Vit Tlaa! ZrUilN I. vloc ip pe r, Hsrauogcbtr. q>arrlSvnrg. Va. D o n n e est a g. März 22, 1877. Ein Leiche rr Z'it. In Rkyiwidsville, Jeffcrson Connty. Pa , befanden sich letzte Jahr 26? tores, jetzt sind lila? all v! doe! Zwang,setzc p-sjirt. Die Kcsetzgebmig vo Ohio hat ein Schulzwang- wie auch ein Impfung! Gesetz passirt. Sin vrtrüger erschwundrn. Wm. I. Rlittcr. früher Clerk der National Bank von Pottstown, ist mit <lB,OOO Gclder der Bank verduftet. Ler. Stalten Senator erwählt. Die Gesetzgebung von Ohio hat bei dcc dritte Abstimmung Hrn. Mathctv Stank, Republikaner, einer der Ver theidiger de Relimiiiig Board Hahrs vor der Elcktoral Hnmbug Commission, ais Vcr. Staate Senator an Shcr mau s Stelle erwählt. Wnrde au>rstßn Die radikale Staats-Cenlral Csmmit tee von Louisiana hat durch ein Votum von 22 gegen 4 Stimmen beschlossen, den Mulatten P. B. S. Pinchback, wel cher jetzt ans Seite des Gov. Richolls stcht, ansziistoße. An seiner Stelle ist A. Dnmont zum Vorsitzenden des Com- Mittees ernannt worden. Dle Wahl in Rew-Hamtzshir welche vorletzten Dienstag stattfand, siel wie gewöhnlich zu Gunsten der Radika le an. Ihren Govcrnör erwählten sie jedoch mit mir einer knappe Mehr hcit. Die Demokraten crwählien ihr Eon greßmitglicd im Ersten Distrikt mit 45 Stimmenmehrheit. Die nächste Ttaatswahl. Da die Amtszeit des Richter Agnew an der Snpremc Court dieses Jahr ab läuft. und ein neuer Richter an die Stelle des neulich verstorbenen William zu erwählen ist, so werden nächsten Herbst zwei Richter der Snpremc Court, sowie der Auditor-General des Staats und der Staals'Schatzmeistcr von Pennsyl vanicn zu erwählen sein. Hat eine Anstellung erhalten. Fred. Douglas, ein Neger, ist vom ft Hayes als Ver. Staa te Marschall dcS Distrikts Columbia ernannt worden. Vier südliche dcmo kratische Senatoren stimmten für seine Bestätigung, während zwei Demokraten in Washington sich ihm als Bürge an boten für die treue Erfüllung seines Amtes, znm Aerger der Radikalen. Demokratische Raminatiouen. Die Demokraten de Senat und Hans der Repräsentanten von Pennsyl vanien haben Hrn. Senator Dill als Candidat für Ver. Staaten Senator au Stelle des Hrn. Camera, der wie be kannt, abdankte, noininirt. Da die Re publikaner aber cinc große Mehrheit in der Legislatur habe, und lieber für ei ne kohlrabenschwarzen Nigger, als für einen ehrenhaften Demokrat stimmen würden, so ist Hrn. Dill'S Nomination blos „für die Katz." Lisina und Süd-Torolina. Man scheint sich stillschweigend da rüber geeinigt zu haben, daß die Loui siana Frage erst in der nächsten Sitzung des Congressrs zur Verhandlung gc bracht werden soll. Von einer Neuwahl in Süd-Carolina und Louisiana, wie sie von gewisser Seite vorgeschlagen wurde, ist nicht mehr die Redr, da cinc solche Lösimg der Frage sich als unpraktisch er weisen dürfte. ES hcißt, daß Mr. Hayes nur auf die Vertagung des Se nats wartet, um die Truppen aus bei den Staaten zurückzuziehen nnd die Re gulirnng der Verhältnisse dort sich selbst zn überlassen. Hat sich vertagt. Der Vcr. Staaten Senat ist dem Beispiel dcS Congresscs gefolgt, und vertagte Kch ebenfalls am letzten Sams- Dcr Senat hat cS versäumt, vor scmcr Vertagung ~iuo 6io" einen temporären Präsidenten zn wählen. Dies ist unzwcifclhast unterblieben, weil die Demokraten zufällig in der Majori tät waicn und man fürchtete, daß die sclbcn ine Demokraten wählen wür den. Sollte während der Fcricn die Herren Hayes und Whcelcr sterben, so würde weder ein Präsident xw tempore des Sennts noch ein Sprecher dcS Han fes da sein, nm ihnen zu snccediren. Civil-Rtfarm. Senator Oglesby und mrhrrrc repu blikanische Congreßmitglicder, sowie ei nige prominente republikanische Politi ker, halten in letzter Woche eine Audienz bcl Mr. Hayes und verlangte die An stellung de Mr. Phillip, Redakteur de "Illinois 3tto Jonrnsl," welchen sie vorstellten, als Postmeister. Phillips war von den Republikanern für Con greß uoMttürk, aber von Mr. Springer geschlagen tvordeu Mr. HayrS fragte den Senator Oglesby, womit das Ver. lmtzgcn mstivirt würde, worauf dieser versicherte, daß der Postmeister, dessen Stelle Phillips hßbcu wolle, ein De mokrat sei.. M4veitterdcn konntc, wurde er von-Mr. HaytS nntrrbsschen, welcher erklärte, cr könne Niemand der Palitik wegen absein, man müsse ihm die Unfähigkeit deS Mannes achlvcisrn. Die verwml dja Bittsteller, welche ei liKstd RÄHtt ontratcn. Ein ganz ähnlicher Kescheid Gsirstt tiner Depüka> tiou, welche msJZSsetzuisg des Postmei ster in Vellevllls, Zllingl, einen De -makraten, verlangte. Poftmeisiir angestellt Folgende Postmeister wurden während der letzten Wach angestellt. nnd oni Snial Wiligt. Jsaar T. Jenes. Lt qsehaM M. Kronsc. Gel- Iybrg, Pa ! John T. Jobnsta, Ben lcsoiite, Pa ; David Sidball. New Ca stle. Pa.; Francis G. Parke Cooles v'iUe. Pa.! Ja. James, Hazletou, Pa.! Edward V. Fordham. Montro'e. Pn.'s William B. Baker. Bnswl. Pa Bezahlt Itlae Sellen. Wir habe unsre Leser wiederholt da rauf aufmerksam gemacht, keine Welten welche sie ans die letzte Pras.de,mahl, d h. auf die Erwäblaiisi de? ?e,! Tss den machte, zu bezahle, da Haye nicht erwählt, sondein von einer eleu- den Rolle Schandbubrii hinei gc zählt worden