Lechs Caunty Patnot. "llentaun. Pa., 2. Febru.n, IBl>4. 5."?! sAnduch. H"°u«g-ber und Sigcnlhi!m-r. Ale?. Miller, lSehiiifs-Editor. , Es ist hohe Zeit. Ja .wohl, ,S könnte, sollte und müßte zur Wohlfahrt unseres Landes beitragen, wenn »S der großen Volksmasse unseres Landes genau bekannt wäre, was die Hindernisse zu einem schleunigen Frieden sind; einem ehrbaren und dauernden Friede n—wir wollen keinen andern. Männer wie die Benjamin und Fernan do Woods, wie Stiles, Vallandigham, Bayard, Buchanan, Biddle, Bigler und Zeitungen wie das Norristaun Regi ster, Neu Bork D a y b o o k, ein Re bellenblatt in Chicago :c., von denen der hiesige Re p üblik a n e r und De m okrat häufig ihren Lesern Auszüge auftischen, versperren die Straße zum Frieden. ES ist Heuchelei, blinde Thor heit, vorzugeben ein Unionmann zu sein, oder für einen ehrbaren und dauernden Frieden, und gleichzeitig deren beste, ge> treueste Freunde und fähigste Vertheidi ger meuchelmörderisch anzugreifen, wie dieß von Seiten der Conservativ-Kupser schlangen auf President Lincoln geschieht. Der scharfsichtige Beobachter muß es deutlich wahrnehmen, daß Lincoln immer von seine» Feinden mit der größten Fu rie «»gefallen und begeifert wird, wenn er eine Maßregel vorbringt die der Re bellion am gefährlichsten ist. ES hat un-' glücklicherweise zu viele, die stockbliud und todt im Partheiwahnsinn versunken sind, und lieber das Land als ihre Par thei zu Grunde gehen sehen. Können sie nicht begreifen, daß, wenn die Union ge trennt wird, ihre Parthei ebensowohl fällt als wenn sie wieder hergestellt wird ? Mit der Trennung müßen alle kupfer ige Conservativen fallen; für die bessere Klasse derselben ist noch Hoffnung vor handen bei der Wiederherstellung. Es ist für Manche noch eine Gnadenbank zu finden. Je lebhafter der Krieg angetrie den, desto eher weeden wir Frieden bekom men. Die Buckschot Cirkclrittcr ans Verhör- Das Verhör von Philip Bergman von Hazelton, Carbon Caunty, auf die An klage in eine Verschwörung gegen die Ver. Staaten Regierung eingegangen zu sein, begann am lehren Dienstag zu Rea ding. Nach dem Zeugniß gehört Bergman zu der verschworenen geheimen Ritterschaft, bekannt als „Golden Cirkel." Sie hiel ten ihre Versammlungen am Hause von Conrad Horn, oberhalb Hazelton. Ed ward Winters war President und nahm den Mitgliedern den Eid ab. Die Glie der des Ordens wurden angewiesen und beeidigt „ die Constitution wie sie ist und die Union wie sie war" zu unterstützen ; einander zu helfen damit sie dem entgehen, und allen Anstrengungen, um Mannschaft für die Armee aufzubringen, entgegen zu wirken. Nach den Jnstruk tionen des Presidenten Winters sind Gen. Lee von der Rebellen-Armee und die Gen eräle McClellan und McDowell von de» Ver. Staaten Armee die Hauptführer dieser Organisation. Im Fall daß ein Mitglied in die Armee gezwungen wird, durch Drast, ist er angewiesen, wenn er auf Picket ist. auf folgende Art an den Feind überzugehen: Er gibt das Be grüßungszeichen dadurch, daß er seine Kappe dreimal übern Kopf hebt; wenn der Rebellpicket dies wahrnimmt, und ein Glied des Ordens ist, wird er daßelbe Zeichen von sich geben, wodann folgendes Gespräch stattfinden wird: Rebellpicket —„Halt." Unionpicket— „Ho." R. P. —~R. D." (Anfangs buchstabe von Richmond.) U. P.-„Ho." Der Rebellpicket wird dann sagen „Rich mond," welches die Ceremonien endet; und der Unionpicket wird hinüber treten, und entweder nach Richmond geführt und da gehalten werden bis der Krieg zu En de ist, oder auf Parole zurückgeschickt werden wird. Die geheime Art in den „Cirkel" zu kommen, ist mit drei Pochen an der Thü re. Die Wache wird dann das Paßwort Juan" empfangen, welches ihm den Einlaß sichert. Während er durch das Zimmer geht um seinen Sitz einzuneh men, macht er ein Zeichen, indem er ganz nnfach daS Ende des Zeigefingers und Daumen der rechten Hand Mammen preßt, und beide Arme in dem natürlichen Zustande hängen läßt. Bergman und drei Andere zu nner Zeit zu einem Hrn. Mumper, bei AudenriedS, und befahlen ihm die Minen nicht zu bearbeiten-daß die Regierung keine Kohlen mehr haben solle, bis der Draft abgethan und der Krieg beendet sei. Herr Mumper und Andere bezeug ten daß solches von ihnen verlangt worden se,.