Jahrgang 11. Stephan Hartmaier s Hvtel, 1112 sc 411 t Lancastcr Avenue, West-Philadelphia. Mäez So. ld'k-tJ. General Ballier's Muwullt Avenue Hotel, Ecke der -1. k FairmonntAve., Philadelphia, Pa. Reisrndr finden strtS rinr gutr Hrim.Uh nd dilligc Bedienung in vdigcin Hoi'l. Jobn F. Ballier. Philadelphia, Okt. 28.1875. Louis Beiser s Wtiu,-Lissnör-örßier Sakoon, <.O.VKI>UI'B IlOdlb!). R- 255 Nord Fünfte Straße, Philadelphia. Mai!. 871-ZMt. Joyn Dönges' Hotel 1031 sc IV3K Girard Avenue, grzrnüdn dem auf dcm Ernten- Philadelphia. Mär :w. t 875-11. Bergner <K Engel, Lagerbier-Brauer Bra erci 32. und Thompson Straßr. Offirri 412 Library Straßc. Philadelphia. März 30.187k-tf. Pfälzer Heimath. LoniS Michel's Hotel, No. 220 Bainbridgc Straße, MtadelWa. M. UM-R'isindr finden dafildst die diste L-- duemlichkeit. Juli 3. 7ä 11. SM Strohe Hhtcl, Rro. 11-t Sprucc Straßc, MitadetMa. Friedrich La, Eigenthümer. Obiges Hotel wurde erst kinzllchncu rmovirt, und ist für eine großr Anzahl Gaste auf drstc und hrquemstr eingcnchlcl. Philadelphia, Pa., Mai 1,1876. Conrad Friederich's Aeutj'clle.'i No. 3216 Markt Straße, gegenüber dem Penn'a und New-Aorl Bahnhof, West-Philadelphia, Pa. p- Reisende finden daselbst billiges und bequemes Logis.°Ml Zuit,lNö-3M. Friedrich Haas, AtWMer-KMtM) Front Straße, naht derGay Straße, V-grieb. Maulick'o berühmtes Bier stets an Zapf. Jan.7,'7ii-tj. Alexander Mourer's - No. 1203 Nord Dritte Straße Harrisburf, vß". Vorzügliches Bier, Porte.-, Ale, Wein, feine Cigarren, bester Schweizer und Limimger Nase stet an Hand. Freundliche und prompte Be dienung wird zugesichert. , August IN. 1876-I.J Eine Branntwein-Brennerei zu verkaufen. Der Unterzeichnete wünscht seine Branut - wein-Brennerei, gelegen etwa l Meile on Latrobe, Westmoreland Countp, Pa., zu erkaufe, da er sich entschlossen hat, vom Ge schäft zurückzutreten, und sich der Oekonomic zu widmen. Die Brennerei ist mit Dampfmaschienerien, und den neuesten Einrichtungen ersehen, und befinde, sich in gutem Zustande. Ein passendes Wohnhaus, sowie ich rcrc Acker Land, gut cnltivirt, befinden sich nahe dabei. Refiecktirende wollen sich gefälligst unter fol gender Adresse an mich wenden t Medael Ueis, I^roijL,>V<Zktmorelantlo()., Nov. 9.1875-!''. Dr. Geo. W. Stein, Zahnarzt No. 211 Locnst Straße, Harrisburg Pa. -eine. Zollinger <K Burke, Vcrfcrtigcr von Oese ök Range, Blechwaarcn, Kupfer- Waaren und Geschirre, Havs-Mnishikg-Goods u. s. w, 11. s. !v., haben obige Waaren in größter und schönster Auswahl in ihrem nruen .iure, Ro. SO7 Markt Straße, Harrlsburg, stet orräthig. Man spreche bei un vor. Zo11i ger >d Br e Hgktisinrg, Oktober 12,1875, Das deutsche Centralorgan der Demokratie für PemWvanien und die angränzenden Staaten. Dr. C.. Rahter, (früher Chirurg i der deutschen Arm.) Deutscher Arzt, No. 7Nord-tteStraßc, nahcderMarkct, neben Beleb' Saddleischop, Harrisvurg. pa. April 1. '77-6Mt. GeschäftS-röffnung. Dcr Unlerzelchnetc benachrichtigt hiermit sei ne Freunde und Bekannten, daß er das „W e st- PrattHa " in Tamaqua, Schuplkill Eountp, übernommen, und dort ine Hote- und Lagerbier-Wirthschaft eröffnet hat. Reisende wie einheimische Gäste werden bei mir stets die beste Aufwartung erhalten. Um geneigten Zuspruch bittet. Conrad Island. Tamaqua, Januar 18,1877. Zu verkaufen. Ei Barbir-Gschäflin Philadelphia das sich einer guten Kundschaft erfreut, und vier Stühle beständig im Gehen hat, ist zu ver kaufen.—Die wöcheiUliche Einnahmen belaufen sich auf Z6V bis 75. Peel für den Schop, 5.50. Wo ? Ist zu erfahren in dieser Office. Oavouts, Issigamont, Interkeronoos, eto prompt! uttenelet to. IdULK VLNriONL PII.VI lIIVL ULM mazt Ltill, iu mvt'ca ses, de ooeurcä fix Uü. Höing opposito tlio I'utootOttioo, I'atcnt woro prompt!)- anä virtli broa trom IVasilivgton. viso as to xatoutab ilit)-. 111 eorresxon äolläo stiiotl) ooukckontial. Lrioes lov, KIW M) cn/mec uui.cBB 18 Bcevnkv. IVo rokcr to oklivials iu tlie I'utont OlLoo, anä to ioventor in cvoi? B>ato iu tlio Union. lääros?, iu Csriuan or lünxlisk e. a. BKIOIV ck LO., Opposito I'atontjOslicc-, IVIBIIIX6IOX, I>. 