KnnsManisch c KtMtS'Äitu.'T Jahrgang IS. rie ?tKKs>,lpaischt StatS;eitg, (liosaa Iii??, ,ischetat leden Donnerstag, nd toilel AS.VV per lihr, zadtdae tnneehatd de Jahre, nd BZ.CS nach Berfiuß de Jahrgang. Ein,eine Eremptaren.Z Eeotft per Stück, Krtne Sudscelplionen erden füe entger Kl.-iiand das B?!?! ad?este°Mn,'dt all? Rüc k die Adresse einer Zeltang zu ee andeen, muff man tle alte sowohl at auch die ueue Adresse mittheilen. vir größte Verbreitung Hie Circutatton der „Pennslvaatsche lais.ZeNiing" in Vauvbin Eountv Sdurg gedruckten deutschen oder englischen Zei lang. Sie bietet desbald die beste Gelegenheit, 'tn,eigen in diesem lheile de Staate etne veite Verbreitung u erschaffen. lliv türi lli.ition. in; loilillnm in tili art <>s tlie 8lle. Nevingungtn der Anzeigen : fi",eigen ivtrven etngiriickt wie folgt i - l chs g. Anjei g e n beim Jade, oder 3 Noonie. ti Ronate. >2 Monate. Hin Zoll lttttt 7Nt> lStttl tlv't >., il 7,0 i 12 fit 2".6<) e,r ZM IN.IXI 17 t 28> >i- , i t Neoi!, n . Bitter und alle Zpaiir jadeltch P 150.00 61->-i,,. spriir 80.0 t 9ti>- -lttel Spalte 60.00 Eine tretet palte „ 40.00 0-i'chia llnietaeii werden wie folgt le-cli-, >! Alle R-iietgen? <0 Zeiten nicht llder- Ctneültungen „,...1.50 Sp eztal-A n,e Ige n und all Anzeigen vor den vetralbS Anirigen oder Markte >5 Ernt die Zelte fite die erste Sinrlickung und 7 EenlS die Zeile tue jede uachheriqe. veiratlis-, lodes-Anjelgen, Dan - dstattung u.s.w 50 St. 0?" Alle Briefe, Mittheilungen ,e. müsse ie folgt adressie werden: 4. Hvorßs NippLr, ?. 0. Nor I Harrisburg Feuer Alarm-Telegraph. No. 4 Ecke dcr Dritte nnd Markt. No. 5 Ecke dcr State und Eowden. No. 0 Ecke dcr Zwcitcn und North. No. 7 Dreizehnte K Bernon. No. 12 Dock und Pcnn'a. R. R. Ro. 13 Ecke dcr Vinc nd Rare. No. 21 Ecke dcr 4tc und Hamilton. No. 23 Pcnn'a. R. R. Schops. No. 24 Ecke Eiiinberland und Kte No. 31 Ecke dcr Dritte und Eoldcr. Ro. 32 Ecke dcr Dritte nd Boas. No. 41 Reading Bahnhof. Ro. 42 Ecke dcr 2te und Miilbcrry. 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Schriften und Wochenblätter übernommen hat, z. B. „Nachrichten aus Deutschland und dcr Schwriz," „Novellenschatz," „St. A. StaaiS zeltung," ic., :c. Schreibmaterialien aller Art. Schiller nnd Göthe'S Werke, sowie alle Bücher sind auf Hand. Waaren, :c. auf Hand hat. Ilm geneigten Zuspruch bittet Lcivis Slater, No. 268 Nord Str., nahe dcr Z. Straße, Harrisburg, August 2>i, 187',-3M*. tiacketsahrt Aetiev-Gesellschaft. wtelltche Paff-Dampsi-htstt-ihrl H a 1 b u ri Plymouth Cherbourg, Havre und New- A ork, „Voliatta" „Westphatta". Be re tntg te Staa I e n Pust Donner ftugs am s Mtr Nachmittag von Rl-Sorkach Ham- Pasfage Pitts in Gold Pvn Rc,i'-H)ork nach Pchnwult', London, Cherbourg oder Hamburg: l tlatiit. l Öderer Salon - slt> ' 1 Unterer Salon - . SSV Von Hamburg oder Haorc nach New-Aork: l. ajfftr. l Oberer Salon . , >2 ' 1 Untern Salon - - 572 Passage Preise tn Papier: Von New-Nork nachPlymomb, Zwischendeck P 24.00 Von Hamburg