VnulSNl tmmscht Ktcküls Zohrganft 1., Die Pesylvanischt Staats-Zeitung Herausgegeben von lotz. Georg Ripprr, erscheint jeden Donnerstag, und tostet KÄ.VV er Fadr, zahlbar innerhalb deSFahrcS, nd OÜ.SV nack Verstuß des Fahrgang. Einzelne Eremplaren, S Cent per Stück. Keine Subscripiionr werden für weniger IS sechs Monaten angenommen; auch kann Niemand das Blatt addestellen, diS alle Rück stände bezahlt sind. Anzeigen werden zu de gewöhnlichen Prei sen inserirt. Officen! in der „Patriot und Union" Druckerei, Dritte Straße, Harrisbarg, und in der „FnteUigcnccr" Druckerei, am Eentre Square, Lamaster. Än^eigcu. E. F. Wagner Th. Sibliz- Doktoren Wagner K Srhlh's Dentfebc A o l l> e ti e. Nro. Khetttttit Stratze, Hanisburg, Pa. scheu Publikum rrgcbenst anzuzeigen, baß wir unsere Deutsche Apotheke, A in Nro. 43 CheSnnt Straße, zwischen der sultationen in deutscher? engl/schrr und franzbsischer Sprache stall. Wagner und Schliz. Harrisburg, Funi 28, 1800. 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Deine Thränen und Dein banges Zagen Mir, wie Feuer, tief im Herzen brennt. Lebe Wohl, nd wenn die Trübsalsschwelle Führe Dich zum theuren Mutter Grab, Dann gedenke, daß an dieser Stelle Fch stets Trost im Schmerz gefunden bad'. Nie seh' ich diesen stillen Hügel wieder! Er war mir heilig, wird e ewig sein. Zum letzten Mal knie' ich hier weinend nieder. Zum letzten Mal will ich hier Blumen streu'n. -fruisscl o i>. Das Pfeiferhannslein. Eine Geschichte aus den Zeiten de Bauern kriege. —o— (Fortsetzung. > 6. Ach, sollt' ich dir nicht mehr traue 7 Dich nicht mehr halten für wahr ? Fch dürft' ja nimmermehr schauen Dir in das Auge so klar ; Fch dürft ja nimmermehr glaube Dem Worte so süß und so traut! Willst du dem Herzen rauben Darauf sein Glück es gebaut 7 In dem Hüttchen unter dem großen Birnbäume saß das Mütterchen und drehte emsig an ihrer Kunkel den Fa den, und tiefe und schwere Sorgen dreh te sie mit tu den Faden hinein, ohne daß ihr das Herz dadurch leichter geworden wäre. Hatte ja doch Alles eine andere Gestalt in dem Dorf angenommen, seit das Unglück hereingebrochen, welches dle Felder zerstört Md de Laboranten Tod mit sich geführt. Noth und Elend herrschte überall. Auf den Feldern lag das Gestein meh rere Fuß hoch. Zu einer Svmiiiererndte war fast keine Aussicht vorhanden, den die hörigen Leute des Bischofes von Würzburg mußten frohnden, und wur den dazu mit eiserner Härte angehalten, während sie für sich selbst kaum sorgen konnten. Unuiuth, verborgener Haß, hin und wieder auch wobl offene Widersetzlichkeit zeigte, wie bereits desPfeiscrhännslcins Predigten gewirkt hatte, welche der Ritter von Thunfeld in eben dem Gra de, wie der Pfarrhcrr, begünstigte. Und an diesem Pfciserhännslcin hing ihr Marirchen mit ganzer Seele. Alle Tage kam er ins Haus ; aber eö war t ihm keine jugendliche Heiterkeit mehr. Finster starrte er oft stundenlang in eine Ecke; sprach nicht; koste nicht mehr mit Mariechen, wie sonst. Sie seufzte und weinte; statt daß sie sonst so fröhlich war, wenn er kam. Wir soll da enden 7 fragte sich die verständige Frau. Sie war Mutter und hochbe tagt. Ihr Kind versorgt zu wissen, war ihre Herzensangelegenheit. Für ihre bescheidenen Wünsch genügte des PftiferhännSleinS Erwerb ; aber seit er Aufruhr predigte, seit er sich gegen den Bischof setzte und Andere zu Aehnlichem verleitete, trübte sich jegliche Aussicht. Marie war ja Leibeigene des Bischofes. Wie konnte er e zugeben, daß sie den Heirathe, der gegen ihn sich anslehnte, seine Herrschaft verwarf 7 'Was sollte nun aus ihrem Kinde werden, wenn sie das Zeitliche segnete? Was sollte überhaupt aus ihm wer den bei der täglich wachsenden Art de Hanns, der nur Geister sehen, die Offen barungen der heiligen Jungfrau em pfangen haben wollte? Sie hatte ihm das oft mit einfachen Worte gesagt, aber er verstand sie nicht, oder wollte sie nicht verstehen. Und, sagte sie im halb lauten Selbstgespräche, seit er ber Ab gott des Volkes ist, ist er vollends boch müthtg geworden; will oben hinaus! Begreis's wer's kann! Er spricht mit der heiligen Jungfrau, wie mit unser Einem alle Tage, wie kann er da an eine irdische denken, und wenn sie noch schö ner und besser wäre, als mein Marie chen ? Bald predigt er dem Volke, da ihn wie einen Heiligen verehrt; wie kann er da Wohlgefallen finden am