— Das Verhör schloß am letzten Mitt woch. aber das Courturlheil ist noch un bekannt. Hier sind die Schlechtigkeiten der Cir kelritter blosgestellt, durch Mitglieder deS Ordens selbst. Wenn sich nun noch ein ehrlicher Mann in Lecha Caunty finden sollte, der durch falsche Darstellun gen oder Ueberredunge» verleitet worden ist, dieser Verrätherbande beizutreten, so soll'e er derselben augenblicklich und zwar öffentlich entsagen, denn nur da durch kann er sich als ehrlicher Mann gel tend machen, und seinem Vaterland? ei nen gebührenden Dienst erweisen. snnvvv Mann Es wird derichtet, daß der President ei nen Draft für 500,000 Mann angeord net babe, nämlich 200.000 zu den bereits aufgerufenen 300,000 die 3 lahren die nen sollen, und welche am 10. März ge zogen werden sollen. Die Rebellen brin gen ihre Stärke in s Feld und werden im Frühsahr einen verzweifelten und zwar letzten Angriff machen, und wie man glaubt, beabsichtigt Jeff. Davis den Feldzug auf nördlichen Boden zu verle gen, und daher müssen wir, hinlänglich Mannschaft aufbringen um diesen Plan zurückzuweisen. Todte Rörper heimgebracht. Hr. Paul Balliet, der nach Key West, Florida, gereis t war, hat seine Mission erfüllt und ist am vorige» Donnerstag wieder in ser Heimath eingetroffen, und hat die todten Körper von folgenden Personen mitgebracht, die dort begraben lagen, und an die Betreffenden abgelie fert : A. S. Pamle, Lowell, Massachusetts. Charles Nolf, Catasauqua. Alexander Rothrock, Chambersburg. James Ritter, Allentaun. Edwin I. Scholl, do. Jesse Remmel, do. Apple, do. Wir sind ersucht worden anzuzei gen, daß die „Bereinigten Brüder Ge meinde" dieser Stadt, unter dem Vor stand des Ehrw. Hrn. Hi, lbisch, in ihrer Halle, nächste Thüre unterhalb dem „Allen Hause," am nächsten Samstag llbend eine verlängerte Versamm lung beginnen, welche für einen Zeitraum von 8 bis 14 Tagen fortgesetzt werden wird. Das Publikum ist eingeladen bei zuwohnen. tLinwanderung nach Lvesk. virginien. Der Gouverneur von West-Virginien /kipsiehlt in seiner Botschaft an die Ge setzgebung die Ernennung eines Staats- Geologen, damit eine Darstellung der na türlichen Hülfsquellen des Staates be nützt werden kann, um die freie Einwan deruug anzuziehen. Diese freie Einwanderung in den jun gen Staat wird und muß kommen. In West - Virginien sind für sie noch mehr schätze zu heben als im fernen Westen Deutscher Fleiß kann und wird aus dem bisher vernachlässigten Lande ein Eden schaffen. Wenn erst einmal der Krieg vorüber ist, Wirdes in unserer Gegend kaum eine bor theilhaftere Speculation geben, als die mit West-Virginien Ländereien. preise in Richmond. Fort Monroe, 30. Jan. Der Richmond ~Enquirer" enthält folgende Markprcisliste vom 23. Januar: Südliche Banknoten 182—326Prämi um, Gold 20 —21 Thaler für einen. Die Nachfrage nach Lebensmitteln gleicht einem Panic, alle Preise gehen in die Höhe. Mehl Kl 72 per Barrel. Korn TIO—KI9 per Büschel. Rüben 5—6 Thiler. Zwiebeln 30 Thaler. Kartoffel Kg—H 10 per Büschel. Zucker V4 —V 4.25 per Pfd. Salz 30 Cents per Pfd. Butter K 6 per Pfund. von Salt Lake City. Ein Herr aus Pennsylvanien, der kürz lich von Salt Lake City, der Mormonen stadt, zurückkam, sagt, er wäre vor seiner Rückkehr in dem neuerbauttn Theater gewesen. ES sei ungeheuer groß und könnten 2500 Personen bequem darin Platz finden. Esist aufdie kostspieligste Weise gebaut und steht keinem europäi schen an Pracht und Schönheit nach. — Die Bühne ist 80 Fuß tief und 75 Fuß breit. Der Gouverneur Brigham Voung hat eine eigene Familienloge, und unser Be richterstatter zählte an jenem Abend 90 Weiber und Kinder, die darin waren; Brigham selbst war in einer Nebenloge mit zweien seiner LieblingSweiber. von Maryland. Baltimore, 27. Jan. In der Maryland Gesetzgebung beantragte Hr. Jones am vorigen Freitage, Re gierung von Abraham Lincoln die herz liche Unterstützung der Assembly verdiene und erhalte, daß sie die Politik der Re gierung bezüglich der Kriegsführung, der Restauration der ausgetretenen Staaten und der Amneste-Proklamation als noth wendig, weife und praktisch billige und die Wieder Erwählung Lincoln's für den Wunsch einer großen Mehrheit des Volks von Maryland erkläre. vergiftet. Dieser Tage wurde die aus fünf Mit gliedern bestehende Familie eines Hrn. Bunce in Franklin, Pa., nach dem Ge nusse des Mittagsmahles unwohl, und eS zeigte sich, daß stattge ! Funden harte. Man hatte CostarS Rat !ten - Exterminator im Hause gebraucht, ui'd es scheint durch Zufall etwaS von !dem Gifte in das Faß gekommen zu sein, I worin die Leute ihr Rindfleisch eingesal ! zen hatten. Glücklicherweise wurden durch Anwendung geeigneter Mittel alle i wieder gerettet. Die Zinsen ver pennsylv. Staatsschuld. Harris bürg, 30. Jan. Mc- Grath, der Sraats - Schatzmeister, tele graphirt heute, daß die Girard Bank die Zinsen der Staatsschuld in Greenbacks i iind zwar zu §1.50 für jeden Thaler ! Nominalwert!) am Montage auszahlen wird. Der Gouverneur hat seine Ge nehmigung dazugegeben. Das Heimftättk.Gescft. Daß das Heimstätte - Gesetz von den ärmere» Klasse» unserer Bevölkerung, zu dexen Gunsten es erlassen worden, bereits trefflich benutzt wird, geht schon aus der Thatsache hervor, daß im letzten Jahre unter demselben im Staate Minneso t a allein 1«13,290 Acker Land von wirkli chen Ansiedlern beansprucht und ihnen ,u -> geschrieben wurden. Nachrichten über Jeff Davis. Von Waschington meldet