Me >tlltlis >itU!!;', I. Ge °r g Ripper. Herausgeber.^ OarrtSvnrq. Va, Donner sl ag, März 1.^77. Returni-g Board Höhe wurde am Montag nachdem er seiner gehalten hatte, vom Richter Waitc in Waschington cingc. schworen. In scincr Antrittsrede be fürwortet HaycS. den Tcrinin de Prä sidenten dcr Vcr. Staaten aus sechs Jahren hinanSzndchncn. wonach cin solcher nicht mehr wählbar sein soll. Na, was ist schon wieder letz? Am Samstag Abend hallen die Ra. dikalt cin große Festessen im „Weißen HanS" Z Waslnngto, aber weder die Louisiana noch irgend cin anderer war anwesend. Was ist denn da wieder letz, das, man die schwarzen Brüder nicht eingeladen, da sie dach ihre Rolle so gut gespielt haben? Hat ihm nichts geschadet. Gov, Packard von Louisiana, welcher letzthin von einem jungen Mann, Na mens Wcldon, auch cin Republikaner, durch einen Pistolenschuß verwundet wurde, ist wieder > csscr, nnd Wcldon ge gen 85,000 Bürgschaft ans freien Fuß gesetzt worden, Wcldon reiste letzte Woche mit seinem Vater nach Philadel phia zurück. Strasc sich selbst al Lügner. Die Radikalen sage, die Haycs Clck torcn in Florida, Lonisiana nnd Süd- Carolina seien erwählt worden; wie kommt es nnn, daß Grant noch vor m Ende seines AintSlcrmins entschied, daß diedemokratischen Govcrnöre obi ger Staate rechtmäßig erwählt seien! Wenn dann die Radikalen Clcktors siegten, warum nicht auch ihre Govcr nöre? Schlagen sich die Radikalen durch diese Entscheidung nicht selbst auf de Mund? Sind sie nicht infame Lüg ner ? Tilden, al Ehrenmann, verlangt keine republikanische Schonung. Samuel I. Tilden, dcr vom Volke dieses Landes erwählte, aber von einer Ga'.gcnrolte hinauszählte Präsident, dcr während der letzten aufgeregten Zeit cin würdevolles Stillschweigen beobachtet hat. fand sich letzten Mittwoch veran laßt, mit einer Erklärung vor das Pu blikum zn Irclcn. lim zn crforschcn, ob Gelder verbotener Weise für Wahlzivecke verwendet seien, verlangte eine Unter suchung-Committec des Senats, daß die Privat - Bank - Rechnung des Herrn Tilden vorgelegt werde. Dcr betr. Bank-Präsidcnt. obschon ein Republik er, wünschte dies nicht zn thun, war aber bereit, sein Ehrenwort zn geben, daß seineßnchcr nichts enthielten, wasHcrrn Tilden in cin ngünsligrs Mt stelle könnte. Nach längere Verhandlungen trafen die Republikaner in Waschington mit den Demokraten cin Ucbercinkom mcn, daß diese Späherci in Privat- Geldvcrhältnissc beiderseitig aufgegeben werden solle. Hr. Tilden protestirt nun gegen einen solchen Vergleich, indem er sich bereit erklärt, alle seine Gcldansga den während des letzten Jahres einer strenge Prüfung unicrzichen zn lassen Er habe nichts zn verheimlichen nnv verlange von den Republikanern keine Schonung. Auch soll Hr. Tilden entschlossen sein, an die Vcr, Staaten Supreme Court zn nppcllircn, wenn die hohe Commission, ivic kaum anders erwartet wird. Hayes hineinzählt. Es muß sich dann zeigen, ob alle republikanischen Mitglieder je nes höchsten Gerichtes ebenso gewissen los sind, wie ihre drei Collcgen von dcr Commission. Ans jeden Fall ist es von Wichtigkeit, dcm Volte Gewißheit hier über zn verschaffen. Uno!-I>)k lil'.mt. Mit großer Freude melden wir heu te, daß Präsident Grant, welcher wäh rend den letzten 8 Jahren gleichsam wie cin Alp anf dcm Stacken des amerikani schen Volkes saß, endlich abgeschoben, und seine Dienstzeit zn Ende ist. Freu et euch, ihr Bürger Amerika'S, den gro ßen 'laxer und Schwindler-Vertheidi ger losgeworden zn sein. Grant wird bis in das späteste Zeitalter als der arogantcste, aber auch als dcr dümmste Präsidenten-Esel betrachtet werden, dem je die Regierung anvertraut wurde. Nnbeweint, unbcklagt nnd unbctraucrt ist er geschieden, nm von dcr Nachwelt verachtet und verspottet zu werden. Nur Schuften, begnadigte Verbrecher nd ungehängtc Hallnnkcn werden sci ncr gedenken. Unser „Noostcr," welcher (wie aus dem Bild zn ersehen ist) in neuster Zeit an dcr LplrooU, litt und ziemlich °!>--K war, jetzt aber auf dcr Bessening ist, widmet dem scheidenden Präsidenten och folgende Knittelverse, welche er mi dem „Stegreif" hergibt: Unser l'-ivle- ist nun futsch. Sowie auch seine „Vetter" ; Vom hol)en Amt ist er gerutscht. Oh weh, ihr Speichellecker. Nicht mehr könnt ihr. ich sag es keck. Ihn küssen oder p u m p c n. Denn sehet da. er sitzt im Dreck. Wie -andre alte Lumpen. Grantist pun fortvom., Wcißen.HanS, Ich sag' eS frei nnd offen, Nach ihm fragt wedcrHahn noch ManS, zu viel—gesoffen. TieWiirselftnd gefalle Betrug und Schwin del siegten! Die Volksstimme verworfen! Meineidigevanditten! Niedertracht gewisserDe mokrateu. Frühere vtebrllen nh die Rabi kalep ter einer Decke! Sturtz der Republik! Das höchste Landesge richt reif für'S Star renhaus! Wie durch das meineidige Gebühren der Rctrirning Boards von Florida und Louisiana und der Ausglcich-Commis sion in Waschington nicht anderes zu erwarten war, haben Betrug nnd Schwindel bei dcr Zählung dcr Elckto ralstimmen den Sieg davongetragen. Die Hölle hat über die Wahrheit trinm phirt! Noch nie, seit der Existenz dieser oder irgend einer anderen Republik, sind sol