Dir Staats Mung I? Gr Nipp er, Herausgeber. Harrisburp.. Pa. Donnerstag, Mai 11,1876. Demokratisches Vlektoral-Tlcket. Sc atorial-E l e k t o r c u. Charles R. Buckaiew. j Samuel B. Wilson. Rcprilsentativ-Elcktorcn. 20. Sebastian Wimmer. 21. Ja, I. Haile. 22. John B. Gnthiie. >2. R. N. Gidson. 2. David S. Morel. !2S. N v. Brown. ;2c. Tbo. W. Sraoson. 1. R-ieit. Sbelf. 2. Georg R. Bell, . Wm. H. Wrlgbi. a. TdomaS C. GaStill. . Zodn Morgan. n. Jodn . Morrison. 7. Cot. O. Jone. . William K. Hawk. N. Joel L. Lighiner, 07. Benjamin F. Ro>rt. Aus Reisen. Der Herausgeber der „Staatszcitniig" hat seine Reisen wieder angetreten, und ist gegenwärtig in Philadelphia. Da er jedoch die Redaktion des Blattes auch zu besorgen hat, so ist er genöthigt, bloS 4 Tage in der Woche zum Reisen zu verwenden, nd die übrige Zeit zu Hause zu sein. Die Ausgabe ist natür lich eine sehr schwierige, allein es läßt sich die Sache nicht ändern. Nur eincS möchte er bitte, und das ist, daß Alle ihn pünktlich bezahlen, (d. h. Solche, die ihm schuldig sind), und ihm so wcn ig A fen thal t verursa chen lvic möglich. Wegen der großen Anzahl Abonnen ten (und zwar sehr gute) in Philadel phia, wird es 4 bis 5 Wochen erfordern, bis wir mit unsern CoUeklione dort fertig werden. Nach diesem geht's nach den verschiedene anderen Ortschaften, die wir später in der Reihenfolge nam haft machen werden. Wir möchten hier bemerken, daß, da wir Viele auf unsrer Liste haben welche uns für mehrere Jahrgänge schuldig sind, und die lis von Jahr zu Jahr versprechen zu bezahlen, wir positiv von der Liste streichen, und ihre Na me veröffentliche werden. Wir sind es müde, noch länger amNar rcnseil herumgeführt zu werde; die Geduld ist jetzt zu Ende. Sic zu scho nen ist die Ursache, daß bis jetzt der Galgen noch nicht im Blatt erschiene ist, aber er wirdsichcr fo l g cu, so bald wir mit der Reise zu Ende sind. Kein rechtlich denkender Mensch kann uns zumnthcn, Jahrelang daS Blatt einem Manne zuzusenden, das Postgcld auch noch zu bezahlen, Geld für Reisen zu verschwenden, und dann erst nichts dafür zn bekommen, wie vir es leider nur schon zn oft erfahren mußte.—Je der Arbeiter ist seines Lohnes werth, und daß lvir früh und spät nnvcrdroßen arbeiten, wird wohl Niemand bestreiten. Darum, werther Leser, die Hand an s Herz, und bezahle pünktlich Deinen Drucker, den er kommt ja nur ei n m a l im ganzen Jahr. Schaut hierher und dann dorthin. Der demokratische Govcrnör von California (Gov. Wm Zrwin)hat das niederträchtige Gesetz der Gesetzge bung jenes Staates, wovon die Mehr heit ans Republikanern besteht, das den Unterricht in der deutsche Sprache nd im Gesang in den dortigen Staatsschu len verbietet, mit scinSSnVeto belegt und dadurch dem nicdcrträchtigten Anschlag derKnownothings den GarauS gemacht. Bravo Jetzt schaut hierher. DieEu premc-Court von Ohio hat folgende Entscheidung in Betreff des berüchtigten Adair-Tcmpcrcnz-Gcsetzes gegeben: „Das Gericht entscheidet 1.) daß um den Angeklagten haftbar zu machen, es durchaus nicht nothwendig sei, daß er der alleinige Urheber der Trun kenheit gewesen sei, die den Schaden an gerichtet haben. 2.) Der Verklagte ist für den gan zen Schaden verantwortlich, auch wenn andere Wirthe durch ungesetzliche Ge tränke-Verkäufe dazu beigetragen haben. Mit anderen Worten: Jeder Wirth, der auch nur niit einem einzigen Glas zur Erzeugung der Trunkenheit beiträgt, ist für den ganzen, direkten oder indirekten Schaden verantwortlich, der dadurch an gerichtet wurde." Die republikanische Gesetzgebung von Ohio welche sich vor einigen Tagen ver tagte, war gescheidt genug, das Adair- Gesetz nicht zu berühren, aus dem ein fachen Grunde, weil sie sich fürchtete, dadurch Schaden zu leide, und übergie ßen der Suprcme-Conrt in der Sache zu Handel. Zum Unglück für die Rcpu blikaner gehören aber vier der Richter zu ihrer eignen Partei, während blos Einer (Richter Ashburn) ein Demokrat ist, und gegen obige Entscheidung stimmte. Die deutschen Radikalen von Ohio, denen die E—lsohrc schon lange über den Kopf hervorgucken, mögen ölige Entscheidung in ihre Pfeife stopfe. Die Zrauben hängen zu hoch. Richter Black von Nork hat es abge lehnt, als Präsidcntschafts - Candidat aufzutreten. Nu, da ist nichts verlo ren. Hr. Black tvird wohl wisse wn rum er keinCandidat sein will. Wür de da Volt wohl einen Mann crwäh len, der sich so tief erniedrigt, nd ver schmitzte, betrügerische Regierungsschnr ke vertheidigt. Hübsch heimgegeigt. —Letzte Woche wurde eine Bande klcnder'Wassersimpcl in Aork, welche Remonstrationen gegen mehrere Wirthe eingereicht hatte, von Richter Wickes ganz hübsch heimgegeigt, indem er die Temperenzler in die Kosten verdonnerte, und den Wirthen die Li zensen ertheilte. - Bravo, Mr. Wickes. Wie schafft DaS zusammen ? Die Centennial-CommissioncrS sind gar ängstlich, daß der Sonntag während der Wclt-AuSstellung in Philadelphia entheiligt werden möchte, weßhalb sie auch beschlossen, den Centcnnialgriuid und die Ausstellung am Sonntag zu schließen. Wie kommt es nun aber, daß schon seit geraumer Zeit, und sogar jetzt noch mehrere Hundcrt oder Tausende Arbeiter nicht blos Tag und Nacht in der Woche, sondern auch an den Sonntagen im Ccntcnnial arbeiten? Wie