Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, April 05, 1864, Page 2, Image 2

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    «echa Caunty Patriot.
Alle? taun, Pa., 5 April, 1864.
5 H"°u«g.d.r und <sig.nib«m.r,
»ter. MIll». »<l>alf«-Sdtl«r.
Groß» Gt^tgtnhtit!
Die Druckerei des
Lech« Caunty Patriots
zu verkaufen.
Druckte,! de« Lecka Ca«nl, Patlwt« mit
allen dazu gehörenden Mciterlalien—und w l t
oder o h n e den dazu gehörenden Buchllohr —ist
wegtn anhaltender UnrSHlichteit und anderen ga
»iilien Umständen de« älteren Herausgeber», durt
privat Handel ,u verkaufen. Dieselbe ist in ei
guten Zustand», hat eine ungewöhnliche star
!e Subscnptions-Liste siir ein» Landzeitung, und
ha! übrigens ein« geiviinschte Kundschaft —und
'»icttt überhaupt siir zwei junge Männer eine Herr
liche Telegenh.tt dar. Der Preis soll billig geMl
lvcrde»'-—-und wegen dem Näheren wende man slit
sogleich an <vutb und Sagenbuch.
VH" Unser» College» sind freundschaftlich
sucht obig» Hnj»ig» einig» Mal in ihr» res»ektwen
Blätler auszunehmen, wodurch st» uns zu «Segen»
dlen'len verbindlich machen.
März 29. 18«».
Wir sind ersucht worden di, Auf
m,rkfamkeit d,S Publikums auf den Ver
kauf d,S E,g,nthumS des R. R Leverß,
die Anzeige von welchem der Leser in der
heutigen Zeitung findet, zu lenken. Der
Verkauf sollte bekanntlich am letzte»
Samstag stattfinden —da aber das Wet
ter so ,ehr ungünstig war, ist derselbe
auf nächsten Freitag verschoben worden
Wohnet daher demselben bei, denn es sind
sicher dort große Bargains zu machen.
Unsere ltmmlii
Daß ,in jeder Taxbezahler und über
haupt ein jeder ehrlich, Mann, m.t dem
tiefsten Abscheu auf unsere Cauntn Haus
haltung Hinblicken sollte, ist eine Thatsa
che, di, uns Niemand verneinen wird.—
D„ Caunty . CommissionerS haben unk
durch einen öffentlichen Beamten Nach
richt ertheilen lassen, daß wir keine von
ihren Bekanntmachungen— oder vielleicht
von ihrem Thu» und Treiben—ohne wei
ter« Order publiziren sollten. Aber an
Nkchl.'.cht sind wir
Taxbezahler sollen und müssen wissen,
was in dem Caunty vorgeht waö aus
-Misern Taxgeldkrn wiid oder ob alles
ehrlich zugeht oder nicht und dieS ge>
fchieht nun auf unsere ,ig,n, Kost,»—
und woll,n dann di, Taxbezahler nichl
für sich selbst handeln, wohlan, so haben
n»r dann doch unser, schuldig, Pflicht er'
WaS unS zu diesen Bemerkungen an
treibt, ist daS himmelschreiende Unrecht
welches beabsichtigt zu sein scheint, beziig.
lich auf die Veränderung des Couithau
seS. Hier in diesem Fall wurde den
Launty-CommissionerS S3M) v,rwilligl
um g,wiss, Veränderungen zu machen
Aber Taxbezahler seid auf Euerer Hulh!
Paßt a«f wa« im Werk, ist ! Denn wird
der Bau ausgeführt wie ,r jetzt geplantist
so verlaßt Euch darauf derselbe kostet nicht
w,nig,ralS S4VMO viklleicht
Daß di,S zu jetziger Zeit unweise ist, wo
wir in einem bedenklichen Bürgerkriege
verwickelt sind, die« gibt jeder ehrliche
Mann zu. Nebendemist eö ebenfalls be
rannt, daß auch noch ein neueS Gefäng
niß erbaut werden soll, und der Himmel
kann nur allein wissen was dies kosten
wird, bis alle Faullenzer wohl belohnt
sind. Und, möchten wir fragen : Wo
sind di, Remonstranzen die so zahlreich
von den ehrlichen Demokraten und Re
publikaner gegen diese allzugroße Ver
jchwendung. unterzeichnet worden sind '<
Wird denselben kein Gehör geschenkt '<
W,roe» dieselbe» keiner anderer Gränd-
Jury vorgelebt ? Müffen gewisse Faul
lenzer,ich auflösten deS Caumieö ber.i
chern? Glauben die p?rre» Commissio
nns, daß sie unser, Herren und Meister,
kraft ihrer Aemter, sind, den» nur unsere
Bedi,nt,n sind sie, und unsere Wünsche
müssen sie erfüllen —und erfüllen sie di-si
Wünsch, dann in der Tbat wird der Um
bau veö CourthauseS für jetzt unterlassen,
—auf unsere Remonstranzen gehorcht
und unser Caunty nicht in eine solche un
geheure Schuldenlast gestürzt, die weder
wir noch unsere Nachkommen je bezahlen
können. Doch für heute genug, und dies
soll nur als ein Anfang gelten. Wir ha
ben aber noch viele» in Bezug darauf, so
wie auf das Vergeben der Contrakte zu
sagen. Auch noch etwas bezüglich auf
einen für die Union kämpfenden gefalle
nen Helden, dessen Körper man daö
Courthaus verweigerte—auch noch man
che« bezüglich auf die Caunty Checks—
auch noch etwas bezüglich auf die Be
handlung der Soldaten - Weiber—auch
etwas bezüglich darauf wo der Mann her
kam, welcher den Plan für den Umbau
d,S Courthauses entwarf—auch noch vie
les bezüglich auf den Hintergana der an
gewandt wurde, um ein neueS Gefäng
niß erlaubt zu bekommen —noch etwas be
züglich auf daS Ziehen der Jurors —auch
noch manäxS wegen dem Bauholz und
den Steinen zc. zc. ?c. zc —Ja die Her
r,n CommissionerS müssen wissen, daß
daS Volk vollständig von ihrem Thun und
Treiben unterrichtet werden soll, obschon
sie unS verboten haben ihre Bekanntma
chungen vordasselbe zu legen—wahrschein
lich damit eö nicht erfabren soll, was vor
geht und wir sind überzeugt daß jeder
«hrlich« Bürger, ,n dieser Sache bei uns
stehen wird, mag er auch zu welcher Par
rhei, daß er immer will, gehören.
