Die Itst-Zeitg. Zh. Kevrz Nipper, Herausgeber und Eigenthümer. Harrisburg, Pa. Donnerstag, März 21, 18K7. zeige geteu. Folgende Herren flnd unsere authoristrten Agrnten Anzeigen und Subscriptionen für die „Pennsplvanische Staats - Zeitung" in Empfang, nehmen: F. I. L 0e,244 Nord Fünfte Straße, Phi ladelphia, Pa. Dr. F. Mierson, „Demokrat" Office, Philadelphia, Pa. E. Me, en, No. 37 Park Row, New- Pork. Hr. Loe lst zugleich erbötig, alle Arten von Aufträge, luoassoo, Bestellungen, u. s, w. auf Philadelphia auszuführen, worauf wir die besondere Aufmerksamkeit unserer Lrser richt, die etwaig derartige Geschäfte in jener Stadt adzumachrn haben. Wir können obige Herren auf's Beste empfeh len, indem wir selbst schon längere Zeit mit ih nen im Geschäftsverkehr stehen, und sie noch immer in jeder Beziehung pünktlich und reell gefunden haben. Der Iste pril. Solche unserer Unterschreiber, welche mit dem ersten April ihre Wohnplätze verändern, möchten wir freundlichst er suchen, unsere Träger davon in Kennt niß zu setzen. Diejenigen welche ihre Zeitungen per Post erhalten und zu zie hen beabstchtigen, wollen un gefälligst den Namen der Postoffice, wo sie ihre Zeitungen hingeschickt zu haben wün schen, angeben. Vert>ü>. —Die Gesetzgebung hat beschloffen, am 3ten April sich zu verta get. Gott sei's gedankt. Das ist der vernünftigste Beschluß, der bis jetzt noch passirte. Mßte den Schnabel einziehen Gouverneur Geary versuchte am letz ten Freitag in der 4ten Ward zu stim men, wurde aber abgewiesen, da er weder asseßt war noch während der letzten zwei Jahren County oder Staats- Taxen bezahlt hatte! Der hiesige „Te legraph läugnet, daß Geary stimmen wollte; allein es sind fünf achtbare Bürger bereit, eidlich zu erhärten, daß dem so ist! Der Versuch Geary'S um zu stimmen, kennzeichnet ihn als inen ächten Jgnoramus, da er doch als oberster Gesetzgeber hätte wissen sollen, daß er unter solchen Umständen nicht zu stimmen berechtigt war. Fürwahr, ein schönes Muster als Oberhaupt eines großen Staates ! Daß ich tisch da Mäusle beiß'. Der HarrtSburg „Telegraph" sagt, die Republikaner der ersten Ward hätten flch bet der Wahl am letzten Freitag fast gar nicht betheiligt, und seien meistens zu Haust geblieben. Daß die Republi kaner gerne zu Hause bleiben, haben sie im letzten Kriege bewiesen; denn die Meisten „stellten ihren Mann", damit Pe selber hübsch „zu Hause bleiben" konnten; aber bei einer Wahl sind sie immer die ersten Schützen auf dem Platze. Diese Dost rutscht nicht, Herr „Telegraph." Im Gegentheil, die Ra dikalen erwartete vielmehr einen glän zenden Sieg bei der Wahl zu erringen. Der Herausgeber des „Telegraph" woll tedle glorreichen Nachrichten in seinem deutschen Blatte bringen; der „LaterlandSwächter", welcher gewöhn lich Freitag seinen Lesern (HarrtSburg srirt wird, wurde deßhalb einen Tag verschoben, allein anstatt die wirklich glorreichen Nachrichten stiuen Lesern zu bringen, hatte er keine Sylbe von dem Resultat der Wahl zu sagen!— So geht'S, wen man „die Rechnung ohne den Wirth" macht, und hübsch „zu Haust bleibt!" Radikaler Nnfinn. Bor einigen Tagen wurde das Gesuch ur Jnkorporirung eines deutschen Ver eins in Philadelphia der Gesetzgebung n HarrtSburg vorgelegt. Ein Radika ter achte den Vorschlag, daß das Ge such nicht bewilligt werde, bis der Verein sich erpflichte, auch Reger in seinen Bnnd aufzunehmen! Wahrlich, das geht d'rum doch über's Bohnenlied. Sind den die Kerle verrückt ? (Ganz bei verstand könne pe sicherlich nicht sein.) Nachdem sie sich längere Zeit über denStgtustand herumgestritten hat te, nrde das Gesuch zurückgelegt, da die Herren Schafsköpfe ausfanden, daß die Jnkorporirung eines Vereins gar nicht von der Gesetzgebung abhängt! Dt Courten sind dazu ermächtigt. Ist'S nicht köstlich, solche Gesetz ersieher zuhaben? Sl rdt?ler Seator gegerbt! Die Harrigburg "?utriot Doion" meldet daß der Vater eines achtbaren jtnigen Mädchen eine der radikalen Senatoren vor einige tage tüchtig „dnrchgegerbt" habe, weil er sich Frei hetten mit seiner Tochter erlaubte, die sich nicht für eine Senator geziemen! Der „Gegerbte" ist scheint'S von Lan taßer Couuty. Die Sache soll untersucht oerden. Nun, da wird's gerade heißen oie bet den Bestechungs-Untersuchungen Simon Cameron'S - "tlobock? Kurt!'g Ei Schz,fer für die Arme. Gouv. Geary hat das Gesetz, wonach kein Bürger in Harrisburg als Selekt Council at Large erwählt werden kann, der kein liegendes Ei genthum besitzt, unterschrieben! Diese Gesetz wurde von dem Radika len Herausgeber des hiesigen „Tele grap", Geo. Bergner, verfaßt, und so der radikalen Gesetzgebung vorgelegt, welche eS zum Gesetzt machte. Wie ge fällt dieß unsern deutschen Radikalen, die kein Property haben? Ist's nicht ein Schritt näher zur Monarchie 7 Ge hen nicht die Einführung solcher Pro-, perty-OualificationS-Gesetze gerade da rauf aus, um auch hier in Amerika blos zwei Klassen von Menschen Reichen und Armen zu haben? Soll der Arme kein Recht haben, ein Amt zu bekleiden? Gouv. Geary und seine radikalen Nachheuler sagen nein! Sind auf den Hund gekommen. Jetzt, da die radikalen Gesetzverdreher unserer Gesetzgebung mit den Negern so weit fertig flnd, und ihnen das Recht ertheilten, in denselben Eisenbahnwa gen mit den Weißen zu fahren, sind sie nun auch „ins den Hund gekommen". Wieso? fragt der Leser. Das wollen wir sagen. Es li-gt nämlich eine Bill vor jenem Körper, wonach ein Tax auf alle Hunde gelegt wird; und zwar hat ein Hund SI.W, und eine Hündin 83.00 zu bezahlen! (Selbstverständlich haben nicht die Hunde, sondern deren Ei genthümer den Tax zu bezahlen!) Das Gesetz bestimmt, daß Eigenthü thümer von Hunden dieselben jedes Jahr durch den Distrikt-Assessor registriren lassen, und den auferlegten Tax bezah len müssen; das Thier muß mit einem Halsband versehen sein, worauf der Na me des EigenthümerS zu