Dir Staats-Mnnjj -I. Gc°g Rippcr, HeranSgcter. parrtSvnrg. V. Donnerstag, April 26,1877. Demokratische Staat-ommittee. Laut eine Alifrnfs des Vorsitzers der Demokratischen Staats Central-Eom mitlce, hat sich dic Eommittce am Dien stag ken Isten Mai in Harrisbnrg zu versammeln, m den Tag und Ort zur Abhaltung dcr nächsten Demokratischen StaatS-Convcntion zu bestimmen. Hat da Rtbellenfieber. Dcr Juniata Uepndlioav," ein radi kaler Wisch, sagt, „Hayes habe Freund schaft mit den Rebellen geschlossen I" Wahrscheinlich hat der koxnblio-n" noch da Rebellenfiebcr on Uu> brain. Rix um rau. Wie es heißt, hat dcr jetzige Sekretär dcr Jnnrrn diese Staate, Gen. Mc- Candle von Philadelphia, ein Auge auf da Govcrnöramt. Da wird „nix dran." Meister McCandle. Ein Amt thut schon. Gerechter Zadel. Viele Blätter, unter andern auch dcr Philadelphia"l-eüZor,' tadeln auf's bit terste die Begnadigungsbehörde, da sie einen verruchten Mörder Namen Bar. clay von Philadelphia letzthin begnadig tc. Barclay hatte einen Mann kaltblü tig ermordet, lind wurde auf blo sechs lahren Zuchthausstrafe verurlheilt. Kaum hatte er indeß den vierten Theil scincr Strafzeit abgesessen, al man ihn auch schon begnadigte! Ist da ein Wunder, daß die Verbrechen täglich zunehmen? ES happert. Unter den Radikalen „happert" es .gegenwärtig gewaltig. Eine bedeutende 'Anzahl ihrer Anführer, wie z, B. Ben Wade, Taft, Btainc, Bontwcll, Wm. ,E, Ehandlcr, Zach, Ehandlcr, Eragin, Kellogg, Ehambcrlain, Packard und an dere größere und kleinere radikale Lich ter find entschlossen, Hahe mit aller Gewalt zu opponircn. Das ist lau ter Schein? Sobald Hahe den Kerlen einige Brocken hinwirft, werden sie wie der so stumm wie 'nc Auster, Sie wollen blos Brocken. UteS Zeichen der Zeit. Ein erfreuliches Zeichen der Zeit ist jedenfalls das Eingehen der Goldbörsc in New Jork, welche seit einigen Tagen faktisch aufgehört hat zu existiern. Län ger als fünfzehn Jahre hat diese Kreuz spinne im Coal hole" dem Lande den Le benssaft ausgesogen. Die Goldspekula tion begann am 13. Jan. 1802, als das Agio aus 3 EtS. stieg. Den höchsten Preis erreichte das Gold am 11. Juli 1804, an welchem Tag der Gold-Dollar 285 Et. Papier kostete. Am „schwar zen Freitage", den IS. Sept. 1669, stieg es noch einmal auf 163; seitdem ist es beständig gefalle, und im letzte Jahre stieg es kaum über 110. Bi 1881. Nachdem die Demokraten in der nie derträchtigsten Weise von der Welt um da Resultat der kolossalen Anstrengun gen welche sie in der letzten Wahlcam pagnc gemacht haben, betrogen worden sind, muthcn ihnen republikanische Zei tungen zu, daß sie Hayes „in Ruhe las sen" und „hübschartig" gegen ihn sein sollen. Warum denn? Der Betrug, durch welchen HaycS af den Präsiden tenstnhl gekommen ist, ist und bleibt ein Betrug nd wenn er auch zehnmal Er folg hatte. Wenn Hayes wieder abtritt, wollen wir ihn schon in Ruhe lassen, und ihn der Vergessenheit anheimgeben. Bi 1881 werden wir ihn jedoch früh und viele Male ganz freundschaftlich daran erinnern daß er sowenig ein wirk liche Recht auf den Präsidcntenstuhl hat, als der Sultan auf den von der Türkei. Die Europäische Ariegsrage. Im Staat - Departement zn Wa shington City wurden Depeschen aus Europa erhalten, nach welchen trotz der Bestrebungen der Troßmächte, den Frie den zu erhalten, ein Zusammenstoß zwi schen Rußland und der Türkei unver meidlich sei. Die Ehre der beiden Na tionen sei so stark involvirt, daß eine friedliche Lösung der Schwierigkeiten außer Frage stehe. Da Verhältniß der beiden Mächte ist ein so gespannte, daß die geringste Ursache einen Conflikt her beiführen kann, welcher einen Krieg von ungeheuren Dimensionen zur Folge ha ben könnte. Die Türkei wird eine de fensive Haltung beobachten und es Ruß land überlassen, daß es die schwere Vcr antwortlichkcit übernehme, den Krieg zu beginnen. ZrttuugSwtchfel. Hr. Johnß. Bratton, seit beinahe 32 Jahren Herausgeber und Redakteur de "varlislo Voluntoor" eine der ältesten und best - rcdigirtesten demokratischen Blätter, hat seine Druckerei verkauft nd zwar an Hrn. Samuel W, Wherry von Eumberland County (ohnlSngst ein Mitglied de Staatt-Senat), und sich vom Geschäft, welchem er treu und red lich, durch gute und böse Tagen vorge standen war, zurückgezogen, um seine zukünftigen Jahren in Ruhe und Frie den zuzubringen. Wir säieideu ungerne von Hrn. Bratton, da er sich stet al ein unerschrockener Demokrat bewie, wünschen ihm aber beste Wohlergehen in seinen Bbendjahreu —Auch dem neu en College wünschon wir da beste Gedeihen und Wohlwollen. Fünf Deutscht im nächsten Kongreß. Im nächsten Eongreß werben nicht weniger denn fünf deutsche Adoptivbür gcr Sitz und Stimme haben, nämlich: Morse von' Boston, Müller und Eick hoff von New Aork, Schleicher von Tex as, und Brentano von Cbicago. Eine bcmerkcnswcrthc Thatsache ist cS aber auch, daß der nächste Eongreß kei nen einzigen Reger als Mitglied haben wird, wenigstens nicht bei der Orga nisation desselben. Small und Rowny von Süd-Carolina deren Sitze beide bestritten sind, haben nur ein Certificat von Chambcrlaln.