Wir werden bald mehr von unserer
wahrlich schlechten Caunty-Hauöhaltung
folgen lassen, und so soll das Produkt
auch späterhin etwas schärfer sein. Wir
werden auch damit forfahren bis alle
Hintergehungen der Taxbezahler und
Ungetreuheiten vor dem Publikum liegen
—und wollen dann die Taxbezahler nicht
für ihr eigenes Interesse handeln und ge
wisse Faullenzer a»S ihren eigenen Ta
schen bereichern wohlan, dann müssen
wir es schon gut heißen—aber unsere ei
gene Pflicht ist dann doch gewissenschafl
erfüllt.
<?in sehr tranrigeS ErelgniH
ES wird unS heute zur unangenehmen
Pflicht einer der traurigsten Vorfälle
aufzuzeichnen, der sich seit dem Bestehen
des CauntieS in demselben ereignete.—
Hr. W i ll i a m K eck von dieser Stadt,
hatte sich nämlich am Samstage nach E
maus begeben, um Zeugen auf die jetzige
Court vorzuladen. Dort angelangt be
aab er sich nach dem Stohr der Herren
Tool, und als er eintrat, fand er daß
Hr. DavidSeem darin saß, welcher
mit ihm schon eine geraume Zeit nicht auf
freundlichem Fuß, gewesen sein soll. Hr.
Keck versah seine Geschäfte, und eS soll
in dem Stohr kein Wort zwischen Keck
und Seem gesprochen wordey sein.—
'llS Hr. Keck aber den Stohr verließ, soll
ihm nachgefolgt sein, und auf der
Pzrtsch vor dem Hause entweder nach
V,-m Regenschirm oder Hrn. Keck selbst
g griffen haben, wodurch Keck über die
'voi'tsch hinunter kam; ein zweiter Ver
such zu einem Angriff soll gefolgt sein,
wo sodann Keck mit einem Revolver Hrn
Zeem durch die Brust schoß, welches zur
B'!ge hatte, daß er plötzlich todt nieder
stürzte. Eine Coroners Jury wurde dann
gerufen, welche ihr Verdikt dahin abgab :
„Daß Hr. DavidSeem durch einen
Schuß aus einem Revolver in den Hän I
den von William Keck zu seinem
Tode kam, und daß eS ~v o r s ä b l i
cker Mord" sei."—Herr Keck ließ
sich williglich den Gesetzen übergeben und
befindet sich jetzt in dem hiesiaen Gefäng
niß?. DieS ist so etwa der Vorfall, und
wir enthalten unö für jetzt mehr darüber
tu sagen, indem die ganze Sache später
hin vor der Court untersucht werden
muß.
Trauriges Unglück.
Am Lösten März ereignete sich bei
Whitehall Station in diesem Caunty fol
gendeS traurige Unglück. Ein Soldat
deß 47sten Pennsylvania Regiments auf
seinem Wege nach Allentaun, Namens
Elias Berlin, wurde dermaßen
zwischen den Karren eineS Bahnzuges
«erquetscht daß er etwa eine Stund, nach
her starb. Er war etwa 27 Jahre alt
und hinterläßt eine Gattin und mehrere
Kinder, welch, zu BerlinSville, Nor
thampton Caunty wohnhaft sind. Der
Verstorbene war ehedem ein Mitglied deS
ls3sten Pa. Regiments und war immer
Verena Panorama.
Eine spät, Nummer deS „Villageße
cord" von West-Chester, enthält folgen
den Artikel : ~Was auch immer von
noramaS gesagt werden mag, so ist doch
immer der Hauptzweck Geld damit zu
machen. Wir htten aber nun ein Pano
rama, nämlich Verey S „Zographicon"
in unserer Stadt, das weit verschieden ist
von allen andern, das wir je gesehen ha
ben, und eine große moralisch, Reform
in sich begreift. Die Pictures und Aus
einandersetzizngen sind nicht nur allein be
lehrend, sondern werden zugleich einen
tiefen Eindruck auf den Beiwohn,r ma
chen. Alle welche es vernachläßigen bei
zuwohnen, werden eS gewiß herzlich be
reuen, indem noch nie ein besseres Pano
rama in West-Chester gewesen ist.
Schnee.
Am vorigen Mittwoch kam wieder ein,
tüchtige Schneelawine aus Osten auf uns
herang,braust, so daß am nächsten Tage
die umliegenden Berge mit einem weißen
Kleide bedeckt waren. Seitdem hatten
wir starke Nachfroste und die KnoSpen an
den Bäumen sind in Folge dessen noch
weit zurück.
Court nahm gestern allhier ih
ren Anfang.
