ptnnsiilvcknischt ckitnng. Jahrgang I. Die ?eshlaische StaatSzeitg, Hirautgegcben on Z. Ellonan Loi IS, ei steint jeden Donneistag. und tostet H2.VV per Zahl, zadldae innerhalb de Jahres, und 2.4 ach Verfluß de Jahrgang. Ilnjllne Sremplaren, S Gent per Stück. Keine Sudscripttonen erden für wenige als sechs Monaten angenommen; auch kann Niemand das Blatt abbestellen, bis alle Rtick- M- Um die Adresse eine Zeitung zu er änocin, muh man die alle sowohl als auch dieneue Adresse mittheilen. Dle größte Verbreitung. Die Sircuialion der „Penns, l an l sche Saai-Zei lung" in Dauphin Countp ist größer als die irgend einer anderen in Har riSdurg gedruckten deutschen oder enalischen Zet tung. 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Mittheilungen >e. müssen te folgt adrtsffrt erden I. keorM ftissjikr, l>. 0. Loi I NäNRIKNVRtt. I>X. HarriSbnrft Feuer Alarm-Telegraph. No. 4 Ecke der Dritte und Markt. No. 5 Ecke der State und Eowdcii. No. <! Ecke der Zweiten nd North. No. 7 Dreizehnte sc Bcriion. No. 12 Dock nd Pciin'a. R. R. No. 13 Ecke der Bine und Racc. No. 21 Ecke der 4tc nnd Hamilton. No. 23 Pcnii'a. R. R. Schops. No. 24 Ecke Emnbcrland und (!tc No. 31 Ecke der Dritte und Eolder. No. 32 Ecke der Dritte nnd Boas. Na. 41 Reading Bahnhof. No. 42 Ecke der 2te und Mulbcny. No. 01 Ecke der 2tc und Eranbcrry. Iriksliich Ltimr's Ate, Porter k Lagerbier- Brauereien, Readiug, P a. Olttrei Ecke der Dritt: und Chrstuut St Rradiag, Pa.. Mai >ö. IS7:t-,f. Niesley K Rutherford, (Nachfolger von Scott Elder,) den besten Minen, und zwar grstcdt. Kein in Trockenes Holz d Feuerholz wird nach kürzester Notiz gesägi. Mtuer und lagbliebdaber erde rmf dasrühmte Hazard Schieß lhre Office ist in Nr/. 7, Nord Dritten L. 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Der Unterzeichnete macht hiermit dem gccbr ten Publium die Anzeige, daß er die Agentur für alle Rew-?Iorlcr und auswärtigen Zeit schriften und Wockieiibiätter übernommen hat, ~ B. „Nachrichten au Deutschland und der Schweiz," „Nvvellcnschasi," „N. LI Z taatS- und Göthe's"Wcrke, sowie alle Sorten deutsche Bücher sind aus Hand. In Berbindung niit obigem erlaubt sich der Unlerzeichnele och rrgedcnst die Anzeige zu machen, daß er auch stets D et sch c p i c!- Waaren, ConfeclionäricS, ic. auf Hand hat. Um geneigten Zuspruch bittet LcwiS Slotcr, No. 203 Nord Str., nahe der 8. Straße, Harrisburg, August 2k, 1875—ZM". Hamburg-Amerikantslbe Packetfahrt Aktie-Gesellschaft. SlheatN- V?.-mpshhtffs°det Wischen Hamburg P l y m o u t h, C h e r b o u rg, H a v r e und New- A o r k, ermittelst der neuen, auf da Solideste c,bauten und Eleganteste eingerichteten großen etsrrncnPcst- Dampfschiffe „Allemannta" „Pommcrania" tneu) „Bavarta" „Rhenania" (neu) „Borussia" ,/sarouia" „Clmbrta" „Stlesia" „Westpdaita". , Verttn tg te Sta a te n -Pv sl slloitvck Ltatcs >!!>) nd erde während diese Jahre regelmäßig Donnerstags Von New-Aork iiachPlnitioutk . Tatüi, l Oberer Salon - - s>o ' j Untcrer Salon - - c.o Von Hamburg oder Havre nacb New Jork: i er-isi. I Öderer Salon - - t>2o i.Ualute. j untere, Salon . - 572 Passage Preise in Papier: Von Slew-Vork nachPlumoiitb, London, Cberbourg oder Hamburgi Zwischrndeck ....... 