Ko sen mit einem armen Mädchen ? Bald ist er bet dem reichen Eich, bald droben im Psarrhofe, bald bei dem gestrengen Herrn auf Thunfeld ; wie möchte er da da arme Mägdlein minnen? Darum sitzt er hier und träumt mit offenem Auge; kommt wohl, aber nur aus Ge wohnheit, und fleht die Thränen det armen Kindes nicht, wenn er sich ganze Abende nicht um eS bekümmert hat! Ach, hätt' sie ihn doch nie gesehen, und er sie nicht! Mir schwanrt' daß e eitel Unglück und Herzeleid gibt. Sie ließ die drehend Hand sinken; die Kunkel fiel wider ihre Schulter, und sie versank in ein trübe Sinnen, während Thränen langsam über die gefurchten Wangen rieselten. Auch Mariechen'S Seele war belastet, gepreßt. Sie sah die Veränderung in HannS; aller sie durfte, was ihre Seele quälte, nicht der Mutter sagen. Und doch wuchs ihre Liebe zu ihm mit jederTtun de. Er war ja ihr Sein, ihr Leben, ihr Alle. Hörte sie ihn wieder reden mit wundersamer Begabung ; floß das Wort wie Honig von seinen Lippen ; sab sie, wie Hunderte an seinein Munde hingen, an seinem begeisterten Auge, so erschien er ihr, wie ihnen, als ein Heili ger, und Alles, was er sagte, erschien ihr wie eine Botschaft vom Himmel. Ihr Hei war stolz, daß er sie liebte. Und daß die war, wer konnte daran zweifeln 7 Sic am Wenigsten! Denn wie blickte er sie so seelenvoll an ! Wie legte er seinen Arm so liebevoll um sie! Wie sprack er so trunken vvn dem Glücke der Zukunft, wenn sie sein freie Weib > sein würde und er nicht mebr Hirte! wäre! Aber wenn er wieder so träumerisch dasaß und nichts sprach ; sie ansah und doch nickt sab; kam nnd rzinss, ohne Gruß, ohne Liebeswort, ohne Druck der Hand ach, dann le.ztt sich ein tie fts Weh auf ihre arinc Seele; eine amenlose Angsterfüllte sie. lind wenn die Mutter dann so redete von dem Ende aller dieser Unternehmungen, und ein sicheres linheil und Verderben prophc zeihtc, dann mochte sie wohl nicht ver kennen, wie wahr das sei, und wie nö thig, ihn von solcheinThun abzumahnen. So war ihr Herz gleich einem Spiel- Halle, den die verschiedenartigsten Em pfindungen hin- und hcrwarsc, und um stilles Glück, um den Frieden ihrer Seele war es geschehen. Gerade in der Stube, als ihre Mut ter sich svrgeschwcren Herzens den Be sürchlungen überließ, trat Marie aus dem Walde bcrvor/wo sie Gras für ihre Kuh gesammelt, die, weil sie den Fuß verletzt, nicht zu Weide gehen konnte. Sic legte ihr Bündel ab und stand sin nend da. Es war an jener Stelle, wo sie vor Jabrcn den Knabe belauscht, als er so süß schlief, wo sein Bild sich in ihre jugendliche Seele gedrückt, daß rs nicht mehr daraus weiche konnte ; wo ihr stilles LiebeSglüci begönne, das jetzt so oft die düslcrcnWolkcn jeitteSonnlicbtcs beraubten, das ihr Wesen erwärmt nd und verklärt hatte. Sie schaute in nah aus das Dorf mit trübem Sinn und Blicke. Dort lag ihr Hüttlcin unter des wilden Birnbaumes schirmendem Laubdache ; dort das Hir tenhännslein, wo er wohnte, der ihrem Herze so theuer war. Alle die süßen Bilder der Jugendzeit gingen an der Seele vorüber; alle die Scenen des stillen Glückes der einst so reicken und glücklichen Liebe. Sie wurde hingeris sen, das Damals mit dem Heute zu ver gleichen mit dem Heilte, das so tie fen Schmerz dem liebenden Herzen brachte. Thränen traten in des Mäd chen schönes Auge. Schwere Seufzer hoben die tiesausatkmende Brust. Die Zukunft trat, angeschaut mit den Vor stellungen ihrer Mutter, so dunkel vor ihre Seele, daß sie immer trauriger wnr de, ihre Thränen immer unaufhaltsa mer flössen und zuletzt ihr Auge kaum das Nächste unterscheide konnte, weil der Thräncnstrom es umflorte, nnd doch erleichterte er ihre Brust nicht. Da rauscht es im Laube; da klingen rasche Fußtritt auf dem Gesteine, und bald steht Hanns neben ihr. Anfänglich war sie erschrocken; aber jetzt wich der Ausdruck des Schreckens schnell dein wonnigen Lächeln der Liebe. Sein Blick leuchtete von innerer Lust. Er kam von einer Versammlung, welche die Häupter des Volkes mit dem Ritter von Thunfcld und seinem Sohne ge halten. Alles war dort verabredet wor den, was nöthig erachten worden war zum nahen Losbrechen. Der Ritter hatte verkündet, wie der Bischof ent schlossen sei, je den zehnten Bauern hän gen zu lassen zur Straf ihrer aufrühreri schen Gesinnung, und der Pfarrer von Niclashauseu gab dci Worte bestäti genden Nachdruck. Wuthcntbrannt