Kriegs Nachrichten Wir laßen hiernachstehend die wichtigsten und meist wahrscheinlichen —denn alle zu geben ist in einem wöchentlichen Blatte rein unmöglich— 5 KriegS-Nachrichten, Truppen-Bewegungen, u. f. i w., wieder, wie sie von Tag zu Tag bei uns ein treffen, folgen, damit unsere Leser von allen Bor- I fallen im Zusammenhang unterrichtet werden : Der Kritji für die Union. Vom KrlegSfchauHlahe. ! Offizielle Depesche des General Banks. AUS MottvlZl?. Von Gen. Fremont's tomniando. > No» Cairo Martinsburg, 25. Mai, Nachmit- I tags. Die Rebellen haben uns heute Morgen s bei Tagesanbruch mit starker Macht angegriffen; i deren Zahl wurde auf 15,000 Mann geschätzt, s au« den Divisionen der Generäle Ewell und Jack- j so» bestehend. Das Feuer der Vorposten begann i bei Tagesanbruch, hierauf folgte ein Artillerie Feuer, bis die Linien auf beiden Seiten vsllstan- , dig in Feuer standen. , Der linke Flügel stand fest und behauptete sei- 5 nen Standpunkt, auch der rechte Flügel that dies j für einige Zeit bis zwei Regimenter unter dem feindlichen Feuer die Linien verließen. Hierauf w'ch der rechte Flügel und erhielt Befehl sich zu rückzuziehen und paßirte in bedeutender Verwir rung durch Winchester. Die Truppen wurden rasch an der andern Seite des Fleckens wieder sor mirt und setzten Ihren Marsch nach Martinsburg, wo sie Nachmittags um 2 Uhr 40 Minuten an ten In der Zeit 22 Meilen zurückgelegt. Unsere Trains sind voraus und werden den Strom ln Sicherheit überschreiten. Unsere ganze ins Gefecht verwickelte Streit macht hat nur 4000 Mann, aus Gordons und Donnellys Brigaden, 2 Regimenter Cavalleiie und zwei Batterien Artillerie bestehend, betragen. Unser Verlust ist sehr bedeutend, kann aber noch nicht angegeben weiden. Daßelbe ist mit dem Ver luste des Feindes der Fall. Wir sind durch das 10. Maine Regimenl ver stärkt, welches gute Dienste geleistet hat. Ein Gefangener, der heute Nachmittag einge bracht worden, sagt, daß die Rebellenmacht in un seren Rücken verstärkt werden soll, und daß deren Plan ist, auf zwei Punkten bei Williamsport und in Maryland einzurücken. Er bestätigt Alles, was wir von der Streitmacht des Feindes an diesem Punkte gehört haben. Wir werde» heute Abend nach einem Marsche von 35 Meilen, sämmtlich, Mannschaften und Trains den Polomac. wie Ich denke, sicher paßi. ren. N. P. B a n kS/Maj. Gen. DaS Treffen bei Front Royal- Balti m o r e. 25. Mai. Aus Berichten von Augenzeugen über das Treffen bei Front Royal ergiebt sich, daß die Truppen untee Col. Kenley sich vollständig überraschen ließen. Am Freitag Mittag kam ein Farbiger in da« Lager der Truppen zu Pferde gesprengt, der an zeigte, daß eine bedeutende Rebellenmacht in der Nähe sei. Col. Kenley ließ Generalmarsch schlagen, al lein der Feind war da, ehe man es erwartete. — Die Vorposten wurden sämmtlich gefangen genom men. Knapp« pennsylranische Batterie mit vierzig Mann nahm Position und feuerte zwei Stunden lang auf den Feind, bis die Ammunition ausging und der Rückzug angetreten werden mußte. Das ganze Corps paßirte die Brücke in guter Ord nung bis die Ncuyorker Cavallerie 80 Mann stark, die den Rückzug decken sollten, sich auflöste und die Infanterie mit sich fortriß. Col. Ken ley der verwundet, wurde in einer Ambulance fort gebracht, ist aber, wie bekannt, später gefangen worden. Von Gen. Bank'S Armee. Waschington, 26. Mal. Folgender ist der letzte von General Banks empfangene Be richt : Williamsport, Maryland, 26. Mal. Wir glauben, daß unsere ganze Streitmacht, Wä gen und alle Equipage heute in Sicherheit den Strom paßiren werden. Die Mannschaft ist gu ten Muthes und fährt In guter Ordnung über den Strom. Die Arbeit der vorigen Nacht war furchtbar. Der Feind folgte uns auf unsermi Marsche, heute Morgen hat sich aber Niemand sehen laßen. Die Nachrichten von unsern Be wegungen Im Süden, haben ohne Frage die Re bellen veranlaßt auf Ihre Sicheihelt bedacht zu sein.. Verstärkungen für Gen. Banks. Baltimore, 26. Mai. Das lllte Pennsylvania Infanterie-Regiment, Col. Slan decker, verließ am Samstag McKim's Platz um per Eisenbahn nach Harpers Ferry befördert zu werden. Folgende Regimenter werden heute bei Tagesanbruch per Eisenbahn nach Harper« Ferry befördert werden : 3. Delaware Regiment, da« erst gestern von Neu-Jersey eintraf. Die Purnell Legion. Da« 3. Maryland Regiment. 5 Compagnien vom 1. Maryland Cavallerie- Regiment. 