521 M Von Hamburg oder Havre: Zwischendeck ....... 8-24,00 Ktnderzwischcn I und 10 Jahren dir Hälfte.- K. S). Richard S-KouS, F. W. Ltesmann, No. i 2 Mar Allep, Harris bürg, Pa. 4>!, <?. ?ka>it >i,rr. No lis Nord Prince Str.'s, ? aneaster Pa C. .s!.l,lnn ft ä lUm?, Sencral-Possagc-Aglntnr der Haiit burgrr Dampfschiffe mit dem Vtllauf von Nrisc nach Gesellschaft; mit der Ausstellung o>e SchiffSschcinrn zur Rry: h de W^a nd o ropa.oder in das Innere meri E. B. Richard Sc Boos Ro. ttl Broadwa New.'' <Ro.S. IS?l.) Januar ZS, 187 S. Umos ZMseii. Sattler, 108 Nord Oueen Straß,, Lancaster. "An das Pullikum. Der Unterzeichnete benachrichtigt hiermit das geehrte Publikum, daß er nebst seiner Bäckerei auch einen Troceric- und Mehlstore eröffnet hat, und im Stand ist alle Artikel frisch und rein zu den billigsten City-Preisen z erkaufen. Mehl kann man bei ihm an Mühi-Preisen er halten. Ferner ist täglich frisches Brod, Prctzcln, Ku chen aller Art und feinsten Sorte dasetdst in ha ben. Auch ti>>-w>> Hanava Cigarren stets auf Hand. Für Alle garaniirt. Um geneigten Zuspruch bittet John Friedr. Schönberger, Marietta, Pa., August 20, t875-tf. Parlor-Vrgeln. Die destenPae lor-Oegein von denen totr wissen, und die auf's höchste von eminenten mustlnlischen Kuufttcrn de Landes empfohlen erden, sind vaatt/ ?lotts derSdmte Sold-Znngen-Par lar-Orgein. Man sende für eine Preisliste ehe man kauft. Agenten werden erlangt. Man adresstrr, Beattv Si Plott, Washington, New-lersep. Mär, ,1875. I Sie können genug sparen W W um die zu bezahlen 1770 Herbst! Herst! 1876 Seht, betrachtet nnd untersucht die immense Auswahl Stiesel, Schuhe, und Slippers aller Sorltt>, Mmmer und Knaben Nnbber-Stiefel von jeder Größe nnd Gattung; ferner, Ober - Schuhe, find zn haben in Georg W. Meily s Schuhstore, No. 216 Markt Straße, Harrisburg, Sept. 30.—'75. dem Courthaus gegenüber. Für gute und saubere Kohlen, Hickory- und Eichen-Holz, Holz zum Feueranmachen, gehe man zu I. V. Ginstein. (Jul 16-"74) No. I, Dritte Straße, Harn'sburg. Continental Ledens- Versicheruags Gesellschaft von Von New-Bork. 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Die Tanne träumt', jung wie sie war. Von einer muntern Kindrrschaar; Bon Knaben wilb, von Mädchen zart Um ihre Zweige froh geschaart. Die Tanne träumt'S ; da kam der Schnee Und hüllte sie von Kopf zu Zeh' In einen weißen Mantel ein Gar traurig fing sie an zu sein. Nicht währt' die Trauer lang ; es kam Ein Knabe in den Wald nnd nahm Sie aus der Erde, die so kalt, gort au dem Schnee bedeckte Wald. Und in der Stadt ein großes Hau Sucht' er zu ihrer Hcimath aus Und schloß in engem Kämmcrlcin Die Tanne, ganz v schwiegen, ein. Kaum war der nächste Morgen grau, Als eine hohe schöne Frau In einem lichte, warme Rani Versehte unsern Tannenbaum. Mit dnnten Lichtrrn hie nd da Zuerst die Zweige sie versah Nüssc