Lecha Cmmtl, Patriot. Allcntaun, Pa., November 7. iBol>. Ueber den Nuften von landwiribschaft lichea Ausstellungen. Keine Thatsache kann dem denkenden Beobachter mehr auffallen, als die gro ßen und fegenSreict)en Wirkungen, die landwirthschaftliche Ausstellungen auf unseren materiellen Wohlstand ausgeübt haben und noch ausüben. Sie haben'mehr »u unserem außerordentlichen Wachsthum als Nation beigetragen, als alles Gold, womit Californien in Jahrhunderten un ser Land überfluthen kann. Sie haben ei nen Forschungstrieb in der Brust von Tausenden erweckt, die ihre auf diesem Wege gemachten Erfahrungen der Welt bekannt machten und dadurch den in die sem Gebiet gesammelten Schatz unserer Kentnisse bedeutend vermehrten. Doch alles dieses geschah im Stillen,—der leise Schritt des landwirthschaftlichen Fort schritts wurde von der Welt nicht bemerkt, aus dem natürlichen Grunde, weil es Zeit erfordert, um ihn mit den hohen Pflich ten bekannt zu machen, die er seinem Schöpfer, seinem Lande und sich selbst schuldig ist: das, was seinen Händen an vertraut wurde, zu gebrauchen und zu ent wickeln, damit es vervollkommnet und der wahre Zweck unseres Schöpfers erfüllt! we»^>c. Was ist eine landwirthschaftliche Aus-! Stellung ? Es ist ein Ort, wo die vorzüg lichsten und vollkommensten Gattungen «ndExemplarelandwirthschaftlicherPro-! dukte dem Anblick des Besuchers darge-! stellt sind. Und dies ist der alleinige Zweck, der dabei erstrebt werden soll? Wenn so, dann laßt sie uns über Bord werfen. —! Nein, eine höhere Absicht soll dabei er-! reicht werden, ist erreicht worden und wird fortdauern es zu werden,—der Austausch! der Gedanken und Meinungen zwischen > denjenigen, welche die zur Ausstellung' gebrachten Artikel producirten. Dies ist daS Mittel, wodurch landwirthschaftliche! Ausstellungen jene große Resultate vol- > lenden, welche fortfahren werden, uns als ein praktisches, ackerbauendes und dem! Fortschritt huldigendes Volk den ei sten > «ang unter den Nationen der Erde zu' verschaffen. Es ist nicht genug, daß wir die vorzüg- z lichste Qualität von Getreide bewundern,! «ein, wir sollen auch den Mann kennen lernen, der es producirt hat, damit wir - von ihm lernen mögen, wie er es ange- j fangen hat, solches Getreide hervorzu- j bringen, und dadurch in den Stand ge setzt werden, ähnliche Resultate zu erzie- ten. Es ist nicht genug, daß wir fettes Vieh ziehen, sondern wir sollen auch den Bau- j er kennen lernen, der daßelbe gezogen hat, damit seine minder glücklichen Standes aenossen vermittelst Erkundigungen und Beobachtungen zu der Möglichkeit ge langen, es in diesem Zwecke eben so weit zu bringen, und auf diese Weise die Aus stellung das Mittel sein möge, zur Ver ewigung des Fortschrittgeistes auf dem Gebiete politischer und landwirthschaftli-! cher Oekonomie. Landwirthschaftliche Ausstellungen in shrer wahren Bedeutung sind die Trieb-! federn zur guten und durchgängigen Be- > arbeitung und Veredlung des Bodens.—! Skichts ist besser geeignet zur Erzeugung gesunder Gefühle und zur Entwickelung! der wahren Würde des Naturmenschen,! als ein solches Schauspiel, wo AlleS sich vereinigt bei dem edlen Wettkampfe der Künste deS Friedens und der Nützlichkeit; wo auch diejenigen, deren Hoffnungen, die sie von der Ausstellung ihrer Produk te hegten, nicht in Erfüllung gingen, sich ob dem Erfolge ihrer Nachbarn freuen! Dieseö ist eö, was solchen Festen in den Augen aller guten Menschen den wahren Werth verleiht, die die Bedürfnisse unse rer Landleute kennen und die schon von frühester Jugend an zu ihnen standen, in der Ueberzeugung, daß sie in dieserSphä »e «b«»so viel Gutes und Nützliches lei sten