Jahrgang l Die Peis>ldanlsche StaatSzeits, Herausgegeben on Zs. SKOKOK Ri?kn, Bor IS, erschein, srden Donnerstag.und kostet 2.0 v per Jahr, zahldae innerhalb des Iah", und 2.-10 nach B-'st-ß de J^rgangS. Einzelne Eremplaren, eatS P'- Sluck. Keine Sudscripttonen wrrden für weniger andren, muß man die alle i°°d> als auch die n e u e Adresse mittheilen . Dt grSSte Verbreitung. Vi. ireulaiion de. „P' nn IV > an' sch StaatS-Zeiiung" i Dauphin Eount ist größer a> die irgend einer andrren in Har risburg gedruckten drutschr der engvichen Z'i tnng. Sie diettt desHaid dir deste Gelegenheit, Anzeigen in diesem Theile d-S taate ttü. weite Verbreitung zu oerschaffen. Vdo lärmst Liroulutioil. Mi 0!roI-ion k ti.e "i-üi!,!,vr.vxr>i- Ka-xa-rs-nrnrviiu" in Vauznun e^aunl^ in lareer tlmn ltint ok n/ otiieo paz>er imdlsskeck in N-irriaNnr, Lgl>-0> iterinan. Il in ll.oroü-ru rl.o t>oi>t aNvortrs- Ing lnackicknm i tNia zurrt ok ti>s Klüts. Btdiagungrn der nieigen e Anzetgen erden eingerückt wie folg: GeschäfiS-An, eigen beim Jadr. od, sür einen Theil des JabeeS 1 3Mnaie. 6 Monate, >2 Monate. El -soll Pl.OO 47 0 412.00 Zwei Zoll 7,vt> >2tV 20 0 s>"i Zoll 10.00 >7,00 I > deignt hum-, persönliche Ei genthum- und allgemeine Anzeigen 10 Eents die Zeile süe die erste Einiückung und 5 E-ntS die Zeile sür l-de nachbettgr Ein- Medizin-. BiN-rS- und alle andere Anzeigen bei der ganzen, Halden, drit tel oder icttrl Spalls werden wie folgt de rechnet erden i . . Eine ganze Spall jährlich 4lao 00 Eine halbe Spalte „ . ..... AOO Ein drittel Spalte bO-0 Etne te,,et Spalte P". . . GerichtS-Anzeigen weiden wie folgt deeechnet! ErerutorS-, Administrators und Afsignlc'S-An,eigen 42.50 HeiiathS-. T 0 deS - An, eigen. Dank - Adstattung u.s. 50 SIS. il?" Alle Bliese, Mittheilungen ic. muffen wie folg adressirt werden e .1. veorxe ÜiWvr, ?. 0. Lox I Agenten der Pennsylvanischen Staats-Zeitung. Alleghrnp.—Val. Hoffma ,175 Ohio SN Altoona. A ottlieb Hause r. cEhrist.geldl.EarsonSt. Birmingham. (Jakob Dresse I. (EbarleS görst. VromiStvivii i Ormvb)—l oh L u . Butler.— Jakob Keck. Breakueck. — Dr. The od. Kersting. EarliSle. —P hil i v p Lißman. Etzambtrsbu. —Georg Birisch. Columbia.—l ohn Narbe,. Danoille.—Micha r> Rosrnstcim DraooSburg, Eoal Bälle,-A dam Schütz. lak-Liderl,. E k r t st. Hau. Harmon. Wm. g Wild. Hollidavsburg. S. Fleischer. Hunttngdo. —Jakob Leonhard. ZohnSlow. - Eda . S. Rüt h. (J.M. Wcsthäffrr ! AntdonV I te, Lankafter. ( , z Krau. (Georg Wall, v.O. > Ge-'., Billlack. Lawrence,.. Matte" —g e d r aaS. MillrrSville. E. .Ree. Milton.—g iiedr. WOl s. Middletown. —Ehrist. Bauer. Mounioillc. Georg Metsenbach. McKeeSpoi t. -Andrea Bertsch. Natrona. Georg Hägele. New Bitahton. Le 0 n d. L. Ripper. New Castle.—R ober Vögelt. sSha. Lö, Gen.-Agent, Nro. 201 Pennsploania Anue. PittSburg gr. Schmidt,Nro.7B Smith field Straße, nahe der Fünfte. PittSburg,-Franz Geiz, 547 Penn Ave. Philabelphia (Sonthaek). —IO h. Sck> an hacher, 1708 Nord Vierte Str., " g rledr. Klein. do. „ John Brück, til7SüDilltrStr „ Gen. Job, F. B aliier,N. O.Eck 1. Sc Fairmount Av. „ Sol. Ehrist. Klstn,B37 Süd 2. „ EarlEchauslrr, 26t0 granlford Road. Georg I. Happ, 230 t Fairmount Avenue. " Shr. Gern, Ecke 22 6 Fairmount Aoenur. „ Eap. Ia c 0 b E nrad, 813 Vine Str. „ John Hohe-nadel, SN, Pari Hotel. „ Hetr i ch KI ohr,N, W. Ecke der Front S- Union Str. „ Friedrich La, Ro. lii Sprucr .. . tthe,, 01l Süd 3lr „ Christian Grrm s e, litti SüdL, Straße. " lak 0 b Kuitz, 1523 German Ao „ JodZ W cid. N. O. Ecke Broa t Ehrtstian Straße. „ Aug. H. Kinder mann, N. W. Eck 2t. lö gitzwater Sk. „ FranzOrth, (Brauer) 33. nnd Master Str. „ Wm. DIllr t, 1000 Passapunk A. öeft-Philadelphia.