Ktnnsyllmmschc Mß MM-Zeitung. Jahrgang . Die ?espltaische SttSztitsi, Herausgegeben on .1. Gronau Loi IS, erscheint lebe Donneesiag.un lostet OL.OO pee Jahr, zahlbar innerhalb drS Jahres, und .SV nach Beefluß de Jahrgang. Einzelne Srempiaren, S Ernt per Stück, steine Gubsceiptionen rrden für weniger l sechs Monaten angenommen l auch kann Niemand da Blatt abbestellen, bi alle Rück stände bezahlt sind. W- Um die Adresse einer Zeltung zu ver ändern, muss man die alte sowohl als auch te neue Adeessr mttthetle. vi größte Berbrettuug. vir tlirculation der „Pennspl antsch StaatS-Zet tung" in Dauphin Eounty ist größer al die trgrnd einer anderen in Har risburg gedruckten denlschrn oder englischen Zei tnng. Sie bittet deshalb die beste Gelegenheil, Anzeign t diesem Thcm de Slaale eine Mb larxvst Lirealation. PK- cürculatlon ok tko eit>li>i?ieck in Ilnn-iüvurg, Lnstliul,u>->l a' kternann. tt iu tkerslvr- ttie tieut^uckvertiu stStdiuguogen der Anzeige r Anzeigen erben eingerückt wie folgt: Beschäft-,eigen beim Jadr, od" sür tne Theil des Jahre! Z Monate. 6 Monate. l 2 Monate. Ein Zoll H 1.99 7 99 H 12.9" Zwei Zoll 7.09 t 2 99 29. Deel Zoll 19M 17.99 28.99 tdelgen thuen-, persönliche Ei genthum- und allgemeine nzeigcn t 9 ilnt die Zelle sür die eiste Einrückn und 5 Cent die Zelle für jede nachherige Ein riicktMg. Patenlirte Medizin-, Bitter und alle ndeee Anzeigen hei der ganzen, Halden, drit tes der irrte! Spalte reden wie folgt be rechnet erbe t Eine ganze Spalte jährlich Hi 59.99 Sine halbe Spalte „ 89,tX> Ein rlttrl Spalte 9.99 El ler,ei Spalte 49.99 Geei cht-Anzrtgen erden ie solgt eeechaeii EiecutorS-, Admlnistialor- und AfsignieS-Anzelgen P 2.59 Heiraih-. TodeS-Anzetgen, Dank - bftattung u.5.., 59 Et. Alle Briefe, Mittheilungen r. müssen wie folgt adresßet erden t F. sioorx üiMr, ?.0. koi l ll,VkiilBl!Utt(l. I'X Mmanta Feuer - Bcrsscherungs- Gesellschaft von New- I o r k Office: No. 175 Broadway. Halbjährliche Uebersicht für das Jahr endend Zielt l, IS7i, an den Geueral-Audi de Gisepe diese Staates ! vaar-Capital, ...5500,000.00. Neservtrt skr Wtrder-Ber ficheruug. 544,562.87 Reservtrt für Bei tust,. 93,915.96 Baaree Ueberschoß 416,985,81 Ü1,59,5K4.0t V^erm^ö^cn^ Ve.-> Gl. Band, argegidiner Werth, o.SSI.iv Staat und in Bai.?, Sst.sui.vo Bank-Stock, 7,M.0 Nalethe gesichert tnrch Eollateral (an. gegedener Werth, P 35.4?), zs,lig.es Eiundligenldum, 50,47. Zuwachs an >, l7t, >,727.v < d 9>,700.31 UniallelUtle Prämien auf Uolteie, 1.810.Z0 1,5v,551.4 nd. Sarigue, Präsident. Zah Edward Kahk, Vize-Päsident. AUF Echuman, Sekrtär. Ihr tkapttal ist in vaarem Gelde angelegt. Sie hat lein Roten-System, das mir Morlgage nf de Eigenthum liegt. Sie erlangt leine Nachzahlung. Vle Primteu werde in baarem Gelte einbezahlt fjr den ganze Zeitraum der vrislcheruna, entweder für den Zeitraum on ei nem. drei der fünf Jahren, welche ndedeutend hiher sind, als in den Gegenseitigen Berstcher nigS-Glsellschaste. Nf Wunsch der versicherte werde die Polt en in dtuischer Sprache atgrfaßt. Versichert in der Germania! Die älteste, reichste ad zuverlässigste Deutsche FeuerVersicherungs-Gesellschast tu de ver. Staate. Lokal-Agenten F. Wm. Liesmann, für Harrisburg ad Umgegtd. S. Fleischer, siir Halltdahsburg und Umgegend. Mr. Welchens, für Laukafter ad Umgegend. Ar. wm. Llrsman, - II Mar der Front Straiie, Harrisburg, Pa: ng. 11,>75. -Fe. ZI. '7.