0. diäv. 2y, 1376. An das Publikum. Fr. Wu. Schur er, Deutscher und Flinten-Fabrikant, No. I2K Ehcstimt Slrußc, (zwischen der Front nd Zweiten Straße,) Harrisburg, Pa., macht dem Publikum ergrbcnst die Anzeige, daß er bereit ist, alle Arien Schlosserarbeit, sowie Repariern on Schießgewehren. Revol vers z versorgen. Auch werden alle Arien Werkzeuge prompt und nach Wunsch reparirt. Da er selbst ein praktischer Schlosser und mit den besten Zeugnissen versehen ist, so fühlt er sich geschmeichelt, ans die Gunst des Publikums zu hoffen. Um geneigten Zuspruch bittet, Fr. Wm. Schürcr, Harrisburg, Juli 13,1876, Zur Beachtung für fleißige und streisame Deutsche! Auskunst ertheilt I. K. O. Sherwood, 61 Broadwny, New Jork. Fcb. lö. '77—3 M Ayer s Haar-Vigor. Um grgaeu Haare ihre natür liche Farbe ad Lebensfähig keit wiederzugeben. dcr Frische der Jugend. TüiincS Haar wird wie der stark, daS AuSsall de' Haare wird verhindert und Kahllöpsigkeit wiid durch sei nen Gebrauch oft, wenn auch nicht immer lurirt. Nichts kau die Haare wieder her stellen. wenn die Haardrüse zerstört oder die Wurzeln lrasilos und abgestorben sind. Sei gelegentlicher Gebrauch verhindert das Haar grau zu werden, so wie das Aussalleu, wo durch Kahlköpfigkeit vermieden wird. Frei von allen nachthciligen Substanzen, welch einige Präparate so schädlich und gefährlich machen, ist unser Haarstärle-Mittel nicht nur nicht schädlich sondern höchst wohlthätig. Wenn es nur als Haar-Putzmitttl gebraucht wird, kann es nichts schönere und angenehmeres geben. Da es weder Oes noch Fardistoss enthält, so beschmutzt es nicht weiße Leinwand ic. hält aber dennoch lange und gibt dem Haare den schönen weichen Glanz und einen sehr angenehmen Woblge ruch. Dr. I. . Ay-r t Co.. Praktisch und analytisch Chemiker, Lywell, Mass. Msie. (Auf Verlangen eingerückt.! Der Hausschlüssel. Ve Phil. C. Ranniuaer. Einst führt das Schicksal einen Freund', Deß Wohnsitz ans dcm Land, Mit dcm ich'S herzlich gut gemeint, Mir gütig an die Hand Ich hielt stets sonder Zweifel ihn Für ein recht treues Blut; Demi cr war gleichfalls, wie es schien, Mir auch von Herze gut. Doch hielt cr sich als Innggcscll Bon allen Frauen fern, Und spielte gern an Ort nd Stell' Den unabhäiig'gcn Herrn. Zwar war cr g radc von deni Glück Nicht sonderlich bedacht; Doch raubte keinen Augenblick Ihm dies den Schlaf bei Nacht. Nur blieb cr von dcr Zwcifclsucht. Die keinen Glauben ehrt, Und Alles zn bekritteln sucht, Ganz uncrhört beschwert. Oft lud ich in dcr Wintcrzcit, Dcr langen Weile satt, Da die Entfernung nicht sehr weit. Ihn zu mir in die Stadt. Er brachte dann oft nioiidcnlaiig In sorgenloser Ruh', Gemüthlich im gcwvhiilcn Gang. An meiner Seite z. Einst als cr wieder auf Besuch, Nachdem cr auf dem Land Sich müd' mit tausend Grillen schlug. Bei mir sich längst befand. Ward ein ganz ncrivart'tcr Fall Für ihn'herbei geführt: Er wurde zn dcm Hochzcitsball Dcr Schwester invilirt. „Dies steht mir nicht nach mcincmS i!" Rief cr verdrießlich ans, „Wer zu dcm Ball geh n will, geh' hin, Ich bleibe schön zu Hans." Ich sprach ihm aber in s Gcmülh, Und ließ nicht eher nach, Bis, daß cr meines Zuspruchs müd'. Zum Ball z geh n versprach. „Den Schlüssel" sagt' ich. häng ich Dir, Bleibst D etwa spät aus. Gleich innen an die Kcllcrthür, Zum Eintritt in das Hans " Die dcr Bequemlichkeit zu lieb, Von Vorsicht unbedacht, Von Außen nvcrschlo.scn blieb, Bei Tag, so wie bei Nacht. Er ging, und ich, ich kam getreu Dem ihm Versprach neu nach, Und schlief alsdann, von Sorgen frei, Vis spät zum lichten Tag. Doch sehr befremdend war cS mir, AIS ich nicht gleich bei Hand Des Morgens innen n der Thür Im Schloß den Schlüssel fand. Ich sah mich nach ihm nm und in. Schlimm ohne ihn beschickt, Doch blich dem Aug', wie ich mich drnm Auch mühte, er entrückt. Und da ich nirgends oben ihn In meinem Zimmer fand, Ward durch den Gang zum Keller hin Mein Schritt rasch zugewandt. Ich stuhle aber hier jedoch Auch wieder nicht gering, Als unbcnüht der Schlüssel och Hier an dem Nagel hing. Mein Freund kam also, wie ich dacht'. Vom Ball und Hochzcitsschmaus Dcmnoch in der vergang nen Nacht Ganz sicher nicht nach Haus. Ich nahm sonach von seinem Ort Den Schlüssel mit hinauf Und schlich alsdann damit sofort Die Thür des Hauses auf. Doch wer begreift mein Staune nicht, AIS aus dem Zimmer nah Mit blulbcslccklcm Angesicht Ich ihn hier kommen sah. Bestürzt