stehen hat. Jede Person die einen Hund hält, der nicht registrirt ist, hat eine Strafe von zehn Dollars zu bezahlen; die Strafe soll dem Schulfond des Distrikts zuflie ßen. Die Beherbergung eines Hundes soll hinreichend sein, um das Eigen thumsrecht desselben festzustellen. Der Mayor, Bürgermeister von Städten oder der älteste Friedensrichter eines Tvwn schips sollen jährlich zwischen dem lsten und lOten Mai Warrants an ihre resp Constabler ergehen lassen, worin diesel - ben angewiesen sind, alle Hunde, die ohne Halsbänder in ihren Bezirken her umlaufen, zu tödtcn (mauStodt zu schla gen), für welche Ehre ihnen Ein Dol lar aus der Schulkaffe für jeden Hund oder Hündin, die sie todtschlagen, todt schießen, todtspießen oder killen mö gen, bezahlt werden sollen. Jede Per son, die solche in dieser Akte ihr ange wiesenen Pflichten auszuführen ver säumt, oder sich weigert dieselbe zu thun, hat eine Strafe von nicht weniger als 825, noch mehr als 8100 zu bezahlen. Ferner hat der Eigenthümer von Hun den allen Schaden, welche dieselbe an Schafen thun mögen, zu entrichten. Wenn dieses Gesetz ausgeführt wird, dann wird sein „Heulen und Zähne klappern" im ganzen Lande. Sorge für ihre eigene Säckel. I> Repräsentantenhaus zu Harris burg liegt eine Bill vor, der den Gehalt der Gesetzgeber aus 81000 per Sitzung festsetzt. Ein tausend Dollars in drei Monaten für Gesetze zu ver drehen! Das thut schon; die Tax bezahler Haben's ja zu „blechen." Die Anklage gegen den Präsidenten. Ashletz auf dem Anstände. Der edle Ashlcv von Ohio hat am Donnerstag imHausedeSEongresseS einmal wieder einLebenS zeichen von sich gegeben. Dieser brutal Fanatiker beantragte nach langer Einleitung inen Beschluß für die sofortige Ernennung eines Justiz Eommit tee, damit dasselbe die Untersuchung derßeschul digungen gegen den Präsidenten, die er im letzten Eongresse vorgebracht, ohne Unterbrechung fortse tzen könne. Ashlep unterstützte seinen Antrag durch eine halbstündige Red, die im Punkte der Rohhei, und Gemeinheit ihresgleichen sucht. Er beschuldigte den Präsidenten der Gewaltanma ßung, derüorruption und fast jedes anderenVer brechenS und ließ nebenbei die schamkos Verdäch tigung fallen, daß Hr. Johnson der Verschwö rung gegen den Präsider ten Lincoln nicht fremd gewesen sei; eurmerle auch in hämischerWeise da ran, daß er durch die Kugel de Meuchelmörder den Präsidentenstuhl erobert habe. Hier wurde Ashlep so zotig, daß sich der Sprecher genöthigt sah, ihn zur Ordnung zu rufen, und mehre Demokraten warfen die Frage auf, ob es kein NarrenhauS gäbe, um den wahnwitzigen Ashlep hineinzustecken. Ashlev, der im Punkte der Frechheit mit einer Rhinozeros Haut begabt ist, ließ sich jedoch nicht stören u. fuhr in seinem Gassenhauer fort bis ihn derßepublikanerSpaulding onOhio unterbrach. Spaulding bezeichnete die ganzeAnklagegeschichte als eine ollständigeThorhei. Trotz der emsigsten llntersuchung sei bis jetzt nicht eine einzige Be schuldigung gegen den Präsidenten bewiesen wor den. Er warnte die Union Parthei vor falschen, gefährlichen Schritten; er für seinenTheil werde jeden Versuch, der Nation ihr Oberhaupt zu rau ben, nachdrücklich bekämpfen, so lange jeder Be weis für die Beschuldigungen fehle. Ashlep fuhr fort, geeietb aber bald mit Niblack vonJndiana inEonfliet,der ihu fragte, ob er denn derselbeAshlep sei, der die corruptenßriefe schrieb, die vor einigen Jahren zum Vorschein kamen, ud b jeneßrief echt waren? Das war ein gewaltiger Hieb für de überprüthigeußshiep, er wurde wild ergaßsich und bezeichneteNiblack'SZrage als ein „Frechheü.". Damit kam er aber an den Unrech en. Niblack antwortete, er habe mit dem Herrn onOhio hier keinen persönlichen Streit zu schlichten. Er pflege immer soich persönlichen Angelegenheitenaußerhalb deHauses zu schlich, ten. Auf diese deutliche Herausforderung hin, zog der großmäulige Ashlep die Segel ein, ent schuldigte sich sehr kleinlaut wegen seiner Ueber eilung und erklärte Auf Niblack' Verlangen, daß er den beleidigenden Ausdruck zurückziehe. Man sieht,Ashlep ist In Zungenheld, adersonst kein Held. Gen. Butler sprang seinem Schild-' knappen Ashlep in einer kurzen Rede von 8 Mi nuten zu Hülfe. Derßeschluß passirte schließlich. aber der Sprecher nahm keine Rücksicht auf Ashlrv'S Absicht, er ernannte vielmehr da alte Justiz Comite de letzten Congresses mit der Zu gabe eine zweiten Demokraten. Von demokratischer Seite bethelllgten sich an der obigen Debatte die Hrn. Brooks, Wood und Pruyen. Wood erklärte, wenn der Jmpeachment Bericht erstattet werde, so könne er einige That sachen über die Beweggründe der Urheber diese Scandal mittheilen, welche das Hau und da Land in Staunen setzen würden. Im Kauku des Senat, der gegen Abend stattfand, sprach sich im Allgemeinen die Ansicht an, daß die Anklageangelegenheit todt sei, und daß sich der Eongreß nun eben so gut bis Olto brr vertagen könne. Es ist ein Trost, daß Fana tiker im übergroßen Eifer immer über da Ziel hinwegschießen, und wennAshlcy'S Wechselbalg (die Anklageartikel) wirklich im Keime erstickt ist, so hat niemand mehr dazn beigetragen, als Ashley selbst. Wir können eS nicht erstehen, warum die Leute im Toledo Distrikt einen sol chen aufgeblasenen Windmüller immer wieder in den Eongreß wählen.—llol. Westb. Radikaler CaucnS.—Butler aus gespielt.