kommt eS, daß die gcsainmtc Ccntcnuial-Polizci und Feu erwehr am Sonntag wie an Wochenta gen ihren Dienst versehen muß? Wie kommt es, daß die Pfcrde-Car-Trcibcr, die Conduktor, Stallknechte und Pferde in Philadelphia am Sonntage arbeiten müssen? Wie kounnt cS, daß selbst Prediger am Sonntagc arbeite und Bezahlung dafür annehmen? Wisse dieß die Herren Couimissio ncr nicht, oder wollen sie blos zeigen, daß sie lauter SchafSköpfeasind? Und noch eine Frage: Wie viel Geld haben sämmtliche Coinniissioucrs und ihre resp. Staaten, welche gegen das Offenhalten der Aus stellung und des Centcnnials am Sonn tag sind, wir fragen : wie viel Geld haben sie zn diesem Unternehmen bei gesteuert? Die Meisten davon Nicht! Connecticut, der Hcimathslaat des Präsidenten Hawley, welcher für seine Dienste bezahlt wird, gab keinen Baar für die Ausstellung! Ohio, wo Goshorn, der General-Direktor her ist, der ebenfalls bezahlt wird, gab kein en Cent Baar! Und Philadelphia, das so Vieles leistete, was erhielt cö? Zwei Beamten, von denen man die Samm lung der Baar-Gcldcr erwartete, das seitdem in den Tasche der fanatische Mucker der Dankee- und andrer Stae. tcn verschwand! Hören wir schließlich noch, was die Philadelphia "Sunäazr vizpMob" iibcr diese Geschichte zu sagen hat: „Die ganze Partei, die für diesen Beschluß stimmte, besteht aus frechen Heuchlern, welche sich selbst gar nicht an Sonntagcn von Arbeit und Vergnüge fern halten und die sich nicht der religiö sen SonntagSfeicr hingeben, welche sie Andern aufzwingen wollen." „Die Ausstellung wurde nicht als ei ne religiöse begonnen, und es ist eine grobe Anmaßung der ConimissioncrS, zu sagen, daß es ihre Pflicht sei, dm Frem den zu zeigen, daß unser Land ein „christliches" ist, und daß ein „christli cher Sabbath" zur Ausstellung gehört. Die Ausstellung ist ganz weltlich, und wenn die Commission den Fremden die puritanischen Ansichten von Connecticut als Probe amerikanischer Gefühle nd Institutionen vorführen will, so hat sie der Ausstellung einen groben, nngchö rigcu Charaktcrzng gegeben. „Kir che und Staat" sind getrennt bei uns. Aber dicCommissioiicrS unterstehen sich, die Grundsätze der Kirche zn er zwingen, dazu gibt ihnen die Congrc ß - Aktc, die sic schnf, keine Vollmacht." „Was hat die Ausstellung den Anstrengungen der Kirchen und der „christlichen Herrn" zu danken? Welche Kirchen-Gesell fchast hatAklien gezeichnet? Die Com mission weiß sehr gut, daß alle Unter stützungen weltlicher Natur sind. Was kann also die Wuth der Geistlichen scha den, venu die Ausstellung an Sonnta gen offen steht?" Gin Ersparnis; von Millionen. j Es sind drei Vorschläge vor dem Eon grcß, nämlich Verminderung der Ar mee, Herabsetzung ihrcS Solds und Uc bertragung der Jndiancr-Angclegcnhei tcn an dieselbe, welche eine Ersparnis; von Millionen bei der Armee und von einigen Millionen für das Indianer- Bureau jährlich bewirken könne, wenn sie angenommen werden. Außerdem werden diese Maßregel große Refor men sein. Das Schlimme ist nur, daß keine Ausfielst vorhanden ist, daß diesel be im Senat passircn werde ; nur die Uebcrtragung der Indianer-Angelegen hcitcn an die Armee mag durchgehe. Eine statistische Tabelle zeigt, daß das Jndianer-BuM! jetzt 80 für de Trans port on 100 Pfund von New Dork nach Colorado zahlt, wofür daS Qnarlicrmci fter-Departemcnt nur 84.50 ausgibt Von Philadelphia nach dem Rio Gran de zahlt das Bureau 811 ; der O.nar tiermcistcr mir 86.80. Und so ist es überall; das Bureau zahlt fast doppelt so hohe Preise wie die Armcc-Bcrwal tnng für Frachten nach den Grenzen.— General Marcy weist in einem Brief an die Couimitlcc ach, daß der Indianer Dienst im letzte Jahr, wo er noch der Armee zustand, in 1868, nur 8843,000 kostete, während er jetzt 7 Millionen Dollars erfordert. Die Zahl der In dianer hat nicht zugenommen, anßcr die in Alaska hinzugckommcnc, aber der Dienst kostet jetzt neunmal mehr, Wieda mal. Auch das Pensions-Bürea soll an die Armee übertragen werden. Wenn diese Vorschläge zu Gesetzen wer de sollte, würde es sich bald zeigen, welch' ein Unterschied zwischen der Ver waltung durch geprüfte festangestellte Beamte und der von politische Loafern nd Eintagsfliegen ist. Die Corrnp tion würde einen gehörigen Treff crhal tcn. Politische Eonvcntionc. Nachfolgend theilen wir die Tage und Plätze mit, an denen politische Conven tionen gehalten werden: Mai Ig.—Alabama: republikanische Convention, Montgomcr. Mai 17 —National Greenback Eon vcnlion, Indianapolis, Indiana. Mai 17.—National Prohibition Con vention, Clcveland, Ohio. Mai 17.—Tcniiessec: republikanische Convention, Knozvillc- Mai 18.—Kenlncky: republikanische Convention, Lonisville. Mai 24.—Kansas : republikanische Convention, Topeka. Mai 24. —Alabama: republikanische Convention, Montgomery. Mai 24.—Illinois : republikanische Coiiventlo, Syracusc. Juni 14—Republikanische National- Convention, Cincinnati, Ohio. Juni 21—Florida : demokratische Convention, Onincy. Juni 27.