gehüllt in Goldpapier. Hing sie daran und and're Zier. Und i die Zweige, tief versteckt. That Candp sie und süß Confrkt Und stellte an der Tanne gnß Ein Christusbild zum McihnachtSgruß. Geschenke auch gar mancherlci giigtsorglich sie dem Baume bei 'Ne Puppe hier, ein Säbel da, 'Ne Trommel, 'ne Harmonika Cin warmer Shawl, ein buntes Tuch, Tuschkasten auch und Bilderbuch, Ein Steckenpferd, selbst ein Gewehr Kaum daß es dunkelt, sieht die Tann', Wie man die Lichter zündet an Sie findet bei der Kerzen Pracht, Wie man sie gar so schön gemacht. Sie glänzt und prangt in lichtem Schein Wer mochte da nicht Tanne fein! Und jeht—Thür' auf—die Kinderwelt Nicht länger auf die Prob' gestellt! Lieb Mütterchen! so ruft'S im Chor Und fteud'ger Dank schlägt an ihr Ohr Für all' die Liebe danken dir? Da schließt die Mutter an die Brust. Die all ihr Stolz und höchste Lust, Die sie in ihres Herzens Schrein Von je her schloß als Kleinod ei. Dem Vater gilt'S zu danken dann Wie sieht man ihm die Freude an! Es spiegelt sich in seinem Blick So rech der Kleinen Freud' „nd Glück. Und uns'rer Tanne einll'ger Traum Erfüllt ist er—der Weihnachtsbaum Sieht Knaben wild und Mädchen zart Um seine Zweigt froh geschaart. Mö ' heut de n, tt V t '' ' In?cbem Hause, groß und klein. Die Tanne frohe Mensche seh n In Freude nur, in Wohlergehn'! Beim Krrzrnglanz drr Weihc-Nacht Aufs Neue sei der Gruß gebracht: Gott Ehre, den Menschen Frieden Und Wohlgefallen hieniedcn! -s? uitl k l 0 I! Das Faetotum. -co)- Humoreske vv Ferdinand Jazewicz. VÜ. sFortsehungZ Noch schwebte das Zünglein der Eni schcidiing an der Waage der Wahl hin und her, beweglich wie die Zunge der Wählerin da öffnete sich die Thür des Gardcrobenzimmcrs und Eulalia erschien anf dir Schwelle. Sprachloses, entsetztes, verblüfftes Er staunen von beiden Seiten. „Ei, sieh' da, Aurora, was thust D hier ?" fragte die Eintretende schnippisch. „Geht Dich das etwas an?" lautete die scharfe, bissige Entgegnung. „Eigentlich wohl nicht; indessen, es ist doch eigenthümlich, Aurora und man darf doch wohl eine harmlose Frage ihn. Oder hast D vielleicht nöthig, etwas vor mir zn vcrheimli che?" „Bor Dir? Hahaha!" „Nun, so sprich doch." „Wenn es Dir denn das Hcrz ab drückt, so will ich Dir das große Gc hcimiiist offenbaren," versetzte Aurora, nur schlecht ihre Wuth verhehlend. „Ich bin begierig!" „Zu höre nämlich, daß ich a mei ne Kleidern eine Aciidcrniig vorzniich men beabsichtige." „Ist das alles?' „Ich glaube Dir das deutlich gcmig gesagt zn haben, theuerste Eulalia." „Du beabsichtigst also nicht nnszngc hm?" Ausgehen? Bis jetzt habe ich die Absicht nicht. Es steht ja ein Gewitter am Himmel. Wie kommst Dn ans das Ausgehen z sprechen?" „O ich dachte nur eben weil ich die beiden Kleider da liegen sah." „Man täuscht sich eben manchmal, Schwesterchen. Kommst Du mit hin unter?" Aurora hatte während der letzte Worte mit rasend schnell gefaßtem Ent schlüsse die die braune Robe ebenfalls in den Schrank an ihren gewöhnlichen Platz gebracht, hing die rothe über de Arm