man die An kunft des Leibeigenen von Jeff. Davis. Er ist ein intelligenter Neger, flüchtete sich a.is Richmond und kam vorige Woche in Waschington an, und eezählte Gen. Halleck waS er von seinem Meister Davis erfahren hat. Nach den Aussagen dieses ManneS soll Jeff. Davis sich offen für das Aufgeben von Virginien aussprechen, daS seine gu ten Dienste gethan um jahrelang die Verheerung der Reis- und Baumwolleu staaten abzuhalten, welche der Kern deS neuen Bundesstaats waren. Man habe unter allerlei Vorwände alle tüchtige Ne ger und Negerinnen an die Eisenbahn nach Lynchburg geschickt nnd südlich nach Georgien, das nach Davis Erklärung die nächste Operationsbasis abgeben werde. Aber Gen. Lee, dessen Haar inzwischen schneeweiß geworden sein soll, widersetzte sich mit Entschiedenheit dem Aufgeben von Virginien und erklärte, daß die Vir ginia Soldaten ihre Waffen niederlegen werden, wenn ihr Staat der Gewalt der DankeeS überliefert werde. Der Neger (Jim ist sein Name) will gehört haben, daß Hr. Davis bei Tisch gefragt wo sich denn eigentlich Alexander Stephens, der Vicepräsident deS Südbuuds aufhalte, der nicht bei der letzten Sitzung deS Congresseö zugegen und der seit einem Jahr nicht in Davi's Office oder Haus war. Davis habe ge antwortet, er habe gehört, Stephens sei nach Europa, er habe es jedoch nicht für der Mühe werth gehalten darnach zu fragen, waS aus ihm geworden sei. I i m begleitete Jeff. Davis auf seiner letzten Reise durch den Südbund und be schreibt folgende Scene, die sich auf dem Lookout Mountain ereignet haben soll. - Als Davis eineS TagS von dem Gipfel hes hohen Bergs, von welchem man eine weite Fernsicht in 4 Staaten hat, hinab sah, erblickte er PankeeS zu seinen Füs sen, die emsig wie Bieber an ihren Schan zen arbeiteten. „Ich habe sie jetzt, sagte er, grad in der Fall, die ich für sie aus stellte." Worauf Gen. Pemberton, der zu Pferd neben ihm hielt, antwortete: Davis, Sie sind Oberfeldherr und Sie sind hier. Sie glauben, der Feind ist in einer Falle und kann durch einen energischen Angriff gefangen werden.— Ich bin getadelt worden, daß ich keinen allgemeinen Angriff auf den Feind be fahl, als er mich rings um Vicksburg mit seinen Schanzen einschloß. Beordern Sie setzt einen Angriff auf jene Truppen dort unten und ich setze mein Leben zum Pfan de, daß nicht EinMann von der An griffs-Colonne über jenes Thal zurück kommen wird, außer als Gefangener." Die Gesundheit von Jeff. Davis soll immer mehr abnehmen ; er kann sein ein zig Auge, das gesund ist, nicht bei Licht gebrauchen. Nach 7 Uhr, sagt Jim, stre cke er sich auf den Fußteppich hin vor dem Kaminfeuer und es sei förmlich ge fährlich sich ihm zu nähern. Sein von Natur jähzorniges Temperament sei durch sein Mißgeschick noch mehr aufge regt, und zuweilen schleudre erTische und Stühle umher. Als sich kürzlich ein Pi stol in seinem Zimmer durch Zufall ent laden habe, das er gerade geladen, sei die ganze Familie herbeigeeilt, in der Ueber zeugung, daß er sich umgebracht habe, was sie schon lange erwartete». Ueber die Noth in Richmond erfahren wir, daß ein Pfund frisches Rindfleisch 4 Thaler, und ein Quart Austern 25 Thaler kosten. Man sagt, alsMead e kürzlich vorrückte, habe L e e nur 30.Ü00 -zerlumpte und hungrige Soldaten ge habt, und Davis habe alle Clerks ?c. ab geschickt, um alle Straßen, die nach Rich mond führen, zu versperren, mit Aus nahme des einzigen Weges, auf welchem Lee seinen Rückzug bewerkstelligen soll te. Lee habe sagen laßen, daß er Alles thue, um Meade zurückzuhalten, daß er Das aber nicht lange durchsetzen könne. Beauregard soll seine schwarzen Ge fangenen nur ganz nothdürftig nähren ; zwei Drittheile von Charleston soll in Ruineu und unbewohnbar sein. Von Bewaffnung der Neger im Süden sei kei-1 ne Rede. Mr. Davis Privatleben soll keineswegs glänzend sein. Durch sein Dach strömt der Regen, im Keller liegt kein Wein und nur etwas Brandy, der ihm von Block adebrechern von Wilmington geschickt sei; seine 2 Pferde erhielten jedes 2 Quart! Korn täglich, wobei sie immer magerer würden. Mr. Davis habe ihm (Jim) erzählt, daß die Vankees alles Volk auf seiner Pflanzung in Mississippi getodtet und zerstückelt hätten, die man alle auf einem Hausen in einem Loch gefunden.