Lecha Caunty Patttot. Allent««», Pa., 31. October 1865. Keine Zeitung nächste Woche. Es ist uns in der That sehr unange nehm, den vielen Lesern des „Patriots" hier anzeigen zu mtissen, daß wir unsere Druckerei nach einem andern und mehr schicklicherem Lokale verlegen werden, wel ches uns ungeheuern Trubel und Umstän de verursachen wird, und deswegen ihnen nächste Woche keine Zeitung zusenden können. Diese Verlegung müssen wir einmal vornehmen, so unger- M wir sie auch unternehmen, es kann ein mal nicht mehr geholfen werden, und wir bitten daher unsere lieben Leser um ein wenig Nachsicht—wir wollen das Ve r lorene oder Versäumte in vie len andern Hinsichten wieder gut machen, dazu wollen wir alles aufbieten. Das versprechen wir—das halten wir. Die letzte Muhl. Die ktztc Wahl in diesem Staat ist gegen alle Erwartungen günstig für die Unwn.Sache ausgefallen—ja weit bes ser als man erwarten konnte —aber auch weit schlechter als die Cvpperheads und Cireleritter erwarteten. Sie hofften wirklich ihr Staatsticket zu erwählen— kamen aber am kurzen Ende des Horns heraus, und so ftfen sie nun auch daß die demokratische Parthei „aufgejust" ist, wenn die Cvpperheads und Circlc pitter dieselbe reguliren, wie sie bisher gethan habe». Die Cireleritter und Cvpperheads fangen aber jetzt schon wie der an, das Volk z» humbuggen und ihnen Sand in die Augen zu streuen, und sagen : ja unsere Stimmgeber wa ren nicht auf der Wahl. Nun laßt uns sehen, wie sich diese Sache verhält: Wir wollen hier Lecha Caunty als ein Bei spiel annehmen, welches ohne Zweifel durch den ganzen Staat aushalten perhead - Mehrheit von um die Hälfte reduzirt. Wir Nnionisten ga ben bei einer früheren Wahl einstens in diesem Caunty 1,200 Stimmen ab— dieses Jahr aber nur Z, 100, und selbst letztes Jahr nur 3,000 —also als wir з,OOO Stimmen abgaben, erhielten die Eopperheads 2,ooo—dieses Jahr ga den wir 3,-!00 Stimmen ab, und die Copperhead Mehrheit ist doch nur et wa I,ooo—und was zeigt dies ? Es zeigt, daß von beiden Partheien noch Stimmen zurück waren, und daß die ehrlichen Demokraten mit der Union- Parthei gestimmt haben. Nun trösten sie aber ihre Getreuen, ihre frühere Freunde feien nicht zur Wahl gegangen. Gut für sie daß sie nicht waren, den» wären alle Stimmgebcr in Lecha auf der Wahl gewesen, so wäre natürlich die Copperhead- und Cireleritter - Par thei gänzlich besiegt worden —denn die Ursache daß sie nicht giengen war, weil sie nicht mehr mit den Freunden des Südens stimmten konnten. Merkt nun hier nochmals r Wir gaben einstens Stimmen ab, aber dieses Jahr nur 3,100. Was zeigt dies ? Ei, das wegen dem Vountytar, den DräftS, Ne venuetar u. f. w., viele vou unfern früheren Freunden gegen ih,e eigene Interessen in die Reihen der Cvpper heads gelockt wurden und mit ihnen ge stimmt haben müßen. Diese unsere frühere Freunde und ehrliche Demokra. ten, sehen aber nun ein, wie man sie hintergieng;—sie sehen wir die Cvpper heads die Negicrungs-Banden und dir Greeubacks zu Nichte machen und die südliche Kriegsschuld annehmen wollen ; sie sehen auch die Verschwendung am Courthaus; sie blicken mit Abscheu auf den Bau eines nencn Gefängnisses hin и. s. w.—und sie schaudern zurück — wir meinen Diejenigen die früher mit uns gestimmt haben, u. können, sammt den ehrlichen Demokraten nicht mehr mit de» Copperheads, Cireleritter und der Auti - Soldaten-Partbei stimmen, und daher kommt der sonderbare Wah lbericht von diesem Caunty. Und noch mals, waren alle Wähler in Lecha auf der Wahl gewesen, sicher, ja ganz sich-! er, uiiflr Cauntyticket wäre so gewiß er. i wählt worden, als daß die alte Sonne, immer noch scheint. Also aus! Nepub-I likauer und ehrliche Demokraten, es er fordert nur noch eine Wahl um die Copperheads und Cireleritter, Vernichtet unserer NegierungS-Banden u. Green bäcks, Feinde der Soldaten, Sympa thesirer mit den südlichen TraitorS und den Melkern der C a u n t y - K u h, vollends die Herrschaft abzugewinnen. Haltet es im Gedächtniß was wir oben sagen, and folgt unserem Rathe, und Ihr werdet finden, daß wir vollends recht haben. Der Prozeß ftegen die Giftmisch er»n Martha Grinder zu PittS« bürg. Vorletzten Montag hat zu Pittsburg in der Criminal-Court der Prozeß gegen Martha Grinder begönnen, die beschul digt ist, eine ganze Menge Menschen durch Gift umgebracht zu haben. Die gegenwärtige Anklage lautet zwar nur dahin, daß sie Frau Mary Caroline Ca rothers vergiftet habe, es werden jedoch nach Aburtheilung dieses Falls noch eine große Anzahl ähnlicher Anklage» erho ben