oder Havre: Zwischendeck 21.00 ,>, d-r wischen I nd 10 Jahren die Hilft',-. <>lle inet, Belästigung!. Retone-Tickel zu ermSMen Preisen. „Wegen Passage in diesen Dampfern wende man sich in Rew-gorl an die Gener-t-Passa-s-ffl-tn. te de- Linie i E. B. Richard ä?BoaS, Ro. I Broadway, neben Adam Erpreff-Cow pauv'S Ofster. der an > g. W. Liesmann, No. 112 Mar Alle, Haerisburp, Pa. PH. E. Ranuiiiaer. No. 111 Nord Prinee Strassr, Lancaster Pa. C. H. ttlchmkl ch -Uiins, Ro. 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Dreißig Jahre, meine Damen, Und noch immer keinen Mann Alle Kreier die da kamen Gustchcn nahm nicht Einen a. „Wenn ich doch," so stöhnt sie bange, „Wenn ich doch gescheuter war!" Ach ! ich wäre grau schon lange, Konnt es sei schon dreizehn Jahr. Aber mein hochmüth'ges Treiben Hat die Freier all verscheucht, Alte Jungfer niug ich bleiben Wen kein Mann die Hand mir reicht. Michel träumt o einer Nummer, Die das große Loos gewinnt; ist ja nm ein Traum, ein dumincr, Spricht der Michel, „Glück ist blind." Ader schon nach wenig Tage Liest cr in dem Wochenblatt, Daß die ihm geträmnlc Nummer 'S grosse Loos gewonnen hat. Michel muss sofort in' Bctte, Denn ein Fieber tritt Hera, „Wenn ich doch gesetzt nur hätte. War' ich heut ein reicher Mann ! Aber ach ich Narr, ich dummer Lies dem Nachbar diese Kauf Wen mir wieder träumt nc Nummer Setze ich gewiß darauf," Es ertönt die KriegStrompcte, Feigling schlüpft geschwind in' Bett -, AI ertönt die Friedeiisflöte, Da verläßt er's Lazarcth, Und nun prahlt er mit den Siegen: Wenn ich nicht erkrankte schwer. Wär' von all den schufl'gcn Feinden, Nicht ein Mann am Leben mehr! Darum sagt ein altes Sprüchwort, Da ein schlichter Mensch ersann: >Ware nicht da Wenn und Aber War drr Bau'r ein Edelmann," Was ich sonst noch sagen könnte Das ist Ihnen schon bekannt. Drum sei hier mein Lied zu Ende Wenn's nur Ihren Beifall fand! ? Feuitlel on. Das Aaetotttm. -(0)- Humoreske von Ferdinand Jozrwiez. rv. (Fortsetzung.) „Er versteht mich falsch, Käfcr," er widerte die sanftere nnd klügere Alirora. „Er sieht doch ein, daß die Signora ein schlechtes Francnzimiiier ist." „Euer Gnaden haben cs freilich ge sagt," bestätigte Käfcr answcichcnd. „Was weist ich?" „Aber wenn w i r cs ihm sage, wir, die Damcn von Flachstem," rief Eula lia— „so muß cr das glaube, den dann ist cs wahr I" „ES muß wohl cbcn wM s4n, wenn ' s von Encr Gnaden für wahr gegeben wird." „Und daß dcr Hcrr Obcrst von einem schlechten Frauenzimmer umgarnt wird, kann cr doch nicht zugeben, Käfcr!" fuhr Anrora fort. „Ich allein kann'S eben nicht hindern, Euer Gnaden," versetzte Käfcr achscl znckcnd. „Aber ich will ihm ja gern dabci hel fen," klang cS von dcr Hagcrc Eulalia Lippen. „Und ich auch, Käfcr," ficl Aurora ein. Zuerst muß cr über diese Person da Erkimdigimgrn cinzuzichcn suchen, Käfcr." „Einiges lvciß ich wohl schon," warf Käfcr pfiffig lächelnd hin, und griff ach dcn Wasscrgefäßtn. „Aber >ctzt muß ich durchaus zurrst zum Brimnr, Encr