frug ich: „Ist etwa draus, Ein Unglück Dir gescheh n ? lind wie vcrmocht'st Du in das Haus De Eintritt; brgch'n—" „Du kannst noch frage!" rief er bleich, Von hcsl'gcm Zorn erfüllt, „Du hast mir einen saub ren Streich Die lchtc Nacht gespielt!" „Wie, ich ?" frug ich und stand verblüfft, Wie man mich selten sah. Gleich Einem, de der Blihslrahl trifft, Bor dem Erzürnten da. „Ja Dn ! denn nimmer brachtest Du," Fuhr er erbittert fort, „Den Schlüssel, wie versprochen, zu Dem mir bewußten Ort; Den IM'st Du dich nachMir'und Pflicht Do mit als Freund gezeigt, So hätt' die lchtc Nacht mich nicht Das schlimmste LooS erreicht." Schnell wandt'ich ein mit crnstcinSinn, Nicht zart davon berührt. „Der Schlüssel wurde pünktlich hin Znr Stelle cz'pcdirt, Und nahm ich ,hn erst heule früh, - Da er Dir in dem Lauf Der Nacht nicht seine Dienste lieb, Auch wieder selbst heraus." „Dem, der dies glaubt," rief er, „ge bricht's An Kopf und an Verstand ; Denn wo Nichts ist, da sind't man Nichts, Wie aller Welt bekannt; Drum, als ich gestern spät bei Nacht Mich hier zum Hause wies, Und sich der Schlüssel, wie gesagt, Durchaus nicht finden ließ." „Ward plöhlich der Gedanke drauß, Frei ohne Schuh und Dach Jetzt durch den Keller in daSHaus Zu dringen, in mir wach ; Rasch sprang. vonSchncc und Regen naß, Ich in denselben ein, lind fiel zum Unglück in ein Faß, DaS nntrn stand, hinein. Und als ans seinem schmuh'gc Ranm Ich endlich wieder doch Mit Hand und Fuß mich mühsaig kaum Der engen Haft entzog, Harrisburg, Pa., Donnerstag, Mai S, 1877. Da stürtz' ich nicht drei Schritte weit, Da mir kein Lichtstrahl schien. Auf Töpf' und Flaschen lang und breit Und Brcttcrhanfcn hin. lind riß mir da die Haut nicht blos An Kopf und Händen wund, Ein Stück vom Rock ging auch mit IoS Ans dcm verwünschten Grund. Mein Hut flog gleichfalls hier auch och Dabei mir obendrein Vom Kopf, wer weiß in welches Loch, Im Kcllcrranm hinein. Rasch hnichlc davon nnfgeschenchl, Ein ganzes Rattcnhcer, Das scheu dcm Tageslicht entweicht. Dazu rings nm mich her. Ich raffte in dcr Dunkelheit, So gut es ging, mich drauf, Nicht von dem innern Ausgang weit, Dann endlich wieder cnif. Doch stieß ich mir noch gar zuletzt Hier an dcr Slnfeiiwand, Als wär' vom Bösen ich gehetzt, Den Kopf schwer an die Wand. Ich wußte bei dcm Anstoß kaum. Halb sinnlos, was gescheh n, Es schien der ganze Kcllcrraniii Mit mir herum zn geh . Bier Zähne gleichfalls stieß ich mir Bei dcm pcrwiinschtcn Graus, Was noch das Allcrschlimmstc hier, Sogar noch selbst mit ans. Ich glomm sodann diesseits dcr Stieg, Am Ende meiner Bahn, Verwundet, wie im ärgste Krieg, Zum Gang in s Hans hinan." Ich wandt ihm dranf ach dcm Bericht Dcr ttbcrstand'ncil Pein, Auf die cr ein so groß' Gewicht Gelegt, erwiedernd ein: „Gewiß hast Du," sagt' scherzend ich, „Dir zu viel zugetraut lind gestern zu nllmcistcrlich In s Glas hinein geschaut." „Dcr Kopf natürlich wurde schwer, lind getreu die Hand, So daß sie nicht den Schlüssel mehr Dort an dcm Nagel fand. „Wie!" brach cr voller Bitterkeit Höchst aufgeregt hervor, „Dn setzt noch Spott mir plump und breit Mit frecher Stirne vor?" „Nachdem durch diese That Du hier, An Tücke unerreicht, Die lcckgcword'ncFreundschaft mir Im hellsten Lich gezeigt, Kannst Dn dazu mit schaalcm Witz Dich hier noch untersteh', Von Scham kein Funken im Besitz, Dich obendrein zn bläh n?" Ich sah ihn wie versteinert an Und wußte nicht fürwahr, In diesem Falle hier woran Ich mit dem Tollkops war. Hier half nicht mehr der Wahrheit Wort; Bald eilt' auf raschem Fuß, Er—und daS that mir weh'-drauf fort, Fort ohne Abschicdsgruß. Dies hat gewiß mich lange sehr Mit Leid und Schmerz berührt; Und nie hat ihn das Schicksal mehr An meine Seit' geführt. Doch riß dcr Frcundschaftßand auch mir Hier nuvcrschnld't entzwei, So glaub' ich doch, das schwör' ich hier, A Freundschaft, Lieb nd Treu!— So hat schon manche Kleinigkeit Nicht von Vernunft bewacht, Oft namenloses HcrzcnSleid Unheilbar eingebracht, Gleich wie ans einem Funken est, Wenn Vorsichrs Schutz entweicht, Ein Flammenmeer sich niwcrhosft Verheerend schnell erzeugt. La ncafler, Pa. 