Htn ilsylbAMsche MM MMs-Äilnng, Jahrgang N>. Die Veanslllvanische StaatSzeitg, 3. (Zsona Nor 19, erscheint t-dcn vnn->stag.und °-l 2.00 per Jahr, zahlbar innerhalb des Jahres, und SS.S nach Vcriwß d-s Jahrgangs. ' Einzelne Eremplaren, A per Stück, Kelne Sndstrlptlonm vcrdrn für weniger ,ls sechs M-natrn angenommen! auch lann lcmand da Blatt adbrftrllen, dt alle Rück tande de,ab sind. „ , . .. ... M Nm dir drcsir elnrr Zrttung zu vr tndern, muß man -t alte sowohl a> auch tcneue Adress mUideilen. Die größte Verbreitung. Vir Sirculatlon drr „Pr nsvleanis ch e Staat-Zei t ung" In Dauphin Eon ist größer als die irgend einer anderen in Har rlSdurg gedruckten deutschrn oder engUlchca Zrt tung. Sie blrtrt deshalb die hefte litetegenhe, Anzeigen ln diesem Theile de staute eine velte Verbreitung zu verschaffen. lii !ZoBt LirenliNiun. Dirs Oirculation ot tliv "?6lrsvi.va,i -r.-nBr^ieümrouo" i vaz>l>ii> ('>? n lai-gk-r llnin tliat ok ->"? otlier paaer publisiiet! in linrrittlinrtz, Kuß!'.-!-' voll an (termnn. lt N tlivreliuro tlie liest^allverUa- Bedingungen der Anzeigen: Anzrlgea erden eingerückt le folgt: Geschäft- Anzeigen heim Jade, oder für einen Theil des ladreS - Z Monate. 6 Monate. t 2 Monate. Sin Zoll 1.00 57 W 12.M Zvel Zoll 7.00 12.00 20.00 drelZoll 10.00 17.00 W.W > detgenthum-, persönliche Ei gen t d u m- und allgeineliie Anzeigen tv EentS dle Zille für die erst Elnrückung und 5 S-nis die Zelle für lede nachhertge Ein- P r, e Medl, ln-, BlUerS- und alle andere Anzeigen del der ganzen, Halden, drit tel oder vlerlel Spalte erden le folgt de , rechnet erden , -BIIUUU Eine halbe Spalte „ 80 w Eine drittel spalte „ 60.00 Eine viertel Spalte „ 40.00 Bert chtS -An , elge werden vle folgt berechnet! EreeutorS-, AdmlntsiratoiS und Asstgnte'S-Anzetgen -1-2.50 elrathS-.Todea-Anj-tgen. 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Die Füße geh von A bis Z, Die Reih' hinauf, hinunter, Ich setze niciiicii Kopf zur Wett', Nicht zweie sind darunter, Wo, sei cs noch so sehr geglückt, Der eine Schub nicht ctivaS drückt. Ob klein, ob groß, ob arm, ob reich, Ob wohl ob hochgeboren. Dem Schicksal ist dies alles gleich, Der Mensch ist auocrkorr, Daß, wird er i die Welt geschickt, Der eine Schuh ihn elwas drückt. Verschreibe dir sie aus Paris, Aus London und Manchester, Der Schuster dennoch fälsche ließ, Und wär'S nur ein mein Bester, So klein, daß man cs kaum erblickt, Die Zeit kommt noch, Ivo cs sich drückt. Die Abart selbst vom Schuhe blieb, Hiervon nicht ausgenommen. Hab' Weibchen oder Mädchen lieb, Die Zeit wird dcniioch kommen, Wo, ist'S dem Schuhe nicht geglückt, Dich etwa der Pantoffel drückt. Erst dann, wen man den letzten Schuh Uns von de Füßen zieht, Hat man vor ihrem Drücken Ruh Doch sind wir dann verblüht. D'nim lirbc Freunde seid beglückt, Daß alle Euch der Schuh och drückt. Fe Nittel an. Harte Herzen. ErMttiiZ von Walter Aostel. 