-11. Dr. P. -lliiesti. Deutscher Arzt, 206 Süd Zweite Straße, Harrisburg. Office-Stunden! 7 bis 8 Uhr Vor mittag, I dt Z und 7 diB Uhr Nachmittag. Harrisburg. Augnst 12, 1875—ZMt. John Hingst, streiche? d Hsvß-antl Htzclsiltler-Mnler, chlaser, i-rsinvr Ad Ealeiier, Eck der Arout ud Udrlad Strage, Harribrg, Pa. Orders können in F.W. Mngst's Carpet- Store an der Zweite Straße getasse werden. Nie rßett wir prompt nd iiMg. a> z grSßttu Znfriedendeit besorgt. Mai D 1875. Das deutsche Ctiitralorgan der Demokratie für PemWvanien und die angränzenden Staaten. U Sind Sie es, W rlcher sagte, daß Sie liidrr solche Kleid" habe möckittn, wie stt die ? Städter tragen, al solch- wie sie gewöhnlich im Großhandel tz erlauft wrrdrn? Hören Sie, wie Sie da anfangen. li, de rrchi giina- misere schift rlautt un, unfte- Preift nach Wetter er,,leen. un W Sie können genug sparen > wen Sie eine Un,us t „Vnl voll" kaut. W um zu bezahlen W er ,I.n l I Sechsten, Sechsten r^ I Wanamaker und Brow. 177 V Herbst! Herst! 187 V Seht, etrachtet nnd nntersucht die immeuse Auswahl Stiesel Älinlic, und Slippers alter Sorten, Männer nnd Knaben Nnbber-Stiefel von jeder Größe und Gattung; ferner, Over - Schnhe, find zu haben in Georg W. Meily s Schuhstore, No 31V Markt Straße, Harrisburg, Sept. 39.—'75. dem Courthaus gegenüber." 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Vermittelst dieser Dampfer werde Passagiere ach Bremen. Soutdampton, I'ondo nnd Hav re und zurück befördert. Bassage-Preisr: Bon Baltimore nach Bremen, Souihampion, London oder Havre! Eajüte .Gold, Zwischendeck t 39 Eouraiit. Bon Soulhampton nach Baltimore t Eajüte 9! Gold. . Zwischendeck ?32 Eourant. Bo Bremen oder Havre ach Baltimore! Eajüte Hl, > 9 Gold. Zwischendeck 32 Courant. R ct o iir B i ll ct s von Baltimore nach Bremen oder Havre und zurück: Enjüte Hl 89 Gold. Zwischendeck 58.59 Eourant. Von Baltimore „ach Southampton oder Lon don und zurück von Southampton : Eajüte H 179 Gold. Zwischendeck, H 58.59 Eourant. Kinder zwischen 1 und 10 Jahren zahle die Hälfte. Wegen Fracht und Passage in diesen in jeder Hinsicht eni psehicnswerthen Schiffen wende man sich nn die Generai-Agenten der Linie, j A. Schumacher sc Comp., No. 9. S.'Eharle Sie.,' Baltimore, Md. PH. C. Ranningcr, Nro. tll Nord Prince Straßr, Laneast". Dezember 23, 1875—11. Cmanuel Engwichrs Hermitage Hotel, Ecke der Front und Bank Straße, Vturtett. Reisende und andere finden in diese Hotel stet einen guten Tis, wie auch die vorzüglich sie Betränt. In Verdtndung mit dem H. tel ist auch ein Tabak- und Cigarren - Store, wo die besten Slgareen nnd Tadak, sowie all Sorten in diese Fach einschlagende Artikel aus Hand find. Agentur für dt „luman Passage Dampschtss-Ltale." Maeietta, Januar, 7.1875.