Jahrgang 4. Die Vennsylvanische StaatSzeltnng. I. Ctsonon llikkrm, Lox 10, erscheint irden Donnerstag, und kostet 82.00 per Jahr, zahlbar innerHaid de Jahre, nnd 82.SV ach Berfluß de Jahrgang. ' Einzelne remplarrn, eut per Stück. Keine Sudscriptionen erde für weniger l sechs Monaten angenommen; auch kann Niemand da Blatt abbestellen, bis alle Rück stände bezahlt sind. ..r . .. .! . I . Norddeutscher Lloyd. Regelmäßige Dampfschifffobrt zwischen Bremen und Baltimore, via Sonthnmpton, durch die eigenfür diese Zweck der Elyde eitaulen. mit allen Erfordernissen versehenen, neuen eisernen Post-Dampfschiffe von 2500 Tgnnen: „Baltimore." ckapt. Meyrr. „Berlin," „ Puischer. „Ohio," Meyer. „Leipzig," „ Hosfmann. „Braunschweig," „ Unbüisch. „Nürnberg," „ Jäger. Die Erpebitio findet statt wie folgt i Von Bremen: Von Baltimore: „Leipzig." MäezB,'76. April k, '76. „Ohio." ~ 22. .. „ t 5. „ „vraunschweig April 5. „ „ 29. „ „Nürnberg," „ 19.,, Ma!l3. „ „Leipzig." Mai 3... „ 27.,. „Ohio." .. 17. .. Juni M „ Nachmittag von Baltimore.^ Vermittelst dieser Dampfte werden Passagier nach Bremen, Southampton, London nd Hav vassagr Prrise: EajUt Gold, Cajüle 9>> Gold. Von Bremenser BaMmore. Zwischendeck 832 Eourant. Ret o n r^- B >l l c Eajüte ' 818 Gold. Zwischendeck 858.50 Eonrant, Bl7O Gold.''' Zwischendeck, 853.50 Eourant. Hälftr. A. Schnmnchcr sc Comp., No. 9, S.EharieS Str., Baltimore, Md. Fr. Wm. LieSman, 112 Mary Avenue, Harrisburg, Pa. PH. C. Ranninger, Nro. 111 Nord Prinrc Straße, Lancaster. Dezrmber 2V. 1375-11. Mnliooil, Uinv Lost, liim liestoretl. eclilion ot Dr. <Zal?r - D. LKUiZsIXX sc SOX. 41 Lt., hlerv Ikorli, Dost Lox 4586. Tuly 2S, 1875-IV. John Dönges' Hotel, 4034 sc 4030 Girard Avenue, Philadelphia. MärzSo.tL7s-IZ.- Stephan Hartmaier's Hotel, 441 L sc 4414 Lancastcr Avenue, West-Philadelphia. Mär, SV. 1576-IJ. Friedrich Dockenwadel, Union-Hotel, Elke der Tancy und Brown Sträpe, (zwischen der 26. und 27. Str.,) Philadelphia. März30.1876-tf. Georg G. 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Readlug, Pa., Manufatturer und Patent-Inhaber von D a,u pf- Waschmaschinen, benachrichtigen das Publikum, daß sie Staats-, Eountv- ud Towisschip.Patentrechte lücksicht lich ihrer Erfindung verkaufe, und offcrtren hirrmtt zum Verkaufe das Eounty-Recht des Eounty Dauvhi. Pa., oder Theile und TownschipS desielben, wodurch der Käufer daS Recht erwirbt für 17 Jahre laug, diese Maschi ne ausschließlich in seinem gekauften Territo rium zu verfertigen und zu erlaufen. Jede Weiler gewünschte Auskunft, sowie die VrrkaiifS bedinaunaen u. f. w. werden jrdem Applikanten in dieser Druckerei mitgrlheiltwerden. Diese Dampf-Wasch-Maschine üdertrifft jede andere bis seht erfundene Masch-Maschine in jeder Beziehung, daHZMArdeil des Maschens ohne Beihülfe, und MMch durch Dampfkraft errichtet, welche diese Maschine entwickelt, und hat die Bewunderung und ollste Billigung ei c Jeden erhalten, welcher deren Arbelt gese hen hat. 