ist Das geben j-tzt schon sehr Viele Republikaner selbst zu, die sich in Haye getäuscht finden, und af ihn fluchen wie ein türkischer Husar. Rur wo Personen ans die Enlscheidnng der Elcctoral Commission ge wettet habe, ist der verlierende Theil in Ehren gebunden, „die Zeche zn blechen." Da hat man' wledrr. Bor der letzten Wahl posaunten die Radikalen aS—alle ihre Wische ent hielten die Lüge,—daß, wenn Tilden erwählt werde, so würde man die Eisen werken des Landes zuschließen müssen. Nun. Tilden wurde zwar erwählt, aber auS seinem Amte betrogen, und dem Hahrs übergeben, und was hört man jetzt? In Scranton betteln mehrere Tausend Armen beim Sladtralh um Brod! Jn Johnstown werden wöchcnt lich hunderte Arbeiter ans den großen Eisenwerken entlassen! Uebcrall herrscht Armuth, Jammer und Elend; nur nicht in Waschingto, Ivo Rctnrning Board Haye regiert. Dort ist alles im Flu riblis. Sia, wa nächst!k Wie ein Pittsbnrger Blatt meldet, hat sich unscr College vom Butler "ll bi ', Hr. Jak. Zicgler, (kurzweg heißt man ihn blos „Onkel Tschäk,") der „Murr-Vieh Brigade" angeschlossen! An, da hört alles auf. Ein Mann von etlichen 60 Jahren, welcher sich immer des besten Rufs erfreute, und nie „eins über den Durft" trank, in seinen letzten Inhren auch „Murrviehisch" zu werde, geht drum doch über Bohnenlicd. F. B- Ticrny, ein Advokat in Al toona, und (wenn wir nicht sehr irren) ein Mitglied des dortigen Gesangvereins „Frohsinn," soll ebenfalls „Murrvieh isch" geworden sein! Auf wie lange wird Hrn. Ticrny's Schnabel woh! trok kcn bleiben? DieLakalOption-vtll verhaumutscht! Am Mittwoch Abend kam die Lokal- Option-Bill vor das Hau?. Sie war als dir Hans-Bill, Nr. 123 bezeignct, und schrieb vor, daß darüber abgestimmt werden solle, ob Winhschafts-License ertheilt werden sollten oder nicht. Wäh rend der Verhandlung der Bill kam cS zn einer höchst aufgeregten und stürmigen Debatte, wie sie noch nie zuvor gesehen Die Temperenzlerische Gesetzgeber waren die aufgeregtesten, und schien eS. AIS hät ten sie „Feucrwasser" (wie die Indianer den Schnapp ncnncn) zn sich genom men. Hr. Jrvine von Butler County schlug ein Amendement vor, daß im Ganzen und nicht nach einzelnen Couiities abge stimmt werden solle. Die Bill kam zur Abstimmung nd ging mit 60 gegen 109 Stimmen verloren. Folgendes ist die Abstimmung. Für Jrvine Amendement stimmten die Her ren Ackcrly, Alexander. Bell. Biüjngs ley, Black, Brook, Butler, Bullard, Caughcy, Chapin. Crcp, DcweeS. Dik kev. Donnelly. Duncan. Eberhart. Edge, Elliott, Fmdley, Foster (M'Kean), Fnl ton(Chester), Fulton (Jnaiana), Gate, Graham (Älleaheny), Haye, Heiner, Hill (Alleghcny), HineS, HuguS, Jrvine, Jackson (Mercer), Jonts, D. M. (Ln zernc), JoneS, S. S.. (Luzerne), Kicr stcd, Kincade, Kline Larrabec (Polier), Larrabcc (Susqnchanna). Lindscy, Lock wood, Magill, Mape, Matlack, M - Gowan, M'Lam, Meyer, Mifflin, Mil ler (Älleaheny), Morgan (Lawrence), Nelson, Äisley, Peoples, Port, Potter, Robert, Shock, Shonk, Spcar, Stack pole, Stewart, Stone Summerville. Täte, Thier, Weaver (Centre). Will, Noung und Myer, Sprecher—!?. Dagegen, die Herren Andre. Bake oven, Bigger, Boonc, BowerS.Bowman, Buckman, Bnrgeß. Carvcr. Conrad. Crawford.Cunninaham.Devercuz.Don 'aldson. Douglaß, Dowiiey, Earlcy, En gelbert, Etlla, Fannce, Fclthoff, Fish, Flinn, Frazer.Garmon. Gehr, Gcntnrr, Gillcspie (Jefferson), Gillespie (Phila delphia),Graham (Philadelphia), Groß, Hallowell, Heller, Henry, Hill (Fayette), Hill (Lycoming), Hill (Philadelphia), Holland, Howe, Huhn, Hnntcr, Jacoby, Jackson (Wyoming), Jamc, Jone, D. M. (Blair), Zndge, Kennedy, Kimble, Knipe, Kochirspergrr, Krämer, Law (Montgomery), Leaw (Back), Lciah. Lodge, Long. Marlin, Marshall, M - Carron, M'Cleary. MCllire, M'Cor- Mick, M'Llroy, M'Henry, MKibben, McanS, Miller (Berks), Miller (Liba non). Miller(Snyder), Mincr.MitcheU, Morgan (Schuhlkill), Rakel, Neall, Ne well. Osbourn, Pallatt, Patterson, Pe troff. Potts. Onirk, Ouiglcy, Ringgold, Ecarborough, Schnatterly, Schäfer (Äl leaheny). Schäffer (Berks), Schell, Shantz, Sher'wood (Northumberland), Shcrwood (Kork), Shocmakcr, Smith (Berks), Snnvcly, Snydcr. Sonder, Spang. Steinmetz, Steven. Stober, Thomas, Walker, Weaver (Alleghcny), Weltbrook, Wisc und Zern—loS. Unsre Leser werden wohl thun, sich obige Name hinler'S Ohr zu schreiben. Bon diesem (Dauphin) County stimm ten die zwei republikanischen Rcpräsen tauten für Jrvine Amendement, und Hr. Engelbert, Demokrat, dagegen, da hcißt, Hr. Engelbert stimmte für die Verwerfung der Bill, und die Herren Black und Nisley für Lokal Option. Die Bill No. 06. welche die Anstel lung von Frauenzimmern in Salons und Cßhäusern verbietet, in denen be rauschende Getränk verkauft werden, poffirte die zweit Lesung. Die Frau oder Töchter des Inhaber der Wirth schasts-Lieenssind davvitanHtnmMW. Für jedes ander Frauenzimmer hat der Wirth eine Strafe von 100 bis 00 zu zahle,. ~- ! Eondidotrn für den olzen. John Llein mann, von Co. ntlftoillc, Fayette Connty ist in Ca Sidal für vcn Galgen, da cr tzS.6O für diA„Staa>szeilg'' schuldig ist, und daßßlalt abbestellt ohne tzafür zn bezahlen ' F D Jakob SPä l T cid Barvierer von Carlitle, ist ebenfalls ein Candidat für en Galgen, da er nn in schnldet, an Bezahlen aber nicht denkt, und nn schon mehrmals belogen bat. Der 3tcCandida! ist Hermann Etzel vo Pittsburg, ein Schuster Auch er hat „Dreck am Tlrckcn," und istatn P.VO schuldig. Der 4.e und sle Candidate sind John Nack, gewesener Constabler vonPcrrysville.