werden. Der vorliegende Criminal prozeß ist daher vpn besonderen phycho logischen Interesse, namentlich weil in vielen Fällen, in welchen die moderne Borgia ihüen nichts ahnend?» Schlacht opfer» Gift unter die Speisen, Geträn ke nnd Arzneien gemischt haben soll, kein anderes Motiv ihre verbrecherische Hand geleitet zu haben scheint, als die L u st an, Morden. Sie halte keinen Grund ihre Schlachtopfer z» hassen und konnte in vielen Fällen nicht erwarten, daß deren Tod ihr irgend einen denkba ren pekuniären oder sonstigen Vortheil bringen werde. Gleich der berüchtigten Giftmischern, in Hamburg, deren Prozeß der neue Pitaval erzählt, scheint in vielen Fällen nur allein die höllische Lust, sich an den Oualen ande rer weiden zu können, sie zur Begehung ihrer verbrecherischen Schandthaten ver anlaßt zu haben. Die Angeklagte, auf der Aller Blicke gerichtet sind, benimmt sich, mit großem Anstände; sie scheint sehr luhig und ge faßt und ihrem Aeußern nach würde Nie mand eine Mörderin in ihr vermuthen. Sie ist etwa 35 Jahr alt, von ziemlich schmächtiger Statur, hat eine brünette, in s Gelbliche spielende Hautfarbe, und im Ganzen ein nicht unhübfches Gesicht. Das Bemerkenswertheste an ihr sind ih re scharfen, schwarzen Augen, aus wel chen eine Art von unheimlichen Glanz strahlt. Sie trug ein Kleid von dunkel braunem Merino, einen schwarzen Flor- Hut nach der neuesten Mode und war, wenn sie nicht zum Sprechen aufgefor dert wurde, tief verschleiert. Hr. Marschall, einer der Anwälte der Grinder, überreichte der Court ein von der Angeklagten unterzeichnete Affidavit, worin sie um eine Verschiebung ihres Prozesses bittet und beantragte in ihrem Namen eine solche bis zun, Decembeeter min der Ceurt. Veme>kenslverlh für den «Nrav v,t «ezieyung vr» «»g.rluu ten, die sonst in ihrem Benehmen die „Lady" recht gut zu spielen versteht, ist es, daß beregtes Affidavit an «-teile ih res Namens mit einem bloßen Kreuze (X) unterzeichnet ist. Also nicht einmal ihren Namen zu schreiben versteht die Gunter, und doch galt sie eine Zeitlang in gewls sen Zirkeln der Pittsburger Gesellichaft für eine sehr belesene und gut unterrich tete Dame. Als Grund für die Verschiebung des Prozesses wird angeführt, daß es eistens der Angeklagten nicht möglich gewesen sei, gewisse Entlastungr-Zeugen rechtzei tig herbeizuschaffen, und zweitens, daß in Folge der von de»' hiesigen Presse veröf fentlichen zahlreichen Angaben und Com mentare über die ihr zur Last gelegte» Verbrechen, die öffentliche Meinung der maßen schon im Voraus gegen sie beein flußt worden sei, daß sie nicht glauben könne, es werde ihr ein unpartheiischer Prozeß zu Theil werden. Der Gerichtspof aber verwarf »ach reiflicher Berathung diesen Antrag und befahl, daß mit dem Prozeß begonnen werde. Es wurde hierauf der Gefangenen die Anklage - Akte vorgelesen, worin sie des Mordes von Frau Mary Caroline Caro thers angeklagt ist. Auf die Frage des Scheriffs: ~Martha Grinder, was sagen sie hie zu, schuldig oder nicht schuldig ?" ant wortete sie mit klarer, fester Stimme: ~Nicht schuldig, wie Gott mein Richter ist." Sobald eine Jury eingeschworen ist und der eigentliche Prozeß begonnen hat, werden wir nicht ve> fehlen, Einsern Le sern den weiteren Verlauf desselben mit zutheilen. Inzwischen ist jedoch in den letzten Ta gen schon wieder eine neue Anklage ge gen das weibliche Ungeheuer erhoben worden, die, wenn erwiesen, sie in einem wo möglich noch schwäizerem Lichte er scheinen läßt, als die früheren. Es wird nämlich Folgendes angeführt: Als Martha Grinder spät im Winter von 18V2 von Louisville nach PittSburg kam, war sie mit ihrem damals kränkli chen Mann so arm, daß ihre ganze Hab seligkeit nur in einigen wenigen abgetra genen Kleidern und einem alten schäbi gen Reisesack bestand. Sie mietheten in dem dritten Stock eines alten Backstein- Hauses, Ecke der O'Harastraße und Mul berry Alley in der 5. Ward, welches frü her als eine Bäckerei und Rauchhaus ge braucht wurde, ein Zimmer. Da sie we der einen Stuhl noch Tisch, geschweige Ofen und Bett hatten, so erbarmten sich die Nachbarn ihrer und verschafften das Nöthigste. Ihre eifrigste Wohlthäterin, welche im selben Stockwerk, durch einen Gang ge trennt, gegenüber von ihr wohnte, war Frau Tressel, eine Deutsche. Sie schenk- j te der Grinder nicht allein Manches, son dern besorgte auch Medizinen für ihren kranken Mann und verjchaffte ihr Ver- i dienst als Wäscherin. Dies dauerte je doch nicht lange; sie verscherzte ihre Kundschaft dadurch, dast sie mehr Wäsche Diese