—Seit dem Kriege Ist die der erste Eongreß, in welchem kein Farbiger sitzt. Richt an der Sache. Bor einigln Tagen ging da Gerücht, Hahe habe abgedankt I Abdanken? Na, da wäre ja unerhört, nd ein grö ßere Wunder, als daß die Frösche keine Schwänze haben. Hayc wurde als Präsident hineingeschmuggelt, und dabei wird'S bleiben bi im Jahr 1880, Ivo ihn das Volk selbst wird abdanken. Diese Gerüchte werden blos von den radikalen Feinden de Hrn. Hayc ver breitet, da ihn diese wegen seiner libera len Gesinnung gegen den Süden aiif's bitterste hassen. Nein, viel lieber schcn wir Hayc al Präsident wie Whcelcr, dcvn dieser würde dann Präsident werden, den Rathschlägen der cxeremen Radikalen auf strengste folgen, und die Carpct bag-Spitzbübercien in den südlichen Staaten wicdcr einführen. Am besten ist'S, man läßt die Sache wie steift, da c nicht lange dauern wird, bi die extremen Radikalen sich selbst auffressen, so daß kaum ein Schwanz von dcr ganzen Sippschaft übrig bleibt. Gute Nachrichten aus Louifiana. Da Militär zarückberusen! Ende er arpetbag-Regierung. ZähncNapprr de ob. Packard. Laut den neuesten Nachrichten aus Louisiana, hat Gen. Scherman ein Schreiben vom KricgS-Sekretär Mc- Crary im Austrag de Präsidenten er halten, worin er (Scherman) aufgefor dert ist. da Militär au New Orleans zurückzubeordern, und dasselbe nach den Barrackcn zu verlegen! Die Order soll höchstens bis zum 24. April (vorgestern) ausgeführt werden. Somit ist Gov. NichollS als recht mäßiger Governvr dcS Staates aner kannt. In beiden Zweigen haben jetzt die Freunde NichollS eine hinreichende Mehrheit um Geschäfte zu thun. Am Freitag gingen wicdcr zwei weitere Mit glieder, eines vom Hause, und das an dere vom Senat, zur NichvllS-Lcgisla tur über. Packard tobt wie toll, und hat nur noch wenige Anhänger. Auch Kellogg schnaubt und tobt wie verrückt,weil seine Carpctbag-Rcgieruiig jetzt zu Ende ist. Ordnung, Ruhe und Frieden, sowie eine ehrliche Staatsverwaltung wird jetzt in Louisiana die Oberhand haben, und die Plünderung deö Volkes zu Ende sein. ApropoS: Da nun NichollS als rechtmäßig erwählter Governvr erwählt und als solcher anerkannt worden ist, ist nicht Tilden ebensogut erwählt wie er, da er sogar noch mehr Stim men erhielt, als NichollS? Zwei Musterflaaten. Unter allen Staaten dcr Union sind blos zwei, in denen dcr Frcmdcnhaß und die fanatische Rcligionsverfolgung ! noch gesetzlich aufrecht erhalten werden, nämlich in Rhode Island und New Hampshire. I Daß die Demokraten bisher immer gegen diese engherzige Verfolgungssucht kämpften, aber ohne Erfolg, läßt sich wohl denken. In Rhode Island kann kein im Ausland geborener Bürger das Stimmrecht ausüben, da sich die republikanische Partei der Abschaffung diese freiheitswidrigen Gesetze ans heftigste widersetzt. In New Hampshire besteht auch noch eine Verfügung in dcr Constitution, durch welche c Katholiken verboten ist, ein Amt zu verwalte. (Was würden wir Protestanten dazu sage, wenn ein Katholischer Staat solche Gesetze cinfüh tc?) Bei der letzten Wahl wurde nun über einen Vorschlag zur Abschaffung diese gehässigen Ausdrucke von Reli gionShaß abgestimmt. Alle anderen Amendment zur Constitution wurden angenommen, allein die republikanische Mehrheit im Staat widersetzte sich der Abschaffung jener engherzigen Berfü gnng, und verwarf dieselbe I Diese sollte sich jeder ächter freiheitsliebender Bürger hinter Ohr schreiben. Beide Staaten. Rhode Island und New Hampshire, gaben Hayes bei dcr letzten Wahl große Mehrheiten. Im Jahr 1872 erhielt Grant in Rhode Is land eine Mehrheit von 8,336, trotzdem cS blos ein winzig kleiner Staat ist, und nur fünf Countie hat l In New Hampshire erhielt Grant eine Mehrheit von b,443. Große Feuer in den Vel-Regionen. PittSburg.2o.April. VonPe trvlia, Butler Co., Pa., wird gemcl det: Gestern Nachmittag wurden wir voneinem heftigen Gewlttersturm heim gesucht. Dcr Blitz schlug in einen gro ßen Kohlenöl-Bchältcr auf dcr Traut man Farm ein, welcher 22,000 Faß Kohlenöl enthielt und zertrümmerte den selben. Das brennende Oel floß hin an und steckte zwei andere Beyälter in Brand, von denen dcr Eine, welcher 25,- 000 Barrel Oel enthielt, zerstört wur de. Schließlich gelang c, mit Dampf da Feuer zu löschen. DaS Kohlenöl. welche och immer brannte, floß den Bach hinab undzcrstörte auf eine Mei le Entfernung Alles, was die Flammen erreichen konnten. An Rallston' Damm stante sich da Oel und dadurch wurde weiterer Schaden verhütet, da der Damm aushielt. Zwölf Oelquellev mit Maschineren. Behältern etc. sind völlig zerstört ' Schilödr Behandlung der Bierbrauer. OhnlSngst brachten wir einen Artikel, worin angegeben wurde, daß der spitz findige Revcnue-Collcktor vom Lankastcr Bezirk, den Bierbrauern von Lankastcr eine Spezialtaxe als ZVlivlcs-Ue-Berkäu fer abverlangt habe. Und nun schreibt uns Hr. Theodor R. Helb von Aork, daß cr eine ähnliche Revenue Taxe nicht nur für cin Jahr, sondcrn für zwei lahrcn habe bezahlen m üssc n, und zwar an eine gewissen Miihleiibcrg in Lankastcr. Muhlcnbcrg wußte während dieser ganzen Zeit, daß Hr. Helb da Bier ans einer andere Brauerei erhalte, da er kein von seinem eigenen Bier auf Hand hatic; aber nie mals sagte ihm dcr Beamte, daß eine solche Taxe zu bezahlen sci, bis vor we nigen Wochen zurück, wo cr (Muhlcn bcrg) Bezahlung verlangte. DaS schänd lichste vom Ganzen ist noch, daß Hr. Heid auch noch 50 pro Cent. Strafe zu bezahlen hatte, wcil cr die Taxe nicht zur gehörigen Zeit zahlte! Wen daS nicht gemeine Niedertracht ist, so wissen wir nicht wa niederträch tig wäre. Allein so machen cs diese radikalen Blutsauger; wo etwas zu haschen ist, nd wo sie einen Unschuldi gen ins Unglück stürzen können, da sind sie immer bei der Hand. Pfui, dcr elenden Schuften, die sich solcher schnö den Handlungen zu Schulden kommen lassen. Dieser Michlcnberg scheint cin solch' elendes Subjekt zu sein.