che Wahlbetrügercicn für gültig erklärt wordcil, a!S diejenigen dcr Rctnrning Board dcr drei bcstrittencn südlichen Staaten. Alles Recht wnrde mit Fü ßcn getreten. Durch den offenbaren Verrath ver schiedener Demokraten wie Fernando Wood und Anderer, sowie Vieler der südlichen Repräsentanten gingen mehrere Vorschläge dcr Demokraten verloren, welche daS Zählen dcr Elektoralstimmcn über den -ttcn März hinausgeschoben, und die Wahl des Hrn. Tilden durch das Hans dcr Repräsentanten gesichert haben würde, Mehrere der früheren Rebellen gingen mit ihren nördlichen Gesinnungsgenossen (den Radikalen) Hand in Hand, nnd vereitelten dicWahl des Hrn. Tilden! Dies mag sonderbar klingen, aber es ist Thatsache, und die nackte Wahrheit, Dadurch wurde das Possenspiel der Ausglcich-Eommission, von meineidigen Schurken vollzogen und gebilligt, und die Republik an den Abgrund gebracht- Durch den nicnchelmördcrischcn Akt dcr Südländer- hoffen diese ihre demo kratische Staats-Rcgicrnngcn zu bchal ten, da Bilde. Grant wie auch Haycs versprochen haben sollen, Gov, Hampion und Gov, Nichvlls als die rechlinäßigc Bcamicn in ihren '-csp, Staaten anzu erkennen ! Ob Diese indessen das gegebene Ver sprechen halten werden, ist noch abzu warten. Thun sie dies, dann mag es gut sein; wenn nicht, so dauert die Kncbcihcrrschast fort Wir selbst setzen sehr wenig Zutrauen in das Versprechen dcr Radikalen, denn ihr ganzes Verfah ren ist eine Kette des ruchlosesten Be trugs und Schwindels. Die Südländer werden vielleicht zu ihrem Schaden aus finden, daß sie eine Schlange an ihrem Busen nährten, aber die Rene kommt dann zu spät. Die Würfel sind gefallen. Hayts ist durch Betrug nd Meineid als Präsi dent hineingeschmuggelt, hineingczählt nd hineingeschworen morden, nnd wer einen solchen Mann achten nnd respekti ren kann, dcr mag es thun. Wir kön nen es nicht. Dcr „Hehler ist so gut wie der Stehler." Beide sind nnS ein Ekel. —Gott erhalte die Republik. Wie heißen die Schurken -' Die That ist geschehen! Zwei und vierzig schurkische Demokraten waren es, welche den Betrug nnd Schwindel, die Hineinzählung deS Usrui lling-Hourä Haycs, durchführen hal fen, und zwar dadurch, daß sie in Ge meinschaft 'mit den Republikanern, ge gen einen Vorschlag dcsHrn. Knottvon Kcntncky stimmten, weicher verlangte, daß das Certisicat von Vermont, welches von Hrn. Hewitt von Ncw-Vor? vorge legt worden war, in Gegenwart beider Häuser verlest, und von der Ausgleich Commission entschieden werden sollte. Dadurch würde das Zählen dcr Elek toralstimnien sich bis zum 4ten März verzogen haben, und Tilden s Wahl gesichert gewesen. Die Entscheidung dcr Präsidenten wahl lag also in den Händen dieser 42 Verräthcr der demokratischen Partei! Ilntcr diesen 42 sind drei ans Pcnnsyl vanicil, nämlich Egbert. Ncilly nd Po well. Pfui, den Vcrräthern! Alle drei wollten bei dcr letzten Wahl wieder erwählt werden, was aber nicht geschah! Darum die Rache, die sie jetzt anSüben. Und warum wurden sie nicht wieder er wählt? Weil ihie Constitncnlcn sie kannten und wußten, weß Geiste Kin der sie sind. Nachfolgend geben wir die Namtn der 42 Verräthcr - Bell, von N.-H.; Brown, von Ky-; Campbell, von lii.. Candlcr. von Ga. ; Cutter, von N . J.; Dunham, von Ky. ; Egbert, von Pa.; Jclton, von Ga.; Ganse, von Ark.; Goodin, von Kans.; Gunter, Ark.; Hancock, von Tex.; Haymond, von Ind. i Hill, von Ga.; Hewitt, von N.-A. ; Kehr, von Missouri ; Lamar, von Mist, ; Lcmoync. von ZU.; Lord, von N.-N.; Morgan, von Mo.; Ncal, von Ohio; New, von Indiana; Payne, von Ohio; Phelps.von Conn.; Polier, von Mich.; Powell, von Va.; Reagan, von Texas; Rca, von Mo.; Reilly, von Pa.; Roß, von New Jersey; Schleicher, von Teras; Ewann.v.Md.; Singleton, von Mass.; Stevenson, von ZU.; Ward, von N.-B>.; Watterson. von Ky.; Whitchouse, von R.N.; A. S.Williams, v. Ja. Williams, von Del.; Willis, von N.-Zf.; Wilshi re, von Ark.; AeateS, von N.-C. Das größte Erstaunen erregt Hr. He witt vpn New Kork, welcher Vorsitzer der demokratischen Nationai Committee ist, und vorgibt, ein Freund Tilden S zu sein! Wa soll man davon denken ? Was !rd die Zukunft bringen? Gdven ie ds Schiff sinkeu.laffen? Niemand wird wohl behaupten, daß die Zukunft mit Rosen gebettet ist. Al le ist noch im Dunkel. Dieselbe Par tei welche seit den letzten 10 Jahren am Ruder, und das Land an den Rand des Ruin und Verderben brachte, wird noch vier Jahre länger am Ruder blei ben. Gnies haben wir nicht von ihr zu erwarten, so lange Männer wie Chandler, Cameron, Morton u. s. w. al Rathgcber an dcr Spitze dcr Partei stehen. Wird sich Hayes svon ihnen lossagen? Wir glauben es nicht, denn dadurch würde er ihre Gunst verlieren, und die Dienste dcr „Rclurning Board," welche idn „hincinzählte," mtt schnödem Undank belohnen. Zwar hat die niederträchtige Hand lung dcr „Ausglcich-Eommission." so wie daS elende Verfahren vieler Demo traten im Eongreß unsern Glauben an Recht und Gerechtigkeit sehr erschüttert, und unsern Muth bedeutend geschwächt, doch, da tritt die Frage wieder vor nn: Sollen wir das Schiff sinken lassen? Sollen wir die Republik, die Freiheiten