—Steph. Hartmai r, ckunratawne,—H einrichgackiner. Readeng.-E da. Rothen der ge, N. 222 Waschingto Straße, Röchest c Bridgewater. j '' Saroitdurg—H. Tolle. Sbarpbig. —vaplist Sendelbeck. Shamokla. S'ledrch vipner. Tamaqna. —Heinrich Müllrr. Tnronr. -Wilhelm Bogt. Troutolste r LutberSburg.—S. G.Kuntz. Wllllap°'—Georg Wolf f. ork.-Sriebil A. Stieg. Zelienople.—Edwin Zehner. Ohio, Bnc,ni. —John Ma,er. aaton. —Jakob Hetngärknrr. restiine. —Philip Reff. Springsteld.—.Hartman . (Lehrer) Upper SanduSkp. —A. Martin. Indiana FortWa,nr.—P eterHohnhaa, Gen. g Mar,land. Baltimore. lohn Will. 292 Easter Ar. Ikton ü heiakealr Ei,.—l. B. Me, er. Hager. Eapt. L 0 t Heist. Port Deposit r Havre de Geaee.—l. Lamm. Dr. D. Uuedi. Deutscher Arzt, 200 Süd Zweite Straße, Harrisburg. Offire-Stunden! 7 bis S Uhr Vor mittag, 1 dt 3 unb 7 bis S Uhr Nachmittag. Harrisburg, Augnst 12,1575—3Mt. Das deutsche Centralorgan der Demokratie sür Pennsylvanien und die angränzeuden Staaten. Hamburg-Amerttanlsche PaSetfahrt Aktie - Gesellschaft. iz,itii, Psi.ltffiStt zwtschi H ambura Plymouth, Cherbourg, Havrs und e w - A 0 r k, ,ermittelst der neue, auf da Solideste cidaoan nd Eleganteste eingerichtete große ttserne Von- Dampfschiffe „Allemannla" „Poinmrrania' (neu) „Baoari," „Rhenania" (neu) „Borussia" „Saronia" „Eimdria - „Sitesta" „Francimia" (neu) „Suevia" (neu) „Frisia" ..Teutonia" „Germania" „Ttzuringia" „Haminonta" „Pandalia" „volsatia" „Westphatta". Die Dampfer dieser Linie desdrdee die Beretntgte Staat,n-Pvst (vQßtvü Ltlßte ülsN) und wecdcn während dieses Jahres regelmäßig Donnerstags am 1 Ude Nachmittag von New-Sork nach Ha, durg adfatzre. Passage - Preise i Gotdr Von New-Vork nach Plnmourd, London, Eherbourg oder Hamdurst i i w.a, l Öderer Salon - - - j Salon - SSV Von Hamburg oder Havre nach New-Jork: , 5.,.,. t Oberer Salon - tz>2o 1. Easute. j uMttr Salon ' * Passage Preise tn Papier! Von New-Aork nachPtnmoulk. London, ikterbourg oder Hambtirg, Zwischendeck if3tt.lV Von Hamburg oder Havre: Zwischendeck 432,00 Kinder zwischen l und >0 Japie die Hälfte.— <, tncl. Beköstigung. Nttour-Ticket in ermäßigten Preise. Wege Passage in diesen Damofern wende mar sich tn New-Vork an die Sencral-Passage-Aae in der Linie E. B. Richard BoaS, g. W. Liesmann, No. 112 Mar Alle, Harrisburg, Pa, PH. E. Rannt,laer, No. 111 Nord Prince Strafe, Laneaster Pa. C. 55. Ricftarft iL RIMS. Wie delchäsllgen un sei dem Jahre 1817 m dem Bzikaus von Wechseln auf Europa und mit AuSzahiungr von Geldern In ledern Orte Deutschlands, die den Empfängern Ott in'S Haus gebracht werten ; ferner als aNriiiig Gcncral-Pussuge-Agctttur der Ham burger Dampfschiffe ml dem Verlaus von st.crfr nach Gssttllchasn'" I de, , . Ausstellung chiffsichcinni stiilic E. B. Richard sc Boa ' No. l Broadwa. New-Sott lNov. 2. >?