Gnadc, denn ich kann kaum mehr spre chen, so eine fürchterlichen Durst habe ich schon wieder." „So bleibe cr doch da!" gcbot Anro ra, ihn nm Zipfel seiner kurzen Jacke fassend. „Er kann ja einen Schluck Bier bekommen." Eulalia war nntcrdcsscn schon am Entkorken cincr Flasche und goß dcm Dicncr daraus ci, welcher sich'S stumm gefallen licß. „Nun trink' er weiter, die ganze Fla sche nicinctlvcgcnlecr," sagte Anrora „aber erzähle er auch alle, was cr weiß." „Und auch woher er es weiß, ganz ge nau," fügte Eulalia Hinz, nnd schenkte daS zweite GlaS ei, da das erste schon ausgetrunken war. „Woher ich es weiß, Euer Gnaden?" sagte Käfer, schmunzelnd wegen des Bic res. „DaS müssen mir Euer Gnaden erlasse! man hat so manchmal seine kleinen Heimlichkeiten und darf sie nicht ausplaudern. Aber was ich weiß, daS kann nnd darf ich schon alles erzählen." „So fange er doch a, Käfer," dräng te Aurora voller Spannung nnd Neu gicrde. „Ich fange schon an, und zw'ar mit dem Anfange, und der ist schon sehr alt, Euer Gnaden. Denn der Herr Oberst kennt die Signora längst." „Längst? Seit wie kange ? am, hat er sie zuerst kennen gelernt ? Wo hat er sie zuerst gesehen?" schallten die Fra gen wirr durcheinander. „Die kann ich ans die Stnndc nicht angeben, Euer Gnade, und den Ort weiß ich auch nicht genau. Aber cs mag wohl meinem dnnimcn Verstände nach in dcrHanplstadt gewesen sein, nnd zwar damals, als dcr Hcrr Oberst noch cin frischer, jnngcr Lientcnant war?" „Als cr noch ci Lientcnant war?" „Ja wohl, Euer Gnadc," „Und dcr Hcrr Obcrst sind, wie ich gehört zn habcn glanbc, schr rasch avan cirt iind waren außerordentlich schnell Hauptmann." „Zu Befehl, Encr Gnaden. Dcr Herr Obcrst sind ja heute noch rüstig und frisch, nnd doch schon seit einer Reihe von Jahren in Pension," „llnd von alledem hat cr bis heute niemals cinc Ahnung gehabt, Käfer ?" „Nicht cinc Spur von Ahnung, Euer Gnaden." „Es ist also im Grunde genommen nichts Anderes, als cinc schr altc Lieb schaft!" bemerkte Eulalia schnippisch und warf stolz dcn Kopf zurück. „Ja ich glaube, das ist so der Name dafür. Dcr Hcrr Obcrst waren damals wie gesagt, Lieutenant und seine Eiter lcbtc och und wohnten auch in dcr Rc sidrnz. Die Ziguora aber kam ach dcr Residenz alo Sängerin nnd halte ri nc iibändtgeii Zulauf, daß im Theater niemals ein Plätzchen leer blieb. Gar Seine Majestät ud dcr ganze Hof wa ren immer im Iheater. wenn sic sang nnd manchmal mnßtc sic an dcn Hof kom mcn und dort vor Ihren Majestäten ihre Stimme erschallen lassen nnd die Stimme soll wtiilderschön, himmlisch gc- Wesen sein." „Woher hat er das, Käfcr? Das iß cr nns sagcn!" bcharrtc Anrora. „Je nun, das kann ich wohl ohne Sünde sage, Encr Gnaden. Ich fand vorhin cin altes Zritungsblatt nnd da stand daS drin nnd ich habe auch bei dcm Hcrr Obersten schon cin Bild, ci altes, kleines Gcmäldc, von cincr jungen Dame gesehen, nnd das mnß wahrhaftig dir Signora in jungen Jahren gewesen sein, das kennt man hcntc noch aber schön, sage ich, Encr Gnaden