Ällegheny Eonnly (ein saubererßnrsche). und John Schultz von ebendaselbst. Ersterer sucht uns nm SlO. nd Letzterer um 86 00 zu be trügen. Der 6>e Candidat ist Geo. Lans - bergcr von West Newton, Wcslmorc land, welcher ns just 14 in der Krei de ist. Das ist das erste halbes Duzend; so fern sie nicht innerhalb eine? Monats bezahlen, werden sie gehängt. Es kommen noch mehr! Nn unsre auswärttwohnende Leser. Wir empfangen von manchen unsrer Agcnlrn und Lescr hin und wieder Wech sel aus Banken (>iani.-('d<-<4.-) nIS Bc zahlnng ans die„Slaatszritung.' Daß diese Wechsel uns stets willkommen sind, darf man wohl glauben. Lachen sie Ei nem ja doch ordentlich an. warum sollte man sich da nicht freuen? Oftmals ha ben wir indessen doch unsre liebe Noth mit diesen l7l>ot.s. Co erhielten wir vor mehreren Tagen einen solchen den wir auf einer der hiesigen Banken „gc käschl" (wie man sagt) oder ausbezahlt z habe wünschte. Wir nahmen den vbeolc af drei der Banken, mußten aber in allen drei derselben hören, daß sie keinen Verkehr mit jener Bank von welcher der Wechsel ausgestellt war, ! hätten, und schoben ihn Uns zurück! I Würden wir selbst in einer der hiesigen Banken dcponirc, d. H.Grschäf. Ite mit ihr thun, und unsre Gelder bei !ihr hinterlegen, dann wären sie schon bereit, solche Wechsel oder 01.1-ob von uns anzunehmen i da ivir aber noch nicht ! sehr lange zurück unsre Finger in der hiesigen City-Bank „e bißle verbrann ! ten," (just durch Dcponiren vonLker-i.,) I nnd ein „gebranntes Kind daS Feuer scheut," so deponiern wir gegenwärtig gar nicht, weder noch Geld j Geld sagen wir? Dcr Gncknk mag Geld in einer Bank dcponiren wen er kein ! hat l Und just so ist's uns. Was ist da nun zu thun? Wir wol len's Dir sagen, lieber Leser: Man geht einfach ans die Postofsire. und fragt für einen "älnc>x-orä>-r." Will man z. B. 82.00, Sü.oo, oder gar 850.00 an den Zeitungsdrncker send., (je mehr je lie ber !) so gibt man dem Postmeistcr das Geld; dieser fertigt den >loo)0r<ir für Dich aS, (wenn er gefällig ist), ! und gibt denselben wieder an Dich zu rück, worauf Du den Zlonox-Orckor in den Vricf thust, den Du dem Drucker schickst. Sobald derselbe Deinen Brief Mit dem dlonex-Oräcr empfängt, erhält er auch das Geld vom Postmeister. Die Raten sind wie folgt: Eine 51- nsv-Orävr von 81.00 oder weniger bis zu nicht mehr denn VIS, kostet 10 CcntS; cjne Order von mehr dcnn SIS bis zu nicht mehr wie S2O, kostet 15 Cents; eine von 830 bi zu nicht mehr denn S4V, kostet 20 Cents z und eine Order von S4O bi zu nicht mehr denn 850, kostet 25 CcntS.—Die Kosten dieser Orders wollen wir gerne bezahlen, nd ziehe man die selben nur getrost von der Hauptsumme ab. In solchen Postämter die keine ausgeben, lasse inan den Brief (im Fall cr Geld enthält, regiftri re, oder schickt einen Bank-Check. den wir dann vcrsnchcn müssen, durch Freun deshand los zn werde. igiir die „StaalSzeitung.) Aufgepaßt, ihr Anti - Temperenzler. Gambrinnsbrüder, spitzt die Ohren, Und höret meine Worte, Seid nicht wie Murrvieh, solcke Thoren, Macht es bekannt in jedem Orte. Sic schreiben ihre Namen In s Register ein. Und Murrvich spricht dann: ~Amen,i Ihr Schüflein seid jetzt rein " - Aber welche Reue Tritt bei den Meisten ein. Wenn Bäucrlcin 's Gebräue Sie sehe schlurfen ein. So kam letzthin ein Aechter Spindeldürr, r Mann, Ein Tcmpercnz-I-n Berfechter, Bei Bäuerlein' Brauerei an ; Kaum hatt' er nur gerochen Des Gerstensaftes Duft, Da ist ihm Herz gebrochen, Und greischt Mnrrvieh, du Schuft, , Du hast mich angcschmiert Mit Deinem Tempcrcnz-Schcin! Ich bin jetzt absolvirt, Trink' Bier vom Bäuerlein. Zu meiner Buße bloß So täglich zwanzig Glas, Und wenn der Bock geht lo, Ein ganzes großes Faß. Dann fühl'ich gut am Nabele, Denk' Murrvieh, Du bist toll, Und wünsch, wie Herr Schwitzgäbtlr. Daß Dich der T l hol'. was iß 10l ? Au Washington berichtet man, daß zahlreiche Amerikaner Beschwerde gegen Banrrost Davis, den Gesandten der Bcr. Staaten in Berlin geführt haben, weil er unhöfllich sei nnd sonstige Un tugenden an sich habe. Die „Philadelphia - Preß," des loyalen Forney loyales Organ, hat nicht ganz Unrecht, wenn sie sagt - „Beide wurden durch ihre Gegner er. wählt; Lincoln durch die Spaltung der demokratischen Partei und Haye durch ein Tribunal, welches dem Congresse und dem Lande durch die demokratische Partei avfgrzwuyglu wmbe^' ln Schuhlkill Eon Ml) jß ein Man verhaftet worden, well er Welsch kornschrot verkauft hatte, in welches rr Sägmühl mengt hatte. Tie Lgilitr. ve trogrn der Radikalen. Wenn je eine Rowdhbade,--man besser nenne sie Halsabschneider —in Pennsylvanitn exlftirtr, so findet man sie in der grgenwärtigen Legislatur. Kelchci Geist Unk verbissene Nieder tracht sowie Schlauheit diese Schurken die sich Republikaner nennen, beseel, die aber so wenig sich nm die Republik bekümmern, wie einAffenm dcnMond, konnte man deutlich obne Brille am Montag