hatten die Bauern geschworen, das an dem Bischof nnd sei nem Anhange zu rächen, und darauf den Ritter, den Junker und Hanns zu Führern, Eich, Pflasterer und (Sescheidt zu Unterführern erwählt. Sein Seele glühte in dem Gedanken der Rettung des Volkes. Wie er so das liebliche Mädchen an sah, konnte sie die Thränen seinen Blicken nicht entziehen, obwohl sie schnell mit der Hand sie zu verwische versucht hatte. „Dn weinst?" fragte er betroffen, und legte den Arm um ibren schlanken Leib. „Ach nein!" sagte sie, und lächelte ihn holdselig an, aber es perlten noch zwei Verräther über die blühende Wan gen. Pa., Donnerstag, Februar 7, IBV7. „Verschweig' mir' nicht, was dich drückt," bat er. „Soll ich dir' sagen?" „Gewiß!" „Ach," seufzte sie, und ihre Thränen rannen wieder, „du bist nicht mehr wle dn warst. Steh, dort sahen wir uns zuerst, wo die hohe Tanne steht. Da mals warst dn ein Anderer. Seit dn mit den Männern beimlich verkehrst, seit du mit dcni Pfarrer und den Rittern unigcbst hast du—mich nicht mehr —lieb!" Sie preßte ihre Augen und weinte heftig. „Mariechen !" rief er, nnd preßte sie an seine Brust. „Wer bat den Dorn i deine Seele getrieben ? Ich dich nicht niebr lieb haben ? Wer hat dir das ge. sagt?" „Die Mutter," schluchzte sie, „nnd ich merk' es selber." Sie sab ibn mit ibren schönen Augen an, als wollte sie ibm in die Seele schau en. „Ach," sagte sie, mit der Arglvsig keit der Unschuld und der Rückbaltlosig keit liehenden Vertrauens, „wie bist du oft so stille, redest mit mir kein Wort, siebst mich nicht mehr an. Deine Ge danken lind anderswo, wenn dn bei mir bist, und meine Seele ist doch dein !" „Kind, laß deine Mutter schwatzen," sagte Hanns, „sie ist ein altes Weib; aber träne mir mebr. Wie ich dich lie be, weiß nur Gott. Dn bist mein Al les. Außer dir hab' ich ja Nieman den mehr as Erden; aber ich muß vollenden, wozu ich berufen bin, nnd daserfüllt oft meine Seele ganz, und muß sie erfüllen." „Berufen? Von wem ? und wozu 7" fragte sie. Ja" sagte er, und seine Züge waren verklärt vvn einem wunderbaren Lichte. „Berufen bin ich, das Volk zu befreien von der Olewalt des Bischofes; frei sollst du sein, und dann mein Weib. Berufen bin ich, das Volk zum Kampfe gen Würzblirg zu führen, und die mich berufen, ist die beilige Jungfrau !" Das Mädchen faltete ibre Hände vor der wogenden Brust. Sie war bleich geworden wie Schnee. Sie wagte es kaum, ih anzuschaiit, so ganz ander, so rrhaben stand er vor ihr da. „Die Mutter Gölte!"' fragte sie erstaunt nnd „Ja, Kind, so, die Mnlttr Gottes!" erwiederte er mit lebhaftem Ausdrucke. „Buße muß ich predigen der Welt, daß sie sich reinige in Gebeten, und dann fähig werde, frei zu sein vvn der unna türlichen Leibeigenschaft, frei von Zehn ten. vvn Herr- und Psaffendienst. Ist das vollendet, so werde ich stille leben nd zufrieden." „Ach, Gott," sagte das Mädcbe, „der Pfarrer sagte ja doch, das eö Gott so haben wolle." „Das sagte er, so lange er im Irr thum wandelte. Jetzt spricht er anders. Glaubst du denn, Gott habe den Men schen erschaffen, daß er der Leihigene sei nes Bruder sei k Wir sind Alle gleich vor Gott. Hat Gott die Thiere des Waldes nur für Ritter und Pfaffe, für Grasen nnd Bescköse erschaffen 7 Sind die Fische des Wassers nnd die Vögel unter dem Himmel nur für sie da ? Sind etwa des Feldes Früchte nur für die fetten Faulenzer i den Klöstern? Sind wir ihre Lastthiere ' Ist der „arme Mann" nur da, daß er geschunden wer de nnd Andere von seinen Marke sich mästen „Glaubst du, es sei Gottes Wille, daß der Ritter Hutten de Laboranten junges Weib raubte, da sie lieber starb, als der Schande znm Opfer werden woll te ? Hältst du es für Recht, daß er mein Mütterlein von Hunden zerreißen ließ? Wehe, wehe über sie! Wer hat Bischöfe und Priester zu weltlichen Herrn ge macht ? Wer hat dem Bischof von Würz burg erlaubt, sich einen Herzog von Franken zu nennen? Unser Volk war frei wie der Vogel in den Lüften, und sie haben es zu Knechten gemacht! Es war Jeder Herr auf seinem freien Eigenthum, aber sie haben es betrogen, überlistet und beraubt an Freiheit, Recht nnd Gut. Während wir hungern, schwelgen sie; während KieS und Schutt unser Feld be decken, müssen wir das ihrige reinigen, und im Schlosse Würzburg wird ver praßt, was wir liesern müssen. Schmeichler und Tagediebe jubeln im