> > Januarl, >S7i. I. B. Watson, Tsiiermzl. Office: Im Stolle dcr Adoms Ex preß Office, Stratvberrp Alle?, zwischen der 1. K 5. Straße Harris b r g, Pferde uud Vieh werden wieder hergestellt, einerlei, weiche Krankheit sie besitze mögen/und zwar in kürzester Zeit, und zu de niedrigsten Preisen. Harrisburg. Juli' 29, 1875,—11. John Uingst. Anstreicher Hu- ml A chililrr-Astlrr. Glaser, lZesinen und Calcimiaer, Ecke der Front ond Eumverland Straße, Harrisburg, Pa. Orders können m F. W. Ntngsi's Carpet- Ftore au der Zrttea Straße gelassen werde. Alle Arbeit wir ro uud billig, au zur größten Zufrievrublil dcsorgt. Mai t, 1875. L. B. Woodward, Singer's Nähmaschinen, Seide Zwirn, Linnen-Faden (ans Spulen), Oct, Na deln, ic„ Ro. 28 Nord 3ten Straße, ((.'ullexvOlcxck) Harrisburg, Pa. AlleMaschinen werden an New Stork Preisen verkauft und frei an Käufer überliefert, nrbst frrtrn tlntrrrichl. IM-Bestcllnngcn fitr Maschinen, Nadeßn, Zwirn, Seiden Harrlburg, Nov. 1, 1875—tj. Niesley <K Ruthersord, (Nachfolger von Scott Slder,) Bitte dem Publikum ächte Kehlen an au den besten Minen, und war gesiebt. Keine E,ir-B',ablug >ird verlangt, um Kohlen in die Arle ab,liefern, Für die Gunst de Publikum erden sie dankbar sein Trockenes Holz nd Feuerholz ird nach liir,ester Noti, gesägt. Miner und lagdltebdaber erden auf da deriihmte Hazard Schieß oulver ausmerlsam gemacht. Ihr Office ist in Nro. 7, Nord Dritten Straße. Der Kohlen, und Hoiztzos an der Ecke der Mark und?> Siraße. HanlSdnrg, Ja. 28 fr.— > Sind Sie es, W Sie können gcnuzi sparen W um die Aaijrt zu bezahlen Wie Wanimaker sridt Prei< für Vclannlc unt (stlcitde > Wanamaker und Brown. I 1770 Herbst! Herst! 1876 Seht, etrachtet nnd untersuchtU^ WA " die immense Auswahl Stiesel, Schuhe, uud Slippers utler Sorteli, Männer nnd Knaben Nnbber-Stiefel von jeder Größe und Gattung; ferner, Oder - Schnhe, find zu huben in Georg W. Meily s Schuhstore, No. 310 Markt Straße, Harrisburg, Sept. 30.—'75. dem CvnrlhaiiS gegenüber." Für gute und saubere Kohlen. Hickory- und Eichen-Holz, Holz zum Feueranmachen, gehe man zu I. B. Ginstein. 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Sie iäN da Korn, sie pflegt die Saat, Und inäh't die Frucht dcr gold'nen Arhrcn Sir baut der Mühle wuchtig Rad Nnd liefert Brod, uns > ernähre. Drum laßt uns ihr Panier enlfalten Stets höher, freiri so es wch'n Im Kamps mit feindlichen Gewalten Die Arbeit hoch!-Sie ird besteh'n! Sir schürft das Erz in tiefem Schacht Und bring' der üpp'gen Welt zu Tage Sir bau Paläste oller Pracht Und zimmert Todten Sarkophage. Der Eisenwrge fest Geleis', Der Segelschiffe starke Planken Der Arbei nur gebührt der Preis, Nur ihrer Straft sind sie zn danken. Drüm laß uns ihr Panirrenfallen Stet höher, freier soll es weh' Im Kampf mit feindlichen Gewalten : Die Arbeit hoch!-Sie wird dcstph'n ! Sie zeugt und schafft, und hält nicht Rast Indem so Viel' dequem sich strecken Sie wirket Seide und Damast, Hat Linnen kaum sich zu bedecke. Sie wölbt den eichen Pfühl der Lust, Und ruht unsanft auf hartem Bette Der eigne Kraft noch unbewußt Trägt sie des Goldes schwere Kette. Doq schon brichtan deS M°rgeS-chimmer Seht ihr da Nachtgewölk erweh'n; Die Kette bricht und fällt in Trümmer! Die Arbcit hoch ! - Sie wird besieh'! 4euiUelou Die Jagd nach einem Vetter. Es war am 10. Jmn 18,,, da lies das Bremer Dampfschiff „Weser" in den -Hafen von Ncw-Zork ein. Dasselbe brachte eine Menge Passagiere und dar unter sehr viele Süddeutsche, Unter den Einivanderern-befand sich auch Robert Keller von Holzmaden bei Stuttgart. Es war ein schmucker junger Bursche von zwei- bis dreinndziyanzig Jahren, der wenigstens seine sechs Fuß maß nd ei neu prächtigen Husaren abgegeben hätte. Seine Wange waren wie Milch und Blnt, und seine blaue Auge schaute so gnlmülhijs und nnschuldig drei, daß man ihm gut sei mußte, man mochte wollen oder nicht. Und doch sah man es ihm an, daß er nicht so unerfahren war, wie es manche Leute