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Nimmer preist man dich genug; Blumen pflanzest du am Grabe, Streu st sie über s Leichentuch Rings nmhcr i alle Ganen Weckt dei Ruf all' Leben wach; Prangend schreibst das auf die Aue, Daß er da, der große Tag. Jener Tag, an dem ihr Pfingsten Feiert die vergnügte Welt; Wo auf's Haupt auch des Geringsten Geistes Tan hernieder fällt. Wo durch Blatt nnd Blüthe zittert Geisterndem, Gcisterhanch, Wo von Herzen Eis umgittert Fällt die starre Hülle auch Maieiigeistcr schwärmen ziehe Um mich her im Reigentanz Und des Frühlings Melodie Runden sick der Liederkranz. Ob meinem Haupte der Lindcnbaum Schüttelt still', leise die Locken; Lüstern und heimlich, wie halb imTraiim, Lausch' ich den Blüthenglocken. Wie doch die Tage verrauscht mir sind Rasch gen Erwarten nnd Ahnen! Was vor nicht lang ein spielend Kind, Mnß im den Weg mir bahnen! Wo ich getändelt als Kind, als Kind Find' ich nach Jahren mich wieder; Wieder umsäuselt mich Maiciiwiiid. Riesel die Blüthe nieder. Singen die Zweige den Wicgeiisang; Denk' ich vcrklnngener Zeiten, Lasse noch einmal mit Sang und Klang Alle vorüber schreite. Dn Lnslbcrauschte Maienwclt Bist mir in s Herz gesunken! An deine Blüthen hat mein Geist Sich morgeiiklar getrunken. I. K. Sunbnry, Pa. Feuilleton. Harte Herzen. -co)- Erzählung von Walter Bogel. XI. sFortsetzung.) „Es könne fünfundzwanzig Jahre verstrichen sein," begann Herr Werndcl, „als Christoph Werndel nichts weiter besaß, als eine kleine Hnfncrstcllc, die ihm d sein Weib kümmerlich crnährle. Er lebte still nnd zurückgezogen, den mit de Armen des Dorfes mochte er nichts zn thu habe, ans Furcht ihnen eines Tages von dem Seine abgeben zn müssen, und die Reichen beneidete er. Nur mit Einem pflegte er Umgang, der nicht reicher ivar als cr selbst nnd nicht ärmer Peter Hellberg hieß dieser Mann, der nn schon längst droben steht und mich anklagt. O Major, wen ich nur nicht mit jedem Tage älter würde und dem Grabe näher „Muth, altcrJnnge," redeteihm Herr von Halber zu, „weiter. Deine Cr- Zählung intcressirt mich." „Höre denn," fuhr Werndel lauter fort. „An langen Winterabenden, da schwoll dem Bauern das Herz vor Gier und Reichthum; Arbeit von früh bis spät, Erfüllung der Pflichten und Laste, die Stgat und Gesetz vorschrieben, was hat te es ihm eingebracht, wozu hatte es ihm verholfen ? Alle gesetzlichen Mittel und Wege hatte cr anfgcboten, jetzt sollten die ungesetzlichen Hera, denn cr wollte, cr mußte reich werde. Und solch ein Mittel gab es, es war der Schmuggel streng verpönter, oder mit hohen Steu er belasteter Waaren des Auslandes. Ich will Dich nicht ermüden mit der Er zählung, wie eS mir gelang, Haus und Hof zum Waarendepot zn machen, von welchem Orte man allmälig die Sachen unbemerkt entfernen konnte, aber ich ward immer wohlhabcnddr nnd je mehr ich erwarb, desto heißhungriger Ivard ich ! nach Besitz. Und dennoch war ich nicht glücklich, Furcht war mein Schlafenge hen, Furcht mein Erwache. Ich sah mich als Betrüger entlarvt, sah mein mühsam zusammengerafftes Geld den gierigen Händen der Justiz preisgegeben, mich selbst als Verbrecher im Crimiieal. Ich mußte einen Genossen habe, ei nen Mitschuldigen," fuhr er fort, „der mir zur Seite stand, nnd dem ich meine Seele erschließen konnte, denn ich bedurf tc dringend der Hilfe. Wer anders konnte es sein, als Peter Hcllberg, dem ich vertrauen durfte, selbst wenn es mir nicht gelang, ihn zum Ver brechen z verleiten. Ich machte mich a ihn wie der böse Geist an de Verdammten, ich spiegelte ihm Bilder des Reichthums vor, goß das Gift des Neides in seine Seele, ud es gelang mir. Die Liebe zu seiner Frau, zu seinem eben geborene Knabe betäubte die Stimme des Gewissens und Peter Hcllberg ward mein Gciiosse, doch er war die Maschine, ich die Hand, die ihn leitete, ich nahm das Gold und warf ihm den Groschen zu. Aber je länger die Verbindung bau crte, desto mehr zog auch gegen ihn daS Mißtrauen in meine Seele; ich mußte mich vor jedem Verrath sichern, ihn