— Jim habe Das geglaubt, bis ihm feine Mitsklaven, die lesen konnten, erklärten, daß es eine Lüge sei —worauf er beschlos sen habe, durchzugehen. Sein Weib be gleitete ihnes war die letzte Sklavin, welche Jeff. Davis besaltz. tLntsestliche Gegebenheit. Von East Sandwich. Kent Cauntn, Illinois, berichtet das „Windsor Record' eine entsetzliche Katastrophe, der zufolge sechs Personen elend u», ihr Leben gekom men sind. In einer schlechten Blockhütte wohnte eine Negerwittwe mit fünf Kin dern,von denen das älteste erst 9 Jahralt war. Die Leute litten an allem Man gel nnd lebten hauptsächlich von den Un terstützungen i hrer Nachbarn. Vor eini ger Zeit wurde die Mutter blatternkrank und erblindete. Die Nachbarn, als sie dies vernahmen, brachen jeden Verkehr mit der Blockhütte ab und überließen die blinde Frau und ihre kleinen Kinder dem lieben Gott und dem Schicksal. Um daS Maß des Unglücks voll zu machen, gerieth am NeujahrStage die Blockhütte in Brand und die Nachbarn,obschon sie das' Feuer sahen, konnten ihre Abneigung ge gen die Blattern auch dann noch nicht überwinden und sahen ruhig zu, wie die unglücklichen Geschöpfe mit sanimt der Hütte verbrannten. Das älteste Mäd chen allein entging dem Feuertode und eil te zu einem Nachbarhause um Hülfe. Es erreichte das Haus jedoch nicht; in der ! entsetzliche» Kälte fiel es zu Boden und ! erfror. Als die Leute die Leiche fanden, > i war sie ganz nackt. Genera! Gant über die Copperheads. Gen. Gant von Arkansas macht den Bibelspruch wahr, daß über einen Sün der, der Buße thut, mehr Freude sein wird, als über neun und neunzig Gerech te. Gän t, der früher ein Sklaven halter und durchdringender Secessionist war, und sogar mit den Waffen für die Rebellion kämpfte, ist, nachdem er fein Unrecht eingesehen, ein so entschiedener Unionist geworden, daß es eine Freude ist, und daß sich viele, die immer loyal ge wesen zu sein behaupten, sich an ihm ein Exempel nehmen könnten. Man höre, wie er neulich, als er im Saale des Repräsentanten - Hauses zu Harrisburg eine Rede hielt, die Copper heads durch die Hechel zog. So etwas zu hören zu bekommen, hatten sie von ei nem früheren Gesinnungsgenossen gewiß nicht erwartet. „ Wir in dem Suden," sagte Gant bei dieser Gelegenheit, „und Ihr Cop perheads meinten, Lincoln sei ein Hum bug ; aber hat nicht der alte Bursche Al les gethan, was er vorher gesagt, daß er es thun werde ? Wenn wir um uns bli cken und sehen, was Sklaverei für unS gethan, wenn wir die Leiden, den Kum mer der Wittwen und Waisen sehen, wer den nicht die Männer des Südens wie des Nordens wünsche», daß der Streit endlich beigelegt werde durch Abschaffung des verfluchten Instituts? Schließt die Reihen ! Ermuthigt Eure Soldaten und das Gouvernement ! Gebt ihm alle Unterstützung und die Rebellion wird noch vor Ende dieses Jahrs zusam menstürzen. Ich höre oft im Norden Leute die Secession mit anscheinender Bitterkeit verdammen. „Rottet die Se cessionisten auS, rufen sie, aber rettet den Neger !" Das kommt mir gerahe so vor, als wenn, so bald ein Mann von einem tollen Hunde gebissen worden ist, die Leu te schreien wollten : „Schlagt den Mann todt, aber um Gottes Willen verschont den HuiW ! Wir in Arkansas sind eben daran, den Hund todt zu schlagen und wollen dann versuchen, den Mann zu ret ten. Die Kentuckier sage», es gäbe zwei Partheien, die destructive und die conser vative. Wir glauben, daß die Seces sionisten und ihre Helfershelfer die de structive Parthei sind, mögen sie sich auch selbst Conservative nennen. Wir in Ar kansas sind bereit, für jede» unbedingten Unions- Präsidentschafts-Candidaten zu stimmen, den ihr nominiren werdet. Zu den Conservativen aber sage ich: Der einzige Weg, auf dem der Verwüstung und dem Blutvergießen im Süden Ein halt gethan werden dann, ist die Unter werfung und die Regierung, dann wer den wir auch unsere Armeen zurückzie hen. Aber statt dessen sehen djese Con servativen ruhig zu, wie ihre »nionstreu en, tapfere» Nachbarn ihr Blnt für die Vertheidigung unserer Rechte vergießen, wenn sie zu Hause bleiben, um, wie sie sagen, die Constitution zu bewachen.— Wenn Ihr nicht fechten, wenn Ihr Euch auf keine Seite schlagen könnt, so haltet wenigstens um Himmels Willen das Maul. Wenn die Rebellion besiegt ist und die Soldaten »ach Hause komme», so werden sie schon selbst sehen, ob die Con stitution verletzt ist oder nicht, und die be strafen. die dieß gethan. Durch Euer jetziges Verhalten, durch Euer Murren und Toben, durch Euer Friedenspredigen thut Ihr nichts, als die Insurgenten er muthigen. Ich bin ein Fremder, ich er warte nichts von Euch, nichts vom Gou vernement, aber ich sage Euch, die Re bellion schaut ängstlich auf das Verhal ten der sogenannten Conservativen, denn sie erwartet Verzögerung und Sieg von ihnen. Ich wünsche, daß meinen leidenden Mitbürgern geholfen werde, aber ich wünsche, daß dies von der Regierung ge schehe, die wieder, wie in alten Zeiten, das ganze Gebiet umfassen soll. Meine Freunde im Süden haben mich denuncirt, weil ich ihnen die Wahrheit sagte, aber ich sage Euch, ich fand unter ihnen kei nen ärgeren Secessionisten, als Euch Conservative im Norden. Ich bin unter den Rebellen gewesen und weiß, daß Eu er Conservatisflius dem Süden hilft.