oft sind; lvar er doch schon in der Fremde gelve sc, sogar in Eßlingen und Reutlingen. „Dem kann's nicht fehlen," mußte man denke, wenn man ihn nnr ansah, denn Robert war ein Schreiner, nd ein guter Schreiner findet in New Aort im mer sein Auskomme, nämlich wenn er fleißig ist und wenn nicht gerade ein bv fes Jahr nd eine arbeitslose Zeit da ist. I Nemsdorf angeiommen, sah sich unser Robert nicht etwa, wie es sich ge bührt hätte, gleich um Arbeit um, son dern er slvdirte die Zeitungen, er schien davon nicht befriedigt zn sei, denn am zweiten Tage faßte er sich ein Herz und offenbarte sich dem Wirthe, bei dem er abgestiegen war, und so erfahre wir Folgendes: Vor vielen Jahren ämlich Ivar ein Johann Mayer von Plieningen nach Amerika ausgewandert; er war ein Schneider von Profession ud ein Bruder von des Robert's Mutter. Der Schneider nn, der jetzt wohl seine drei ßig Jahre i Amerika war, wenn er noch lebte, hatte vor etwa zwanzig Jah re einmal geschrieben nd zwar an sei ne Schwester, die Mutter des Robert Keller. Und i diesem Brisc stand z lese, daß es dem Herrn Better ausge zeichnet gehe, und ei Einkommen habe größer als der Lcibhofschncidcr in Stutt gart, und daß also die ganze Familie seiner Schwester doch gleich hereinkom men solle, m sein Glück mitzngenießcii, denn er sei noch nnvcrhcirathet und ge denke auch nicht zn heirathc. Die Mutter Robert's hätte ach Empfang des Briefes lieber gleich aufgepackt, und wäre dem Bruder nach Amerika i srin „Glück" nachgezogen, denn für ivas sollten sie sich in dem kleinen Holzmaden mühselig abarbeiten, wenn der Onkel in New-Aork in Hülle und Fülle lebte. Der Batcr Robert s aber dachte kaltblütiger inid meinte: er müsse zivar tüchtig ar beite, um durchzukommen, aber er habe doch sei sicheres Auskommen. Schwa ger Johann habe immer Etwas von ei nem Luftibns an sich gehabt, er habe es immer geliebt, am Montag einen Blau en zn machen. Darum beschloß er, vor her noch einmal an den Herr Schwa ger z schreibe, in dcS Genaueren och mehr zu erfahre. War der wirklich so reich, wie er schrieb, so konnte es ihm ja nicht darauf ankommen, das Reisegeld zu senden. Der Brief ging an den Johann Mayer in Rew - Aork, aber Ant wort erfolgte keine; es ging noch ein zweiter nd ein dritter Brief an den reiche Better ab, aber —AntwortZlam keine. Der Bater Robert s schlug sich daher ach wenigen Jahren, als man keinen weiteren Brief iGhr erhielt, die ganze Geschichte as dem Kopfe, arbeitete nach wie vor, wies einem soliden Familie, vatcr geziemt, nnd duldete cS nicht, daß man zu viel von dein reichen Better in New-Sork sprach. „Ich will meine Kinder nicht mit leeren Hoffnungen hin- halten nnd noch weniger will ich sie durch die Aussicht ans ein Erbe, das wahrscheinlich gar nicht vorhanden ist. verderben nnd an llnflciß gewöhnen." To sprach dcr Alle und in diesem Sin c erzog er auch seine Kinder, Dcr älteste Sohn Robert wurde da her ein recht fleißiger, genügsamer nnd geschickter Mensch, und die andern Gc. schwistcrschlagcn nicht minder ein. Die Mutter aber konnte sich de Brief nicht ans dem Sinne schlagen; sie durfte zivar nicht davon spreche, aber daran zn denke, konnte ihr Niemand wehre. Sie ließ sich nicht davon abbringen, daß Alles, Wort für Wort, wahr sei, wie es ihr Bruder geschrieben. Sic war fcft überzeugt, daß derselbe jetzt sicher zum mindeste ein Millionär sei, nd so vixj an Geld und Gut besitze, daß er halb Württemberg damit kaufen könnte. lind was daS „Nicht Mehr Schrei ben" des