'f e u i u e l o n. Die Haiderosen. Novelle so HanS Tliaran. VII. (Zorlsttzung.) Noch einmal öffneten sich die schönen blauen Angcn, welche die Seinen schon im letzten Schlummer geschlossen iväku teil; er wandte sich zu dem Eingetrete ne, indem ei Ausdruck tiefer Befrie digung über seine Züge glitt, und zum ersten Male seit seiner Erkrankung dran gen vernehmliche, wenn auch leise flü sternde Worte über seine Lippen; auch diesmal die Vergangenheit mit der Ge gcnwart, den Jugendfreund mit dessen Sohn verwechselnd : „Harald, alter Ka merad !—mcicKindcr—versprich mir!" „Ich verspreche!" Der alte Man schloß die Augen wie der, ei Leuchten wie aus einer andcrn Welt zog verklärend über seine Züge, noch eine kurze Stunde, und er schlief den letzten Schlummer, die Hand seiner treuen „Rahcl" in der seinen. Als Harald leisen Schrines das Ster bczimmcr verließ, nm Mutter und Kin der bei dcincrstcnAuSdruck ihrcsSchmcr zcS sich selbst z überlassen, bemerkte er zum ersten Male Herrn von Brachhoff, der sich gleich ihm entfernte. Nie war ihm derselbe so unangenehm gewesen, wie in diesem Augenblicke, al lein er fühlte sich verpflichtet, noch dazu in einer solchen Stunde, einem dem Verstorbene Nahestehenden mit Höflich keit zn begegnen. Herr von Brachhoff hatte ihn bis da hin stets einer so auffallenden Mißach tung gewürdigt, daß der junge Mann überrascht war. von ihm um eine kurze Unterredung ersucht zu werde. Was mochte er ihm mitzutheilen habrn? Möglicherweise irgend eine letzten Vu'i.jch des Freiherrn, Nicht ohne Spannung folglc cr dem Vorangehen den i das Wohnzimmer. Herr vo brachhoff bot ihm feinen Stuhl an. wohl ans Zerstreutheit und Erregung, wenn man bei seiner kalten Natur solche Empfindungen voraussetze konnte. Auch ging cr ohne jedwede Einleitung zur Sache über. „Ihre früheren frciindschastlichcn Be ziehungen zn meinem verstorbenen Schwager, sowie ei anderer Geniid, dcn ich Ihnen gleichfalls nennen werde, Herr von Altcncgg, bestimmen mich, Ihne eine Mittheilung zn machen, die unlcr anderen ttmsländcn von keiner Bedeutung für Sic wäre: Sic sehen in mir nämlich den jetzige Besitzer von HnnS Haidcrodc nd müssen sich daher für die Dancr Ihres hiesigen Aufent halts als meinen Gast betrachten." Sprachlos vor Erstaunen blickte dcr junge Mann den Sprechenden an. „Aber wie wie ist das möglich?" frug cr, sobald cr Worte finden konnte. Herr von Brachhoff klopfte mit spöt tischem Lächeln auf seine Tasche. „Besitz ist Recht, junger Mann!" antwortete cr. „Die Schuldscheine sind in meiner Hand, die Unterschrift des Freiherr ist amtlich beglaubigt und wird in diesen Tagen dem Gericht zur Bestätigung vorgelegt werden, zugleich mit dcm Testament des Verstorbenen, laut welchem ich zum Vormund seiner Kinder ernannt bin. Doch wie gesagt, ich würde mich kcincswcgcs verpflichtet fühlen, Sic hiervon in Kenntniß zu setzen, wenn ich nicht anS Rücksicht für Sic und die Gefühle, die ich glaube bei Ihnen erkannt z haben—es soll mich Ihretwegen freuen, wen ich mich geirrt —lhnen dir wcitcrcMitthciliingmachm wollte, die ich übrigens bis ans weiteres als strengstes Geheimniß zu bewahren biltc, daß ich mich in nächster Zeit mit cincr meiner sogciianntcn „Nichten" zn vcrhciralhcn gedenke." Ei Ausruf des Entsetzens drang über Haralds Lippen. „Welche?" rief cr athcmlas. Herr von Vrachhass weidete sich an seiner Spannung. „Ich sehe nicht ei, weshalb ich meine Miithcilsamkeit noch weiter ausdehnen und Ihne dcn Namen meiner Braut nennen soll," bemerkte cr mit angenom mener Glcichgiltigkcit; „ich wciß nicht, ob sie mir die Einhüllung nnscrcs Ge heimnisses gegen einen Fremden nicht verdenken würde?" Dcr junge Manu stichle seine O.ualc zu verbergen, auch er sprach m't erkün stelter Ruhe. „Sic werden begreifen, Herr von Brachhoff, daß ich mir nicht leicht die Stellung eines bloßen Fremden znivei scn lasse, nachdem, wie Sie vielleicht selbst hörten, dcr Verstorbene mir die Sorge für seine Kinder noch aus Herz legte." Herr von Brachhoff lächelte. „Der sehr begreifliche Irrthum eines Sterben den! Sic vergesse, Herr von Altcncgg, daß mein armer Schwager nichts von Ihrem Kommen ähnle und jedenfalls Sic nicht mehr erkannte. Als Sic im so plötzlich au sein Bett traten, glaubte er unzweifelhaft Ihzcn Herrn Vater vor sich zu haben, was auch aus seinen Wor ten hervorging. Ucbrigcns bin ich es, deni er in gesunden Tage, mündlich wie