—Demokratische National- Convention, St. Louis, Mo. >—n Schluß-Verhandlungen. Folgende Geschäfte vom besonderen Interesse wurden noch während den leg ten Tagen der Gesetzgebung verhandelt: Die Bcrwilligttiigsbill, worunter 85,- 000 zur Vallendllng des Staats-Arse nals, 870,000 für die StaatS-Normcl schule, 820,000 für die CrziehungS-Au stall für schwachsinnige Kinder, 82,000 für die Arbeit - Heimath für blinde Franc wurde in beiden Häusern pas sirt. Wie schon letzte Woche gemeldet, wur den Emile I. Petroff von Philadel phia, und Martin E. Lynott von Lu zerne County als Mitglieder des Hau ses wegen Bestechung in Betreff der „Bovmbill" ausgestoßen, ud zwar Er sterer mit 118 gegen 46 Stimme, nd Letzterer mit 144 gegen 29. Die Bill zur Unterdrückung der Land streicherei wurde passirt. Die sog. „Boom-Bill" passirte beide Häuser. Die Akte, welche dcu Richter des Suprcm Gerichts gestaltet, Countics von einem richterlichen Distrikt nach den andern z übertrage, passirte gleichfalls. Passirt wurde ferner die gemein schaftliche Resolution für Bezahlung der bei der Inauguration des Gouverneurs entstandenen Unkosten. Eine Akte bezüglich der Marksteine auf den Grenzen des Staates. Der Antrag zur Passirung einer Akte für Auferlegung einer Wahl- an Stelle einer Einkommentaze wurde nach einer heftigen Debatte verworfen. Eine der besten Bills welche passirte, war die, daß Minderjährige, welche von einem Wirth sich durch falsche Allers angabe geistige Getränke zu verschaffen suchen, mit Gclv und Gefängnißhaft bc straft werden. Dieses Gesetz ist fchr gut, da die Wirthe jetzt mehr geschützt sind. Passirt wurden auch, eine Akte für Registrirung der Gcburts- und Todes fälle und Eheschließungen durch die Gc siiiidheitsbchörden in den Städte des Staates. Eine Akte bezüglich der Ucbertragung von Anleihen von Städten, BoroughS, Schnldistrikten und Countics. Eine Akte für Rcgulirung der Fracht sätze und deS Fahrgeldes für Personen auf Eisenbahnen von nicht mehr als 15 Meilen Länge. Im Senat wurde der Bericht des Committcs zur Untersuchung der An klagen gegen Senator Bohcr verlesen und auf den Tisch gelegt. Das Com mittce war der Ansicht, daß die Ankla ge nicht gehörig durch Thatsachen be gründet wären, und daß Mr. Boyer mehr im Spaß als im Ernst gesprochen habe, wcßhalb derselbe mit einem Tadel davonkam. Folgende Bills passirtcn noch schließ lich in beiden Häusern: Die Bill, welche 81600 für Schutz und Pflege der Fischzucht vcrwilligt. Die Bill Nro. 225, als Anfang zum Jagd- und Fischcrcigcsctz, wodurch den Gerichten erlaubt wird, den Informan ten die Kosten aufzuerlegen in Fälle, Ivo Anzeige über Störungen in Flüs se einlaufen. Die Bill, welche den Gastivirthe gc stattet, den vierwöchentlichcn Loh ihrer Gäste wegen Schulden mit Beschlag zn belege. Ferner, die Bill, zum Schutz von Ge sundheit nd Erhöhung der Sicherheit von Personen, die in Kahleiimiueu be schäftigt sind. Eine gemeinsame Resolution, wo durch der General-Staatsanwalt ersucht wird, mit einem N'Nt gf nai-rnnlo gegen die Freiheiten der Baltimore, Phi ladelphia und N. I. Eisenbahn vorzu gehen. Senat Bill, zur Bestrafung von Per sonen, welche Drohbriefe absenden und geladene Feuerwaffen gegen andere Per sonen richte. Centennial-Berichte. Die Committce der Centennial-Com- Mission für Transportation, Hotel Ac comodatio ic., dessen Vorsitzender Herr Frcnch von Mississippi ist, stattete letzte Woche einen, sehr langen Bericht ab, welcher in Pamphlet-Form im ganzen Lande vertheilt werden soll. Danach kann Philadelphia selbst zu derselben Zeit 118,000 n' mit Umgebung 150,- 000 Gäste beherbergen. DaS Commit tcc schätzt dabei sehr niedrig ; es rechnet auf die Hotels nur 15,000 ; die „Ccn tcnnial Lodging Houfc Agentur" 20,- 000; Privat-Familien, die Freunde aufnehme, 40,000; Kosthäuser 13,- 000; „Camp der Patrons of Husban dry" 5000 und Camp Scott 5000 Per sonen. Die Preise für Nachtquartiere diffcrircn zwischen 50 Cents und 81.25 per Nacht und für Nacht-Onarticr, Frühstück und Abcndbrod in Privat- Häusern und den durch jene Agentur nachgewiesenen Kosthäuscrn nicht mehr wie 82.50. Die Passagier-Eisenbahnen können 40,000 Personen stündlich nach dem Platze befördern und kann man für 50 Cts. mit einem Micthswagen nach ir gend einem Theile der Stadt fahren. Auch auf der PhiladclphiacrAusstel lung wird, wie auf der Wiener, ein Ne bhl-Horn sein, das am Abend den Be sucher verkünden wird, daß es Zeit zum Heimgehen sei. In der Maschinen-Halle tviirdc die Krupp sche ausgepackt. Fünf Lafette standen im deutschen Departement be reits umher, darunter zwei kleinere für Vcrggcschützc und drei für Feldgeschütze. Eine dieser Lafetten ist ganz aus Stahl constrnirt nd ist gerade so ausgestattet, wie die der beiden von Hr. Krupp erst vor Kurzem dem Deutschen Kaiser zum Geschenk gemachten Feldgeschütze.' Die Feldgeschütze sind sämmtlich s. g. fahren de Geschütze, welche auf jeder Seite zwi schen der Laffctcnivand und dem Rade Sitze für einen Artilleristen habe, wäh rend drei weitere Kanonicrc auf dem Protzkasten bequeme Sitze finden. Die Laffettcnwändc sind ans Eisen resp. Stahl constrnirt. Das Protzloch ist dasselbe wie bei den hölzernen Blockla fctten; die Richtniaschiue besteht aus zwei in einander gehende Schrauben von verschiedenem Gewinde, deren Kopf mit der Richt-Sohle in Verbindung steht. Die Schrauben ermöglichen ein sehr schnelles Verändern der Elcvation. Eine Hcmmvorrichtung neuerer Eon structiou wird durch eine an der Brust der Laffcttc angebrachte Kurbel