—Eongreß vertagt flch bis Mai. Die radikalen Repräsentanten des Eongresse hielten am Mittwoch eine llaucus, um sich über die Jmpeachment- und VertagungSfragc zu beraihen. Banks führte den Vorsitz. Covo de von Pennsylvanien beantragte, dem Justiz Eommittee eine Special Eommittee von Sechs hinzuzufügen, um die Untersuchung gegen den Präsidenten fortzusetzen. Die veranlaßte eine heftige Debatte. Die Ultra Radikalen, mit Butler und Ashlev an drr Spitze, waren für den Antrag, um die Verschwörung zur Anklage de Präsidenten mit einem Vorspann von sechs Ultraradikalen betreiben zu können. Bingham und Andere waren gegen den Antrag und da für, daß die Untersuchung dem Justiz Eommit tee allein überlassen bleibe. Bingham und Butler geriethen heftig an einander. Butler, der prahlerische Held so vieler verlorenen Schlachten, unterbrach Bing ham mit seiner gewohnten Frechheit und fragte ihn, ob er nicht überhaupt gegen die Auklage de Präsidenten sei ? Bingham erwiderte, er wolle die naseweise Frage auf eine mehr schick liche Weise beantworten; er wolle nemlich fragen, ob Butler nicht dafür sei, Herrn John son erst zu verurtheilen und ihn dann später zu erhören ? Butler hielt darauf hin, daß da Justiz Eommittee, wenn man ihm die Untersuchung allein überläßt, entschlossen sei, gegen die An klage zu berichten. Wenn es seinen Wechsel balg einbringe, werde Niemand da sein, um denselben zu pflegen. Bingham ließ nicht auf seine Antwort war ten. Erfragte Butler, ob er (Butler) sich denn einbilde, alle Weisheit, allen Patriotis mus und alle Gelehrsamkeit des Congresses allein gepachtet zu haben? Und er fuhr fort den Uebermuth de „neuen" Mitgliedes von Massachusetts in nachdrücklicher Weise zu gel Beln, bis er zur Ordnung gerufen wurde. Ob gleich Butler von dem Ex-General Logan von Illinois unterstützt wurde, so siel doch der An trag mit überwältigender Mehrheit durch und die Untersuchung bleibt in de Händen des Ju stiz EommiltecS. In Betreff der Vertagung wurde da beschlossen, daß sich der Kongreß vom nächste Montag bis zum Mai vertagen soll. Dieser Beschluß passirte mit 80 gegen 34 Diese entschiedene Niederlage de übermü thigen Prahlhanses Butter, gleich i de ersten Tagen de neuen Eongresse, ist in dieser trii- Blutiger Eonflickt in EarliSle Pa. Soldaten scuer auf das Volk. EarliSle, P, 10. März. Gestern Abend kamen aus der benachbarten Kaserne zwei Soldaten hierher ud wurdr i der Nähe und die Soldaten kehrte nach der Kaserne zu rück. Um 8 Uhr erschiene etwa fünfzig, mit Tarabinern, Revolvern und Säbeln bewaffncte Soldaten in der Ortschaft, machte nahe dem Gerichtshause Halt und feuerten auf eine An zahl Bürger, die in der Nähe der Stimmplätze standen. Die Bürger zogen Revolver, erwieder ten da Feuer und der „Riol" nahm schnell größere Proportionen an. Die Soldaten saken sich bald zum Rückzüge genöthigt, der in großer Unordnung bewerkstelligt wurde. Die Bürger verfolgten sie. Vor der Ortschaft machten die Soldaten Hals. Von der Kaserne kam eine Wache an und dagenern wurde eineZeit lang sortgesetzt. Die Wache kam i die Ortschaft und verhaftete mehrere Bürger. Auf der Rück kehr nach der Kaserne traf sie Haiumil, der ein Gewehr auf der Schulter trug. Man befahl ihm, die Waffe wegzuwerfen, und, als er sich weigerte, dies zu thun, feuerte man auf ihn. Eine der Kugeln traf ihn in die Brust. Drei Stunden später war er eine Leiche. Unter den Verwundete sind Frau Stewart, die vor der Thüre ihres Hanses stand, als die Soldaten feuerten,ThomaSZimmerman, (durch den Vorderarm geschossen), Jacob Small(durch die Hand geschossen), uud ein Manu Namens Hallebaugh (am Kopfe verwundet). Auf Seite der Soldateska wurden zwei Mann verwundet—der eine davon tödtlich. Die Soldaten hatten während der vorher gehenden Abende großen Unfug getrieb-n. Die Zahl der Soldaten in der Eascrne bei EarliSle ist etwa 400. Wichtige Entscheidung. Bank steuern. Di Supreme Eour von Ohio ha soeben eine sehr wichtige, zeitgemäß und höchst gerech te Entscheidung abgegeben. Dieselbe geh hq hin, daß Stockhalter von Nationalbanken ver pflichte sind, von dem vollen Betrage ihrer Stock (Aktien) Staats- und Kounty-Steuern zu zahlen, und zwar ohne Abzug für den Be trag ihre Kapitals, den die Bank in Regier ungsbond angelegt haben mag. Diese ge rechte Entscheidung wird sehr populär werden, und wenn nun noch die Besitzer von Ver. St. Bpnd angehalten werden könnten, ihren gerech ten Antheil an der Steuerlast zu tragen, so würde da für unser so schwer besteuertes Volt eine ganz bedeutende Abhülfe bilden. GefetzmäßigeGctvichte vonFruch Samen c. Die Gesetzgebung onPenn splvanien hat folgendes gl das gesetzmäßige Gewicht für Frucht, Sgmen u. j. w. bestimmt. Der Prrkauf ach dem Maß istabgeschaft: Welzen, vi) Pfund ; Welschsvr, 56 Pfund 5 Roggen, 50 Pfd.; Kleie, 30 Pfund; Gprste, 48 Pfund; Buchweizen, 48 Pfund ; Hafer, 20 Pfund; Bohnen, 00 Pfund; Kleesamen, 00 Pfund; Timothpsamen, 41 Pfund ; Gedörrte Pfirsiche, !D Pkund ; Gedörrte Aepfel, 22 Pfd.; FlachSsamen, 00 Pfund. Millersville CorrespoBenz der „Pa. StaatS-Zettung". MillerSville, März tt.'67. Werther Herr Redakteur ! „Närrisch ist, was lebt und wett auf Erden, „Wer nicht närrisch ist, muß eS noch werden." Ja, so sage ich auch; wahrhaftig pudelnärrisch möchte man jetzt über der Mensch heit Tbun und Treiben, wenigstens hier, in den Vereinigten (?) Frei (??) Staaten von Nord amerika werden ; wäre es nicht gar zu lächerlich, man möchte sich todtärgern der umgekehrt: wäre es nicht zu ärgerlich. eS wäre zum todt lachen. Um die Narrenstreiche zu rekapituliren welche die jüngst verflossene FashingSzeit uns brachte, beginne ich mit Gruppe No. t. Temperenz: Scene, StaatS- Eapitol. Sin paar Dutzend Maske, Kalt- Wasservisagen mit Kupfernasrn, die Taschen voll MäßigkeitStracktätcheu, im siüs pooleot in Fläschchen Bitters, für etwaige unvorherge sehene Fälle, politische Bauchkneipen u. dgl. Obenan die Exzellenz der Sieger in so und so vielen Schlachten, der noch niemals nicht einen Rausch gehabt und doch ein braver Mann zu sein beansprucht. Er ermahnt seine Getreuen, fest zur Kaltwasserfahne zu halten und dem aufgeklärten neunzehnten Jahr hundert durch sprechende Beispiele zu beweisen, daß der Mensch on Natur nichts als ein Saufaus, ine Mißgeburt der Unmäßigkeit ist; daß alle Sittenlehre und Schulweisheit nichts fruchtet, so lange ein Tropfen de „teuflischen Gebräus" auf Erden eristirt! Allgemeines