111. sgortsehung.) Dicht trat er an das junge Mädchen Hera, das nicht vor ihm zurückwich, sonder ruhig nd kali de Blick aus ihn heftete. „Höre mich, Auiia," flnsteit: er mit erstickter Stimme. „Ohne Dich vermag ich nicht zu lebe, mein sollst D sei nd cinführc will ich Dich in daS Mar kenbach'sche Haus als meine Gattin, nnd beugen sollen sich die Eavalicre der ssiesidcnz vor Deiner Schönheit." Die schlanke Gestalt Aiina's überflog ein itiitvillkiirlichcs Zittern ; tönte nicht derselbe verlockende Klang von Arthur's Lippe, der so eben noch ihr Inneres mit berauschendem Gift erfüllt hatte? „Verlasse sie mich," flüsterte sie leise; ich darf Sie nicht hören, Herr Baron, Ihre Spott habe ich nicht verdient; was sollte ich, ein armes Baiicriimäd che, im Palast des Edelmannes, ver lacht und verachtet von denen, i deren Kreis ich mich nnbcrnfcn dränge?" „Sie verlachen Dich nicht, Anna! 5 rief der Baron, „bewundern werden sie Dich. Jetzt muß ich scheiden, da Du es gebietest, aber in drei Tagen, lim diese Stunde, da wirst Du mich an derselben Stätte hier finde, die so oft meine Kla ge m Dich gehört und heute ei Zeu ge war meiner Schwüre. Anna, ich frage Dich, wirst Du kommen, mir Ant wort z bringen?" „Herr Baron," stammelte das junge Mädchen, „was verlange Sie?" ,<Daß Du mir dieselbe Gunst erweisest, die Dn an jenen unwürdigen Bauer bengcl verschwendest," erwiderte Arthur. „Ha, was hält mich ab, daß ich ihn hier erwarte und ihm begreiflich mache—" „Ihre Ehre, der ich mich und mein Geheimniß anvcrtranlc, und mein Wil lc," unterbrach ihn das junge Mädchen. „Gehen Sic, Herr Baron, ich beschwöre Sic." „Nenne mich nicht mit dem kalten förmlichen Titel, den die Welt mir bei legt," sagte der Baron: „nenne mich Ar thur, wenn Dn nicht willst, daß ich blci- Pen soll; also D wirst kommen, Anna?" „Ich ivcrdc komme, Arthur," flüster teil die Lippen des jungen Mädchens kaum vernehmbar. Der Edelmann drückte einen glühen den Kuß ans des Mädchens Hand, der wie Feuer brannte- Ans Wiedersehen in drei Tagen," sagte er mit leidenschaft lichem Ton, und im nächsteAugenblick war er im Gehölz verschwunden, wäh rend Anna pochenden Herzens, die Brust voll bis zum Zerspringen, ans ihre Sitz zurücksank. Sic gewahrte i ihrer körperlichen wie geistigen Erschöpfung nicht, wie hinter ihr, vom Gesträuch verborgen, zwei funkelnde Augen die geringste ihrer Be wegungen gierig verfolgten, zwei Ohren gierig jeden Hauch ihres Mundes anfsm gen. Ihre Seele war zu mächtig er griffe, als daß sie anderen Eindrücken Raum gewähren konnte, und selbst als ein leichter, eilender Schritt vernehmbar ward, als sich die Zweige theilte und Waller neben der Regungslosen stand, schien der Zauber noch nicht seine Macht verloren zu haben. „Anna!" Mit einen. Ruf des Schreckens fuhr das junge Mädchen empor. „Du bist es, Walter?" fragte sie verstört; „Du siehst, ich halte Wort, bin hier an dieser einsamen Stätte, geschwind, was hast Du mir zusagen ?" Walter blickte sie traurig a. „Dn erschrickst Anna," sagte er mit leiser Stimme, „als ertappe man Dich ans böser That. Was ich Dir zn sage ha be ? Was hat Sprosscr zu flöte, der die Nachtigall zu sich lockt, waS flüstert dem Schmcllcrling die Vliimc, waS schmettert die Lerche dem Sonnenstrahl entgegen? Und sie alle singen nnd sa gen, das laß i einen Laut mich