Die Ataats-Ztitunj! narrtSburp.. Aba Do cr sl ag, Juni 28, 1817. Mohin zunächst 7 Da wir im Lause dieser und nächster Woche mit dem Besuch unsrer Freunde in Philadelphia fertig zn werden hof fen, so gedenken wir in der dritten Woche des Monats Juli, nd zwar am Mittwoch, den lvtcn nnsrc Freunde in CarliSlc, am litten jene in Hagcrstown (nnd vielleicht auch MerccrSbnrg), und ani 20stcn nnd 21sten Juli, jene in ChambcrSbnrg zu besuchen. I der darauffolgenden Woche (am Mittwoch den 25stc Juli) gedenken wir in Lcbanon, am 2!stcn und 27sten in Neading, und am 23stcn in Tamaqua vorzusprechen. In der ersten Woche im August (am Istc dcS Monat) hoffen lvir in East Liberty (Pittsburg) zn sein, um die nochrücksländigen Läpplcn cinzukassircn. Nach jener Zeit geht dann nach Ohio und Indiana.-Näheres später. Drr 4te Juli. Nächsten Mittwoch, als am ein hun dert nd ersten Erinnernngsfest der Frei. Erklärung der dreizehn Colonien Ame rika vom Joche England's, wird im ganzen Laude als ein Tag der Freude und de Jubels gefeiert werden. Laßt uS aber bei dieser Gelegenheit auch nicht vergessen für die Güte Dessen, der dieses Land und dieses Volk bis hie her so sichtbariich geleitet und gesegnet hat. Ihm, dem großen Wcltcnlcnkcr un ser Dank für Seinen Schutz und Barm herzigkeit zu zollen, verbunden mit der Bitte, daß Er ur.S auch fernerhin Sei. ncn Segen nd Schutz nicht entziehen, nnd Frieden, Wachsthum und Gedeihen nnscrcm Lande schenke wolle. Um nscrm Cctzerpcrsonal eine Feiertag zn gönne, wird daher die nächste Nummer der „Staatszeitnng" einen Tag früher erscheinen, nämlich am Mittwoch. Eine Warnung für Brauer. Mehrere Philadelphia Brauer sind kürzlich von einem gewissen Schurkcn NaineuSS. Lcwy, wohnhaft In Nro. 1.27 Lombard Straße, Baltimore „über Wa Löffel barbiert" indem Lcwy Bier von ihnen bestellte, sich aber weigerte, dasselbe zn bezahlen. Unter den „Ge prellten" befinden sich unsre Fremide Nothackcr nndJ. KP.Baltz.—Wir rei chen ihnen die Bruderhand, dcnu nnS ist es jnst cMly auch schon so gegangen, zwar nicht daß wir Bier verkauften, (wir trinken'S gewöhnlich lieber selbst,) sondern im Versenden von Exemplaren der „StaatSzcitung." Erst dieser Ta ge erhielten wir wieder eine Notiz vom Postmeister zu Lincoln, Lancaster Co., worin er meldet, daß ein gewisser John Krum m eck, der die „StaatSzcitung" bestellt aber nicht bezahlt hatte, nicht dort wohne—So geht's, wenn man'S mit „krummen" Burschen zu thun hat. B Ein Befehl aus Waschington. Folgendes Circularschreiben ist von Mr. Hahcs an die BundcSbcamtcn er lassen worden: Executive Gebäude, Wash ington, D. C.. SZ. Juni 1877. Mein Herr—lch wünsche Ihre Aufmerksam keit auf folgende Paragraphen in ei nein Briefe zu lenken, welchen ich an den Schatzamts Sekretär betreffs der Hal tung der BundcSbcamten bei den Wah len gerichtet habe: „Kein BundcSbe amtcr sollte veranlaßt werden oder Er laubniß erhalten, bei der Leitung politi scher Organisationen, Caucusscn, Con ventionen und Wahl-Compagnen mit zuwirken. Ihr Recht zu stimmen oder ihren Ansichten über öffentliche Fragen entweder durch Rede oder durch die Presse AnSdruckzu geben, wird nicht in Frage gestellt, vorausgesetzt, daß sie dies nicht mit der Erfüllung ihrer Dienst pflicht in Conflict bringt. Es sollten keine Besteuerungen der Beamten nnd ihrer Untergebenen für politische Zwecke gestattet werden. Diese Regel gilt für alle Departements im Cioll-Dicnst. Es soll von jedem Bundesbcamten er standen werden, daß man von ihm er wartet, er werde seine Handlungen mit jenen Bcstinimmigcn I Einklang brin gen. Stach Obigem hat also kein Ver. Staaten Beamte, wie z. B. Postmci ster, Cuslomhausbcamtcr n.s.w. ein Recht, sich in die Wahlen einzumischen, oder an politischen Organisationen An theil zn nehmen. Ferner, sollen keine Beisteuern für Wahlzwecke in Zukunft mehr unter den Angestellten gesammelt wurden. Die Order hat unter den republi kanischen Drahtziehern ungeheure Auf rcgung erregt, und diese erkläre jetzt schon, daß die republikanische Partei dadurch gänzlich zu Grunde gehe, denn nur durch solche Beiträge von Geldern (um Stimmen zn kaufen) sei c bisher gelungen, bei Wahlen den Sieg davon zutragen. Hr. HaycS fängt an, Uns zu gefalle, denn fährt er so fort, wie bisher, so hilft er gerade das zu e -zwccken, was wir schon lange wünscht, nämlich das Abhalten ehrlicher Wahlfn. Wir wollen und verlangen, daß jeder Bürger frei und gebunden stimmen kann. Wir verlangen weder Solche die Stimmen kaufen, noch Solche die sich kaufen lassen. Wird da beseitigt, dann ist die republikanische Partei dahin, sie ist—futsch. Wieder ein Krummer.