schön!" Dabci machte dcr schnnrrigc Mensch ein ganz vcrhimincltcs Gesicht, als sei cr von Signora Orlosi's Schönheit hin gerissen. Die Aligcn dcr beiden Jnngfrauc sprühten Blitze gerechtesten Zornes. „Wenn sie auch früher schön gewesen sein mag, dicsc Person," bcmcrktc Eula' lia schnippisch, „so muß doch Jeder mann. dcr nicht gerade blind ist. dir Nachricht davon gleich cincm vcrklnngc ncn Märchen ansnchinen. Sic ist ja schwarz wie cine Mulattin!" „Bielleicht fließt in ihren Adern wirk lich cinigcs Ncgcrblnt," versetzte Aurora. „Eine Thcatcrprinzcffin weiß nie, woher sie stammt." Und Käser innßie mehr Bier trinke nnd mußtc ivcilcr von dem Obersten nd seinem Verhältniß zu dcr Signora erzählen. Was dabei zn Tage kam, war, tcr Hinwcglassttiig der Rede dcr bei den Schwestern, die dcn Dicncr fortge setzt unterbrachen, Folgendes: Als dcr Obcrst noch ein junger Offi zier nnd die Signora Diana Orlosi eine gefeierte junge Künstlerin war, da Irrn tcn sich Bride in dcr Residenz kennen, und unter dcm großen Schwärm aller Derer, welche sich huldigend an dir bc rühmte Sängerin herandrängte, durf te drr Lieutenant von Roscnbcrg sich rüh me, anf das Herz dcr Italienerin einen Eindruck gemacht zu habe. Cr wollte die Signora hcirathcn, nnd er wäre in dieser Ehe gewiß glücklich geworden. Aber in jenen Tagen waren die Helden der Bretter, welche die Welt bcdcntcn, noch nicht so gesellschaftlich grachtct, wie hcnt. Es blcbtc an ihnen noch etwas von dcr Bcrächtlichkcit dcS wandcrndcn Eomödiantcnihnms, und des Obersten Familie konnte sich von dcn noch ziemlich allgemein geltenden Boriirthcilcn auch nicht losmache. Alles, was sich in Bewegung setzen ließ, das wnrdc in Be wegung gesetzt, nm die Verbindung dcr altadcligcn Familie Derer von Roscn bcrg mit cincr berühmten italienische Sängerin von niederer Herkunft zn hin tcrtreibcn nnd zuletzt griffen die In triguantc zn dcm letzten Mittel und verleidete dcr Signora de Aufenthalt in dcr Hauptstadt. Sie zog fort, weit gcn Süden, nnd dann gcn Westen; dcr Oberst aber war z gleicher Zeit in eine entfernte kleine Garnisonstadt an dcr Landcsgrcnzc vcr setzt worden, nnd wenn auch diese gc' waltsame Trcnnnng dcr Licbcnden ihre Liebe nicht aufziihcben vermochte, so blieb ihnen doch als BerbindnngSmittel fortan nur mehr die Corrcspondenz. Dan starb dcS Obersten Vater. Anf seinem Sterbebette hatte dcr Obcrst dcm zäh an dcr Reinheit seines Stammba meS festhaltenden alten Herrn noch das Versprechen anf scinc Ehre geben müs sen, daß cr die Signora niemals heira then wolle und blutenden Herzens hatte dcr Sohn das Verspreche grgcbcn und die Geliebte davon benachrichtigt. So geschah cS, daß Beide, der Obcrst und Signora, unvcrmählt bliebe. Auch hatten sie sich wenig gesehen, denn NM nicht in fortwährendem Conflict mit sei ner Familicz leben, legte sich dcr Oberst lieber einigen Zwang auf. Ueber alledem waren sowohl Signa ra Diana Orlosi als drr Obcrst alt gc tvordc. Dir Signora lcbtc scit gcrau mcr Zeit in Nord Italien, dcr