ganz in meinen Hände erhalten, ud es ge lang ; ich lud ihn zu mir, ließ den gc wöhnlich überaus mäßigen und nüchter nen Mann schwere Weine trinken und Haid im Scherz, halb durch Drohung, erpreßte ich einen Schein von seiner Hand geschrieben, in dem er sich selbst des Schmuggel schuldig bekannte, des sen Inhalt ans ihn die ganze Schuld werfen mußte und mich, ivard der Be trug offenbar, nur mit einer ganz gelin de Strafe davonkommen ließ. Nur z bald sah Hellberg ein, Ivas cr gethan halte; mit Thränen flehte ermich an, ihm das verhängnißvoUe Papier wieder zn gebe, aber ich blieb unerbitt-- lich; ich hielt ihn fest, wie der Satan sei Opfer, und zn tief war er in mci neu Netzen, um sich selber loszureißen; von dem Gelde, das er von mir erhielt, ließ cr seinen Sohn ausbilden, weit über seine Stand, kanftc cr sich ein Häuschen, vom Dorf entfernt, nnd streb te, das Glück seiner Familie zu begrün den, während cr selbst mit jedem Tage trauriger und einsilbiger ivard. Ich hatte bereits meine staatlichen Haselhof erworben. Die Welt schrieb meinen Wohlstand einer Erbschaft zu, ich wußte am beste, woher cr stammte. Eine eiserne Truhe, feiier- nnd diebes sicher, barg mein Geld nnd, wie Hell berg wußte, auch den vcrhängnißvolle Schein. Tag und Nacht hütete ich dieses Geld. Furcht, bcstohlc zn werde, raubte mir selbst de Schlaf, obgleich meine Kam mer sich dicht neben meiner Staatsstnbc befand. Da, eines Nachts, vernahm ich ein leichtes Geräusch, wie daS Klirre einer zerbrochenen Scheibe, im Neben zimmer. Diebe ist mein erster Gedanke; ich springe anf, ergreife daS Beil, das neben mir bereit liegt, ein Mann steht an mei ner Kasse, will den Deckel erbrechen, die Dunkelheit verbirgt mir sein Gesicht, ich stürze af ih z, mit lauter Stimme ni Hülfe rufend ein Ringen ent steht " Tief anfathmeiid hielt derHasclbaner inne. „Weiter, weiter!" drängte der Ma jor, der mit der größten Spannung der Erzählung folgte. „Bald genug kamen Leute; ich hörte es anf den Stiegen lebendig werden, Hörle Stimmen außerhalb des Hanfes. Du flüsterte mir eine bekannte Stimme in s Ohr, eine Stimme, die mich zittern machte: „Um Gottes wsilcii, verrathet mich nicht, Hasclbancr, laßt mich fliehe, mei nes Weibes, meines Kindes halber; ich bin Hcllberg, nichts wollte ich von Dei nem Gelde, nichts als meine Schein " "Ein furchtbarer Gedanke zuckte in mir empor. „Unglücklicher, es nützt Dir nichts," gab ich leise zurück, ihn och fester haltend; „als Einbrecher muß ich Dich verhaften lassen, aber sei ruhig, ich rette Dich; „ein Wort von jenem Schein und Du treibst Weib und Kind in s Elend." „Laß mich zu Ende kommen, Major," fuhr Werndcl fort. „Man führte Hell berg fort, der sich mit keinem Wort ver theidigte, man brachte ihn ins Gefäng niß und ich statt ihn zu retten, schürte den Haß seiner Richter gegen ihn, denn daß er mich nicht verrathen würde, er fuhr ich durch die Zeilen, die er mir vom Gefängniß durch seine Frau zusandte." Werndcl stand auf und öffnete eine Chatonlle, der er ei riserncs Kästchen entnahm, dann schloß er auf und zog ei nen vergilbten Brief hervor, den er dem Major reichte. „Rette mich," las dieser, „ehe die Verzweiflung, die Schande mich tobtet. Daß ich Dich angebe als meinen Ver führer, daß ich nicht des Scheines er wähne, darüber kannst Du ruhig sein. Als Dieb vcrurtheilt, bleibt den Mei ne wenigstens mein Eigenthum, das man ihnen sonst rauben würde, um den Schaden zn decke, den der Staat durch mich erlitten." „Der Dummkopf," sagte