—1j Poesie. Tie zwrh Berrrbcem. Bon Anna Metz Byland Schön Hannchc n der Bater sitze Im Garte vor m Hans, Es iS e schöner Summerobcnd, Die Katz guckt owc raus. Do sagt der Vater: Liebes Kind, Ich bitt' Dich, 10ß de Fritz, Dann Du hast niz nn er hat ni.r, ttn wo niz i, do werd ah nix, Drum 10ß D M r de Fritz." Schön Hannche faiigt sc weine an. Sic hat de Fritz so gern, „Ach, Vater, kann ich vor die Lieb , Ich bin ja kcc Latcrn, Was in m'r brennt, das blast m r n!t Als wie cn Lichtche ans, lln dcrf der Fritz gar niinmc zu m'r, So lauf ich ans'm Haus." Der alte brummt in de Bart: „Der Fritz wär so schon recht, Doch sich, mci Kind, wo gar i; is, Geht'S jedem Mädchc schlecht.—" Wasch' awer weiß c schwarze Mohr Do gebt s kce Waffer aus, Die Lehr' geht 'in beim ccnc Ohr, Bei m annere Widder 'raus. Emol bei ihr'm Fritzche sitzt D's Aannche gar beqnccm. Im Garte war ? so schön nn kühl, Zwische zwec Bccrebccni. Sic wechsle manches Küßche do, Wie halt Verliebte sin, Do guckt das Kind vn iingrfähr Zum Gartcdcerche hin „Der Bater kvnnl""der Fritz, nit lahm, Springt wie c junge Katz G'schwind nf de ecne Bccrcbaam, Do is c sich rer Platz. Der Vater hat c schwere Art, ll sagt zn seinem Kind : „Mir hat cn großer Schatz getreemt, Vielleicht daß ich n find; E Eng'lchc das sprach zn mccr: Geh' zn de Bccicbecm, De große hauscht de nm, geb Acht, D bringscht c Sümmchc heem. Unncr dem Baam sei'm Worz'ilverk Hebscht d c große Kischt, -nee Großmog'l war so reich, Ais Du d'rnoocher bischt."— „Ach Gott, der scheene Beerebaam," Sagt Ramichc, „kann'S et sinn, Die Großmutter hat ja gepflanzt, Wie käme Kischt do 'in, Der kleene awer alt dick, Do wär's c Möglichkeit, Geh', Vattcr, haut der kleene nm, Wer wceß, was drnnncr lcit." „Das is schniin wahr," der Altespreckt; „Der groß' oddcr der klecrn, „Das weeß ich selber imme recht." „Ach Pater, 's is der klccn!" lind wie der Vater haut n hackt, Do werd das Hannche roth, „Ach, heil'gcr Joseph," bet'sc jetzt, „Ach helf' m'r ans der Noth, Ach mach' c bische or Mcraakel, Dann snnscht gebt's heut' cWcllspcktakel.' lln hipp u hipp nn bim nn bnm II hipp nn bim bin, lis emol laafl's u spring n hippt Dukatc um un nm. Potz Blitz nn Jub'l n kee End, Das war c Herrlichkeit, Da kommt ah gleich der Fritz gereimt lln guckt als wie itg'schent. „Was tuscht dami Dn do," sagt der Alt, „Dich sah ich nel im Traam." Do sagt sei Kmd: „Das is der Schatz Vum große Beerebaam." Jetzt merkt der Alte wohl de Pfiff, Un ncmmt se bei der Hand, E Pärchc iverrc se wie eens Im schöne Pfälzerland. Blicskascht l hecßt der Ort, da steht Noch heut' der renne Baam, Un Engclchcr verzähle sich Der alte gute Traam. tN.-A. Fortschritt.) Feuilleton. Die Jagd nach einem Vetter. (Schluß Robert war wie vom Himmel gefal lcn; er sah ganz verdutzt d rei und wußte nicht, was er sage sollte. End lich fiel ihm der Brief des „Onkels" ei, und den überreichte er dem alten Herrn. Dieser las denselben geduldig vom Au fang bis zum Ende, und wie er damit fertig war, so fing er hellauf an zu la chen. „Also ei Schneider ist Dein Oheim, nd mich hast D für de Schneider gc halte!" —Nunmehr mußte Robert Haarklei erzählen, wie er dazu gekom nie sei, in dem Gefährte des Herr John Mayer