nicht abwartend, beschloß das aller ärgste Scheusal, Mutter und Kind zu gleich zu tödten. Sie lud Frau Tresser in ihr Zimmer und bot ihr mit gleißneri scher Zärtlichkeit eine Tasse Kaffee, was ihr wohl bekommen werde. Nichts Ar ges ahnend, trank Frau Tressel den Kaf fee, gleich darauf fühlte sie ein heftiges Brennen im Magen und alle die Snmv tome, welche die andere» Opfer der Gift übernahm, als sie zurückbrachte. Die ganze Zeit heuchelte die G r i n d e r die dankbarste und süßeste Freundschaft rer Wohlthäterin gegenüber. Frau Tref fer war schwanger und hatte endlich nur noch einige Tage zu ihrer Entbind»»,g. Mörderin spürten. Das Gift entfernte sich aber selbst durch starkes Lariren. Wenige Wochen „ach ihrer Entbin dung, dies war gegen Ende März 1862, wurde ihr zweijähriges Lieblingssöhn chen Lucas, weiches von der tückischen Schlange häusig gehätschelt wurde, plötz lich krank und zeigte genau dieselben Symptome; unter der Hand des Fami lienarztes, Dr. Duncan, erholte es sich wieder, da sich aber die Grinder an dem Krankenbette des Kleinen sehr geschäftig machte, so fand nach einige» Tage» eine Wiederholung der Symptome statt und daS Kind starb. Wenige Tage nachher verließ Frau Tressel ihr neugeborenes und damals ei nen Monat altes Kind wohl und munter in der Wiege, um eilig in ein Nachbar haus zu gehen. Als sie zurückkam, ge wahrte sie zu ihrem Schrecke», daß auch dieser Säugling an denselben Sympto me» litt, wie si,' s'lbst und ihr velstorbe nes Söhnchen. Das Kind war nicht mehr zu retten und starb ebenfalls. Als Frau Tress.l von der Beerdigung zurückkam, begegnete ihr die Giftmische rin auf der Treppe; Trostesworte heuch elnd und süßlicke Sorge, lud sie die trau ernde Mutter wiederholentlich zu einer Tasse Kaffee ein. Fast schneller, als wir dieses schreiben, stellte» sich wiederholt dieselbe» Symptome ei». Dr. Duncan der von einer anderen Nachbarin schnell gerufen wurde, war »un der Meinung, , daß das Haus durch Malaria ungesund geworden sei und empfahl, daß die Pati entin in eine andere Wohnung gebracht werde. Diesmal hatte sie eine stärkere Dosis Gift bekommen und sie mußte meh , rere Woche» lang das Bett hüten. In zwischen war die Grinder nach Pusey'S ! Court gezogen, wo sie bekanntlich die Miß Buchanan u. ihren eigene» Schwa ger durch Gift crmoldete. In das bewußte Haus und dessen Zim mer zogen nachher andere Familien, von denen Niemand a» solche» Symptomen > erkrankte und starb. Die seither an die > Oeffentlichkeit gelangten Enthüllungen - über die Vergiftungsmonie des Scheu sals Grinder habe» auch Dr. Duncan . zur festen Ueberzeugung geleitet, daß , nicht Malaria, sondern daS Grinder'sche Gift die zwei Kinder der Frau Tressel in j ein frühzeitiges Grab brachte und sie , selbst a>, den Rand desselben. Proklamation des Präsidenten. 4 ir -»norrnung eines Tag betref fend. Da es dem allmächtigen Gott gefallen hat, während des Jahres, das jetzt sei nem Ende zueilte, unser geliebtes Land von der schrecklichen Plage des Bürger krieges zu befreien und uns d.e Wohltha ten des Frieders, der Einigkeit und Har monie, sowie eine große Erweiterung der bürgerlichen Freiheit zu sichern. Und da unser himmlischer Vater wäh rend dieses JahreS auch gnädig die Lei den auswärtiger Kriege, der Pestilenz und Hungernoth abgewendet und unsere Scheuern mir den Früchten ei..er reichen Ernt te gefüllt hat u»d da Reichthum ein Volk erhöht, aber Grinde der Leute Ver derben ist. So sei es hiermit kund und zu wissen, daß ich, Andrew Johnson, Präsident der Ver. Staaten, hiermit dem Volke anem pfehle, da ß eS den ersten Donnerstag im nächsten December als einen nationalen Danksagungstag festsetzen und feiern sollen, uin dem Scköpfer des Weltalls für diese Segnungen Dank darzubringen. Und ich empfehle ferner, daß bei dieser Gelegenheit das ganze Volk unserer na tionalen Sünden gegen seine Allgüligkeil bekenne und reines Herzens und Tinnes ihn ansiehe, daß er uns auf dem Pfade der nationalen Tugend und Heilligkeit führe. Zum Zeugniß dessen, habe ich hierun ter meine Handschrift und das Siegel der Ver. Staaten gesetzt. Gegeben in der Stadt Waschington am 2>>. Oct. im Jahre unseres Herrn 15,05 und unserer Unabhängkeit im!X>. Andrew FürdcnPräsidentenderVer. Staaten. 'tV, H Seu'ard, StaatS-Sekr. Tie Cholera im Ausland. E nglan d.