Stöhnen und Seufze, manche Hand ver schwindet in'S si<lo pooleet, und mit schnell ab gewandtem Gesicht, wischt sich der Inhaber die Augen au. Amen! Der Vorhang fällt gerührt. Gruppe No. 2. Sonntagsfrage: Seen, ditto : Allerhcilige Muckermasken in vronll oiotli; Ost und West im erbitterten Streite um die Frage: ob eine Stadt von sechsmal hunderttausend Seelen wohl fähig ist, überfeine innere Angelegenheiten abzustimmen! Der Arme will sich mausig machen, und auch Sonn tags in die Kirche oder in'S Freie fahren, so gut wie der Reiche, nur statt in der Karrosse, im oit> oar! Das darf nicht sein; das würde allem SonntagSzwang eine Todesstoß geben, würde die frommen Reichen in ihrer Andacht stören; und was wäre dann da Nächste? Gar Sonntags-Eonzerte oder Theatervorstellungen, (Hier überläuft die hochachlbare Mehrheit ei ne fromme Gänsehaut, und man hört schwere Seufzer). Der Pöbel kann laufen oder da heim bleiben; um die zu erleichtern, müssen die öffentlichen Hallen und Ver gnllgungSplätze gemaßregelt wer den. Amen! DerBorhang fällt mit Wür de. Gruppe No. 3. Reconstruction : Scene, da Eapitol zu Washington : Ein buntes Ge misch von EharaktermaSken, denen Vielen aber Charakter fehl. Stevensmephisto macht eben dem Süden die Hölle (zur Aufnahme) heiß, drei bissige Köter da ABC im Jakobiner kostüm kläffen den Mann am andern E de der Avenue blutdürstig an, kön nen ihn aber nicht ereichen, da er ihnen och zu erhaben steht. Fünf Generäle er scheinen, um den gefahrvolle nnd unlösbaren Gordische Knoten der Reconstruction zu zer haue. Bajonette, Kanonen und Zubehör wird ihiie frei zur Verfügung gestellt; nur keine Schonung, Unterwerfung heißt die Parole, und Negerstim mrecht die Lo sung! I einiger Entfernung steht der per sonifizirte Humdug im Kostüm eines Aankee- Schowmanns und klatscht Beifall, indem er ruft: ll'liat,' o>e talk, do>'s; Mir a leite I'li de in to! und blickt sehnsüchtig nach Connecticut! Sogar die tod tc En t c klatscht mit den Flügeln und putzt die Zeder! Da ertönt der Glockcnschlag zwölf! DrmaSkirung und Finale, Mephisto bleibt innen wie außen, ei schwarzer S n; Köter 8. wird ei bekannter Kontrakt schwindlcr; Ii ein noch bekannterer Löf fel die b ; 0 der allerbekannteste Millio nendied. Allgemeines Erschrecke, Jeder hiclt die Taschen zu, der Vorhang fällt, „in lli m?!" Gruppe No. 4. Der unvermeidliche Ne ge r. Diese Gruppe verbreitet eine solche gm sterniß und unerträglichen Dust im ganzen Lande, daß man selbst mit der schärfsten Brille der Humanität nichts Vernünftiges entdecke kann ; Kölnisch Wasser, Sau de Mille FleurS, selbst Patschouli können den Arome d'Asrique nicht vertreiben, weßhalb auf allgemeine Ver langen, der Vorhang rrröthrnd fällt. So, das wäre jetzt den thatsächlichen Narren, die sich einbildenklugeund einsichtsvolle Staats männer, Patrioten und Diplomaten zu sein, ihr Fastnachtsschmuck gewesen. Jetzt will ich einmal den Stiel rumdrehe und zeigen, wie wahrhaftige Weltweisen und Narrenhabit auf tretet. Zur Sache: Am JastnachiSdjenstäg hielt der Männerchor zu Reading in der dortigen Odd Fellows-Halle seinen dritten Maskenball ab, wo ich die Ehr hatte, eingeladen und zugegen zu sein. Gleich bei meinem Einiritt wurde ich durch die höchst geschmackvollen Dekorationen des Saales überrasch, welcher durch Guirlanden, Wappen und anderen sinnreichen Verzierungen zn einem wahren geentempel umgeschaffen war; als ich darauf meine Augen an den Wänden umherschweifen ließ, wurde ich durch den herr lichen Damenflor, welcher in elegantester Ball toiletie die jtyei Reihen Bänke schmückte, or benllich geblendet, und muß Mehrn, och nie mal Schönheit, Anmuth und Reichthum tu so ausgedrhntem Maßstabe beisammen gefunden zu habe. Bald füllte sA der Saal mit Mas ke, so elegant, wie mau sie saum in der Phila dclphier Akademie of Musik antreffen könnte. Da waren Mönche, Nonnen, Ritter und Knap pen, Türken, Griechen, Indianer, Ehinesen, kurz, alles möglich zu sehen. Um neun Uhr verkündet ein schmetternder Tusch, das Erschei nen des Prinzen unh der Prinzessin Earneval nebst Suite. Vorauf ein Herold, hoch zu Roß, sodann ei Affe und eist Bär, Vorspann der prinzlichen Kgrrosse, wprju das Paar, güßerst elegant maSkirt, im Bewußtsein ihrer Wiipde thronte; ein Schneider aus einem Ziegenbock, der herzbrechend meckerte; ein Bauer auf einem störrigen Esel; in paar HannSwürste, wovon Einer von Kopf bis Füßen mit Spielkarten be haftet; ein wein s"bitgr Wejbiejn, hie ihr Männlein im Tragsprb auf dem Rsickev Mit sich führt, (eine famose Figur, sehr täu schend durch Hrn. R r dargestellt); ein stattlicher italienischer Vischoff, und Gott weiß WaS noch mehr. Die Musik, Wittich'S Orche ster, war vortrefflich, daß selbst Duodeztänzern wie meiner Wenigzch, tänzerich wurde, und ich mich bald in den malerisHen Windungen der Polonaise bewegte. Die erste Pause be putzte ich um die verschiedenen MaSken zu mu stern und da gab'S Augenweide genug. Außer den bereits vorgeführten, verdienen fplgende Masken och besonders Erwähnung; Pspage no undPapageya (Vogelfänger US der Zanber flöte im gcderkostüm), 2 Schwarze Rittex, ein Seeräuber, (äußerst geschmackvolles Kostüm); Der T—l in höchst eigener Person, ein Matro- se und ein geuermann (sehr gewählt). Von Damenmasken hebe ich hervor: Eine Königin on England? (reiche Kostüm), 0 Ty- rolerinnen, Svimveilrlngsr darstellend (aller liebst), 2 italienische Fischerinnen, (reizend), Marketenderinnen mit Fäßchen, eine Jägerin mit der Flinte stets schußfertig (zum Verlieben), und noch zahlreiche gemischte MaSke, deren Charakter oonllesonpt. Wie so meine Augen über das bunte Gewirr hinglitten, blieben sie plötzlich auf einem stattlichen freundlichen Herrn von imponirendem Aeußern haften. Den soll test Du kennen, dachte ich; trete näher und richtig, eS ist der achtbare Hi ester E ly mer, der Mann der durch