Bruders anbelangte, so halte sie ihre verschiedenen Auslcggswcisc. Entweder waren ihre Briefe ach Ame rica hinein verloren gegangen und dcr Bruder schrieb dann natürlich ans Acr ger, weil Niemand am seine Einladung hinkam, nicht mehr, Oder waren seine Briefe heraus nicht nn Ort und Stelle Stelle gekommen nnd sie hatten sich gleich abschrecken lassen, de vierten Brief zu schreiben, Oder hatte er doch gchci rathet und seine Frau war zn vornehm, mit dcn „gemeinen" Verwandten in Holzmaden etwas zu thu habe zu wollen; oder war er so weit von New- Aork weggezogen, als er seine Landgüter kaufte, daß gar keine Post mehr hin ging; oder endlich nnd das war och die drolligste Bcrmnthniig, aber sie glaubte daran, wie an'S Evangelium meinte sie, er könnte durch dcn langen Aufenthalt unter den Englischen das Deutsche ganz verlernt haben! —So machte sie für sich im Stillen ihre Glos sen und ganz schweige konnte sie auch nicht, sondern so ein klein wenig theilte sie schon den Kinder mit, damit das Geheimniß nicht mit ihr in s Grab gehe. Und de Brief! Run den be wahrte sie aus, wie ein Hciligthum; dcr hatte seinen Platz in demselben Schub fach worin die Familicnbibcl geborgen wnrde, i welcher die Gcbiirts-Tran- und Tauftagc dcr Eltern ivic dcr Kinder eingetragen waren! Trotz dieser Differenz in ihren Ansich ten lebte hie Familie ruhig und zufric de, bis sie vor etwa einem Jahre dcr schwere Schlag traf, dcr Pater sich nnf's Kranken, i(d mir wenige Tage darauf ! sogar nns's Todlenbett lcglc, Mutter nd Kinder waren tief gebeugt; sie glaubten kam, nlcr dieser Last sich herausarbeiten zn könne; allein ihr Herz ivar fron uud ihr Glaube stark. So überwanden sie auch diese Trübsal, und in einer Nacht, da die Mutter schlaf los im Bette dcr Zukunft gedachte und darüber hin nnd hergrübeltc, wie wohl Alles noch werden sollte, da vermeinte sie Plötzlich, es falle ihr wie Schuppen von dcn Augen, denn sie gedachte des Briefes von ihren Bruder in Amerika. Sie stand ans, machle Licht und las den Brief, dcn sie schon mehr als hundert mal gelesen hatte, und der schon von Zeit nnd Rauch ganz vergilbt war, zum hundert nd zweiten nd dritten Male durch. Bald stand ihr Entschluß fest; ihr ältester Sohn, Robert, mußte nach Amerika : er mnßtc selbst sehen, selbst hören. Robert war mit diesem Plan zufrieden und so sehen wir ihn in New- Aork, Was nun anfangen? Wie finden wir den reichen Johann Mayer heraus ? Der junge Bursche blickte voll Vertrauen zu seinem Wirthe auf, da er die ganze Geschichte erzählte nnd meinte, so Etwas müsse für de, der ja schon mehr als zwanzig Jahre in New Nock ansässig, eine wahre Kleinigkeit sein! Ja, man sah's ihm an, er wunderte sich, daß der Wirth ihm nicht gleich sagte: „Da und da wohnt Dein Better, geh' hin und umarme ihn." Natürlich in Holzmaden, da kennt Jeder den Andern und weiß dessen ganze Lcbensgcschichtc aswendig i aber in einer Stadt von beinahe einer Million Einwohner, wie sollte das möglich sein? Der Wirth ricth zum einzigen Mittel, was ihm ans führbar schien, zum Nachschlage im Oitx virootor? (Nachwcisiings Buch); Robert's Gesicht leuchtete als er davon hörte, denn jetzt mußte er sofort erfah ren, ivohin er sich wenden mußte. So ahmen sie den das dicke Buch znr Hand und schlugen den Artikel „Mayer" ach. Der nahm wenig stens fünf Seiten ein: Johann Mayer stand niln freilich keiner darin, und noch viel weniger ein Johann Mayer von Holzmaden bei Stuttgart, aber: ~-lolm Slnxer" fanden sie nicht Ivcnigcr