—ln der Nacht vom 3ten Oktober, war an verschiedenen Orten ein sonderbares Phänomen sichtbar, das von j b.n Abergläubigen als ein Zeichen der kommenden Cholera ausgelegt wurde. — Meilenweit war die Luft mit förmlichen ! Wolken kleiner Fliegen angefüllt, so daß, wer draußen war, nur durch zahlloses Fächeln es verhindern konnte, daß sich i nicht Mund und Augen damit füllten. InParis greift die Cholera immer ! mehr um sich. Sie zeigt einen sehr bös- artigen Charakter; in wenigen Stunden > tritt der Tod ei». Bis jetzt sind indessen ! fast ausschließlich schlecht genährte und Menschen von ihr befallen worden und meistens sind auch nur vi« dichtbevölkerte» und unreinlichen B erkel Montmatre, Cl.chy und La (S ha pelle, wo sie aufgetreten ist. Aus Madrid wird unterm 13 October telegraphirr, daß an dem vorhergehenden Tage (IS. Ort.) die Cholera außerordent- i lich stark um sich griff. Wahrend dieses einzigen Tages kamen 112 ü n fHundert und vierzig Erkrankungs- und fünf und si eben z i g Todesfälle vor. Die ganze Bevölkerung der «ladt ist von ei nem panischen Schrecken erfaßt. Diplomatische zwischen Vcm ver. Staate» Gesandten und Lord Russell, j Die englische» Zeitungen publiciren wörtlich die zwischen dem Vertreter der Ver. Staaten in England und Lord Russell in Bezug auf die Forderung deS ersteren für die von Rebellenpiraten zu gefügten Schäden gepflogene Corresp.N' den». Dieselbe beginnt niit einem Schreibe» des Hrn. Adams vom 7. April d. 1., worauf Lord Russell in einem Antwort schreiben von 4 Mai darauf aufmerk sam macht, daß es sich nicht darum handle, welche Verluste der amerik. Handel erlit te» habe, sondern ob die Regierung Ih rer Majestät diejenigen Verpflichtungen getreulich und ehrlich erfüllt habe, welche ihr durch das Völkerrecht auferlegt ge wesen ? Mr Adams weist in seiuer Antwort (4. Mai) darauf hin, daß die Rebellen durch die in den brit. Häfen ihnen ge botene Gelegenheit zu „Kriegführenden" geworden, und die „Alabama" nur in Folge von Pflichtversaumniß der köni'gl. Hafenbeamten habe absegeln können. Biö zur nächsten Antwort des Lord Russell vergingen drei Monate, dann suchte er das Verfahren der brittifchen Beamten zu rechtfertigen. Die Entscheidung durch ein Schiedsge richt lehnt Lord Russell aus dem Grunde ab, weil es sich um die Frage handle, ob die Regierung in gutem Glauben ge handelt habe, und diese Ehrenfrage nur ihr selber überlasse» bleiben könne— und aus dem Grunde, weil der juristische Punkt durch den Ausspruch der Kronan wälte besser entschieden werden könne, als durch eine fremde Regierung. Die Antwort Herrn Adams' darauf vom 18. Sept. ist in sehr ernstem Tone abgefaßt. Er stellt in Abrede, daß der Akt der Ane,kennurig der Rebellen als Krieg führende, von einer Nation gegen eine andere, in, Stande der Freundschaft habe erfolgen können. Die Blockade der süd lichen Häfen fei die Folge, nicht die Ursache der britischen Politik gewe sen. Die einzige Entschuldigung dieser sei, daß sie übereilt gewesen sei. Er deutet an, daß, wenn die Doktrinen und die Praxis der britischen Regierung die Regel werden sollten, die Ver. Staaten nichts dabei verlieren würden. Schreckliche Dampfkessel.Explosion. Rahwan.N. 1., 21. Okt. Indem kleinen Orte Blazing Star, fünf Meilen von hier, fand am Dienstag Nachmittag in I. A. SteinhaustrS Fabrik von Phosphorfauren Kalk eine fürchterliche Dampfkessel-Explosion statt, die das hölzerne Fabrikgebäude total zerstörte und den Fußlangen Dampfkessel 100 Fuß hoch und 400 Harb »reit schleu derte. Drei Männer, die in der Nähe des Dampfkessels standen, wurden getödtet, nämlich der FrbrikaufseherA. F. Beyse, der Dampfkesselmacher Master von New- Bork und I. Brusch, der Feuermann. Untat» wiro einem Keyler indem Dampfdruckmesser zugeschrieben, der in New Bork gekauft >rar. Beyse war ein erfahrener Ingenieur, aber da der Dampfmesser den wahren Dampfdruck nicht anzeigte, so konnte er Nichtwissen, daß Gefahr vorhanden war. Man erzählt, das Beyse eine Todes ahnung gehabt, indem er letzten Montag in New Uork sein Leben versichern wollte, und nach Hause, zurückgekehrt, mit seiner Frau über sein Begräbnis? sprach, da er, wie er sagte, glaube, daß ihm ein Unfall zustoßen werde. Der Präsident und die Rebellen- Schuld. Depesche von Johnson an Goveiiieiir Holden Waschington, 21. Oktbr. Der Raleigh „Standard" publicirt folgende Depesche: W a schi ngt 05, 18. Oct. An den provisorischen <B)uv. Holden : Jeder Thaler von der Staatsschuld, die gemacht wurde, um die Rebellion gegen die Ver. Staaten zu unterstützen, sollte absolut und für immer repudiirt werden. Die große Masse des Volkes darf nicht be steuert werden, um eine Schuld zu bezah len, die bestimmt war, eine Rebellion durchzuführen, deren Gegner sie gewesen sein würden, wenn