—Brauer, hütet Euch vor diesem Spitzel. khamberluia al dvakat. Kaum ist die Dinte trocken, mit wel cher Chambcrlain, republikanischer Ex- Gouverneur von Süd-Carolina, sein bombastisches Manifest schrieb, so kommt schon die Nachricht, daß er sich in New Sork als chrsamcr Rechtsanwalt nieder lassen will. Wer hätte da gedacht! Nach einer solch' colossalen Verschwen dung von hochtrabenden Redensarten, womit seine pathetische Adresse an die Republikaner von Süd-Carolina ge schmückt war, durfte man mit Recht er warten, daß Chambcrlain seine Getreuen niemals verlassen, sondern mit starrem Trotz bei ihnen ausharren und das Mißgeschick getragen würde, welches die Treulosigkeit des hincingezählten Prä sidenten über ihn und sie verhängt hat te, wie cr ja auch die Triumphe genoß, die durch Hilfe dcr Bliiidcsbajonnctc möglich gemacht wäre. Cs scheint jetzt, daß Chambcrlain doch mir cin ge wöhnlicher Acmtcrjägcr ist, dcr Süd- Carolina den Rücken zukehrt, sobald cr mcrkt, daß cs für ihn dort nichts mehr zu suchen gibt. Wahrscheinlich ist cr dcr Vorläufer dcr Carpctbaggcrsipp schoft jenes Staates und wird dcr Nor den wohl bald das Vergnüge haben, die Bekanntschaft eines ganzen Heeres von edlen Patrioten z mache, die im Süden für Brod und Butter kämpfte, aber ihr „hchreS" Ziel nicht erreichen konnten. Die Temperenzler in Massachusetts. In Massachusetts wird die leidige Tempcrciizfragc aller Wahrscheinlichreit nach bald wicdcr eine hervorragende Rolle in den politischen Wahlkämpkc des Staates spielen, nachdem sie sich während dcr letzten zwei Jahre fast ganz nnd gar dcr Beachtung des Publikums entzogen hatte. Deine Körper dcr Ge setzgebung von Massachusetts hat näm lich mit einer Mehrheit von 20 Stim men das alte, elende ProhibitionSgcsctz, einschließlich des Paragraphen, welcher eine Staatspolizei zur Durchführung desselben einsetzt, auf's Neue passirt. Da die Temperenzler in beiden Körper eine Mehrheit haben und ein Veto des Gouverneurs nicht zu erwarten steht, so ist die Erhebung der Maßregel zum Ge setz so gut wie gewiß, und werden wir deshalb sehr bald wieder von den alten Kämpfen zwischen Prohibitionistcn und Licenzleuten in Caucus Versammlungen und Conventionen hören. Das Licenzgesetz, welches zwei Jahre lang in Kraft gewesen ist, scheint da Volk im Allgemeinen befriedigt zu ha ben. Trotz seiner Mängel hat es viel Gutes gewirkt. Dagegen war daS alte Prohibilionsgcsctz, namentlich in der Stadt Boston, ein vollständiger Fehl schlag. DicEtaatspolizci war durchweg corrupt. Sic befand sich ganz und gar unter der Controlle reicher Schizaps- Händler, welche sämmtlich schalte und walten konnten, wie c ihnen beliebte; so lange als sie zahlten, drückten die Her ren Polizisten die Augen zn und so kam es, daß, trotz der strengen Bestimmun gen de Gesetzes, der Schnapshandel fast immer in voller Blüthe stand. Die ärmeren Händler, welche nicht im Stande waren, die Spitzel zn schmieren, wurden natürlich unterdrückt. DaS Licenzgesetz hatte namentlich auch den Vortheil, daß sich unter dem selben ein starker Verkauf von Lagerbier entwickelte, wodurch mancher Schnaps bruder bekehrt wurde. Leider gibt es jedoch in Massachusetts zahlreiche Theo retische von dcr Prohibitionsklassc, die bereit sind, Alles zn opfern, m ihre Lieblingsidecn durchzuführen, selbst wenn man ihnen haarklein beweisen kann, daß sich ihre Theorie in dcr Praxi nicht bewähren. Wenn diese verrückten Menschen mit ihren Plänen durchdringen, wie es jetzt den Anschein hat, so steht fest zu erwar ten. daß in kurzer Zeit da alte Elend zurückkehren wird; die Consumirung de gesunden Laaersbier wird ab-, die de giftigen Fusel jedoch zunehmen; es melden nur reiche SchnapShändlcr existiren können: die armen Händirr werden ihre Geschäfte aufgeben müssen und der Staat wird manchen schönen Thaler, den er jetzt in der Gestalt von Licenzgkbührcn cinsäckelt, einbüße, E.B. Später! Soeben kommt die Nachricht, daß da Haus der Repräsen tanten durch ein Votum von 117 „Nein" zu 100 „Ja" da alte strickte Tcmpc rcnz Gesetz verworfen habe. Die Frage war nämlich aufgeworfen wor den : Soll da frühere TemperenzTesetz wieder eingefiihr werden? Dagegen stimmten die obigen 117. Der Bor schlag oder die Bill war bereit im Se nat passirt und man hatte erwartet, daß auch da Hans e annehmen werde. Die orientalische Frage. H Da StaatS Dcpartemeatin Wasch ingto ist im Besitz weiterer europäischen Depesche, welche es außerZwelfcl stel len, daß die Verhinderung eine Krie ges zwischen Rußland und der Türkei zur Unmöglichkeit geworden ist. Nach richten von verschiedenen Evnsulatcn deuten an. daß Rußland einen Flanken marsch auf Constantinopel durch Klein asien, an der Ostküste des Schwarzen Meere entlang, beabsichtigt. Auf mehrere russische Städte marschircn klei nere Truppcnkörper, die an der Nord West-Grenze dcr asiatischen