fassen, da lies in meinen Augen, i jeder Fiber meines Herzens. Anna, ich habe Dich lieb, unendlich lieb' hab' ich Dich." Wie so verschieden war der innige Ton der Stimme Walter's von den lei denschaftlichen Worte des Edelmanns, die jetzt och in ihrem Herzen den Wi derhall fanden! „Ich liebe ja auch Dich, Waller," er widerte Anna nach einer Wcile; „kei nem der junge Leute dcs Dorfes hätte ich diese Zsalickuft bewilligt, aber sage selber, was soll daraus werden ? Nie wird der Natcr zugebe, daß nnS dcs Pfaprcrs Hand vereint; er haßt Dich Deines Vaters halber und würde mir fluchen, handelte ich wider seinen Wil len" „Wer wahrhast liebt, kann der über legen?" fragte Walter. „O Anna, Anna, sag's frei heraus, willst Du nichts von mir wissen, treibst Dn blos ein frev les Spiel mit mir, so verzeih' Dir Gott, ich könnt'S immer. Sieh," fuhr er fort, indem er zn ihren Füße knicctc nd sein Haupt an sie lehnte, „ich bin vercintsamt gewesen von Jugend ans; keiner wollte wisse von dem Sohne des Mannes, der im Eriminal geendet; ich nahm mir vor, etwas Tüchtiges z wer den nnd viel Geld z verdienen, viel Geld, denn daö wußte ich schon, das Geld wäscht jeden Fleck ab, damit mich die Gespielen nicht verhöhnen konnten, und als Herr dieses Dorfes träumte sich die Einbildungskraft des Knabe, lind ich lernte, studirtc, überragte Alle im Dorfe an Kenntniß nnd Wissenschaft. Aber als cS galt, das Erworbene zu vcr werthe, was ich nimmer hier an dieser Erdscholle vermochte, da sah ich Dich, Anna, nd gefesselt war mein Fuß, zcr rönnen mein Tranin; der sich als Herr der Welt gedacht hatte, nichts weiter wollte er sein, als Dein Sclave, der für Dich sterbe möchte!" Zerronnen war der Zauber ihr Aug schwamm in Thräne, als sie sich zu ihm hcrübcrneigtc. „Komm, Dn Armer, Verlassener," sagte sie leise, „ich will Dir das Verlorene ersetze, will Dir Dein Alles sei, worin die Mensche sich an Dir vergingen, ich will's gut ma ch.." Bald ahmen-sie Abschied von einan der; Seligkeit im Herzen geleitete sie Walter eine Strecke, um auf anderem Pfade in'S Dorf zurückzukehren; aber als er ini zum zweiten Male de Platz betrat, der ihm ein Altar der höchste Gottheit däuchte, schrack er zusammen, denn des Juden Jtzig litzigcs Gesicht blickte ihm entgegen und wie ein Pfeil traf ihn dessen Wort: „Und doch wirst Dn mir folgen, Walter, Hcllberg, An na Wcrndel verräth Dich. In drei Ta ge komme ich wieder." Spurlos, noch ehe der junge Mann sich von seiner Bestürzung erholen, och che er einen Schritt thun konnte, den Flüchtigen zn verfolgen, war der Jude im Gebüsch verschwunden; laut weinend warf sich Walter zu Boden. IV. Die Staalsstube des! Haselbauern zeugte von der Wohlhabenheit des Be sitzers des ganzen Gehöftes. Da waren massiv silberne Schalen und Geräthc in kunstreich gearbeiteten Glasschränken zur Schau ausgestellt, die schön geschnitzten Eichenstühlc waren mit rothem Leder bezogen, und große, wenn auch grell ge malte Bilder in breiten goldenen Nah men schmückten die mit grüner Tapete bekleideten Wände. Wie am Tage vorher der Varon von Mörlenbach, so saß heute Christoph Wcrndel am