gestellt. Der Protznagcl, der die Form eines Hakens hat, ist am Ende der Mittlsteifc angebracht. Der Protzkastcn, sowie alle Theile der Protze mit Ausnahme der Radspeichen und deS Radkranzes sind aus Eise con strnirt. Das vicrpfüudigc mit 21Z. gc versehene Gußstahl - Geschützrohr, welches kürzlich eingelegt winde, läuft von dcu Schildzapfeu an konisch ach vor zu, hat also keinen Kopf. Das Korn steht auf der rechten Seite des langen Feldes, etwa 2j Zoll von den Schildzapfeu und der Aufsatz mit Ein richtung zur Seiten - Verschiebung ist deshalb ebenfalls rechts eben dem Hin teren Ende der Seele deS Rohres ange bracht. In der Maschinen-Halle ist eine der erst vor wenige Jahren erfundenen und bewährten Diamand-Bohr-Maschiucn ausgestellt. Diese Bohrer sind hohl und habe eine Länge von 12 Fuß, so daß sie einen Kern von bedeutender Län ge ausbohren. Neben der ermähnten Bohrmaschine steht ein solcher 12 Fuß langer Kern von LZ Zoll Durchmesser, an welche die Schichte des durchbohr ten Gesteines genau zu sehen find. Daneben steht das Modell eines Go biet'schc Coke Ofens, ivie sie jetzt in den Kohle - Regionen zur Verwandeln des Kohlenstaubes und von Kohlen überhaupt in Coke für Hochöfen mit be deutendem Ersparnis! an Kohlen und Ar beit gebraucht werden. Die daneben lie genden Coke-Probe finden den Beifall aller Kenner. Es sind von dem Ccntcnnial Board of Finance für die Ausstellung im Gan zen etwa 2o Dctectives angestellt wor den, die unter einem Chef stehen wer den. Der Gchciin-Polizist Tilly von New Nork ist zu dieser Stelle ernannt worden. Will wieder erwählt werde. Emile I. Petroff von Philadelphia, ein Mitglied der letzten Staats-Gcsctz gebung, welcher erst letzte Woche wegen Bestechung von jenem Körper ausgesto ßen worden ist, ist wieder als Candidat für dieselbe Stelle aufgetreten! Wie ei Man, der von einem Körper als noto rischer Verbrecher ausgestoßen wurde, die Frechheit haben kann, wiederum als Candidat nnfzntrctcn, ist uns ein Räth sel. In Philadelphia erwählen sie je doch die größten Spitzbuben, Diebe und Schurken ; und da Petroff seine Anhän ger vermuthlich als eben solche Subjekte betrachtet, so hat er alle Aussichten, ivie dcr erwählt zu werde.—l der ganzen Philadelphia Delegation des HauscS und Senats Ware blos zwei chrcnhafle Männer, auf dcucn kein Verdacht der Bestechung liegt, nämlich die Herren Spciccr und F nunc c. Alle an dere waren keine Pfifferling werth, und eine Schande für ihre Stadt. Zeichen desFortschrittS.—Dcr„Ria ding Adler," das älteste deutsche Blatt in Amerika-die erste Nummer des Blat tes erschien am 29sten November, 1796 —welcher seit mehreren Jahren dasselbe Druckerei Gebäude mit dem täglichen "Ueaäing Uaxle" und andere englischen Zeitungen innehatte, steht im Begriff, wieder für sich selber „aufzusetzen," da dessen würdiger Herausgeber, Hr. W mz S. Ritter, ein elegantes, fünf Stock werk hohes und bcquemlichcs Gebäude an der Ecke der Sechsten und Court Straße zu Reading im Laufe dieses Sommers errichten wird. Hr. R. be zahlte für de Grund allein auf welchem die neue Druckerei gelmut wird, 810,000, woraus ersichtlich ist. daß der Platz ein sehr passender sei muß. Der „Adler" ist eines der kernfeste demokratischen Blätter dieses Landes, und hat während den vielen Jahren seines Bestehens, uns rer Partei immer redlich und treu zur Segtegestande.—Wir wünschen unserm College de besten Erfolg. Feuer in Port. Auch im benach barten Jork war am Sonntag ein gro ßes Feuer indem die ausgedehnten Ak kcrban- und Maschinen-Fabrik des Hrn. Farquhar zerstört wurde, wobei Hr. F. einen Verlust von 8103,000 erleidet. Das Eigenthum war blos für 827,000 versichert. Das St. Charles Hotel wurde ebenfalls bedeutend beschädigt, sowie mehrere Fräincgebäudc und eine Quantität Bauholz zerstört, waö einen Verlust von 810,000 verursachte. Man glaubt, daß das Feuer durch Brandstif ter angelegt worden sei. Ein hundert und sechzig Arbeiter sind dadurch be schäftigungslos geworden. Wieder ein großes Feuer in So merset. In Fleck sc Picking's Eisen gießerei zn Somerset, Pa., brach am Donnerstag ein Feuer aus, wobei die Gießerei und dreißig Gebäude zerstört wurden. Das Feuer dauerte drei Stun den und tobte schrecklich. Der Verlust wird aus 8200,000 veranschlagt, und ist blos für 875,000 versichert. Siebcn zchu Familien sind dadurch obdachlos geworden. Und noch ein Feuer I Wiederum ist ein Feuer i Williamsport ausge brochen, und zwar am Sonntag Abend in dem Bretlcrhof der Herren Barrows sc Co., wobei achtzehn Millionen Fuß Breiter und Bauholz zerstört wurden. —Wie das Feuer entstand, wird nicht gesagt. Der Verlust beläuft sich ans mehr denn 8300,000. Liberal. —Die Pennsylvania Eisen bahn-Compagnie hat beschlossen, die Soldaten welche im Mexikanischen Krieg kämpften, frei nach dem Ccntcnnial und wieder zurück zu fahren, sofern sie gchö- I rige Zeugnisse aufweisen können.' (Korrespondenz der Pa. „Staato-Zltung."> DleGonntagsfragederPhiladelphier Weltansstellunz entschieden. Philadelphia, April 29, '76. Die große Frage, welche seit zwei Jahren eine offene war, ob nämlich die Ausstellung an Sonntagcn offen oder geschlossen fein solle, ist gestern von der 11. 