Schlosse des Bischofes nnd das arme Volk kommt um vor Hunger. Das Volk ist ausgesogen bis auf's Blut. Zinsen, Gülten, Besthaupt, Handlohn, Zoll, Steuer, Beet, Zehnte, Rauchbüh ner, Blutzoll, Bastardfall und ich weiß nicht, welche Namen haben sie für neue Lasten ersonnen, daß wir verderben, und sie schwelgen! Nein, die Stunde des Ge richts ist da ! Die heilige Jungfrau ist mir erschienen, daß ich die Macht Beii als zerstöre!" Er hatte das gesprochen mit der Kraft und dem Feuer, das ihn hinriß, wenn er auf AenlicheS zu reden kam. Seine Stimme klang wie rollender Donner, sein Auge schoß Blitze, sein ganzer Kör per war in fieberischer Bewegung. ! Das Mädchen saß da vor ihm mit gefalteten Händen. Sie war noch so bleich wie früher. Sie zitterte besiig. Als er schwieg, rief sie aus : „O, du heilige Jungsrau, wie soll das enden? Es wird lommen, daß sie dich pflöcken nnd ich vor Jammer sterbe!" Er war ruhiger geworden. „Nein," sagte er. „Ich habe die Zu knlift geschaut," sagte er mit freudiger Zuversicht. „Ich weiß das Ende. Dn warst bei mir, nnd wir waren frei und glücklich, und eine Glorie nmfloß nns." Sie schauderte in sich hinein und Glfle: „Ja, ja, aber in diese r Welt nicht!" „O, Hanns, Hanns," rief sie dann plötzlich, wie vvn einer unsichtbaren Macht einporgerissen, „laß ab, laß ab! Sei zufrieden mit dem stillen Glücke, das uns in dem Hüttlei hlübt! Ick belsr dir die Heerde weiden und du kochst Heillräuke, wie dn sie vom Laboran ten lerntest. Mir sagt's ein ängstigen des Vorgesübl, daß es schrecklich enden wird. O, die Gewaltige herrschen nnt führen das Scbwerdt. Sie werden Euch niedermetzeln nd das Joch wird härter, als zuvor. O, ich siehe dich an, laß ab, che es zn spät ist." Er lächelte. „Dil weißt nicht was du redest," sagte er. „Ich thue cS nimmer au S mi r. Was mir geboten ist, dem muß ich gehorchen. Deine Angst ist die Angst einer Mcidchcnseele. Du weißt nicht wozu ich erwählt hin." Sie flehte inniger. Ibre Thränen ranne mächtig. Aber mit der begei sterten Gluth seiner Seele wies er seinen Beruf nach. Langsam schritte sie znm Dorfe hin ab, da es kühl werden wollte nnd der Tag sich neigte. Mehr und mehr gelang es ibm, sie zu überzeugen, daß ein himmlischer Beruf ihm geworden sei, dem er genügen müsse. Hin- und hcrgcrisscn zwischen Zweifel und Glauben, zwischen Furcht und Hoffnung,kam sie zur Hütte ihrer Mutter, wo sich Hanns von ibr getrennt. Ack, es lag zentnerschwer ans ihrer Seele! Tie Mutter halte mit wachsendem Verlangen ihrer Anknnst entgegengese hen. Die Kuh gabdnrch unverkennbare Laute ihren Hunger z erkennen, nd wieder kam das Mädchen noch nicht. „Wo sie doch bleiben mag 7" sagte die Alte zu sich. „Sie sitzt gewiß wie der irgendwo bei dem Träumer!" Endlich sah sie Beide kommen, nnd ein tiefer Seufzer zeigte, wie sehr sie diese Liebe beklagte. Ihr einfacher Verstand schaute ruhig und klar die Verhältnisse an. Sie erkannte den Volksdruck, von dem Hanns so lebensvoll sprach. Sic beklagte ihn; aber die Mittel, welche Hanns wählte, ihn zu entfernen, billigte sie nicht, so wenig als sie seine heftigen Schimpfrede billigen konnte, die er ge gen den Bischof von Würzburg aus stieß. Ihr war er der geheiligstt Mann GolteS. Ihm gehorsam zu sein, schien ihr die hcilichstt Pflicht. Binden und lösen konnte er aus heiliger Mackt. Wer sich gegen ihn stemmte, der lehnte sich gegen Gott selber aus. Darum muß te Alles frevelhaft erscheinen, wasHanns redete nnd zu thun im Schilde führte. (Fortsetzung folgt.) Wem zu trauen und wem nicht ? 1) Keinem Allerwclts - freunde. 1) Aller Lente Freund ist aller Lente Geck. —2) JedermannS sreund, Jedermanns Narr. —3) Wer alle Welt zum Frennd will ha, der ist ein Narr bei jedermann. 2) K eine m Sch m a r o her. 1) Siedet der Topf, so blühet die Freund schaft. — 2) Bei jedem Freunde halte still, Der Dich nur, nicht das Deine will. —3)Nimier Nutz, NimmerLiell. — 4) So lange der Esel trägt wird er vom Müller gepflegt. -">) Fliegen nnd Freunde kommen imSonimer. 3) Keine, Trinkbrndcr. 1) Freundschaft die der Wein gemacht, wäbrt, wie der Wein, nur eine Nacht. 2) Belm Wein wird mancher Freun gemacht, beim Weinen ans die Prob' gebracht.—3) Freundschaft am Faß ist Glück nnd Glas: Wie bald brickt da ! —1) Saufbrüder, Laufbrüdcr. 4) Keinem Schl'eicher. l) Hätt' jeder seinen Fuchsschwanz an, das Drittel FüchS müßt sckwanzloS gabn.