Türkei con centrirt und dann, im Falle rincs Bünd nisse zwischen Rußland und Pcrsicn, durch persische Trnppcn verstärkt wer den sollen. Man ist in diplomatischen Kreisen ebenfalls der Ansicht, daß eine russische Bewegung gegen Constantinopel durch Montenegro und Serbien im Werke ist, da die Russen auf dieser Route we niger Hindernissen begegnen würden, als auf irgend einer andcrcn, und sie sich leichter verprvviantircn könnten. Der bevorstehende Krieg. Ein bitterer Kampf. Wir hatten gehofft, daß die über Eu ropa schwebenden KricgSivolken sich wic dcr verziehen, nd der Friede hergestellt werden möchte. Wir wünschten dieß um der Menschheit willen, denn Tau sende und aber Tausende Mciischciilcbcn wird ei Krieg zwischen den zivci dcr stärksten Mächte der Welt kosten. Mein wie c scheint, soll unsre sehn lichc Hoffnung nicht in ErfnUnng gehen. Zwar ist bi zu diesem Augenblick noch keine Kriegserklärung erlassen worden, allein sie wird jede Augenblick erwar tet. Einstweilen hat Kaiser Alexander dem Fürsten von Rumänien seinen Ent schluß bekannt gemacht. Wie voran, zusehen war, tritt er im Namen Euro pa und dcr Humanität znm Schutz dcr Christe i dcr Türkei auf, da diele jede Garantie dafür durch Abweisung des Protokolls verweigert habe. Die berühmte Constitution, welche dcr Sul tan gegeben hat, und worin er alle sei nen Unterthanen Freiheit und Gleich heit vor dem Gesetz verheißt, ist in de Augen des russischen Selbstherrscher ohne jeden Werth. Und die Erklärung des Präsidenten dc türkische Parla ments, daß c keine Mnhamedancr nd keine Rajahs, sondern nur noch Osma nc i dcr türkische Staats-Politik gebe, wird in Petersburg als eine jcncr modernen koiistitiitioncllcn Slaatslügc betrachtet, welche durch cinc schreckliche Wirklichkeit jeden Anspruch auf Berück sichligniig und Glaubwürdigkeit verlie ren. In Nachfolgendem findet dcr Leser nähere Einzcliihcilcii in Betreff des Krieges: Bo Bucharcst wird gcnlcidct, daß die rnssischcu Trnppcn im Vormarsch in dcr Richtung auf Kiilary nach dcr Grenze begriffen seien und daß auch dcr Tciicralstab von Kischcncff zur Armee abgegangen sei. Der Großfürst-Thro,-. folger, welcher den Ezarcn auf seiner Reise nach Kischcncff begleitete, werde bei dcr Armee verbleiben und ciitweder dem Haiiptguarticr zugetheilt ivcrdcn oder ein Garoc-Corps commandirc, Constantinopel. 21. April. Frankreich hat die Pforte in Kenntniß gesetzt, das, cS vorläufig keine Gesand ten nach Eonstantinopel sende werde. S t. P c t c r s b n r g, 21. April. Mit Bezug auf die Nachricht, daß Ocst reich wahrscheinlich Bosnien und die Herzegowina besetzen werde, sagt ein russisches Blatt, daß ri vollkommenes Einvernehmen zwischen Oestreich und Rußland bestände. London, 22. April. Der Kaiser von Rußland traf gestern in Kischcncff ein. Der Czar wird am Dienstag eine große Revue über die Truppen abhal-, ten. Eonstantinopel, 23, April. Es heißt hier, daß Mr. Layard, der britische Gesandte, in einer Unterredung mit Ed hem und Safvet Pascha am Samstag die Antwort der Pforte auf da euro päische Protokoll in der tchärfstcn Weise tadelte. Wie man sagt, berührt: er auch die Möglichkeit einer Abwendung des Krieges, doch soll ihm aus der er folgten Antwort und aus einer späteren Confercnz mit dem russischen Geschäfts träger, Mr.Nclidoff, klar geworden sein, daß eine friedliche Lösung der Frage nicht mehr möglich ist. Die Stellung der türkischen Truppen. In der Mitte des Monat März hat te nach zuverlässigen Nachrichten die Türkei etwa 300,000 Mann an ihren Grenzen, und zwar theils zur Besetzung ihrer gewaltigen Festungen theils in, freien Feld. Inzwischen sind weitere Truppen in Eonstantinopel eingerückt und haben die alte Besatzung abgelöst, die revolutionär geworden war und von den SoslaS beeinflußt wurde. Eine ganze Armee muß die Hauptstadt im Zaum halten, wo die Regierung jeden Augenblick Aufstände befürchtet, obgleich sie hunderte von Personen hat festsetzen und tausende hat ausweisen lassen. Die Vertheilung der Truppen war vor Mo natsfrist die folgende: In dem von denFestungeuSchinnla, Varna, Rustschuk und Silisiria gebilde ten Viereck an der Dona sind 72,000 Mann mit 02 Geschützen concentrirt; in Widdin befinden sich 53,000 Mann mit 80 Geschützen; in de Reihen der Reserven etwa 25,000 Mann mit 50 Geschützen, wobei die aus Serbien zu rückkehrenden Truppen mitgerechnet find. I Constantinopel und Adria nopel sind 40,000-Man concentrirt. Ju Kleinasien befinde sich etwa 72,000 MannnnterWassc. welche aufßatum, Ardachlui, KarS und Bajazid vertheilt sind. Außerdem wird aus Kurden und Tscherkcssen eine etwa 3000 Manu star ke Abtheilung gebildet. Ein Farmer in Delaware Eonniy gedenkt im Laufe diese Jahres Zwibeln genug zn pflanzen, m 1000 Büschel zu ernten, Da mögen einem die Au gen schon Wasser gebe. Gorresponbenzen. Washington-Brief. Die Entlassungen von Angestellten in de Departement. Viel Jammer nd Elend nd auch viel Laster- Die Mormonen im Eongreß nd in dc Rcgicr>li>g.BiircauK. Sie be zahle für ihre I-isüw nicht selbst, sondcrn daS'Bolk muß es thun. Dcr Empfang der Russischen Groß fürsten. Die Eatacazy Affaire. Die Herren Kraut und Fish blamir ten sich. Ein Tcipcrez-„l''uu" im Weißen Hanse. Dle Lonisidna An gclcgehcit. <Von unstrcm rtgulaim Cerrcsi-endcnltn.) Washington. D. E, ) de 21. April. 