Tische und studirtc eifrig in den vielen vor ihm aufgeschlagenen beschriebenen Büchern, worauf er von Zeit zu Zeit mit schwerfälliger Hand ei nc Zahl auf ein wclßcS Blatt Papier schrieb, was neben ihm lag. Aber nicht wie ans dem Antlitz des Edelmannes lagerten finstere Wolken auf seiner Stirn, im Gegentheil, seine tief gefurchten, harten Züge wurden von einem wohlgefälligen, stolzen Lächeln verklärt und daS Haupt mit dem grauen borstigen Haar nickte befriedigt, so oft seine Hand eine Zahl hinzutrug. „Ich bin reich." sagte er halblaut vor sich hin, „weiß Gott, tauschte nicht mit manchem Edelmann, wollte, hätt' einen Sohn für den ich gestrebt und gearbei tet. Aber min ist cS genug, will mich ausruht, will den Bauern zeige, was man mit Geld vermag und will meiner Anna einen Mann geben, daß sie, das halbe Land darum beneiden soll." Ein leises Klopfen an der Thür un terbrach seinen Gedankengang. Unwil lig über die Störung erschallte sein: „Nur herein," aber die Feder entsank vor Erstaunen seiner Hand, als er in dem Eintretenden Walter Hcllberg er kannte, den Sohn des Mannes, drr durch ihn in Schimpf nd Schande ge endet. So roth die Ueberraschung und der Zorn daS Antlitz des Hasclbaucrn färb te, so bleich nnd hager waren die Züge des Jünglings, dessen Auge in fieber haftem Glänze funkelte. „Verzeiht, Hasclbauer, wenn ich störe," ahm erdasWort, „aber da warkcincr draußen, der Euch von meiner Gegen wart benachrichtigen konnte, denn ich habe Wichtiges mit Euch z reden." „Aber ich nicht mit Euch, Patron!" schrie der Hasclbnncr, im Aufspringen den Stuhl zurückstoßend, daß er in die Mitte dcs Zimmers flog, „sein Name ist mir verhaßt, in so mehr verhaßt, da mir seit Kurzem gewisse Gerüchte zu Ohren gekommen, Hollah, Bursche, wahre Cr seine Pelz, wenn ich dahin ter komme; gehe Er, nnd lasse Er sich nicht wieder blicken ans dem Bode, der mein ist." Aber Waller blieb regungslos stehe. „Jene Gerüchte habe nicht gelogen, Hasclbauer, ich liebe Eure Tochter und begehre sie von Euch z meinem Weibe." Groß stierte ihn der glte Mann eini ge Augenblicke an; daS Erstaunen über diese grenzenlose Dreistigkeit lähmte sei ne Zlnigc. Dann aber brach er in ein schallendes Gelächter aus. „Der Spaß ist köstlich," rief er, „erst will mir der Vatcr dieses Narre meine Habe stehlen, und versucht eS der Sohn mit meiner Tochter. Geh' in s Tollhans und lasse Dich kurire, Bar' schc!" Immer bleicher ward Walter's Ant litz bei dcnTchmählingcn des Vaters der Geliebten, immer fester klemmten sich seine Lippen auf einander, daß sie sich blutig färbten, aber dennoch verließ ihn seine Rnhc nicht „Schmäht mich so viel Ihr wollt, Ha sclbauer," sagte er ruhig, „aber laßt icincn Vater ans dem Spiel. Denn ich sage Euch, Christoph Werndel, mein Vater ist unschuldig, und seine Schmach nnd unscrc habt Ihr ans dem Gewis sen." Der feste, entschiedene To des jun ge Mannes verfehlte für einen Augen blick seine Wirkung auf den Landman nicht. Fast ängstlich blickte er sich um, ob auch Jemand die Worte Waller'S vcriiomnlcn habe könne. „Schweigt," sagte er dann mürrisch, „ich habe weder Zeit noch