Aberwitz und Be trug einer köpf- und gewissenlosen Masse de ihm gebührenden Platzes als erster Beamter diese Staates beraubt wurde. Schaut hin, ihr lieben deutschen Radikalen auf diesen Mann, der sich nicht genirt mit den Deutschen Rea dingS sein Gläschen Wein oder Bier zu leeren, und unter frohen Menschen froh zu sein. Vergleicht ihn doch mit Eurem AuSerwählten, dem hochwürdtgen Patriarch der Temperenz mucker und Finsterlingen doch was rede ich, dieser ist ein „Loyaler", jener aber ein Eop - perhead, da müssen natürlich alle anderen Bedenken schwinden, selbst wenn die ganze Freiheit dabei zu Grunde geht. Wohlan, Ihr werdet auch 'mal klug erden, wenn Euch erst das Messer an der Kehle sitzt. Nicht fern von dem Achtb. Hiester Elymer saß unser fideler Lancastrner Bierbrauer und Schütze A. S., und ließ seine Blicke suchend über die Meng gleiten; suche nur Alter; der, den Du suchest, steht bereit wohlvermummt vor Dir und lächelt Deiner Mühe. Inzwischen war der Saal zum Erdrücken gefüllt und die Tanzauf srhrr, die Herren Rosenthal, Ree und Bissin ger, die in ihrer altdeutschen Tracht mit Puder perrücken sehr stattlich dreinschauten, hatten die Hände voll zu hun um die Ordnung beim Tanz zu hatten. Es gelang ihnen dies jedoch ollkommen und in jeder Brziehung, indrm bis zum Schluß gegen fünf Uhr Morgen nicht die geringste Störung irgend einer Art vorkam. Schließlich muß ich noch erwähnen, daß auch die leidliche Erquickungen, Speise und Ge tränke vor den geistigen nicht zurückstanden, in dem beides vorzüMH war. Kurz, der Masken ball des Readinger Männerchor gereichte dem selben zur höchsten Ehre, und hinterließ gewiß bei Allen Gästen den Eindruck einer höchst an genehm verbrachten Nacht. Möge derselbe noch recht viele solch' schöner Bälle veranstalte. O. F. R. Für die „Pennsplv. Staats-Zeitung". Dem Republikaner sein Heiligstes. So heilig wie den Monarchen Krone und Thron, Sei dem Republikaner die Constitution ; Für sie soll er kämpfen, wo er geht und steht, Soll für sie kämpfen, ob früh oder spät; Wenn und wo, und wer sie eracht, „Die Constittttio, die ic z ersetzen ; „Denn mit ihr fäll auch die Republik, „Und begräbt in den Trümmern sein LcdenS- Giült". Im heil'gen Kampf denn, für die Eonstitution, BcweiftEureVicbe zurßcpublik und der Union!— Doch, begeistert Euch dazu kein feuriger Much, So habt Zbr auch kein republikanisches Blut; Kein Herz für die Freiheil, keine Sin für das s °fehl'n, Die Herzen, für' Heiligste, mit Muth zum Kampfe beseel n! Die führt diesen Kampf noch mit Energie; ircue Sin, die Republik mit allen ihren Rech ten und Freiheiten aufrecht zu erhalte ; eö ge hört auch Wachsamkeit und politischer Schorf- Verletzung zu vertheidigen! Nachdem wir wissen, auf welchen bewährten Lehren dieses Meisterwerk drr Staatsmann schaft unserer edlen Väter und Begründer der Republik beruht, so kann uns nur die Betrach tung seines ganzen Baue noch mehr für das Werk und seiner Meister begeistern, daß wir es mit um so größerer Energie und Opferfähigkeit, als deren heiligstes Vermächtniß, zu vertheidi gen vermögen! Bei seiner garantirten Staaten-Souverani tät, wonach jeder Staat, seinen örtlichen Ver hältnissen entsprechend, ine republikanische Staats Regierung, einschließlich seiner eigenen Gesetzgebung, bilden kann, die nur mit den Grundgesetzen den Rechten und Verpflich tungen übereinzustimmen hat, welche die BundeS-Eonstitutlon vorschreibt, daß die Bür gerund Staaten zu einander, sowie allem'S ge sollen, um ihre Wohlfahrt innerhalb des ganzen Bundesgebietes zu sichern und zu fördern uud ein mächtiges Schutzdünbniß nach außen ge gen alle Feinde der Republik zu bilden; da konnt niemals ein Zerwllrfniß zwischen den Staaten, noch zwischen diesen und der VundeS- Regierung stattfinden, noch irgend eine Kriegs gefahr mit äußeren Feinden die Repnblik be drohen i so lange die BundeS-Constitution der Väter heilig gehalten Wurde, die genau die gesetzlichen Handlungen für das Volk wie für die RegierungS-Departemente vorschreibt und ebenso die gesetzliche Weise feststellt, nach welcher sie den Erfordernissen der Zeit entsprechend amendirt werden darf. ES fällt darum nicht der mindeste Schatten auf den meisterhaften Bau der Bundes-Sonsti tutign, upch auf hie Tugend und StqatS-Weis heit seiner berühmten Meister selbst, wenn auch eine, dem Geiste der Freiheit unseres unsterbli chen Washington, MadisonS, Jeffersons, und aller ihrer bekannten, hochherzigen Mitbürger, Freunde und Kampfgefährten, entartete Partei sich gebildet hat; die m ihren besten, herrsch, süchtigen Plänen die Werk ruhmreicher Väter schändet und sie im Aceord mit den; Tod und der Hölle erklärt, und welche jetzt die Negerraye als Werkzeug benutzt, um freie weiße Staats bürger zur entwürdtgsten Knechtschaft zu ernie drigen ja sogar diese Volk, durch sündliche Amalgamation mit der Negerra? von der Höhe der Eivilisation zu stürzen, und somit den Prozeß der Selbstvernichtung, unter gänzlicher Entartung, einzuleiten. F. H. Wilmington, Del., März tS. 1867. Gehängt. Wm. Wood, ein Pferdedieb wurde in der Donyerstag Nacht von einem Pö belhanfen in Stanford, Ay, gehängt. Aus Europa., Nachrichten Per Dampfer. Deutschland. Berlin, t 3. März. Herr Münchhausen, Premierminister der Regierung on Hanover unter dem ehemaligen König, hat den Grafen BiSmark wegen Worten, die derselbe in der Debatte im deutschen Parlament geäußert ha ben soll, zum Duell aufgefordert. In Berlin hat ein Mord, der in den letzten Tagen de Februare an einem Bäckerlehrling, hatte früh am Morgen Backwaaren von der Kesselstraße nach der Mllllerstraße zu tragen ge habt und hatte auf diesem Wege den um diese Zeit vollständig öden Jnvalidenpark passiren müssen. Da es ihm schon früher mehrfach or gekommen, als ob mehrere Measchen ihm folg te, so hatte er offen Furcht vor diesem Wege gezeigt und den Nachwächter in der