— 2) Wenn der Fuchs die Gänse lehrt: ih ren Krage er als Lehrgeld begehrt.— !1) Trane keinem Judasküsse, fremdem Hund nnd Pferdefüße. —4) Hüte Dich vor den Katze, die vorn lecken und hin ten kratzen. —5) Lach mich an, gieb mich hin, ist des falschen Freundes Sinn. — tt) Hüte Dich vor dem Schleicher; der Rauscher thut Dir nichts. 5) Kein cm großen Hansen. I) Auf Herrengiinst nichtbau', noch gu tem Wetter trau. Herrengnnst . Ler chengesang klingt wohl nnd währt nicht lang.—2) Mit großen Herren ist nicht gut Kirschen essen.-2) Wer lange zu Hofe will reite, muß den Mantel tra gen ans beidpn Seiten. i!) Keinem Anrüchigen. 1) Wer Pech angreift, besudelt sich. —2) Womit man umgeht, das hangt Einem an.—3) Sage mirmit wem Du umgehst und ich sage Dir, wer du bist. 4) Gleich sucht sich, gleich find't sich. Gin Verbrecher auf dem Schassot begnadigt. j Fn Leipzig sollte am lj. Dez. ter Mörder - geselle Küschnrr Pobenosstg, früh 7 llbr im ! Oes des k, Bezirkgerichts mit dem Fallbeile , hingerichtet werde. Der Raubnioit wurde ! G br in einem Hanse brgangen wurde, in icbr frcancnies Kaffee brstndctt Der Mörder I wurde scbo am Tage noch der Tbat festgestellt > nnd in Haft genommen. Die Ucbcrfübning desselben erfolgte durch eine Menge unwidcrleg ! barer Fndirien, namentlich durch de mistlun. ! gcnen Beweis de Alibi, sodann zwei Funde, l die einen Theil des geraubten Geltes znr Sclle l brachte. Der Räuber battc über 850 Thaler l a Geld und außerdem verschiedene Pretiosen au dem Comptoir dc Ermordeten mitgenom men. Er war mit der Lokalität aufs Genaue s stc bekannt, da rr über ein kalb Fahr in Mar lens Diensten als Marktbclftr gestanden hatte. Die Vollziehung des Todesiirtheilswai ans den oben angegebenen Tag festgesestt und zur be stimmten stunde war Alles zur Hinrichlnng bereit. „Die Scharfrichter tippten da Brett das obere Halseiscn niederlassen, als wciterhcr vo der Straße rin lanteS vielstinimiges Riift erschallte. Alleo stutzte nd auch dir Männer auf dem Scbaffot dielten i ibrer schrrcklichen Arbril iinie; da sich jedoch drr Ruf nicht wie derholte, wollte st: fortfahre, als ma deut licher „Halt! ball doch !" rufc hörte. 'Wieder lauschte Alle und blickte in athcniloscr Span ., nach de, Eingang, auch Küschner erhob sciu stark gcrotheies Gesicht und starrte offenen Mundes, die schrecklichste Angst in jeder Miene, dorthin. Als sich aber auch jetzt Niemand dort zeigte nd nur ndciitliches Toben zu vorneh me war, trat der den Akt überwachende Nc gicriitigStalh. Dr. Luzius, hervor und sagte zi Scharfrichter: „Was ist denn 7 Tönn Sie doch Fhrc Schuldigkeit!" Aber in demsel ben Augenblick erscholl drr durchdringciidc Ruf: „Halt! Halt!" aS hundcrtkti von Keh len nochmals, und durch die Hintere Thür des Hofes stürzte alsbald in größter Hast ei Tclc graphenbeamter, ei weißes Blatt Papier in der Hand haltend. Dr. Luzius ahm und entfaltete es und sprach dann,—kein Aihemzug ward hörbar— die Worte: „Ich lbeile dem Publikum nd insbesondere de Mitgliedern des Gerichtsho fes mit, baß ich soeben vo Sr. Majestät dem König folgende Depesche empfange: „Ereculion bis ans Weiteres aufznjcinebcn. Näheres brieflich von Dresden. Fohann." Nachdem diese lönigliche Order bekannt gemacht worden, derselbe wurde wieder vom Zchassot brim'ter ach dem Gerichls-Grsängnisse geführt. Mit äußerer Gleichgültigkeit, mit stieren Blick bclral rr das Blnttgcrüst z ebenso kehrte er von diesem zurück. Gin Mann mit vier Franc. Wer im Laufe des letzten Sommers, schreibt der „Anziger des Westens", den auf ter Paci fic-Bahn hin- und hergehenden Aceomodations- Zug zu bcnütze pflegte, wird sich eines jnngc Lokomotivführers von sehr netten, Acußcr z erinnern wissen, der sich besonders tnrch große Zuvorkommenheit gegen dir weiblichen Pasta bemerk, mit einnehmender äußerer Erscheinung ausgestattet nd im Besitze eines zierlichen EchnnirbartS, den er bestmöglich lnltivirte, ver wood Hotel, zu gewinnen in welchem l im Hotel, nicht im Herze) True regelmässig zu übernach te pflegte, da der AccomodationSzug spät Nachmittag von St. Louis dorthin nnv zeitig Emma Tun, so hieß da junge Mädchen, war— wie viele Andere ihres Geschlechts mit Aliers, —ein wenig eitel nd da True ihr sehr ein dringlich den Hof machte. hin . wieder auch Kleid, morgen einen „Bonnci" nd so fort -> ilit so erwarb er sich