Lust, mich in Erörterungen einzulassen. Euer Vater aber, dem ich traute wie rein Freund dem anderen trauen kann, hat wie ein Schurke gehandelt, ich kann's beschwö ren. Tretet doch ans gegen mich, Prah ler, wen Jhr's besser wißt," endete er höhnisch. Waller senkte traurig das Haupt. „So seid Ihr unerbittlich, Mann?" fragte er, „auch wenn ich Euch gelobe, daS Dorf zu verlassen nd eine Stel lung in der Residenz anzunehmen, um meine Kenntnisse zn verwerthen? Ver sprecht Ihr mir, zwei Jahre lang An na'S Hand frei zu halte, denn ich fühle es, zwei Jahre genügen mir, nnd " „Der junge Herr Baron von Mar kcnbach wünscht dringend mit dem Ha sclbauer zu reden." meldete der eintre tende Großknccht. Weriivei vcnutzte die günstige Gele genheit, sich von dem überlästigrn Bur schen z befreie. „Der Herr Baron ist willkommen, führe ihn hierher, Peter, und Ihr," wandte er sich an den jungen Mann, „macht, daß Ihr fortkommt und hütet Euch, je wieder diese Schwelle zu betre ten." „Nicht zwei Jahre, Hasclbauer?" wiederholte der Jüngling, stehend seine Hände faltend. „Will's mir überlegen, sollt in einer Stunde Bescheid haben," schrie der Al te, „aber jetzt geht!" „Also, in einer Stunde," wiederholte Walter, während ihn der Baucr fast ge waltsam aus dem Zimmer drängte. „Mann, seid barmherzig, ein milder En gel lenke Euer Gemüth I" Auf der Treppe schallte Sporcnklang, rasselte ein Säbel; an dem Verzweifel ten vorbei, ihn keines VlickcS würdi gend, ein lustiges Liebchen summend, schritt die elegante Gestalt des jungen Edelmannes, und hinter dem Baron schloß Christoph Wcrndel mit eigener Hand die Thür. „Eine Stunde," flüsterte er wie gei stesabwesend vor sich hin, „eine Stunde noch des fürchterlichen Zweifel, ud dann zum Aciißersten." Wie träumend schritt der junge Mann über den Hof, der um diese Zeit völlig leer erschien. Walter, was thust Du hier?" Aus dem Garten kam Anna Wcrn del. ein Körbchen mit frischgeschnittenen Rosen über dem Arm, das frische, rosige Antlitz bleich von dem Schrecken der plötzlichen Erscheinung Hellbcrgs. „Kann ich mit Dir reden, Anna, un gestört und iinbclanscht, Dringendes, Wichtiges?" „Komm' in den Garten zurück, dort sind ivir allein," flüsterte das Mädchen, „rasch, ehe man nnS gewährt." Durch die Laiibgänge, die der So, nenstrahl vergoldete, zwischen Blumen beete, die dem jungen Paare ihren süßesten Duft sandte, schritten Walter und Anna dahin, schibcigend und trau rig, Jedes mit seinen Gedanken beschäf tigt. Unter dem Hollunder, fast am Ende des Gartens ließen sie sich nieder; keine Seele weit nnd breit, nur ein mun terer Bogel schaukelte sich eben ihnen in den Zweige. „Anna," begann Walter hastig, „ist's Wahrheit, daß Dn mich liebst, daß Du mich lieber hast, als Glanz und Reich thum und Vater nnd BatcrhauS, so sag's mir noch rinmal, daß c mich kräftige und Dich selber zn der schweren Stunde, die nnS Beiden wahrscheinlich bevorsteht I" „Ich liebe Dich, Walter," erwiderte daS junge Mädchen, „glanb' mir'S, nd wenn je ein böser Traum mein Herz bc schlich, er ist verflogen, da ich treue Auge schaue, Deine Stimme höre, aber, um