schriftlich, die Sorge für die Lciiii gen anvertraute, eine Sorge, die ich ganz in seinem Sinne auszuführen glaube, indem die eine Tochter meine Fra wird nd die andere mit dcr Mut ter bei uns bleibt.". In dem Augenblicke steckte KlanS sein ehrliches verweintes Angesicht zur Thüre herein—die Freifrau lasse ihren Bruder bitte, zn ihr zu kommen. „Ich hin gleich wieder bei Ihnen," bcmcrklc Herr vo Brachhoff, indem er dem Diener folgte, „und werde dann vielleicht Ihre Ncngicrdc befriedigen nd hoffentlich Ihre Glückwünsche entgegen nehmen. Es steht dann bei Ihne, ob Sic noch länger als mein Gast hier vcr weilen, oder unter de obwaltenden Um stände es vorziehe, wieder abzureisen." Und damit verließ er das Zimmer. Bebend vor Zorn, gefoltert durch die Ungewißheit, schritt-Harald ans und nie der. ES kochlc ihm in allen Adern, sich dem Hohne, der schimpflichen Behand lung nntcrwcrfcn z müssen, die ihm von dem ach, daß er ihn so nennen mußte neuen Besitzer von Haidcrodc widerfuhr. Sein erster Gedanke war dcr, keine Augenblick länger unter einem Dache zu weilen, wa ihm ans so verletzende Weise so zu sagen die Thür gewiesen wurde. lind dennoch mußte er bleiben, denn einmal, hatte er nicht sei Wort einem St.'rbcudc verpfändet, der ihn, jener Eleiidc mochte es deuten wie er wolle, ihn selbst zum Beschützer seiner Kinder ernannt ? Dann aber, war es ihm nicht nm Gewißheit zu thun in der wichtig sten Frage seines LcbcnS ? Gewißheit! und Halle er sie nicht ei gentlich schon erhalte, d:c bitterste, trau rigstcGcwißhcil? Ja, sein hciligstcsGc heimnist, in das einen Einblick zu thun er nr audeiltniigSwcisc seiner Mutter gestattet, weil er selbst ja noch nicht wuß te, ob sein Hoffen gekrönt wndc oder nicht, es war längst von einem Manne durchschaut worden, dessen feindliche Ge sinnungen >r stets einpfundrn ohne je mals den Gsnnd vollständig z begieß scn. Jetzt kannte cr ihn. Es war dcr Nebenbuhler, dcn Herr von Brachhoff von Anfang an in ihm crkannt nud gehaßt hatte, und es war ihm gelunge, de Sieg über ihn davon zu tragen. Gelungen? Nein! Das kanittc, das durfte nicht sei ! Er wollte ihm nach, cr mußte ihm den Widerruf vo dcn Lippen nehmen! Fast ohne zn wisse, was cr that, riß cr die Thür ans; da kamen Schritte die Treppe herauf, und Lisa stand vor ihm, bleich und mit dcnSpiirc ticscnSchmcr zcs ans ihrem lieblichen Gesicht. Den noch zog etwas wie cinFrcndcnschinimer über ihre Züge, als sie Harald erblickte und ihm die Hand entgegenhielt. „Gott sei Dank, daß Sic gekommen sind, noch znr rechten Zeit gekommen!" sagte sie. „Ist es och rechte Zeit?" frug cr stürmisch. „O Gott, ich bin fast an dem Gedanken verzweifelt, es sei zu spät! Höre Sic mich a, Lisa!" fuhr cr fort und zog sie in das Zimmer, „ich weiß, es ist dies kein Augenblick, nm von solchen Dingen zn reden. O wie anders hatte ich mir diesen Moment ge träumt ! Aber eine Mittheilung, die mir Ihr—lhr Onkel so eben machle, zwingt mich, das ansziisprechc, Ivos sich viel leicht nicht in ein Tranerhaiis paßt." „Ich wciß, ich verstehe, aber es hat NN einmal so sein sollen," sprach Lisa, „und so ist es fast, als habe dcr geliebte Vater noch seinen Segen darüber aus gesprochen, als sei es sein letzter Wunsch, dcr in Erfüllung geht." „Lisa!" rief cr jubelnd und streckte beide Hände nach ihr ans, doch sie wich zurück und wandte de Blick von ihm ab. „Nein, nicht m i r dürfen Sir dan ken," sagte sie, „ich bin nur die Vermitt lerin und die Ucbcrbringcrin dcr gnicii Botschaft, daß Lora Sic liebt,-Sic lange geliebt hat, danken Sie es ihr selbst!" Sic wandte sich znr Thür, dach cS war ihr, als höre sie de Ausruf „Barm herziger Galt!" hiittcr sich, und als sie sich umsah, bcmcrkic sic, wie Harald nach einem Stuhle griff und sich tau melnd ans ihn niederwarf. Ein Zustand halber Bctvnßilosigkcit folgte, in dcm cr nur flüstcriidcSlimmeii nm sich hörte, und als cr wieder zu sich kam, kiiiclc Lora eben ihm und drückte seine Hände au ihre Lippen. „O, Harald, Harald!" ichlnchzle sic, „jetzt wciß ich eist, wie D mich liebst! —Verzeihe mir. daß ich je daran ge zweifelt !" Vlll. Die crnstlichc Erkrankung ihres jun gen Gastes bcschäfiigic die Bewohner von Haus Haidcrodc in nicht geringem Maße während dcr ersten Tage nach dem Tode des Freiherr. Dcr