der Major, nachdem er gelesen, während er nachläs sig mit dem Papier spielte, und es end lich unbemerkt im Laufe des Gesprächs i die Tasche seines Rockes gleiten ließ, „nd wie endete diese Comödie ?" „Durch Gift!" erwiederte Werndtl finster; „woher er sich's verschaffte, ob sein Weib Kenntniß chavon hatte, wer kann's wissen? Geinig, sein Sohn, da mals ei kleiner Bursche, brachte es ihm ins Gefängniß; am anderen Tage fand man den Unglücklichen todt in sei ner Zelle; ich aber hatte nicht des Be trngcs mehr nöthig, um reich zu werden, mein Vermögen mehrte sich stündlich, und schon am Tage, der jener Unglücks that folgte, hatte ich mich von jeder un ehrlichen Verbindung frei gemacht." „Und was ivard as der Familie des Unglücklichen ?" forschte der Major. „Verflucht sei die ganze Brut!" grollte Werndel. „Der Junge wuchs heran und hatte die Frechheit, sich in meine Tochter zu vergossen, und da ich sie ihm nickt geben wollte, mir mit Ra-. che zn drohen. Jetzt mich er hier irgend wo in der Residenz sein, denn ich habe ihn znwcile in den Straßen gesehen; aber ich habe mich in dieser Zeit so zum Vortheil verändert, daß der Bursche mich nicht mehr zu kennen scheint." „Und welche Freude, welcher Tri umph würde es schon für ihn sein, wenn Du hernicderstcigcn müßtest von Dei ner Höhe, verspottet, verhöhnt; nein, nein, wir müssen es wagen. Bist Du bereit, sobald ich Dir eine passende Bcr kleidniig besorge, och diese Abend in s Comptoir von Aaro u. Com. z gehen nd den Betrag dieses Scheines cinzii kassiren?" „Straf' mich Gott, ich btn's!" rief Werndel," nd gelingt mir der Streich, so erhältst Du ein Drittel der Beute." „Du verdienst geborener Edelmann zn sein," schmeichelte der Major. —„Doch och Eines, Deine Erzählung von vor hin intercssirt mich; hast Du den Schein aufbewahrt, dr Du damals dem dum men Hallbcrg odcrHellbcrg ablocktest?" l „Abermals öffnete Werndcl den ei sernen Kaste. „Lies und zerreiße den Bettel, ich bin's müde, ihn aufzubewah ren und mich immer a vergangene Tage erinnern zn lassen." Der Major nahm das ihm gereichte, ebenfalls vergilbte Blatt nd durchflog, es, dann benutzte cr den Moment, wo Werndcl beschäftigt war, um dasselbe zu dem Briefe des Unglücklichen in seine Tasche wandern z lassen, während er mit Ostentativ ein ihm naheliegendes Papier in unzählige Stücke riß und, das Lenster öffnend, es in alle Winde zer streute. „Und nn lebe Wohl und gutes Glück af diesen Abend !" XII. Wenige Augenblicke, nachdem sieden Juden entlasse, bestieg dicßaronin von Mankenbach ihr Reitpferd, iid ritt langsam, von einem Reitknecht gefolgt, durch die Straßen der Residenz einem der zahlreichen Thore z. Flüchtig und kalt dankte sie den Grliße der ihr be gegnenden Bekannten, denn ihre Seele tauchte in das Meer der Vergangenheit und ihr Antlitz war von schweren Wol ken umschattet. Sie verließ, dix Stadt und trieb ans der Landstraß ihr Pferd zniii Galopp an. Plötzlich wandte sie sich um und erwartete den Diener, der, minder gut beritten, hinter seiner Herrin weit zurückgeblieben war. „Charles," sagte sie, „ich liebe eS, ungehindert dahin zn jagen. Dein Pferd würde doch nicht Schritt halten könne. Wenige Minuten von hier ist ei Wirthshaus, dort verweile auf mei ne Kosten, i zwei Stunde magst Dn mich hier zum Heimwege erwarten." „Aber die gnädige Frau wollte al-. lein " „Ich will es," brach Anna befehlend ab, „es ist nicht das erste Mal, daß ich diesen Weg mache und ich kenne ihn." Ohne die Erwiderung des Dieners