die sie uns sichert, fahren lassen ? Sol l n wir die Union, die nnS als freie Amerikaner lieb nnd lhener ist, sollen wir sie den Stürmen des Fana tismus. der Anarchie und endlicher Des potie preis geben? Demokraten, die Hand auf's Herz, nnd sprecht mit uns: „Re i n, nie und nimmer!!!" Haltet fest am Ruder des Schiffes—dcr Constitu tion—und laßt un unsre letzte Kraft anwenden, dcm Hafen der Rettung zu zusteuern ! Unsre Hoffnung für eine Rettung der Republik ist noch nicht ganz erloschen. Gerade wenn es um uns herum am dunkelsten ist, naht in der Ferne die Morgendämmerung, durch weicheSlrah len dcr Hoffnung hindurchschimmern. Und was ist dirse Hoffnung die uns Muth gibt? Es ist das Volk selbst. Bei dcr letzten Präsidentenwahl stimm ten von den 8,240,801 Stimmgcbern mehr den 4,500,000 für Gov. Tilden wie für Haycs, trotzdem Lctztrer 800,000 Ncgcrstimmcn hatte. In den südlichen Staaten erhielt HaycS blos 1,102,000 Stimmen in a"cm. während Tilden eine Mehrheit von einer halbc Million dort erhielt. In den Nordstaatcn erhielt HaycS 2ö6.S4lStimmcnMchrhcit über Tilden; zieht man davon die vom alten puritani schen Hasse erfüllten Mehrheit von 50,- 000 in Massachusetts, 80,000 in den übrigen Ncu-Englandstaalcn, 00,000 in lowa und je 30,000 in Kansas und Ne braska ab, so wird man wahrnehmen, daß in den großen konservativen Mittel staatcn Tilden eine Mehrheit hat. Dabei muß auch noch bedacht werben, daß Süd-Earolina, Florida und Loui siana bei der lctztrn Wahl republikani sche Govcrnöre hatten, und sämmtliche übrigen Beamten zn jener Partei gehör ten. Alles dieses wird indessen bei dcr nächsten Wahl nicht dcr Fall sein, da genannte Staatcn jetzt demokratisch sind, und die früheren Betrügereien durchaus nicht mehr geduldet werden. Auch das Militär und die Earpeibaggers. weiche bisher wie ein Alp ans dem südlichen Volke lasteten, werden jetzt abziehen müssen, und dem Boikc stine eigne Wahl überlassen. In Folge dessen werden die südlichen Staaten in Zukunft durchgängig drmo kraiisch stimmen, und dadurch hiernach unsrer Partei die Wahlsiegen sichern helfen. Das ist die Hoffnung, auf die wir bauen. Für cine Monarchie ist das amerikanische Volk, wir meinen die Masse desselben, noch nicht reif. ES glüht in dessen Brust noch derselbe Funke zur Freiheit, dcr die Väter der Re publik zur Abschütttlnng des brittischcn Joch's onstachclte. Darum, Demokraten! Noch ist Po len nicht verloren ! Roch ist Hoffnung vorhanden! Dcr Tag drr Rettung vom Joche dcr Radikalen ist nur eine kurze Zeit hinausgeschoben; er wird aber kommc, so gewiß als daß die Sonne des Morgens im Osten erscheint, und wird Heil, Friede nndScgcn dcmLande brin gen. Darum, Muth gefaßt, Demokra ten. ES lebe die Republik!!! Prophezeiung eines französische Schriststrllers. Vor ungefähr 0 lahren schrieb dcr berühmte französische Schriftsteller. Gras Joseph de Maistre: „Sie ciliren gegen mein Argument die Ver. Staaten von Amerika. Die se Land (nämlich Amerika) ist no ch ein Kind in seiner Wiege! Warten Sic bis es anfgc wachsen i st nnd dann werden Sic sehe, wie es endet!" Wie würde dcr Mann sich schäme, wenn er noch lebte und heute sehen könn te, wie hier die Gerechtigkeit nd der Friede sich herzen und küsse, wie die Wahrheit anSdcm Erdboden wuchs nd die Gerechtigkeit hcrabbog. um sich ge gcnseilig zu begrüßen. Ja, wir in den Ver. Staaten sind ein Schauspiel geworden für die Mensche und die (schwarzen) Engel! Haben dafür die Väter de Landes so große nd schwere Opfer gebracht? EinNcw-Aorker Blatt empfiehlt, man möge da verunglückte Monument für Georg Washington in dcr Bundeshaupt stadt abtragen, denn seine Fundamente find jedenfalls faul geworden l Meineid, Betrug und Schwindel schwingt das Scepter. Radikale Dieb. Im Pittsburgcr Postamt, wo es in neuster Zeit nicht sauber zuzugehen scheint, wurde legte Woche ein Postklerk ertappt, als er Briefe öffnete nnd Gelder daran? ent wendete. McArthur, der Postmeister in Chica go, JUS . hat die Regierung nm SM,- 000 betrogen, dann auf seine Stelle re signitt nnd sich für zahlungsunfähig er kläM Oeine Bürge sollen auK danke, rott sein l So wirchschasten die radika lcn Beamten! Wird das noch weitere vier Zahre so fortgehen? Tuinmhelt. Die deinokralischcii M'.tglnd.r des Ver. Staaten Senats und Congeesse haben eine Adeesse an da amerikanische Volk erlassen, worin die Republikaner als Verschwörer nd Corrnptionisten angeklagt werden. Das ist alles sehr schön und wahr, ihr Herren, aber es ist jetzt zu spät, über die Schlechtigkeit der Republikaner z kla gen. „Wenn dcr Gaul gestohlen ist, braucht man den Stall nicht zn schlic ßen." EnrcKlagen sind verlorene Wo te. Vor und beim Zählen der Clektorstiinmen war die Zeit, wo ihr hättet fest austreten und die Rechten deS Volkes vertheidigen sol lcn. Jetzt sind eure Proteste leeres Stroh nnd nnnützc Daß die Republikaner im Cangrcß eine Bande vcrschmntzicr Schurken sind, weiß man schon lange; auch ihr wußtet es; ihr hättet es verhüten könne n, Tilden um sein Amt betro gen zu sehen, aber nein, ihr wäret zu feige, um scst nnd entschlossen dagegen aufzutreten, Ihr wäret