60. Neuyork Regiment. Reynold'S Massachusetts Batterie. Vermuthlich werden das 3. und 4. Neuyork Regiment im Laufe des Tage« folgen. Depesche des General MeClellan. Balti m o r e, 26, Mai. Die letzten De peschen von General McClellan'S Armee melden, daß vorgestern und gestern fortwährend Schar mützel vorgefallen, wobel die Rebellen stet« zu rückgetrieben wurden. Gerüchte vom obern Potomac sind in Menge im Umlauf. Man glaubt, daß General Banks hinreichend verstärkt und daß keine Gefahr zu be fürchten ist. von Fort Monroe. Fo r t Monr o e, 26. Mai. Der Miii tär-Telegraph. Herr Heiß, ist damit beschäfligt, »ine unterseeische Kabel durch die RoadS von Se wall Point nach dem Ufer zwischen Newport News Point und Hampton Ereek zu legen. Von dem letzten Punkte wird eine Land-Linie nach Norfolk gelegt werden, die mit der bestehenden Linie zwi schen dem gort und Newport New» in Verbi»- dung gesetzt werden soll. Nachrichten von unserer Flotte bei City Point Im James River sind heute Abend angekommen und melden, daß bis dahin kein Angriff auf die Rebellen-Fortificationen unterhalb Richmond ge- Einer der Soldaten auf dem Kanonenboot Po>t Royal wurde am Samstag durch einen Büch senschuß ins Bein verwundet, während er vom Porderthcil» de« Boote« nach dem Ufer schaute. I Die feindlichen Scharsschützen machen eS gefahr- lich von einem Schiff nach dem andern überzuge hen und deren Kugeln streifen häufig die Seilen der Schiffe. Alle Bewohner von Eiiy Point sind durch die Rebellen gezwungen, nach Petersburg und ins In nere zu ziehen. Von Gen. Fremont's Armee. Eine Guerllla-Bande zerstreut. Oberst L a t h a m, welcher die Expedition nach j Schasel Mountain commandirte, berichtet, daß er mit seiner Truppenabtheilung eine Bande der ~ Dixie Guerillas," aus einer bedeutenden Zahl bestellend, in die Flucht geschlagen u»d den giöß ten Theil ihrer Waffen erobert babe. Die Unsri gen halten keinen Verlust zu beklagen. N abeFrknklin, Virglnien, 2ö. Mai. Weitere Berichte sind über Colone! Crook'S glän zenden Sieg zu Lewisburg in Greenbiier Caunty eingegangen. Am 23. griff General Heath den Colone! mit 3000 Mann Infanterie. Cavallerie und 6 Geschützen an. Nach einem einstündigen lebhaften Gefecht wurden die Rebellen in voll ständige Flucht geschlagen. Colone! Crook nahm ihnen vier gezogene Ge schütze ab. Obgleich die Rebellen beim Beginn des Treffens ihre Todten und Verwundeten fort schafften, blieben doch noch 33 der erster» und 00 der letzter» auf dem Felde. Es wurden 100 Ge fangene gemacht, unter ibnen Lieut. Finney. Ma jor Edgar und andere Osfieiere. Drei hundert Stück Musketen wurden erbeutet. Der Feind zog sich über die Greenbrier Brücke die er in Brand steckie, zurück. Col. Crook hat te !4 Todte, 00 Verwundete und 5 gefangene Vorpysten verloren. Einige unserer Verwunde ten wmden von secessionisiischen Bewohnern in den Straßen von Lewisburg erschossen, als sie auf dem Wege nach dem Hospital sich befanden, vom südwestlichen Ariegsschauplatz. Cai r o, 20. Mai. Der Dämpfer ~De Soto," welcher soeben von der Flotte angekom- men ist, bringt keine weiteren Nachrichien. Das Parlamentärboot. welches gestern von der Rebellen-Flotte ankam und wieder abfuhr, ist zum nveiten Male angekommen. Den Zweck seiaer! Sendung erfuhr ma» nicht. Deserteure, welche das Rebellen-Lagee bei Co-! rintb vor einer Woche verließen, sind angekommen und brrichten, daß Beauregard 130,000 Mann hatte, wovon 30,000 unter Breckinridge in Re serv gebalten werden. Die Rebellen leiden sehr durch Krankheit. Es werden täglich durchschnitt lich 000 auf der abgeschickt. Jedes HauS längs der Eisenbahn ist in ein Hospital umgewandelt. Beauregard ist be ständig unter seinen Truppen, hält Reden an sie, und bemüht sich auf alle Weise, ihnen Muth ein ! zuflößen. Dabei müßen sie übrigens von baiben Rationen leben. Die Rebellen machen ausseror deniliche Anstrengungin schwere Geschütze zu be kommen, woran es ihnen sehr mangelt. Clay King, ein berüchtigler Guerilla - Führer,! ist kürzlich aus der südlichen Armee schimpflich ausgestoßen worden, worüber eine Order bei ei ner Parade in Corinth verlesen wurde. Die Capitäne der zwischen Cairo und der Flot te fahrenden Dämpfer berichten, daß über 1000 ! Flüchtlinge unterhalb New - Madrid sind und die Flußufer von solchen wimme!n, welche die vor- überfahrenden Schiffe um Aufnahme bitten. Später vom KrickSsckn»pltike j Wasching ton siche r. Von Harbers Ferry und'N?illiamsport. Vvn General .Halleck'S Nrmee Waschtngton. 