könne», als in irgend einer andern. Die Vortheile, die aus solchen land wirthschaftlichen Ausstellungen entsprin gen, siad doppelter Natur und können von Jedem wahrgenommen werden. Da, wo die Ausstellungen zum Gegenstand ser Anziehung gemacht sind, wird man die meiste Sparsamkeit und den größten Wohlstand unter den dazu beitragenden und sie befördernden Klassen antreffen. Die Gewinnste, die davon herfließen, sind zwar an pekuniär» Beziehung von keiner Bedeutung, der Nutzen uvd die Vortheile aber, die durch den Einfluß dieser Insti tutionen dem landwirthschaftlichen Inte resse zugewendet werden, sind eS, die unö mit Bewunderung und Ehrfurcht gegen jene öffentliche Wohlthäter unserer Ra re erfüllen, welche diese Idee genährt »nd verbreitet und dem Ackerbau wieder den ihm gebührenden Rang angewiesen ha ben, als einen der edelsten Berufe, dem sich Männer widmen können. Den Siß einer Xassel schlangt in zwei Stunden curir». Die „Petersburg Expreß" publizirt das Folgende von einem glaubwürdigen Korrespondent: „Ein Zimmermann all hier, als er vor einigen Tagen beschäf tigt war altes faules Holz über eine le zu schaffen, wurde von einer Rassel - schlänge in den Finger gebißen. In nur ivenigen Minuten war der Finger zu vier Aal der natürlichen Dicke aufgeschwol /e„i und rothe Streifen begannen die Hand hinauf zu laufen. Eine tiefe Furcht ergriff ihn und er glaubte sich sei nein Ende nahe. Aber ein Mittel wur de angewandt und auch nur zum Versuch, welches zum Erstaunen aller Gegenwär tigen gerade nach Wunsch wirkte. Die Bestandtheile waren Hwiebeln, Tch 1» ak und Salz in gleichen Theilen, welche in eine Poultice gemacht und auf d,e Wunde gelegt wurde—zur nämlichen Zeit wurde auch eine Schnur fest um das Handgelenk gewunden. In zwei Stun den war der Verwundete wieder so weit hergestellt, daß er an seine Arbeit gehen konnte. Ich kenne einen alten Neger welcher einen Knaben, der von einem tollen un d gebißen worden war, mit dem nämlichen Mittel curirt hat." ! Hcireth unrer nahen Verwandten. ! Die Gesetzgebung von Ohio passirte i über diesen Gegenstand einige Gesetze.— j Wenn auch nur die Hälfte Dessen Grund i hatte, was bei dieser Gelegenheit gegen Heirathen unter nahen Verwandten vor gebracht wurde, so wäre es schon mehr als'hinreichend, um Eltern und Vormün der zu veranlassen, so viel als möglich ge gen solche Verbindlingen einzuschreiten. , An Massachusetts entsprangen aus l 7 Ehen zwischen Geschwisterkindern 05 Kin der; in Ohio hatten 873 solche Familien 3,000 Kinder. Hieraus ergiebt sich, daß die Nachkommenschaft solcher Familien ebenso zahlreich ist, wie die anderer.— Nach den Angaben aus Massachusetts kommen durchschnittlich auf zwei Famili en 11 Kinder. Aber von diesen 95 Kin der sind 44 blödsinnig, 12 scropholös und erträglich gesund; während in Ohio von 3,000 solchen Ehen entsproße nen Kindern 2,4!>9 entweder geistig oder körperlich verkümmert sind. In allen sol chen Familien sind die Kinder mehr oder minder verkommen und wo immer genaue Berichte geliefert werden, findet sich die Zahl vollkommen gesunder Kinder stets kleiner als sich die Meisten vorstellen.