als' achtnndsiebciizig. Welcher war's nun, ivenn's überhaupt Einer von ihnen lvar ? Der Wirth ricth dazu, Alle diese Namen aufzusuchen, am Ende müsse er doch an de Rechten kommen; zu thun hatte ja Robert nichts, och etwas Geld zum Leben befand sich in seiner Tasche, also vorwärts! Zuerst wurde ei als Klciderhändlcr angegebener John Mayer anfgksncht. der Onkel war ja ein gelernter Schneider. Dieser Mayer wohnte in Grandstrcct. Das Geschäft war bald aufgcsiinde, aber kaum hatte Robert den Lade bc- treten, so mnßtc er sich sagen, daß dieß sein Onkel nicht sei. Er hörte Herrn tz Fran, oder vielmehr Mr. und Mrs, Mayer in einem Jargon zanken, dcr durchaus nichts mit dem Schwäbischen gemein hatte. Das Aciißcrc des Man nes war derart, daß er in ihm seinen Onkel nicht vermuthe konnte; er be nutzte daher schnell eine Ansrcdc und entfernte sich. Jetzt ging s zum Fabrikanten John Mayer, dcr wohnte in Brooklyn, Ro bert fuhr hinüber und fand bald das Haus; er klingelte, ein junges, nettes Mädchen öffnete ihm, „Herr John Mayer ist nicht zu Han se." anlwortctc sie ihm ans seine Frage; „aber die Madame sei zn Hanse und vielleicht zn sprechen." Sic eilte die Treppe hinauf, huschle in ein Zimmer hinein und kam bald darauf wieder zu rück, um den jungen Robert in den Parlor zn führen, „Also hat er doch gehcirathct," dachte Robert und war begierig zn erfahren, wie diese Tante aussah; die Mrs. Mayer in Grandstrcct hätte er nicht gern, ivic es sich'gchnhrt hätte, wäre sie seine Tante gewesen, marmt und ge küßt, weil dieselbe so furchtbar mit ih rem Gemahl sich zankte. Nun, die Mrs. Mayer in Brooklyn saß in einem ttoolcioxobuir, hatte ihre Füßchcii ans einem gepolsterten Schemel aufgelegt und schaukelte sich gemüthlich hin und her, ohne sich nach dem Eintre tende umzuwenden, Sie saß ämlich mit dem Rücken gegen die Thür, hatte aber einen großen Spiegel sich gegenüber, dcr ihr de jungen Fremden getreulich in ganze Figur, abspiegelte, Robert blieb an dcr. Thüre stehen und drehte verlegen seinen Hnl zwischen de Hän den ; die Dame aber schaukelte sich fort nnd fort nnd machte keine Miene aufzu stehen. Robert wäre am liebsten wie der draußen ans dcr Straße gewesen, Das Schaukeln mochte so zehn oder fünfzehn Minuten gedauert haben, da sprang sie plötzlich ans und stellte sich holzcngcrade vor Robert hin und fing an ans voller Kehle z lachen, „Sic sind ein Grünhorn!" sprach sie endlich, indem sie ihn von oben bis un ten mnsterte, „Sie lüffr erst einige Tage im Lande und mit den Sitten und Gebräuchen hier nbekauiit sein, sonst stünde Sie nicht so lange an dcr Thür nd drehte Ihren Hut im Kreise herum." Dabei nahm sie ihn bei dcr Hand nnd führte ihn zn einem dcr Sop has oder Divans, mit denen das Zim mer reichlich versehe war, „So, Sie verlegener Mezisch," mein te sie, „da setzen Sic sich und sagen Sic mir, Iva? Sic von meincm'Maiinc wol le. vielleicht kann ich Ihnen nützlich ein," Mit diese Worten ließ sie sich neben Robert nieder, und dieser faßte sich end lich Math nnd ivagtc es das Auge zn dcr Dame nnsjnschlagcn. Es war ein schönes Weib von etwa dreißig Jahren niit einem brennende das offen bar keiner Deutsche angehörte. Auch dcr Accciit mit dem sie sprach, verrieth die Ausländerin und vollends das mi gcnirtc Bciichmen— nun, Robert dach te, das sei vielleicht so Sitte in Ameri ka—Er mnßtc nun anfangen zn erzäh len und sie ruhte nicht, bis er sei gan zes Herz vor ihr ausgeschüttet hatte; ihre Augen ruhte an seinem Munde, und ihre Hand ruhte in der scinigcn. „Also mein Better sind Sie," rief sie ans, als er endlich fertig war, „mein lieber, junger, schöner Better," dabei schlang sie ihre Arme m ihn, preßte ihn an sich und küßte ihn ans Mund nnd Stirn. Robert wußte nicht, wie ihm geschah. Also das war wirklich seine Tante? Nnd der Fabrikant John Mayer war wirk lich seiner Mutter Bruder ?