man ihnen freie Hand gelassen hätte. Die, welche ihr Geld für die Staatsschuldscheine ausgegeben haben, mögen sich an die Macht halten, die sie im Widerspruch mit Gesetz, Verfassung und Volk6ivillen zu etabliren suchten. Sie sind selbst daran schuld und ein Volk, welches sich für loyal ausgiebt gegen die Regierung der Ver. Staaten und die Union, kann diese Verbindlichkeit nicht anerkennen. Ich wiederhole, daß von den loyalen Bürgern von Nord Carolina nicht ein Thäler zur Bezahlung der zur Führung der Rebellion gemachten Schulden ver- langt werden darf. Ich hoffe und ver ! traue, daß daö Volk von Nord Carolina j seine Hand rein halten wird von Allem, was im Entferntesten die eben durch den staike» Arm der Regierung, in Gemäß l heil der ihr durch die aufer legten Pflicht, unterdrückte Rebellion berührt. AndrewJohnson, Präsident der V. St. Die Convention hat gestern den Rath des Präsidenten Folge geleistet und ein' Gesetz passirt. daö den künftigen Gesetz gebungen verbietet jemals ein für die Re bellion gemachte Schuld direct oder indi- rect anzuerkennen. . Adjutant Zkvinno will den Dienst qiiittircu und sich auf eine BauiuwoUcu.' Plantare in Molimina Miicküclicii, «Sl'lii Süd-Illinois sind vciMiiqcucii So»i wer mehrere tausend Hallen Baumwolle gezc>. gen worden Die Wittwe des beriichtigten äteitt von Sud- j Carolina lebt in ?i»sli.,keit Ihre Planta,,e ist in de» Hände ihrer frnhcic» Sklaven, . I Die FenianS- Historisch» Ursprung de« Namen«. Der Bund irischer Patrioten, welcher den Zweck hat, die Unabhängikeit Ir lands von dem grosbritanischen Reiche zu erkämpfen unv die grüne Insel zu ei ner Republik zu machen, hrt den Na- mender „Fenians" angenommen. Wenn auch die Aussichten dieses Bundes auf augenblicklichenErfolgsehrgeringsind, so hat er doch wenigstens das Gute bewirkt, daß er die perside Kramernation zum Gaudium fast der ganzen Welt schmäh lich ins Bockshorn gejagt hat. Während die grüne Insel von engli schen Kriegsschiffen umschwärmt und je der Hafen blockirt ist, wird auf der In sel selbst, ehe noch ein Fenian eine Vo gelflinte losgeschossen, bereits die Magna Charta außer Wirksamkeit gesetzt, will kürliche Verhaftungen bilden die Tages ordnung, Zeitungen werden unterdrückt, nicht wegen dessen, was sie bereits ver öffentlicht, sondern wegen dessen, was sie etwa veröffentlichen möchten, und ganz wie in den Jahren 1848 und 1849 die Frei heitöpa,thei von Seiten der deutschen Despoten, werden die „FenianS" wöhnlicher Pöbel bezeichnet. Es dürfte deshalb gerade jetzt unsere Leser interes siren zu erfahren, was denn eigentlich der Name „Fenian" bedeutet. Col. Charles Vallancey, eine der höch sten Autoritäten für irifcke Geschichte, leitet den Ursprung der Jrländer von Magog, dem Sonne Japhet's, in zwei Linien ab, der Scyti'schen und der Phö nizischen. Die letztere Linie wird von Magog durch Booth oder Bith zu einem Manne, Namens Fe»ius oder Pheuius Farsa und von diesem durch zwei und zwanzig Generationen bis auf Milesius geführt. Von diesem Manne, der als großer Gelehrter geschildert wird, erhielten die Jrländer den Namen Oic - Pheni oder Feni-Occ und später Fenii. Auch alle übrigen irischen Geschichtsschreiber be stätigen dieS, sodaß eskauin einem Zwei fel unterliegt, daß der Name Fenian von Fenius, dem wirkliche» oder fabelhaften Häuptling der Jrländer, herkommt. Nach Morley waren die Fenians iri scher Tradition gemäß eine Art Miliz, die hauptsächlich zur Bewachung der Küsten verwendet wurde. Es war sehr schwierig, in diese Miliz aufgenommen zu werden, indem von jedem Candidaten verlangt wurde, daß er vollständiger Meister in der Fechtkunft sei und außer dem Verse müßte machen können. In Bezug auf das erstere mußte er sehr schmierige Proben ablegen. Unter ande ren Dingen mußte er schwören, daß er ohne Rücksicht auf Vermögen bei der Wahl feiner Gattin nur auf Tugend, Sittlichkeit und gutes Benehme» sehen wolle, und daß er den Armen helfe» und sich nie weigern wolle, es im Kampfe mit i»eun Männern von irgend einer Nation ! alität aufzunehmen. Die Fenians wa ren aber nicht blos in Crin, sondern es gehörten auch Schottländer zu dem Bun de, ja selbst von den ..Feniansof Lochian" (einem alten Namen von dem nördlich nmn Rheine gelegenen Theile Deutsch lands) spricht ein alteS Gedicht, worin die Schlacht von Gabbra verherrlicht wird, i Diese Fenians aus Lochia» scheinen cel- lischer Abstimmung gewesen und die Vor läufer der deutschen Stämme gewesen zu ! sein, welche jetzt die Nordküste Deutsch ! Lands und Scandinavien