— Nochmals bitte und beschwöre ich Euch! Verlaßt Eure Parthei und steht zu Eu rem Lande, nominirt einen unbedingten Unionsmann und erwählt ihn. Das ist, waö die Unionsleute im Süden wünschen. Die Rebellen dagegen warten auf die In auguration eines neuen Präsidenten, und sie wünschen, daß Ihr Conservativen siegt; dann ist auch für sie die Zeit de? Sieges gekommen. Der härteste Schl»g, der gegen die Re bellen geführt wurde, war die Cmanci pations - Proklamation und ihre Durch führung vermittelst der Bayonnette.— Was Compromiß anbelangt, soll es etwa dem Süden zustehen, die Bedingungen zu stellen, unter denen sie zurückkommen jwollen? Die Frage würde dann die lein : Warum tratet Ihr auS ?—Nun, um den Nigger zu schützen ! Warum seid Ihr zurückgekommen ? Um den Nig rer zu schlitzen ! Alles Das ist Unsinn. Jeff. Davis und die Führer werden das nicht thun, aber das Volk ist willig, zu rückzukommen. Die erbittersten Eeces siomstiniien Heirathe» täglich hübsche Unions-Soldaten. Ich selbst befürchte te, meine Frau, würde mich verlassen, als ich mich entschloß, zur Unterstützung der Union zurückzukehren. Aber als ich sie davon in Äenntttiß setzte, sagte sie, es sei die edelste That meines Lebens. In ganz Arkansas werden die Unions - Soldaten freundlich behandelt. DaS Alles beweist, daß wir friedlich bei einander leben kön- i nen. In zwei Staaten des Westens al lein ist genug Land und genug' Arbeit für alle südlichen Neger, wenn sie freigelas sen worden sind. Mein eigener Staat Arkansas ist nicht geeignet für Sclave-! rei. Sclaverei hindert seine Entwick-i lung. Unsere Berge enthalten kohlen, Salpeter, Blei, Eisen und Gold in Men ge, und schon haben Eure nördlichen Pi oniere unser Land lieb gewonnen nnd ei nige unserer Töchter obendrein. war da» Wktter wird« abscheulick unfreundlich. / Die Gold- und Gilberminen an der Küste deS stillen MeereS nnd in Mexiko. Die Zeitungen von Kalifornien und Oregon geben eine lebhafte Beschreibung von den Unternehmungen der Gold- und Silbergräberin Oregon,Kalifornien, Ne vada und Sonora. Der in Dallas, Oregon, erscheinende „Mountaineer" berichtet, daß die Minen östlich von dem Cascaden jetzt H 12,000,- 000 jährlich an Gold auf den Weitmarkt brächten. Dazu bemerkt die „Mining Preß" : Diese Angabe ist wahrschein-, lich etwas übertrieben, obgleich von vori gen Jahre die Versendungen von Gold aus diesen Minen sehr zugenommen ha ben und Anzeichen vorhanden sind, daß der Ertrag sich noch bedeutend erhöhen wird. Auch sollen in Ober-Oregon neue reiche Minen entdeckt sei». Bor einige» Wochen ging eine Gesellschaft von Berg leuten uii'ter Anführung des Entdeckers dahin ab, um die Gegend gründlich zu un tersuchen. Die Minen sind bekannt un ter dem Namen „Sink of Creek." Die Verschiffungen von Gold aus den Oregon Minen vom I.Mai bis letzten Oktober dieses Jahres betrugen §4,5>>0,- 000. — Im Humboldt Distrikt herrscht große Lebhaftigkeit unter den Minern.— Die Sheda Mine liefert sehr reiches Erz und schätzt man den täglichen Ertrag der selben auf H 20,000. Die Minen in den Santa Clara, Prince Royal und anderen Distrikten geben gleichfalls feine Erze.— So hat das Sheda Poch Werk in Star City seit mehreren Wochen Erzgestampft, die durchschnittlich von 5100 bis H 300 per Tonne lieferten. —Aehnliches wird von den Minen im Siera Distrikte gemeldet, und sott der Grund und Boden, wo sie sich befinden, eine zusammenhängende Masse von golohaltigem Ouartz sein. Sechs Tonnen Erze aus einer der Minen im Siera Distrikte ergaben HlOOO Gold.— Die Miner im Buena Vista Distrikt wa ren vor kurzer Zeit in großer Aufregung, va einige Erze aus dem sogenannten Ma nitowoc Ledge 55400 per Tonne ergaben. Zluch sollen im Cost Range Distrikte ei »ige bedeutende Entdeckungen gemacht worden sein. Im Reese River Lande, Territorium Nevada, sott das Pfund Silbererz von 4 Cents bis H l werth sein. Ein Korrespondent der „Alta Califor nia" sagt, daß in den Minen von Hart ing und Dickmann das Pfund Silbererz H 1 werth sei. Diese Minen sind erst seit einem Jahre eröffnet worden, liefern aber bereits eine Ausbeute, die der in Wafch hoe gleichkommt. New Austin ist die Hauptstadt am Reese River, zählt SWO Einwohner und wird die Rivalin von Nirginia City werden. Die erste Quarzmühle wurde im letz ten Juli errichtet. Zu New Austin be steht eine Verbindung mit dem Ueber land-Telegraphen und eine Zeitung. Ein halbes Dutzend Städtchen sind außerdem angelegt und überall gibt sich ein reges Le ben und Treibe» kund. Reiche Silberlager wurden neulich am Colorado, nicht weit von Fort Buma, ent deckt und in der Folge sofort eine neue Ttadt, welche Daneville heißt, gegründet. Die Minen in Süd - Caiiformen ziehen Vie Aufmerksamkeit der Bevölkerung in hohem Grade auf sich und es heißt, daß es sehr häusig vorkomme, daß ein fleißi ger Arbeiter täglich ein Pfund des edlen Metalles erwerbe. Reiche Kupferlager wurden ebenfälls entdeckt. Im Big Meadow Distrikte befindet sich das Rich mond Lager, dessen