—Die Trand- Zury zu St. Johnsbnrg, Vermont, hat tn vergangener Woche gegen den Reve rend S. D. Hopkins fünf ?rvsLi!ls gegeben, zwei wegen und drei wegen Unterschlagung von anvertrauten TcHern.. W bleibt dr Sivllrechtl-Vrsetz? Nicht wenig Aufregung verursachtdie Ausweisung deS Bauquiere Joseph Aeligmann aus dem Grand Union Ho. tcl in Saratoga. Derselbe ist nämlich ei Jude, und der Eigenthümer deHo. tcl. Richter Hilton, Testament, strcckcr de alten Stewart, hat e sich zur Aufgabe gemacht, alle Inden aus. zuweisen, um dadurch eine größere Pa tronagc zu erzielen. Beim Durchlesen dieser Zeilen wird wohl mancher den kendc Leser sich vor die Stirn schlagen und fragen: Wo treiben wir hin, und in welchem Jahrhundert befinden wir uns) Mansolltewirklichkaumglauben, daß t se Judenhasserei so weit gehen kann und es ist kein anderer Grund da. für vorhanden, als die UnzurechnungS. sährigkeit deS Herrn Hilton, denn ein Mann, der bei vollem Verstand Ist, kann keinen derartigen Eselstreich begehen. Beinahe alle Blätter de Landes ver. dämmen daSßerfahren des obengenann ten Richter Hilton, in dessen Hlm noch vieles Unkraut und Racenhaß zu sein scheint; aber erstaunt sind wir zu hä ren, daß der hiesige "Tologropl" da Verfahren Hilton'S billigt! Wie ganz anders würde jedoch der "rIen>xl" losziehen, wenn Hilton einem Nigger sein Hotels verboten hätte?—Wo bleibt jetzt da CivilrechtS-Gcsetz? Ein schauriger Tag. Seit die Ver. Staaten existieren, hat man vielleicht noch kein solches Schau spiel erlebt, wie da am letzten Donner stag, wo elf Menschenleben durch den Strang hingerichtet wurden. (Zn der Angbe der Zahl der Hingerichteten, fin den wir in manchen unsrer Wechselblät tcr einen Irrthum, indem in ihren Spal ten nur zehn angegeben sind, da doch elf gehängt wnrdcn, nämlich: MeGee han, Boyle, Carroll, Roarty, Munly und Duffy—<Z, in Pittsville; vier in Manch Chnnk, nämlich Campbell, Do nahue, Doyle nd Kelly; und einer in WilkeSbarre—Andrew Lanahan.) CS war in der That ein schauriger Tag. Wohl denen, dir das Schauspiel nicht mit ansehen mußten; nicht sehen mußten, wie ein theure Weib und un schuldige Kinder ihrer Gatten und Va tcr; nicht sehen mußten, wie ein alter GrciS von 80 Jahren seinem Sohn zum letzte Male nm de HalS siel, nd küß te I Oh welche eine schwere Prüfung ist doch da Scheiden I Doch, cS mußte so sein l „Derjenige der Blut vergießt, dessen Blnt soll wie der vergossen werden," sagt da gute Buch. Diese Männer könnten alle noch leben, könnten alle noch sich im Kreise ihrer lieben Familien freue, aber ihre Mordlust, ihre—Rache möchte man sa gen. ließ eS nicht z. Unschuldig nnd mcnchclmördcrisch schlachteten sie ihre Opfer dahin, ohne jenen auch nur einen Moment zur Vor bereitung zum Tode zu gönnen! Sie kümmerten sich nicht um daS Jammern und um die Thränen der.Wittwcn und Waisen ihrer Dahingcschlachtcten. son dern schössen sie in unbewachtem Augen blick nieder. Aber eine allwaltcndc Vorsehung gebot ein Haiti nnd—heute deckt daS kühle Grab die Körper der unschuldig Gefallenen, wie auch daS deren Mörder. Noch sind jedoch nicht alle dieser Mordbandc gehängt; noch sitzen mehre re derselben im Gefängnisse, und war ten anf ihr Urtheil. Auch sie werden der gerechter Strafe nicht entgehen. Möge daS kommende, va letzte Schau spiel dieser Art sein, nnd mögen diejeni gen die derselben Gesinnung wie jene „Molly MagnircS" sind wohl bedenken, das c ein GoticSaugc giebt, welche alle siehet; nnd daß Keiner auch nicht Einer ungestraft davon kommen wird. WaS die Präsidentschaft kostet. Die Bewilligungen für den Unterhalt dcS Präsidenten im gegenwärtigen Jahre sind folgende: Für Gehalt deS Präsi deute der Ver. Staaten 50,000. Für Privat-Sekrctär 3,250; Assistent-Se kretär 2,250; für zwei Schreiber 4000; für HanS-Vcrwaltcr 1800; Boten 1200. Die Gcsammtsummc der Gehalte für de Präsidenten Diener schaft beträgt 12,500. Außerdem für Jnzidenz-AuSgabcn des Exceuliv-Bure auS mit Einschluß von Schreibmateria lien 2,500. Wenn neue Mobiliar, Dekorationen, Tcppiche usw. erforderlich sind, so wird auch dafür dnrch spezielle Bewilligun gen gesorgt; ebenso für alle nothwendi gen Reparaturen oder Aenderungen in den Gebäulichtciten oder dem zum Wei ßen Hause gehörigen Garten. Außerdem steht dem Präsidenten der Erlrag des Gewächshauses und der Re gierungs-Gärtcn zur Verfügung, nnd - sein HauS und seine Küche mit den noryigen Blumen und feinsten Gcmüse versehen. ES läßt sich schwcr ausrechnen, wa der genaue Kostenbetrag dcS Präsiden tcn-AmtcS mit Allem, wa daran hängt, ist; daß dasselbe aber theuer, sehr theuer st, läßt sich nicht leugnen. vom Kriegsschauplatz.— lmmer ha ben die kämpfenden Parteien im Aus lande noch keine bedeutende Schlacht geliefert; blos kleine Scharmützel haben hie und da stattgefunden. Indessen sammeln sich jeden Tag an verschiedncn Plätzen Truppen, so daß c jeden Mo ment losbrechen kann. Die russische Regierung hat das StaalS-Departcmcnt davon in Kenntniß gesetzt, daß sie sich der Substituirnng ei nes anderen „leicht und deutlich erkenn baren" Zeichen für da Genfer Kreuz gefügt hat. Sic erkennt also den rothen Halbmond im weißen Felde als Schutz zeichen für die türkischen Hospitäler im Felde und die Ambulanzen an. (Die Türkei erhob bekanntlich Einwendungen gegen das Genfer Kreuz.) Ebenso fugt sich Rußland den Bestimmungen de Brüsseler internationalen Vertrag vom Jahre 1874, soweit dieselben die Türkei und den gegenwärtigen Krieg angehen. Auch untersagt es den Gebrauch von Sprenggeschosse iu den eigenen Nr meen, ine weniger als 400 Gramm wie gen, d. h. die Verwendung von expio dirbaren Gewehrkugeln. Die Hinrichtung der MollyMaguires Hugh McSthan, lameS Boyle, Zame Sarroll, lameS Roarty, Thoma Munly und Thomas Duffy erleiden den Tod am