Memmen, und habt den Betrug geschehen lasse. Jetzt ist es besser, ihr haltet's Maul. Nachteulrn scheuen da Tageslicht. Rctuniing Board Hayes scheint, wie die Nachlcnic, nicht nur das Tages licht, sondern selbst seine eigne Freunde ndNachäfser zn scheue, LctztenDon ncrstag Abend hatte er nämlich anf sei ner Durchreise von Colnmbns nach Wa schington durch Pittsbnrg kommen sol len, und da hatten sich denn sehr viele seiner Anhänger nd Gesinnungsgenos sen am Union Bahnhof eingefunden, um de „Hincingezählten" zn sehen. Aber, o weh! wie schimpflich wurden sie angeführt! Haycs kam durch Pittsbnrg. aber aus der anderen Seite der Stadt wurde der Zng in welchem er nnd seine Anbe ter ans Ohio sich befanden, vom regel mäßige Zug ab-, und an einen andern angehängt, mit dcm er ohne in PiS bnrg anzuhalten, durch die Stadt fuhr! Davon wüßten aber die Pittsburgcr ichlS, denn als dcr regelmäßige Zng ankam, in welchem man Hayes z sein glaubte, da gab es cin furchtbares Ge dränge ach dcm Karren in ihn zu se he, aber au wai! dcr Gesuchte war — futsch, nnd die Angeführlcn zogen sich mit ihren langen Schnäbel zurück, ohne den grosicnElcphanlen gesehen zn habe! Hier in Harrisburg ging es in ähnli cher Weise, Prof. Ncnmcyer's Musik bände nd eine Anzahl Bürger hatten sich am Bahnhof versammelt, nm den „Geschmuggelten" zu sehen. Bei der Ankunft des Zugs wnrde lustig gespielt, um den Gast würdig z empfange; aber siehe da! Er kam auch nicht hier durch, sonder reiste ans der anderen Seite des Susguchanna mit der Nor thern Ecntralbahn an Harrisburg vor bei, und gelangte am Hä gctag (Frei tag) richtig nach Waschington! Ehrliche Leute brauchen sich nicht zn scheuen, weder bei Tag oder des Nachts ,n reisen;' aber sich gleichsam zn ver stecken, zeigt eben, daß man kein gutes Gewisse hat. Als Entschuldigung wird angegeben, daß Hayes befürchtete, in Pittsbnrg ermordet z werden! Welche Lüge und Dummheit! In einer loyalen Stadt wie Pittsbnrg. wo die Radikalen so zahlreich wie die Bettwanzen sind, er mordet zn weiden? Das ist eine Belei dignng nd cin Schimpf, dcr nur die radikalen Windbeutel jener Stadt treffen kann, Wie schön ist's doch, wenn man cin gnics Gewissen hat, Bei Haycs indessen spukt. Abgetrumpft. Schon bereit vor mehreren Mona ten beschlossen, die dici Pittsburgcr Regimenter (das I4te, 18tc und löte,) an der Inauguration de neuen Prä sidenten in Washington thcilzunchmen. Auch die hiesigen tlroz-s" hatten beschlossen, dahin zu gehen. Letzte Woche machten nun die Offi ziere der PittSburger Regimenter da Ansuchen beim General-Adjutant Latta von Pcnnsylvanien, wegen Betheiligung an dcr Inauguration, was ihnen auch bewilligt wurde. Da kam aber auf einmal die Nachricht, daß dcr KricgS- Sekrctär Cameron die Eisenbahn-Ge sellschaften ersucht habe, die Miliz-Com pagnicn nicht durch niedrige Fahrpreise zur Reise nach Washington zu verlocken, da man deren Anwesenheit in Washington höheren Orts nicht wün sche und überhaupt bei dcr Jnaugura tion deS Präsidenten HaycS kein mili tärisches Gepränge beabsichtige, sondern alle Unannehmlichkeiten und Eifersüch teleien zu vermeiden entschlossen sei. Der Fahrpreis war auf HIO.OO festge setzt ! Daß die Regimenter einen solch ho hen Preis nicht bezahlen würden, läßt sich wohl denken, wcßhalb sie auch weis lich beschlossen, hübsch zu Hause zn klei nen, und den Nasenstüber bis zu einer anderen Gelegenheit einzustcstcn. Hin ter dieser ganzen Geschichte liegt nicht als politischer Haß. da Col. Guth rie Oberst des IBten Regiment, ein Demokrat ist. Da liegt dcr Haa im Pfeffer. Ucbrigcns war trotz „Ver meidung aller Unannehmuchkeltcn und Eifersüchteleien" dennoch Soldaten au anderen Städten in Washington anwe send! Unsre Vi? Um) waren vernünftig genug, ebenfalls zu Hause zu bleiben Soldaten braucht man blos, um ausste hende Arbeiter niederzuschießen, nd den Negern im Süden zu helfen. Da rappelt'. Ncbst dcm Tobias M. Hell. Clerk in dcr Pitrsburger Post office, welcher wegen Oeffnen von Brie fcn nnd Unterschlagen von Gelder letzte Woche verhaftet wurde, hat dcr dortige Postmeister seitdem noch sechs andere Clerk entlassen, nämlich, Harry Hoffcr, S. W, Low. S. W, BarkS. Chas. A. hite, nd Sraw ford. Wahrscheinlich hatten auch sie „lange Finger." Wie sie tockeln. Jehl, nachdem Hayes durch Lug. Meineid uiid Petrng hinein geschwo ren ist, tackeln die republikanischen Biälter wie ein Huhn, das sein erstes Ei legt Allein der aufmerffame Be obachter merkt cs ihncn an. daß all ihr Geschnatter nnd Kackeln wie dumpfes Erz klingt Es ist nicht da freie und offene, frobc und sichere Gefühl das sie beseelen sollte und würde, da sie wissen, daß sie nur durch die elendesten Brtrü gcreicn zum Sieg gelangten. So kackclt der Pittsburgcr „Frei hcilsfrcnnd" vom letzten Samstag sol gcndcs „Blech": „Streichen'S in h Rippe,! Ihre heiseren Rooftrr!" Unser Rooftcr ist nicht heiser, Herr Eollcge lind braucht nicht wie Hayes eingestrichen zn werden; dazu ist er zn stolz nnd ehrenhaft. „Präsident Rutherford B. HapeS; Vitt- Präsident William A. Wheeler. Hat das nicht einen guten Klang?" Ja, der Klang ist so