und wendete sich also beladen ach dem Ausgange. Eulalia trat sofort mit großer Be reitwilligkeit zur Seite und gab die Thür frei. „Ich danke, Aurora," sagte sie als Antwort, auf die lctztcFragc der Schwe ster. „Ich will auch in meinem Schran ke ein wenig krame. Laß' mich immer hin allein." Die Zähne aufeinander knirschend in ohiiniächtigcm, aber dafür um so hcfti gcrcin Zorne ging Aurora hinaus. „Nein, nm sich todt z ärgern!" zisch te sie nntcn in der Schlafstube, die zn gleich als Anklcidczttnmcr zn dienen pflegte. „Dieses alte, spindeldürre Francnzimnier trägt sich wahrhaftig noch mit HcirathSgcdanken und möchte mir am liebste den guten Obersten vor der Nascwegschnappen. —Hahaha, weg schnappen, mir! Sic ist nm so viel äl tcr und runzelig nnd hager. Ich habe nur den einen Kummer, daß Käfer geschwatzt haben könnte. Aber ich habe ihm ja Schweigen anempfohlen, und er ist ja sonst zuverlässig. Nein, nein, sie weiß recht gut, ivic schlau ich sein kann nnd denkt nun von mir zu profitircn nnd mir vielleicht nachzulaufen. Aber daraus ivird nichts, mein gnädiges Fräulein, nnd ich setze keinen Fuß vor die Schwelle, so lange Du och zn Han se bist und lauerst, das steht felsenfest bei mir!" Und dann betrachtete sie auf's Neue das mit so großer Ucbcrstürziiiig gcwähl te Kleid, welches ihr nn doch gefiel. „Es ist eine frischere Farbe, als das Rothbrann der schwärzn, Rnnktinkcl hier nebenan," mnnncltc sie ~cs schickt sich eher für mich, weil es jugend licher aussieht. Und sie ging daran, Toilette zu ia chcn Toilette für den Gewilterspazicr gang, der ihr, so hoffte sie zu Gott, einen liebenden, längst ersehnten Gatten ein bringen sollte. Droben im Gardnobcnziinnicr wur de indessen der andere Schrank innerlich umgedreht nd mußte seine Eingeweide sich ringsumher ans die Stühle legen lassen, wie kurz zuvor sein Nachbar. Eulalia hatte Noth mit der Wahl, aber zuletzt kam sie nach der Schlafstube, über den Arm ein apfelblüthenfarbencs, duf tiges Kleid, für welches sie sich, da die Zeit drängle, entschieden hatte. VIII. Natürlich blieb jetzt weder für Auro ra ein Zweifel über Cnlalicns. noch für Eulalia über Anrorcns eigentliche Ab sichten. Jede der Beiden wußte in das Ziel der Gewitterspaziergänge des Oberste, Jede wallte heute diesen Spa ziergang theile. Und warum? Weil während eines Gewitters die einzige Möglichkeit geboten war, des Oberste allein, ohne die verhaßte Italienerin, habhaft zu werden—und hierin lag das, was die Erkenntnis! von den Absichten der Anderen für Jede der beiden Schwc stcrn so gräßlich machte. Ohne Zeugen wollte Aurora, ohne Zeugen Eulalia mit dem Obersten zusammentreffen — und nun hatten sie einander selbst in die Uninöglichtcil versetzt, diese Absichten durchzuführen. Eine Minute lang wohl standen die beide Schwestern, als Eulalia in das Schlafzimmer eingetreten, wie Lot's Weib, da dieses zur Salzsäule gewor den, starr und sprachlos vor einander. Es sah genau so ans, als müßten sie wnthcntbrannt ans einander platzen. Aber sie thaten es doch nicht, sie gingen —schweigend ni einander herum. Je de kleidete sich vor de Augen der Ande ren an, aber gesprochen wurde dabei nicht ein Wort, nicht eine Silbe. Rur ihre Auge führten eine allerdings bc redte Sprache. Es waren Basilisken blicke, welche sie hinter dem Rücken auf einander schlenderte. Denn in s An gesicht einander zu blicke, das brachten sie, nachdem nur das erste gegenseitige Anstarren überwunden war, nicht zu Stande. Anfangs schien es, als sollte Aurora insofern den Sieg über die Schwester davontragen, als sie vielleicht früher mit ihrer Toilette fertig würde. In diesem Falle wäre sie natürlich wohl auf der Stelle anfgcbrocyc und ach dem Schäfcrbcrgc geeilt. Eulalia nicrkte das nd eilte, nm fertig zu werde, wie noch nie in ihrem Leben. Aber Aurora, deren Blicke schon mehr und mehr von höhnischer Schadenfreude leuchtete, hatte zu zeitig frohlockt. Ba rege ist ein sehr zcrreißbarer Stoff, und in ihnm allzngroßen Eifer hatte die dicke Aurora—die vielleicht in der Zeit, daß sie das leichte Kleid nicht getragen, an Körpcrnnifang wieder zugenommen —ans diesen wesentlichen Umstand nicht genug geachtet. Als sie die Taille schlie ßen wollte, ein Geschäft, bei welchem sonst wohl Eulalia ihr schwesterlich hilf reich beistand—da platzten die Fäden des Stoffes unter dem Arme dicht ne ben der Naht ans. Eulalia konnte ein hämischcs „Hihihi!" nicht unterdrücke, als sie das Geräusch hörte. Aurora sah die Schwester mit dem Blicke einer Natter an, aber z einem Zanke hatte sie jetzt die Zeit nicht, und das war gut. ES wäre ein Hexcnkanipf geworden. Die Taille mußte selbstverständlich ausgebessert werde, so gut es gehen wollte. Darüber ging Zeit verloren, kostbare Zeit, und so sehr Aurora sich beeilte, so daß ihr der Schweiß in Strö men an ihrem dicken Körper hernieder rann, so war der einzige, freilich schon unschätzbare Gewinn iir der, daß sie gleichzeitig mit Eulalia fertig war. Inzwischen war cS nm Himmel im mer düstcrrr geworden. Die Finsterniß ahm am Mittage überhand-lnS der Stnrin von de Berge hcrnntcrscgte und den Staub hochanfwirbcllc z mäch tigc Wolken, welche vollends das Ta geslicht verdunkelten. „Jesus, dieses Wetter!" kreischte Eu lalia ans, nnd das waren die ersten Worte, welche sie seit der Begegnung I mit der Schwester oben bei den Garde ' robcschränkcn sprach. Aurora antwortete nicht, sondern ranschte stolz nach der Wohnstube. Die Schwester folgte, nnd nachdem hier beide auf Stühlen, nahe der Thür, Platz genommen hatten, nahm Eulalia kühnlich noch einmal das Wort. „Sind denn auch alle Fenster im Hanse geschlossen, liebe Aurora ?" frag te sie mit einer Sanflinnth nnd Milde, als habe i ihren Gedanke nie ein Arg gewohnt. „Sich' doch gefälligst scli cr nach!" antwortete die Dicke trotzig. Hiermit war die Unterhaltung wieder zn Ende. Der erste Blitz durchleuchtete den Himmel, nd während dic Edclsrän lein beide erschrocken ob seines grelle Scheines zusammenfuhren nnd sich furchtsam duckten, rollte mit Majestät der Donner nach, nnd die ersten schwe rc Tropfe sanken voll, wuchtig