Obcrst hatte sich pciisionircn lasst und wollte anfangs in seiner alten GarnisoiiSstad bleibt bis cr znlctzt dirsrlbc doch verließ und zum Verwundn allcr Ka ninadcn ach dem klcincn Pnlenhcini zog Er wählte aber gerade diesen Ort mit Absicht aus, weil cr stinc LcbenS abend zwar nnvcrmählt, aber doch gern in dcr Nähe dn geliebten Diana vcr bracht hätte, und zu cincm solchen Vcr kehr, obschon in allen Ehren, schien ihm die Gesellschaft in dcr Garnisoiisstadt nicht recht geeignet zn sein. So also war dcr Obcrst nach Perlen heim gerathen, nicht in Folge cincrKiin de von dcm Borhandciisti zweier Edcl fränlei von Flachstem, wie diese bis weilen in aller Bescheidenheit zn hoffen gewagt hatte, Käfer erzählte cs ihnen, ohne beschönigende Ausdrücke zn ge brauche, in cincr beinahe täppischen ehrlichen Weise nd Aurora nnd Eulalia wollten vergehen vor Herzeleid und niisäglichei Wehe, da sie de Ab gründ erkannten, dcr sich vor ihm ans that. „Das ist alles, was ich weiß, Encr Gnadc," schloß Käfer „rein allrs." „Lcidcr ist cs weit, weit mehr, als ich zuhöre gewünscht hättc!" seufzte Au rora, „Gott, Du kannst Dich kaum bckla gcn," versetzte Eulalia spitz. „WaS ist denn Dir Absonderliches begegnet? Aber ich, ich bin die Betrogene, denn ich vcrmicthctc das Hans in dem guten Glanben, dcr Obcrst zöge ein nd iin kommt diese Person!" „So enlscrnc sic doch, Eulalia ! Du hast ihr ja doch nicht crinirthrt!" hetzte Aurora. „Ich gche auch hcntc wirklich noch znin Notar!" cifcrtc Eulalia. „Dicsc Pcr so mnß heraus!" „Euer Gnaden," ivarf Käfcr bedenk lich dazwischen —„wenn Sic dcn Hcrr Oberst nicht erzürnen wollen " „Nun?" drängten beide Schwestern dcn stockenden Chrysostomiis Käfer. „So wcrdc Sic gut thun, nichts gc gcn die Signora zn iinterziinchnirn," fuhr dcr Lohndicncr fort. „Was dir Signora anbelangt, so ist dcr Oberst Cavalicr gcnng, m betreffs cincr Da mc, die sich iintcr scincn Schutz gestellt hat, keine Spaß z verstehen." Betrübt sahen die Schwestern cinan der an nnd die Signora blieb nnbc heiligt wohnen. VI. Wochen waren vergangen, ohne daß sich etwa Besonderes in Pcrlcnhcini zu getragen hätte. Die Bürger des Städt chens, voran drr Bürgermeister, grüßten sehr Höstich die Signora, sobald sie dcr sclbc ansichtig wurde! Schlächter, Bäcker n. s. w. hatten sie sogar weit lic der als die Damcn von Flachstem, weil die Italienerin nicht so knauserig lcbtc, wie jene! dcr Obcrst ging von Zeit zn Zeit, wenn das Wetter gerade schön war, mit seiner „Freundin" spazieren—oder cr war in ihrem Hansc und mnsicirtc niit ihr, denn cr spielte vortrefflich die Violine nnd die Signora sang och im mer entzückend schön oder cr sorgte für ihren Garten genug, dcr Obcrst von Roscnbcrg war seit dcm Eintrcffcn der Sängerin für sich allein nicht mehr denkbar, sondern mir in Verbindung mit Signora Orlosi. Lcidcr machten die Damcn von Flach stein dicsc Bemerkung z ihrem Acrgcr noch zeitig genug. Allein war dcr O bcrst nicht zu haben, stets nnr mit dcr „schwarzen Runkunkel," wie