schnell das Vertraut und die Zttneigung der achtzehn jährigen Em ma, so daß sie sich Ansang vorigen Monats mit ihm trauen ließ. Der Pastor Mitchell von der preSbvtcrische Kirche in Kirkn ood machte aus de Beide ein Paar. Zwei glückliche Flitter wochen wurden in Kirkwood verlebt und dann brachte True seine junge Frau hierher und .zuartierlc sie in einem Koftbause a ber sieben ten Straße ein, in der Nähe des Bahnhofs, um nach Ankunft der Füge schnell i ibre Arme ei len zu können. Kein Wölkchen schien de Himmel dieser sii ge Ebc zu trübe Emma war glücklich im Besitze ihres Eduard nd hatte auch nicht die leiseste Ahnung, daß ihr Drne ihr nickst tvo sei. Während sie glaubte, daß er in Kirkwood die Minuten zählt, bis er wieder hier einträfe, um zu ihr zu eile, zähli er im Gegentheil die Se kunde bis zur jedesmaligen Ankunft in Kirk. wood, den eine Meile wohnt ein wohl habender Farmer, Namens McLaughe, dessen Tochter einem Mädchen von och nicht secbS zclm Sommern —der getreue Lokomottvfüh- Wockrn beiratbete. Sguire WillS, von Webster Grave znahc der Station Webster) vollzog die Trauung. Der Zufall wollte es, daß der Lru der des junge Mädchens, ei Steward auf ei ein Dampfer, gerade am Tage ach der Trau ug ach Hause kam. Derselbe hatte vo Tru'S Vcrheiraihung i Kirkwood gebört und stellte seinen engcbackcncnSchwager zur Rede. True war gemein genug, ihm einzureden, jene Heiralh mit Emma Sn sei gar keine gesetz mäßige und die Trauung ohne Giliigkeil gewe> se. Der Bruder des jungen Mädchens be stand aber darauf, haß die Sache erst gehörig aufgeklärt werde müsse, bevor er zugebe, daß True aber verabredete mit seiner jungen Gattin No. 2 einen Plan zur Flucht, und wur de ihn auch ohne Zweifel ausgeführt haben, wenn nicht ihr energischer Bruder zur rechten Zeit dazwischengetreten wäre und den Schänd lichen bewogen hätte, sich schleunigst au dem Staube zu inachrn. Aber auch Emma,das er ste Opfer des wie es scheint unersättlichen Hei raibskandidalen, wurde nur zu bald inne, mit was für eidem Wichte str es zu thun habe und rief in der Person des Friedensrichters Eunn iiigbain den 'Beistand des Gesetze an. True bat stch indessen nstchlbar gemacht und seitdem ist es an den Tag gekommen, daß er vor rrwa anderthalb Fabren hier in St. LuoiS und noch früher im Staate FUinoiS ei junge Mädchen gcbeiralbet habe, inhin gegenwärtig Eheina oon vier Frauen ist. Las ist ganz ach der Mode. Ci fürchterliches Verbrechen. Fn Fachen Eountp, Indiana, ist ein Ver breche vorgekommen, welches an Scheußlich, keit mit Gemeinheit beinahe ohne Gleichen pa steht —die Schändung, Ermordung und Berau bung einer Frau, welche sich durch mühevolle Arbeit langer Fahre ein paar hundert Dollars znrückgclcgt hatte. Die Einzelnheite dieser Schandthat werden folgendermaßen berichtet: r Fn Fackson Eountp wohnte eine halb Meile von dem kleinen Orte Elcar Spring eine Frau Namens Maria Cutter, welche nicht ganz recht bei Verstände war, aber stets ruhig nnd ordent lich ans ibrer einsamen Farm lebte. Am Sam stag Abend, den 29. Dezember, kam sie ach Cleae Springs, machte einige kleine Einkäufe und kcbrte bann nach Hause zurück. Dies war das letzte Mak, daß man sie lebendig sab. Am Morgen des erste Fanuar kam ein Nach bar an dem Hanse der Frau vorbei und fand z seinem Erstaunen die Thür in Trümmern liegen und augenscheinlich gewaltsam zerbrochen. Er betrat jept das Haus und traf aus einen ent setzliche Anblick! Die Feder sträubt sich, die ciilsenttlben Details der fürchterliche Scene wiederzugeben. Auf dem Bctte lag die Leiche der Frau Eultcr, deren Hals noch die Spure der mörderischen Finger zeigte, welche stc crdros seit hatte. An de Armen fand ma die Spu ren eine Seils, mit weichem man sie augen scheinlich gebunden halte, um sie am Wieder stände zu verhindern. Auch ergab es sich, daß die Mörder ihr da Gesicht fest mit Bettkisse bedeckt nd das nglückttcbc Weib dann auf barbarische 'Weise zur 'Beule ihrer Luft gemacht hatten. Aus dem Hause fehlte.s7oo in Gold, Sil ber nd Papiergeld, sowie eine Anzahl von Sil bcrgcräth und anderen Werihsachcn. Die Ber- Hansc sanden sich die Fußstapsc zweier Män ner, welche in Strümpfe bis ans die Lnadstra ßc gegangen waren, wo alle Spure natürlich vcrschwantktt. F der ganzen Nachbarschaft herrscht über die scheußliche Tbat die größte Aufregung. Ma hält zwei junge