8. Cciitennial - Commission entschiede worden,'und zwar dahin, daß die Ansstcllniig geschlossen bleibt * Alle Proteste der freisinnig Dcnkcudcn, alle Vorstellungen, doch den arbeitenden Klassen der Bevölkerungen, die ohne große Opfer zu bringe eben nur dcu Sonntag zum Besuche frei haben;- alle Mahnungen, doch endlich einmal von der finster, puritanischen Anschau ung zurückzukommen, die de Sonntag zu jenem Zerrbildc gemacht hat, daß er hierzulande leider noch immer ist, dazu gestempelt von Finsterlingen, die ivo möglich jetzt noch jene Ncu-England Ge setze gutheißen, nach denen es z. B. dem Manne bei schwerer Strafe verboten war, seine Frau am „Sabbath" zu küs se, Alles, Alles, was dagegen ins Gewicht fällt, hat jene wahnsinnige Ent scheidung nicht hindern können. I ei-, er hitzigen Debatte haben die Befür worter der Freisinnige, einer gebildeten Nation würdigen Auffassung, noch alle Gründe in die Wagfchanlc geworfen, selbst die Finanzfragc wurde ernstlich in Erinnerung gebracht, da der Ausfall von 26 Sonntagen eine sehr beträcht liche Ausfall in de Einnahmen im Gefolge haben muß, doch cS war im Vornherein ein vollkommen hoffuungs nungsloscr Kampf; ivcr daS Material, ans der dies Commissi zum großen Theil zusammengesetzt ist, ein wenig nä her beleuchtet, konnte über den Aus gang nicht lange im Zweifel sein. Von 36 Mitgliedern, die stimmten ( mch rercenthielte sich der Abstimmung, was immer ein Zeichen miserabler Gesinnung ist —) stimmten nur Nc u n für dcu Minorikälsraport des Commiltccs, die übrige Sicbenundzwauzig aber für den Majoritätsraport, nämlich die Ausstellung z schließe. Welche Argumente von den Gegnern der Freiheit, von de Feinden deS ar men ManneS, vorgebracht wurden, um diese Beschluß zn rechtfertigen, ist kaum nöthig, anzufangen; man kennt sie ja. diese nichtssagenden Phrase, die immer und immer wiedergekäuet werden, wen es sich darum handelt, dcu Sonntag sei nes spezifisch amerikanischen Gepräges, d. h. wic.ih das Miickcrthiim nd das Knownothingthlinl haben ivill, zu ent kleiden. I diesem Falle kamen aber noch einige neue Gründe zur Geltung. So sagte z. B. Herr Campbell von In diana, der Sekretär der Commission: „Wenn die Ausstellung an Sonntagcn offen wäre, so würden die Livo-poiat von Rcw-Rork und die "Llunii" von Baltimore nd Harritburg ihrcSchaa rcn nach Philadelphia senden, und Ncw- Aork würde n Sonntagen eine ganz moralische Stadt sein!" Du lieber Gott! Als ob die größten Spitzbuben unter den arme Klassen zu finden wä re ! Wen wir schließlich noch an führe, daß ein Mitglied sagte, der schlechte finanzielle Erfolg der Wiener Ausstellung sei die Strafe dafür gewe sen, daß man dort die Sonntage freige geben, als ob die Einnahme größer geivcsc wäre, wenn man 26 Sonntage mit dem thalsächlich größten Besuche ansgclasstii, und statt dessen gebetet hätte, wenn wir erwähnen, daß so gar mit Gottes Zorn gedroht wurde, der wohl im Stande wäre, irgend einen Blitzstrahl herabzusenden, und das gan ze Cenlennial-Vcrgnügcn zu Schande zu mache, so ist dies wohl genug, um jeden vcrnünstigen Menschen den Unver stand dieser Gebildet scinwollende klar zu machen. Wir brauchen auch nicht die vortrefflichen Argumente die von den lvcnigcn Freunden der Freiheit-nnd Gleichheit in der Commission vorge bracht ivnrdcn, nochmals bespreche, jeder vernünftige und billig denkende Mann kennt sie; denn sie liegen in der Natur der Sache; aber man sagt, gegen den Unverstand kämpfen auch die Götter umsonst! Daß die Schließung der Ausstellung an Sonntagcn auch eine sehr empfind lichcnVerlust in de Einnahme herbei führen muß, ist klar, denn glaube man ja nicht, daß die Leute, die des Sonn tags gekommen wäre,statt dessen in der Woche kämen. Die Mehrzahl der Ar beiter und Derjenigen überhaupt, die von ihrem Wochcnverdieiiste leben, wer de im günstigsten Falle einmal einen Wochentag opfern, während sie sonst gewiß drei oder mehrere Sonntage dazu ntrwandt hätten. I Wien ivie in Pa ris war der Besuch a Sonntagcn stets fast Doppelt so groß, als an Wochenta gen. Hier könnte man fast jedem Sonn tag 100,000 Besucher rechnen, also ein Ausfall von 26 mal 850.000, --- 81,300,000, daher sicher über eine M i l - lion.Dollars. In Bezug darauf sagte Herr Donald so, von Idaho, bevor zur Abstimmung geschritten wurde: „Ich bi über - zeugt, wenn wir auch jetzt entscheiden, die Ausstellung an Sonntagen z u s chließcn, daß, ehe drei Monate verge he n, M i t g l i c d c r dcrCommis - sion init dem Borschlag kom men werde, diesen Beschluß zu widerrufe, weil die Fi nanzfrage es nöthig mache. Dann aber, meine Herren, werd ich sicher Dagegen stimmen, wenn der Vorschlag aus solchen Motiven gemacht wird!" Am Schlüsse der Sitzung wurde der Antrag gestellt, den AusslellungSplatz mir'aufgmommen zi!erden. Sie hat indes sen nichts on ihrem Interesse verloren. D. Red^ an Sonntagcn, ohne Eintrittsgeld, of fen zu lassen, dagegen die Gebäude und Restaurationen zuzuschließen. Dieser Antrag, mit dem Amendment, die Re staurationen ebenfalls offen zu lassen, da viele Aussteller und Angestellte dort boaräen, wnrdc schliestlich ange nommen, und was ist niiu das Ende? Die Tausende und Tausende, die de Sonntag angenommen hätten, um sich bei der Ausstellung z belehre, werden jetzt am Sonntag, Ivo es kein Eintritts geld kostet, den