gut. daß man ihn kaum vor dcm Klang einer gegerb ten EsclShant unterscheiden kann. Nu, warum sollte diese Lente nicht bete, und den Mantel dcr Tugend ans Haycs decken? Das geschieht ja auch bei Mördern, die den Galgen betreten. „Man koiinle aesier jeden Republikaner beim Vetrachlen selne Gesichte erkennen-, ein Lächeln hatte Glaubens wohl. Wenn ein Schuft oder ein Dieb einen Diebstahl begange hat, so reibt er sich auch vor lanicr Freude die Hände, und lächelt im gan zen Gesicht über de gelungenen Dieb stahl. , Vitt. Präsident Whttler ist während der merkwürdige und nufregendrn Zeit, welche nun glücNich an un roriibergegangeil ist, ebenso bescheiden in seinem Verhallen gewesen al Präsident R. V. HayeS. Sie sind beide liebreiche, verständige und ehrenhafte Männer und w rden drin Lande den frieden erhalten." Ja. Haycs und Whecler waren so be scheiden, verständig und ehren ha ft(?), daß sie ihre gestohlene Aemter in der liebreichsten Stimmung annahmen, just um den Frieden m erhalten; dcnnl'ne- Ie Grant halte ja Militär nach Wa schington berufen, um sie zur Annahme dcr gestohlenen Waare zu zwingen! Wie gescheit waren drum doch dieser Hayes und Whecler, daß sie des Blut vergießen verhüteten! Gloria hallclnjah! Englische Blatter über die Präsiden ten-Wahl. Die London "limeo" vom 3. März lobt die Führer der Demokraten wcgcu ihrer Mäßigung, und spricht die Ansicht aus, daß Ihrßenehmen ihnen die ganze Sympathie des gcsetzlicbendeii amerika nischcn Volkes sichern werde. Die Er wählung von Mr. HaycS könne keinen Enthusiasmus hervorrufen, außer bei Denen, welche die Politik als cin ver schmitztes falsches Spiel ansehen. Sic mag mit mäßiger Genugthuung betrach tet werden, als ein Entrinnen von schlimmeren Uebeln. Mr. HaycS hat unglücklicher Weise nicht moralisches Kaliber genug, nm eine republikanische Administration, welche so situirt ist, wie die nächste nothwendiger Weise eS'sein muß. zu befestigen. Mit den besten Absichten wird er voraussichtlich nicht im Stande sein, viele der Versprechen, welche er in seinem Annahmeschreiben machte, zn erfüllen. Wir wünschen, daß unsere Ansichten sich als irrig er weisen mögen, und daß Mr. HaycS hinreichende Charakterfestigkeit habe, um sich die Sympathien dcr Nation durch eine ehrliche, furchtlose Reform- Politik zu erobern. Hohes' Cadinrt. Wer Haycs' Cabinetbcamte sein wer den, ist bis jetzt al wir diese schreiben, noch nicht bekannt. Es wird gcmuth maßt, daß Evcrts als Staats-Sckrctär, Sherman (Senator) als Schatzmeister. Carl Schurz als Sekretär des Inneren. McCrary als General - Anwalt, und Key von Tcnncsscc als General-Postmei ster ernannt werden. Doch, das sind blos Muthmaßungen. Für letzteres Amt wird auch von General Harlan aus Kcntncky gesprochen. Für Kriegs- Sekretär nnd Sekretär der Flotte sind noch keine bestimmten Personen genannt. Man spricht von Morrell von Vermont, nnd Rice von Massachusetts als Sekre tär dcr Flotte. Ob Don Cameron KriegS-Cckretär bleiben wird, ist schwer zu sagen. Brislom erwartet als Richter dcr Supreme Court an Davis' Stelle ernannt zn werden. (Eingesandt.) Dir Freiheit, sie ist fort. Von Hrn. Schwitzgäbklc. Seit einhundert Jahre Der großen Republik. Hat man noch nie erfahren Solche Mißgeschick. Ich dliite hin blos aus die Wahl, Wer Präsident soll sein. Gezählt, gezählt schon vielemal Die Stimmen nur zum Schein. Und die bis jetzt noch fehlen. Man find't sie endlich noch Müßte man sie stehlen Für Haycs, er wird es dach Freies Land Amerika, Vom Süden bis Nordost, Du singst nicht mehr Victoria, Die Freiheit, sie ist fort. O Washington, o Washington, Könnt'st Du den Humbug seh n. Du müßtest wie einst Gottes Sohn Von deinem Grab ersteh'n. O Washington, besinn' dich nicht Nnd heile unsern Schmerz, Steh' auf und halte Du Gericht Noch vor dcm vierten März. Sharpsburg, AUcgheny Co., Pa. Ju Washington starb am 2V. Febr. Rear-Admiral Louis M. Goldsborough an typhöser Pncumonla. Dies ist dcr sechste Rcar-Admlrai, welcher innerhalb 5 Wochcn gestorben ist ; die anderen waren die Aomirale Smith, Alden, Wilkes, Valley und Davis. nstchie in Bezug einer Wette. Wir sind nm unsre Ansichten in Be zug einer Wette welche zwei Freunde in Pitisburg bei der letzten Wahl machten, ersucht worden.' Die Herren U. und k!. 8. machten nämlich eine Welte, und zwar Ersterer, daß Tilden, und Letzterer daß Haye als Präsident erwählt werden würde. Hierüber geben wir folgende als uns re Ansichten. Wie die Wahlberichte klar und deuilich kundgeben, wurde Til den rechtmäßig al Präsident dcr Vcr. Staaten erwählt. DaS wurde selbst von republikanischen Blättern kaum drei Tagen nach der Wahl zugestanden. Die "Itatarmax-Loarll" und die Aus gleich - Commission haben aber Haycs hineingczählt. ohne die Wahlbc richtc zu untersuchen. Jede Partei behauptet nun. ihren Eandidat er wählt zu haben. Einen Mann in ein Amt hinein zählen macht srine Wahl oder Er wählung aber noch lange nicht gültig, wie folgender Fall zeigt: Bor mehreren lahren waren Eol. McClnre und ein gewisser Eol. Gray, Beide von Philadelphia, Gcgen-Eandi baten für das Amt eines Staais-Sena tors. Col. Gray