Ausdehnung auf ij Meile Länge und eine durchschnittliche Breite vo» 50 Fuß geschätzt wird. Wie wenig Anstreiigung es kostet, die edle» Metalle zu sammeln, geht daraus hervor, daß ein einzelner Mann täglich an 1000 Pfund Erz sammeln kann, die etwa 40 Prozent, oder 400 Pfund Metall enthal ten. Aufmunterungen zum Bearbeiten der Silberminen sind genug vorhanden, indem die Berichte der mexikanischen Gruben bis zum Jahre 1850 eine Ausbeute von H 2,- 534,115,000, aufweisen, während noch Unmassen von Silberbarren aus dem Lan de geschmuggelt wurden. Bedenkt man noch, daß die Bearbeitung der Minen sehr mangelhaft betrieben wurde, so wird man sich leiclst einen Begriff von der ungeheu ren Bedeutung dieser Silberlager machen können. Die Berichte über einzelne Minen in Mexiko zeigen ebenfalls, welchen unge heuren Reichthum aus denselben hervor ging. Der Eigenthümer der Minen El Laral und La Bicaina gewann i» ei»er Reihe von 12 Jahre» alljährlich 9 Mil. lionen Thaler. Die Mine Bonanza warf !? und die von Bedra Metra in Guaiia l'uaro sogar 39 Millionen ab. Die Ader von Colorce, welche einem Jesuiten Pater gehört, lieferte in zwei Jahren einem Reingewinnst von H 3,500,000. Die Ar beiter erhalten dort die Hälfte des an s Tageslicht geförderten Erzes, das cinen Werth von H 1 per Psund hat. Der Ei ! genthümer der Pavillon Mine in Zacare -1 cas zahlte der Regierung binnen zehn i Jahren eine Abgabe von Ä200.000, oder ein Fünftel des Gesammtertrageß; dem nach betrug der Gewinn etwa sechs Mil lionen. Aqua Caliente, das im Besitze von drei reichen Familien ist, lieferte un , geheuere Mengen Silber und man braucht ' sich nicht darüber zu wundern, wenn Louis Napoleon Gelüste bekam, die Minen von i Sonora in Besitz zu nehme». In den Handen von bessern Arbeitern, ! als die mexikanische Race sie liefert, müß ! te die Ausbeute sich ungeheuer vermehren. Abc Lincoln nnd Andy Johnson Die Union - League in Nashville hat folgende Beschlüsse angenommen: „Wir, die Loyal Union League, Me tropolitan Council, No. I, von Nash ville, Tenn., erkläre» hiermit als unsere erste Wahl für die PräUentschaft Abra- j Hain Lincoln von Illinois und Andrew Johnson von Tennessee —Staatsmänner von hervorragender Fähigkeit, und Na-! Me«, die gleichbedeutend sind mit der Hoff nung und dem Vertrauen auf unser be drängteS Land, und welche uns für die Rückkehr deS Friedens und des Glückes auf einer bleibenden Basis garantiren." «tne Operation Eine merkwürdige Operation wurde kürzlich in einem Biersalon in Cincinna ti vollzogen. Ein tapferer Soldat deö 2. Kentucky-Regiments, den ein Schuß in'S Knie dienstunfähig gemacht, war nach ei nem der dasigen Hospitäler gebracht wor den. Während eines dreimonatlichen Auf enthalts in diesem Hospitale gelang eö den Aerzten nicht, die Kugel, welche sich zwischen den Knochen festgesetzt, zu ent decken, sogleich auch nicht herauszubrin gen. Der Mann wurde schließlich mit ei ner Anzahl anderer Genesender nach Camp Dennison geschikt und kam kürzlich auf Besuch nach der Stadt. Abends saß er gerade an einem Tische in obenbezeichne tem Salon, als einer der Wärter des Hospitals, in welchem er gewesen, eintrat und ihn herzlich begrüßte. ~Wie geht's mit Deinem Bein ?" fragte der Neuan gekommene. ~O, es ist noch immer gleich, vie Kugel ist nicht heraus, und ich kann nicht gerade gehen." Der Wärter befühl te das Bein des Invaliden und rief plötz lich : „Was ist das? ich fühle etwas Hartes, das ein Stück Knochen zu sein scheint, ich will einen Schnitt durch die Haut mach.'n und sehen, ob ich's heraus kriege." Gesagt gethan.—Der Wärter gab dem Soldaten das Licht in die Hand, zog sein scharfes Taschenmesser, machte mit sicherer Hand einen Schnitt und her aus kam die Kugel, welche dem geplagten Manne so viele Leiden bereitet hstte, sie war in Folge der Bewegungen beim Ge hen aus ihrer ursprünglichen Lage ge bracht worden. Der Soldat war im Stan c>e, den Fuß, welchen er bis dahin nicht Hute strecken können, frei zu gebrauchen und ging, als die Zeit ZON, Abmarsch kam, ohne Hülfe eines Stockes nach dem Bahnhofe, „AuSgefrrnden !" rief de» Wirth, als er die Kunde vernahm. Folgen der Rälte. H e i m a n, (Missouri,) 18. Januar. --Es ist leider als ziemlich gewiß anzu nehmen, daß die ganze diesjährige Wein und Pfirsich Erndte Hermans der neuli che» Kältt zum Opfer geworden. Sogar die Fruchtaugen der bisher allen Wetter- Einflüssen trotzenden Eoncord- und Vir ginia-Reben sollen zerstört sein. Alk Beispiel, wie durchdringend der Frost ge wirkt, diene die Thatsache, daß eine Pflan zung von 50t) Pfirsichbäumen auf HuS man s neuer Anlage, welche dieses Jahr getragen hätten, bis auf die Schneelinie durch und durch erfroren sind. Der Scha den "für unsere Obst- »nd Weinbauer ist unermeßlich und wird auch auswärts be trächtlich mit empfunden werden. Aohlen . <vel kurirt erfrorene Glieder Ein junger Bursche Namens Joh» Linn, ein Passagier auf den Dampfer Omaha, welcher durch Eis auf den Mis iissippi eingeschlossen wurde, ging zu Fuß, hierher, eine Entfernung von 10 Meilen, und erfror auf diesem Weg beide Füße, Von Geld entblößt, suchte er in mehreren Gasthöfen um Aufnahme nach, wurdr jedoch abgewiesen, bis er von dem Eigen thümer deö Tremont HauseS, Herrn Hat sield, freundlich aufgenommen wurde.