27. Mai. Der Na tioiial Jntklligeneer sagt, die Darstellung, daß Waschington bedroht wäre, sei ungerecht gegen die MilitärdiSpofltionen der Regierung, zun, Schutz der Stadt hätte nur ten Erfolg, daß die Stärke der Insurgenten mehr ausgepufft werde als sie in ! Wirklichkeit ist. Waschington habe sich jedoch nicht ln seiner Ruhe stören laßen. Von Harpers Fcrry und Williamsport. W a s ch i n g t o n, 27. Mai. Gen. Banks berichtet, daß Alles z.i Williamsport und HarpnS Ferry still Ist. Capitän CollinS vo» den Zouaven d'Afrique brachte sein Commando nach Hancock; erhalte nur zwei Mann verloren. Von General Hallecks Armes. VorCor i n t h, 27. Mai. Gen. Hal leck hat eine Order erlassen, durch welche alle un nöthige Scharmützel verboten werden. Die Vorpostin, welche In Sprachweite vonein ander entf.rnt stehen, verhalten sich jetzt freund lich gegen einander und benutzen die Gelegenheit, sich mit einander zu unterhalten. Die ganze Linie entlang stehen j.tzt unsere Truppen zwei Meilen von den feindlichen Werken und an einigen Stellen befinden sich unsere schwe ren Geschütze in Schußweite von den feindlichen Werken. Im Lager waren Gerüchte Im llmlauf daß Vicksburg übergeben sei. Bis gestern Abend um l l Uhr ist gar kein Ge fecht von einiger Bedeutung vor Corinth oder in der Nachbarschaft vorgefallen. Von Martinsburg, Virginien. Baltimore, 27. Mai. Nach Privat nachiichten kamen nur ein paar NebeUenkundschas ter gestern zur Stadt und zogen sich bald zurück. Es scheint als zögen sich die Rebellen nach Win chester zurück. Zkenere.ltlieqsimchnchll'n. Neueste Naclirickten vo» Mc <?lellan s Armee. von Martinsburg. Von Baltimore und ilorintl). W a sch l n g t o n, 28. Mai. Das KriegS j Departement hat gestern Abend sxät Nachrichten von General MeClellan erhalten, welche ankün digen, daß er Hanover Courthaus eingenommen , hat. Unser Verlust soll gering gewesen sein, der der Rebellen dagegen sehr bedeut,nd an Todten, Verwundeten und Gefangenen. Dem Feinde wurde eine Kanone abgenommen. Von Martinsburg. Baltimore, 23. Mai. Eine gestern durch die Beamten der Baltimore und Ohio El senbahn empfangene, aus Martinsburg datirte Depesche meldet, daß Martinsburg durch die eon föderirten Truppen gar nicht belästigt ist und daß daseist Ruhe und gute Ordnung herrschen. Am Montag Abend ritten etwa 8 Dragoner der Consöderirten in den Ort ein, verblieben da- selbst aber nur einige Minuten. Sie ritten durch . einige Hauptstraßen und verschwanden. ! Zu der Zeit stand die Arriergarde der Armee ? des General Banks sicher an dem nach WillianiS > Port führenden Wege im Lager. Generals Bankshat bereits 18,000 Mann t Verstärkungen erhallen, lauter gut exerzirte Trup > Pen, die jext bei Harpers Ferry stehen. Unter An i dern ist eine Anzahl Ma.inesold-ten von Wasch. ,! ington dahin beordert worden; von der Navy Aard zu Waschington sind viele schwere Geschütze dahin geschickt worden. In einem der nach Har- perS Ferry abgegangenen Train« befanden sich Herr Walsen, dcr Hülfskriegssekretär, und Gen. Hamilton von der regulären Armee nebst Stab. Eine Untersuchung der Eisenbahn zeigte, daß die Eisenbahn nicht den mindesten Schaden von den Händen der Rebellen erlitten hatte. Baltimore. 28. Mai. Die neuesten hier eingegangenen Nachrichten über den Rückzug des General Banks nach der Niederlage bei Front Royal bestätigen die Thatsache, daß die ersten verbreiteten Gerüchte über den Unfall übertrieben sind. Man glaubt hier, daß Col. Murphy vom 29 ! Pennsylvania Regimcnt und Eol. De Forrcstvon Harris Cavallerie in die Hände der Feinde gefal len sind. Ein Herr, welcher am Sonntag bei der Arrier- Garde des Gen. Banks war, sah den Col. Mur phy am Wege, wie er bemüht war, seine Mann schaft zu sammeln. Sein Pferd war unter ihm erschossen und er schien verwundrt, Tie Rebel len behandelten unsere Verwundeten auf wahr haft teuflische Weise. Mehr.'» Verwundete, die am Wege getroffen worden, wurden n it den Bay onetten erstochen. Man befürchtet, daß alle in die Hände der Barbaren gefallenen Gefangenen VorCorinth, 23. Mai. Unsere Ar mee hat sich bis auf drei Viertel Meilen den feind lichen Befestigungen g'nährt und daselbst ver schanzt. General Halleck hat erklärt, daß feine Stellung cS nicht gestatte, Etwas zu riskiren, weshalb er sich in regelmäßigen Schritten bewegt und sich ver schanzt, sowie er vorrückt. Es wurde erwartet, daß unsere Truppen in ei nigen Tagen das Feuer auf den Feind ei öffnen werden. General Levcll soll mit 7W Mann vorgestern von Neu-OrlcanS angekommen sein. Die Rebellen-Armee ist auf halbe Rationen ge setzt. Sie erhalten zweimal wöchentlich frisches Rindfleisch und fünfmal verdorbenes gepöckelteS Rindfleisch» aber gar kein Schweinefleisch. Die Krankheiten sollen in der Rebellen-Armee furchtbar wüthen und zunehmen, während in un serer Armee der GesundbeitS-Zustand sich beßert. Die Offiziere der Rebellen-Armee habe» ihre Bagage und Personal-Effekten nach Grand lune tion g sandt. BateSv l ll e, Arkansas. 2k Mai. In dcr Nähe von Leacy, am Liitle Neck ist am 19- Mai ein sehr lebhaftes G-ft.bt zwischen 159 Mann von der Division dcS General Oster HauS und 699 Rebellen unter den Colonels Hicke ! und Eoleman vo> gefallen. ! Der Feind wurde mit Verlust von 59 Todten und vielen Verwundeten in die Flucht geschlagen. Unser Verlust destand in 15 Todten und 13 Ver w.mdeten, ! Die Rebellen haben alle Brücken am Cypreß - River zerstört und 19,999 Ballen Baumwolle auf Befehl Bcauregarde, am Little Rock River > verbrandt. »Wm Gefecht bet Hanover Vonrtlians. Neuestes von Martinsburg. Von NlcDowclla Arince. Waschington, 29- Mai. General !McClellan hat gestern Abend an das Kriegs- Dcpartrmcnt tclegraphirt, daß bei dem gestrigen ! Gefechte bei Hanover CourthauS der Feind eine ! vollständige Niedeilage erlitten hat. Es wird gemeldet, daß wir 599 Gefangene gemacht haben und daß noch mehr eingebracht wcrdcn. Der Verlust des Feindes wird auf 1999 I Mann geschätzt. Unsere Leu!