bewohnen. lLine gräßliche Mordthat ist letzten Montag in Hamilton, Ohio, verübt worden. Der Photographist H. F. Rogers, der über dem Laden vonjJack son und Co. wohnte, wurde neben seinem Bette in seinem Atelier ermordet gefun den ; sein war mit einem Beil zer schmettert worden! Längere Zeit hindurch schlief ein junger Mann von etwa 24 wahren, Namens David O Conner, der einmal im 35. Ohio Regiment gedient hatte und später kurze Zeit indem photo graphischen Atelier beschäftigt gewesen war, mit Rogers zusammen; letzten Tonntag jedoch deutete ihm Rodgers an, daß er sich um eine andere Schlafstelle umsehen müsse, und am Abend ging R. zur Kirche, Conner aber ging zu Bett. Montag Morgen trat ein in dem Atelier beschäftigter junger Mann, Namens Cla rence Kennedy, zur Arbeit und fand Rogers mit zerschmettertem Schädel und scheinbar todt am Boden. Er eilte so fort zu Dr. Falener; dieser kam, unter suchte den Körper und erklärte, daß er nicht todt, sondern im Zustande der Schlafsucht sei ; um 2 Uhr Mittags je doch starb Rogers. Das Bett, die Wände und der Boden des Ateliers waren mit Blut befleckt. Der Verdacht siel sogleich auf O'Con ner, da man wußte, daß er in dem Atelier zu schlafen ptlegte, und man erfuhr, daß er am nämlichen Tage um 4 Uhr Mor gens in das Boardinghaus seines Bruders in der l. Ward gekommen war, auf alle ihm vorgelegten Fragen verwirrte Ant worten gab, und mehrere Mal in den I Stall ging. Man suchte den Stall durch und fand die Uhr des Ermordeten in ei nem Tiichlappen eingehüllt in der Heu banse. Man suchte O Conner sofort, fand ihn in Owen Laue und Dyer's Fab rik, wo sein Bruder beschäftigt ist und verhaftete ihn. Der Ermordete hatte, wie die Zeugenaussage lautet, Samstags Nacht H 75 bei sich, und diese fand man nicht. O'Conncr bestreitet, irgendwie an der Mordthat betheiligt zu sein, doch die Umstände sind derart und der Ver dacht gegen ihn so stark, daß ihn die Coroners Jury für den Mörder erklärte. Verhaftung eines Fälscher». Springfield, Mass., 25. Octbr. Ein Mann, der feinen Namen alsChar- j les Grey von Neu Jork angab, versuchte dies.'» Nachmittag in der l. National Bank hier 85,00 in gefälschten S 0 Tha ler Greenbäcks auszugeben. Nachdem er unterrichtet worden, daß die Bills falsch seien, ergriff er die Rolle und lief aus der Bank fort. Er wurde verfolgt und von der Polizei gefangen. Ehe er verhaftet! wurde, warf er die 0500, sowie eine an- dere, enthaltende Roll weg. Die Bills sind vortrefflich ausgeführt. i Die Expedition der Jung frauen. Eine Expedition, welche an romanti scl)em Jntresse den Argonautenzug, die Fahrt der ersten Angelsachsen nach den Felsenufer» Britanien's und die der Pil Gerväter nach den Gestaden der neuen Welt übertrift, schreibt ein Nen tzlorker Blatt ist die des Schiffes „Continental" und Hr. Mercer wird in der Geschichte einen Platz »eben Jasor beansprechen können. Er ist nämlich der Agent des Territoriums Waschington und von den Bewohner» jenes so reich mit edlen Me tallen gesegneten Landes beauftragt, ih nen das zuzuführen, woran es ihnen ge bricht und ohne welches Gold und Silber, Diamanten und Perlen nur eitel Staub sind —nämlich Weiber. Siebenhundert weibliche Wesen haben sich unter seine Obhut gestellt, um von ihm einen, schöne» Loos entgegengefühlt zu werden. Lache nicht, lieber Leser; es ist nichts Lächer liches dabei und das Ganz eine höchst re spektable Affaire. Kein Geringerer als U. S. Grant gab seinen Segen und die Regierung ein Schiff dazu her—Bürg schaft genug für die Respectabilität des Unternehmen?. Es kostete Hrn. Mercer Mühe genug, seinen Zweck zu erreiche»; ein volles Halbjahr und darüber hat er ausschließ lich dazu verwendet. Er rechnete auf die Beihülfe des liebenswürdigen Lincoln, aber dieser siel bevor die Unterredung stattfinden tonnte und Johnson hatte, so wichtig dies auch sein möchte, doch wichti gereszu thun. Der Kriegsminister Stan ton war dem Agenten des Territoriums als „Brummbär" geschildert worden und er wagte sich nickt, ihm zu nahen ; als er aber mit einer Empfehlung d-s Siegers von Richmond in der Tasche, sich endlich zitternd dazu entschloß, fand er statt des ..Brummbären" einen äußerst hofliche» Mann vor, welcher das Projekt billigte und ihm jeglichen Beistand versprach. Aber noch immer konnte Onkel Sän, kein Schiff entbehren, der Generalquarticr meiste,- Meigs brummte ärger als es von Hrn. Stanlon erwartet war und erst jetzt konnte Hr. Mercer, dessen Ausdauer alle Anerkennung verdient, fein Ziel erreichen. Siebenhundert ledige Frauenzimmer! Möge