— Die Boarder in demselben legten Gelt zusammen, das sie ihm schenkten. Ver schiedene Mittel wurden nun angewandet, um den Frost aus den Füßen zu ziehen, jedoch ohne Erfolg. Da entschloß sich Herr Hatfield, Kohlenöl zu versuchen, zu -reichem er Vertrauen gefaßt hatte.— Schon die erste Anwendung zeigte gün stige Symtome und nach vertägigem Ge brauch des Mittels war der Bursche wie der hergestellt.—(Cairo Dem.) «tkicago, wie es iil. > Chicago hat im Laufe des vergangenen! lahreS seine Grenze verweitert. Wo sich vor Jahren die offene Prairie ausdehn te, steht jetzt eine Stadt, welche ei» Areal von 2-tOuadratmeilen bedeckt; fünf der selben wurden im vergangenen Jahre hin zugefügt, und die Stadt, welche ei» Bridgepört und Holstein umfast, enthälr jetzt 772 Straßen von einer Lange von 4g(i Meilen. In demselben sind 105 Mei len Wasser - Röhren gelegt und 65 Mei len Abzugs-Canäle gebaut, und die Be völkerung bedarftäglich? Millionen Gal lonen Wasser. Die Bevölkerung beträgt augenblicklich gegen 180, VW Seelen, außer dem tär und den Gefangenen im Camp Doug las. Chicago s Bevölkerung belief sicb im Jahre 1800 auf 100.000 Seelen, " 1801 " 122,000 " " 18K2 " 137,000 " also erhielt sie im letzten Jahre eine Ver Mehrung von lii,ooo. Die Sterblichkeit während des letzten ' lahreS war kaum 2 Prozent der Bevöl kerung, was als ein außerordentlich stiges Verhältniß zu betrachten ist. Man «nuß sich zu helfen wissen. Der Steuermann eines im Hafen von > Boston liegenden Schiffes besuchte einet Aber.ds voriger Woche ein berüchtigtes , ÄauS der Stadt und blieb daselbst über Nacht. Als er deS Morgens erwachte, ifand er, daß sein Zimmergenosse seine ' sämmtlichen Kleidiingostiicke mitgenom men hatte. Niemand im Hause wollte sich dazu verstehen, ihm andere zn geben. E> wollte nnd mußte absolut auf sein Schiff zurückkehren, weites im Begriff stand, an diesem Morgen die Anker zu lichten, und hatte doch sonst nichts am Leibe, als das Hemd. WaS war da zu machen j Nach langem Hin- und Hersiniien borgte er sich ei» bodenloses Mehlfafi, stellte sich hinein, hielt eS mit de» Händen etwas in die Höhe und marschirle so nach sei nem Schiffe, we.ches er noch erreichte, ehe es abfuhr. Seine sonderbare „Tracht" machte viel Aufsehen in der Stadt. Von Baltimore. Baltimore, Stt. Januar. DaS Bankhaus von Purvis uiid Co., wurde gestern um HASOO Ver. Staate» Noten bestohle». Es waren lauter V5OO No ten und die Bank hat die Nummern.— Keine Spur von dem Diebe. Siebe» Flüchtlinge aus Virginien, meistens Bauern, kamen hier an, die theils wegen der Noth an Lebensmittel, theils wegen der Conscriplion ih>, Hei. Math v.rlassen hatten, Sie leisteten de» Eid oder gaben Parole. Die deutsche Spricht in Allentown nnd Lccha County. Alleutewu ist Wehl verhältnißmäßig die deutscheste Stadt in Pemisylvanie»; denn die selbe wurde schon vor beinah lmiidcrt Jahren gegründet, zählt jetzt ungefähr I<>,«X«> Einwoh ner, und unter diesen sind keine s>« X > erwachsene Personen, die nicht geläufig Deutsch sprechen und einen rein deutschen Vorlrasi verstehen. Tie Binder ans den «traßeu sprechen so viel Deutsch als Englisch und die Stadtväter bedienen sich noch öfters der Muttersprache iu den Besprech ungen des elnsamen Stadtraths. Die deutschen Kirchen sind größer als die englischen und wer den auch zahlreicher besucht^ ES erscheinen in dieser Stadt v Zeitungen,«» wöchentliche, 1 halbmonatliche nnd '2 monatliche, und davon sind 7 dents». Die drei deutschen Lokalblätter (Eouul» Zeitungen» zählen zu sammen ungefähr «,(X» Unterschreiber. So weit steht es gnt umS.Deutsche in Allein allein in den Schulen, da frhltS, da wird die edle deutsche Sprache mit ihren reichen Schä tzen der Literatur aus eine unvernünftige und unverzeihliche Weise verncMässigt. In einigen der SonntagSschnlc», namentlich in der, welche mit der deutsch - lutherischeil Geinemdc in Ver bindung steht, lernen zwar viele Kinder Deutsch lese», so gut eS bei den wenigen Lchrstunden an gebt, allein in den ösjeutlicheu Hreischnleu, wo die große Mehrzahl der Stadtkinder, ihren Spracknntcrricht erhalte», ist bisher das Deut sche ganz auögeschloßen gewesen. In unsern viele«, großen, schönen, und wirklich prachtvollen Stadt Schnlhänser», iu diesen „Hallen der Wis senschaft" für die Engend, bat man bis heute nichts wisse» wollen vou deulscher Sprache nud Literatur. Das Alleutown Seminar wurde von Deut