« haben 199 Leichen tcr Rebcllen beerdigt. Unser Verlust beträgt 379 an Todten, Ver ! mundeten und Veimißten, von denen 53 geblie ben sind. Die un« gegenüber stehenden Truppen, sind hauptsächlich von Nord-Carolina und Georgia. Die Gefangenen aus dem ersten Staate sagen, daß ste des Krieges herzlich müde sind. Sie sagen auch, daß die Niederlage eine demoralislrende Wirkung auf die Rebellen-Armee ausüben werde. Neuestes von Martinsburg. Baltimore, 29. Mal. Von General Banks sind keine neue offiiiellen Nachrichten an gelangt, allein aus andern Quelle» erfährt man, daß die Rebcllen mit einer starken Truppenmacht Martinsburg besetzt haben und daß Kavallerie- Abtheilungen sich In der Nachbarschaft von CharleStoivn und Leesburg zeigten Am Dien stag zerstöiirn ste d!e ,wei in unmittelbarer Nähe von Martinsburg befindlichen Eisenbahnbrücken, die jeine 199, die andere 299 Aard lang. Die !Züge von Baltimore gehen deshalb blos bis ! Harpers Ferry. Von Cumbcrland kam gestern kein Zug hier an. Mittles Vilm Kriegsschiiuplahe. Corint h geräumt. Rückzug der Rebellen. Von Fort Monroe Waschington. 39. Mai. Die Nach- I richt Ist soeben bei uns eingegangen, daß die j Rebellen vorige Stacht Corinth verlassen haben und daß General Nelson heule Morgen um acht ! Uhr die Verschanzungen besetzt hat. Rückzug drr Rebellen. Krieg S-D epartement, 39. Mai. Eine soeben empfangene Depesche bestätigt die ! felihere Botschaft, daß Corinth durch die Rebel len geräumt und durch unsere Truppen besetzt ist. ! Die Gefangenen sagen, daß der Feind vorige Nacht nach Okolona, einem Punkte 159 Meilen südlich von Corinth an der Mobile Ohio Eisen bahn abinarschlrt Ist. von Fort N? onroe. FortMo n r o e, 36. Mai. Wir haben keine wichtige Nachrichien von der Armee dcS Ge neral McClcllan. Man glaubt, daß eine große Schlacht nahe bevorsteht. Furchtbare Achlacht, bei der Chickahominy unfern Richmond. Nie NrlilUcn geschlagen. von General Nlcillellang Armee. Folgende Depesche erhielt das Kriegsdeparte- ment von General McClellan, datirt Juni 1 ! Wir lieferten gestern eine furchibarc Schlacht in welcher die Generäle Sumner, Heintzelman und Keys begriffen waren, wobei dcr Feind eine weit überlegene Macht hatte. Ter Feind wurde an dcr Spitze des BayonetS zurück getrieben und ließen das Feld mit ihren Todten überstreut. Heute Morgen erschien der Feind abermals, wurde aber wieder mit großem Verlust zurück ge trieben. Wir hah-» viele Gesangen» gemacht, > darunter General Pettlgrew und Col. Long.— Unser Verlust ist schwer, der des Feindes muß un geheuer sein. Die Einzelnheiten dieser Schlacht wollen wir versuchen dem Leser nächste Woche vor zulegen. Die genaue Berichte hierüber schien uns noch. Depesche von General Hallcck. Wasch ingt o n, 31. Mai. Folgende De pesche von General Halleck kam heute Morgen hier an : Hauptquartier bei Corinth, 3t). Mai. j Die Schanzwerke und dt« Position des Feindes vor Corinth war sehr stark und er kann keine stär kere Stellung auf seiner Flucht einnehmen. Heute Morgen zerstörte er eine'große Masse öf fentliche» und PrivateigenthumS, Wagen, Güter etc. Meilenweit jenseits der Stadt lagen Waf fen, Tornister etc. auf dem Weg, was die fliegen den Truppen von flch geworfen hatten. Eine gro ße Anzahl Gefangener und Deserteure wurde ge fange» genommen; General Pope schätzt sie aus 2,999 Mann. General Beauregard mißtraut offenbar seiner Armee, oder er würde eine so starke Position ver theidigt haben. Seine Truppen sind im Allge meinen sehr entmuthigt und demoralisirt. In al len Rcncontres in den letzten Tagen war ihr Wi derstand sä wach. H. W. Halleck. von Fort Wrigkt. Die Rebellen rüsten sich zum Rückzug. Cairv, 31. Mai. Ein Flüchtling von Mem phis, der Fort Wright am Dienstag veiließ, kam beute hier an. Er sagt, die Rebellen halten 1,- 599 Artilleristen zur Garnison des Forts. Zu folge Mangels an Kohlen sind die meisten Rebcl len-Kancnenboote im Stich gelassen und die Ka nonrn nach Fulton und Fort Randolph gebracht worden. Die Rebellen haben eine starke Pon ton'rücke eonstruirt bei Fort Wright, über welche im Nothfall der Rückzug stattfinden kann. Der Rricg in Arkansas. Die V. St. Truppen besetzen Little Rock. Vicksburg eingenommen. Calro, 31. Mal. Ein Flüchtling von Ar kansas melket, daß Little Rock von den Verein. Staaten Truppen besetzt und daß die zurückblei benden Bürger alle loyal sind. Die