Leute für die Mörder, weil die selben ei paar Wochen lang in der Nähe ohne anscheinende Beschäftigung verweilten unb seit dem spurlos verschollen sind. Man hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, um sie zu sangen, unb es steht zu hoffe, daß die Bcmülhuiigcn nicht vergeblich sei werden. Die Gillwanderung in 18. Tic Einwanderung wird für das laufende Fahr nicht unter 800,O0OKöpfe betragen, wenn ßc nicht über diese Zaht hinausgeht. Fi Hafen von New Ilork waren allein bis zum 12. d. M. 285,000 Personen gelandet; am Schlüsse des FabrcS demnach 250,000 bis 2!5M> Per sonen. Rechn man dieser Fahl die Einwände rer hinzu, welche in Boston, Baltimore, Phi ladelphia, New Orleans und Galvesto und vielleicht noch in einigen anderen südlichen Hä sen im Lause des Fahre eingetroffen sind, so dürfte die Zal 800,000 eher zu klein als zu groß erscheine. Wie wir aus südlichen Blät ter von Zeil zu Zeit entnehmen konnten, war namentlich die Zahl ter direkt nach New Or leans und Texas gegangenen Einwanderer nicht unbeiräglich. Eine gleich große' Zahl von Emi granten traf teil 1851, 52 und 58, nicht wieder rin. Damals bestand tieEmigralioii zum grö ßern Tbeile aus der HungerSnoth entfliehenden Frländcr, während die durch die Folgen der Bewegungen vo IBiB und 1819 veranlaßte starke deutsche Emigralion schon wieder etwas nachgelassen batik. Dieses Fahr aber kommt die deutsche Emi gralion der idischen gleich, wen sie die letztere nicht noch übersteigt. Der Krieg hat dazu na türlich das Meiste beigetragen, wenngleich man auch annehmen darf, daß die Anstrengungen der ehemalige Sklavcnstaaten, deutsche Arbeiter in ihre Grenze zu ziehen, ebenfalls nicht ohne Einfluß geblieben sind. Allem Vermuthen nach wird im Fahre 1807 die deutsche Einwanderung noch größer werde, wcil von vielen Staate und Gebieten diese Bemühungen nicht nur verdoppelt werde dürften, sondern eine große Nnzakl Sachsen, Hannoveraner, Hesse, Nas sauer mid Süddeutsche aus dem Grunde zur Auswanderung sich cntjchlicßcn werden, wcil sie kein Vertrauen in die Dauer des Friedens setze, (N. ZI. Stztg. Gnropn IKI7 und >K7. Fünfzig Fahr sind eine Zeit, i der sich man ches ändern kann, und in er lehten 50 Fahren Zcitpcriotc sind t Königreiche, ei Großhcrzog thuin, acht Herzogthümer, vier Fürstenthllmer ein Kurfürstenthl und vier Republiken vcr cnlstande nnd aus einem Königreich ein Kai scrreich wurde. LLährciid im Fahre 1817 5,9 Staate cristirlen, gibt es deren jetzt nur 11, und an de 19 üroßheizöge, Herzogen und Fürsten des Fabies >BO7 wird. Dank einem Bisinark nicht mehr so viel Herrliches sein, als an den 82, welche im Fahre >Bl7 ihr Scepter schwangen.—Bemerktnswerih ist frrnrr die ter iriiorialc Vergrößerung einzelner Slaaten Rußland gewann 507,810 Quadrattneile, die Ber. laalen 1,908,208, Frankreich 5,020. Preußen 29,78 l Sardinien, welches in Ftalien ausgegangen, 88,012. Fndicii hat sich um 15t,- tilti Quadrainieileii vergrößert. Verloren ha be die Türtco, Meriko, Oesterreich, Dänemark nnd die Niederlande. VlisscnSlvertt. - Der Ausdruck Nro. Ein smarter Neger. Wie da „New-lorker Journal" berichte', wurde neulich im Eooper-Fnstitut jener Statt eine Versammlung der radikalen Republikaner abzehalltn. Der grdßle greisftitSapostel Hcnrp Ward Brecher und der New-Orleans Löffeldied Fn Ermangelung anderer große Lichter sichele Pastor Cheever den Vorsitz Nachdem er die übliche Anrede gehalten, sprach Herr Gil bert z Gunsten de Neger - Stimmrechtes. Hieraus wurde der farbige Pastor Garnet vor gestellt und hielt eine lange, an interessanten Punkte reiche. Rede. Er sagte, da Volk im Allgemeine sei dafür, daß der Lieger frei sei, sei dafür, daß er alle bürgerlichen Rechte ge nieße, also auch dafür, daß er stimmen könne. „Hätte, sagte er der große nd gute Lincoln noch den Präsidentenstubl inne gehabt, dann hätte es kein Veto gegeben. Er freue sich übrigens, daß, trotz de Veto'S Andrew Foh. so', die Neger zu ihrem Rechte kommen wür de. Er sagt ferner; Man wirft dem schwar zcn Mann im Süden vor, daß er ungebildet ist, ja, er ist eben geworden, was man aus ihm ge macht bat. Von den freien Negern im Norden findet man unter Hunderten, die über 25 Fahr alt sind, nicht acht, die nicht lese nnd schreiben Der ehreiiwcrthe Pastor wird dann immer kühner in seinen Hypothesen und erbietet sich so gar, einen Beweis zu liefern, daß die afrikani sche. Nace nicht niedriger steht, als die kauka sische. Zum Beweise schlägt er eine Probe vor. Man solle nämlich tausend Weiße und tausend Farbige ganz beliebig auswählen, diese lesen nnd schreiben lassen und daran das Urtheil ziehen, welche von den Beiden melir gesunden Men schen Verstand besitzen. Für die Neger, sagte er. wollte er diese Probe sofori accevtire. „Ehe John Brown, fährte er fort, nach HarperS Fcrrp ging, sagte er z mir in dieser Stadt: „Herr Garnctt, ich möchte unsere Negerin den Rath gebe sich sich die nächsten fünf Fahre mit Bauinwollklr-ZAiarr und Zucker zu versehen."