her nieder. Binnen fünf Minuten von da an floß der Regen stromweis hernieder, ein wahrer Wolkcnbrnch. Aengstlich hatten die Schwester, im vollen Putz dasitzend, ihre Blicke nach den Fenstern gerichtet und beobachteten das Wetter. Jetzt, in dieser Minute, saß der geliebte theure Mann, den Jede heute für sich zn erhaschen gedachte, oben ans dem SchSfcrbcrg in der einsamen Hütte, allein, ganz allein-und sie saßen hier unten, Eine die eifersüchtige Wäch tcrin der Andern. Es war ein Spiel, nm rasend zu werden, und dennoch wollte, konnte keine von Beiden achgc- Ken. Langsam, ganz langsam verrann die Zeit. Heute waren die Minuten nicht als Minuicn, sonder eine jede von ih. neu als so viele einzelne Secunden vor handen, und jede Secunde machte einen Eindruck wie sonst kaum die Minute. Und dennoch verrann dabei die Zeit, und nicht die Zeit allein, mehr noch das Gewitter. Wer konnte es sagen, wie lange dasselbe dauern würde ? Konnte es nicht villcicht gerade heute ei sehr kurzes —und konnte es nicht dann für diesen Sommer wohl gar das letzte sein ? Ha, das letzte, nnd dieses dann verpaßt zn haben! Aurora war es, weiche mit ihrem doch lebhaftere Geiste diesen Gedanken zuerst gedacht hatte, und als sie ihn dachte, da schnellte sie von ihrem Sitze ans. Augenblicklich war auch Enlalic ans ih ren Beine nnd griff nach dem Regen schirm. Aurora maß die entsetzliche Schwc stcr mit fürchterlichen Blicken. Gewiß war sie gewillt, jetzt doch den so lange ! aufgeschobenen Streit mit ihr z bcgi neu. Aber gerade da sie sich anschickte, den Mund -2 öffnen, da—strömte dran sie der Regen laizgsamcr, nnd es hatte einen Moment de Anschein, als höre das Wetter gar auf. „Jesus!" schrie Aurora. „Maria!" kreischte Eulalia auf. Die beiden Ausrufe vermischten sich miteinander, nnd gleichzeitig stürzten die Schwestern, wie ans Eonimando, nach der Stiibenthür. Aurora erreichte die selbe zuerst, riß sie ans nnd stampfte hinaus, durch den Hansfttir und ach der Hausthür. Jetzt galt Alles gleich. Das Gewitter konnte vorüber gehen— jetzt in nßte es gewagt werde. Ohne sich ach Eulalia umzublicken, ja ohne nur einmal zum Aufspannen des Schir mes, oder zum Wicdcrvcrschlnß der Hansthür sich die Zeit zu nehme, keuch te sie, sich links wendend, in athcmioser Hast davon, davon ans dem Wege zum Schäfcrbcrgc. Natürlich schob Eulalia dicht hiirter der Dicken durch die Stuben- nnd Haus thür. Jetzt galt es den raschen Lauf, die Jagd nach dem Glücke, nach dem Obersten. Auch sie schloß keine der beiden Thüren, auch sie spannte den Schirm nicht erst auf, sonder schoß vorwärts, mir nach rechts hin, da sie die Schwester nach links eilen sah. Auch rechts führte ein Weg nach dem Schäferbcrgc, ziar etwas weiter, aber dafür war Eulalia nm so viel leichtrr und koiinte weit schneller laufen. Viel lcickft erreichte sie die Mooshüttc doch noch vor der von ihrer Körperfülle arg gehinderten Aurora. Im Gasthause zum grünen Ochsen war das ettic Fenster geöffnet, aus wcl chem sonst wohl des alten Obersten von Rosenbcrg freniidlichcs