1877. s Virl Jammer und Elend gab es in dcr letzten Woche hier. Zwei Hundert Personen, die im Bureau für „Druck nd Gravier-Arbeitcn" beschäftigt wa ren, nnd die meisten davon junge Mäd chen, wurden am Dienstag entlassen, nd in der nächsten Woche sollen noch mals Drcigundcrt entlassen werden. Warum? Nicht etwa weil cs in dem Departement jetzt weniger Arbeit gibt, sondcrn weil man gefunden hat, daß 400 Personen vollkommen ausreichen, die Arbeit zn thun, für wclchc bisher 900 bezahlt wurden. Es ist da freilich keine neue Entdeckn na sie ist im Ge gentheil sehr alt. Dw Presse hat nicht verfehlt ihre Pflicht zn thu, nd dem Volke imnicr auf Nene vor die Augen geführt, daß Millionen jährlich vergeudet würden, nm eine immense nd dabei völlig überflüssige corrupte und corrnm pircndc Civildicnst - Force zu erhalten. Das Volk la da, glaubte c und schick te nach wie vor dicsrlbcn Männer in drn Eongreß, welche ihre Stellung benutzten um ihre Favoriten und c galt dieser Ausdruck für nur zn Viele in gar nicht rcspcktablcm Sinne von dcr Regie rung, d. h. auf Kosten des Volkes er halten zn lassen. Erst die „'lAilNVavo" von 1874, wclchc den Demokraten die Majorität im Rcpräscntantcnhansc gab, brachte Besserung, und bahnte den Weg zur Genesung de kranken Staatskörpcr an. Die Mittel zur Herbeiführung dcr Genesung sind allerdings sehr herbe. Niemand wird sich diesem Eindruck ent ziehe können, dcr den Scenen nach einer solchen Massen Enllassnng beige wohnt liat. Diejenige, wclchc niäit mir für sich selbst, sondcrn auch für An gehörige zn sorge hatte, konnten bei einem Cinkomnicii von 8900, nd in einer Stadt, in welcher das Leben notorisch sc>r theucr ist, Nichts zurückle gen, lind schcn jetzt bittcrem Elend ct gegen. Andere, die allein standen, hät ten, das recht gut thu könne n, aber sie thaten cö nicht. Für die meisten von ihnen steht jetzt nur dcr Weg offen ans dcr bisherigen socialen Stellung (wie man cS nennt) herabzusteigen nnd in niedrigeren Berhältnisse, aber ehrlich und ehrenhaft sich durchzuschlagen oder dcr Weg dcr Schande. Wie viele von ihnen werden den dornenvollen Pfad dcr Tugend betrete, und sich von dem (anscheinend) mit Rosen bestreuten Pfade de Lasters abwende ? 'Alle Betrachtungen über die Sache ändern indessen Nichts. Die Regierung ist kei ne Sic soll nur so viele Personen in ihrem Dienste hal ten, als sie nothwendig braucht, und nur Personen, welche competcnt sind, de Dienst zn versehen. Ob diese Regel bei den Entlassungen znr Richtschnur ge nommen ist, muß sich erst herausstellen. Trotz allePrätentionen voiiEivildicnst- Reform wird bchanptct, daß die im Amte verbleibende „trvssurx-xirls" ihr Glück mehr dem Einfluß ihrer „Freun de" im Eongreß und in den Rcgic rllngSdcpartcmcnts verdairkc, als ihrer ausgezeichneteii Befähigung zn dem Amte, welches sie bekleiden. Die ganze Angelegenheit ist schon seit vielen Jah ren ein öffentliches Aergerniß und eine wirkliche Schande. Man ist entrüstet über das schmachvolle Institut dcr Viel weibcrei unter den Mormonen, und dringt aus seine Ausrottung, sei rs auch mit Feuer und Schwert. Aber dcr Mormone lebt doch niit seinen Weibern und Kindern initcr einem Dache, nd bezahlt für ihren Unterhalt ans scincr eigenen Tasche. Anders dcr Eongreß man, welcher daS Mormoneiithnnl praktizirt, aber sich wohl hütet sich dazu zn bekennen. Er pflegte seine Mailres sei>, oder „die cs werden sollten" nach Washington zn schicken, ihnen dort im „rroaLnr?". oder anderen Departements Sinekuren zn verschaffen, und dann das Volk für ihren Unterhalt zahlen zu las sen. Nicht einen Augenblick zu früh kann dieser Krebsschaden ausgeschnitten werden. In den „Gesellschaftskreisen" Wa shingtons war in dieser Woche natürlich der Besuch der beiden Russischen „Groß fürsten" das „Errigniß". Sic wurden am Bahnhofe vom Russischen Gesand ten, ShiStie, (der Name riecht nach ächtem Juchten-Leder.) empfange, der in die er der Großfürsten trat, und sie nach Russischer Sitte auf beide Wangen küßte. Wie gerne hätten ihm „unsere Schönen," die in voller Force zu dem Empfang ausgerückt waren, diesen Akt der offiziellen Begrüßung abgenommen. Man erinnere sich, daß bei dem erste Besuch von Alexis in Washington er in geradezu beleidigender Weise von Graut und seinem Staatssekretär Fish behan delt wurde. Die Sache hatte ihre Bc> waildiiist. Der damalige Russische Ge sandte Eatacazy hatte eine sehr schöne und dabei sehr geistreiche Frau, welche in den Gesellschaftskreisen, die von drn fremden Gesandten frcgucntirt werden, sehr hosirt wurde und entschieden die andcrcn Damen jener Kreise verdunkel te, Diese nahmen da sehr krumm, und amcntlich die Iran des Staatssekre tär Fih ärgerte sich nicht wenig. Da tauchte denn durch altes Weibergcschwätz da Gerücht auf, dnßCatacazy einigJah re vorher, als er noch Legationssekrc tär war, in Bladcnsbnrg wohnte, nd dort ganz zurückgezogen mit cimr Dame lebte, die nicht seine Fra war, lind so gelang cs denn auch, die Identität je ner Dame mit der Fra Eatacazy fest zustellen. Die Thatsache, daß wcnn sie damals och nicht die legitime Frau von Eatacazy ivar, sie es später geworden ist, galt natürlich für Nichts, und cs begann eine gesellschaftliche Proscriptio gegen die Fra ohne