De, Nnterfcbied zwischen dem Nor
den und dein Süden
ES ist gewiß eine erbebende Erschei
nung in den Frnstaaren, unsere zurück
kehrenden Soldaten überall mit dem herz
lichsten Jubel empfanden »u sehen. Aber
die Thatsache der Rückkehr so vieler
Truppen zeigt uns noch etwas Anderes;
unsere Generäle im Felde fühlen sich so
stark, um eine massenhafte Schwächung
Armee ohne Gefahr für die Dauer
l om ZU Tug.'N aushalten zu können.—
i Unsere Veteranen kehren in di, blühen
den Städte deS Nordens zurück, sie fin
den daS alte Leben, wi, vor dem Kriege
der Handel, di, Industrie und
Ackerbau bewegen sich in denselben
Geleisen wie immer, und der Wohlstand
ist im Vergleich, mit den Zuständen
vor d,m Kriege gestiegen; kun, man
merkt kaum, daß der Krieg den Beschäf
tigungen des Frieden» so viele werthvolle
Kräfte entzogen hat. Nur hier und da
errinnert uns die unterdrückte Thräne ei
nes Vaters daran, daß wir im Kriege
sind, der seine Opfer verlangt, und die
große Zahl unserer Verwundeten ist ein
lebendiges Zeugniß für di, Tapferkeit
unserer Freiheitskämpfer. Wie sieht es
aber im Süden aus ? In seinen veröde
ten Städten ziehen keine blumenye
schmückten Veteran,» ein, begrüßt von
meiner zahlreichen Masse Volkes. Di,
i Rebelltnregierung muß nicht nur ihr,
Soldaten im Felde halten, sondern sie
preßt das ganze männliche Geschlecht un
' ter die Waffen. In den Städten liegen
jalle Geschäfte, di, nicht für di. Arm,,
nothwendig sind, darnieder; die Läden
sind geschlossen und das Gras wächst auf
den Straßen. Auf dem Lande laufen die
Sklaven fort und da, wo si, noch sind,
? lungern sie arbeitslos h,rum, und ihre
) Herrinnen, deren Männer im Krieg« sind,
vermögen nicht, si, in Ordnung zu halt,n.
Die Häfen deS Südens sind verödet und
versandet; schon fehlen die Arbeitskräfte,
um die nächste Ernte zu pflanzen, und
die Hungersnoth starrt dem Volke deS
Südens entgegen.
Das ist der Unterschied zwischen Sü
den und Norden; zwischen den Folgen
der Freiheit und der Sklaverei; die« ist
der gerechte Lohn der Kämpfer jür Ver
nichtung und derer für Ausbreitung und
Verewigung der Sklaverei. „Hochmuth
kommt vor dem Falle," sagt das Volk,
und der Süden hat praktische Gelegen
heit. diesen Ersahrungösatz zu beherzigen.
Wohl mögen wir ein menschliches Rühren
fühlen über die Leiden und die Noth so
vieler Unschuldigen in dem Süden, allein
unser Mitleiden kann ihnen nichts helfen,
denn deS Geschick der Weltgeschichte
schreitet unerbittlich vorwärts, das Alte
stürzt, und erst nach längerer Zeit wird
aus den Ruinen ein neues Lebendem wie
dergeborenes Volk erblühen.—(West P.)
Abänderung der Staat« . Constitution.
Die Abänderung der Constitution von
Pennsylvanien, welche voriges Jahr in
der Gesetzgebung vorgeschlagen wurde, u.
die den Soldaten im Felde das Stimm
recht ertheilt, ist vor einigen Tagen von
der jetzigen Gesetzgebung passirt und an
genommen worden. Auch ist eine Akte
passirt worden, welche die Abhaltung ei
ner besonderen Wahl anordnet, wobei das
Volk zu entscheiden hat, ob diese Abän
derung vorgenommen werden soll oder
nicht.
Der erste Abschnitt dieser letzteren Ak
te schreibt vor, daß der Gouvernör auf
den zweite» Dienstag im August, IBK4,
eine Wahl anberaumen soll, wobei das
Volk über die Annahme oder Nichtannah
me von drei vorgeschlagenen Abänderun
gen der Constitution abstimmen soll, näm
lich
Erstens: Soldaten das Stimmen zu
erlauben ; zweitens: Daß die Gesetzge
bung sich nicht in Sachen einlasse, über
welche die Gerichte Befugniß haben;
orittenS : Daß keine Bill vor der Gesetz
gebung mehr als einen Gegenstand in sich
fasse. Diese drei Abänderungen sollen
so auf den TicketS stehen, daß sie einzeln
gestimmt werden können.
Der zweite Abschnitt schreibt vor, daß
di, Wahl wie andere Wahlen gehalten
werden soll.
Der dritte Abschnitt, daß eine Board
von Stimmenzjhlern sich versammeln u.
das Resultat bekannt machen soll.
Der vierte Abschnitt, daß Scheriffs und
CommissionerS bei der Wahl ihre ge
wöhnlichen Pflichte» ausüben sollen.
Gewaltthat von Copperheads in Illi
nois.
St.L o u i«, 29. März. Nach einer
Tpezial-Depesche an den „Demokrat"
auS Charleston in Coles Caunty, kamen
in jenem Ort CopperheadS mit verHeim'
lichten Waffen und besuchten die Gerichts
sitzung. In der Court House Uard such
ten sie Handel mit den dort aufgestellten
und einmalig,meines Handge-
Iprang von der Platformder Richter her
ab und feuerte nach Unionisten. Major
Vor?, Arzt deS 54 Regiments, war eines
der ersten Opfer.
Da die Unionisten im Court House, die
schwächeren an der Zahl waren, so lie
fen sie in die Häuser und Kaufläden, um
Waffen zu holen.
Aus den Fenstern würd, auf sie gefeu
ert und ll) bis l 2 wurden verwundet.—
Col. Mittchell vom 54. Regiment wurde
schwer verwundet. Oliver SaleS wurde
getödtet; JameS Goodrich, Wm. Hartt,
T. L. Jessers und mehrere Soldaten d,s
54. RkgimentS wurden schwer verwun
oet.
DaS 54. Regilnent kam Nachmittags
an und stellte sich auf dem Marktplätze
auf. Nelson Wells, der Mann, d,r d,n
ersten Schuß gethan wurde alsbald ge
tödtet. John Cooper, ein Gefang,n,r,
wurde erschosskn als er zu entfliehen ver
suchte.
Col. Brooks verfolgt, di, Copperhead-
Band, etwa 7 Meilen weit.