Arkansas Staatsgesetzgebung hat sich zerstreut. Gouver neur Rektor ist aus dem Staat nach Jackson, Miss.» geflohen. Vicksburg hat sich den Ver- Staaten Truppen ergeben. Aufregung zu Easton, Md. Baltimore, 28. Mai. Am Sam stage sandte der hier commandirende Ge< neral Dir den Provost-Marschall Mc- Phail nach Easton, Talbot County in Maryland, um den Richter Richard Car michael und den Attorney James Powell auf die Anklage deS Hochverraths zu ver haften. Am Montag, als der Provost-Mar schall die Verhaftung vornehmen wollte, wurden Drohungen gewalthätigen Wi derstandes ausgestoßen. Der Marschall verhielt sich ruhig, tele graphirte aber den Stand der Dinge an Gen. Dir, der sofort 125 Mann vom I. Delaware Regiment nach Easton sandte. Einer der Offiziere schritt alsbald zur Verhaftung deS Richters, der sich zur Wehre setzte, aber nebst dem Attorney und noch zwei andern Bürgern verhaftet und nach Baltimore gebracht wurde. Schreckliches Unglück. Brooklyn, 30. Mai. Gestern Nach mittag fiel am Bord eines LichtfchiffS, am Fuße der Nord Zweiten Straßeeine furcht bare Explosion vor. Es ist noch nicht be kaniit, wie viel Männer sich an Bord deS Schiffs befanden, jedoch glaubt man 4 oder 5,. Einer wurde fürchterlich ver brannt in den Strom geschleudert. Man weiß nicht waS aus den andern geworden ist, doch fürchtet man, daß sie verbrannt sind. R ocheste r, N. V., 29. Mai. Heu te Morgen wurde Whitnev's Elevator in dieser Stadt nebst 45,Mt) Büschel Wal zen und 7t)tW Büschel Korn ein Raub der Flammen. Das Getraide gehörte meh reren Müllern und war zu !K l4,»tw ver sichert. Die Gebäude waren zu K I5Mi» assecurirt. Der Gesammtschaden wird auf H85,,0W angeschlagen. Trenton, Mai. Col. Cook, hat heute über H3S,NVtI für die Familien der Mitglieder deö l. New Jer sey Cavallerie-Regiments von Washing ton hierher gebracht, welche während der laufenden Woche durch den ganzen Staat vertheilt werden. Dies ist der größte Betrag, der bisher von irgend einem Regimente überfandl wurde. DaS Regiment steht in FrederickSburg, Maryland. Mau ch Chu »k, 28. Mai, Die ! Pulver-Mühle von W. H. Coel zu Bea i ver Meadow, Pa., ist heute Morgen um !2 Uhr in die Luft geflogen. Die Ursache ist unbekannt. Niemand ist beschädigt worden. Feuer in Ulilliamst urg. N e w A o r k, 3U. Mai. In WilliamS burg sind heute 15,,0M> Barrel Oel mit !> am Werfte liegenden Schonern verbrannt. Der Verlust ist sei>r groß, aber vollkom men versichert. Tie drei IVetterkciligcn Pancratius, Servatius und Bonefaci us, haben sich diese) Jahr um 8 Tage in ihrem Erscheinen geirrt oder der Kalen dermacher hat wieder einmal einen Bock geschossen. Nach den letzteren sollten die se alten Herren am 11. 12. und 13. Mai mit Kälte und Rexenschauer anmarschirt kommen, haben aber, wie schon bemerkt, ! dieses Jahr bei ir.itnd einem Bockkeller i,.gestoppt" und sin? um volle 8 Tage zu spät erschienen, dein seit dem Gewitter am Samstag Abenl haben wir eine sehr j empfindliche Kälte bei der man recht gut einen warmen Rock und einen warmen ! Ofen vertragen kam. Hoffentlich wird i die Kalte dem Okst und den nicht viel geschadet haben, obschon wir von Westmoreland Wien, daß in der Ge-! gend von Jackson dr Frost alle Kirschen und Pfirsichblüthengetodtet hat. lPittsburg Volksbl. ist mehr <ls Geld, denn sie läßt sich nicht kaufen. i lLinzelhkittn über da» Treffen bei Front Royal, Virginia. Balti m o r e, 2N. Mai. Folgende Darstellung von dem Gefecht bei Front Royal giebt Capt. George Smith vom I. Maryland Regiment, der entkam : Etwa um I Uhr Freitag Nachmittags kam ein Neger zu Pferd in unser Lager gejagt und schrie: ~Die Rebellen kom men in großer Masse und werden Euch umringen und abschneiden." Zuerst lachte man ihn aus und sagte, !man habe schon zu lange auf die Rebel len gewartet und glaube DaS jetzt nicht. ! Sobald jedoch Col. Kenley den Mann ! sah, war er vom Anmarsch der Rebellen l überzeugt. Es wurde Alarm geschlagen, Leute stürzte» zu de»Waffe», stellte» > sich in Compagnien auf, und sehr bald darauf erschienen die Rebellen. Die Picrets des Regiments feuerten merkwürdig genug keinen einzigen Schuß, ! vielleicht wurden sie überrascht und ge gangen genommen. Co. A wurde zum Plänkeln und zur Unterstütznug einer Sektion von Krapp sPennsylv. Batterie beordert, die etwa 40 Mann stark war. Inzwischen ließ der Lieut.