Gott, was ist geschehen, was führt Dich zum Hasclhof? Wenn das der Vater wüßte —" „Grad' zn ihm ging mein Weg, ich redete mit ihm und begehrte Dich zum Weibe." Scharluchröthe bedeckte des junge Mädchens Antlitz. „Und was sogtc der Votcr?" fragte sie mit fast ängst lichem Klang der Stimme. „Er beschick mich in einer Stunde wieder; der adelige Lasse, der Baron Markenbach lieh sich anmelden." „Arthur von Maisenbach war bei meinem Vater?" nntcrbrach ihn Anna. „O, ewiger Gott!" „Höre mich, Mädchen," fuhr der Jüngling leidenschaftlich fort. „Hast Du rinmal gehört von jenem Berge Italiens, aus dem ein Flammciistrom sich ergießt und iiiiaufhaltsam, verder bend i die Tiefe rollt? ist meine Liebe zn Dir; blind für Alles, außer für Dich, Mädchen, trete ich alle Baude mit Füßen, die mich hindern könnten, Dich mein zu nennen. Ich habe eine Mutter, Anna, die auf mich hofft, ie mich ihre Stütze nennt, ich opfere sie m Deinetwillen : die Zukunft einer Waise hängt von mir ab, ich stoße sie in Noth und Elend, nm Dir zn dienen. Aber auch von Dir fordere ich ei Opfer, wenn Dein Vater mit seinem „Nein" unsere glühenden Herzen zn trennen glaubt; willst Du mir dann folgen, auch wider seinen Willen, willst Dn die Armuth theilen mit mir, die ich Dir für'S Erste zu bieten vermag ?" Anna zuckte zusammen; warum stie gen die verlockenden Bilder, die der Ba ron Arthur ihr vor die Seele gelockt hatte, in diesem Augenblick vor ihr em por? „Um GotteSwillcn, man kommt, Wal ter !" „Laß kommen. So oder so kann's der Welt nicht Geheimniß bleiben." Dennoch sprang Anna auf nd rille dem Nahenden entgegen, der jetzt eben nm die Ecke des WegcS kam und das Paar gewahrte. Es war der Groß knecht de Haselhofes. „Wen suchest Dn?" „Euch Jungfer, der Vater hat mit Euch zu reden und—ei, sieh da—der Herr Walter, —wie kommt Ihr doch hierher? Auch für Euch habe ich einen Auftrag. Soll Euch gleich zum Hasel dauern bescheiden, wollt durch den Gar ten übcr'S Feld zn Euch, könnt nun gleich mitgehen." Walter sprang auf, das Ungestüm der Leidenschaft trieb ihn fort. Vor wärts schritt er, ohne ans Anna zu ach tcn, die langsam folgte, aber am Hause angelangt, plötzlich verschwand. (Fortsetzung folgt.) An Eltern. Wie oft sieht man Männer mit kleinen Kindern in einer Weise spielen, daß einem die Haare zu Berge stehen ob dcS Leichtsinns und der Unbedachtsamkeit, die sie dabei zeigen. KlcineKindcrbci dcnKöpfc in die Höhe zu ziehen, sie in die Luft zn werfen und wieder zn fangen, sie ans der flachen Hand ohne weitere Unterstützung zn tra gen, oder auf die Schulter zn setzen nnd sie an de Beinen zn halten, sind einige dieser Spiele, welche schon die allcrtran rigsten Folgen nach sich gezogen haben. Wir erinnern nnS eines Falles, in wel chem ein zärtlicher Vater sein Kind ans die Schulter oder auf seinem Kopf sitzend herumtrug, dasselbe aber rücklings über schlug und sein Kreuzchen brach. Der Jammer des Vaters und das Elend des Kinde waren mehr als die Mutter er tragen konnte, nd so wurde durch eine Unvorsichtigkeit, ohne böse Absicht, son dern als Ausdruck der größtcnZärtlichkeit begangen, das Glück