Capt. Williams hat einige zwanzig
hervorragende Secessionisten, di, in die
Sach, verwickelt war,n, im Court Hous,
im Gewahrsam. Col. Mitchell hielt mit
dem Richter Constable ein, Berathung
zur Verhütung weiterer Ausbrüche.
Später.
C h i c ag o. ZU. März. Eine Dcpe
sche, datirt Mattoon 2V. März, sagt:
Weitere 4(X» Mann deS 54. Jll Re
gimentS verlassen in dieser Nacht Charle
ston, um die Rebellen anzngreif.n, die
wie man sagt. 3<X»Mann stark i nter dem
Befehle des Scheriffs Jobn O Har sich
iju GalladayS Mühle, IN Meilen östlich
ivon Charleston, verschanzt haben..
Ein Theil des 54 Regiments steht zu
! Mattoon, welchen Platz die Rebellen in
den CauntieS Schelby und Moultrie be
!droben.
2 Compagnien deS Invaliden - Corps,
> welch, sich auf dem Wege nach Spring
! field befanden, sind in Charleston ange
> halten und für d,n Garnisonödienst in
Anspruch genommen worden.
An allen Wegen stehen PlcketS.
Mattoon ist ein Fleck,ninCol,S Caunty
im Staat, Illinois.
S p r i n g fi , l d, 31. März.
Colonel BateS, Assist-Profoßmai schall
ging letzte Nacht nach Charleston, ColeS
ab, und telegraphirt, heute für
,daö 4l.R,giment. L,tzt,reö ging heul,
Nachmittag ab. G,neral H,intzclman
kbenfallS ersucht worden, von Jndia.
, napoliö Truppen zu senden. Man schließt
daraus, daß der Aufruhr einen bedenkli
chen Charakter angenommen hat.
Mato o n, Jll-, Ztt März. Auf die
Nachricht über den Aufruhr in Charle
ston, marschirten 25tt Mann vom 54. Jll.
Regiment dahin und arretirten 3g der!
fliehenden Tumultuanten.
Die Copperheads in der Umgegend ver
sammelten sich sofort, um die Gefangenen
zu befreien, und sollen UM, istm>
Mann stark im Anmarsch gegen
Platz sein.
Nach authentischen Nachrichte« baben
sie sich bei Copaions Millö, w Meilen j
von hier, verschinzt. !
(!lu« dem Skipxacküill« Reuirollft.)
Frage und Antworten.
Folgende interessant« Unterhaltung
und Belehrung wünscht Frennd S,n,x
von O. H. seinen, oder Ihren geneigten !
Lesern des respektiven Neutralist gefäl
ligst mitzutheilen, auf eine Frage näm
lich :
Zu welcher Absicht wurde früher unsere
allgemeine „Vereinigten Staaten
Constitution" verfaßt und pro
mirt?
Antwort.
1) Um ein, mehr vollkommenere Ber
einigung (Union) zu formiren;
2) Um Gerechtigkeit zu bestätigen ;
3) Um die heimatliche Beruhigung zu
sichern;
4) Um gem,inschaftlich, V,rtheidig«mg
vorzubereiten;
5) Um di, allgkmeine Wohlfahrt zu
befördern ;
6) Um die Glückseligkeit billiger Frei
heit zu sichern für die Nachkommen
schaft auf immer.
Dies, edeln Sätze bezeugen den Haupt-
Inhalt deS denkwürdigen hohen Landes-
GesetzeS, genannt die „Constitution,"
welche bei der großen allgemeinen Con
vention zu Philadelphia im Jahre 1787
im Monat Mai in Gegenwart erwählter
Abg,ordn,t,n auS allen damalig?» Staa
ten abgefaßt worden, ellwo General
Wa schington zum Vorsitzer gewählt wur
de. Bei dieser wichtigen Conference be
fand sich auch der staatsklug, Dr. Benja.
min Franklin, und manche andere dei
auSgezeignetsten patriotischen Männer je
ner Zeit. Nach der Richtschnur besagten
Gesetzes wurde General Waschington vom
Volk zum Präsidenten fürs erste und wie
auch nachgehends zum zweiten Mai dazu
erwählt, obschon auch er während seiner
RegierungS - Verwaltung die bitterste»
Heinde hatte, denn das Pöbelvolk von
Aemterjägern verbrannte öffentlich sein
Bildniß in den nördlich,,, Freiheiten zn
Philadelphia, wie der Staats - Sekretär
T. P. unS damals berichtete, welches ich
mich noch richtig zu erinnern weiß, als ein
alter C orrespondent.
U a'l I.
Am Die.istag Morgen, sagt der „Libe
rale Beobachter" vom 29. März, als die
Stätsch - Kutsche für Bernville bis über
die Eisenbahn-Brücke, in der Kissinger
straße, Reading, gekommen war, ließ ein?
der Passagiere (es waren nur drei Frau
enzimmer in der Stätsch,) einen Karpet
sack aus dem Wagen fallen, und ersuchte
den Treiber, anzuhalten, um denselben
wieder zu bekommen. Er hielt die Pfer
de an, sprang von seinem Sitze und ging
zurück, um den verlorenen Artikel zu ho<!
len. als die Pferde anfingen fortzugehen,
erst langsam, aber bald darauf m vollem
Gallopp. Die Dame welche den Karpet
sack verloren hatte, sprang heraus, ehe
die Pferde weit gekommen waren, und
war so unglücklich ein Bein und einen
Arm zu brechen, wahrend die beiden an
dern in der Stätsch blieben, bis an Kis
singer'S Brücke, wo die Pferde, um eine
cke rannten. Die Kutsche würd, total
z,rtrümmert, die b,id,n Damen aber nur
leicht beschädigt, so daß sie ihre Reis,
fortfetzen konnten, sobald ein and,res
Fahrzeug dazu bereit war. Hr. Barto,
der Eigenthümer der Stätsch, ließ die ver
unglückte Dame sogleich nach ihrer Hei
math bringen. Man glaubt, daß die
Pferde, welche noch niezuvor einen Ver
such zum Durchgehen gemacht hatten,
diesmal durch die Kälte dazu veranlaßt
wurde. Sie wurden später etwa L Mei
len von der Stelle wo sie zuerst abgegan
gen waren, im Walde gefunden, sehr ver
schunden und mit zerrissenem Geschirr.—
Der Treiber ist als ein nüchterner, vorsich
tiger und gefälliger Mann bekannt und
ihm wird keine Schuld an dein Unfälle
zugeschrieben.