herauszufahren und wie sich Al les gemacht habe. Endlich klärte sich der Horizont ans. „Nun," sagte der alte Herr, „mein Robert Keller bist Du nicht, ob Du gleich den nämlichen Namen führst; so wenig als ich Dein John Ma her bin, ob wir gleich auch diese Namen mit einander gemeinschaftlich haben. DaS war ei verdammtes Mißverständ niß und ich bin nur froh, daß blos Dein Vater gestorben ist nnd nicht der Vater meines Robert. Der alte Herr wurde nun wieder sce lcnvergnügt, schenkte dem Robert noch ei vollcsGlns ein ndlicß ihn amAbcnd sogar in demselben Gefährte bis in die Stadt hineinfahren, in welchem der junge Bursche herausgekommen war; seinen Oheim hatte Robert abermals nicht ge funden. Der Wirth in Äreenwichstrect, bei dem Robert Keller wohnte, feuerte de Mann an, seine Forschungen wieder fortzusetzen, „er dürfe nicht ermüden" sprach er, „am Ende müsse er doch das Ziel erreichen" und Robert ließ sich zureden ; dachte er doch an seine arme Mutter und an die Geschwister. Der John Mayer der jetzt an die Reihe kam, wohnte in der Fünf- ten Avenue. „Rur mnthig hingegan gen," sprach der Wirth, „Dein Onkel war schon vor zivanzig Jahren ei reicher Man, warum soll er nicht heute in der Fünften Avenue wohnen können." Robert hatte sich die Hausnummer richtig gemerkt; es war ein großes Mar morpala! mit breiter, doppelter Treppe, er klingelte, ei Neger öffnete ihm, er richtete an denselben seine Frage in deutsch, der Neger verstand aber nur Mr. John Mayer nnd machte die Pantoniinc ihm z folgen. Robert folgte im auch eine Gang ent lang, der mit so kostbaren Teppichen be legt war, daß der junge Deutsche nicht wußte, ob er nicht „zur Schonung" seine schivcrcn Stiefel nnsziehc sollte. Hätte er icht de Schwarze ganz nngcnirt darauf hingehen sehe, so hätte cr's sicher gethan!—Nun kam er in ei Zimmer, —nein, so was hatte er i seinem Leben icht gesehen. A den Wänden hingen kostbarcGcmälde, die Decke erglänzte von Gold nnd Silber; dicKronlenchter bleu dctc fast das Auge, die Möbeln desto de ans lauter Sammt nd Seide, die Spiegel reichten von der Decke bis auf den Boden. Und doch war dies mir das Vorzimmer z dem Privat z i mm c r des Bankiers, i welches er jetzt geführt wurde. Der Inhaber all' dieser Pracht und Herrlichkeit saß in einem breiten, reich gepolsterten Lehnsessel vor einem Schreib tische ans Roscnholz, dessen vergoldetes Gestell mit Büchern in rcichcnEinbänden verziert ivar. Er schrieb jedoch nicht, sondern hatte sich weit in seinen Lehnsessel zurückgelehnt und streckte seine Füße über das Büchergestell hin, so daß die Pofi tion der Füße weit höher Ivar, als die des Kopfes. Im Munde des reichen Mannes steckte eine brennende Eigarrc, vermittelst derer starke Wolken ausblies. Robert stand mit dem Hut in der Hand au der Thür nd wagte natürlich vor lauter Respekt nicht den Mund anfzu thun. Der Bankier aber, den ein sol cher war Mr. John Mayer in der Fünf tenAvenne, rührte und bewegte sich nicht. Seine cinzige Beschäftigung schien darin zu bestehe, daß er alle Sekunden ans spuckte nnd dabei mit wunderbarer Ge auigkrit immer af denselben Gegen stand, einen herrlichen