einer Familie in einer Minute zerstört. Man bedenke doch, wie zart jedes Organ im kindlichen Körper ist und wie nachtheilig Erschüt terungen, Dehnungen der Muskeln oder Quteschungcn auf dieselben wirken müs sen. Und welch'schwerer Vorwurf trifft diejenigen stündlich, wenn sie ein durch ihr Verschulden verkrüppelte Kind um sich sehen müssen, dem sie keinen Ersatz für solches Elend geben könne. Geht zart lind vorsichtig mit den Euch anvcr trauten Kindern um! In der letzten Woche erschienen in den Ber. Staaten und Canada 29 nenc Zeitungen und 28 hörten zu erscheinen auf. . . „Kommt der März als Lamm herbei,, scheidet er als grimm'ger Leu." ist ein bekanntes Sprichwort, das sich unstreitig in diesem Jahre bewahrheiten wird. Ein Grund, warum die Welt nicht besser ist, besteht darin, daß ein je der Andere den 'Anfang dazu machen läßt, aber niemals selber daran denkt. Nro. its. Das ventennial—No. I. Dies ist das „Ccutcnnial-Zahr,"voii lüontum, ein hundert, uud ä.uuw, das Jahr. Die amerikanische Nation ist gc rade ei hundert Jahre alt. Der vier te Juli, 1776, war der Tag, an welchem die Nation geboren wurde.—Zur Ehre des Ereignisses wird die große Cciiteii nial-Ezhibitio gehalten werden. I Vergleich zu den ältcecn Nationen in Europa, Asien nnd Africa, welche ihr Alter bei Tausenden Jahren rechnen, scheint Amerika nur ein Knabe zn sein, der eben sein erstes Paar Hosen anzleht. Aber da die alten Länder wohl wissen, wie ein Knabe fühlt, so wollen sie uns togar Helsen, uns zu vergnügen. Ohne Zweiscl wird die Ezhibition im Park ei ne große Gelegenheit werde. Um sie recht zn genießen, sollten wir etwas von unserer Geschichte wissen. Wa wir waren vor hundert Jahren zurück, wie wir wurde was wir sind; —das Werk cincS Jahrhunderts dies sollten wir wissen, und nm iinselc jungen Lesern nd Leserinnen zn helfen, etwas von diesem nscreni Land zn wisse, damit sie iiiiscr Ceiitcnnial-Jahr recht vcrstc- Heu, das ist der Zweck der folgenden Ar tikel, wovon dies No. 1. ist Amerika ist ältcr denn ein hundert Jahre. Manche kluge Männer sagen uns, daß Nord- nd Süd-Amcrika die Alte Welt genannt werden sollte, an statt die Neue, da sie Ursache haben zu glauben, daß dieser Eontincnt geschaffen wurde bevor irgend ein anderer. Sic sagen uns, daß c ein Irrthum ist, von der Entdeckung Amerika s zn sprechen, da cs niemals verloren, sondern nur un bekannt in dem Volk von Europa und anderen Theilen der Erde war. Wenn sie richtig sind i ihren Ansichten, dann ist es hart Z sage, wie ait Amerika ist. Aber, selbst als ei Bolk, sind wir äl tcr als ei hundert Jahre. Wir können sage, daß wir wcnigstcns drei hundert Jahre all sind. Als eine abhängige Nation sind wir nur ein hundert Jahre alt; aber als Unterthanen von England, sind wir dreimal so alt. Die amerikanische Nation entstand ans de Drcizchn Origiilal - Eolonicn. Diese wurden genannt nnd angesie delt wie folgt:- Virginia 1606, Massachusetts 1620, Ncw-Hampshire 1629, Maryland 1632, Connecticut 1635, Rhode Island 1636, Nciv-lort 1662, Nord-Carolina 1663, Süd-Carolina 1663, Ncw-Jcrsey 1664, Pennsylvanicn 1681, Delaware 