AusstcUungsplatz besu che, werde, da cS auch außerhalb der Gebäudeallerlei zusehen giebt, sich da mit begnüge, diese von außcii anzu schauen, und werden daS Geld, das sie an Eintrittsgeld erspare, in den Re staurationen, anstatt zur Stärkung der Seele, zur Stärkung deS Körper aus geben! Das ist des Pudel's Kern! Für Diejenige, die es intercssirt, ge ben vir die Namen der CoinniissionS- Mitglieder, welche Für Offenhalte der Ausstellungen am Sonntag stimmten, nämlich die Herreu Nelson, Albabama; Lawrrnrr, Arkansas; Ereigh, California; Paul, Colorado; Donalds, Idaho; Wil liams, Minnesota; Woolman, Mon tana ; Gurney, Süd-Carolina: Evans, Waschington Territory—9. Dagegrn, die Herren McEormick,Arizoia; Hawley,Con necticut; Burbank, Dakota; Dexter, Distrikt Columbia ; Osborn, Florida; Hillycr, Illinois; Campbell, Indiana; Lowry, Iowa: Martin, Kansas; Mal lory,Kentucky: Lynch, Louisiana; Nye, Maine; Latrobr, Maryland; Spoo nrr, Massachusetts ; Frcnch, Mississip pi; Moody, Nebraska: HaincS,Neva da; Aimball, Ncw-Aork; Grisfith, Ohio; Morrcll, Pennsylvania; Corliß, Rhode Island; Parsons, Tezas; Hay dc, Utah; Goldfmith, Vermont; Holliday, Virginia; Botcler, West- Virginia i Rtwood, Wisconsin—27. Aachtra g. In der Sitzung vom 29. April wurde die Widcrcriväguug des obigen Beschluß scs beantragt und der Antrag angenvin nie. Da hierdurch die ganze Angele gchcit iviedcr vor die Commission ge bracht war, so stellte Couimissär Mallo ry vonKcntucky als Substitut folgende Antrag: „Dcr Ailsstelllingsplatz und die A u sstc llnngsgc bä u de bleiben am „Sabbath" gcschlossc n," und dieser Antrag wurde angenommen! Hans Sachs. Eine derbe Sprache. Die in Canto, Ohio erscheinende „Staatszcitniig" führt in ihrer Num mer vom 12tcu April eine ziemlich der be Sprache in Betreff mancher Leser jenes Blattes, und theilt dieselbe in fol gende Abtheilungen ein: I) Der gewöhnliche Arbeiter und Ge schäftsmann ist cinrr der besten Kunden, er ist zufrieden mit dem, waS ihm die Zeitung bietet, und hat natürlichen Ver stand genug, um zu beurtheilen, ob der Redakteur seinem Fache gewachsen nd die Zeitung seine Bedürfnisse befriedigt. Ist dieses der Fall, so bezahlt er pünkt lich sei Abonnements-Geld nd küm mert sich wenig oder gar nicht um den Redakteur. 2) Ist die Klasse der übergescheidten Dcnlschcii. die daS Gras wachse höre. Diese wolle Alles besser wisse, tadeln alles was in einer kleinstädtischen Zei tung steht und blicken mit einer Art Verachtung af dieselbe herab, weil sie das tägliche Blattlaus einer größere Stadt mithalten. Finden sie aber gar einen Artikel in der Lokalzeitung, der bereits in einem täglichen Blatte gestan den hat, so ist ganz der Teufel los, da heißt es gleich, da steht auch nichts in diesem Lumpcnblatt, als was wir vor sechs Monaten zurück schon gelesen ha ben, und dann wird auf Rcgiernngs kosten darauf IoS geschimpst. Im Durchschnitt können diese Sorte No. 2, wenn es zum Klappen kommt, nicht ein mal zehn Wörter richtig deutsch schrei ben, befitze aber dafür eine desto grö ßere Portio Unverschämtheit. 3) Dies ist die Klasse der „Dead Beat." Diese halten nie ein Blatt mit, wenn sie dafür bezahle sollen, lesen es entweder in einem Biersalon, borgen es bei dem Nachbar, oder stehlen es irgend wo, wenn sich ihnen Gelegenheit dazu bietet. Wenn sie das Blatt in einem Salon gelesen haben, oder es dem Nach bar zurück bringe, schimpfen sie . wie ein Bürstenbinder auf das „Lumpcn blatt", da jederzeit etwas darin ist, was nicht ihrem Geschmack entspricht. 4) Ist die Klasse der etwas über spannten Deutschen, die sich imitier ein bilden es beziehe sich alles was sie lesen auf sie selbst. Die ste und letzte Abtheilung welche unser College anführt, bezicht sich auf die Politiker, die, wen sie sehen, daß der Redakteur offen und frei „von der Leber spricht," ihnen allen zu Gebote stehenden Mittel anwende, um diesen geschäftlich z rninircn. Zwei Abtheilungen oder Klassen hat indessen die Ohio „Staätszeitung" ver gesse, nämlich, die,. Mißgönner, die eS dem Redakteur mißgönnen, wenn er ein Geschenk bekommt, und die Hagestolze Simpeln, die nicht mehr deutsch sein wollen, denen man es aber schon an der Stirne ansieht, tvcs Geistes Kinder sie sind. Ein sauberer Mayor. Mayor Phillips von Allegheny scheint ei ganz sauberes Bürschchcn, eine Art Helfershelfer der Spitzbuben zu sei. Erst vor einigen Tagen entließ er einen seiner Polizisten, weil dieser nach einem Flüchtling der ausreiße wollte, geschos sen hatte! Als Grund' gibt er an, der Polizist hätte ja auch jemand sonst tref fen können! Wie vorsichtig! Man sollte den Mann cinbalsamiren. Ei MordProZrß.