Gleichen. Eata cazy, dcr nicht minder gristreich wie seine Frau ist, rächte sich dadurch, daß cr i Eorrespondciizcn die Lächerlichkeiten des Lebens am „Washingtoner Hoke" i höchst gclnngeiicr, aber in erbarmungs loser Weise geißelte. Die Autorschaft wurde ermittelt, nd dann vom Peters burger Hofe vic Abberufung Catacazy's verlangt, nnd als dieselbe nicht sogleich erfolgte, trat ein sehr gespanntes Ver hältniß zwischen den „beiden Höfen" ei, welches auch bei dem Empfang de Großfürsten Alexis Ausdruck fand. Die jetzige Administration hat sich be müht de unangenehmen Eindruck dcr alten Geschichte durch einen sehr liebens würdigen Empfang dcr beiden Groß fürsten so viel als möglich zu verwische. Am letzten Donnerstag fand das Staats- Diner zn Ehren dcr beide Großfürsten Alexis und Eonstaiitin statt. Es ivarcn im Ganzen 38 Gäste dazu eingeladen, darunter der N nssische Gesandte Shiskic und seine Fra, Sir Edward und Lady Thornto, dcr Russische Admiral Bon takoff, Mr. und MrS. EvartS, Mr nnd Mrs. John Shcrma, Mr. und MrS. McCrcary, Mr. und Mrs- Key, Mr. Schurz nebst Frl. Tochter, Ehics-Jnsticc Wailc, General Shcrma, Admiral Porter und andere Notabilitäten. Vor dem Beginn des DincrS gab cS erst cinc hänslichc Scene. Mr. Hayes, die cinc eifrige Temperenzlerin ist, wollte absolut Nichts davon wissen, daß Wein ans den Tisch gestellt werde. Dcr Diploniatie dc Ministers dcr Auswärtigen Angele genheiten gelang c, cin Zugcstäiidniß zu erlange. Sie machte mit dc Groß fürsten cinc Ausnahme, wie ja auch dcr „Heilige Hawlcy" mit dem Kaiser von Brasilien cs that und ihm die Centcn nial Alisstelliing am „Sabbath" öffne te, so oft cr nur wollte. Mr. Hahrs scheint „als guter Ehemann" bei der ganzen Angelegenheit gar nichts haben sagen dürfen, und seine Ehehälfte dnl deltc nicht einmal, daß ihm einlccres Glas vorgesetzt wurde. Sic dachte wohl, cs sci besser dcr Versuchung ans drin Wege zn gehen; cr hätte am Ende in dcr Zerstreuung sich Wein statt Was ser cinschcnkcil können. Etwas zum Lachen passirt doch immer bei solche „Staats-Affaircn" in Washington. Zum Schluß och die gute Nachricht, daß die Louisiana Angelegenheit zu ei ner befriedigenden Lösung gebracht ist. Die Einmischung dcr Administration in die innere Angelegenheiten dcr Staate ist prinzipiell allerdings nicht zn billi gc, aber cs heißt ja: „Ende gut, Alles gut", und so wollen ivir auch in diesem Fall nicht richte. V. .1. 8. Korrespondenz aus Bntlrr County. Butler, Pa., April 20, '77. Freund Nippcr! Es möchte manchen Ihrer geehrten Leser nicht ohne Jnlcrcssc sein, eine dc tailliric Eorrcspondcnz von dem gegen wärtig so stark frcqncntirtcn Edcnburg iiidcrOclgegciid z vernehmen. Schrei ber dieses hatte letzte Woche Gelegenheit, eine Stadt zu betrachten, die vor 6 Mo naten zurück noch größtciithcils einem Felde giicki, lind amcntlich in de letz ten 3 Monaten erst in s Leben gerufen wurde. Hier kann man sich einen Begriff ma chen, was menschlicher Fleiß in un glaublich kurzer Zeit zu leisten vermag. Häuser und Ocl-DcrrickS steigen gleich sam geradezu wie aus dem Erdboden hervor; rastlos arbeiten die Schreiner, die Tapezierer und Anstreicher, denn Maurerarbeit ist hier mit weniger Aus nahme keine zu sehen. Ei reges Gc schästslebcii herrscht hier allenthalben, insbesondere jetzt, da die Eisenbahn von Emlcnton nach hierher vollendet ist, und Transport von Baumaterial. Produk ten, zc,, viel leichter ist wie vorher. Ans dem Depot herrscht ein Treiben lebhafter, wie in mancher großen Stadt; da wird ausgeladen und wcggcfahrc, vom frühen Morgen bis in die späte Nacht. Der Gütcrschoppc ist über füllt mit Frachtstücken aller Art und man möchte glauben, Cdenburg sei dcr CentralisatioiiSpunkt dcr vier Mit theile. Dicht am Bahnhof an dcr Kail llonck gtroet, befindet sich daS Etablissement dcr Herren Welsch k Ucbilig, ein großes, schön auSstasfirtes Gebäude, das durch seine immense Inschrift „Ditts burx, Ilouso" schon von Writcin impo nircnd und einladend ist. Hr. Welsch der Faktor dieser Firma, macht mit liberaler Zuvorkommenheit die Honcurs zu den vielen täglich ankom menden Gästen, und weiß sich durch die umsichtige Leitung seines Hotels sehr beliebt zu mache, während Hr. Nrbiug sich mehr mit dem Ausbau des HauscS zu schaffen macht, Hr, A, Göbel indessen signrirt als dienstbarer Genius hinter der vor, und versorgt die Besu cher mit einem süperben Glas Bier von Franc heim k Bill sack i Pitteburg, das dort als wahre Delikat esse betrachtet wird. Dieses Geschäft hat sich in der kurzen Zeit seines Beste hen schon einen Ruf in der Oclgcgcnd erworben, was auch nicht zu verwun dern ist, denn es verdient die Unterstütz ung aller Reisenden und Einheimische, Hr. Wm, I a h n von PittSburg hat im selben Gebäude seine Schuh und Stiefel-Niederlage errichtet, und über rascht die Edcnbiirgcr mit erstaunlich billigen Preisen, was ihm auch sehr vor thcilhast i seinem Geschäft ist. Die Anlage dieser Stadt ist in gcomc tischer Hinsicht tadellos, nur der schlech te Zustand der Straßen macht den Gü tertransport beschwerlich. Doch auch hier soll geholfen werden, den e wur den bereits Vermessungen zum Gradi- rcn und Pflastern vorgenommen, wa in ganz knrzrr Zeit geschehen soll. Die Ocl-Produktion geht hier in Floribu, und erweist sich alö