wurde von den Wahl richtcrn als erwählt erklärt. Eol. Mc- Clnre aber focht dessen Wahl a, eine Untersuchung fand statt, nnd das Rcsnl ttt war,daß Col. Gray, obschon von den Wahlrichicrn hin tingezählt, nicht erwählt gewesen war. Eol. McClnre nahm nachgehend seinen Sitz ein. trotzdem Col. Gray bercitS den Am'seid genommen hatte. Wäic die Ver. Staaten Court u -parthciisch, wie sie sein sollte, nd Hr. Tilden würde Hrn. HaycS' Wayl an fechten, so würde auch er seinen Sitz er hallen, weil er rechtmäßig dazu erwählt wurde. Spätere Einhüllungen wer den es auch zeigen, daß Hayes nur durch Betrug hincingrzählt wurde. Aach dcr Entscheidung dcr Ausglcich- Eommission ist Haycs erwählt; nimmt nun Frcnnd 8. dieselbe als Richt schiini, so hat er die Wette gewonnen; aber es wäre ein reiner Schwindel, und Hr. 8., de wir das Vergnügen ha ben zn kennen, ist zu ehrenhaft, als daß er sich auf cine solch' bcirügerischc Weise als Gewinner erklären würde. Am be sten ist es, die beiden Freunde „pfeifen" ein s miteinander, und cin Jeder bezahlt seine eigne Zeche, ohne sich in „Uc tarlilL-Ito!lnI" oder Eomiiiissionen zn bekümmern, denn beide sind cin Hum bug Wie sie entschieden. Ueber die acht Schinderbannrs-Gescl len in Waschington. schreibt der Phila delphia Demokrat: Die Ausgleich-Eoinmission hat ihr Wcrk vollbracht—das heißt, sie hat alle Streitigkeiten zwischen Senat nnd Hans entschieden. Ihre wahre Aufgabe aber hat sie nicht gelöst. Diese bestand da rin, der Wahrheit nnd Gerechtigkeit im Streit dcr Parteien den legitimen Aus druck zu geben, zn entscheide, Wen das Volt wirklich zum Präsidenten gewählt hat. Statt dessen hat sie ihren Stem pel auf den Velrng dcr Wahlfälschcr ge drückt und Den zum Präsidenten crho bcn. welcher vom Bolksbctrug dafür in dossirt war. Ihr schiedsrichterliches Werk ist vollendet, aber es ist cin Ver rath an dcr Aufgabe, die ihr gestellt wurde. Die Mehrheit der Acht hatte eine sehr schwierige Stellung. Während ihr Eidschwur sie band, dcr Wahrheit die Ehre zu geben, bestimmte sie ihr repu blikanisches Parteigefühl. sich ausschließ lich für die Fälschungen zu interessiern, weiche ihre politischen Glaubensgenos sen, die gaunerischen Carpctbagger im Süden, auf Befehl des Grantismns und unter dcm Schutz von dessen Bajo netten ausgeführt hatten. Die Schwie rigkeit bestand nnn darin, den Entschci düngen im Interesse dcr Fälschung den juristischen Mantel umzuhängen und die legale Maske vorzustecken, um den selben den Charakter dcr Wahrheit nnd Gerechtigkeit aufzuprägen. Ist diese Kunststück gelungen ? Sind die juristischen Gründe, womit die Achter ihre MchrheitS-Bcschlnssc aus gestattet haben, wirklich stichhaltig, sind sie konscgucnt, logisch und wenigstens vor dem formellen Recht begründet? Ein Blick anf ihre Thätigkeit zeigt, daß Das nicht dcr Fall ist. ImFlorida Fall waren die Acht dcr Ansicht, daß man über die Berichte dcr Wahl-Behörden zurückgehen und den Zeugen - Beweis zulassen könne. Also geschah es, nnd Humphrics wurde als richtig gewählt erklärt. Im Lou i siana Fall aber schlössen sie den Zcu gen-Bcweis ans, er wnrde al „Aliun de" bezeichnet, als Etwas, wa nicht in Betracht kommt. Die Wählbarkeit von zwei Haycs Elcctorcn, die bestritte war. wurde auf Grund dcr Wahlbcrichtc als feststehend erklärt. Nun kam dcrOrcgo n-F a l l nnd und hier wurde wieder dcr Zeugende weis beliebt, da war er nicht „Almude". Die Wählbarkeit von Watts wurde un tersucht und da Gegentheil von Dcm als rechtsgültig aufgestellt, was im Louisiana-Fall entschieden war. Bei Florida wurde da falsche Certisicat de GovernörS, welches von den Staatsge richten als unbegründet erklärt war. für entgiltig erklärt und bei Oregon wurde daS Certisicat des Govcrnörs, daS sich auf eine richtige Wahl stützte, für null und nichtig erklärt. Bei Louisiana wurde enschicden, die Commission könne nicht untersuchen, ob dcr Rctnrning- Board gesetzlich constituirt sei, aber in Oregon wurde das Governörs-Certificat für öronin als ungesetzlich erklärt. Also der juristische Mantel, den die Achter ihren Beschlüssen umhingcn, wurde immer nach der Seite gedreht, woher grade der republikanisch Wind blies. Ein Governörs-Certificat taugt Nichts tu Oregon gegen einen republi kanischen Eteetor—war aber rcchtsgiltig gegen einen demokratischen in Louisiana. Im Snd-Curot inaF ll alnr zeigte sich diese juristische Mantel Dre hen in seiner größten Albernheit und Unverschämtheit. Die Demokraten wie sen vor der Commission nach, daß Süd- Carolina im November gar keine repu blikanische Regicrungssorni Halle, nnd daß dort gar keine Elecloren gewählt werben konnte. Die Achler ent schieden, daß der Eongieß kein Rech! habe, Das zn untersuchen, während die republikanische Partei ihr ganzes Ver fahren im Süden darauf stützt, daß dort eine republikanische Regicrungsform vom Eongreß und von dcr Regierung aufrecht gchai lcn werden müsse. Dcm Richter Bradlcy wnrde es überlassen, diesen Unsinn zn begründe, Ivos er auch mit gewohnter Wortgcwandthcit voll brachte, ohne Rücksicht anf die Logik des RcchtS nd dcr Gc'chichlc nnd Plaiform seiner Partei. Dcr