Papierkorb, zielte. Richtig traf er auf das Ziel unter hundert gewiß ilennundiicunzig Mal, was ihn offenbar bedeutend befriedigte. „IVtiat äo )ou vimt?" fragte der Vankier. als er Robert ansichtig wurde. Dieser faßte sich ein Herz. „Mein Herr, ich erlaube mir die Frage, ob Sie eine Schwester mit dem Namen Therese i Holzmadcn bei Stuttgart haben," be gann er, natürlich deutsch, den er ver stand ja kein englisch „Pom!" rief jetzt der Hanshcr dem Neger zu ; ü lliat Dutebmun?" Tain nickte nnd grinste dazu. „I'ut bim out!" sngtc der Bankier, indem er das unterbrochene Rauchen und Speie fortsetzte. Tom ließ sich das nicht zweimal sage, sondern nahm den Robert am Arme nd führte ihn hinaus, ihm die Thür vor der Nase zuschlagcndZ So endete dieser vierte Versuch, den reiche Oheim z finden. „So kann's nicht fortgehe!" sagte Robert am Abend, als er seinem Wirthe den vierten vergeblichen Gang erzählte. „Auf diese Art finde ich meinen Oheim nimmermehr. Am Ende müßte ich ganz New Aork und nachher och ganz Ameri ka durchwandern und alle John Mayer aufsuchen, ob nicht Einer darunter der ächte ist! Da mach' ich mich ja znGesPött der Welt!" „Weißt D was?" erwiederte ihm der Wirth. „Wir machen noch eine Vcr such und Ivel, auch dieser fehlschlägt, so greifst Du nach Deinem Handwerk, er nährst Dich ehrlich, und überläßt es der Zeit, ob sie dasGcheimniß aufdecken will, oder nicht. Der letzte Versuch aber, den wir machen, besteht darin, daß wir eine Annonce in zwei der verbrcitctstcn amc rikanischcn Zeitungen, in eine deutsche und in eine englische, setze nnd Deine Oheim anffordcr, sich, wenn er noch am Lebe ist, zu melde nd seinen Neffen in Empfang zu nehmen." So geschah es auch ; den Robert war glxich mit einverstanden. Der Wirth machte einen rechte hübschen „Aufruf" an de John Mayer aus Holzmadcn bei Stuttgart znrccht, und am anderen Mor gen schon konnte man denselben gedruckt lese. Natürlich saß der gute Robert den ganze Tag, wie auf Nadel; er hatte keine Rast und kcincßuhe; das eine Mal sprang er an s Fenster, das zweite Mal vor dieHausthür, aber es wollte sich Niemand zeigen, der nach ihm fragte, nd noch viel weniger erschien der ersehn te John Mayer i Person. Die Ge duld Robert's war fast erschöpft, aber— was konnte er machen ? Am Ende mußte er doch in sei Schlafkämmerchen gehen und versuchen, die Nacht hinzubringen, ohne den Oheim gefunden zu habr. Den Tag darauf führte den Wirth ei nothwendiges Geschäft über Feld nnd er konnte erst Abends spät wicdcr nach Hau se kommen. Wie erstaunte er, zu hören, daß der Robert von einem Fremden in einem einspännige Gefährte abgeholt nnd zu seinemOhcim geführt worden sei. Natürlich war der Gastgeber hocherfreut, daß cS dem armen Burschen doch noch gelungen war, sein Ziel zn erreichen, aber dieFlcndc war von keiner langen Dauer, denn schau am anderen Morgen war Ro bert schon wieder da nnd erzählte folgende Geschichte: Ein Man sci gesternMorgcii in die Wirthschaft getreten, habe sich nach Robert Keller erkundigt nnd als er sich ihm vorstellte, hatte er gesagt, sci On kel, ei Farmer in Jersey, hätte den Auf ruf in der Zeitung