- Vier und vierzig schwachsinnige Kinder aus einer Anzahl von 95 ist ein Verhält niß, daß ohne alles Andere Jeden überra schen und ihm klar machen muß, daß hier ein Einschreiten nicht nur gerechtfertigt, soliden, dringend nothwendig ist. Die Register und Nachforschungen in Irren häusern und Anstalten für Blödsinnige würden noch weiteres Licht auf diesen traurigen Gegenstand werfen. In einem Falle waren 9 Kinder, einer Heirath zwi schen solchen Verwandten entsprossen, sämmtlich mehr oder weniger blödsinnig. Eltern und Vormünder, welche das Ver trauen junger Personen besitzen, Aerzte und Geistliche sollten diesen erschrecklichen Thatsachen volle Aufmerksamkeit schen ken und allen Einfluß anwenden, um solche unselige Mißheirathen zu verhüten. Zu obigen Angaben bemerkt der Phila delphia „Ledger" : „ Die große Frage ist nun, wie unsere Gesetzgebungen in dieser Angelegenheit einschreiten können. Wir geben vollkom men zu, daß allzuvieleS Gesetzmachen und Erlassungen von übereilten Gesetzen in solchen Angelegenheiten thatsächlich sind; aber ein weises Verfahren der Gesetzge bung, das derartige Verbindungen ent muthigte, könnte mächtig auf die öffent liche Meinung einwirken.— „ Solche Verbindungen sind Verletz ungen eines großen Naturgesetzes. Alle Pflanzen wachsen am Besten in einem neuen Boden. Alle Thiere gedeihen bes ser in dem Verhältnisse als ihre Alten die nicht zu nahe verwandt sind. Es ist sehr wahrscheinlich, daß bei dem Men schen in dem Grade, als er geistig voran geschritten ist, Hcirathen unterVerwand ten stets ein größeres Uebel werden und die Zerstörung des richtigen Gleichge wichts der verschiedenen Kräfte des Gei stes und einer höheren Natur zur Folge haben. Auch in Mexiko bemerkt man, daß fast alle Fälle von Mißbildung und Blödsinn unter den Leperos und anderen gedrück teren Klassen mehr oder weniger mit zu großer Blutsverwandschaft der Aeltern in Verbindung stehen. „In unserm Lande sind Heirathen un ter Blutverwandten wohl sehr frühzeiti ge und wenig überlegte Verbindungen; etwas Verzögerung, Schwierigkeit und Aufklärung über den Gegenstand wür den wohl dem Gebrauche gänzlich ein En de machen." Erscheinungen gegenüber, wie oben be zeichnete, und angesichts so allgemeiner körperlicher und geistiger Verkommenhei ten darf man dem oben besprochenen Ge genstande wohl ernste Beachtung widmen. (R. B.ol>. tLine schändliche That. In der vorletzten Donnerstag Nacht nahm ein schändlicher Schurke einen schö nen vollblütigen Hengst aus dem Stalle VeS Herrn William B. Kugler, Gastwirth an der Limerik Station, in Montgomery Caunty, und verstümmelte, nachdem er eine beträchtliche Strecke stark geritten war, das edle Thier, indem er mir einem Messer oder einer Lanzette einen Schnitt über eineS seiner Augen machte, so daß da sselbe auslief und zerstört wurde. Er ließ es alsdann laufen und das Pferd kam in einem solch traurigen Zustände nach Hause, daß man anfänglich glaubte, es werde krepiren. Es ist jedoch wieder et wa', besser. Das Pferd war ein sehr werthvolleö von der Vollblut-Mayduke- Zucht und hatte bereitö drei Prämiums für schnelles Trotten von der Montgome ry Caunty Ackerbau-Ausstellung erhal ten . Der Verlust, den Herr Kugler durch diese Verstümmelung seines Pferdes er leidet, ist nicht weniger als S2OO. Ein Bösewicht, der fähig ist, eine solche schur kische Schandthat zu begehen, sollte die höchste Strenge des Gesetzes erleiden.»- j Wie wir erfahren, hat Herr Kugler eine Belohnung von Hioo auf die Festnahme und Ueberfnhrung deS Scheusals gesetzt. Möchte die Bestie erwischt werden und seine verdiente Strafe empfangen. tNeutral. Von seinem TVeibe ermorde». D. Phetteplace, in Bnrrillville, N.