schen nnd von freunden deutscher Literatur als eiue deutsch englische Anstalt gegründet uud ausgebaut uud zelni Jahre lang hatte das deutsche »eben dein Englische» gleiche Rechte in derselben, allein seit einigen fahren mußten auch bier die Zöglinge, welche Deutsch lerne» wolle leu, ertra dafür bezableu uud da»» »ahm di- der De»tschlerueudeu nicht mehr zn, son der» ab. Aber die Extra Bezahlung sür de» denlsche» Unierricht wurde jedoch uur nnler be so »der» U m st ände u, und, wie man meinte, ans Nol l, eingeführt. Und da nnu die Anstalt durch die gute Leitung der Herren H o 112 112 o r d nnd xcßlcr nnd ihrer gnten wieder in einen re>l>t blübenveki uud hossmmgS ° volle» Anstand gebracht worden ist, wird man jetzt bosseutlich wieder de» Willen der rü n der der Anstalt erfüllen nnd die Rechte de« Deutsche» neben dem Englischen wieder herstel le». Iu der Alleulowu Akademie werden verschie dene alte nud neuere Sprache» gelehrt, aber die Vech a Eou nt >' l worin Allcutow» liegt,) ist oerhältnißinäßig auch das deutscheste lsouutu im Staat. Untcr seiner Bevölkerung, eie nahe an ><>.<-»> Seelen zählt, sind kaum >,<»»> erwachsene Personen zu sinden, die nicht Deutsch spreche», Mau zählt 7>> bis 75, christ liche Gemeinde» im Eonntn und von diesen sind »ur 12 I.'i englisch. Die meiste» der engli schen (Gemeinden sind anch klein im Verhältnis? ;u deu deutschen. Eine bedeutende Anzahl der ilten im Conntn lvurdcu schon vor »ehr als hundert lahren von Muhlenbcrg und einen Mitarbeitern gegründet und haben wäh lend der lebten 12 l.'> lalne ihre hnndcrtjäh rge Feste in ihrer dentfcheu Muttersprache ge eiert. Die «'>» l>.'> deutschen (Gemeinden in Lecha louuty bestehen meistens ans cingeboruen Aine ikaueru, deren Vorväter schon vor hundert lah l-cn aus Deutschland einwanderten. Die Zahl oer Dentsche» in diesem Eonutv, die selbst in Deutschland geboren wurden, ist überhaupt klein, kaum l zn !<> in Vergleich mit den Hiesiggebor- Die Kirche nnd Presse haben daS Deutsche in diesem Eouuty lange erhalten nnd werden eS aus „ewige Zcitcu" »eben dem Englische», zur Bil dung und zum Wokle des Volkes erhalten, wenn iu den Schule» die deutsche Literatur gepflegt wird, wie sie eS nach dem Unheil aller Sachver ständigen verdient. Allein da fehlt es eben auch sehr. AuS den mehr als 11,776 Schülern der Freischule» im Eouuty werden im Schulbericht für 1 »«'.'t nur !,.'<>o als deutschlcrncndc angege ben. Die -Zahl deutscher ToimtagSschuleu hat sich in den letzten lahren in erfreulicher Weife vermehrt, aher da lernen eben die Kinder uud jungen Lente doch mir uothdürftig Deutsch lesen, weil, beim beste» Wille», bei allem Eifer uud dei aller Treue der Lehrer nud Lclirevinneii, Zeit richt nicht hinlänglich sind. Die deutsche Spra che muß uicbt nnr in den S onutagsschnlcn, son der» auch in den Wochenschule», sowohl wie die englische, gründlich gelehrt »verde», weun das Deutsche neben dem Englischen recht erhalten uud ächte deutsche Bildung in häusliche» uud öf fentlichen Dreisen zum Segen für I»»g nnd Alt, zun« Aufbau der Kirche und z»m (s'lii.t des gan zen Volkes verbreitet werden foll. Die deutsche» HauS-, Schul und Leihbiblie lheken im Eouutu sind im Verhältniß zur Be völkerung klein an Zabl nnd Inhalt nnd werden erst dann recht zunehmen nud sich gehörig ver mehre», wann deutscher Unterricht in den Volks schulen dem deulschredenden Volke die reiche» Schäize deutscher Lileralur ausschließt nnd die selbe würdigen und benntzeu lehrt. TVird die Sibel alt? „Mutter, was willst du mache», wenn du deine Bibel ganz durchgelesen hast ? fragte ein kleines Mädchen ihre Mutter, indem sie die Lesezeichen in deren Bibel bemerkte. „Was thust du, Iren» du zu Ende gekommen bist ?" „Ich fange wie der von vorne an," antwortete die Mut ter. „Aber dann weißt du ja schon Al les, was darin steht ? Wer.» du andere 'Lücher gelesen hast, so legst du sie weg nnd lies t etwaö Neues. Warum liesest du denn die Bibel inebr als einmal ?" „Weil sie immer neu ist, " antwortete die Mutter. „ Wenn wir sie unser ganzes Leben lang studire», werten wir sie doch »icht erschöpfen. Sie ist wie eine reiche Aoldmine; man kann graben imd gra ben und bringt doch immer neues Gold >u Tage. Vor hundert von Jahren fin ,en fromme Menschen schon an, in der Nibel nach Schätzen zu graben, aber es ind noch immer genug darin für unö und )ie, welche nach uns kommen werden. Die Bibel wird nie alt. So lange kie Welt ?eht, wird ihr Inhalt immer neu bleiben selig machen immerdar Alle, die da an glauben. Tod von lanie» >slay. Montreal, (5. W, 27. Jan.-- )lchtb. James B. Llay, von Kentucky, früher Gesandter nach Portugal und von zreß'- Mitglied vom Aschland Distrikt, starb hie» gestern Abend. Siene Leiche wird heute nach Kentucky zur Bestattung »bgehen.
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