Groger L>randstiftungsplan der Xedel
len.
„Philadelphia, New ylork und alle an
dern nördlichen Hauptstädte müssen in
Asche gelegt werden," meint der Rebellen»
Moniteur, der „Richmond Whig."—
„Wir haben zwar keine Kanonen, welche
so weit tragen, um die Stadt mit griech
ischem Feuer zu beschießen zc., aber wir
haben Geld. Eine Million Thaler wür
de hinreichen, alle nördlichen Hauptstädte
in Schutthaufen z» verwandeln, und die
Leute, die daö ausführen könnten, sind zu
Hunderten in den Straßen jener Sttidte
nt finden (wahrscheinlich Seymom'S
Freunde!) Wenn man es nicht für sichei
hält, diese zu benutzen, so gibt es in Cana
da waghalsige Männer genug, von Mor- j
und andern Guerilla-Commandoi,
welche au« den Nankee-Gefängnissen ent
ivischt sind und froh über eine Gelegen
heit sein würden. EtwaS zu thun, was
in ganz Äankeethum ein Angst- und Ent
' sctzensgeheul hervorrufen würde."
Tod d>a Rönigs von " !
Unter den neuesten Nachrichten von Eu '
ropa ist auch die von dem Ableben des j
Königs Maximilian von Baiern. Er!
starb am Ittten März um I lj Uhr Bor- j
mittags, an der aeuten Rose aiif derlin-
ken Brust. Am Nachmittag desselben Ta
geö bestieg fein ältester geboren!
am 25. August 1845, den Thron seines!
verstorbenen Baters, unter dem Name»
Ludwig 11. Er berief sofort einen Mi-!
nisterrath und leistete den Eid auf die
Verfassung. Der neue König von Bai>
ern ist ,in Enkel oder Groß - Sohn deS!
noch lebenden alten Könige-Ludwig und!
nach obiger Angabe erst im IL. LebenS
jahr«. >
Mord im Theater.
Am vorigen Samstag Abend gegen i)
Uhr entstand während der Vorstellung!
im Continental Theater in Walnut St-,!
i Philadelphia, eine ungeheure Aufregung.
Aus einer d,r Seit,nlog,n hört, man den
Knall,in,s Revolvers und zugleich v,r-
br,it,t, sich die Kunde, daß ein Mädchen
erschossen wurde. Die Folge davon
war, daß der Vorhang fallen und da«!
'Theater geräumt werden mnßte. Sie
wurde von ihrem Freier, Namens William !
>H. Mitchell, niedergeschoss«» aus welcher!
Ursache ist nicht bekannt.
Di» Dummheit stirbt nicht aus
Ein farbiger Wahrsager, Kräuter- und
Urin-Doctor und eine Art „HanS in al« '
len Gassen" NamenS Nathan Williams, >
der schon öfters mit der Polizei Bekannt- «
schaft gemacht, wurde letzte Woche in
Philadelphia auf die Anklage committirt, «
daß er zwei farbige Weiber auf folgende
Weise um HSV beschwindelt habe. Die
Klägerinnen heißen Elisabeth Wilson >
und Sarah Willis, und wohnen in Neu-
Jerfey. Ihre beiden Ehemänner hatten
sich anwerben laßen und da die Krauen
Verlangen trugen, ihre Gatten vor de
ren Abmarsch zu Hause noch einmal zu
umärmeln, so wandten sie sich an den obi>
gen Hexenmeister, daß er den Männern
Urlaub verschaffe. Zuerst liest jener sich
5» Thaler zahlen. Dann sagte er den
Frauen, daß sie ruhig nach Hause «zehen
und am Sonntag ein schönes MittagSes
sen Herrichten möchten, zu weicher Zeit
alsdann die beiden Galten eintreffen
würden. Der Sonntag kam, allein daö
Regiment war bereits längst sortmar
schirt und ebenso die beiden heißgeliebten
Gatten. Die Enttäuschung machte na
türlich die Krauen bös und deshalb ent
stand obige Klage.
lLin bedeutender Setrug entdeckt.
S t. L o u i S, 26. März. Ein gewis
ser ThoS. Smith kaufte letzte Woche un
weit Sedalia 19S Maulthiere von Wolf
u. Pike zu §l3B per Stück und bezahlt,
vafür mit falschen Hltw-Schatzamt-No
ten. Smith verkaufte später die Maul,
chiere an William Jones zu ZNS per
Stück in St. LouiS. Wolf und Pike,
welche erfahren hatten, daß das ihnen ge
zahlte Geld falsch war, kamen am Sam
stag (26. März) hierher und machten bei
den Behörden die Anzeige, welche die
Verhaftung von William Jones als Mit
schuldigen verordneten und vorläufig die
Maulthiere in Beschlag nahmen, bis die
Sache gerichtlich entschieden ist. Der
Betrag der an Wolf u. Pike bezahlten
falschen Noten belief sich auf A27.VW.
Tie Patentoffice in IVaschington.
AuS dem Berichte, welchen der Patent
commissär vorgestern dem Kongreß erstat
tete, geht hervor, daß trotz des Krieges
Sie Geschäfte der Patentofsice ausgedehn
ter waren denn je, die Jahre 1859 und
1860 ausgenommen. Es liefen im letz,
ten Geschäftsjahre 6054 Applikationen
um Patente ein und 4170 wurden bewil
ligt. Ferner wurden 787 ~Caveats"
eingetragen, und die Zeit von 48 Paten
ten wurde verlängert. Von denen, wel
che Patente erhielten, waren 58 Englän
der, 37 Franzosen, 27 gehörten anderer
Nationen an, alle anderen waren Ameri
kaner, worunter natürlich auch Deutsch
amerikaner.