betreffende Beschluß verdammt die ganze Politik dcr republikanischen Partei. Cs soll nicht verstattet sein, zn untersuchen, ob ein Staat cine rcpnbli konische Verfassung hat, wenn dieser Staat regulär im Kongreß vertreten ist; und der Kongreß soll nicht während des Zählcns dcr Elcc.oral-Stinimcn unter suchen dürfe, ob dcr Präsident der Union mit oder ohne Recht Truppen in einen Staat schickt zur Aufrcchthaltnng dcr Ruhe nnd Ordnung." ObigcS genügt, um zn zeige, daß diese a ch t Männer, die Mehrheit dcr Commission, dem Wesen des Rechts, dcr Gerechtigkeit nd dcr Form desselben Gewalt angethan haben, nd daß alle Logik, Consegncnz, Rechtlichkeit, Billig keit von ihncn mit frecher schamloser Stirn as dem Altar des Molochs geop fert wurden, welcher heißt: Partei-Fanatismus Etwas für republikanische deutsche Gimpel. Da es noch viele deutsche Republika ner gibt die mit Blindheit geschlagen sind, so geben wir ihnen Folgendes zum Nachdenken, wie es der „Central Demo trat" von Syracnse, New Üiork, bringt: „HcrrNachtmann, Assembly Mitglied von New Aork, stellte vorige Woche den Antrag, daß dreitausend Exemplare dcr Gouverneurs - Botschaft in dcntschcr Sprachcgcdrnlktwcrdcnmöchtcn. Herr Ckinncr, Borsitzer des Drnckerei-Com mittccs, berichtete gegen die Resolution. HerrNachtman stellte daraus den An trag, das Hans möge dcßnngeachtct die selbe annehmen. Ueber cincSlnndcZcit wurde auf die Discussion dieser Resolu tion verwendet, wiS den Staat allein schon mehr kostet, als das Drucken dcr Botschaft in deutscher Sprache gekostet haben würde. Die leitenden Republika ner hielten heftige Reden gegen die krag liche Druckarbcil. Es wnrde in Wahr heit gegen sie behauptet, daß seit Jahren die Botschaft in deutscher Sprache ge druckt worden ist. aber die Herren H sied, Alvord, Pcck nnd Skinncr, sowie Herr Fish hielten alle Reden gegen den Drucks Herr Hustcd bemerkte sogar „Ein Deutscher, welcher fünf Jahre in den Ver. Staaten gewesen ist und die englische Sprache noch nicht lesen kann, sollte nicht natnralisirt (zum Bürgerrecht zugelassen) werden können." HcrrSpi noia (Demokrat) nahm den Handschuh für die Deutschen anf und sagte, daß die Worte des Herrn Hnstcd den alten re publikanischen Geist dcr Unduldsamkeit nnd des Hasses gegen die adoplirten Bür ger athme. DcrAntraadcsHerrnNacht mann wurde durch einParteivotnm nie drrgestimmt. Aließrpnblikanrr stimm ten mit „Nein." Also, alle Republikaner stimmten mit Nein! Die Republikaner müssen ihre deutsche Speichellecker wohl besser kennen wie wir. sonst würde sie sicher nicht mit Nein gestimmt haben. Zwar haben sie einen Schurz in ihre Reihen dcr ans Bildung Anspruch macht; aber er hat schon so viele Fußtritte von ihnen erhalten und dieselben gnädigst ange nommen, daß sie die Achtung vor ihm verloren habe. Was die übrigen deut schen Republikaner betrifft, so heißt's bei den Meisten - „Deß Brod ich cß, deß Lied ich sing." Wieder Andere nennen sich die „gebildete Klasse," aber ihre Bil dung reicht etwa so weit wie die des Enlenspiegels. New Aork ist indessen nicht der rinzige Staat, in welchem die Deutschen zurück gesetzt werde. Auch in Pcnnsylvanien ist dieß dcr Fall. Früher ivnrdcn z. B nicht nur die Botschaften dcr Govcrnöre sondern auch derSchulbcricht dcsStaats- Supcrintcndcntcn in deutscher Sprache gedruckt. In neuster Zeit aber nicht mehr. Ein Vorschlag war zwar in dcr Gesetzgebung gemacht worden, nm 2000 Exemplaren der Govcrnörs Bot schaft in deutscher Sprache zn druckcii, aber dabei ist es geblieben. Die Radi kalen sind nm Ruder, nnd diese beküm mern sich mehr um ihr: Taschen, als nm andere Sachen. Und dabei gibt es immer noch dcnischc Gimpel, die ihnen anhängen. Washington-Brief. Nach dem tue die instillc. Tie Vroklnmlrnag des esnltnt der PrSfi cntenwnh. ie die v,ll,gene Thntsnche I Cnazret und im Lan de anfemen wir. Epeku lalianen der da Tatinet und die mintftratian van „Prä sident" Hätz Tie Spal tn unter de Demokraten. wird er euch geheilt werden? (Von unserem regulären llorrespendenle,) Washington. D. C.. ) den 3. Marz. 1877. s „Deßhalb verkünde ich, daß Rüther ford B. HaycS al Präsident der Ver einigten Staaten für vier Jahre, begin nend mit dem Vierten März, 1877. und William A. Whccler al Vize- Präsident für denselben Zeitraum er wählt ist." Mit diesen Worten prokla mirtc Mr. Jerry, dcr Präsident deS Senats, da Resultat der letzten Präsi dentenwahl. Cin vereinzelte scharfes Zischen lieh sich bei dieser Verkündigung vernehmen; sonst herrschte tiefe Stille vor. Kein Zeichen- des Beifalls oder Mißfallen wurde laut. Das Hau welches noch kurz zuvor, wie cin wogen de Meer empor gebraust hatte, war still grwordcii. Es trat ach dem ttittn vollständige Windstille ein. Die Art nnd Weise wie der Eongreß nnd daS Land das Rcsnllat aufnchmen, zeigt wirdcr einmal recht klar, daß da Amerikanische Volt eS besser, als jedes andere versteht die vollendete Thatsache zu accepliren nnd sich ihr anzufügen- Man ist auch nicht um Grunde verle gen, warum eS eigentlich gerade so am besten ist, wie cs gekommen ist. Man che dieser Gründe sind übrigens nichl ohne Geltung. Wäre