Gesicht Hernie' derschantc auf den Marktplatz. Aber nicht der gute alte Herr sah hcvtc da ras hervor, sondern Chrysostomns Kä fcr, der beste aller Hohndiencr. Er hat te hier mit vieler Äcdnld der Dinge gc wartet, die da ffommen sollten—nd siehe da, sie käme n i Gestalt der beiden Edeldamen von Flachstem. Die Eine llog dahin, die andere dorthin in dem bald wieder init verdoppelter Macht hcriiiedcrrassclirden Gewitterregen, nud Käfer lehnte um Fenster zum grüne Ochsen nnd lachte laut anf. Auch der Oberst von Rosenderg war Nro. 22. nicht ohne Ahnung von dem, was ihm hcnir bevorstand. Es hatte Käfer frei ttch viele Mühe gekostet, seine Mitthci lnng in etile halbwegs schickliche Form zu kleide. Denn gegen den Obersten und auch gegen dicSignora, die er Bei de hochachten mußte, erlaubte er sich kei e Eulenspiegeleien. Aber zuletzt hatte es ihm doch das Herz abgedrückt, das Gchcimmsi betreffs des Schäferbcrges der Gewitterspaziergänge seines icincs Herrn. Er plandcrtc ans, was <5, "'!b ""hmaßte. und der D mrst hatte ihn angehört und nichts da zu gesagt Er war anfgehrochcn, noch ehe das Gewitter ganz herauf war. gc an ,o wie er stets gethan, allein nr in Begleitung ,eincS alten Pudels, der sich tcts dicht an ,eines Herrn rechter Seite hielt, wen die Erlaubnis! zu, NM. gehen ertheilt worden war. Als der Wind sich erhob, halten Oberst von Rotenberg und sein Pudel bereits die Höge des schäferbcrges erreicht, und Beide begäbet, ,ich „ach der allerdings hinlauglichcn Schutz geivähreiidcnMoos Hut e aus der Spitze des Hügels'. Hier blieb man nicht allein trocken, ei, hier konnte man auch wirklich den höchsten Genuß von cincr Beobachtung des Auf- .U der Natur ziehen. Der alte Militär hatte sich einen ganz vortrefsti chcn taitdpnnkr ausgewählt und war noch stets bei guter Laune gewesen, wenn er bei nniwölflcni Himmel einmal diese Hohe erstiege hatte. Heute schien das anders zu sein Heute war Oberst von Roscnbcrg offen bar ich, bei guter Laune. Seine Stirn sonst heiter und rein, war uimvölkt wie der Gimmel und um seine Mundwinkel zuckle es bisweilen wie Blitz und Wet tcrlcuchtcn. „Bcrdainnitcs Weibcrvack!" mnrrlc er in seinen mächtigen Schnurrbart, nd der Pudel blickte erstaunt zu seinem Herrn ans, den er oben noch nie sprechen gehört haben mochte. Da der erste Blitz, zackig und grell- und der Donner machtvoll und schön hinterdrein—und der gewaltige Schall brach sich an den Berglehnen im Rücken und zur Linken, und kam zurück—und noch ein Blitz und neues Doiincrgctöse, noch che das erste ganz verhallt—nd dcs.altcnSoldate nniivölktcStir wnr de allmählig wieder glatt und klar, und cm Lächeln der Freude, der Befriedig ng breitete sich über seine schöne Züge. jSortsetzung folgt.) Dirßankcrottt der letzte neuliMonlitt. Das neueste Eircnlar von Dnnn, Bar low <Üe Co., über die Finanzlage vergleicht in einer Tabelle die Bankerotte der er stcn neu Monate dieses Jahres mit de c des gleichen Zeitraumes in den drei vorhergegangenen Jahren. Es crgicbt sich daraus, das, die Zahl der Bankerotte