Traurige Verhältnisse.
In die hiesige VersorgungS - Anstalt
für verlassene Kinder sagt die Philadel
phia Kr. Presse vom letzten Donnerstage,
wurden gestern zwei Geschwister, ein
Knave und ein Mädchen von ungefähr
5—6 Jahren aufgenommen. Diese Kin>
lebt, welches wiederum ein Beispiel der
traurigen Kolgen der Rebellion darbie
tet. Die Kinder wohnten früher in R ch
' mond, Va., bei ihrem Großvater, einem
reichen Manne und Besitzer einer Fabrik.
Vor acht Monaten war die Mutter ge
nöthigt, mit ihren Kindern die Rebellen.
Hauptstadt zu verlassen und nach dem
Norden zu ziehen. Der Großvater ver
nichte ihnen;» folgen, ward aber von den
Gebellen festgehalten und mußte seine
Fabrik den dortigen Behörden überlassen.
Inzwischen schwanden die Geldmittel der
Mutter dahin, Noth und Sorgen war»
fen sie auf's Krankenlager und jetzt liegt
sie im Pennsylvania Hospital in Folge
von Auszehrung auf dem Sterbebette.—
Die Kinder wurden einstweilen vor der
äußersten Noth bewahrt und gestern nach
dem obengenannten Institut gesandt.
Unglück. Ein Mann von Berks
Eaunty, NamenS Samuel Wetzel, fiel
Ipät am vorletzten Donnerstag Abend
durch das Tresselwerk am Easton Lech/i
Thal Bahnhof, eine Höh, von 15 bis 20
Fuß, und erlitt einen Arm- und Bein
bruch. Da er sich nicht zu helfen wußte
und sein Geschrei Quch nicht gehört wur
de, so mußte Wetzel die ganze Nacht im
Freien zubringen. Am andern Morgen
wurde er in eine nahe Wohnung gebracht
und Dr. I. I. Detweiler herbeigerufen,
unter dessen Behandlung er jetzt auf dem
Wege der Besserung ist.
Der Lecha Thal Bahnhof ist eine ge
fährliche Stelle, hiuptsächlich für Frem
!de, welche dessen Lage nicht kennen. Es
sind schon unterschiedliche Unglücksfälle
daselbst vorgekommen, weshalb es höch
lich an der Zeit ist, daß die Bahnbehörden
Maßregeln treffen, um solches zu verhü
ten.—(Corsp.
Keue r.—Am 24 März, Nachmit'
i taqs, brach in einem Hause in der Dock
! Straße in Easton Feuer a»S, und ehe
l daßelbe gelöscht werden konnte, wurden 4
zum größten Theile einge-j
«äschert. Daö Feuer entstand durch ein
i Ofenrohr, welches zerbrochen war und sich j
jzu nahe dem befand. Die Häu
! ser gehörten Hrn. Stephen Deschler und
waren versichert; aber die Bewohner der
! selben verloren fast all ihren Hausralh.
Abmarsch des New Jersey Husaren
Regiments.
Tren t o n, 2V. März. Der Gou
vernör hielt heule früh Revue über daö
3. New Jersey Cavallerie Regiment, wor
auf dasselbe über den Delaware Fluß
weiter beordert wurde. Heute Abend wer
den sie in Bristol übernachten, am Mitt- !
woch nach Kensington marschiren und am l
Donnerstag durch Philadelphia kommen, i
Das Regiment ist 1200 Mann stark und >
der schönste Truppenkörper, der noch von
New Jersey gesendet wurde.
Feuer zu Liberty, A>'. ,
Ci nc in»a t i, 31. März. In Li- !
berly, Kentucky, ist der ganze Geschäfts- >
theil der Stadt niedergebrannt; 18 Fa- i
Milien wurden obdachlos.-Verlust 150- >
00V,
Obst-Erndt« Aussicht,» in <pbio.
Herr B. Bateham ein wohlbekannter
Acker- und Gartenbauer dieses Staates,
hat die Obstbäume in der Umgegend von
Eolumbus untersucht und berichtet:
Die Apfelbäume sind bedeutend verletzt,
es sind jedoch Aussichten auf eine Durch
schnitts-Erndte vorhanden.
Die Pfirsichbäume sehen sehr schlimm
aus, man glaubt jedoch, daS sie noch ge
nesen werden.
Die süßen Kirschen haben bedeutend
und die herben weniger gelitten.
Kür Birnen und Pflaumen sind schlechte
Aussichten.
Weintrauben sehr wenig »der gar nicht
beschädigt.
Johannisbeeren, Stachelbeeren und
Erdbeeren stellenweise verletzt.
Angst und Noth vertreiben sehr viele
Familien auS dem Süden. Mit jedem
Tag, vermehrt sich die Zahl der in Cin
cinnati ankommenden Familien von Mis
sissippi, Tennessee und Alabama. »
Schlechte tLrndt, Aussichten in
ssuri.
Bon St. Charles Launty schreibt der
dortige „Demokrat" wie folgt:
Fast au» allen Gegenden unserei
EauntyS läuft betrübende Nachricht ein.
daß wir dieses Jahr eine Mißerndte haben
werden. Die starke Kälte im Januar
hatte viele der jungen Pflanzen getödtet,
und was nicht durch die Kälte zerstört
wurde, daS verwelkte in Folge der anhal
tenden Trockenheit der letzten Witterung.
Die empfindlichen Nachtfröste in diesem
Monate haben nun auch die letzte Hoff
nung unserer Bauern vernichtet, da selbst
die Weizenfelder in einer mehr geschützten
Lage nicht davon verschont blieben ; ganz
ausnahmsweise sieht man hin und wieder
Weizen, der wenigstens noch em, halbt
Erndte verspricht.