-Col. des 29. Ans. Reg. ei» kleines Detacheinent seiner Leute, die als Pioniercorps dienten, eben falls antreten und fertig mach.». Unsere Batterie war bald im Feuer und schoß mit Erfolg fest 2 Stunden bis ihre Mu nition verbraucht war. Da es jedoch nicht möglich war der überivältigenten Masse Widerstand zu leiste», gab ma» Order zum Rückzug, welches geschah, und die ganzeColonne ging über den Shenan doahfluß; der Rückzug wurde von einer Comp, des 5,. New Aorker Cavallerie Re gimentö gedeckt, etwa 80 Mann stark. Als er über die Brücke ging, sah dei Captai» genau die Truppen der Rebel len ; es war eine starke Cavallerie - Co lonne da, etwa 4 Schwadronen mit 8 Compagnien und 5 Infanterie Regimen tern. Von dieser Macht wadete» 2 Re gimenter Infanterie und 2 Cavallerie Regimenter durch die Furth, da der Was serstand sehr niedrig war. Die Order ~Geschwindschritt" wurde gegeben und die Uniontruppen rückten auf den Fahr weg, wo abermals Stand gehalten wur de. Col. Kenley redete die Mannschaft an und sagte, daß ihre einzige Wahl sei zu kämpfen bis auf das Aeußerste, na mentlich da die Rebellen Cavallerie her beistürze mit einer schwarzen Flagge. sagt, er habe nicht gesehen, daß dießebellen eine weißeFlagge gehab! hätten, wohl aber eine schwarze. Aber malö wurde Stand gehalten und Schüsse wurden gewechselt, als die Zlorke» Cavallerie, die noch im Hintertreffen war, hervorbrach und sich zurückzog und in Unordnung durch die Reihen der Infan terie ritt. Eine Partie des Maryland Comman dos zog sich nach einem Weizenfeld zurück und feuerte vo» dort rasch und mit Prä zision. Sofort kam die Rebellen-Caval lerie an und hieben rechts und links ein unter furchtbarem Geschrei wie Indianer. Selbst Verwundete und Sterbende wur den nicht geschont und in 2 Fällen sah der Capitän die Rebellen am Wege Lie gende durch den Kopf schießen. Der Ca pitän sagte seine» Leuten, sie sollten lie ber auf dem Weg zurückgehen und sich fortmachen so schnell sie können. Er war -icht weit gegangen, als ein Offizier aus >h» IoS ritt und sein Schwert und seine Pistolen verlangte, die er auf die Erde warf, während der Rebelle auf ihn zielte. Zn iX'r Coiifusion gelang cS ihm jedoch, das Pistol wieder zu fassen, und als ein Rebelle einen vom I. Maryland Regi ment schoß, schoß er auf ihn und es gelang ihm mit Hülfe von Lient. Cumphon des Rebellen Pferd zu erbeuten und davon zu reiten. Nach einem Ritt von 2 Meilen kamen sie zur Ambulance, worin Colon,l Kenley lag, den Wundarzt Mitchell vom Regiment verpflegte. Der Wagen ging auf der Pikeroad und die Rebellen feuer ten nochmals darnach. Da sie sich staik verfolgt sahen, ließen sie das Pferd ste hen, stiegen über einige Fenzen und ver bargen sich in der Waldung, bis der Feind das Suchen aufgab- ES waren nur <> Compagnien deö Ma ryland Regiments im Treffen, die übn gen t waren auf Picketdienst und zur Profoßgarde in Front Royal comman oirt. Aufregung i» Salninore. Baltimore, 25,. Mai. Die hie sigen Secessionisten versammelten sich heute mich Ankunft-der Nachricht vo» ?em, dem Colone! Kenley und dem erste» Maryland Regiment widerfahrenen Un zlück an den Straßen - Ecken und gaben !aut ihre Freude darüber zu erkeuiie»; sie wurde» hieraufvo» den Union Män nern angegriffen und geschlagen. Während des Laufs des Tages wurden mindestens Hundert der Secessionisten in verschiedenen Theilen zu Boden gewor fen, jedoch schritt die Polizei ein und ver hütete gefährliche Resultate. In einem oder zwei Fällen wurden Stricke herbei gebracht und es wurden Vorbereitungen gemacht, die Unruhestif ter an den Lampenpfosten aufzuknüpfen, was durch die Polizei verhindert wurde. Zwei Männer wurden gestochen, jedoch nicht gefährlich. Unter den angegriffen »cn war Hr. Robert McLane, vormals Gesandter nach Meriko, der durch die Po lizei gerettet wurde. Baltimore, 2ö. Mai. Die Aufre-! gung fährt heute Morgen ohne Abnah-! Me fort. Alle diejenigen, welche unloyale Gesinnungen äußern, werden niederge-! ivorfen, ohne alle Rücksicht. In der Nachbarschaft der Zeitungs- Officen sind Massen von Unionisten ver sammelt. Die BaltimcreStraße von der Calv.rt zur Holliday waren heute Morgen mit Menschen angefüllt, unter denen große Aufregung herrschte. Das Volk verlangt, daß von allenZei tlings-Ofsicen die Ver. Staaten Flagge ausgehängt wird. Alle, außer dem News Sheet, haben dieser Aufforderung ent sprochen. Bis jetzt hat das Militär noch keinen Antheil an der Bewegung genommen. Die neuesten Nachrichten melden, das! Colone! Kenley todt ist. ! l>ie <Lonftscationo-Lill passirt, die Linon eipations-Lill verworfen. Ueber zwei wichtige Maßregeln ist in der vorgestrigen Sitzung des Repräsen tantenhauses Beschluß gefaßt worden. — ES handelte sich um die Confiscation des Vermögens und die Emancipation der Sklaven, die Rebellen gehören. Ein Ge setzentwurf der Ersteres verfügt, wurde adoptirt, die sogenannte EmancipationS- Bill aber verworfen. Die Confiscation-Bill wie sie im Re präsentantenhause mit 82 gegen l! 8 Stimmen passirt ist, schreibt vor, daß al les bewegliche und unbewegliche Eigen thum folgender Personen zu Gunsten der Vcr. Staaten und zu Deckung der Ko sten der Unterdrückung gegenwärtiger Rebellion consiScirt werden soll: 1, aller derer, die von setzt ab als Of fizier in der Armee oder Marine der Re bellen dienen. 