- „Wie so" 7 fragte ich. „DeShäW" wckr sei c Antwort, „wcil ich die Absicht habe die Preise dieser Artikel in diesem Lande etwa in die Höhe zu treibe l" Der alte Foh Brown bat nicht nur sein Wort gehalten, er hat wehr gethan, er hat nicht nur den Werth der genannten Handels-Artikel, er hat auch den der Freiheit in diesem Lande gehoben", s. w. Im letzteren Punkt hat der Herr Pastor nur ailzurecht. Der edle John Brown hat nicht nur die Preise der Baumwolle und des Zucker in die Höhe gebracht, er hat dasselbe auch be züglich der Preise des Brode, der Milch und Butter, kurz aller Lebensmittel gethan, und zwar in so gründlicher Weise, daß mancher ar men Hausfrau alle Moigen die Augen übergehen ob dieses Segen. Gen Butler und Col. Schouler. Fn unsern Spalten wurde vor mehrere Ta gen berichte, daß der General-Adjutani des Staates Massachusetts, Eol. Schouler, seine Amte durch Gou. Bullock entsetzt worden, weil er den „Ehrenhaften" General-Major Benjamin F. Butler beleidigt. Wie haben we der einen Grund nach eine Neigung, in diesen Familicnstreit unter den „Heiligen unserer Ta ge" uns einzmnischen, noch macht es uns etwa - aus, ob die gesegneten und gesalbten Rundköpfe jenes „MiisterstaateS" den Mister Butler für da veritable Laster erklären. Wir und unsere Leser kennen diesen „General-Major Benja min F. Butler", und das ist gerade genug für unsere Zwecke, selbst wenn sie da Subjekt morgen heilig sprechen sollten im „Bapstate." Buller und Schouler Angelegenheit und ihn wollen wir reden lasse, wie folgt: „Eol. Schouler ist seines Amtes als General- Adjutant des StaattS MassachuscttS^entsctzt Wenn es sich so verhätt (und es ,o Aiimcrt. der Red.), so ist das schimpflich für den Gouverneur von Massachusetts, den Cot. Schouler hat in Massachusetts mehr politische Butter. Während zwanzig oder dreißig Fahren war Butler ein Prosklaverei-Politiker, der mit Ealhou, Breckinridge und der Demo kratie überhaupt Dreck gegessen, während Eol. Schouler in Wort und Schrift die Grundsätze der verbreitete und den Arundssein^fii^ Eol. Schouler wird aber, wie wir hören, i dieser Sache in letzte Wort haben. (N. II- Fournal.) In New Orleans vergiftete sich am zweiten Fanuar ein Deutscher aus Hamburg, Namens Karl Kohrssen, aus dem von ihm an gegebenen Grunde, daß er kein Geld habe und keine Beschäftigung finden könne. Er war am 21ten Dezember aus Galvesto, Texas, in New Orleans angekommen. AuS seine Papieren ergab sich, daß er am 19. Dezember >BO2 zu Sich Point, Virgine, auf 3 Jahre i dießundeSarince u. zwar in die vomEapt.Rcd lich befehligte Compagnie des 108. Bataillons per New Aorker Staats Vol. trat und am 7. Dez. 1805 am selben Platze aus dem Dienst entlassen wurde. Das Geld, welches er ans Grund seiner EntlassungSpapiere von den Ver. Staaten zu forden hatte, wurde ihm nicht aus gezahlt. wcil der Clerk der Zahlmeister, Na mens Hermann Loebcl, des BataillonS-Com mandeurS durchbrannte und weil ferner angeb lich mehre Deserteure mit Kohrssen verabredet hatten, daß Letzterer die ihnen zukommenden Gelder ziehen solle. Fn dem Notizbuch des erst 2Zt Fahr alten junge M-neS fanden sich Photographien sei ner Mutter, Schwester und anderer Anverwand ten, ei mit Bleistift geschriedeneS Gedicht, wo rin rr Abschied von der Welt nimm und wo runter dir Worte geschrieben standen : „Dieses ist geschrieben am Vorabend meines Tote. Wer dieses findet, den möchte ich bit ten, meine Mutler und Schwester von meinem frühzeitigen Tode in Kenntniß zu setzen. Mein Name ist Karl Kohrssen, gebürtig au Hamburg, geboren denO. Mai 1811. Die Adresse meiner Mutter ist: C. G Kohrssen, Thalstraße No. 89, St. PaKli bei Hamburg.
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