die Sän gcrin bei dcn Schwestern Anrora und Eulalia hieß—und wenn sich ini auch jede der beiden Schwester für ihr Theil gern überwunden hätte, selbst in dcr Gc scllschaft seiner „Person" nm dcs gern gchcirathcten Obersten willen ansznhal tcn, so war doch nicht abznschc, wir man cs anfangen mnßtc, m die Sig nora auch ansziistechcn. Da kam ein furchtbar schwüler Tag, heiß nnd drückend, nnd m dir Mittags stnndc konnte man mit Sicherheit ci Gewitter als bcvorstchcnd prophczcic. Und richtig, gcgcn vicr Uhr Nachmit tags, als Käfcr bei den Edeldamen ein trat, da meldete cr auchl „Binnen cincr Viertelstunde bricht das Donncrlvcttcr los. Der Hcrr sind schon wieder anf nnd davon." „Was ist, Käfer, was ist?" fragte beide Schwester ans einem Mundc. Das Donnerwetter bricht los nnd dcr Herr Obcrst sind anf und davon?" „Wie ich cS sagte. Encr Gnaden," entgegnete Käfcr, sich dcn Schweiß von dcr Stirne wischend. „Aber wie meint Ihr den das? Was für ein Donncrlvcttcr bricht los ? Wohin sind dcr Herr Obcrst?" fragtcn Aurora nd Eulalia. „Herr Gott, Euer Gnade, es ist doch fürchterlich heiß, und wenii's heut kein Gewitter gibt na, hören Euer Gnade, wie es donnert ?" Dumpf und dröhnend erscholl ans der Ferne der erste Donner, und die ersten großen Regentropfen fielen ans die dur stende Erde herab. „Ein Gewitter I" rief Aurora und eilte, alle Fenster zu erschließe. Nro. IS. „Aber, Käfer, das hat doch och cinc an dcre Bedeutung, was cr da sagte. Wie kommt cs, daß cr den Herrn Obcrst so gewissermaßen damit in Verbindung bringt nd sagt, cr sci wieder anf nnd davon ?" „Ja wissen den Encr Gnade das wirklich noch nicht?" fragte Chrvsosto mus sehr erstaunt. „Nein, lieber Käfer, ivir wissen noch gar niclits," bcthcncrten beide Schwc stcrn. „Ach, gehen Sic. Encr Gnaden, daß ist ja rinc alte Gcschicht, nnd wir Encr Gnade für dir Eigciihcile dcs Hcrr Oberste sich interessire. „Aber so doch. Käfcr!" drängte Eu lalia in fieberhafter Cpaiinnng, „nd Anrora vergaß das Schließt der Fr strr. „Nun, ich für nicinr Person, Encr Gnaden, habe die Beinerkiing schon bald die erste Zeit gemacht, daß dcr gnädige Hcrr Obcrst sich sehr im Freien bewegen, sobald ein Gewitter im Gange ist. Noch niemals ist cr während cincs Gewitters in s-inri Wohnung gcwese, nnßcr cin cinzigcs Mal, Ivo cr ivnndc Füßr hatte nnd damals hat cr geklagt, daß cs ihm unmöglich sci. anszngchrii, Dcr Donner rollte näher nnd näher, lanlcr nnd lautre. Die Tropfen sielen immer reichlicher nnd dichter lind ver mochten doch de Staub nicht zn lösche, welcher von dem Gewitterslnrin in lächltgcn Säulen aufgewirbelt ward Aurora wollte etwas erwidern —da machte ihr Eulalia cin heftiges Zrichrn. sic möge stillc sci. Ans dc Donner, ans das Gewitter überhaupt hatte keine der Schwestern mehr geachtet, dafür war das Interesse an Käfers Erzählung bei Beiden zn groß. Aber ini plötzlich war an En lalicns fcincs Horchcrohr cin Ton ge schlagt, dcr zum Gewitter nicht gc hörte. „Hörst Du. Alirora?" fragte Eula lalia gedämpften