lukrativ. Ein Wasserwerk wurde bereit angelegt, cinc Feuerwehr gegründet; Schulen werden errichtet, nnd Alle geschieht um dcr Stadt zum Forlschritt zn vcrhclfen. Wer och einen Bauplatz sich dort er werben will, dcr muß bei Zeile dazu thun, denn die Meisten sind bereit ver gebe und im Zeitraum von cincin Jahr wird dicscS Edcnburg rin Gr ichäftsplatz sci, dcr seine Einwohner für die Mühe und Unkosten, die sie sich gemacht habe, reichlich entschädigt. L. dl. jgllr die „Pa. StaatS-Zcitung.") Ei Mahnrus an da Murr-Vich. Nach der Mcladit! „Ihr Briidrr, wcnn ich ichi mrhr trinke." Das „Mnrr-Vich" hat uns jetzt ver lassen ! Ganz ohne Sang und ohne Klang; Sei Unsinn dcr war nicht zn fasse, Wcil man cs gar zn wäss'rig fand. So gehe de in ferne Lande Mit Deinem Evangelium, Und predig cs dcr Äasscr-Bandc; Für uns da ist cS viel zn dünn. O „Miirr-Bich, Murr-Bich", laß Dir rathen, Laß' fahren deinen Wasscrwah, Zu wässerig sind doch deine Thaten, Was jedes dir beweisen kann. Die Wassersucht wird sci die Strafe, Als Rückschlag deiner Medizin, Und du als aller größter Lasse Wirst noch dafür am Schandpfahl steh n. Drum bleib nur fort in fernem Lande, Und wenn Du auch am Nordpol bist, - Und thun die Eskimos dich fangen Sag aber mir nicht wer du bist. Man wird dich für cin'ilScchund halte Mit deinem dummen Wasscrwahn, Und dir dein wässerig Hirn auspresse, Zn trinken cs als Leberthran. Nur bleibe fort in fernen Welten, Und wär' cs auch im Pfcffcrland, Bis daß Afrika s heißer Sommer Dir dein Muckcrhirn verbrannt. Komm nur nicht mehr in unsre Reihe, DaS wär'gewiß daS letzte Mal; Wir ließe Dich schnnrstracks spazirc, Hinauf, aus den Latcriiciipfahl. a, Pittöbiirg, Pa. Gcincincr Angriff.—Eol. McEliirc, Editor dcr Philadelphia „Times", wur de vorletzten Montag Morgen auf dcr Chcstnut Str. daselbst, von einigen Ker len feige und brutal angefallen und miß handelt. Er hatte einen Eontraklor, Namens Nathanicl McKay, in seiner Zeitung heftig angegriffen, wcil der selbe angcblich beim Aufkaufe lind dcr Wcgschasfuiig der überflüssigen Materi alien des alten Regierung Schifföban hofcS iir Philadelphia große Betrüge reien verübte. Baltmore, Md.. 'April 16.—Wäh rend gestern Abend Mr. Abbott mit sei ner Frau bei einem Verwandten zum Besuch war, wurden sie von einem Bo ten gerufen, daß die Tochter in ihrem Hause im Sterben liege. Sie eilten so fort nach Hause und fanden ihre Toch ter als—Leiche. Frau Abbott siel in Folge deö Schrecks bewußtlos nieder, als man sie ansein Bett tragen wollte, fand man daß auch sie todt war. Frau Abbott hatte sich früher einer trefflichen Gesundheit erfreut, während ihre Toch ter von Kindheit an leidend wvr. Mau schätzt, daß drei Millionen fal sches Geld im Umlauf sei. Europäisches. Der alte Wilhelm hat nun auch Aussicht, Urgroßvater zu werden. Die Verlobung der Prinzessin Eharloltc, äl tester Tochter des Kronprinzen, mit dem Erbprinzen von Sachscn-Meinige, hat am ersten Ostcrfcicrtage stattgefunden. Der Kaiser von Brasilien und Frau trafen am 3. April in Berlin ein und stiegen am Hotel de Romc ab. Bei der Ankunft wurden sie vom Kronprinzen auf dem Anhaltischcn Bahnhofe em pfangen. Mittags stattete ihnen dcrKai fcr und die Kaiserin einen Besuch ab und empfingen demnächst im königliche Palais den Gegenbesuch, Kaiser Wilhelm hat auf das Glückwunsch-Telegramm, welches der König von Italien ihm aus Bcrantas fnng seine achtzigste Geburtstage ge fandt hat, Folgendes erwiedert' „Das freundschaftliche und liebenswürdige Te legramm, welche Ew. Majestät an mich gerichtet haben, hat mein Herz auf da Angenehmste berührt, weil ich in den darin ausgesprochenen Wünsckcn den Ausdruck der Freundschaft für mich und mein Land wieder finde, welchen Ew. Majestät mir bei jeder Gelegenheit wie verholen Genehmigen Ew. Majestät den aufrichtigsten Dank für dieses neue Pfand freundschaftlichen Angedenkens." In Stuttgart ist der Scharfrichter Scltcnrcich, dessen Wohnhans am Gais burgcrwcg liegt, gestorben. In der lebten Zeit hatte er sein Amt nicht mehr auszuüben, da die Todesnrthcile in le benslängliche Zuchthanshaft nmgcwau dclt wurden. Sein Haus birgt och da große Richtschwcrt und de Stuhl auf dem z. B, die Giftmischerin Röt hardt n, Ä. hingerichtet wurde. Im Ganzen hat Sellcnrcich etwa 10 Hin richtuugcil vollzogen. Dieser Tage erregte in den Stra ßen Münchens ein ältlicher Mann durch seine bizarre äußere Erscheinung Auf sehe ; eine graue florbchänglcn Ey linder auf dem Kopfe, an der Brust eine Menge Medaillen, eine mächtige Feld flasche an der Seile, eine Laterne in der Hand, schnitt er mit Reitstiefel und Sporen gravitätisch daher und gab aus polizeiliche Ststirnng an. daß er Mid- Hai Pascha sei und in Angelegenheiten de Bischofssitze zu Würzburg hier zu thun habe. Man hatte cS mit einem geisteskranken Techniker aus Uutcrfran ten zu thun und schickte ihn nutcr ent sprechender Begleitung in seine Hcimath. B crli n, 19. April, Ei Besuch dcS Kaisers in Elsaß-Lothringen ist nun mehr dcsiniliv beschlossen worden. Der Kaiser verläßt am 28, v, M. Berlin ud begibt sich zcr Eilzug nach Köln, Am 30. fährt er nach Slraßburg. An, l mid 2, Mai lM der Kaiser sich in Straß burg af nd am 3. begibt er sich übe Hagenau nach Meß verweilt dort am 4 und ö, und tritt am 0 über Saarbrücken die Heimreise a. Loialc Neuigkeiten. 