land, nrmlich: All die östlich »on Land de» Marep Beyer, nordwestlich von Land de» M. L. Payne und südwestlich von anderem Land de» Samuel Heller, ist etwa t 8 Fuß Front an bes. Ehestnutstraße, ebenso hinten in Llnle von Land des M. L. Pavne, und etwa 15l>Fuß tief von besagter Straße bis zu der Linie »on M. L. Payne, enthaltend etwa 7AX> Quadratfuß Land, fei dasselbe mehr oder weniger. Alle« angebaut, mtt einem zweistöckigen hölzernen Wohnhausr darauf. gerner: All die besagte Stadtlotte, gelegen in -I. Ward Stadt Eountp und Papnc und' südwestlich von Land de« Qninna» und der Elisabeth Heller: ist etwa 48 Fuß Front an besagter Chestnutstraße, ebenso hinten an der Linie des bes. M. L. Papne, und etwa ISO Fuß tief vou besagter Straße bis zu der Linie des M. nithaltend etwa 72Nt^Qu^dratfuß Früher das Eigenthum d>!« Verklagten, in be sagten, Urtheil benamt, nebst Zubehör. Mit Be schlag belegt und in Srekution genommen auf die Klage von Ealvin Wafhburn gegen Samuel Heller. Fernere All das nachfolgend beschriebene Eigenthum, gelegen in der 7. Ward der Stadt «cra»to.i, Luzerne Eount», Pa., begrenzt und beschrieden wie folgt, nämlich: Anfangend an einem Pfosten an da südwtstlich entlang der »on Mineralstraße, »on da nordwestlich entlang Mineralstraße ZV Fuß zu einem Pfosten, »on da nordöstlich entlang Lotte und Gebäude de« An thonv LoftuS 9<) Fuß zu einem Pfosten, vo» da südöstlich »on Land und Gebäude de« Hohn Ble will 24 Fuß zum AnfangSplaße, enthaltend 24itl> Quadratfuß, sei dasselbe mehr oder weniger. Al le» angebaut, mit einem zweistöckigen hölzernen Wohnhaufe, nebst angebauter Küche und Base men», al« Groceritstore benutzt, und andern Ge bäuden nnd Wohnungen darauf. Ferner: Das nachfolgend beschriebene Eigen thum in befaßter Ward, anfangend an einem Pfosten an Minrralstraße. von da südöstlich ent lang Mineralstraße Fuß zu einem Pfosten, von da südwesttich von l!otte und Gebäude des verst. Anthony Seanlon 12» Fuß zu eine« Pfo ste», »on da nordwestlich »on Land der Frau Abadiah NicholaS Zt) Fuß zu einem Pfosten, »on da nordöstlich von Lotte und Gebäude der Frau Ellen Doughert» 120 Fuß zum Anfangspiaße, enthaltend sei dasselbe mehr darunter. Früher das Eigenthum de« Verklagten, in de sagte« Urtheil bena«t, nebst Zubehör. Mit Be schlag belegt und in Srckution genommen auf die HlGe »on U. M. St»wer« u. E». gegen Edward OMale». All die gewisse Lotte Land, gelegen in der 5. Ward der Stadt Seranton, Luzerne So., Pa., beschrieben «ie folgt, nämlich - Ist die Nordwest liche Hälfte von Lotten No. 8 und 9 In John Heerman'S Karte seiner Addition zu Hpde Park, jetzt Sit» »on Seranton. Dieselbe ist 27 Fuß Frönt an Scranto« Avenue und läuft durch zur Zacksonstraße. Begrenzt ostlich »on Land des John A. Welsh, südlich von Seranton Avenue, westlich von Edward Hagartp'S Lotte und John Lotte und nördlich von Zacksonstraße> früher da« des Verklagten! in be sagte« Urtheil bcuamt. nebst Zubehör. Mit Be schlag belegt und in Eretution genommen auf die Klage »on Hand und Boston, Assigners, gegen Andrew McHugh. A. B. Stevens, Marsch»!. MarschalS Office, «». April IS7O. Jetzt bereit! Gebr. Carpenter sind jetzt bereit für den FrühjahrS-Derkehr mit einem greßen Borrach von Marble«. ».B-«.»lö«ke, AllieS» Puppen, «ummibällen. Billig« Juwelen. Tpringstricke. Spielsache», Streichhölzche«. MaSken für Bälle Taback, Ahornzucker, Billig« Cigarre«, Brafilian. Stüsse, Kaug«««i. Englische » La?ritze. Hasel » Oraftgen, unb Peacan » Eitroae«. Mandeln, beim Käfichen. Kastanien. Verkaufen im Großen uW Kleinen. 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Man beachte nachstehenden Gesetzerlaß: „ES wird hiermit als unersetzlich erklärt für An verkaufen: Aechten importirten Wein-Eßig zu 10, 15 und 2t) EentS das Quart, bei I. Appert, , . Z()s!> No. !27 Penn Avenue. Der Loonekauip ot' MaZ-kittei'. Äein A Mquor-Handlung von I. Appert, No. L 27 Penn Avrnuc, Seranton. und »itle -Wre ähnliche Artlkrl b«ster Qual! „Keystone Halle," Peter Burschel. Pr«prietor, Zle- und Lagerbitr-Vraaerri, Erfrischungen. Im Winter ein angenehmer Absteigeplatz für Schlittenfahrende; im deiühiM d^urch M. Gr«en» Weine», Liquören, Cigarren, Sc., »2S Lackawanna Avenue. Der beste Bouebon in der Gegend. Jmportir Wcine und Brandie«. Die beste Auswahl soeben nos dem ollhause erhalten und zu Preisen »er kauft, die jeder Konkurrenz spotten. Ebenfalls ein großer Vorrath Importtrter und eiribeimischer Eigarren, »te mit geringe« Profit »erkauft werden. d lb inline, »orräthig zu dem niedrigsten Marktpreise. Waaren Werden kostenfrei «ach jedem Thtile dtr Tlt« abglkiestrt. 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