Niemand die Nase rümpfen. Je de Applikantin mußte die besten Empfeh- Lungen vorbringen, und fast Alle sind hinterlassene gefallener Bundesfoldaten. Das Territorium Waschington kann sich eben so wenig wie jedes andere Land, oh ne weibliche Hülfe entwickeln und zur Blüthe gelangen; die Erpedition hat also ihre volle Berechtigung. Die sehn lichst erwarteten Schönen werden nicht, wie einzelne Stämmütter der jetzigen er sten Familien Virginiens, für ein be stimmtes OuantumTabak an Liebhabe, verkauft, sondern sind Herrinnen ihres Looses. Treten sie in Dienste, so wird ihnen ein Lohn von 4 Thaler Gold wöch entlich garantirt und kommen sie unter die Haube —desto besser. Das ist die praktische Seite der Affaire. Stelle man sich nun aber die roma n t i sch e vor: den thränenvol len Abschied, die wunderbare Gewandt heit, welche Herr Mercer entwickeln muß, um die ihm anvertraute weibliche Colonie auf der langen Reise um das Cap Horn in guter Laune zu erhalten, die «Sensation auf den Zwischenstationen—Rio de Ja neiro, Valparaiso, Panama, Akabulko, San Francisco—und endlich die Ankunft am B.'stimmungort! Hoffentlich werden sich Berichterstatter an Bord befinden, welche uns Alles, vom Anfang bis zum Ende, haarklein erzählen. Mögen die Winde de» Töcktern Amerika s günstig sein, die Woge» sich vor ihnen glätten; mögen ihre schönsten Hoffnungen über treffen werden, und möge ihrem Wagniß tausendfacher Segen für Mit- und Nach welt entsprießen. tLin zweckmäßig«« Ivirilishauaschild In Scalyville, nahe bei Carbondale, Pa., lebt ein Gastwirth, NamenS Aug. Härtung, der vor seinem Hause ein prächtiges Schild aufgehängt hat. Nicht Sonne, oder Mond, oder Adler, oder Lö we, sondern etwas ganz anders ist auf seinem Schilde zu sehen. Auf der einen Seite, die denen zugewandt ist, die nach Carbondale gehen, welches die Caunty- Stadt ist und wo also zugleich Gericht gehalten wird und die Prozesse geführt werden, ist ein munterer hübsch gekleide ter Reiter auf fettem Pferde mit der Ue ber schrift : " «MKV l'c» I.zw." dargestellt, auf der andern Seite aber, die man erblickt, wenn man von Car bondale kommt, derselbe Reiter, aber trübselig und zerlumpt und das Pferd zur «chindmähre abgemagert, mit der Ueberschri st: " l z>v." Das ist in der That ein Schild, welches praktisch Weisheit lehrt und welches Pro zeßsüchtige sich zur Warnung nehmen sollten. Das erinnert uns eben auch an eine Anekdote eines amerikaiiischen Advoka ten, der, nachdem er seine Praxis aufge geben hatte, (vorher hätte er wahrschein lich anders gesprochen) um seine Mei nung über Rechtspflege und Prozesse ge fragt wurde. Er antwortete: Wenn Je mand den Rock, den ich auf dem Leibe trage, von mir verlangte, neben der Dro ! huiig, mir einen Prozeß anzuhängen, wenn ich ihm denselben nicht gäbe, so würde ich ruhig den Rock ausziehen und ihn hinreichen, weil ich fürchten müßte, wenn ich mich auf einen Prozeß einließe, in der Vertheidigung meines Rockes auch noch Hosen und Weste zu verlieren. SSvhlfeil. Der größte, beste und wohlfeilste Stock von Outtnowaarcn, Glaßwaaren u. Lampen im Caun ty, am Allentaun China Siohr. beinahe flrgen Über der Deulsch-Reformirten Kirche, !>,n Straße. Schöne Handlampen, mit <chl>rvfl-w«, SS Cts. Schöne Tisch'ampkn, „ l 0 Cl« Schade« 12 Et<l jede, Paris», Kirch, Halle und Studirrlampen, a>le« Grüßen und PaUem«, an Hand. (? ! jcdcr, Die Rinderpest in Vnropa- Seit dem Juli wüthet in England ei ne eigenthümliche Viehseuche, die allen Heilversuchen der Aerzte trotzend, sich in fast allen Fallen tödtlich erweist und ! durch die ansteckende Kraft, die ihr eigen thümlich ist, unv die rasche Ausdehnung, die sie gewonnen, den ganzen Viehstand Englandsmit Verderbe» bedroht. Selbst die eingetretene kühlere Witterung hat ihrer Verbreitung noch keinen Einhalt gethin ; sie ist jetzt sogar auch „ach dem Conlinent hinübergespningen und wü thet in Belgien und Holland, ja hat sich sporadisch schon i , «Schlesien gezeigt. Die Krankheit ist nicht neu; sie ist schon frü her in Zwischenräumen aufgetreten, doch nie in einer so verheerenden Weise, wie gegenwärtig. Die Aerzte weichen in ihren Ansichten über den Charakter der Krankheit vcn einander ab, die eine» nennen sie TyphuS und meinen, daß sie sich durch eigenthüm liche klimailiche Veihältnisse innerhalb Englands selbst gebildet habe; die ande re» aber behaupte», daß es eine von dem gewöhnlichen Typhus ganz verschiedene Äraiikheit sei; der Typhus könne sich überall e>zeugen ; aber für die Gencri rung dieser Seuche seien ganz besondere Elemente