-J., wohnhaft, kam am vorletzten Samstag Nachmittag betrunken nach Hause und warf sich auf die Flur. Seine Frau nahm eine Art und hieb ihm den Kopf ab ; sie schleppte dann den Korper in den Garten, ging in s Haus zurück und wusch das Blut auf. Ein 12-jähriger Sohn war Zeuge der Schreckenstat. Das Weib sitzt in der Jail. Sie sagt, ihr Mann sei oft betrunken nach Hause gekommen und habe ihr Leben bedroht. lkine Landplage. ES gibt zu dieser Zeit wohl nur wenig bemittelte Leute, in der Stadt und auf dem Lande, die sich nicht zu beklagen ha ben über die große Zahl von Bettlern, die sich fortwährend im Lande herumtreibt, Alle belästigt, die Heben kennen und auch geben, sei es nun in der Absicht, ein gu tes Werk zu thun, oder nur, um die Zu dringlichen loszuwerden. Früher war es hauptsächlich während den Winters-Zei ten, wo bedürftige Arme um ein Almo sen ansprachen, und diese waren einiger maßen zu entschuldigen, denn der Winter ist immer eine harte Zeit für die Armen, weil die Menschen dann mehr Bedürfni ße haben, die nicht so leicht zu befriedigen sind. Aber in neuerer Zeit wird das Bet teln im Sommer eben so stark betrieben, als im Winter, denn es gibt leider so vie le Bettler von Profession, die lieber bet teln, als durch redlich Arbeit ihr Brod zu verdienen suchen und diese sind eö, welche die eigentliche Landplage ausma chen und die wir hier etwaß näher be schreiben möchten. Diese Sorte von Bettlern gehört ge wöhnlich zu allen verschiedenen Professio nen, nicht selten vorgeblich zu den gelehr ten Fächern, und so liefert auch die Dru ckerzunft ihren gehörigen Beitrag dazu. Zahl der Buchdrucker und Schriftse tzer, welche geschäftölos im Lande herum wandern, ist nicht unbedeutend. Viele davon sind auf ihren langen Wanderun gen aus Schuhen und Kleidern gerathen und haben ein abschreckendes Ansehen, aber nur Wenige davon haben Lust zu ih rem Geschäfte, und anstatt für einen mä ßigen L.ohn zu arbeiten und auf eine re spektable Weise Ihren Unterhalt und ihre Kleider zu verdienen, ziehen sie vor, von einem Orte zum andern zu wandern und sich von ihren mehr fleißigen College» oder andern mildthätige» Leute» ernähren zu lasse». Wir könnten selbst, aus eigener Erfahrung, Beispiele der Art anführen und Namen angeben, wenn'S nöthig wä re oder verlangt würde. , Die meisten dieser Burschen verleben die wärmere Jahttzeit in einer, für sie, ganz gemüthliche» Weise; während Vie le von denen, bei welchen die Bettler um Almosen, Essen oder Nachtherberge an sprechen, im Schweiße des Angesichts ihr Brod zu verdienen suchen, ruhen die Bett ler im kühlen Schatten, sprechen zur Es senszeit an irgend einem nahen Hause vor, um Nahrung, welche ihnen gewöhn lich willig verabreicht wird, und schlafen während der Nacht, wenn'S nicht anders sein kann, in irgend einem Stalle oder Scheuer. Und wenn es diesen Faullen zern einmal einfällt, sich in Städte zu be geben, so suchen sie das Mitleid der Ein wohner zu erregen, unter irgend einem Vorwande, und um Geld zu betteln, sei es zur Weiterreise, für Schlafgeld oder für irgend einen andern beliebigen Zweck, was dann aber die Meisten davon in Spi ritus auflösen, das heißt versaufen und nicht selten im Stadt - Gefängnisse Her berge finden. Es könnte gewiß nicht schaden, wenn sich die Leute alle einig wä ren, diese Art Bettler von ihren Thüren zu weisen, denn jede ihnen gereichte Ga be fördert das Laster, dem sie ergeben sind, wenn sie überall abgeschickt würden, so würden sie bald in die Nothwendigkeit versetzt sein, entweder eine mehr ehrliche und respektable Beschäftigung anzufan gen oder ein Unterkommen zu suchen in den öffentlichen Anstalten, welche zur Aus nahme und Beschäftigung der Armen be stimmt sind. Aber Mancher gibt den Zu dringlichen eine Gabe, nur um sie loßzu werden oder sich vor ihrer Rache z u sichern, welche sie, wie man weiß, gar oft an dem Eigenthum Derjenigen auslassen, welche ihren Wünschen nicht entsprochen haben. Von der Wahrheit überzeugt, daß Al mosengeben und die Unterstützung der nothleidenden Armen überhaupt, gut und lobenswerth ist, ist es nicht die Absicht der obigen Bemerkungen, den Mildthätigen abzurathen, Almosen zugeben oder den Armen sonst Gutes zu thun; es ist nur die Absicht, den Mißbrauch bloßzustellen, der von professionellen Bettlern getrieben wird und denselben wo möglich zu ver mindern, denn die wirklich bedürftigen Armen verlieren gar oft dadurch, daß man Alle gleich hält und dadurch den Unschul digen mit dem Schuldigen leiden läßt. (Lib. Beob. inßildausdemHa nd e l s-E o m m iS-Lebenin Neuyork, (14. Sept.)