gelesen nd ihn, sei nen Nachbar, sofort abgeschickt, um ihn zn sich zn hole, da er selbst heute nicht abkommen könne. Er sei in seiner Freu de sofort bereit gewesen, ihm zu folge und bald fuhren sie davon. Bevor sie über die Ferry gingen, sprach der fremde Mann, der Onkel hätte ihm Auftrag ge geben, etwas zn kaufen, in der Eile hätte er aber vergesse, ihm das nöthige Geld dazu zn gebe, nd er fragte, ob er, Ro bert, etwas Geld bei sich hätte; Ro bert antwortete, er habe och vierzig Dol lars. „Dies wird reichen," icinic der Nach bar des Onkels; crgabcsihm, dcrMann ging in einen Laden, nach einer Weile kam er heran und sie fnhrc da wci ler. Unterwegs sprach der Fremde stets von der Freude, die der alte Mann habe würde, den Schwcstcrsoh zu sehe, den er habe keine Kinder und sein Schwester sahn solle, wie er ihm erst heilte sagte, Alles erbe; es sei eine prächtige Be sitzung. Nach etwa zwei Stnndcn kamen sie in ein Dorf, der Man hielt vor einem Hau se. ließ Robert absteigen, setzte auch dessen Koffer ab und fuhr fort, weil er, wie er sagte, noch eine nöthigeßcsorgnng in dem benachbarten Dorfe hatte; er hätte da durch, daß er Mr.' Mayer de Gefalle erzeigt, schon zu viel Zeit verloren. Es war Robert zwar anfgcfallc, daß sich kein Mensch regte, icht einmal ei Stückchen Vieh sehen ließ, Alles schien wie ansgestorbcn. Bor dem Wohnhaus war eine lange Bank angebracht; hier stellte er seine Koffer hin nnd ivar in Begriff in die halboffene Hansthür zu treten, als ei paar Hunde wie wüthend ans derselben heranssprangcn und mit lau tem Gebell ans ihn losstürzten. dlurr!" rief z gleicher Zeit eine helle, weibliche Stimme „Wollt ihr gleich ruhig sein, ihr Kobolde," setzte sie auf gut Deutsch Hinz, als die Hunde nicht gleich Ruhe hielte. Jetzt trat die Sprechende unter dieHausthür ans helle Tageslicht nd Robert hatte volle Muße, die schöne Gestalt z betrachten. Es worein lieb liches Mädchen von 18 bis 19 Jahren, blühend wie cincßose, mit Grübchen im Kinn und schelmische blauen Augen. Sie trug ein cinfachcs Kleid; aber m so herrlicher coiitrastirtc damit ihre volle nd doch schlanke Gestalt. Robert schaute das Mädchen und das Mädchen schaute ihn an. „A il ii cMaric!" rief plötzlich Ro bert. „Robert!" rief in derselbe Sekunde das Mädchen. Und Beide lagen sich in den Armen und herzten nnd küßten sich. Und dann stellten sie sich gerade vor ein andcr hin und hielten sich an beiden Hän den und schauten einander in s Auge nnd sprachen kein Wort. Aber das Auge sprach mehr, als tausend Zungen ge sprochen hätte. Das war ei Wieder sehen! Und wie sie sich lange genug angeschaut nnd in seligem Entzücken dagestanden, da löste sich endlich auch die Znngc und Jedes fragte das Andere: „Wie kommst Du hierher?" Die Anne Marie war nämlich dicT och ler ehrlicher Schnhmachcrlcnte von Sil lenbuch, einem kleinem Dorfe bei Holz made. Die Eltern waren „Freunde" wie man im Schwalbcnlandc sagt, d. h. weitläufig mit einander verwandt, und somit waren die Kinder fast mit einander anfgetvachscn. Schon während dcrSchnl zeit zeigte Robert und Anne Marie eine für Kinder ungewöhnliche Zuneigung