Abend wahrnehme. Vor dem Hanse lag nämlich eine Bill, ach welcher die Scheriff s von größeren Städten kein Recht haben sollen, bei Wahle Polizisten anzustellen, (wie ce letzt geschieht), in die Ordnung ausrecht z erhalte, (Wir berührten die Bill >cho früher ) Dirse Bill war einzig nnd allein blos af den dcmokralischcn Scheriff von Philadelptsia gemünzt, da mit dießaditakn bei Wahlen dkrt mehr freies Spiel h ben, nd nach Lust be trügen konnten. Am Montag Abend kam nun obige Bill wiederum (sie war schon einmal vorgebracht worden, wnrde aber vcr warfen,) vor das Haus. Wohl bewußt, daß sie cinc schlechte That im Schildr führten, überließ der radikale Sprecher (Mcyer) den Stuhl jenem gewissenlose Schurken und Krakehlcr von Philadcl phia,—Harry Huhn, —nd schlich sicv wie ei Meuchelmörder davon. Daß die Demokraten indeß gleich merkten, „was im Wind sei," läßt sich wohl den ken. Da brachten auf einmal die Radi kalen einen Borschlag vor das HauS, vaß, wenn eS sich m 10 Uhr vertage, es zehn Minuten später wieder zu einer Extra-Sitziing zilsammcnzntretcn habe m obige Bill zu erwägen ! Dieß war ganz gegen die Ordnung, dcnn es befiehl ein Gesetz, nach welchr keine Regel vcrSn dcrt werden kann, ohne eS stimmen Zwei dritthcil der Glieder dafür. Die Radi kalen achteten jedoch nicht darauf, son dern fuhren fort, ihren tciiflichen Pia durchzuführen, trotz aller Proteste der Demokraten. Die Folge war. daß ein fiirchlbarerTkandal cnlstand, eiiicScenc, wie sie noch nie zuvor im Hause gesehen wurde. Die Glieder sprangen auf ihre Tische und Stühle, nd schriee und tob ten furchtbar, während der schurkichr Huhn da saß, wie eine Hyäne, die as ihre Beute lauert. Endlich passirte die Bill mit 111 Stimmen gegen 3. Die Demokraten stimmten gar nicht, blos die obigen drei-Law, Longakcr und Täte. Daß während dem Tumult keine Keile rei entstand, ist zu verwundern. Zu ei ner Zeit hatte der "Brg>nt ai-.Vi-m," bcicitS Hand angelegt, in Hrn. Schell von Bedford zu verhaften, aber mehrere handfeste Demokraten kamen z Hülfe, und befreite ihn aus den Klauen der radikalen Mordbande. Wird wohl der Senat die Bill Yassi ren, und der Govcrnör sie niitclzcichncn? Folgende wichtige Bills wutdc seit letzter Woche passirt: Hausbill No. 57, welche den Zinsfuß auf 6 Prozent festsetzt nnd keine Wucher- Zinsen erlaubt, wurde verworfen. Bei HauSbill No. 172, welche die Pension der Wittwen der Soldaten von 1812 auf Sot! per Jahr erhöht, fing das Wbilstictn an, was aber nicht viel half. Die HauSbill No. 452, welche eine Berwilligling dem Pcnna. Museum nd der Kiinsl-Tewerbc-Schule macht, wurde au Mangel an constitutioncller Majorität verworfen. Eine Depesche von Morton McMich ael wurde verlesen, in welcher er melde te, daß, wenn die Gesetzgebung nicht so fort in Bezug auf das StaatS-TcbSude auf dem Ccmennial-Platze einen Be schluß fasse, so müsse dasselbe verkaust werden. Ohne in der Sache Etwa ge than zu haben, vertagte sich das HauS. An fein angelegter Schwindel. Letzten Mittwoch wurde einer der schlau sten Ranbpläne vollzogen, den wir schon lange hörten. Superintendent Bing ham von Pittsburg war nämlich al Bote von der Expreß-Compagnie ange stellt. Während nun am Abend zuvor der Bnffalo-Exprcßzug Brady's Bend in Armstrong County erreicht hatte, wurde dem obigen Expreß-Boten, Tho mas Bingham, ein Telegramm über reicht, welches ihn instruirte, seine Pak ketc n. s. w. dem Z.H. Brooks in Tcmp. leton zu überweisen und nach Parker Landing zu gehen, wo er weitere Ordres erhalten werde. Die Depesche war von PittSbnrg datirt und Geo. Bingham, Supt., unterzeichnet. Templeton ist ein kleiner Ort an dcrAlleghcny Valley Ei fepbahn, 50 Meilen von PittSbirrg. Die nord- nnd südwärts gehenden Ex- Preßzüge treffen sich dort. Nach An kunft des bezeichneten Znget in TeMp leton trat ein Mann in die Expreß Cor. stellte sich al Brook vor und setzte Bingham davon in Kenntniß, daß er vom Superintendenten der Expreß-Eo. telegraphische Weisung erhalten habt, ihn abzulösen nnd seine Route nach Pittsburg zu übernehmen. Als Beleg für die Ordre zeigte er ein Bingham unterzeichnetes Telegram. Bingham übergab Brooks die Expreß-Car und dieser ging mit derselben nach Pitts burg. Im dortigen Bahnhofe wurden die Colli gezählt und Brooks stieg mit dem Kutscher auf den Expreßwagen, um die Sachen abzuliefern und dann in der Office der Gesellschaft in der 5. Avenue Bericht zu erstatten. Auf dem Wege zwischen dem Bahnhofe und der Office öffnete Brook dcu Geldschrank, nahm Gcldbricfc mit etwa 4.000 heran nnd sprang etwa ein halbes Geviert von der Office entfernt vom Wagen, worauf er verschwand. Er hatte dieSscitS Temple ton die Telcgraphcndrähtc durchschnit ten, dieselben in ein Wächterhäuschen gezogen und mittelst cincf Taschcn-Jn strumrntS die betr. Depesche an Bing ham abgesandt. Bi jetzt hat man'iioch keine Spur von ihm gefunden. In 1877 haben wir sieben gesetzliche Feiertage. In 1876 waren nenn. Inlrressante geschichtliche'Zhatsachen. Wer sind die echten Fremide tiilsrer Republik? Gine ssraqe über Religion. Ein Correspondciit der Philadelphia "Tliue," richtete neulich folgende Frage an de Herausgeber jenes BlaiteS: „Können Sie mir den große Unter schied i der politischen