Kesselstraße gebeten, ihn auf düsem Wege zu begleiten i dieser hatte jedoch die Bitte nicht erfüllen kön nen, da er sein Revier nicht verlassen durfte. Am Morgen des 25.Dd. hatte nun der junge Mensch wie gewöhnlich seine Backwaaren aus getragen und begab sich gegen 5 Uhr auf den Rückweg, kam jedoch nicht wieder nach Hause und war trotz allerNachforschungrn nicht aufzu finden. Gegen zehn Uhr Vormittag entdeckten einige Personen seine Leiche in dem Parkt und als sie aus dem Wasser gezogen ward, zeigte sie sich auf eine scheußliche Weise geschändet und außerdem befanden sich zwei tödiliche Wunden am Kopf und drei Stiche im Rücken. Man ha noch keine Spur der Thäter aufzufinden vermocht. Die Behörden haben eine hohe Be lohnung für deren Entdeckung ausgesetzt. Berlin, 24. Febr. In der Nacht vom Freitag zum Samstag ließ der Kutscher des Herrn Finanz-Minister . d. Heydt die Equi page des letzteren, welche ihn aus einer Gesell schaft abholen sollte, einen Augenblick unbeauf sichtigt, um die Wagen-Remise zu verschließen. Wahrscheinlich durch das Zuschlagen der Thüre scheu gemacht, rannten die Pferde vom Hofe beim Gießhause vorüber und zum Branden durgrr Thor hinan und waren spurlos ver schwunden. Am Samstag war deßhalb die Ciiminal-Polizei in sehr geschäftiger Thätigkeit. Die Pferde, zwei Braunen, sollen 1200 Thlr. Berlin, 23. Febr. Die Ermordung de Bäckerlehrlings vor dem Brandenburger Thor hält nicht nur die Eriminalpolizei ans den Beine, sondern auch die Gemüther des Pub Anderem. Inzwischen ist gestern Abend in der Nähe des Platze, auf welchem der Mord be gangen wurde, in der Kesselstraße wieder ein Räübranfall gemacht worden; der Angegrif fene, ein Offizier von den Garde-güssiliren in Eivilkleidung, wehrte sich kräftig, eS kamen Leute hinzu und eö gelang, den Ränder festzu nehmen. Er soll ein Mrtzgergcselle sein, und man hofft auch, durch diesen Fall jenem enlsetz liche Morde näher z kommen. Frankfurt, 22. gebr. Vorgestern Nacht vrrstarb im Atter von 89 Jahren der Vater de Frühert Senators Frhrn. . BcrnuS, Herr Alerander Benins. Bremen, 23. Febr. DaS gestmahl, welches gestern am Geburtstage und zum Ge dächtnisse George Washington im Saale von Hillmann's Hotel stattfand, war von einem auf Anregung de amerikanischen ConsulS, Herrn General Dodge, gebildeten Comite arrangirt. An dem Feste, welchem Konsul Dodge präsidir te, nahmen als Geladene die Mitglieder un serer ersten Behörden und eine Reihe angesehe ner Kaufte! und Schiffsrhcder Bremens Theil. Von auswärts waren u. A. die Ver treter der Vercinigtcn Staate au Leipzig und Nürnberg anwesend. Der Saal wie die Fest tafel waren aus das Geschmackvollste decorirt. Aachen, 28. Febr. Die Nachrichten von unserer Grenze über die Verbreitung der Rin derpest lauten leider bedrohlich. In Retinue in Melen gezeigt hat, so daß man besorgt ist für das herver Land, wo sich mehr als 60,(00 Stück Bich befinde. Die belgische Regierung geht zwar energisch in der Bekämpfung der Pest vor, aber dennoch ist die größte Strenge an unserer Grenze geboten, um die Verschlep pung der unheilvollen Krankheit zu verhindern. Zum Glück sind alle möglichen VorsichtSmaßre gelu angeordnet, und wir dürfen hoffen, daß sie erfolgreich sein werden. EI b erfeld, 20. Febr. Vorigen Donner stag wurde in der Nähe on Kronberg ein Kind on Hunden zerfleischt. Ein dreizehnjähriges Mädchen trug in einem Korb Speck nnd Brod, was drei hungrige Huntzx herbeilockte, die über die Kleine perfielen, ihr die eine Wange abrissen und andere Wunden beibrachten, an denen die Unglückliche, die man mit Mühe von den Be stien befreite, nach schweren Leiden vorgestern gestorben ist. Köln. In der Schlacht bei Königgrätz ist auch ein Sergeant (Weber vom 27. Regiment) durch einen Schuß beider Augen beraubt wor den und, obgleich jetzt von seiner Wunde her gestellt, mehr als mancher andere Verwundet auf die werkthätige Liebt seiner Mitmenschen angewiesen. Er hat sich sowohl vor dem Feld zuge IS im Verlaufe desselben als einen tüchti gen und zuverlässigen Unteroffizier deivährt und ist wegen seiner Tapferkeit mit dem Mili tär-Ehrenzeichen decorirt worden. Vor Aus bruch des Krieges hatte er sich mit einem Bür germädchen aus Wittenberg versprochen, dassel be aber, nachdem er erblindet zurückgekehrt war, ihres Wortes entbunden. Die Braut, In dem Gefühle, daß der Geliebte jetzt erst recht auf ihre Liebe angewiesen sei, hat jedoch treu an ihrepi Versprechen gehalten. Mannheim, 25. Febr. Heute braust zum ersten Mal die Locomotive mit Güterzü gen üder die stehende Rß'wbrücke und es hat mit dein gestrigen Tage die Arbeit der Traject- Anstalt ihr Ende erreicht. DieZllge beschrän ken sich vorerst auf Güterzüge und gehen theil vom Bahnhof zum Bahnhof LuwigShafen, theils von da nach eittfernleren Stationen. Brüssel, 20. Fehr, Die Viehseuche ist wieder an mehreren Orten ausgebrochen. M. wendet die strengsten Maßregeln dagegen an, indem man sogleich alle erkrankte und verdäch tige Vieh tödtet, sogar Hunde und Katzen, die damit in Berührung gekommen sind, und die Lokalitäten aufs Strengste absperrt. In Hassel wurden im Ganze 830 Stück kranke Vieh abgeschlachtet ud vergraben, dann tOO5 Stück gesundes Vieh, welche zur Eonsumtion zugelassen wurden, zusammen t 395 Stück, die auf 812,077, Fr. geschätzt würde. Win, 2. März. Graf Belcredt, der gewe sene österreichische StaatSminister, hat die hie- , sige Stadt erlassen, um sich zu seinem alte „Eollegen", dem Grafen Larisch in Schlesien zu begeben. Man will wissen, daß derselbe sich in Linz nieder zu lassen gedenkt. Norddeutscher Bund. I dem Vertrag, den Preußen mit dem Her zog on Nassau abgeschlossen, ist bestimmt wor den, daß der letztere vier herzogliche Schlösser, mit Einschluß de on Büderich, einige Forste und die Hälfte der Einkünfte der früheren her zoglichen Domainen behalten soll. Ferner ist stipulir worden, da