seit 1872 beständig im Zunehmen begrif sc gewesen ist. Das Gleiche ist nicht mit dem Betrage der Passiva der Fall, denn letzterer zeigte im Jahre 1874 eine bedeutendeAbnahmc. DiesesJahrzcigt zwar rine Zunahme der Zahl der Ban kcrotte von 174 über den Durchschnitt der vorhergehenden Jahre, aber der Bc trag der Passiva ist nur um 83,730,000 größer. Die meisten Bankerotte kommen ans Massachnsetts, nämlich 504 mit Passt vcn 815,t>2e,,321. Aber die Stadt New Hark mit 540 Bankerotten übertrifft Mas sachnsctts, was die Passiva betrifft, näm lich 821,000,350. Dann kommt Penn shlvaiiicn mit 410 und 813,010,883. Maryland hatte zwar nr 85 Bankerotte, aber die Passiva in diesen Fälle bclie sei, sich aus 0,324,000 Dollars. Der Staat Ncw Aork ohne die Stadt hatte 470 Bankerotte mit nur 88,474,857Pas sivcn. Bon den Südstaatcii kommt Geor gia mit 123 und 84,318.43 Passiven am schlechtesten. Unter den westlichen Staaten hatte Missouri 145 Bankerotte init 80,013.970 Passiven. Die Tcrri toric Washington, Idaho und Mon tana hatten iinr je einen Bankerott, mit resp. 82.804, 83000 und 833,000 Passt ven. Wenn es ein Trost ist, Gefährten im Unglück zu haben, so mögen wir uns do mit trösten, daß Canada während der gleichen Periode 1509 Bankerotte mit 821,011,544 Passiven gehabt hat. Im Ganze genommen sieht das Eir ciliar die Handclsanssichtcn nicht als im günstig an, sondern meint, daß allerlei Zeichen ans eine baldige Wicdcrkcbr des scrcr Zeiten, besonders für den Westen deute. Hoffentlich behält cS Recht. Der Bericht drS MarinesekretärS ist veröffentlicht worden. Daraus crse- Heu wir, daß die Flotte der Bcr. Staa ten im Ganzen ans 147 Schiffen de steht. Davon sind 20 Segelschiffe, die zn nichts zu gebrauchen sind, und der größte Thc,l der Dampfschiffe sind eben falls alte Rumpelkasten, die kaum noch als Transportschiffe verwendet werden können. Im Ganzen haben wir 32 Schiffe, welche wirklich diensttauglich nd, darunter 23 ciscngcpanzcrtc. Dir Einwanderung im Monate No vember. Nach den im statistischen Bureau ein gelaufenen Berichte sind im Monate November 1875 im Ganzen 4901 Ein wandcrcr, darunter 2705 Männer und 2190 Franc, gegen 8855 Einwanderer im November 1874, im Hasen voii Rcw Kork angekommen; von diesen sind ans Großbritannien 3013, ans Deutschland 1950, ans Oesterreich 188, ans Schwc den, Norwegen und Dänemark 130, ans Frankreich 238, ans Italien 277, aus Rußland 230, aus der Schweiz 02, ans Spanien 20 und ans Holland 51 gekommen. Ein Friedensrichter als Falscher. Edward I. Backcnstoc, FritdeiiSrich stcrvonEastHanovcrTownship.Lcbanon County, ein reicher Farmer und bcdcn tciidcr Viehhändler, nachdem er vor ei igen Tagen einen Assigncc anstellte, hat seitdem eingestände daß er Rote im Betrag von 810,000 bis 815,000 gefälscht habe, und ist durchgebrannt! Seine Bcrbindlichkcitc sollen sich ans 825.000 belaufe. In Springfitld, Ohio, erschoß sich dieser Tage ei Deutscher, Namens Franz Hlibcr, weil er kcine Arbeit finde konn te. Traurig.
Significant historical Pennsylvania newspapers