ZiCaniinenseb niig vo Berks und Lankaslcr Connty in diesem Staate erklären? Wie komint 's. daß ei Volk, das sich in allen Hauptsachen so ähnlich ist, da ein nd dieselbe Sprache Pciinszlvanisch- Ikiitsch—ssprichl, dieselbe Religio, die klbe Lebensweise hat, urd begabt mit denselben Gefühlen ihrer Verfahren, doch so verschieden in seiner politischen Meinung ist wenn cS an's Stimmen bei Wahlen geht, Berks Connty mit einer demokratischen Mehrheit von 7,- 500, und Lankaslcr mit einer repiiblika nischcn Mehrheit von etwa 7,800 ?" Hierauf erwiedert die "Lima" w-.e folgt, nd zwar ganz richtig, wie die Thatsachen selbst bcweißen: „Die Antwort ans obige Frage ist eine gemischte der Religion nnd des Wohnorts. Berks Coimt wurde zum großen Theil von Deutschen ans der oberen Pfalz angesiedelt, nd zwar von Lutheraner und Rrformirlcn, ein stand basier, kcrnischcr Schlag Mciisck.cn, der völlig vo der Idee einer freien Regie rnng, in welcher die Persönlichkeit aller Bürger gebührend anerkannt nd ge schätzt wird, durchdrungen war. Die Ansiedler von Lankastcr Connty hingegen, kamen meistens aS Süd- Ociitschlaiid, ivie auch von Elsaß und Lottringcn. Unter diese waren zwar auch manche Lutheraner, aber der grö Berc Thu! bestand anS Mcnoite>i, Tunker, Hrrriihiitcr und Schivenkfcldcr Oie meisten dieser Sekten waren G cg ncr einer solchen Regierung, da sie dafür hielten, daß eine Regierung von Gott selbst eingelegt, und ein Jeder des >cn Bcsehle gehorche müsse, ohne sich viitch Waffengewalt dagegen aufziilch ncn! Als nun der amerikanische Revolu tionskrieg ausbrach, sahen die Luthera ner nnd Reformirlcii von Berks kein Hinderniß in ihrer Religio, welches sie vom Ergreifen der Wasfrn gegen die Feinde ihres adoptirtc Vaterlandes binderte. Sic rückten vielmehr mulhig in s Feld, und halfen, das Land vom brittischcn Joche zn befreie. Die Lan kaster Connty Gegner dcS Krieges in vcsscn. blieben z Hause. Sic konnten nicht in den Krieg gehen, und dennoch innerdalb im Verband ihrer Religion verbleiben. Nachdem der Krieg vorüber war, und die Parteien definitive Stellniigen ge nommen hatten, nahmen die Demokra ten eine entschiedene Kricgsplatsorm an, während die Föderalisten (die heutigen Radikalen) sich mehr tolerant gegen Solche benähme, die nichts drz beige tragen hatt, m die freie Republik Amerikas herzustellen. Das Volk von Berks Connty, welches für die Befrei ng der Colonie des Landes gekämpft nd gelitten hatte, wurde natürlich De mokratisch, während das vo Lankastcr sich der Föderalisten-Partei aschloß, da jene die einzige Partei war, mit welcher sie einigermaßen sich einigen konnte. Das war der Keil, welcher da Volk von Berks und Lankaster County trenn te, und diese Trennung hat von jener Zeit bi zum heutigen Tage fortbestan den." So erwiedert die "Limes" Ihre Er wiederung ist klar und denllich, und hinlänglich durch Thatsachen bewiese. Noch bi auf den heutigen Tag weigern sich dse Mennonitcn, Tuiikcr und Schwenkseldcr Waffen zu tragen, aber wenn an Stimmen geht, da heißt's - ..Ja, Bauer, das ist ganz wa ander." Fast durchgängig stimmen sie da repu blikanische Ticket, aber in Krieg gingen sie nm keinen Prciß. Sind solche Leute wohl zum Stimmen berechtigt? Wir sagen nein, denn wer sich weigert zur Rettung des Landes herbeizueilen wenn es in Gefahr ist, dem sollte auch da Stimmrecht nicht erlaubt sein. Wenn nun beim Ausbruch der letzten Rebellion lauter Mcnnoniten, Tunker u. s. w. im Norden gewohnt hätte was wäre wohl aus unserm Lande geworden ? Alle Ehre dem wackeren dcmokrati scheu Völkchen von „Alt Berk," das heute noch der Fahne deS Vaterlandes so tre ist, wie zur Zeit als es die Colo nicn vom brittischcn Joche befreien half. Sie sind keine heuchlerische Feiglinge. Lange lebe „Alt Berks" nnd seine Bc wohncr. Bon Reichthum zu Armuth.—Der vor einigen Jahren in New Nork ver storbene JamcS B. Taylor galt ftir ei nen Millionär nnd bewohnte einen Pa last im arislökrctischcn Theile der Sladt. Er hinterließ seiner Wittwe bedeutende Besitzungen, aber auch nicht ivcnigc Schulden. Die Wittwe war der Ver waltung deS Vermögens nicht gewach sen, sie wurde in t>erschiedrc kostspielige Prozesse verwickelt, erlitt schwere Ver luste ,c-, und mußte endlich einem von der Court ernannten Verwalter Platz machen. Dadurch scheint indeß die Sache noch verschlimmert zu sein, und die unglückliche Fran mußte nicht mir vor einigen Tagen ihre prächtige Woh nilng verlassen, sondern ihre kostspielige Garderobe wurde auch von einem gieri gen Gläubiger mit Beschlag belegt, und vom Schcriff zu Spottpreisen verkauft- Dir bcdaiiernswerthe Fran, welche nun ohne Geld und Gcldcswerlh dasteht, muß die Barmherzigkeit anderer Lente in Anspruch nehmen. Wahre Mildthätigkeit ist zu jetziger Zeit, wo Noth und Elend die ärmere Klassen wie nie zuvor quält nnd peingt.i immer acceptabcl, komme sie von Ivel cher Seite sie wolle. So lesen wir im Syracuse, New Nork „Sonntag Cou rier", daß eine Milch-Company beschlos. scn habe, aiif die schriftliche Bestätigung des Armcnsupcrinteiidcntcii, des Präsi deuten irgend einer Wohlthätigkeit Gc sellschast oder de Pastor irgend welcher Gemeinde hin, ihre Milch für die nach slcn 60 Tage an tzic Armciz.jdncr Stadt