2, derer, die von jetzt ab die Aemter als Präsident, Vice-Präsident, Congreßmit glied, Richter, Minister, auswärtiger Ge sandter oder Consul der sogenannten Con foderirtcn Staaten bekleiden. 3, der Gouverneure, Mitglieder von Conventionen und Staatölegislaturen oder Richter der Gerichtshöfe in einem der sogen. Conföderirten Staaten. früheren Beamten der Bereinig ten Staaten, die von jetzt ab ein Amt bei den sogen. Conföderirle» Staaten anneh men. 5, aller andern, die von jetzt ab als Be amte in den Confodcruten Staaten fun giren. l>, jedes Bewohners der loyalen Staa ten und des Distrikts Columbia, der de» Rebelle» von jetzt ab Hülfe und Beistand leistet. Die zweite Sektion schreibt vor: daß auch das Eigeuthum aller andern Perso nen in den Staaten und Territorien der Ver. Staaten, die nicht binnen l>(> Tagen ihre Waffen niederlegen und zur Treue zurückkehren, zum Besten der Vereinig ten Staaten consiscirt werden soll. Die dritte Sektion-bestimmt das dabei zu beobachtende Prozeßverfahren. Es soll in ähnlicher Weise verfahren werden, wie bei Prisengerichten üblich. Die zweite, die sogenannte Emancipa tionS-Bill über welche an demselben Tage im Repräsentantenhaus,! ebenfalls abge stimmt wurde, bezog sie auf die Freier klärung der Rebellen gehörigen Sklave». Sie verfügte, daß die Sklaven aller derer die nach Erlaß dieses Gesetzes sich an der bewaffneten Rebellion gegen die Verein. Staaten Regierung beiheiligen, oder die selbe unterstützen, dadurch jedes Recht auf die Dienste ihrer Sklaven verwirkt haben. Letztere sollen für frei erklärt werden und jeder, der auf Auslieferung eines Skla ven Anspruch macht, soll vor Allem ver pflichtet sei», seine Loyalität darznthun. Diese Bill, die mit einem Schlage fast sämmtliche Sklave» i» den Ver. Staaten für frei erklärt habe» würde, weil fast alle Sklavenhalter sich in der einen oder andern Weise bei der Rebellion betheiligt i haben, wurde mit nur t Stimmen Ma ! sorität, nämlich mit 78 gegen 7 t Stim men verworfen. W a t e r t o w n, Wiöc., 17. Mai. — Man wird sich erinnern, daß sich bis vor wenigen Wochen hier eine Bande engli scher Zigeuner aufgehalten hat, deren Männer Pferdehandel betrieben, wäh rend die Weiber aus de'r Wahrsagerei ein sehr einträgliches Geschäft machten, na hmentlich unter den Amerikanern. Man h munkelt, d>'ß sie z. B. von einem hiesige» ! Ehepaar 15, Thaler erbeutet haben, indem ! sie der Frau weissagten, daß ihr Mann in ! Zeit von einem halben Jahre sterben wür- ! de, worüber die treue Gattin so entzückt ! wurde, daß einS vo» ihren sonst sehr fest i aneinander liegenden 5 Thalerstücken lose wurde. Als sie darauf dem Manne pro ! phezeiten, daß er in drei Monaten Witt ! wer sein sollte, gab es gar ein Zehntha leistüct. Das ist einer von den viele» ! Falle», !» welche» sich die Gauner Fa- miliettverhält»isse, die sie erhorschte», zu j Nutze machten, vor ihrem Abzug > begingen sie »och einen ungeheuren Be ! trug an einer deutsche» Familie a»f dem Lande, daS eiiie Weib redete dem in uube ' greiflichen Aberglauben befangenen Ehe paar ein, auf ihrer Bauerei läge ein ! Schatz, de» sie zu hebe» bestimmt seien, daß aber ein Lockpfennig von wenigstens ! Hiiilt) 111 Gold dazu gehöre, um den Schatz !an die Oberfläche zu locke». Einen Theil oer <!»>> Thaler borgten die armen Be > lhorten von ihre» Nachbar» zusammen ; dann wurde das Geld in Gegenwart dei Zigeunerin in eine» Sack versiegelt, und »in einerKisie verwahrt, nm eine bestimmte > Zeitlang ruhig zu liegen und seine mag netifche Wirkung auf den Schatz zu au i Ueni. Bald darauf verschwanden die Zi ! geuner aus der Gegend. Nach langem ! vergeblichen Harren auf ein Zeiche», daß der Schatz hebefähig sei, wurde nachdem z Gelde gesehen, und siehe da, j» dem an ! scheinend unversehrten Beutel befanden sich statt der Ztvauzigthalerstücke Blei platten vo» entsprechender Form und Große, welche die schlaue Here durch ir gend eine geschickte Handbeivegung bei dem siegeln mit den Goldstücken ver tauscht haben mußte. Die Zigeuner wa ren natürlich über alle Berge, und das! männliche Haupt der gepreliten Familie machte vergebliche Reisen, um ihnen auf, die Spur zu kommen. Die holländische Regierung hat den Entschluß gefaßt, die Sklaverei in ihren amerikanischen Besitzungen abzu- - schaffen. Der Durchschnittspreis, der für >eden Sklaven von der Regierung bezahlt , wird, beträgt H 165. DaS Gesetz soll , ain 1. Juli in Kraft treten. Die Sklaven haben nach ihrer Befreiung eine dreijährige Lehrzeit durchzumachen, wo- ' für eine bestimmte Bezahlung für die Arbeit der Befreiung gegeben wud und wovon die Hälfte in die Regieruiigskasse fließt, um die Regierung für die Auslage > des LoskaufenSz» entschädigen. i Rebellen sind besonders knapp r an Sa l » e. Und doch wird ihnen regelmäßig