algen tn VottSvtlle. Sie betheuern ihre Unschuld bis zur letz ten Stunde. Der 21. Juni, der Tag an welchem die ersten Molly MaguireS in Pottsvil le, Pa., hingerichtet werden sollten ist vorüber, nnd da Gesetz hat seine Opfer erhalten. Möge das Schicksal der elf MordgcseUen, welche an jenem Tage ihr Leben am Galgen verbüßten, allen Ver brechern zur Warnung dienen nd die selben crmahne, auf die Pfade der Tu gend zurückzukehren, che e zu spät ist. Die Hingerichteten Männer hatten in ihrer Jugend die Vortheile einer religiö sen Erziehung genossen, aber zn früh kehrten sie ihrer Kirche und deren Leh ren den Rücken und verhöhnten und ver spotteten ihre Diener bei jeder Gelegen heit. Wie furchtbar hat sich ihr ver brecherischer Lebenswandel an ihnen ge rächt ! Da, im Angesichte des Galgen und dcS ihnen bevorstehenden TodcS, schlössen sie sich in der Verzweiflung wie dernm ihre Kirche an nd suchten sich mit ihrem Schöpfer auszusöhnen, wel chen sie so lange und so furchtbar ver höhnt hatten. Düster hingen die Wolken über der Stadt am Morgen des 21. Juni. Die Sonne war dicht verschleiert, als ob sie sich scheute, das schreckliche Schau spiel, welches sich im Laufe des Tages innerhalb der Mauerndes Gefängnisse zutragen sollte, mit ihren goldenen Strahlen zu bescheinen. Das trübe, düstere Tageslicht machte die Zellen der Unglücklichen nur noch unheimlicher und ihren Gemüthszustand noch gedrückter aIS er ohnehin schon sein mußte. Die Bernrtheilten hatten eine ruhige Nacht durchgebracht, nur Munley nnd McTehan waren mehrmals unruhig. Früh am Morgen kamen die Verwand ten der Unglücklichen, m zum letzte Male in ihrem Leben Abschied von ein ander zu nehmen. Mnuley'S Vater war in der Nacht von Gilberton fortgan gcn und hatte den Weg ach Pottsville zu Fuß zurückgelegt' wo er nm s Uhr Mor gen ankam. Die AbschiedSscencn der Eltern, Gatten, Geschwister nnd Kinder waren herzzerreißend. Der Scheriff hatte unterdessen die letz ten Anordnungen für die Hinrichtung getroffen. Er hatte unter den anwesen den Bürgern drei Zurie von je zwölf Mann ausgesucht, um die Hinrichtung amtlich zu bestätigen, wie es da Gesetz erfordert. Daraus konnte man schlie ßen, daß die Hinrichtung in drei Abthei lungen stattfinden würde. Sech Minuten vor elf Uhr erschien die erste Abtheilung unter der Thüre dcS Gefängnisses, zuerst der Scheriff nnd Gefängnißwärter, dann folgte Hugh McTehan und JaS. Bohle, jeder in Begleitung eine katholischen Prie sters. nd hierauf die Gefängnißwärter. Auf dem Gerüste angekommen, stellte sich jeder Bernrtheilte neben einem Stricke auf und die Priester verrichteten die für solche Gelegenheiten vorgeschriebenen Gebete, was nahezu eine Viertelstunde in Anspruch nahm worauf die Vcrbrech er das ihnen von ven Priestern gereichte Kreuz mit großer Inbrunst küßten. Mc Schon sagte darauf zu deu An wesenden, er habe nichts Über seine Schuld oder Unschuld zu sayen. Er bitte die ganze Welt um Verzeihung wenn er Unrecht gethan habe. Bohle sagte ungefähr dasselbe. Sodann nah wen die Priester von ihnen Abschied, Hände und Füße wurden ibnen gebun den, vorher noch ein Abschied von dem Scheriff und seinen Gehiilfen, der ! Strick wurde ihnen um den Hals ge. legt, eine weiße Kappe über den Kopf gezogen, einen Augenblick daraufmachte das Fallen der THUren ein dumpfes Ge , räusch, und McGehan u.Bohle, hingen , zwischen Himmel und Erde. Letzterer starb leicht, während der Erstere einen starke Todeskamps zu bestehen hatte. Nach zwanzig Minuten wurden sie fiir todt erflärt und herabgenommen. Die zweite Abtheilung bestand aus lameS Carroll und lameS Roarty. Sie waren ebenfalls jeder von einem Priester begleitet, und bestiegen festen Schrittes da Gerllst. Nach den Ge beten der Priester betheuerten beide mit fester, lauter Stimme ihre Unschuld, und Roarty sagte noch, er habe niemals von Duffy 10 erhalten, um B. F. Jost zu ermorden. 16 Minuten nach 12 Uhr wurden die Pfosten unter dem Gerüste entfernt, und auch diese beiden baumelten in der Luft. Sie hatten ei. neu verhältnißmäßig leichten TodcS kämpf. Die dritte und letzte Abtheilung be stand au Thomas Duffy und Thomas Munley. Sie kamen in derselbe Rei henfolge wie die vorangegangenen, je der von einem Priester begleitet und eifrig die Gebete nachsagend. Es war ein paar Minuten nach 1 Uhr als sie das Gerüst betraten, wo sie mit Ihrem geistlichen Beistände ihre Gebete vollen deten. Nach Beendigung derselben frug sie der Scheriff, ob sie noch etwa zu sagen hätten, waS beide verneinten. Darauf wurden ihnen Hände und Füße gebunden, die weiße Kappe über den Kopf gezogen, und einen Augenblick darnach schwangen auch diese beiden Verbrecher in der Luft. Um Halbs Uhr wurden sie für todt erklärt.