—Sic ließ ihm keine Zeit, sich zu besinnen, sonder zog ihn hart neben sich, und wer weiß, wie weit ihre so schnell erwachte ver wandtschaftliche Zuneigung noch gegan gen wäre, wenn nicht plötzlich die Die nerin hercingeeilt wäre und ihr ein paar Worte aus Französisch zilgmisc hätte. Die junge Tante sprang auf, setzte sich in ihren liuoüinxciirm nd schaukelte sich wieder hin und her mit ciiirm so gleichgültigen Gesichte, als könnte sie nicht fünf zählen. Kam war dirsc Verwandlung vor sich gegangen, so trat ein Herr in s Zun mcr, der sich alsbald als „Gemahl" an kündigte. Es lvar ein großer bagcrcr Herr, offenbar viel älter, als die Frau, aber mit Auge, die wicFciicr blitzten; er betrachtete den verlegenen, bald roth, bald blaß werdenden Robert, es mochte ihm Etwa? nicht geheuer vorkommest, denn sei Gesicht röthete sich immer 'mehr wie wenn ihn ein heftiger Zone ergriffe. seid Ihr?— Was wollt Hhr hier?"—rief er endlich dem betretenen Robert zn ; allein ehe er Zeit bekam dem strengen Herrn zu antworten, hatte die Dame im Schaukelstuhl sich ihm gcnä hert und sprach ; „Wieder einmal eifer süchtig, Herr Mayer? Ich muß ja die Herren einander vorstelle," sagte sie darauf Inut; „Herr Johu Mayer,— Herr Robert Krller ;—Oheim nd Ncf fe!"- ' „Was?" schrie Herr John Mayer, „Oheim und Neffe? Das soll mein Stro. s. Neffe sei-Ich habe keinen Neffen!" „Dn täuschst Dich, lieber Mnim." sogtc die Fron lächelnd nnd knixtc da bei, ivie wen sie ein Bische höhnen wollte, „Es ist der Sohn Deiner Schwester so sogt er weiiiststciiK selbst " Robert war natürlich längst von. So pha aiifgcstandcn nd trat in, ans Pen alteren Herrn z„, „ni jh„ a,g Oheim zu bcgrnsic; schon streckte er ihm die eine -Vaiid entgegen, während er in der an der., dcn bewußten Brief hielt, der als Legitimation gelten sollte. Doch der Herr John Mayer ivar nn ganz wü thcnd geworden. Er schlenderte seiner Frau einen Blick zu, der sie vernichte sollte, den sie aber mit der höchste Glcichgnttigfcil aufnahm, nd de, Ro bert befahl er, sich augenblicklich m ctt fernen. „Hinaus! Hinaus!" schriccr, „Ich habe in meinem Leben keine Schwester gehabt und noch viel weniger eine Nef fen, Nicht als Lug und Trug! Nichts als Schurkerei über Schurkerei!" Robert wurde ängstlich ,,d bange, er schlich sich nn die Thür, öffnete diesel be schnell und rannte davon, da er fürchtete, der nnithciide Mann könnte es ihm aiischr, seine Frau habe jh„ gc küßt dieser Mayer lvar in, Stande ihn ans dem Hanse zn werfen, ja sogar ihn zu Prügeln!— Robert ließ sich durch die zwei vcr geblichen Versuche nicht abschrecke; sonder machle sich ans den Weg zum dritten John Mayer, zum Importcr. Im Eomptoir cmpsiiig man ihn recht artig, „nd auf seine Fragen nach Herrn Mayer erfuhr er. derselbe befidc sich aus seinem Lanbfitz, er sei wohl und werde wahrscheinlich vor acht Tagen nicht in die Stadt her einkomme. Die sen Bescheid ertheilte ihm ei alter Lsirr, ohne von seiner Arbeit aufzusehen,' Robert gcnirtc sich wcikcr z frage, und blieb cliic Zeit lang still stehen: i.cr Alte wandte sich deshalb um, und meinte wenn er sonst noch was wollte, so konnte cr's ihm sage; denn er sei der Partner. ~r mvchlc geeii mit Herrn Mayer selbst sprechen." sagte Robert; „ich kom me gerade von Deutschland " Weiter ließ ihn der Alte nicht sprc che sonder fragte kurz, wie er heiße. „Robert Keller." ivar die Antwort. „Was?" rief jetzt der Herr, vom ! .tnhlc aufspringen. „Was?