zu einander; er war allerdings nm drei oder vier Jahre älter, als das Mädchen, aber nr um so eher konnte er ihren Ritter spielen. Auch nachdem sie Beide confir mirt waren, dauerte dieses Verhältniß fort nnd Robert ward der cklärte „Schatz" der Anne Marie, was ihm bei Sonn tagsanSflügen oder den kleinen Volk- Vergnügungen, welche da Landleben im Schwabe verschönern, gewisse Vor rechte gab. die er sich natürlich nicht neh me ließ. So durfte z.B. er allein die Anne Marie zu Tanze führen nd kein anderer Bursche hatte das Recht, ohne seine Er laubniß den Arm nm sie zu schlingen nnd sich mit ihr im Walzer oder Hopser zu drehen. Di e Erlaubniß aber ertheilte er nie. Und oft gab es in Holzmadcir und Sillenbuch Etwas zu lachen, weil der Robert nnd die Anne Marie so gar un zertrennlich waren. Fünfzehn Jahre war die Anne Marie alt, als Robert in die Fremde ging nd wie er wieder heim kam, war die ganze Schuhmacher Familie nach Amerika ausgewandert. Seither hatte man Nicht von ihnen, von den Eltern ebenso wenig als dm Kindern, erfahren, als daß sie glücklich über s Waffer gekommen seien. Später ging das Gerücht in Sillenbuch nd Holzmadcn, die Eltern lebten in New ark, unweit New Aork, und trieber ihr altes Geschäft, die Anne Marie aber habe sich ganz jung an einen Toldarbci ter dort verheirathet. Woher das Gc- Stro. 7. rächt entstände, kannte Niemand sagen, aber so viel ivar sicher, Jedermann glaubte es. Und als daher Robert spä ter von der Fremde zurückkam nnd na- Inrlich gleich nach Anne Marie fragte, so wurde ihm die Nachricht ihrer Vcr hcirathnng als eine Gewißheit mitgc theilt, nn der er seither nicht im Gering ste gezweifelt. Er sagte nicht viel dar über, und seine Bekannte, sogar seine Mutter, meinten, er habe die Jugend licbschaft als eine Thorheit vergessen, aber—die erste Liebe vergißt man nie, cS zieht sich mir eine Kruste über das Herz, daß man die Wunde nicht sieht. Co stand's mit Robert. Die Anne Marie aber hatte nie daran gezweifelt, daß der Robert ihr treu sci. Das Herz, war ihr fast gebrochen, als sie mit den Eltern von Sillenbuch vor etwa vier Jahre fortzag und sie icht einmal von ihrem Schatz Abschied nehmen konnte. Aber—geschrieben hatte sie deßhalb doch icht, denn an die Eltern Robert's woll te sie nicht schreiben; die verstanden sie doch nicht; nnd Er,—er war ja in der Fremde! Natürlich, hätte sie eine Ah nniig davon gehabt, daß ma sie dran ßc für verheirathet ausgab, ja hätte sie nur gewußt, daß Robert's Bater gestor ben.—sie hätte sich längst an Robert's Mutter gewandt. So aber dachte sie, ivcnn's Gottes Wille sci. daß sie cinan der wieder sehen, so geschehe es ganz ge wiß von selbst, und ohne daß sie ivaS dazu thue, und nn dem Vertraue hielt sie fest j allen Stürmen der See und des Lebens. Und cS war Gottes Wille!-Die En gel im Himmel mußten eine Freude haben, wenn sie ans die Beiden herabsa hen; denn ei glücklicheres, unschuldi gcres Paar hatte die Erde noch nicht ge sehen.