—Rep. Kurze Angaben über die Mörder. Ja. Carroll war zu WilkeSbarre, Luzerne Eo., Pa., von irischen Eltern geboren, SS Jahre alt, verheirathet und Vater von 4 Kindern. Er ist der ein zige geborene Amerikaner unter der ganzen Gesellschast. Alle Andern find in Irland geboren. i Hugh MeGeehan war SS Jahre alt; er war frliher Grubenarbeiter, jedoch so berüchtigt, daß er keine Arbeit mehr erhalten konnte. Er war erst seit einem Jahre Mitglied der MollieS. JaS. Roarli., var 31 Jahre alt und seit 1969 in A mirika, hat Fran u. 3 Kinder ; er war >cr „Body Master" zn Coaldale. Thomas Dussy war 29 Jahre alt, kam als Kind I das Land nnd lebte zu Tamaqua. JaS. Boyle hat Frau und 2 Kinder. Thomas Munley, war 32 Jahre alt, vcrheirathet und hat 3 Kinder. Alexander Campbell war ein Wirth, in dessen Kneipe die Mordbande zusam menkam. Michael I. Doyle war3o Jahre alt. und ein rüstiger „Fighter". Edward Kelly war fast noch ein Knabe, bartlos und mit ausdruckslosem Ge sicht. John Donahne (Ucllow Jack), war einer der gewalthätigsten MollieS, der mehr Morde auf dem Gewissen hat, wie viele andere. Er war 55 Jahre alt. Ueber das Schicksal der folgenden, die Berufung gegen das TodeSurthcil eingelegt habe, ist noch nicht endgültig entschieden. ES sind Patrick O'Don nell. Patrick Hefter, Tulley nnd Mc- Hugh, die Rae Mörder, und John Ke hoc. Eingesandt von Joseph Pechmaier inSharpsbnrg. Der Erz-General Pechvogel. Herr Schwitzgäbcle von Sharpsbnrg, bringt immer so Witze nd Schnörkel in der „Pennsylv. Staats-Zeitung," aber da von schweigt er, daß er 10,000 Dollars im Frühjahr d. I. verloren hat. Er hatte nämlich diese Summe im Früh jahr (d.J.) durch eine Wette, daß HaycS Präsident wird, gewonnen, und bei der „Eis-Hochwasser nnd Comp.-Bank zn 0 Prozent dcponirt. Aber o weh, die Bank ist gebrochen, nnd Herr Schwitz gäbcle hatte da Malhcncr mit Unglück vermischt, daß seine 10,000 Dollars flö ten gegangen sind. „Wie gewonnen, so zerronnen." Doch ist Polen nicht ver loren, da er noch weitere 10,000 Dollars in der „EinbildnngS-Kasse" in Deutsch land hat, nnd die Zinsen nach Belieben durch den deutschen Consnl Münchhau sen beziehe, oder zum Kapital übertra gen kann. (Eingesandt.) DiciTemperenzler. Soll man'S glauben, daß auf Erven, Wo die Gerste üppig sprießt. Menschen noch gefunden werde, Denen 's Bier zuwider ist? Freilich gibt es solche Heuchler Die daS Trinken hassen, Diese hintcrlist'ge Schmeichler, Sic sanscn selbst in Massen; Doch verborgen, unbewacht Im stillen Kämmerlein, Sowohl bei Tag als wie bei Nacht Tcmpercnz wollt ihr sein? O, ihr Wölfe im SchaafSkleid! Man weiß es Nah und Fern: Ihr gönnt uns nichts, da macht der Neid, Ihr sanft nur selbst zn gern. O Murrvich, Murrvich, großerSündcr! Du sieht nicht das Paradieß, Denn ein Mörder Tempercnz-Gründcr Kommt nicht hinein, das ist gewiß, Denn an jenem großen Tage Bei dem Allerweltgericht Kommt zweitcmal die Mördcrklage, Glaub fa nicht, daßman frei dich spricht, Und dann kommen alle die, Die zum Meineid du verleitet, Und Petrus spricht zu dem Murrvieh: „Euch Allen sei die Höll'bereitet! Ihr habt die Gottcsgab verachtet Und noch Viele auch verleitet Zu dem Schwur, wer es betrachtet, Den der Schnappslump hat verbreitet Wie heulen da die Sünder Von Mnrrvich's General-Stab Als St. Michael den Gründer Stoßt Mnrrvich's Pack hinab. S ch iv i tz g ä b c l e, Sharpsburg, Pa. (Eingesandt.) Meine Rose! Schöne Rose, gold'ne Blume, Wie süß, wie herrlich duftest du ! Du bist die Mutter aller Blumen, Blumen-Königin bist du. Sehr viele lieben's Veilchen Und schätzen Dich gering, Dich Rose, süße Bünne, Dn goldnc Blumen-Königin! O Rose, gold'ne Blume, Sie kennen nicht deinen Dust, Sonst würden sie dich achten Und genießen deinen Duft! O Rose, meine Blume, Wie bist du mir so süß. so hold, Du Mutter aller Blumen. Dn Blume schön wie Gold! Paul Reinhard, ju Snterville, Wcstmoreland Co., Pa. In der tugendhaften Stadt PittS burg in welcher am Sonntag nicht ein mal ein Schluck Bier zu haben ist und welche den Ausgangspunkt der jetzigen Temperenz-Seuche bildete, hat man jetzt einen förmlichen Verein oder Club „angesehener" und „einflußreicher" Männer und Franc entlarvt, dessen Zweck die Verführung junger Mäd chen und die Anwendung verfrühter Gc burtShlllfe ist. Ein besonders hervorragendes Mit glied diese höllischen Vereins ist Sa muel MeMasterS, welcher lange Zeit da große Wort im PittSburger Stadt rathc führte und eine Zeitlang stellver tretender Mahor war. Er diente den greulichen Zweckendes erwähnten Ver eins mit solchem Eifer, daß er jetzt end lich zu Fall gekommen nnd am 10. Ju ni zu S Jahren Zuchthaus vcrurthcilt worden ist. WeildaSabscheulicheTrei. ben de PittSburger Vereins den Tod mehrerer Opfer herbeigeführt hat, so stehen auch andere bisher Hochangesehne Mitglieder desselben in Gefahr, Be kanntschaft mit dem Zuchthause zn ma chen. I Die Deutsche Gesellschaft in der Stadt New Dork hat im letzten Jahre von fol genden deutschen Fürsten Beiträge er halten: Vom deutschen Kaiser 267, vom Baiernkönig 223, vom Sachsen könig tz 79, vom Herzog von Anhalt so. Auch der Senat der Stadt Bremen steuerte wiederum if2 bei. Unser zweit Ausflug. Unsern zweiten Ausflug nach Phila delphia machten wir letzte Woche, und zwar diesmal nach dem bekannten „Sonthwark," wo ein eben sa kreuzfide le Völkchen wohnt, als wie in West- Philadelphia. DaS Absteigequartier war bei Hrn. JohnSchanbacher, einem unsrer intimsten nd besten Freunde nd Gön ner. Bekanntlich starb ihm vor mehre ren Monaten seine treue Gattin, deren Andenken er noch in inniger Liebe in seinem Herzen trägt. Sie war ihm eine theure Stütze, wessen Verlust er auf's empfindlichste