— Letzten Donner stag begann in Pottsvillc der Mord- Prozeß der Mörder des Polizisten Nost von Tamaqna. Es herrscht dort große Aufregung infolge der Thatsache, daß einer der Angeklagten, Kcrriga, Der jenige ist, welcher leßtcn Winter die ge heimen Operationen nd Pläne der „Molly - Maguircs" enthüllte. Das Gefängniß wird von einer starken Poli zrimacht bewacht? iLorale Neuigkeiten. LaitcaSter, Pa. Do nncrsta g, Mai 11,1876. Schützen am Knallen. Letz tcn Mittwoch hatte die Lancaster Schü tzen wieder ei Probcschießcn in Tell's Hain, welchem fast sämmtliche Mitglie der beiwohnten, und großeHeiterkcitda bei herrschte. Die Herren Wm. Schul ze, Wm. Röhm und C. F. Rees mach ten die meisten Ringe; der Erstere 67, der Zweite 61, und der Letztere 41 in 12 Schüsse. Bully für die wackere Schützen. Psaff Brecher hält heute (Donners tag) Abend einen Bortrag in der Fnl ton-Halle zu Lancaster, über „Religion und Erziehung." Ein Man welcher wegen Ehebruch schon vor dem öffentli che Pranger stand, ein Geistlicher noch sogar, hält also einen Vortrag über Religio! Und da gibt's noch Leu te, die ih höre wolle?, Ist denn die Menschheit so gottvergessen schlecht? Pfui der Schande, einem solchen Scheußal noch Gehör zu schenke! Wir sagen Scheußal; den wurde es nicht durch Zeuge klar und deutlich bewie c, daß Becchcr vor Gott und der Welt die größte Scha ndthatcn getrieben hat? Blühende Wohlthätigkcits-Gesell schasten.-Die deutsche St. Petrus Unser stützungS-GeseNschaft in Lankastcr ist un streitig eine der erfolgreichsten und blü hcnstcn Gesellschaften im Staat. Sie zählt jetzt 248 Mitglieder, und besitzt ein Kapital von beinahe 85,700, gewiß ein schöner Beweis des guten Zustandes des Vereins. Dieser schöne Erfolg nd das Wachsthum der Gesellschaft, ist haupt sächlich den unermüdliche Bemühungen der Mitglieder, ivie auch der Beamten, die die größte Anerkennung verdienen, zu verdanke. Vorletzten Montag fand iviedcr die jährliche Wahl kür Beamten der Gesell schaft statt, ivobci folgende Herren er wählt wurden: Präsident. Adam Fin ger ; Vize-Präsident, Philipp Finger; Sekretär, Joseph Jakob; Schatzmeister, Charles Nothweiler; stehendes Commit tce, Ad. Bender, Andr. Walter, Hein rich Drachbar. jun., Karl Schwarz. John Früh, .V. Rütschi, Leonard Schmidt nd Peter Scheid 11. Wenn man annimmt, daß der Präsi dent dieser Gesellschaft diesmal zum 15- tcn Male, der Sekretär zum 20ste Ma le, nd der Schatzmeister zum loten Mal erwählt wurde, und auch die übrige Beamten lauter tüchtige Leute sind, so jst das ein Zeichen, daß man großes Zu traue in dieselben setzt, und solches sei teu bei anderen.Vereinen findet. Der Schweizer „Grütli-Berein" von Laucastcr hielt gleichfalls letzte Woche eine Wahl für Beamten, und erwählte folgende Herren: Präsident, Albert Wetter; Vice Präsident, Cassimir Lich ti; 1. Sekretär, Robert Wetter; 2. Sekretär, Heinrich Nohrcr; Schatzmei ster, Franz Ursprung; Botschafter, Gott lieb Schmid, senior. Ans dem letzten Jahresbericht ist ersichtlich, daß der Ver ein die erfreulichste Fortschritte macht, sowohl in finanzieller Beziehung, als auch in der Zahl seiner Mitglieder. Räubereien.— Eine beträchtliche An zahl Stores nd Offices sind in Neuster Zeit in verschiedenen Theilen von Lan kastcr County beraubt worden, ohne der Diebe habhaft z werden. Am Donnerstag Abend wurde der Store des Herr G W. Hcnsel sc Sohn in Quarryville erbrochen, und um ohn gcfähr 84 00 in Geld, und alle Briese, die sich in der Postoffice (welche im Store gehalten ist,) befanden, geraubt. Von den Waaren ist, so viel mau weiß, nichts gestohlen worden. Der Store des Hrn. C Geiger, etwa eine achtel Meile von Hr. Hcnscl s ent fernt, wurde gleichfalls erbrochen, und trotzdem drei Männer darin schliefe, um 830 in Geld beraubt. I die Office des Hrn. Dan. D. Heß in demselben Städtchen, wurde gleich falls eingebrochen, aber die Diebe fan den nichts um mitznnchmcn. Zn Bird-in-Hand wurde die Kohlen- Office des I. O. Brunncr aufgebrochen, allein die Diebe erhielte bloS zwanzig Cents für ihre Mühe. Von da nahmen sie eine Art und Messel, und (wie man vermuthet) sprengte damit die Thüre der Pennsylvania Eisenbahn Ticketoffice auf, luden ganz gemüthlich die eiserne Säfe (Geldschrank) auf einen sog. Lx proW-'l'ruolc, fuhren etwa eine viertel Meile westwärts, nd sprengten den Safe mit Pulver ans. Hier gelang es ihnen, ohngcfähr 813 in Geld zu bc kommen; die Rail-Road Tickets streu ten sie umher. Auch Manheim blieb nicht verschont. Um 4 Uhr am selbe Morgen wurde die Wohnung des Hrn. John Bambec ger besucht, in welche der Dieb durch ein Fenster gelang. Nachdem die vordere Thüre geöffnet, und der Schlüssel aus wendig hineingesteckt worden war, ging er in die Schlafstube des Hrn. 8., ohne ihn zu wecken, und stahl 81.00 ans des sen Hosetaschc. AIS er aber auch in das Schlafzimmer der Schwiegermutter des Hrn. B. dringen wollte, wachte dieselbe auf, wodurch der Dieb verscheucht, und lief davon. Er wurde von der Familie gefchcn, als er nach dem Bahnhof lief. I den Keller des Hrn. Jakob Klein daselbst, wurde ebenfalls eingebrochen, nd eine Quantität Wein nd Liqnöre daraus entwendet. Schreckliches Feuer nahe Litiz. Nahe Litiz. Laucastcr Connty, brach am vorleßtcn Dienstag Mvrgen um etwa 2 Uhr ein schreckliches Feuer ans, indem die große Scheuer des Ehrw. Christian Bombcrger, ein Mcnnoiiitcn-Prediger, in Flammen gerathen war, und gänzlich zerstört wurde. Das Traurigste ist, daß 52 Stück Vieh in den Flamme inka me, und viele Hundert Büschel War zen sowie 2V Tonnen Heu, 800 Busche! Welschkorn, 700 Büschel Hafer,. s. w., Dreschmaschine, Pferdegeschirre, Wa- gen, Pflüge, u. s. w., u. s. w., mitver brannten. Unter dem Vieh befanden sich 8 Stück fette Vieh. 7 schöne Milch- Kuhe. 2 Kälber. 2 Rinder, 2 Bullen. 30 Schafe, und 1 Füllen. 