zu 3 Cent'S per Quart zu Mrabreichrn, >sehr angenehm überrascht, und denken jetzt mehr wie je von dieser Institution. W ashtngton Bri f. Die atanfl des Ilrilätzri>k eicht. wie laaie ir vi Zreave er ? ia seo,tische Fever. Setz ad T-er. . I. rrcl: „, Pfer auf de Esel." Cher V die >; - Firste. D,s lprtdiileven r. Die xtnr-Eitz e Ereffe. Washington, D. C, l den 17. März. 1877. s Man sollte wirklich meinen das „dlil- Ivrmium" st, gekommen, wenn man sich hier i den Kreise der Politiker bewegt Die „Radikalen," die „Liberalen" nd auch die „Demokraten" (wenigstens die südlichen), sie Alle machen vergnügte Gesichter, und nnr die „l)arpatLgger" und ein Theil der nördliche Demokra ten nehmen nicht Theil an der allgemei nen Freude, freilich anS sehr verschiede nen Gründe. Wie lange wohl die Frcndc dauern wird? Wie sehr man auch tvttnschcn mag, daß cS recht lange sein möge; glauben kann man es nicht. Die Elemente, welche jetzt Mr. Haye stütze, sind zu verschiedenartig, um eine „Kapp? Tamil?" zn bilden; und Mr. Hayes ist kein „Thierbändiger," der sie mit einer Eisengerlc zur Eintracht zwin ge. Der erste Keim der Zwietracht ist durch die Ernennung des bisherigen Gc ncralpostmeister Tynerznm ersten., Ass sistenten" deS jetzigen Tcncralpostmeister Key gelegt. Mr. Key hat zwar selber die Bitte an Mr. Tyner gerichtet das Amt anzunehmen, mit der Zusicherung, daß cr unumschränkte Controlle über alle Ernennungen im Postdcparlcment nördlich vom Ohio-River haben solle. Wie lange wird cS dauern, daher einen „beschränkten" Eiiisiuß ans die Anstel lungen im Süden verlangt Cr wur de durch de Einfluß von O. P. Morton Mitglied des Cabinels von Grant, nnd ist im Heerlager der Radikalen einer der Radikalsten. Wird cr es ruhig gesche hen lassen, dasi die vo ihm crnnnnlcn „radikalen" Postmeister im Süden ab gesetzt, und in die „kalte Welt" gesto ßen werden, nm „Rebellen" Platz z machen? Und wie lange wird es Mr. Key gefallen, den Gcncralpostmeister z spielen, während Mr. Tyner es in Wirl lichkcit ist? Es gewinnt immer mch> den Anschein, dasi diese „südliche Er nennung" eigentlich mir den Zweck hatte al bcngalisches Feuer zu dienen, und die Jnangnral-Politik von Mr. HaycS in rosenfarbenem Lichte erschei ne Zu lassen. Das that sie, aber es war eben nur Schein. Aber noch an dere Keime der Zwietracht sind da. John Shcrma (wie die New Nork Lun sagt von der Firma „Shcrman, Gould K Co.; Haupt-Ofsice im Schatzdcparle mcnt zu Washington, Commandite in Nem-Aork,) hat es als Vorsitzender des Finanz-Cominittccs des Senats stets verstanden, den Umständen Rechnung zn tragen, nnd wird als Finanzministcr das schwerlich verlernen, Zehn gegen EinS zn wetten, wird er über die Einführung von Silber-Dollars als „I-egal-Lonäer" genau so denken, wie Senator Jones oder Senator Sharon von Nevada. Daß diese Silber-Dollars, weil man zu wenig Silber hineinthut, weniger werth sein würden, als da Papiergeld es jetzt ist, thut Nichts zur Sache. Silber ist ja doch auch „Baargeld" und den „Bonanza-Fürsten" ist arg darum zu thun, der Vereinigten Staaten-Regierung das Produkt ihrer Bergwerke aufzuhängen, damit sie nicht genöthigt sind cS in den Weltmarkt z werfen, nd dadurch den Preis von Sil' der noch mehr zu drücken. Es würde daS die Dividenden der Bonanza-Mi nen in unangenehmer Weise verringern. Vielleicht bekommen wir nächsten Ver. Staaten Senatoren ans Kupfer- oder Zinn-Regionen; dann haben wir Aus sicht, daß Kupfer-oderZinn-Gcld l.exsl. Loacker wird. Es wäre ja auch „Hart geld" oder „Baargeld" l Morton und seine ganze Meute stehen natürlich auf Seiten „schlechten" Gelde, sei es Pa- Pier-, Silber- oder Kupfergeld. Daß die äußersten Anstrengungen für da I-vFitl-l'snckor Silbergeld zu erwarten sind, und daß Shcrman sie unterstützen wird, unterliegt keinem Zweifel, was aber wird „Schurz" dann thun, der „Okampion" der unverfälschten Gold währung? Nun, das wollen wir ab warten. Mr. Tyner ist übrigens nicht das ein zige Mitglied de letzten Grant-Cabi nctS, welches von der ncnen Admini stration versorgt worden ist. Mr. Lot I. Morrill, früher Senator und dann Vcr. Staaten Finanzminister, ist zum Hafcn-Collektor von Portland, Maine, einem Hafen achter Klasse ernannt wo den. Er scheint wie so manche seiner Pnrteifrcnnde zu denken: „Besser eine Laus im Topf, al gar kein Fleisch." Sie Alle sind Applikantcn für weitere Futter an Onkel Sam's Krippe; einige direkt; andere thuen verschämt, und lassen durch ihre Freunde für sich wir ke. Grant kommt auch noch, "uro". WaS dem neuen Präsidenten sehr zu Statten kommt, ist. daß Trank fiin Borgänger im Amt war. DaS machte c ihm fast unmöglich bei Beginn seiner Administration in unvortheilhaftcmLich tezu erscheinen. Ilde Aenderung muß t e auch eine Wendung zum Besseren sein nach demßgime dcr Bclknap, Lan daulct William. Sheppcrd und gewis ser anrüchiger Frauenzimmrr. So konntc e denn auch nicht fehlen, daß Mr. Hayes in seinem Privatleben einen guten Eindruck machte, nd daß davon mehr Wesens gemacht wird, als schicklich ist, den je mehr Geschrei darüber crho den wird, desto mehr zeigt man, da ei solcher Eindruck nicht crivarlet wurde. Maßregel vo Wichtigkeit hat die Administration bis jetzt noch nicht eine einzige