fühlt; denn wie könnte es auch anders sein? Wo Gatte und Gattin vereint und im Frieden zusam menleben, wo die Herzen zweier See' len im heilige Bande der Ehe durch innere Liebe miteinander verbunden sind, da muß das Scheiden de Einen oder dcS Andern ein höchst wehmüthi ger und trauriger sein. Doch, IvaS hilft alles Klagen; müssen wir nicht Alle früher oder später dieselbe schwere Prüfung erfahren? Es freute nnS die übrigen Freunde im Sonthwark wohl nnd munter anzu treffen. Unser alter fideler Freund, Hr. FricdrichKlein, gedenkt nächsten Samstag eine nochmalige Reise nach seinem lieben alten Schwabenlandc an zutreten, wozu wir ihm herzlich Glück, und baldige Wiederkehr wünsche. Seit unserm letzten Besuch, haben im Sonthwark viele Verbesserungen stattge funden. Hervorzuheben ist jene große Zuckerfabrik an der Ecke der Morris nd Otscgo Straße, von welcher unser wür diger alterFreund,Hr. Charles Töl p c einer der Theilhaber ist. ES ist jetzt die größte derartige Fabrik in den Ver. Staaten; rine immense Masse Zucker und Syrup werden in derselbe fabrizirt, welche einen reisendschnrllcn Absatz sin den. Wenn man bedenkt, daß die wö chentlichen Ausgaben für Arbcitcrloh sich auf etwa 8,000 belaufen, so hat man eine schwache Idee von der Größe dcSGcschäftsverkchrs dieser Fabrik. Da Hr. Tölpe selbst ein Praktischer Zuckerfa brikant ist, und sich dnrch vieles Reisen in südlichen Länder nd Weltthcilen große Erfahrungen im Zubereiten deS ZnckerS erworben hat, ist es ihm auch gelungen, die neuesten Einrichtungen und Verbesserungen in der Fabrik ein zuführen, so daß dieselbe jetz) als ein wahres Muster betrachtet werden kann. Am Donncrstaz Nachmittag wohnten wir auch einem Sonntagsschul-Pic Nie von Hrn. Pfr. Dahlmanns Ge meinde bei. Jener generöser und her zensguter Freund, Hr. H. lahkc, hat te die Güte, nt aus den Pic Nie Platz zn bringen. Nebst ihm waren auch noch nnsrc Freunde Kreutzer, Christ. Groß, KrailS und Andere anwesend. Es war ein sehr vergnügtes Fest, da dnrch dieHcitcrkeit der Herren Jahkc und Kreutzer nur noch vermehrt wnrde. Wir hätten noch Vieles über nnsern Besuch zu sagen, allein die Krankheit nnsreS älteste SohncS gebietet uns, den Reisebericht kurz zu fassen. Blos sei noch erwähnt, daß wir wiederum eine recht nette Anzahl „frischer Rekruten" erhielten, und zwar: Hrn. Peter Wolf heimer, einen tüchtigen Hucksterer; 2. Hrn. Friede. Seither, ein Bäckermeister, (Bruder deS Hrn. Charles W. Seither), wohnhaft in Nro. 1712 Frankford Road; 3. Hrn. Aug. Faul, ebenfalls ein Bä ckermeister, wohnhaft in Nro. 220 Nord 4ten Straße; 4. Frl. Christina Veit, 623 Moore Straße, (Glück auf, lieb Fräulein); 5. Carl F. Kämmerer, 933 Süd 2. Straße, obschon ein Republika ner, aber ein kernfester Schuhmacher; 6. Hrn. Friede. Prciscndanz, 1712 Süd 2tcn Straße, ei tüchtiger Wagncrmei slcr; 7. Hrn. Friedr. Schwab, 1332 Süd 2. Straße, zwar mit Leib nnd Seele ein lustiger Schwab, aber ein fa moser Metzger; 8. Hrn. Fried. Höfcr, 1336 Süd 2lc Straße, gleichfalls ein tüchtiger Metzger nnd handfester Käme rad; 9. Hrn. Jacob Lohr, 1721 Süd 4ten Straße, ein Bäckermeister, nd Nachbar des Hrn. Schanbachcr; und endlich 10. Hrn. Friedr. Maisch, 1735 Süd Front Straße, gleichfalls ein wa ckerer Metzger. DaS sind lanter kern gesunde Haudegen, mit denen wir wohl in'S Feld rücken dürfen. Wir heißen sie alle herzlich willkommen. Auch trafen wir Fran Hinkcl, früher in Lancaster wohnhaft, die aber jetzt in Nro. 1716 Süd 4lcn Slraßc einen hübschen Zigar rcnladen hat. Für die herzliche Aufnahme, Kost und Logies, sowie auch für Geschenke, erstat ten wir Hrn. Schanbachcr, Hr. Jahkc, nnd Fran Schaiblc unsern verbindlich sten Dank ab ; ebenso den lieben Freun den die unser „Gcldsäcklc" schmücken halfen sagen wir herzlich Dank.—(Der „Gcldkasten" erscheint später). Futsch. Die Firma Miller, Glcnz ck Co., in Clevcland, Ohio, welche eine Patent-Zeitungs-Druckerci (ähnlich der dcSPHiladclphia „Dcmokralcn") bclrie ben, hat dieser Tage fallirt. In diesen Druckereien werden wöchentlich eine MassePatent-Zeitnngen gedruckt, welche ein nd denselben Abklatsch den die lägli chcnZcitnngcn enthielten,mit wcnigAns nähme, wortgetreu wieder abgedruckt ist. Auf unserem Wcchseltische liegen mehre re solche Blätter aus Pcnnsylvanien, Ohio und den südlichen Staaten welche natürlich verschiedene Titeln, Herausge ber, Stadt, etwas Lokal-Berichte n.s.w. führe, jedoch ein und derselbe Lesestoff wortgetreu enthalten! Diese Patent- Zeitungen werden sehr billig gedruckt, ja die Clcvclander Fabrik lieferte die Blät ter so wohlfeil an Patent-Herausgeber so daß dieselbe selbst zu „kurz" kam, nd fallirte; die Herausgeber der Blät ter kommen am besten weg, denn das dumme Volk unterstützt sie ja. Auch in Chicago ist eine solche Patcnt-Zcitungs- Fabrik jetzt ctablirt. Wie lange der Humbng florircn wird, steht dahin. In Sork beging eine dänische Frau Namens Innl, Selbstmord, indem sie sich mittelst einer Uhrenschnnr erhängte. Sorrrsponbenz au vutler County. Butler, Pa.. Juni 22,1877. Lieber Freund Rippert Als Nachtrag zu meinem vvtherge henden Bericht muß ich noch bemerken, daß das hiesige deutsche Clement seit den letzte 3 Jahren in