— Ein junger Bursche von 10 Jahren, Namens I. S. Brusch, wel cher im Stohr der Herren Mills und Ray am Broadway, beschäftigt war, ließ sich in einer schwachen Stunde von einem flot ten Frauenzimmer umgarnen, die ihm viel Geld kostete. Seiner eigenen Angabe zufolge nahm er manchmal ein Souper für 620 in ihrer Gesellschaft ein. Die ses „Verhältniß" stand natürlich in gro ßem „Mißverhältniß" zu seiner Einnah me und die Folge war, daß er stahl. Er erportirte während der letzten Wochen aus dem Geschäfte Schawls im Werthe von T6IO und versetzte diesel ben in mehreren Pfandhäusern. Der Diebstahl wurde natürlich entdeckt und der Verdacht der Bestohlenen richtete sich auf den jungen Brusch, welche» nun heim lich von der Polizei überwacht wurde. — Mittwoch Abend folgte ihm ein Polizist nach dem Pfandhause und verhaftete ihn, als er eben das Geld für zwei versetzte Schawls in Empfang nehmen wollte.— Anfangs stellte sich Brusch auf's Höchste entrüstet, zuletzt jedoch gestand er seine Schuld ein und sagte, daß er Vi Schawls gestohlen habe. Der größte Theil dersel ben wurde von den Pfandleihern wieder herausgegeben.—Richter Brennan be stimmte den Dieb zur Criminal-Unter suchung. Col. preston in Lebensgefahr Louisville, Ky., 24. Oct. Aus einem Briefe des Col. Preston, unsers Gesandten in Madrids erhellt, daß durch den Untergang eines Schiffes, in welchem Col.P. nebst Familie sich von Marseille nach Cadiz einschifften, beinahe Alle er trunken seien. Sie wurden allein durch die Austrengungen maltesifäxr und kata lanischer Bootsleute gerettet. Gcständniß eineS Clerks. Viel ist gesagt und manches ist ge schrieben worden über die Versuchungen, denen junge Männer in unsern größeren wie auch kleinen Städten ausgesetzt sind, und dem Verderben dem so viele entge gen geeilt, deren Eltern sie nicht nur in der Furcht des Herrn erzogen hatten und ihnen mit einem gutenßeispicl vorange gangen waren, durch leichtsinnige und lo se Gesellschafter beiderlei Geschlechts, und wie die guten Jugendlehren nach und nach vergessen wurden. Obgleich ernstliche Warnungen und Drohungen manchmal die beabsichtigten Opfer vom Ruin zu rückgehalten hat, können doch nur tief gewurzelte Grundsätze sie für immer von den feingelegten Schlingen retten. Dies zu beweisen, will ich dem geneigten Leser gern meine Geschichte mittheilen. Nach meines Vaters Tode kam ich in daö Großgeschäft meines Onkels, welcher glaubte, seine Pflichten an mir gethan zu haben, wenn er mich mit denKaufmanns- Gefchäften bekannt machte, wodurch ich mein gutes Auskommen einst finden wür de. In dieser Schule gab ich alle mögliche Genugthuung. Ich war fleißig ohne zu ermüden, liebte das kaufmännische Leben außerordentlich, und stOzte mich nach ge thaner Arbeit in alle mögliche Vergnü gen. Meinen Geschäften kam ich stets mit der größten Genauigkeit nach, immer fröh lich während der Arbeitsstunden, und war der Liebling meiner übrigen Mitschreiber. Mein Onkel war sehr wohl zufrieden mit mir, und meine Freunde prophezei ten mir eine glückliche Zukunft. Mein fröhliches Aefcn gewann mir viele Freunde, und auS diesen wählte ich sünfe, mit denen ich auf dem vertraute sten Fuße lebte, die bald den größten Ein fluß über mich ausübten, und mich bald auf die schlüpfrigsten Wege führten. Ich war ein