die Zählung des Elckloral-Volnms nichtzn Endcgcbracht worden, so hätte entweder eine offene nnd dirccktc Usurpationstattgesnndcn, indem Fcrry, gestützt von dem Senat, eigen mächtig nnd >it offener Verhöhnung des Gcsctz.s die Zählung allein becndel nd Haycs und Whcrlcr für gewählt er klärt hätte, oder cs hätte in diesem Herb, sie eine neue Wohl, nd den ganzen Sommer nnd Herbst hindurch cine Wahl-Eampagnc mit einer Aufregung ohne Gleichen stattgefunden. Daß da durch das schon ohnehin arg darnieder, liegende Geschäft den vollständigen Ruin ausgesetzt worden wäre, stand allerdings zn befürchten, nnd von den nördlichen Demokraten, weiche gegen jede Vcrzö gcnllig dcr Zählung stimmten, thaten es Viele ohne Zwciscl ans dieser Ursache. Die südlichen Demokraten thaten dassel selbe auf Grund des ihnen gegebenen Versprechens, daß sie von dcm Alp der vnrpl t-UnMr-Rcgicrnngen, weicher sie fast erdrückt hat, befreit werden würden. Ob dieses Versprechen gehalten werden wird, muß erst die Zukunft lehre. Ei ner wird sicherlich dcr Betrogene sein, denn man kann die Kellogg, Wells, Packard n. s. w„ welche Gov. Hayes zum Präsidenten machten, doch nicht zn glei cher Zeit mit NichollS und mit Hampton zufrieden steilen. CS ist aber nutzlos über eine Frage Spekulationen anz. stellen, die ja doch i wenigen Tagen schon entschieden werden wird. Im Allgemeine gibt sich von seilen dcr Demokraicn dir Neigung kund, der Administration von Präsident Haycs keine faktiöse Opposition zu machen, son dern ihn, wenn ce wirklich eine versöhn liche nnd für die Wohlfahrt des ganzen Landes dienliche Politik einschlägt, zn unterstützen. Für ihn ist sicherlich alle Ursache vorhanden das zn ihnn und die Nation vergessen zn machen „Wie man Präsident wird." Gov. Haycs kam gestern hier an, nnd stieg imHanse des Senaiors John Sher man, dessen Gast er ist, ab, bis er die ihm von I. Madison WcllS (Louisiana Rctnrning-Board) verschaffte AmlSvcr- Wahrung bezieht. Bon dem sonst übli chen liiangnralions-Bail hat man dies mal Abstand genommen, nnd rS zeigt das von richtigem Takt. Wie die Um stände nun einmal liegen ist je stiller die Inauguration vor sich geht, cs desto schicklicher. Cin Fackelzug wird aber stattfinde, nd vom Norden und Sü den, vom Osten und Westen werden alle die Ehrenmänner, die im Dienste dcr Ver. Staatcn sich für daS Wohl dcS Volkes opfern wollen herbeigeeilt kom men und „Fakeln tragen". Sie putzten vielleicht auch dicSticfcln dcsGovernör Haycs, wenn sie das zum erwünschten Ziele jührc würde Vielleicht? Ganz gewiß! Das öffentliche Inieresse coiiceuirirt sich jetzt anf zwei Fragen, nämlich, wel che Männer wird Präsident Haycs in sein Cabinct berufen, und welche Poli tik wird er de südlichen Staaten gegen über befolgen. Die Erledigung der er sten Frage wird auch die zweite entschei den. Vis jetzt sind nur zwei Persön lichkeiten mit einiger Bestimmtheit als Mitglieder des nächsten Eabinels, näm lich Mr. EvartS für daS Ministerinin dcr auswärtigen Angelegenheiten nnd Senator John Sherman für daS Fi nanzministerium. Die Ernennung des Mr. Evaris würde, daß läßt sich nicht iängncn. im Allgemeinen einen günsti gen Eindruck mache, obwohl ohne Grund. Man denke nur an seine drei Woche lange Rege, zur Vertheidigung von „Ehren" Brecher. Seine Leuten nial-Fcstrcdc war eine eben solche „Sei lerci" nd vor der Elektoral-Eommission würde er auch drei Wochen gesprochen haben, wenn cs nur nicht so arg prcs sirthätte, nnd ihm zudem die Zeit be messen gewesen wäre. „Brecher" und „HaycS" haben ihm großen Ruf einge tragen. aber beide Fälle waren in der That entschieden, ehe er nur den Mund aufthat. Zn bemitleide sind die ans wSrligcn Diplomaten, welche seine „Seilereien" zn lesen haben. Wer aber lachen kann, das sind die Aktionäre des Ailaniischcn Kabels. Wen seine De peschen so lang wie seine Reden werden, wird es für sie ctwaS zn verdienen ge be. Aber abgesehen davon ist Evaris in dcr Politik schon seit vielen Jahren als eine Wetterfahne bekannt. „Ighn Sherman im Cabinct," daS wird dcm Lande keine willkommene Nachricht sein, und nun noch gar ini „Finanzministerium" ! Schurz wird, so heißt es, einen Gesandschastsposten erhalten. Wenn er an den rechten Platz, wie z. B. nach Wien, geschickt wird, so wäre da schon ganz recht. In politischen Kreisen wird viel spc kulirt, ob die Spaltung welche zwischen den demokratischen Mitgliedern des Congrcsseö eingetreten ist, eine dauernde sein wird. CS wird da wesentlich da von abhängen, weiche Gestaltung die Dinge nach dcm 4tcn März nehmen werden. Alle Mitglieder treten aus. Neue treten ei, und die Politik dcr neu en Administration wird auch von Ein fluß sein. „Wir wollen eS abwarten 11. >. 8. Auch an Frankreich kommt dcr Klageruf über Arbeitslosigkeit. In Lyon feiern fast alle Seidciifabrikcn. und der Stadtrath mußte unlängst 200,00" Franken zur Begegnung dcr dringend stcn Noth anweisen. Im Conflikte zwi schen der Politik und Arbeit zieht zur Zeit allenthalben hie L-M Heu Kiftzc ren. Ist es zu verwundern, daß dw Ar- Arbeiter ungedludig werden?
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