socialer Beziehung Rückschritte machte, und cS bedarf eines „deutschen Murphy" m das lahme Wesen wieder in Gang zu bringen. Eine Stadt wie Butler ohne Gesang verein, ha I das klingt doch gar so fremd artig, namentlich für einen, der sich Jah re lang unter Sängern bewegte, der so manchen Schmollt gesungen, so man chen Salamander im Kreise fideler Brü der gerieben. Da muß Abhilfe getrof fen werden, und bereits ist ein Cirkular im Umlauf für Namcnsnnterschriftcn zur Gründung cincS deutschen Gesang verein, der ohne Zweifel in kürzester Zeit entstehe, nnd dadurch wieder mehr Leben in die Bude gebracht werden wird. Was dic Dcntschcn in letzterer Zeit hier versäumt, daS haben die Herrn Amerikaner einzubringen versucht, aber nicht auf dem Gebiete der Kultur, des Fortschritts oder der Vcreinspflcgc, son dern lediglich in der Demonstration zur Unterdrückung des Liberalismus, in der Aufstellung cincSGötzenbildes, genannt: Tcmpc r e n z. Vom frommen Wahn beseelt, pilger ten allabendlich Hunderte ach den Ge ränmlichkciten dcS Courthauscs. und oh ne Zögern wurde der Einladung zum l'leäxeunterzeichncn gefolgt. Da wa ren Männer nd Weiber, aufgeschossene Burschen, ja sogar Schulkinder die förm lich miteinander wetteiferten um ihre Namen hcrzulcihcn nnd dadurch zu ei nem gedruckten Zettel berechtigt waren der bei Vielen als Talisman galt. Aber jetzt, nach 3 Monate, jetzt, da der Thermometer so in die Nachbarschaft von etlichen 90 Grad im Schatte steigt und die Natur ihre Rechte fordert, jetzt ändert sich die Sache, nd Mancher von ihnen sieht jetzt ein, daß er einen dum men Streich begangen. Man sieht die Wirkungen des Rück falles deutlich genug, wenn man AbcndS durch die Straßen geht und das Leben in den Salons betrachtet, die im Winter wie ausgestorben waren; und Freund Eitcnmüller, der Bicrkönig von Butler, schmunzelt, wenn er durch sein .Hcrrcnslüble" geht nnd mit patriarchi schem Blick die nette Gesellschaft mustert, die jeden Tag bei ihm anzutreffen ist. Barncy Garbcr, dem ein gewisser Knob la ch von hier einen so schufti gen Streich spielte, wofür er auch von Professor „Jämmerlich" in der Staats zeitnng den Titel „Schindcrhanncs" bekam, hat sich auch wieder ctablirt und macht sehr gute Geschäfte. Das Projeckt einer neuen Eisenbahn von hier nach dem 12 Meilen entlege nen Städtchen Harmonie, macht sehr viel von sich reden und wird von Kapi talisten lebhaft unterstützt. Sollte dann noch die von der Pennsylvanischcn Bahn Gesellschaft in Aussicht gestellte Verbin dung der Fort Wahne Noad mit But ler verwirklicht werden, so würde das von großem Vortheile für unsere Stadt sein. Sollte irgend ein Leser der „Staats zeitung" hier durchkomme, so kann ich ihm das „SchrcibcrHanS" des Herrn Leonhard NiclaS als Absteigquar tier bestens empfehlen. Ausgezeichnete deutsche Kost nnd gute Betten. Preise niedrig. Herr Niclas weiß sich durch seine Zuvorkommenheit bei allen die ihn besuchen, beliebt zn machen. So viel für dicßmal. b). öl. Allerle Neues. Heftige Gewitterstürmc. Ans verschiedenen Theilen des Staates wie z. B. von Lankaster, LandiSville, Rca ding, Kutztow. Hambiug werden hefti ge Gewitterstürmc gemeldet, welche letzten Donnerstag über jene Theile gingen, wobei bedeutender Schaden an gerichtet wurde. An mehreren Stellen schlug der Blitz ei, Scheuern wurden durch Feuer zerstört, Fensen, Bäume und viele GraS- und Fruchtfclder wur den umgeweht, und zum Theil gänzlich zerstört. Endlich verhaftet. — John Frank ford, ein notorischer Pferdedieb, dem es schon mehrere Malcgcglückt ist zu entkom men, wurde letzte Woche wieder in Lan kastcr verhaftet, und bcigcsteckt. Wie lange er indessen in der Jail bleiben wird, weiß man nicht, da er ein sehr schlüpfriger Bogelist, und die Herren Beamten gleichgültig gegen ihn zu ver fahren scheinen. Ein andrer Pferdedieb Namens Georg Huntcr, wurde ebenfalls am Montag zu Lcmon Place verhaftet, da er von Frau HaganS ei Pferd, ein Buggy von John Heidelbach, nnd Pferdege schirr von Samuel Kerne gestohlen hatte. . Dir Stadt St.lohn, N.-8., wnrde in vergangener Woche fast gänzlich durch Feuer zerstört. Alle öffentlichen Gebän de und mehr als die Hälfte der Privat hänscr liegen in Asche. Nur wenige Geschäftshäuser sind gerettet. 15,000 Personen sind obdachlos. Nicht ein Grocerie Geschäft ist erhalten worden, weshalb man befürchtet, daß eine Hun gerSnoth unter den Obdachlosen eintre ten werde. Gekochte Speisen und Brod thu denselben vor Allem Noth. Bun des Consul D. V. Warner hat an die MayorS der größeren Städte der Ver. Staaten um Hülfe gebeten. Man hat bereit bis jetzt schon Bahnzüge mit Le benSmittel usw. beladen, nach der Un glüeksstätte abgeschickt. Die Hälfte aller Narre iu den Ver. Staaten glauben, daß sie cS besser ver stehe, als Doktoren, Krankheiten zu heilen. Zwei Drittel aller Kaffcrn den ken, sie können besser predigen als alle Pfarrer, und Alle, ohne Ausnahme, sind der Ansicht, daß sie es besser als Edito ren verstehen würden, eine Zeitung zu redigiren. l Gegen Fettsucht sowie gegen Was sersucht wird unS von einem russischen Arzt ein Mittel mitgetheilt, das in Ruß land mit großem Erfolg gegen diese Kraükhcitcn in Anwcndnng gebracht wird. ES ist dies daS Kraut der vnllo !a lauaw, einer in Sibirien vorkommen de Pflanze, woran in der gewöhnlichen Weise ein schwacher Thee bereitet wird. Mit derselben sind früher in Deutschland schon günstige Versuche gegen Wasser sucht gemacht worden. Sie verdient deshalb größere Beachtung. In den größeren Drogiicnhandliingcn ist daS Kraut vorräthig und kann durch jede Apotheke bezogen werden. Noch rin Selbstmord.