ergriffen, doch drängen die Ver hältnisse, und der un, zus. welcher bisher in Louisiana und Süd-Carolina erhalten wnrde, mß bald einem neuen Zustand der Dinge Platz machen. Schon die nächsten Tagemögen nns Gewißheit darüber bringen. Ob es zn einer Spezial-Sitzung de Congresse kommen wird, ist noch nicht bestimmt. Niemand will sie eigentlich, aber sie wird sich schwerlich vermeiden lassen Tritt der Congreß einmal zu sammen, so ist gar nicht abzusehen wann er wieder auseinandergeht. Die vielen neuen Mitglieder und Senatoren wollen doch Alle, daß ihre Consliliien ten von ihnen hören. Die Demokraten haben im Hanse einen großen Theil ih rer Majorität eingebüßt, nnd manche tüchtige Mitglieder verloren, aber im Senat haben sie bedeutend in Qnanii tät und OnalitSt gewonnen. Hill von Georgia, Lamar von Mississippi nnd Beck von Kentucky werden ebenbürtig mit Zhnrman und Bayard dnstehen. 0. 3. orrespoadrvz a lotr ounth. lsir Warvumg für Asttzkkt. Holl idaysbürg, Pa., ) März 16,1877. j Herr Ripperl Nculich besprachen Sie in Ihrem werthen Blatte die Auswandung vom Norden nach dem Staate Texas. Zum Nutzen aller Auswantzernngslustigen fühle ich mich veranlaßt, ja sogar ver vflichtct, Ihnen sowie den Lesern Ihres Blattes, folgendes, welches ich aus dem Munde meines Schwagers, Hrn. G e o. Dnmm von Altoona. welcher aucki vom Tcxas-Ficbcr angesteckt war, nd dorthin auSwaiidelte, mitzutheilen. Jedoch lassen Sic mich zuerst erwäh nen, daß auch ich das Texas-Fieber hat te, und zwar auf Grund eine gewissen losen Schurken, Namens S. F. Wil so von Altoona, der sich al Agent tnr Emigranten sowie Verkäufer von Ländereien ausgiebt. Derselbe vcröf fcnllichte Circnlare, in denen er Trxas als ein wahres Paradies schilderte. D>rt >st nach seiner Aussage billige Land nd ein gesunde Klima z alle erdsnkli che Arten von Früchten, Obst, Wein, Saumwolle u. s. w. wachsen dort in Nasse. Die Emigranten würden bei ihrer Ankunft daselbst mit offenen Ar wen cmpfqngc. Zu ihrer Bequcmlich kcit sei in Palästina, Anderson County, ein Emigranten-Han errichtet, wo Je der rine freundliche Aufnahme, sowie gute Kost n. s. w. finde (und zwar gra tis), bi rr sich eine passende Heimath gewählt habe Genannter Schwind ler Wilson beschäftigt sich auch damit. Leuten Kauf-Briefe (veoäs) für Lände reicn anszustellen, wofür cr sich natiir lich bezahlen läßt. Auch Herr Adam Schmidt von Altoona (Sie kennen ihn ja selbst recht gut,) ging i die Falle, nd kaufte 7 Loten in einer angeblichen Stadt, dlmor! Vit? genannt. Herr Schmidt schrieb an den Recorder jenes Connty's und erhielt zn seinem Erstau ncn die Antwort, daß weder in jenem County noch in ganz Texas eine solche Stadt sei; wenn er aber noch mehr Geld zum wegwerfen hätte, so wolle cr die veeäs rceorden! Dies habe ich selbst gelesen. Nu läßet iiS hören, was unser Ge währsmann, mein Schwager, Hr. Dnmm. über jene Paradies zn sagen hat, nach dem Motto: „Wenn einer eine Reise macht, So kann er was erzählen." Nachdem ich genannten Wilson, wel cher sich al Sekretär einer Anfiedlungs- Colonie ausgiebt, zwei Dollar für eine Karte als Mitglied jener angeblichen Colonie bezahlt hatte, löste ich mir ein ! Ticket in Altoona nach Palästina, TexaS, für 29.05, und kam wohl und gesunv dort an. Ich begab mich nach genann tem Emigranten-Hause, wo man mir sagte, daß die Mahlzeit 75 Cents und ditto da Bett koste. Nach Einziehung von Erkundigungen über geschäftliche und sociale Verhältnisse wurde mir mit getheilt, daß die Geschäfte so gut al todt seien. Was da sociale Leben dort anbelange, so sei seit nahe 10 Jahren in jener Segend nur Einer gehängt wor den. und das sei ein Pferde-Dieb gewe sen. Am nächsten morgen brachte ich in Erfahrung, daß ein Sankce (sie nennen dort alle nördlichen Einwanderer Nan kees) todtgeschlagen worden sei. Die selbe Nachricht erhielt ich auch die nächst folgenden Tage. Ich verließ Palästina, und ging Holzhaucn, wo ich kaum mei ne Kost, welche aus Mais-Brod und Speck besteht, verdiente. Ich reiste von dort nach Buffalo County. wo mir die Aussicht gestellt wnrde, in besseren Zei ten 12.00 per Monat verdienen zu können. Die Einwohner zener Gegend bestehen aus Negern, Mexicanern und kexanern. alles gemischt. Bon Civili sation ist dort kein Gedanke. Ich will nicht bestreiten, daß es in Texas auch gute Menschen und bessere Gegenden giebt, als wo ich war, aber ich habe ge nug davon und bin froh, wieder im al ten lTexitno 8tt z sein. Ja, Tau sende der Tcxaslustigcn Colonicn wün schen dasselbe und würden schleunigst umkehren, wenn sie nur Geld hätten, um ihre alle Heimath wieder zu erlan gen. Ich könnte noch Vieles berichten, aber ich fürchte der Raum erlaubt eS nicht. Hütet Euch vor Texas Agenten. ä. v. Anmerkung de Herausge ber. —ln obiger Angabc baden wir wieder eine Warnung, die Solche wcl che Lust haben auszuwandern, wohl be herzigen mögen. Man hüte sich vor diesen sogenannten Land-Agenten, denn die meiste davon sind Schwindler. Auch aus diesem County, und besonders von LykcnSlown und Wiconisco. sind eine Anzahl Personen nach Texas aus gewandert, wie wir aber hören, sind Viele derselben wieder zurückgekehrt. Dem geehrten Schreibe olugcr Corre spondenz gebührt der wärmste Dank für