Sommerweizen zum Nachsäen ist hie»
gar nicht zu bekommen und die Bauern
sind wirklich in Verlegenheit, waS sie be
ginnen sollen. Obst gibtS keines ode«
nur sehr wenig, der W.izen ist auSgefro
ren oder ausgetrocknet, selbst mit der
Gersten,rndte sieht es schlimm aus,—vor
wa« soll denn der Bauer dieses Jahr ei>
nen Verdienst erübrigen?
Wenn wir ihm rathen dürfen, so sagei
wir pflanzt desto mehr Gewüse. Setz!
dreimal so viel Kartoffeln als wie früher
ebenso Zwiebeln und Bohnen. DjeSsinl
drei Marktartikel, die jedenfalls ihren gu
tenPreiö bringen werde». Nicht allein daj
sie mehr von unserer Hausfrauen ver
langt werden, sondern die Regierung muj
diese Artikel zum Unterhalt unserer Ar
meen haben.
Neueres aus Europa
Frankfurt, a. Main, 12. März
In der heutigen Bundessitzung hat Bai
ern den Antrag auf Anerkennung de
Erbprinzen von Augustenburg eingehän
digt. Oesterreich und Preußen verlang
ten die Aussetzung der Abstimmung, zu
Borlage eines eingehenden Gutachten de>
Ausschusses, und kündigten eine demnächj
,u V,grü»duna ihrrr Anslch
ten an. Baiern sah sich durch diese Er
klärung veranlaßt, vorerst «icht auf de
beantrachten achttägigen Frist zur Ab
> stimmung zu bestehen, und eö blieb di
geschäftliche Behandlung deS Antrage!
vorbehalten.
Berlin, 12. März. AuS Veile II
! März wird gemeldet: In Folg, wieder
Holter Angriffe von Civilisten auf di
österreichischen Soldaten befahl F. L. v
' Gablenz den Bewohnern von Veile bin
nen 24 Stunden persönlich Mu»itio>
und Waffen abzuliefern.
> Fünf dänische Oampfer, darunter ei
ner mit 40 Kanonen, kreuzen vor Stral
fund, wo die preußisch, Flotille noch vor
Eis eingeschlossen liegt.
K o p , n h a g , n, 12. März. Eine
' amtlichen Mittheilung zufolge sind di
Oesterreicher gestern Abend in Aarhun
eingerückt und hat in Sundewitt heut,
Zonntag, ,in klkinkS Treff,n stattgtfun
den.
Hamb » r g, 14. März. Die Ham
burger Nachrichten bringen eine Corre
lpondenz aus Veile, worin gemeldet wird
daß am Donneistag und Freitag wcgei
Mordanfalls auf daS Militär vier Cioi
listen hingerichtet wurden. Laut der Ver
lustliste deS sechsten österreichischen Ar
meecorpö beträgt der Gesammtverlust be
dem letzten Gefechte 10» Mann an Tod
ten und Verwundeten.
England.
Schef 112 i, ld. Kurz vor Mitter
nacht am Freitag, den 11. März, würd
der Damm des Haupt - Reservoirs de
Schefsield Wasserleitung durch den D> uci
des stark angeschwollenen Lorley-Bache,
zersprengt, und di, in dem beinahe einer
Slächenraum von Ilw Acker bedeckende,
Reservoir enthaltene Wassermasse, mehi
als eine Million Kubikfuß, stürzte in dai
Don-Thal und riß mehrere Meilen weil
Häuser, Bäume und Gegenstände jedei
Art mit sich fort, die zum Theil bis in
die Straßen der 6 Meilen weit entfernten
! Stadt Schefsield geschwemmt wurden.—
j Viele Menschen wurden zum Theil im
i schlafe mit fortgerissen, zerschmettert
oder ertranken. Der an Eigenthum an
gerichtete Schaden wird zu mindestens ei
ner halben Million Pfd. Sterling (82,-
50,000) berechnet; die Kelder wurden
auf ein, Strecke von 12 bis 14 Meilen
zerstört.
Der zersprengte Damm war ZooVard»
lang, durchschnittlich t,5 Fuß hoch und 40
Fuß dick.
Der „Cork Herald" sagt : Im Gan
zen seien 285 Personen verunglückt, bis
jetzt aber nur 17 Leichnahme aufgefun
den. G,g,n 50 steckten noch unt,r dem
aufgeschwemmten Schlamm und könnten
erst nach mehreren Tagen wiedererlangt
werden.
Von Washington.
Wasch i n gton, 2Ssten März
Gouvernor Bramlette und Er . Senator
Diron werden heute Nachmittag wieder
nach Kentucky abreisen, nachdem sie sich
mit dem Präsidenten und Kriegssekretär
über die nächst, Ziehung im Slaat ver
ständigt hatten.
Alte Tettingen für die westliche
Ausstellung.
Der St. LouiS R, publica» meldet von
einer seltenen Antiquität, die für die west
liche Fair g,sch,nkt word,n s,i, nämlich
ein Ex,mplar der „Boston Evening
Post" vom 3. Mär; 1763, in dem der
Abschluß des Feindes von Paris (Huberts
burg) angekündigt wird, welcher bekannt
lich den siebenjährigen Krieg beendigte.
In diesem Blättchen, das etwa siebe»
bei nenn Zoll groß ist, sind verschiedene
durchgebrannte Sklaven zum Einfängen
und andere, frisch importirte, zum Ver
kaufen ang,z,igt. Dies z,igt. was die
Bevölkerung von Boston vor 100 Jahren
dachte.
Dazu bemerkt die „West Post
Wir haben ein anderes, deutsches Ex
emplar im Besitz, daß gerade ein Jahr äl
ter ist, als daö oben erwähnte, nämlich der
„Wöchentliche Philadelphische Staats»
bHe" vom Bten März 1762- Unter
dem Titel, steht folgende Bitte:
„Um di, Rkkommandation guter Kund»
levte wird freundlichst gebeten ; und daß
Jeder eö dem andern sagen woll,." DaS
Blatt ist doppelt, etwa zwölf Zoll bei
sieben groß und der Druck sehr deutlich,
obgleich das Papier aussieht, alö ob eS
mit Kaffee übergössen wäre.