Tones nnd die Hand am Ohr. „Bei allen Heilige!" bestätigte Au rora nnd führte die Hände über dcm Kopfe znsaminc. „Beim Gcwittc gottlose Lieder zn singe!" Entsetzen rieselte durch die Gebcinc dcr cdlcn limgfranrn. Deutlich vcrr ahmen sie. wie Signora Orlosi im Nc bcnhansc ci Lied sang. „Das ist das Lied, waS dcr Hcrr Obcrst so gern haben," sagte Käfcr. „Signora üben cs cbcn." „Aber jrtzt, während dcs Ausbruchs cincs fürchterlichen Gewitters!" vrrsctz Alirora. „Ja, Signora haben ebc auch ihre Eigcnhcitc," erwiderte Käfcr achsclzuck end. „Gerade während eines Gcwit ters singen Signora gern." „Folglich," rief Anrora, von ciiicin himmlischen Gedanken durchzuckt— „folglich geht dicsc Person niemals mit dem Herrn Obcrst ans, wenn derselbe beim Beginn eines Gewitters den grü nc Ochsen und die Stadt verläßt, Kä fer, ist cs nicht so?" „Es ist allerdings so, Encr Gnaden," bestätigte Käfer nd nickte mit dem Kopfe. (Fortsetzung folgt.) Vermischte s. Ohio hatübcr 30,000 Freimaurer. Falsche 50-Ccnt-Notcn im Umlauf. Jeff. Davis ist jetzt 70 Jahre alt. Jetzt ist die Zeit um eure Waaren für die Feiertage bekannt zu mache. Fort Waync, Indiana, consiimir tc in Monat Novcmbcr 970 Faß Bier. Die Bummlcr und Eckenstehersn che jetzt die sonnige Seite der Straße. Am Mittwoch starb in Paris der berühmte französische Maler, Alexander Colin. Präsident Graut wiegt jetzt 187 Pfund. Schwer gcnng, um dem Lande im Magc zu licgcn. Dcr Mörder, Carl Kraut, welcher cbcnsalls im Gefängniß daselbst sitzt, wnrdc z 21 Jahre Zuchthausstrafe vcrurthcilt. Die neuen 50-Ccts Roten sind so eben erschienen; dieselben sind nett nnd zeigen das Portrait dcS Win. H. Craw ford, Schatz Sekretärs initcr dcm Präsi denten Monroe. Mittwoch Nacht wnrdc die Erste Rational Bank von Monroc. Michigan, in ctiva Kl 7,000 bis 818,000 beraubt Eine Belohnung von 82,000 ist anf die Ergreifung dcr Ränbcr ansgcsctzt I cincr dclitschc Familie in hie siger Stadt ist ein junges Mädchen, wel ches so sittsam ist, daß cs jeden Morgen beim Ankleide de Vogelkäfig mit ei nem Tuche zudeckt, weil dcr Eanaricn vogcl ci Männchc ist! Am Mittwoch zerstörte eine Gas cxplosion die Bierbrauerei des Hrn. D. Jones i Rcw-Nork. Verlust 8350,000. Versicherung 83,000.000. Etwa 300 Arbeiter, welche in der Brancrci brschäf tigt waren, sind jctzt arbeitslos. Die beiden großen Erprcß-Eom pagniccn Nord Amcrtka's (Adams nnd America) verwenden 8,000 Menschen, 1,900 Pferde, 1,200 Wägen nnd .1.000 feste Geldschränke. Ihre Agenten lege täglich über 100,000 nnd jährlich über 32,000,000 Meilen zurück. Sehr wahr. Carl Schurz sagte Ictztbin: „Dicßä tcr dieser Republik wnrdcn uns sogen wenn sie könnten, daß wir sie weniger lo ben, desto mehr aber ihrcmßcispiele fol gen sollte."— Das sind wahre nnd gold nc Worte, die nicht genug beherzigt wer den können. Würde man dem Beispiel der Bätcr der Republik folgen, so hätte man nicht über Betrügereien, Schwin deleien und Eorrnption zu klagen.
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