seine wohlgemeinte Warnung, da sie dazu dieneu wird, gar manch auswan derunaslustigt Familie vom Unglück und Verderben ju rettenZ ?tachrf te Lli im Herrn enychls,a,ii P-P- Wünsche! von Sharpsbnrg. Alleghcny Co.. Pa. (Wohl rtwas verspslrt.) Eingesandt on Hrn. chwißgStel das.l-p. Ruhe sanft, schlaf wohl Alter guter Fdeund z Die Augen Thränen voll Läßt Du vo uns beivcint. Du warst ein treuer Gattr, Ein Mann von Ehrgefühl, Du gab st dem, der nicht hatte. Manchmahl nur zu viel. De Weg den Dn gegangen, Ihn gehen einst auch wir, Wird Gott es hcnt' verlangen, Sind Morgen wir bei dir. Zum Schlüsse für Dein Seelenheil Da haben wir gebetet, Der Himmel sei dein Erbctheil, Als Papa, Dn bist gerettet. Gnroväifekes. Eine Warnung. Die üble Angc wohnhcit, sich bei dem g'ringstc kleinen Kitzel im Ohr sofort mit dem ersten spitzen Gegenstand der zur Hand ist. in vas Ohr zn fahren, ist leider sehr ver breitet. So nahm auch, wie die Berli ner Post meldet, vor einzige Tagen ein Kaufmann, der in seinem Comptoir sasi und arbeitete, wohl ohne zn wissen oder doch zu überlegen, was er that, das um gekehrte En"e deS Bleistifts, niit dem er sich gerade Notizen machte, nnd fnhr da mit in sein Odr. An diesem Bleistift ende befand sich ein kleiner gedrehter Kornknopf. Di-scr löste sich tos im Ohre und blieb darin sitzen. Mehrere Aerzte haben sich bereits die größte Mnhc gegeben, da Knövfchen ans dem Obre zu entfernen; es ist die aber „!cht gelungen. Dasselbe ist nach An stcht de Professors von Langenbeck in eine Vertiefung des OhreS gefallen, die von anßen nicht z erreichen ist. In ,wischen hat sich eine Entzündung deS Ohres eingestellt, die dem Kranken die größten Schmerze verursacht. Sobald dieselbe einigermaßen gehoben sei wird, soll eine Operation vorgenommen wer den. die dem vorerwähnten Cairnrgcn schon mehrere Male gelungen ist. Dem Kranken wird da Ohr abgeschnitten, die Vertiefung geöffnet, in die sich der Hornknopf versenkt hat, letzterer ciitfernt und daS Ohr dann wieder angenäht. Die sind die schlimmen Folge einer kleinen Unvorsichtigkeit, der sich wohl schon Jeder einmal im Leben schuldig gemacht hat. Nürnberg.—Ei trauriges Bild un serer Gcschäftsstocknng bieten dermalen die Verhandlungen des gewerblichen Schiedsgericht: Viele Arbeitgeber sind gezwungen, ihre Arbeiter zn cnilassen; um aber die gesetzliche Kündigungsfrist zn umgehen, werden verschiedene nichti ge Gründe als Ursache der Entlassung angegeben, wa ihnen freilich vor Ge richt nickt nützt. Die Arbeiter können sich das nm so weniger gefallen lasse, a's sie auch gewöhnlich gar keine Aus sicht haben, wieder Arbeit z erhalte. In der eine Stunde von hirr entfern ten Ortschaft Stein brach am. 28 Ja nuar Feuer anS? dasselbe cnlstand in dem Eckstcin'schcn Mühlanwescn, wel che vollständig abbrannte. Ebenso wurden die angrenzenden Gcbäiilichkei ten de Fabrikbesitzers Frhr. v. Fabcr vom Feuer ergriffen und erlitten durch Vernichtung des DachstnhleS bedeuten den Schaden. Ueber weiße Sklaven i Deutsch land hat eine kürzlich von dem Bürger meister von Darmstad veranlaßte Un tersuchung über die Verpflegung der Bäckerlehrlinge nd Gesellen traurige Aufschlüsse geliefert. Veranlaßt war die Untersuchung durch folgende Um stände: Beim Unterricht der Bäcker lehrlinge in der obligatorischen Fortbil dungsschule ergab sich wiedcrbolt, daß die Knaben in der Schule nicht nur schliefen, sondern sogar auf die Bänke sielen und in Schlaf versanken wenn man mit ihnen sprach. Bei näherem Befragen der Lehrlinge wegen dieser merkwürdigen Erscheinung, stellte sich heraus, daß von 9 die Schule besuchen, den Lehrlingen ein einziger eine tägliche Schlafzeit von 6, ein Zweiter eine solche von 2 biS 35 Stunden haben. Hieraus erklärte sich nicht allein die befremdende Müdigkeit der Lehrlinge und physische Unfähigkeit, dem Unterricht zn folge, sondern such der Umstand, daß öftcr Bäckerlehrlinge am hellen Tage, den Korb mit Backwaarcn neben sich ste hend. auf Treppen und Fluren in der Stadt in tiefen Schlaf versunken gefun den wurden. Diese hanrsträubciidcn Enthüllungen veranlaßten nun den Bürgermeister, die Polizciverwaltnng zu ersuchen, an einem Tage und zu ei ner bestimmten Stunde, wo die Bäcker lehrlinge und Gesellen zn schlafen pfle gen. sämmtliche Bäckereien der Stadt hinsichtlich der Schlafstellen zn linier suchen. DaS Ergebniß der Revision war sehr traurig. Bei 33 (von ini Ganzen 45) Bäckermeistern fand man weder für die Gesellen och für die Lehr linge Betten. Die Leute schliefen auf mit Stroh oder Heu gefüllten Säcken, welche bei 30 Meistern in der Backstube auf der Erde oder ans die Backgeräth schaften gelegt waren z beim 31. lagen die Strohsäcke in einer besonderen Schlafstube beim 32 . welchcr 1 Lehr ling und 3 Gehilfen beschäftigt, fand man ebenfall eine besondere Schlafftube mit einer zweischläfrigen Bettstelle, in welcher 2 Mann'ans einem Slrobsack, die übrigen 2 auf den Backtrögen in der Backstube schlafend lagen. Achnlichc Zustände fanden sich fast durchgehend. Nnr 7 Bäckermeister hatten entsprechen de Schlafstuben nnd Betten. Mosnthl, der Dichter von „Debo rah' u. s. w., starb neulich In Wirst, Oefftneich.
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