jede Jahr 30,000 Gul den als Appanage für de ältesten Sohn de Herzogs ausgezahlt werden sollen. In den Sitzungen de Norddeutschen Parla ments ward mit der Veristcirung der Wahlen weiter orgegangen. Herr LaSker lenkte die Aufmerksamkeit darauf hin, daß einigt Regie rungsbeamte, welche die Wahlen in gewlssen militärischen Wahl-Distrikten beaufsichtigten, eine ungesetzliche Beeinflussung ausgeübt hät ten. Das Hau entschied jedoch, daß da Re sultat der fraglichen Wahlen nicht durch Mili tärvoten entschieden worden sei. Am 28. Febr. hatte da Haus 100 Wahlen bestätigt und da diese Zahl genügend ist, um die Versammlung beschlußfähig zu machen, so wollte sie am zweiten März zur Wahl des Präsidenten schreiten. Die liberale Partei hat te den Grafen Schwerin zu ihrem Eand'daten gewählt, während die Eonservativen in ihrer Wahl zwischen dem Fürsten Solms-Lich und dem Grafen Stolberg getheilt waren. Der Fürst Solms hatte es jedoch abgelehnt, das Präsidium zu übernehmen. (Bekanntlich ist Herr Simson derselbe, der im Jahre IBt9 oem König Friedrich Wilhelm IV. im Namen de deutschen Parlaments die Kaiserkrone anbot, zum Präsidenten erwählt worden.) Die nationale liberale Fraktion de nord deutschen Parlaments hat sich am 2S. Febr. un ter der Führung de Hcrrn von Bennigsen, des Präsidenten des Nationalverein, constituir. Sie zählt bis jetzt 53 Mitglieder. Die Theilnahme des Publikums an den Par lamentsveehandlungen ist bis jetzt nur eine er hältnißmäßig geringe gewesen; noch an keinem Tag sind die Tribünen vollständig besetzt ge wesen. Das dienende Personal de Parlaments ist uniformirt. An den verschiedenen Portalen stehen Portiers mit dem bekannten PortierS mblem, dem großen Stock mit silbernem Knopf. Die übrigen Diener befinden sich im schwarzen Frack mit rothem Band an dem Kragen und den Aermelaufschlägen; außerdem tragen sie Kniehosen, schwarze Tncotstrümpfe und Schnallenschuhe. Schweiz. Bern, 2l.Febr. Aus GomS, im Eanton Wallis, schreibt man einem Berner Blatt, daß letzte Woche der Eigenthümer de Gasthofes von „Eggischhorn" zwei junge Männer an Ort und Stelle sandte, um nachzusehen, ob die Ge bäulichkeiten in Folge der ungeheuren Schnee massen keinen Schaden genommen. Die Kund schafter waren eben im Begriff, da Hotel zu erlasseu, als sie on einer Lawine überrascht wurden. Der Eine ward in die Tiefe geschleu dert, während sich der Andere och retten konn te um die Trauerbotschaft in'S Thal zu tragen und nach Hülfe zu rufen. Zur Stunde wissen wir noch nicht, ob es gelungen, die Leiche de Verunglückten aufzufinden. Der Gasthof ist stark beschädigt; doch wird man Alles aufbieten um denielben bis zur Saison wieder wohnbar zu mache. Auch das Gasthaus auf dem Kiffelberg soll durch die Schneelast stark gelitten baden und ein Theil des Daches soll eingedrückt sein. Im Hotel aUi Rohnegletscher mußten dl: Knechte im zweiten Stocke durch die Fenster in'S Freie sich Bahn brechen, so tief lag der Schnee in jener GedirgSwelt. Die Alpenpässe der Furka, Grimsel und Gemmi waren schon seit Monaten hermetisch geschlossen und dürften es noch auf längere Zeit bleiben. Zwar hat der Föhn seit einigen Tagen dem Schnee wak ker mitgespielt und ihn ziemlich hoch in die Waldregion hinaufgetrieben; allein es bleibt immer noch genug übrig, die Monate März und April mit dieser Arbeit zu beschäftige, wollen sie damit aufräume. Holland E sollen Streitigkeiten zwischen Holland uud Preußen ausgebrochen sein. Der König von Preußen soll sein Mißfallen über den Be schluß der niederländischen Legislatur, die Fe stungen Maestricht und Venlo zu schleifen, aus gesprochen haben, da die Sicherheit Preußen dadurch gefährdet würde; er soll gegen den Be schluß protestirt und im Interesse Preußen ver langt haben, ersten, daß eine preußische Gar nison jene Fort besetzt und zweiienS baß eine Militärstraße von Maestricht nach Venlo ange legt erbe. Französische Blätter behaupten, daß Preußen nicht bloß da Besatzungsrecht in Maestricht und Venlo, sondern auch einen Theil des hol ländischen Gebietes selbst beansprucht habe. Irland. London, 14. März. Die Unruhen in Irland haben noch nicht ollständig aufgehört. Die Regierung hat soeben vier Kanonenboote nach Dublin abgeschickt, welche an verschiede nen Punkten im Flusse Liffep postir werden sollen. Di Fenier haben sich vor den britischen Truppen in da Wicklow-Gebirge geflüchtet, da nur wenige Meilen südlich von Dublin liegt und wo sie durch die fürchterliche Kälte umkommen. Frankreich. Der Eindruck, den die Thronrede de König von Preußen bei Eröffnung de Parlament in Pari gemacht, ist ein sehr günstiger gewie sen. Das Journal des DebatS nennt die Re de eine ächt deutsche; feierlich, philosophisch und etwas nebelhaft und mit Zärtlichkeitsergüs sen für die große germanische Familie ausge stattet ; es sei erfreulich, aus dem Munde des Königs zu vernehmen, daß die Richtung des dtusichen Geistes im allgemeinen dem Frieden und seinen Arbeiten zugewandt sei. Türkei. Frankreich, England und Nußland sind über eingekommen, von der Psorte zu verlangen, daß sie die unbedingte Autonomie der Jnstl Kreta anerkenne. Dir Pforte weigert sich ; allein da das Einverständniß zwischen den drei großen Schugmächten ein vollständiges ist, so wird sich die Türkei zu unterwerfen haben. Die orientalische Frage. London, Donnerstag Abend, lt. März. Die europäischen Mächte sollen sich über die orientalisch Frage nicht geeinigt haben. Ruß land fordert weitere Koncessionen für die christ lichen Unterthanen des Sultans. Depeschen aus Eonstantinopel melden, daß die türkische Regierung entschlossen ist, den Krieg auf kandia fortzusetzen und treffe Vor tereitungert zehn Bataillone unter dem Kom mando von Passam Pascha nach der Insel zu zu schicken. Neuigkeiten. Lancaster, Pa. Donnerstag, Mär, 21, 18S7 Nominativ eines EolleVtor. Mayor Sandeesvn wurde von Präsident John