—Ruber, l.Kcllcr; dcr längst erwartete Neffe ? die Freude wird groß sein !->Sie müssen sich gleich auf den Weg machen," setzte er dann hinzu, „nnd auf s Gill hiiiansfahren; das trifft sich ja äußerst aliicklich, daß das Gefährt och vor der Thür hält." Schnell setzte er sich an den Schreib tisch, schrieb ein paar Zeile, händigte sie Robert ein nd führte ihn dann selbst zur Prachtcgnipagc, die vor der Hans thür hielt, indem er zugleich dem Kut scher einige Vorschriften gab. Dieser setzte seine Pferde in Bewegung ud— Robert befand sich ans dem Wege zu zn seinem Oheim. . Schon ach einer Stunde befand er sich an Ort inid Stelle. Es war ei prächtiges Landhaus hart am Hudson- Fluß, ein Landhaus, daß man anders- Ivo vielleicht ein Schloß nennen würde. Die Umgebung war herrlich nb da? Wohiigcbändc lag mitten in einem Par ke mit der Aussicht über de Fluß. Der Kutscher hielt a, half nnscrcm Robert heraus nnd ging dann mit ihm die Treppe hinaus in einen prächtigen Sa lon, wo ein älterer Herr ans dcm Sopha lag. Diesem übergab der Kutscher cmi gc Papiere und Robert beeilte sich na türlich, auch die paar Zeilen des Part ners abzugeben. Der alte Herr lad und die Wirkung war elektrisch. „Robert! mein lieber Robert! Nun das freut mich; endlich hat °doch Dein Bater nachgegeben! Setz' Dich, mach Dir bequem! Leider kau ich nicht ans den Fuß stehe, denn das ver dammte Zippcrlcin steckt drin; so mußt Du Dir schon allein znrcchthclfcn," Nun zog der alte John Mayer an ei ncr Klingel nnd alsbald machte ein Be dienter seine Erscheinung herbeiziibrin gen. „Laß Dir s schmecke, Junge. Bin GoltvoUfroh. daß D endlich da bist: meine alte Ziniggescllciiwirthschaft muß nn cinEndc nehmen, denn ich will dafür sorgen, daß Dn bald heirathcst. Komm', stoß' an; Dein Batcr und Deine Mt ter solle leben. So, nnd jetzt erzähle mir von ihnen nnd von Deinen Ge schwistern und der ganzen Verwandt fchast. Ist er immer noch so gut bei m Herzog angcschricbc, Dein Batcr näin tich, und schimpfte er immer och über da Lumpenpack i Amerika?" So plauderte der alte Herr in Einem fort nnd man sah ihm die Freude im Ge sichte an ; endlich aber war er doch ge nöthigt, eine Pausczn machen, nd min kam Robert zum Worte.. „Lieber Onkel," sagte dieser, „das Erste, was ich Dir sage muß, ist das, daß der Batcr gestorben ist." „Um Gott!" rief der Oheim crschrok kc; „mein auter Schwager ist todt!— der gute, liebe Robert ist gestorben; meinen besten Fmind hat man bcgra ben! ?" Thränen standen ihm in den Augen, als er dies sagte, und lange sprach er kein Wort weiter; endlich faßte er sich und wollte min wissen, vir dies so schnell gekommen sei. Robert anntc Tag nd Stunde, wann der Bater gestorben. „Was?" schrie der alte Herr; „ein Jahr ist's, sagst Du. und ich habe doch erst vor zehn Woche einen Brief von ihm bekomme, worin er mir Deine dal dige Abreise anzeigt?' Bursche, wer bist Du! —Du bist ein Betrüger!" Und auf sprang er trotz Podagra und Gicht, und faßte den Robert an der Keh le und setzte ihn mit einem Ruck auf >- „en Stuhl, daß dieser krachte nnd bebte. „Heraus mit der Sprache, Bursche, wer bist Dn! ?" (Schluß folgt.)
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