abzmvarte, sprengte sie vorwärts, um, sobald sie ans den Auge des ihr ver blüfft Nachschauenden gelangt, eine Seitenweg einzuschlagen, der zu einem kleinen, wenig beachtete Dörfchen führ tz- „Es geht zn Ende," flüsterte sie vor sich hin, „mir sagt es die Stimme meines Innern; ich sehe die Wolke, die sich über uns entladet, es ist Zeit, we nigstens dem alte Manne ein Asyl z sichern; was ans mir tvsrd, was ans Jenem, dessen Namen ich trage, wer mag das wissen, ivas fragt der Sturm darnach, wohin er die ivelken Blätter schleudert, wenn er grollend über die Erdedahinfährt?" Weiter und weiter sprengte sie dahin; jetzt tauchte die kleine Kirche de? Dorfes Ellenrodc vor ihr auf nnd in wenigen Minuten hielt sie vor dem Hause des Dorfschulzen. Dieser, ein bejahrter, weißhaariger Mann, half der Edclfrau selbst vom Pferde, nnd geleitete sie in seine Staats stubc, stch in Höflichkeitsbezengmigen er schöpfend. Die Baronin machte diesen bald ein Ende. „Kommen wir zur Sache, lie ber Wacker," sagte sie, nachdem sie sich auf dem Sopha niedergelassen hatte; „es sind etwa acht Wochen her, seit die Zeitungen die Anzeige brachten, daß eine kleine Besitzung nn der Grenze Schlesiens zn verkaufen sei, und.Sic die nähere Auskunft über diese Angelcgsn heit ertheilten." „Ganz recht, Frau Baronin, und als Sie sich hierher bemühte, hatte ich die Ehre, Ihnen zu erläuchtcr, daß diese kleine Besitzung zn der Verlasscnschaft meines Bruders gehöre nnd mir der Berkauf derselben übertragen sei; Frau Baronin versprachen mir, sich gciian nach der Cinrichtnng erkundigen zn las sen." „Das ist geschehen, und bie Berichte, die ich niiter der Hand einzog, stimmen vollkommen mit den Ihrigen überein. Einsamkeit und Stille, fern von dem Treiben der Städte, das ist gerade, was ich wünsche. Hier," und sie öffnete ein Portefeuille und entnahm ihm einige Banknoten,--„der verlangte Preis." „Ich danke und gratulire der gnädi gen Frau," sagte der Schulze, sich ver neigend. „Und auf welchen Namen be fehlen die Frau Baronin, daß ich die Besitzung als Eigenthum schreiben lassen soll?" ' „Ans den Namen meines Vaters, Christoph Werndcl," erwiderte die Ba ronin, „mit der unumstößlichen Clansel daß die Besitzung weder veräußert, och mit einer Hypothek belastet werden darf." Der Schulz schrieb das Vernom mene nieder, dann übergab er der Ba ronin ein Dokument. „Hier, gnädige Frau, ist die Ver kaufsactc; die nöthigen Formalitäten Stro. 4. bei de dortige Gerichten werde ich be sorgen." Fran von Marktnbach zog ihre Bör se, indem sie sich zum Fortgehen erhob, und legte einige Goldstücke auf den Tisch. „So gestatten Sie mir, Ihne diese Kleinigkeit als Gottcspfeiinig für die Arme Ihres Dorfes anzubieten." „Der Schulze ahm das Geld an sich: —„Welcher Ort wäre wohl frei von jeder Roth, indeß der eigentlichen Ar men zählen wir hier Gottlob wenig in unserem Dörfchen. Auch was von neue Einwohnern hinzu gekomme, ge hört nicht der Armuth an. Marie Hel ler, die vor wenigen Jahren mit ihrer Tante hierher zog, ist sogar für die Ar mcn und Leidenden ein Segen des Dor fes geworden. Seht, dort kommt sie eben," fuhr der geschwätzige Alte, durch s Fenster deutend, fort, „ein löbliches Lind, nicht wahr? Sie kommt von der Apotheke, wo sie Arznei für ihre Tante geholt; die arme Fran ist recht leidend seit einem Jahre." Unwillkürlich hatte Anna hinausge sehe, aber plötzlich heftete sich ihr acht loser Blick fest anf das dahinschrcitende junge Mädchen. War es ein Traum, Ivar cS Täusch niig der