son als Eollektor für diesen Distrikt nominirt. Einen besseren Mann hätte der Präsiden nicht anstellen können. Wird ihn der Senat hl bestätigen? Lancaster Deutsche rirf-Liste. Montag, Mär, 18. tB7. Damen-Liste: Joe Aaro, Ann E. Breneman, Harriet Fe lenbaum, Lydia gelenbaum, Anna Frounf Ann E. Geiger, Elizabeth Hollinger, Mary Hinket Mary Koffman, H. Laugl, Ann D. Rorher. Amanda Smith, Lizzie F. Sonder, E. B. Warner, Luey Warner. Herren-Liste: John Beck. Karl I. W. Fnzzel, Veo. glorp, Geo. Gish, E. E. Gable, Math. Hading, Heer und Frau Emanuel Hostetter, Phil. Hummel EhaS. Hentz, John S. Heß, Leonh. Kiehn, Wm. Ochs, Henry D. Rohrcr, I. L. Shuman, John N. Stauter, Eberhard Syckle, loh. H. Shreiner, EhaS. Tascher, Jacob Ulman, Da vid Wieder. Strastenraub. Während I. B. Swaer, Ticket-Agenr der P. E. R. R. in Pe tersburg am letzten Donnerstag Nacht zwischen tt und t 2 Uhr auf seinem Heimw-ge begriffen war, wurde er zwc! Meilen on Lancaster auf dem Petersburg Turnpike von drei Schurken angegriffen, und um 408 nebst einer Taschen uhr beraubt. Er saß zur Zeit de Raube in einem Fuhrwerk; sie hirßen ihn zuerst anzu halten, was er jedoch nicht that, worauf sie nach ihm schössen; einer davon faßte da Pferd, während der andere in den Wagen sprang und ihn brraubte. Eine Belohnung on 420 ist auf die Schurken ausgesetzt. Bor zwei Jahren wurde der Vater des Hrn. Swarr an derstlben Stelle beraubt. Seitdem die Radikalen am Ruder sind, hört man von nicht als Mord, Raub und Schwindel! Schrecklich. Joseph Kassel, wohnhaft in SoudrrSburp, Lancaster Eountp, kam a letzte Donnerstag Nach nahe der Bird in Hand Station auf eine schreckliche Weise um'S Leteu. Es scheint, daß er Abends um etwa ti) Uhr Bird in Hand erließ, um nach Hause zu gehen, und lief ohne Zweifel auf dem Eisenbahn-Ge leise als er von dem ostlich gehenden Eincinna ti Srpreßzug überfahren wurde. Er wurde erst am nächsten Morgen um 3 Uhr entdeckt. Sein Körper war schrecklich verstümmelt; das rechte Bein war ganz vom Rumpfe getrennt; und das linke oberhalb des Knie abgeschnit ten. Ein Theil seineSKopseS war zerquetscht, u. der Leib offen geschnitten, so daß die Eingeweide heraushingen. Die Sohle de einen Stiesel war abgeschnitten, allein sonst war der Stiefel nicht beschädigt. Cassel soll ein tüchtiger Weber gewesen sein, er war noch ledig. Der Unglückliche war an dem selben Abend in Louis Suter' Salon, und war von Hrn. S. eingeladen, i dessen Postkut sche nach Hause z fahren, welches freundliche Anerbieten er jedoch ablehnte. Noch ein Unglück.-Als am eigen Mittwoch Abend der Emigranienzug bet Lea man Place, t 2 Meilen ostlich von Lancaster, zum Wassereinnehmen anhielt, stieg ein junger Mann von der Plaiforin ab mit der Absicht einige Erfrischungen zu bekommen. Der Zug stand auf einer kleinen Brücke, in elcher sich eine Orffnung befand, wo der Passagier abstieg, er fiel durch dieselbe 47 Fuß tief hinab, und verletzte sich bedeutend. Der Unglückliche heißt gebracht und fand im Pennsylvania Hospital Aufnahme. Polizeiliches. Lewis Suter, on die ser Stadt, wurde vorigen Freptag vor Alder mann Wilep gebracht, angeklagt ein Pferd und Buggp, das Eigenthum on Franklin W. Da vis, von Mantour Eountp, von dem notorischen Pferdedieb John Elark, mit dem Wissen, daß mußte ?2,000 Bürgschaft für seine Erscheinung bey der Aprii-Eourt stellen. Seit Obigem wurde noch eine Anklage gegen Suter anhängig gemacht, ba er ein gestohlenes Pferd, Eigenthum von John Hoffer in Nor humberland gekauft haben soll, nachdem er wußte, daß e gestohlen worden war. Er wur de unter Hl,ooo Bürgschaft gestellt. Die ist die vierte Klage gegen Suter innerhalb zehn Tagen. In alle stellte er Bürgschaft. vor den Mapor gebracht auf die Anklage ine Schlägerei an John Kirsch begangen zu haben. Sie wurden unter Bürgschaft gestellt für ihr Erscheinung bep der Eourt. Adam Frpsinger wurde vor den Mapor ge bracht, angeklagt eine Frau vorletzten Montag Abend in der Nachbarschaft ou Orange und Charlotte Straßen, mit der Absicht eine Gewalt that zu begehen, angegriffen zu haben. Er mußte 4200 Bürgschaft stellen zur Verantwor- Tod einer Hundertjährigen.— grau Alice Poutenep Tobb, derensterbliche Ue berreste am lsten Dieses beerdigt wurden, war im hundertsten Jahre ihre Alters zur Zeit ih res Todes. Sie war am 22stenJanuar 17Ä in Lancaster, Pa., geboren. Versammlung der Ackerbau Ge sellschaft. Die regelmäßige monatliche Versammlung der Gartenbau - Gesellschaf von Lancaster E. wurde am 4ten Diese in den Athenäum-Zimmern dahier gehalten, und das Gedeihen der Gesellschaft gab sich deutlich kund durch eine sehr vermerhte Beiwohnung. Eine Anzahl neuer Mitglieder wurde aufgenommen. Eine interessante Abhandlung über Erfahr ungen bei dem Apfelbau durch Easper Hilles wurde erlesen. Herr Rathvon verlas einen Aufsatz über die Entstehung des Obstes und der Pflanzen. Die Gesellschaft ist entschlossen mit der Gar tenbau-Literatur des Tages Schritt zu halten, und hat demzufolge den Sekretär autorisir für drei der besten Gartenbau-Zeitschriften zu unterschreibe^. Es wurde vorgeschlagen eine Ausstellung Obst, Pflanzen und Blumen nächsten Juni zu halten, und eine Eommittee wurde angestellt, um über die Zweckmäßigkeit einer solchen Aus stellung zu berichten. Andrew M. grantz, Esq., stellte einer Flasche von einheimischem Rhadarderwein aus, und obschon dieselbe bald ausgeleert wurde, geschah es blos unter der Versicherung daß derselbe kei ne berauschenden Eigenschaften enthielt. Da plötzliche Verschwinden des Weines war hinrei chender Beweis seiner Qualität. Da die nächste regelmäßige monatliche Ver sammlung der Gesellschaft auf den tsten April fallen würde, wurde es beschlossen, dieselbe am letzten Montag im März zu hallen, allw Hea rp M. Engel ein Vorlesung über den Srdbe 'enbau halten wird. VlkSfr,
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