erfordeilich gewesen, wie sie sich nur in den Steppen Rußlands oder U»- garne vorfänden; sie müsse importirt fein, aber nachdem einmal dieser an sich lokale Giftstoff sich verbreitet habe, gebe es gar keine Schranke gegen seine weitere Entwicklung und Narurälisirung. Er sei nicht in der Luft, wie die Cholera oderd'e Pocken, obgleich auch vielleicht die Luft die Ansteckung bis auf gewisse Entfer nungen forttrage» könne, aber Alles, wo mit das erkrankte Thier in Berührung komme, werde dadurch gewissermaßen rer giftet und theile anderen Thieren seinen Giftstoff mit. Das englische Minestcrium scheint sich dieser letztere» Ansicht zuzuneigen, denn i» einer Denkschrift, die es veröffentlicht hat, und in der die Urtheile einiger der hervorragendste» Thierärzte aufgestellt werden, wird den Landleuten gerathen, jedes Stück Vieh, an dem die Krankheit hervortrete, sofort zu tödten und es ganz und gar zu begraben; dann den Stall, die Krippe, die Umzäunungen und selbst das Gras des Feldes durch Feuer, Was ser oder andere zusammengesetzte Agenti en zu disinsiciren. Man dürfe keine Kuh mit Gegenständen in Berührung kommen lassen, denen das todte Thier in irgend ei ner Weise nahe gekommen, nnd nur, wenn man jedes der möglicherweise insicirte» Materie vergraben, verbrannt oder zerstört habe, könne man sich der Hoffnung hingeben, die Seuche ausgerct tet zu haben. Die französische Regierung theilt eben so diese Ansicht. Tie Krankheit ist frei lich noch nicht in Frankreich aufgetreten, allein so bald es bekannt ward, daß sich Symptome derselben in England gezeigt» schickte die Regierung sofort Aerzte hin über, die die Krankheit untersuchen muß ten, und auf deren Urtheil sich stützend, hat vor Kurzem der Minister des Acker baues dem Kaiser einen Bericht vorgelegt, in Folge dessen ein Decret erlassen nor den ist, in dem die Einfuhr nnd Ausfuhr von Rindvi.'h aus England, Holland und Belgien für alle Häfen und Grenzzoll amt«, Frankreichs untersagt wird. ' Der französische Minister nennt die Kninkheit einen ansteckenden TyphuS, dessen Heimath die Steppen des östliche« Europa's seien und dessen Entstehung selbst unter den ungünstigen hygienischen Verhältnissen nie in anderen Gegenden beobachtet worden sei. Früher, bemerk te er, sei diese Krankheit fast alle zwan zig Jahre aus Rußland nach dem westli» chen Europa gekommen, allein seitdem die östreichische und preußische Regierung wirksame Anordnungen getroffen hätten, um die Einführung kranken VieheS in ihre Länder zu verhindern, sei die Seuche auf Rußland beschränkt geblieben; in der neueste» Zeit jedoch habe daö große Fleischbedürfiiiß England's Spekulanten veranlaßt, Vieh aus dem Innern Ruß land s mittelst Dampfschiffe auf engli sche Märkte zu bringen; auf diese Wei se sei der Transport durch Deutschland umgangen und der Weg aus einem Ha fen der, finnischen Meerbusens biS zur Mündung der Themse in so kurzer Zeit zurückgelegt, daß der von den Thieren aufgenommene Ansteckungsstoff noch nicht bel der Ankunft seine Wirksamkeit hab« zeigen können. Diese Theorie von der Entstehung der Krankheit werde ferner noch durch den Umstand unterstützt, daß" als später ein mit Rindvieh deladenes und für England bestimmtes Schiff von dort mit seiner Ladung zurückgekehrt sei, weil sie von den Hafenbeamten als inficirt er kannt worden, die Ausschiffung dieser La dung in einen, niederländischen Hafen die Seuche dort verbreitet habe. > Der fianzösische Minister räth zu de» energischsten Maßregeln, wenn allen Vor sichtsmaßregeln zum Trotz die Krankheit eines TageS auch in eins der Departe ments Frankreich s hineingeschleppt wer den sollte und er trägt kein Bedenken vor zuschlagen, daß wenn an einem Thiere die Symptome der Krankheit beobachtet wer den, es sofort nebst allen anderen Thie ren, selbst den gesunden, die sich mit ihm in einem und demselben Stall befinde», getodtet werden müsse. FaUS die Theorie, daß die Krankheit ! lmpottirl ward, die richtige sein sollte, > wäre allerdings dies daß einzige wirksa me Mittel, um ihre Verbreitung zu ver - hindern und der Verderblichkeit der Sto rche gegenüber finden solche extreme Maß regeln gewiß ihre Rechtfertigung. Daß diese Krankheit sich auH hierher verbo ten sollte, ist kaum anzunehmen; ropäi schein Viehweiden Eremplare, zur eingeführt vndin de«» Sau ..,a>, gewig nicht an der «ä, '-v-gkn Fprsichs fehles laffe-,. „ich wenittttt »o? >.»i? sk>a',:y yadci, »vljjs,, ~s„e ~<ich H»der. »»!' t'i> ;>,!>>ci>kvc»wis Meide .
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