Arzt erklärte sie für eine heftige, ans der langen winterlichen Reise cnt standcnc Erkältung. Die Freifrau und Lora fügten noch als weiteren Grund die Erregung hinzu, welche, wie Lisa ihnen bcrichlclc, die Mittheilung des OnkclS Harald verursacht. Nur Lisa selbst war dcr wahre Grund znr cnlsctzlichcn Gewißheit geworden, sie war von deni nncrmcßiichcn Schmerz einer solchen Entdeckung fast zusammen gebrochen, und Tag und Nacht ringend, beinahe verzweifelnd, bewegte sie die Frage vor ihrem Gewissen, ob sie schwei gen dürfe, ab sie nicht jetzt noch das auf klärende Wort sprechen müsse? Was aber würde dann aus Lora? Sic erimicric sich des fast an Irrst streifenden Tones, mit welchem ihre Schwester gesagt: „Wenn nicht bald die Entscheidung kommt, so verliere ich den Vclstand!" Wie würde aber das stolze Herz es ertragen, jetzt, nachdem diese Entscheidung ihr das höchste Glück gebracht nd sie sich demselben rückhalt los hingegeben, es sich wieder entrissen, ans die dcmüthigcndstc Weise entrisse zn sehe ? Welch eine Zukunft erwartete sie aber an dcr Seite Franz Brachhosss, dessen Antrag sie jetzt wohl schon aus Verzweiflung nnnchmc würde! Vermöchte aber sie, Lisa selbst, jemals ihr eigenes Lebensglück aufzubauen auf den Trümmern von dem ihrer Schwe ster? Nimmermehr! Aber Harald? War es nicht auch sein Glück, um das es sich handelte? Das war dcr Gedan ke, der ihr die heißesten Thränen, den schwersten Kampf kostete; allein sie kam zn dem Schluß, daß so lange er ihre Ge genliebe nicht ahne, dicFragc einer Tän-' schung ihm gegenüber nicht obwalte, und weil er es nie erfahre sollte, so würde ohne Zweifel, wenn einmal dcr erste herbe Schmerz überwunden, seine Liebe zn Lora erwachen und er durch sie Glück und Befriedigung finde. Schweigen wir über die Stunden, die schlaflosen Nächte geistigen Todes kampfes, die Lisa durchlebte. Wenn cS schwer, unendlich schwer ist, eine ncrwicdertc Liebe schweigend im Herzen zn tragen, wie viel schwerer, sich geliebt wissend, kein Zeiche dcr Erwie derung geben zn dürfe, sondern die eigenen Gefühle ntcr scheinbarer Gleich gilligkcit zu verbergen! Und wen ein mal Lisa sich selbst zum Opfer brachte, und cS war ihr klar, daß dies ihre Auf gabe sei, dann war dieses die erste unab wcislichc Folge: nie durste Harald es ahnen. >a in ihre. Innern vorging, nie iS tvissl", daß ihre Liebe ihm gehöre. Nicht ans einmal erstarkte das Mäd chcnhcrz zn solcher Sclbsicntänßcrniig, nicht ohne lange heiße Kämpfe errang sie sich Kraft und Muth, dcn einsame Leidensweg zu gehe, vo dcm sie selbst dcr geliebten Mutter nicht sprechen dnrf te, dcr armen Mutter, deren einziger Trost in diesen ersten schweren Tage ihres Wittwcnstandcs in dem Glück ih rer Lora bestand, i dcm doppelten Glück, sie in dcr Hand eines Mannes wie Har ald zn wisse und geborgen vor de selbst süchtige Absichten ihres Stiefbruders. Ais Siegerin ging Lisa aus dcm Kampfe hervor. Freilich waren dicLpurc liefen Wehs in de dnnkclbcrändcricn Augen, ans de bleichen Wange zn lesen, allein die Trauer m dcn Verlust des theuren Baicrs erklärte dies genügend, und ihre seltene Selbstbeherrschung ließ nicnia. den eine andere Ursache ahnen. Nur wenn Harald znweilc eine wehmüthig fragenden Blick auf sie rich tete, dann war cS ihr, als müsse ihr Herz stille stehen vor unsäglichem Weh. Doch indem Haralds Genesung vor aschri!t, kamen solche Momente selte ner vor. Dcr fast verzweifliingsvolic Geisteszustand, unter dem cr auch kör perlich znsammciigcbrochcn war, gab ei ner ernsten männlichen Ergebung Raum. Lisa liebte ihn nicht, das war ei Schlag, de er, so lange daS Leben währte, l icht überwinden würde; aber sollte er darum Loras Herz von sich sto ßen ? das Herz, das ihn liebte, wie er es einst von dcr Schwester gehofft? Auch er kämpfte keinen leichten Kämpf, auch er frug sich in bangem Zweifel, ob er schweigen dürfe, und auch er kam zu dcm Schlüsse, daß er es müsse. Eine Enthüllung des wahren That bestandes schied Lora auf iuiiiicr von ihm. Indem er aber die Liebe dcr ei nen Schwester von sich wies, erwarb er sich nicht die dcr andern, sondern eine unüberwindliche Klnft schied ihn von beiden; nie würde es ihm möglich sein, das dem Sterbenden gegebene Wort zu erfülle. Seinen Eitern aber, die weil er dcr