Sinne? Konnte das wirklich jenes Hagcrc, bleiche Kind sei, jene Marie, die Pflegetochter der Hellberg scheu Familie, derer sie sich vom Hei mathsdorf her erinnerte, konnte die schwächliche Waise sich zn einer blühen de Jungfrau entwickelt habe, mit leicht gcröthctcn Wange, das zarte Antlitz von schweren seidenartige Flech ten umrahmt? Sic wollte forsche, aber och zur rechten Zeit hielt sie ie. Nur noch einige zerstreute Worte richtete sie an den alten Man, um ihre plötzliche Un ruhe zu verberge, dann nahm sie von ihm Abschied nd schwang sich auf daS ungeduldig wiehernde Pferd, das ein Knabe am Zügel hielt. „Wozu forsche ?" sagte sie leise vor sich hin, während sie langsam die Dorf straße entlang ritt, „hinter mir liegt die Vergangenheit, von eherner Pforte ge- - sperrt, und cine Zukunft giebt es nicht für mich." Eine heftige Erschütterung riß sie ans ihrem Sinnen empor. Ihr Pferd tvar über eine am Wege liegenden Stein gestrauchelt nd stürzte zu Boden. Ein Ruf des Schreckens erschallte ans den naheliegenden Häusern, deren Bewohner die iingcivohiitc Erscheinung einer Reiterin an s Fenster gelockt hatte, als sie die Dame zur Seite deS Pferdes fallen sahe. In demselben Augenblick öffnete sich die Thür der nächste Wohnung, eines sauberen Häuschens mit leuchtenden Fenstern und schneeweißen Borhängen, und dasselbe junge Mädchen, das vor hin an dem Hause des Schulzen vor übergeschnitten war, eilte auf die Baro nin zn, ihr Hülfe zn leisten, während so gleich auch Männer und Frauen geschäf tig und thcilnchmeiid herbeikamen s Fortsetzung folgt.) Probate „Scientific American" sagt, daß das gewöhnliche „Back Soda," welches sich in fast jeder Haushaltung vorfindet, ein sicheres und zuverlässiges Mittel gegen die heftige Zahnschmerzen sei. Man löse davon einen halben Theelöffel voll in einem halb mit Wasser gefüllten Trinkglase auf, tränke damit kleine Ballen Baum wolle und bringe dieselben an die schmerzhafte Zähne. Es wird das Ue bel fast augenblicklich dadurch entfernt werden. Im Lonisville Postamte wurde die ser Tage ein Brief abgegeben mit nach stehender Adresse: It°u tdr mx krück ' Pbo liancksowest gsudia surs P is not ia Odi, not bzr "Ztikslo", Lud i tbe Laolcexo Ltato OHIO. Im Monat April ivaren 306 Gcfan neue im hiesigen t.oclc-up einqnartirt. Die Kosten sr Brod belicfcii sich ans 818.50, und für Kaffee ans 89.20 Bei einer in lowa abgehaltene Fair verkauften die jünger weiblichen Ner einsmitglieder Küsse, 10 Cents das Stück oder 3 für einen Viertel Dollar. Dlls müssen extra süße Küsse gewesen sein. Die erste Zeitung in Petiiisylvaiiien wnrde im Jahre 1719 gedruckt. Die erste Soiiiitagsschnle in Amerika wnrde im Jahre 1740 in Pennsylvanien gegründet. Di spanische Armee zählt sechs Mar schällc, 77 Generäle, 130 General-Lieu tenants und 23b Generalmajors. Das nächste große deutsche Turn fest wird 1378 in Breslau abgehalten werden; z gleicher Zeit wird der hun dertjährige Geburtstag Vater Jahns mitgefeiert. Hansen, ällester Sohn des Fügten- Reichskanzlers ist zum Gesandtschaft- Sekretär in Bern befördert worden. Wie der Baum von den Blättern und Blüthen, die er hervorbringt, Leben und Schmuck empfängt, so erziehen El tern ihre Kinder und werden zugleich von diesen wieder erzogen. Man. kennt biS jetzt mehr IS 30,- 000 verschiedene Arten von Insekten; in Europa allein 20.000. Von jenen 80,- 000 Arten kommen auf die Käfer über 35,000 und ans die Schmetterlinge über 20.000 Arten.
Significant historical Pennsylvania newspapers