—Er war vielleicht drei Uhr Mit tags, wie Robert, die Anne Marie traf, und in sechs Uhr Abends hatten sie einander noch nicht mehr erzählt, als daß die Anne Marie so ledig sei, wie „Robert". Wohl fragten sie sich: „Wie kam das Alles so Wunderbar? Aber sie hatte keine Zeit zum Antwor ten, denn sie mußte einander in die Au ge sehen. Es war ihnen genug, daß sie sich wieder brsaßcn! Wen sie sich ge genseitig umarmt hielte, was brauch ten sie mehr zu wissen? Doch der Stundenzeiger des Tages rückt vorwärts, trotz aller Liebespaare der Welt. Die Zeit ist ein gar kaltblü tigcr Gesell, ohne Herz und Phantasie nnd nimmt keine Rücksicht auf irgend eine Mensche oder ein Verhältniß. — Die Anne Alane ivard zuerst aus ihrer Seligkeit anfgcschrcckt, wie ein paar Knechte mit ihrem Fuhrwerke vom Acker heimgekehrten. „Herr Gott!" rief sie, „ist's denn schon m diese Zeit? Und jetzt wird auch meine Herrschaft kommen, denn die ist heute Morgen mit den Kindern in die Stadt gefahren nnd wird zum Abendessen wicdcr da sein. Und ich habe noch gar nichts gerüstet. Da wird meine „Lady" wicdcr schön donnern und blitzen!" Robert sprach, er wollte sie schon bei seiner Tante eiltschnldigcn. „Was!— Die ist Deine Tante!" rief Anne Marie pcrwlindert aus, Robert mußte nun schnell erzählen nnd als er fertig war, lachte das Mädchen hellauf; sie wußte ihr armer Rudolf ist betrogen worden, denn ihr Herr hieß Parker, er war ein „Stockamcrikancr"; ei Schwindler, so combinirte das junge Mädchen, hatte die Anzeige gelesen und die Gelegenheit wahrgenommen, ihm sein ganzes Geld abzunehmen Robert war wie vom Don ner gerührt, was sollte, er machen, er hatte ja keinen Eent mehr. Anne Ma rie wußte alker Rath, sie holte schnell ihr erspartes Geld ans dem Koffer, gab cS ihren, Schatz und dieser versprach ihr hoch nd theuer, nn nicht wieder ach dein Onkel der vor zwanzig Jahren ge schrieben hatte herum zu laufen. Er wollte arbeiten nd seine Anne Marie mußte sein liebes Weib werden. Das hocherröthende Mädchen sprach icht nein, sie trieb ihn rasch fort, damit sie das Abendbrot besorgen könne und gab ihm Anweisung, wie er nach New Aork komme; am nächsten Sonntag wollen sie sich dort treffen. So kam Robert wicdcr in New Aork bei sclnem Gastlvirthe an; der wollte nn tvillcn, wie der Sitzbnbe ansgese he, der den armen Bursche m seine vierzig Dollars geprellt hatte. Biel leicht war es doch möglich, wenn man ei genaues Signalement hatte, Etwas in der Sache zu thun. Allein Robert wollte Nichts davon hören. „Das Geld ist einmal verloren und wäre so wie.so verloren gegangen; denn ich hätte nicht nachgelassen, nach einem Oheim zu fahnden, bis der letzte Cent fort gewesen wäre. Jetzt aber bin ich gründlich knrirt. Wen es sein soll, daß ich ihn entdecke, so wird es von selbst gehen; wen nicht,-auch gut; mein Handwerk wird mich schon crnäh ren. So will ich jetzt nur gleich auf meinem Geschäft Arbeit suchen." Vier Zahre lang arbeitete Robert Kcl ler als Geselle, dann fing er sein eigenes Geschäftchen an und Anne Marie ist sein haushälterisches Weibchen, die jeden Cent zu Rathe hält. Er hat jetzt eine kleine Fabrik nd macht Nichts als Sophage stelle, steht sich aber recht gut dabei. Seine Mutter ließ er nicht herein kom-
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