letzte seines Stammes, dringend seine Vcrhciralhniig wünschlcn, würde er mit dcr Zeit dennoch eine Schwieger tochter zuführen müssen, und wenn es nicht Lisa sein durste, weshalb nicht die Hand festhalten, die Lisa selbst in dir seine gelegt? „HaralZ ist biet crnslce geworden," äußerte Lora eines Tages gegen ihre Schwester, als ihr Bräutigam die stille Verlobung hatte bereits stattgefun den—wieder als hergestellt betrachtet werden konnte, „doch ich iciuc, er ge fällt mir so noch viel besser als früher, wenn das auch wohl begreiflich ist. Wenn ich aber daran denke, daß er jetzt bald wieder abreist, und er sagte heute noch, es brcimc ihm unlcr den Füßen, noch länger als Onkel Vrachhosss Gast hier zu bleiben, dann icinc ich, ich er trüge es nicht, von ihm gclrennt z sein." „Es wird ja nicht ans lange sein," entgegnete Lisa, „dann holt er Dich !" „Nicht ans longc!" wiederholte Lora mit etwas vo ihrer alten Ungeduld. „Das sagst Dn so, weil Dn's nicht ver stehst ! Warte nur, bis D einmal Braut bist. Lisa, und sollst dann wäh rend mehrerer Monate Deinen Bräuti gam nicht sehen!" „Ich werde nie Braut sein," antwor tele Lisa ruhig, „ich bleibe bei uscrcr Müller." „O Lisa, wie gut Du bist, wie viel besser als ich !" rief Lora mit dem plötz lichen Umschlag der Stimmung, der ihr eigen war, und warf sich der Schwester au den Hals; „ich sagte neulich och zu Harald, ich begriffe cS nicht, daß er mich nimmt, wo Du noch z haben bist!" „Aber Lora!" unterbrach sie die Schwester vorwurfsvoll, „wie konntest Dn das?" „WcShalb nicht ? ES ist doch wahr! Und weißt Du, waS er mir antworlctc? machte ein ganz ernstes Gcsichr und sagte - Engel erwiedern nicht die Liebe sterblicher Mensche!—lch antwortete: Aber, Harald, damit sprichst Du ja eine große Beleidigung gegen mich aus. und wenn es nicht Lisa wäre, so hätte ich ei volles Recht, eifersüchtig zu sein, so aber verzeih ich Dir s, denn Lisa ist immer mein guter Engel gewesen, und auch Deiner, mehr als Dn's weißt! Und dann erzählte ich ihm, wie D mir immer zu gesprochen hast, wenn ich nahe daran war, den Glauben an seine Liebe zu verlieren, wie Du ihn entschuldigtest, wenn ich ungeduldig wurde über sein langes Ausbleiben, ja wie Du mich cS gelehrt hast, was lieb haben heißt! Er hörte mit der größten Ausnkrrksamkeit zu und frug plich och allerhand über das, was Du gesagt hattest und wie nd wann, und auch als ich ihm erzählte. Dn hättest versichert, Du würdest nie Onkel Brachhoff gchciralhcl haben, weil Du es für eine Sünde hieltest, ohne Liebe zu hcirathc, wurde er ganz auf geregt nd wiederholte ein paarmal: „Eine Sünde? Sagte sie das wirklich? Eine Sünde?" Und dann frug er, ob Du diese Behauptung wohl unter allen Umstände anfrccht halten, oder nicht Vach .zugebe würdest, laß besondere Verhältnisse hierin einen Unterschied machen? Jch saHle,md antwortele. das Stro SS. könne er Dich selbst fragen, jedenfalls würdest Du Onkel Brachhoff nicht nrh mc, auch wenn ers wollte, und damit war Harald sehr einverstanden." Es war kein Wunder, wenn Harald dcr Boden unter den Füßen brannte, bis cr das Hans versassen konnte, wel ches cr jetzt als das seines crbittrrtslrn Feindes betrachten mußte. (Fortsetzung folgt.) Die südlich Demokratie. Herr I. Randoiph Tuckcr, erwähltes Eongrcßmitglicd aus Virginia, hält sich gegenwärtig in Washington auf und spricht sich i recht interessanter Weise über die politischen Verhältnisse im Sü de ans. Er sagt, die Demokraten sei nes Staates sind dcm Herren Haue durchaus nicht besonders dankbar für seine südliche Politik, denn, wie Herr Tuckcr behauptet, thut Haycs nur das, wozu ihn die demokratische Partei gc zwnilgcil hat. Nach der Ansicht de Herrn Tncker würde da Volk sich we der ruhig verhalten haben, noch mit ir- gend einer anderen Politik zufrieden ge wesen sein, im Angesicht der Thatsache, daß Haycs über eine halbe Million Aolksstimmen gegen sich habe. Herr Tuckcr besteht darauf, daß die Politik des Herrn HayeS die demokratische Plat form vom letzten November und da Re sultat dcr Aeußerungen der Partei im Eongrest und außerhalb desselben sei, nd daß die dcmokiäiische Partei gar nicht daran denke, Haye oder irgend einem seiner Genossen das Verdienst für die friedliche Lösung dcr südlichen Frage zu überlassen. Herr Tuckcr erklärt, daß die Demo kraten von Virginia mehr als je auf ei nen künftigen glorreichen Sieg dcr de mokratischen Partei hoffen, und daß sie über die Berichte dcr Republikaner lachen, welche die demokratische Partei als dcr Auslösung nahe bezeichnen. Lobenswerthr Fortschritte.