8 Pferde und 8 fette Stiere waren glücklicherweise nicht >n der Scheuer als sie abbrannte. In einem NcbcnstaN durch welchen man zu gehen hatte, um in den' Scheuerhof zu gelangen, fand man eine Mähre nebst Fülle, welche unbeschädigt geblieben waren. Dieses führt zu der Venn thung, daß diese beide aus dem Stall geführt wurden mit der Absicht sie zu stehle, und dann die Scheuer vom Brandstifter angezündet wnrdc. Hrn. Bomberger'S Verlust ist etwa 86.500. und ist nicht versichert. Ein Sohn de Hrn. B. entdeckte das Feuer zucrst. al lein n eine Rettung war nicht zu den ken. Eine sehr große Anzahl Nachbarn waren herbeigeeilt, m zn helfen, nd es gibt sich unter denselben die größte Sympathie für den Schwerbclroffcne knnd. Jammerschade ist es nur, daß der oder die Brandstifter nicht ertappt werden tonnten. Eine Grand-Jury von der rechten Sorte. Die Grand-Jnry der letzthin in Lan kaster tagenden Court, entledigte sich ih rcr Pflicht aus eine höchst angemessene und würdige Weise; ja, wir zweifeln, ob och je eine Grand-Jury so „frei von der Leber" gesprochen hat. als diese. Nachstehend lasse wir eine kurze Ueber sicht des wichtigsten Theils ihres Be richts folgen: Es wurden 106 Anklagen (Litis) der Grand-Jury vorgelegt, von denen sie 71 für truv bills erklärte; 34 wurden igno rirt nd eine zurückgezogen. Die Grand-Jury meint, viele der An klagen hätten von den Friedensrichtern geschlichtet, und nicht vor die Court ge bracht werden sollen. Gegen den Distrikt-Anwalt Johnson fand sie eine ruo Kill, nd wird darauf angctragen, daß er (wegen Fälschung von Bürgcrschcinc) prozessirt lvcrdc. Dcr„Kindcrhcimath" unter der treff lichen Leitung der Frau Kram pH, zollt die Grand-Jury großes Lob. Al les in und um daS Gebäude sehe rein lich und nett anS, während die Kinder sich recht heimisch zu fühlen schiene. Auch die Verwaltung des Armenhau ses wird belobt, allein auf de Bau des neuen Hospitalgebäudcs, das eine bedeu tende Summe gekostet hat, ist die Grand- Jury nicht sehr gut gestimmt. Sie meint, Hr. Pcipcr und seine College von der Armenhansbchördc könnten wohl stolz auf das Denkmal sein, aber für diesen Stolz hätte die Tarzahlcr ziemlich theuer zu bezahle. Dem Co traktor des Gebäudes wurden 8250.00 bezahlt, m einGer üst aufzustc l l e, welches hätte nncntgcldlich gesche hen solle. (Das ist gerade so, als wenn mau einen Schuhinachcr anstellt um eine. Schuh zu machen, und dieser verlangt eine besondere Bezahlung für Benutzung seines Lcistcs und andrer Werkzeuge!) Auch mit der Verwaltung der Ar menhans-Farm ist die Grand-Jnry nicht zufrieden. Die Verwalter kauften näm lich Vieh von einem gewissen Levi Sc scnig, der daS Wuchergeschäft an dem FF. versteht, wofür er—wie die Direk toren selbst jetzt sagen- 81.00 per hun dert Pfund m-e h r erhielt, als es werth war! Die Bücher und Rechnungen sol len ebenfalls auf eine höchst schmachvolle Weise geführt sein. Auch die Herren Flinn Sc Brcnnewan werde „über die Kohlen gezogen," weil sie eine Rechnung von 822,000 gegen das County i'ür Errichtung eine Dampf kessels und andrer Arbeit im neuen Ar menhaus einrichtete, welche Arbeit aber dem geschlossenen Contrakt bei weitem nicht entspreche. Die Direktoren des Armenhauses bc- - kommen gleichfalls eine starken Rüffel von der Grand-Jnry wegen grober Ver nachlässigung ihrer Pflichten, und we gen ihrer straffälligen Verschwendungs sucht. 8250.00 wurden füx eine Land karte bezahlt, um im Armenhaus auf gehängt zu werden! (Hat man noch je von größeren Simpeln wie diese Armen haus-Direktoren—man besser sage Ar menhaus-Verschwender gehört? Nicht minder tadclnswerth ist die Ver waltung des Gefängnisses, wo dicGrand- Jury eine Masse Tabak entdeckte, der untauglich und nicht genießbar, ja, zum Theil ganz faul ist, für welchen 14 Cents bezahlt wurde, der aber blos sechs Cents werth ist. Derselbe wurde mit Zigarren eingehandelt, ybcr man hat noch keine Rechnung darüber abgeschlos sen ! Es sollen etwa 21,000 Pfund Ta bak, und 759,150 Zigarren vorräthig sein. Uebcrhaupt soll aber der Vorrath des rohe und sabrizirte Materials bei weitem nicht so groß sein, a l s w i e d i e G e f ä n g n i ß-B e h ö r dein i hrcm Ia hre sb er icht a n gab!—Da liegt ein offenbarer Schwin del dahinten, worauf auch die Grand- Jury klar genug hindeutet, und eine strenge Untersuchung verlangt. Schließlich empfiehlt die Grand-Jnry noch die Errichtung eines neuen Anbau es an das Gefängniß für den Verwalter desselben, allein innerhalb dessenMaucr. Der Bericht hat großes Aufsehen in der Court erregt als er verlesen wurde, so daß selbst Richtcr Livingston dicGrand- Jury belobte. Aber noch größeres Auf sehen würde es erregen, wenn all der Schwindel nd Betrug, den die repu blikanische Connty-Beamtc von Lan kaster schon seit viele Jahre getrieben, endlich einmal aufgedeckt werde —Wür de es aber etwas nützen? Kirchliches. Der Ehrl, Pastor Schantzvon Palmyra, Lebanon Coun y, welcher seit 7 Jahren als Präsident der lth> Distrikt-Synode fungirte, wur de letzte Woche wiederum von jenem Körper als Präsident erwählt; er lehn te jedoch diese Ehre ab, nd bat ent schuldigt zu werden, da er das Amt schon so lange verwaltet habe. Man erwähl te sodann den Ehrw. Pastor Schmauck von Lebanon an seine Stelle.
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