1 LancaSter.'sPa. Donner st a g April 20.1877. Schwer Strafe.—Die Herren Gött lich Jung nd Henry Nolty vonTolnm bia, wurden letzte Woche von der Lau kastcr Eonnty Eourt nm 8200 nebst Kosten bestraft wcil sie am Sonntag Bier verkauft halte.—Ei theiircrStoff, Richard Malonr von Lankastcr mß ei smarterEustomcr sein, denn er „bar biert" dicPhiladclphiacr ganz barbarisch „über n Löffel". Für Arbeit die er con traktlich zu 33 Cents unternahm, berech net er 81.00! Malonc ist ein brühhci ßcr Republikaner, und diese verstehcn die Rechenkunst ans dem FF, Die Backstrinlcgrr von Lankastcr waren letzte Woche nm „Strikc," da sie höheren Lohn verlangten. Mit den hohen Löhnen hat ansg'spiclt; blos Präsidenten beziehe eine hohen Loh, Die Backsteiiileger sollen wieder ange fangen habe zil arbeiten. Freigesprochen. Sallic Wcllcr, John Hcrschbcrgcr, Zohn Fillman und Element Skilcs, welche wegen der Er mordung des Jakob Wcllcr von Lanka stcr Eounly letzten Sommer verhaftet wurden, und sich seitdem in der Jail befanden, lvnrdcn letzte Woche freige sprochen, da die Anschuldigung nicht begründet werden konnte. „Gleiche Lumpen, gleiche Lappen." —Letzten Donnerstag Abend hatten die Herren Neger einen großartigen Ball in Lankastcr, dem auch eine Anzahl Weißen beiwohnten, Bon welcher Sorle Wei ßen dieselben waren, nd ob auch sie tanzten, wissen wir nicht. Ucbrigens sind da laulcr Gcschmacksachcn; wer de Geruch der Negcr schlucken kann, besonders beim Tanz wo sie schwitze, der kann „chnig cppcs ständen." Zahl der Gefangenen.— lm Lanka stcr Eonnty Gefängniß befinden sich gegenwärtig 189 Gefangenen; von die sen sind 85 wegen schweren Verbrechen in einzelner Gefangenschaft; 42 erwar ten ihr Verhör; 19 sitzen wegen Land streicherei ; 24 wegen Trunkenheit und unordentlichein Betragen; 11 sind ein gesperrt wegcnNlchtbezahlcn dcrKoste; 6 um verhört zu werde, und 2, dcrcu Urtheil noch nicht gefällt ist. Verurthrilt. Edw. B. Wilhelm, welcher neulich den Zahlmeister einer der Bauiwollciühlcn in Lankastcr niederschlug, und ihn zu berauben such te, erhielt letzte Woche sein Urtheil. Er wurde wegen drei Verbrechen für schul dig befunden, nämlich, wegen Raub, mörderischen Angriff, und wegen Tra gen verborgener Waffe. Sein Urtheil lautet auf drei Jahren Zuchthausstrafe für erste Vergehen; fürs zweite sechs Monat Gcfäiigilißstrasc; und für'sdrit tc eine Strafe von 810. Der Grand - Jury - Bericht. AS dem Bericht der letzten Grand-Jury der Lankastcr Eonnty Eourt erhellt, daß 129 Klagen vom Distrikt-Anwalt Johnson eingereicht worden waren; von diesen wurden -16 verworfen, und von 34 hat ten die Kläger die Kosten zu bezahlen. In dem Ullcu-go de Richters an die Jury erhielt der Distrikt-Anwalt eine scharfen Rüssel, wcil er (um recht Geld zu mache) oftmals aus einer Ankla ge mehrere macht. Der Distrikt-An walt soll dieses Geschäft aS dem FF. verstehe. Die Grand-Jury hat auch das Ar menhaus, die Kindel heilnath und Jail besucht, und alles nach Wunsch gefun den. Warum nickst auch? Haben doch die Verwalter und Aufseher dieser An stalten immer hinreichend Zeit, um al les funkelnagelneu aufzufixcn, da sie ja die genaue Zeit wissen, wa n n der „hohe Besuch" kommt. Zerstörende Feuer ! Adam V. Bär'S Branntweinbrennerei nahe Roh rcrslow, Lankaster Eonnty, eine der be sten Brennereien dcsEounty'S, sowie zwei große Waarenlager in dessen Nähe, wur de letzte Mittwoch Nacht m etwa 12 ' Uhr total durch Jener zerstört. Das Branntlvciilbrciiilcrcigcbäudc war 21 Stockwerk hoch, au Backsteinen gebaut, lind mit den vollständigsten Maschine rien versehe.-Im allen Waarenlager- Gebäude, das von der Ver. Staaten Re gierung zur Aufbewahrung des Brannt weins benutzt wurde, befanden sich etwa 65 Bärrel Whiskey, auf welchen noch kein Tax bezahlt war. Durch große Anstrengung der Nachbarn lvurden die Fässer jedoch alle in Sicherheit gebrach, ehe das Gebäude Feuer fing. Rahe vicscm Gebäude befand sich och ein anderes, ans Backsteinen gebaute Waa renlagcr, in welchem Hr. Bär 60 oder 70 Bärrel vorzüglichen alten Roggen gelagert Halle, wofür der Tax schon längst bezahlt war. Ein Versuch wnr de gemacht, dieses Gebäude zn retten, allein cS war umsonst, indem, als dessen Thüren geöffnet wurde, eine solche Masse Ranch und Qualm ans demsel ben strömten, daß sich Niemand wagte, Rcttnngsvcrslichcaiizttstcilcii, DaSgan ze Gebäude nebst Inhalt wurde em Raub der Flammen, Eine gcnaneUiltcisnchttilg ergab, daß das Frucr angclcgt worden war, und zwar zuerst in dem großen Backsteine neu Waarcilhalis, Das Fcncr i dcr Branntweinbrennerei wncdc, wie ver muthet wird, ini zweiten Stockwerk des Gebäudes angclcgt. da Flammen zcrst von dort hcrvorgnollcn, Hr, Bar ist dcr Meinung, da das Fcncr dy Laiidslrcichcru angctrgl worden sei, da seit mchrcrcn Wochen nch eine Anzahl derselben dort alhnllcii, nd hin no wicdcr kamen, in Schnapp zn bcllcl. Später ivnidc ihncu dic-cr bcr vrrwcl gcrt, woraus sie dic Gatu des Hrn. B, vclcidigtcn. Er glaubt, oaß sie Sunt che die Brandsackel aus Rache gebrauche yältkn, was auch >cyr wnlichiutich 1, -Der Verlust des Hru, Bar ist wenig stcns 820,000. Eine Versicherung von etwa 812.000 ruht aus dem Eigenthum und Lignör.
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