1682, Georgia 1732- Diese Eolonieen wurden hauptsächlich entdeckt und angesiedelt von England. Daher beanspruchte Alt England, bei dem sogenannten Eiildccknngsrccht, die Herrschaft darüber, und üble eine Ober gewalt darüber ans für nahe an zwei hundert Jahre. Dies war keine leichte Sache, da die Indianer dem Mutter land große Hindernisse in den Weg leg ten. Die Franzosen beanspruchten eben falls eine Theil von Amerika. Aber nach langen und vielen Kriege, nahm die brittischc Regierung alles unter ihre Flügel. Alles ging unter dieser Ein richtung gut für eine lange Zeit. Aus dem Wege ach den Black Hills. Ans dem Wege ach den Black Hills kam letzthin ein Mann. Namens Bar clay, von Brush Ercek, Butler Countl), durch Allcgheny. Er war zu Pferde und beabsichtigt den ganzen Weg in die ser Weise zurückzulegen. Er führte mit sich einen Koffer, eine Reisetasche, eine Sack Zwiebeln, einen Sack Kartoffeln, einen Sack Bohnen, ei Gefäß mit Sauerkraut und ein kleines Schwei. Der Borrath soll ihm ausreichen, bis er in die Goldrcgioncn kommt. Er zog allgemein die Aufmerksamkeit der Leute ans sich. . Wie jetzt ? Moodl) und Sankel), die großen Staats-Prophetcn, sollen be reits 840.000 Schulden gemacht haben, das heißt, die Besitzer des Hippodrom in New Aork haben eine Rechnung zn diesem Betrag gegen sie eingereicht! Das klingt nicht gut. Damit der ganze Humbiig nicht wie eine Kcifeblase zer platze, habe ihre Freunde den Vorschlag gemacht, bei deren Versammlungen den Kli.igclbentcl herumgehen zn lassen.— Da wird aber blutwenig dabei heraus kommen, denn die „Bekehrten" machen den S'poß wohl gern mit, aber wcnn'ö ans Bezahlen geht, da pfeift'S anders. —Aber, möchten wir fragen: woher dieseS4o,oooSchulden ? Predigen denn diese Herren nicht umsonst, wie sie sagtcn ? Zu verlausen. Ei sogenannter „Hydc'K beweglicher Kaffcc-Äoastcr" ist unter annehmbaren Bedingungen zu verkaufen. Kein Grocerichändlcr sollte ohne einen dieser „Kaffccbrcnncr" sein, da sie den Kaffee viel gleichmäßiger rö sten oder bräunen als dieß auf aewöhn liche Wesse geschieht, und viele Zeit und Mühe erspart. Ar betr. ~Kaffeeb rcnncr" fasst von . 90 bis 12c> Pfund Kaffee, welcher zu ein in,, derselben Zeit geröstet werden kann. Mit ist auch ein Apparat um den Ka,A kühlen, verbunden. Grocerichändlcr welche'eine wcrlhvollcn und nützlichen Artikel zu haben wünschen, ist hier eine Gelegenheit geboten, einen solchen billig zu bekommen—Nähcrc Auskunft wird in dieser Druckerei ertheilt. Der 29. Februar ist vorbei; ivcr von unseren junge schmachtenden Da men daö SchaltsahrSrccht nicht benutzt hat, mag jetzt über ihre Schüchternheit nachdcnheit nachdenke. Doch: „Mod le, was griiüch' ?" In München, (Deutschland,) starb vm 2. Februar d. I. nach 9-wöchenlli >chem Krankenlager, Gcncrallieutcnant und Feldzeugmcistcr a. D Karl Ritter v. Brodesser im 81. Lebensjahr. In Dresden verstarb am 17. Februar der Jugend- und Bolksschriftstcller, Gustav Nieriß, im 81. Lebensjahr. Wenig kann gut und gründlich gethan werden, ohne dabei den ganzen Verstand anzuwenden.
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