— Robert Ri cher, 40 Jahre alt, und in PittSburg wohnhaft, fing neulich mit seiner Frau wegen einer Katze und ihren Jungen Streit an. weil dieselben die Blumen beete im Garten zerstörte. Er sagte zn seiner Frau: „Wenn Dn die Katzen nicht ans dem Garten fern hältst, werde ich sie tödtcn." worauf seine Frau erwi derte : „Wenn du da thust, werde ich alle Tomatostöcke zerstören." Richer schlug nun auf die alte Katze, und seine Frau machte sich an das AnSrcißcn der Tomomatostöcke. Als Richer dies be merkte, hielt er sich den Revolver vor den Kopf nnd drückte ab. Die Kugel machte sofort seinem Leben ein Ende. Wie vir! erhalt ein Scheriff für da Hängen. Ueber diesen Punkt scheint eine sehr irrige Ansicht zn herrschen, da die meisten Leute glaube, daß dieses für den Beamten ein fetter „Job" sei. Dieses ist aber nicht der Fall, sondern der Scheriff erhält für den Akt des Hän gen nur eine Gebühr von fünfzehn Thaler. Da mit einer Hinrichtung vie le Ausgaben verbunden sind, so kommt eine ziemlich kostspielig, ivaS zn der Meinung führt, daß der Scheriff selbst mehrere HnndertThalerfürseincn Dienst erhalte. Er erhält aber nur da We nigste davon, nd daher wird die Blnt- Arbeit nicht einmal durch großen Lohn etwas angenehmer gemacht. Die sieben Schwaben übertroffen. —Ein County im östlichen Virginien gericth kürzlich in ungeheure Aufregung, dnrch den Bericht mehrerer glaubwürdi gen Personen, welche in den Wäldern einem iingchenren Löwen begegnet wa ren. Da Unthier war, so legte man die Geschichte zurccht, ans einer Mena gerie entsprungen nd lief nun umher, suchend, wen es verschlingen solle. Die ganze waffenfähige Bevölkerung wurde aufgeboten nnd durchstreifte die Wälder, um das Ungeheuer zn erlegen. Drei Tage lang dauerte cS, che man der Be stie auf die Spur kam, endlich fand man sie in einem alten Stalle, wohin sie sich vor ihren Verfolgern geflüchtet hatte. Das Ungeheuer wnrde von einer Frau entdeckt, welche die Jagdgesellschaft her beirief. Man fand da Thier in einer Ecke ruhend, hundert Flintenlänfc rich telcn sich aus dasselbe nnd der vermeint liche Löwe war bald zu seinen Vätern versammelt. Als man das Fell theilen, resp, als Trophäe mit sich führen wollte, entdeckte man, daß man einen Hund er schossen hatte. Derselbe war ein großer gelberLeonberger, der vom Colone! Bar bour speziell importirt worden, diesem aber vor zehn Tagen entlaufen war. Warnung für Uebrrtretcr. Die Gesetze von Pcnnsylvanien legen eine Strafe von nicht weniger aISS und nicht mehr als 1000 auf daS mulhwillige Betreten eines Obstgartens oder anderer Gärten, Treib- oder Grünhänser, n. nuf daS Zerschlagen, Bewerfen, Zerbrechen oder anderweitige Beschädigungen von Frucht- oder Zierbäumen, sowie auf da muthwillige Passiren, Niedertreten oder Beschädigen von GraS, Frucht, Reben, Gemüsen, oder anderen Gewächsen; und im Fall der Missethäter diese Stra fe nicht bezahlen kann, kann er mit nicht weniger als zwanzig nd nicht mehr al sechzig Tagen Gefängnißhaft bestraft werden. Frucht stehlen oder daS muth willige Nehmen oder Wegtragen irgend welcher Früchte, Gcmüse, Frucht- oder Zierbäume ist von dem Gesetz als ein Vergehen bezeichnet nd irgend eine Per son, die desselben in der Court der vier teljährlichen Sitzungen schuldig befun den worden ist, soll mit einer Geldstrafe von nicht mehr als 5g und einer Gc färgnißhaft von nicht mehr als 60 Ta gen belegt werden. Bielfreffer. Der „Volksfrd." in Cincinnati eifert gegen amerikanische Vieifresscr: Vor ein paar Tagen stand in einem Tcnnesseer Blatt zu lesen, daß ein schändlicher Frcßsack ganze fünf Dutzend Austern verschluckt und seine „Borstellung" mit dem Hinunlerwür gen eines sechsten Dutzends, daS in Zucker gerollt war, beschlossen habe. Madison, Wisc., besitzt einen Frcßsack, Namens Peter Opie. Dieser Unmensch fraß neulich 15, sage und schreibe fünf-' zehn „Mince PieS," und starb doch nicht; nur seine Haut wurde in einer Nacht gelb, und er sah mehr Gespenster und Kobolde in einer Viertelstunde, als ein Säufer Schlangen in einer Woche sieht. In Hartford dehnte ein Deutsch- Amerikaner (pfui!) seinen Bauch mit einem Pfund geschmolzener Butter und einem „Keg" Lagerbier au! Kann man sich ein größeres Bich denken? In Fort Smith, Arkansas, fand kürzlich ein „Turtcy Tournicr" statt, daS heißt eine Anzahl Frcßsäcke wetteiferten mit ein ander, wer am meisten gebratenen „Tur key" hinuntcrwürgen könne! Solche Beispiele könnten wir zu Hunderten an führen. Es ist eine Thatsache, daß das Fressen in diesem Lande eine ganz un geheure Ausdehnung erreicht hat und außerordentlich viel Unheil anrichtet, vielleicht gerade so viel, wie da Saufen. Sagt doch ein alteS deutsche Sprüch wort: Voller Bauch Sin fauler Bauch, und der Müßiggang ist aller Laster An fang. . Eine