jede Freude versalzen. l N o IN Allsl «! n d. Neuere Nachrichten von Europa. (.Dnrck die Dampfer Kangaro und ternia bei Cape Naee.) Die mit der „Eanada" eingegangene' Nachricht von der Einnahme von New- Orleans rief viel Staunen und Unglau-. ben hervor, hatte aber keine» Einfluß auf de» Baiimwollenmarkt. Times sagt : ~Es ist ein schwerer Schlag für den Süden und ei» großer Triumph für den Norden, und ein neuer Beweis, daß der Norden den consöderir ten Staaten mehr Schaden thun kann-, als diese ihm." Die Times sagt: Der amerikanische Gesandte zu London und zu Paris werde, wie wa» sage, die Regierungen versichern, daß Pläne zur Milderung der Blokade reif seien. Wenn die Föderalisten New Orleans besetzt halten, so ist natürlich die Blokade zu Ende, und nur eins ist erfor derlich, daß nämlich Baumirolle herab-' kommt. Wenn die südlichen Pflanzer sie den Föderalisten anvertrauen, so wird deren genug zu u»s kommen, um den Fabrikanten zu Helsen, aber wenn die Pflanzer die Baumwolle entfernen oder verbrennen, so laßt sich nicht absehen, was durch die Einnahme von New - Orleans geholfen ist. Jneinem andeniArtikel sagt die Times; Es ist vergebens, die Wichtigkeit dieses Ereignißes zu leugnen; aber wenn die südlichen meinen, was sie so laut verkün den, so können sie niemals besiegt werden. Der Herald bezeichnet die Einnahme von New Orleans, die er noch bezweifelt, als einen entschiedenen Triumph für den Norden. Die MorningPost glaubt, daßdadurch die Geschicke beiderPa,theien nicht ernst lich berührt ne'.dcn, obwohl es ein schire >er Verlust für den Suden sei. Sie sagt ferner, die Hoffnungslosigkeit des Kam pfes werde bei jedem weiteren Schritte uiffälliger. Die „Dailv News" betrachtet die Ein» nähme von New Orleans als äußerst wich tig und belobt das vom Norden hierbei bewiesene Geschick.' Die mit dcr „City of New Bork" ein gegang.'n.'n Nachrichten zerstörten alle Zweifel rücksichtlich dcr Einnahme von New Orleans, und in Manchester hoffte man, dieses Ereiamß werde Baumwolle schaffen. Es wurde berichtet, daß Graf Persigny plötzlich von Paris nach London beschie den worden sei, wie man vermuthete in einer Mission bezüglich des Dampfers „Economist," der mit 8W Batten Baum wolle und 4<>l) Faß Harz von Charlcston zu Liverpool angekommen ist. Man ergeht sich noch immer in grund losen Vermuthungen über den Besuch Herciers in Richmond. Im Oberhause wurde das Elend in Lancashire ohne Bezug auf die amerika nischen Angelegenheiten debatirt. Ankunft des Dämpfera „ikuropa." Cape Rac e, L7sten Mai. Das Oampffchiff Europa, welches am 27sten Ma! von Liverpool nach Halifax abge gangen war, hat heute Abend diesen Punkt passirt und der Uacht der associirten Preße folgende Neuigkeiten aus Europa, die zwei Tage neuer sind, als die früher er haltenen, überliefert. Die Nachricht von der Räumung Uork toivnS, die durch das Dampfschiff Persia übcrbracht worden, ist in London am 16. Maj erst nach Schluß der regelmäßigen Geschäfts - Stunden angekommen. Sie erweckte bedeutende Aufregung, die Wir kung derselben halte sich aber noch nicht entwickelt, als die „Europa" von Liver pool abging. Die amerikanischen Staats - Papiere stiegen sofort im Preise und Baumwol- len Preise wurden gedrückt. Einige Zeitungen suchte» die Bedeu tung des Sieges der Pctomac-Armee zu vei riiiger», indem sie den Rückzug als ei ne» Zheil der Strategie dcr Rebellen be trachten. Die „London Times" sagt in einem Leitartikel: ~Die durch die Föderalen im Westen errungenen Vortheile, sind als selche nicht zu überschätz»» und bieten einen sonder bare» Kontrast gegen langsamen Fort schritte am Potomac dar." ~Der Zweck der Eonfoderirten ist nicht l so sehr, Richmond zu retten, als diesen Unfall so weit i» die Jahreszeit hinaus zu ziehen, als irgend möglich. Es wird > ohne Zweifel gehofft, daß dcr Sieg der ! Bundes-Gruppe» so spät i» der lahres ! ieit eintreffen und daß die siegenden Trup ! pe» so zerstreut sei» werden, daß die Zeit, ! welche zu deren Reorganisation erforder lich sei» wird, es uiimoglich machen wird, in diesem Sommer meitere Operationen zu unternehmen." In Lincolnshire ist ein Damm gebro che» und das Land weit und breit unter . Wasier gesetzt. Der Verlust an Eigen thum ist groß. Zu verlehnen. Eine Wohnung No. 38 West - Ha < Straße, in Allentown, mit ! Huben, ein Front Store 12j bei 3 Fuß. Besitz kann sogleich gegeben werden. Amos Ettingcr. Juni 4. nq3 Wird verlangt. Ci» s»!er Schul'ehier, ein guter Singer, U! guier Orgelllst, und ei» Mann dcr einen gut mcralischcn Charakter besitzt, wird verlangt dcr Fr edcnskiiche in Waschington Taunschip, > cha Caunty. Die Lehrer können sich melden dem Kirchenrath, zwischen nun und dem 15. I ni nächstens. Der Kirchenrath der Fricdenskiic! Juni 4. nz'
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