—Phila delphia war die erste Stadt in den Ber. Staate, welche die Straßen-Eiscubah neu einführte: sie ist auch die erste, in deren Straßen Dampfwagen in größe rem Umfange zur Verwendung kom men. Allerdings wurde dieselbe schon früher iu Baltimore nud New Or leans eingeführt aber nur in den Vor städtcii, während dieselbe iu Philadel phia den Verkehr auf einer dcr größten und belebteste Straße, dcr Market straßc, vermitteln. Bereits sind siebe Dampfwagcu iu Verwendung und zehn Pfcrdceiscnbahuwagcn wurden außer Gebrauch gestellt. Die letzteren könne vermittelst verschiedener Aenderungen bei dem neuen System verwendet wer de. Seit der vor neun Tagen stattge habten Probe ist es einmal vorgekom men, daß dcr Wagen wegen zu große Schmutzes auf den Schienen nicht wei ter fahren konnte. Mit den Dampfwa gen fährt man iu dcr Hälfte der seithe rige Zeit von Froutstraß nach dem AuSstcllungSgcbäudc. Es sind zweie lci Dampfwagen zur Probe in Verwen dung, dic Troy und die Baldwincar. Jede derselben verbraucht 2! Tonne Kohle in dcr Woche. Ein schrecklicher NnsaN. Am letztn Mittwoch Rachmittag er eignete'sich im Depot der Westchester Eisenbahn zu Philadelphia ein schreck lichcS Unglück, bei dem ei wohlbekann ter Advokat von Westchester sein Lebe verlor. Herr Joseph Wilson war mit seiner Frau und Tochter nach dem De pot an der 31. und Market Straßc gc- ? gangen, um nach Westchester zu fahren. Als die Damen schon iu der Cor saßen, sprachen sie den Wunsch aus, noch eine Erfrischung mit zu nehmen. Herr Wilson stieg aus und ging in den War tesaal, um au einem dort besindlichcu Obststand einige Früchte z kaufen. Als er wieder in die Thilrc trat, war dcr Zug schon in Bewegung. Er lief ihm ach und faßte den eisernen Griff, um auf die Platform zn springen, wo bei er ausglitt und einen Fehltritt that. DerCondukteur, derauf dcrPlatform stand, ergriff ihn; da aber Wilson cm sehr schwerer Mann war. sali er sich nicht im Staude, ihn hcrausziiziehen. ließ los nd Hr. W. fiel unter die Rä der, welche über ihn gingen und ihn so fort tödctcn. Dcr Zug hielt au und als Frau und Fräulein Wilson auf die Platform gingen, um zu sehen, was die Ursache sei, sahen sie zu ihrem Schre cken den verstümmelten Leichnam ihres Gattin und Vaters auf dem Geleise lie gen. Die Leiche wurde nach Westche ster gebracht. Die Lokomotivführer —ln den Miß- Helligkeiten zwischen der Neading Eisen bahn-Eompagnic nd deren Lokomotiv führer. Heizer nd Conduktors ist noch keine Veränderung vorgekommen. Die Sinkenden finden sich gewöhnlich in der Nachbarschaft des Mcrchants Hotel in Philadelphia zusammen. Einige von ihnen, welche zu arbeiten angefangen hatten, hörten wieder ans, weil sie es für bcgnemcr finden sich von der „Bro thcrhood os Engincers" für Nichtsthun SM auszahlen z lasse, als nm den gleichen Lohn sich zu plagen. Man sagt, das Eommittce der „Bro thcrhood" habe den Versuch gemacht auch andere Angestellte zur Arbeitsein stellung zu veranlassen, doch ist e ihnen vorläufig noch nicht gelungen die Rea ding R.N.Eo. in Verlegenheit zn brin gen. Das Verladen von Kohlen ist noch nicht im Geringsten gehemmt. Seit dem Erscheinen des Circular von Präsident Gowcn, in welchem er eine Erklärung über das Verhalten der Neading R. R. giebt, haben die Sym pathien für die Lokomotivführer bedeu tend abgenommen. Durch ihre Ver suche die Arbeit in de Minen zu stö ren, haben sie ebenfalls viele Sympa thie verloren. Bis jetzt sind noch keine Fälle von Ge waltthätigkeiten vorgekommen. Ueber mehrere Uiiglückssällc wie Zusammen stößt, Entgleisungen zc.. welche vorgc kommen sind, wird viel gesprochen, aber man will die Schuld an denselben nicht den Sinkenden beimessen, obwohl diese Unfälle sich hauptsächlich seit dcm Strikc ereigneten. Da? Ende vom Lied wird sei, daß die Lokoinolivsuhrer und ihre Anhänger den Kürzeren ziehe werden, denn mit großen und reichen Eampagulen ist „nicht gut Kirchen essen
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