Auf der ersten Seite steht eine „unter
thäniger AufwartungSschrift deS Unter-
ParlamentS an den König, übergeben am
ISten November 1761."
Der Inhalt derselben ist eine Gratula
tion zur Verheirathung deß Königs und
> letzterer sowohl, wie die Königen bedan
ken sich außerordentlich huldreich.
Auf der zweiten Seite sind Nachrichten
" über di, Bewegungen der Armeen in
Preußen; eine Nachricht von Charleston,
S. C., daß die Cherokee's sich nicht une
b,n aufführ,n und di, Ansiedler wieder
zu ihren Plantagen zurückkehren. Auf
' der dritten und vierten Seite stehen An
" zeig,» von Kaufleuten und Landverkäu
fern. Die letzte Anzeige ist überschrie
' ben:
„Ein Weggelauffener"
„Vierzig Schilling zur Vergeltung."
, „Am litten Februar ist ein EndSbe
nannter zu Leacock in Lancaster Caunty
ein Irländischer gekauffter Knecht (Ser»
vant) weggelaufen, Hugh Mark Laughin
genannt."
! Di, weiße Sklaverei bestand also da
' mals noch in Pennsylvanien. Der Be
- sitzer des genannten Irischen war jedoch
? kein Deutscher, sondern ist „John Gib
- bon" unterschrieben.
Leitartikel enthält das Blatt keine.
Lin gute» Mittel weh» Pküür Weiber
zu heile«.
Man Nkhme ein halb Pfnnd ungewa
schene und ungesalzene Butter, drei Eß^
- löffel voll gutes frisches Baumöl, einen
K Löffel voll guten Rum, und das Weiße
- von drei frischen Eiern, rühre alle diese
- Dinge in einem Gefäß, kalt durcheinan
r d,r, so lange bis es zu einer Salbe wird,
z streiche diese Salbe auf ein leinen Tuch,
5 so groß daß eS über die ganze Brust rei
- ch,t, und l,ge eS d,S Tag,s dr,i bis vi,r
. Mal kalt auf. Wenn di, Geschwulst noch
r nicht zu w,it ist, so z,rth,il,t si, diese
. Salbe; wann si, sich aber in »tlichen Ta»
e gen nicht zertheilet, so halte man mit Auf
ß legung dieser Salbe nur immer an; sie
ziehet die Geschwulst auf, ohne große
. Schmerzen zu verursachen, und wenn di«
- Materie berauS ist, kann man mit eben
e di,s,r Salbe di? Brust wi,d,r zuh,ilen.
. Dieses Mittel würd, bereits oft ange»
, wandt und hat jedesmal geholfen.
r, Man muß aber wohl merken, daß man
guteS und frisches Baumöl, das schön
, helle und weißlicht aussieht, auswählet,
, denn alteS Baumöl bringt mehr Schaden
als Nutzen, und im Sommer muß man
die Salb, an einem kühlen Ort, verwah
r""'
e Mittel sur v.rbr-iinte «Glieder.
5 Ein Reisender, der deS Morgens vor
, ,in,m Feuer saß, war so unglücklich, daß
- ein ganzer Hafen voll kochend Wasser auf
seine Füße siel, und dieselben von den
- Knien an, bis auf di, Fußsohl,n schr,ck
> lich verbrühte. Er wußte in der Angst
, und Schmerzen nicht, waö er thun sollte;
> und da er in der Küche nichts bei. der
> Hand hatte, das er dagegen brauchen
- konnte, so nahm er ein Paar Handtücher,
- tauchte sie in kaltes Wasser, und wickelt,
> sie um seine Füße, ohne die Strümpfe
abzuziehen. Er spührte gleich etwas Lin
derung, aber nach etlichen Minuten kam
der Schmerz wieder. Er ta»chte daher
die Handtücher wieder in kalteS Wasser,
und wickelte si, um seine Beine, und di,-
' ses that er Vormittags 2 bis 3 Stunden
lang, und Nachmittags wieder.
Den folgenden Tag waren feine Bein,
so wohl, daß er seine Stiefel» anziehen
und seine Reise fortsetzen konnte.
Ein Ratbs . tksel.
Als einstens ein gewisser Pfarrer auf
einem sehr prächtigen Pferde daher ritte,
gab ihm ein Bürgermeister deswegen ei
jnen Verweis, und sagte: Unser HErr
war, nicht auf ,inem stolz,»
Pf,rdk, sondern auf einem Esel aeritten.
! Der Pfarrer entgegnete: Ich wollte ge»
n, einen Esel kaufen, und darauf reiten ;
aber seitdem man die Esel in den Rath
nimmt, sind sie gar rar zu bekommen.
«Line Frau und der singende S'udene.
Ein übel-bekleideter Student sang um
Weihnachten auf der Straße, diesen Ge
sang : Vom Himmel hoch, da komm ich
her, zc. Als er nun vor großer Kälte
kaum singen konnt,, schrie ihm ein Weib
zu: Mein Kind, warum bist du nicht
droben geblieben, es würde dich nicht so
frieren.
U>aa «in «Lhemann metlk ist.
Bei dem plötzlichen Zusammensturz»
des Markthause Sin ZaneSville. Ohio, im
Januar IBV3 würd, auch ,in Mann, Na«
mknS Jos,pH Johnston, getodt,t. Die
Frau verklagt, di, Stadt auf Schaden
ersatzund die Entscheidung deS Gerichts
von Mlißkingum Caunty erfolgt, vor ,i
-nig,n Tag,n. D!,S UNhen lautet, daß
di, Stadt Zanesville der Frau Johnston
einen Schaden-Ersatz von »3,15« zu zah
lt», hat.