außerordentliche Menge Ame rikaner werden diese? Jahr Reisen nach Europa machen. Loialc Neuigkeiten. LancaSter, Pa. Donnerstag. Juni 28, 1877. Abfahrt derVahnzüge Die Passagierzllge der Pennsylvania Eisenbahn verlassen bis auf Weitere da Lancaster Depot wie folgt: Nach Westen. Pacisic-Erpeeß* 210 Morgen?. Emigcantenzua 1.51) " euer Postzug* V.SS " Hanover Aceommodation S.lO " Post-Zug Über Mounljov 11.20 " Post.Zug Ro. ü itterSolumbia t 1.20 " Feeders Aceommodalion 2.15 " Harrisburg Recommodalion klO " Columbia Accommodation 7.20 " Harrisbura Erpreß 7.25 " Pittsburg Erpreß 025 " Sineinnali Erpreß* 11.30 " Postzug Sonntags 1 !.20 Morgens. Nach Osten. Atlantic Erpreß* t.tv MergenS. Paciftc Erpreß* 1.20 Rachmilt. Täglicher Eipreßjug 5.18 " Sonntags Postzug 2.30 " Philadetph a Erpreß 3.05 " EricErpieß 5.18 " Der Columbia Accommodation-Zng wird Columbia nm 12.35 Nachmittag verlassen und in Lancaster ankommen um 1.05 Nachmittag. Zurückkehrend, wird Lancaster nm 2.10 Nachmittags verlassen, und in Columbia ankomme um 2.45 Nachmittags. Der östlichePacificExprcßznghältan, wenn eine Flagge aushängt, am Sonn tag in Middlctown, Eliscbethtown, Monntjoy, LandiSville, Bird-in-Hand, Lcaman Place, Kinzer'S Gap. Christia na, PcnningtonviUc,Parksburg, Coatcs ville, Oakland, Glen Loch, Malvern, Paoli, Eagle, Radnor, Upto, Villa Nova, Roscmont, Havcrford College, Ardmorc, Wynnewood, Elm, Merion, Overbrook, HcstonviUe, Mantua und Bryn Mahr. Sonntags geht ein Zug von Colnin dir um 12.4 Nachmittags ab nd schließt in Lancaster an den östlichen Pa cific Expreßzug an. *Dic einzigen Züge, welche täglich sah ren. Ein Farmer nahe Reinholdsvillc in Lancaster County hat mehr denn eine Million Tabakpflanzcn dieses Zahr ge setzt. Die Postofsice und Store der Herren Townscnd k Sons zn Smyrna. in Sadsbnrg Township, Lancaster County, wurden am Sonntag Morgen von Dieben beraubt, nnd zwar die Postofsice um etwa 21 in Geld, nnd der Store um Waaren im Betrag von ungefähr 200. Die Diebe haben sich auS dem Staube gemacht. Die Tadakpslanzer von Lancaster County hielten dieser Tage eine Ver sammlung. ES wnrde berichtet, daß der junge Tabak sehr gut aussehe, nd nur wenige der sog. vutWürmcr an ihm zu finden seien. Der Durchschnittliche Ertrag wird dieses Jahr bedeutend grö ßer sein als im letzte. Viele Farmer nnd Andre pflanzen Tabak dieses Jahr, welche sich nie zuvor damit abgaben? während wieder Andre viel mehr pflanz zen, als zuvor. Der Preis des Tabaks letztes Jahr hat eine gute Wirkung auf das Pflanzen desselben ausgeübt. Supervisor bestraft. Jeremiah Hostings und Franklin Recd sind beide Supervisor von Colcrain Townschip, Lancaster Coniily. Die Pflichten eines Supervisors sind, die Wege im Town schip in fahrbarem Zustande nd in gu ter Ordnung zn halten. Wie cS aber scheint, haben obengenannte Herren die se Pflicht vernachlässigt, nd so hat denn die Court sich in'S Mittele gelegt, nnd denselben gezeigt, „wo der Bartel den Moost holt," indem sie (die Court) die Supervisor zu 5 Strafe und in die Kosten verdonnerte, welche sich auf 32 belaufen! Seil i en theure Snpp for die Wegmehstcr. Ein „Krummer."— Martin Land! hatte letzthin die Idee, daS „Haushal ten" selbst anzufangen, begann aber auf eine verkehrte Weise. Er ging nämlich zur Frau Martha Stansfer und stahl nicht sie, aber einen Sack mit 39 Pfund Carpet - Lumpen; von Henry Mohn nahm er einen Blanket; von Samuel Hart stahl er ein Paar Hosen nebst We ste, und ein Taschenbuch mit 2 in Geld; von Benjamin Frey borgte er einen Sack mit drei Büschel Acpfcl auf Nimmer wiedersehen ; und in B. D. Bender Wohnung hieß er ein Pferdegeschirr mitgehen. Für dieses alles hat er jetzt in der Jail zn „schwitzen", was gewiß „bei die Hitze" nicht ganz angenehm ist. Große Helden beim Feuer. Es gibt Leute, die sich besonder beim Aus brechen eine FeuerS sehr nützlich ma chen; die den Muth haben, dem zcr störenden Element selbst mit eigener Le bensgefahr entgegen zu gehen. Nicht so scheinen jedoch manche der Fcnerleutc in Lancaster zu sein (es gibt auch Solche in HarriSbnrg), wie man am letzten Mittwoch sehen konnte, wo das Hintere Gebäude des Hrn. Joseph Wacker durch den Funken einer Lokomotive Feuer crfangen hatte. Der ganze Scha den den da Feuer anrichtete, hätte mit Li bezahlt werden können. Da kamen aber die Herren Spritzenleute mit ihrer Spritzmaschine, und spritzten so lange Wasser auf nnd in das HauS, bis alles ausgespritzt war; sogar das Wandpa pier war ausgespritzt, (etwa m es vom Brand zu retten?) CarpetS waren be spritzt, als seien sie im Salzwasser gele gen, Fensterrahmen, Spiegel u. s. w. wurden nicht nur bespritzt, sondern erst sogar total zerschmettert, und dann be spritzt. Die Herren Feucrlcnte müssen auch inwendig „bespritzt" gewesen sein, denn wie es heißt, sollen sie der Auffor derung de Chief-Ingenieur gar kein Gehör gegeben haben, als dieser sie zur Einstellung dcS UnfugS ermahnte. ES scheint überhaupt etwas „letz" mit dem ganzep Feucrwescn zu sein. Zeder will den "So,' spielen, und wo viele Köpfe sind, da gibt auch viele „Krumme," und wo Diese herrschen, da hört alle Achtung und Respekt auf.
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