großer Freund von Ver gnügungen, und da ich keinen liebenden Vater besaß, mich vov denselben zu war nen, oder solchen ein Ziel zu setzen, so nahm das Uebel täglich mehr zu, ohne die geringste Furcht in mir zu erregen. Ich ließ mir -inen Schlüssel machen zum Hau,e wo meine Mutt.r wohnte, und verbrachte die Nichte mit einem Bu senfreunde. Das Theater besuchten wir jeden Abend und nach demselben, zu einer späten Stunde, ging eZ in diesen oder je nen Salon, wo wir un- mit Weintrinken, Würfeln oder Kartenspiel bis tief in die Nacht beschäftigten, dann ein paar Stun den dem Schlaf weiheen und an unsere Arbeit gingen. Ich wurde ein Gätnbler, und zwar ein geschickter, denn nur selten verlor ich. Meine Gesellschafte' schwuren, ich sei ein Prachtkerl, wofür jie erwarteten, daß ich bei allen Gelegenheiten traktiren muß- - te; zuweilen sah ich mch auch genöthigt, ihr Stillschweigen zu ekaufeu. Unsere Familien wiren sehr angeseh en. Wir hatten Zutritt in den besten Ge sellschaften, und um das Mißtrauen der Welt von uns abzuheilen, mußten wir außerordenllich vorsichtig sein, und um dieses zu bewirken, s,arten wir keine Mühe. Ich glaube, eSgelanguns. Sogar mei ne gute Mutter ließ sih nicht träumen, daß ihr einziger Sohn «was anders sein könne als er schien, d<r freimüthige und offenherzige Jüngling. Ich danke mei nem Herrgott, daß sie 6 nie auSfand.— Es würde ihr Herz geKochen haben. Dies war mein Lebe, von meinem lö ten bis I9ten Jahr, uiv viel länger hat te es nicht dauern kömen. Meine Ge sundheit nahm ab, meiie Arbeitslust war dahin und ich wurde nahläßlg. Es war im Winter B**, als Gott in seiner Gnade mich von Km Abgrund hin wegriß. An einem Donnersta, in jenem Win ter ging ich wie gewöinlich zurück und war eben daran den T'sk zu schließen, als ein kleiner Bube mr eine versiegelte Note gab und augenblklich davon eilte. Ich war erstaunt un solche Zeit eine Note zu empfangen, lid noch mehr so, zu finden, daß solche vo, einer weiblichen Hand addreßirt war. Zch öffnete solche und las: „Ich habe deine Hanlungen aufmerk sam bewacht; ich bin nt deinem jetzigen Leben genau bekanntun sehe dein Schick sal voraus. Ich wünsce dich zu retten ! Treffe mich diesen Aben um 9 Uhr prä cis im Viereck. Mary." Ich war außer mir or Schrecken: — Hatten meine Freunde neinen heillosen Lebenswandel ausgefunen ? Anders konnte eö ni«t sein, und wer war diese Mary? Uner allen meinen Verwandten und Freunen war Niemand der diesen Namen führü War alles dieses »urlefchehen, mir ei ne Falle zu stellen, untsollte ich unter „Mary" jemand ander-als meinen On kel finden? Ich verlor mich in V'muthungen und setzte mich auf einen Sthl, um über mei ne kritische Lage nachzulnken. Für zwei Stunden war ich im Stit mit mir selbst, und wußte nicht, wie al6 enden würde. Endlich zog ich zwei Tlatereinlaß-Kar ten aus meiner Tasche, «trachtete sie mit Nachdenken für einige /it und warf sie endlich in das erlösche»? Feuer. Der Warnung „Ich will diclretten !" konnte ich nicht los werden. Le schien mir ei ne Stimme vom Himme und ich beschloß in meinem Innern, nieneder ein Thea ter zu betreten. Mit Gottes Beistandst es mir gelun gen mein Gelübde zu h<en, obgleich ich mich nicht entschließen mnte, „Mary" an dem bestimmten Ort aufzusuchen, so wie ich auch niemals aigefunden habe, wer der „Engel" war, d mich vom Ver derben rettete. Von diesem Abend a fand ein Wech sel in meinem Lebensivchel statt. Den Umgang mit meinen Bienfreunden ver mied ich auf's Sorgsamste und gieng meines eigenen Wegs, ui«nach fechSMo naten war ich ein ganKnderer Mensch geworden, zufrieden mi mir selbst und der ganzen Welt. Von Uesen y jungen ruten bin ich der einzige Ueberlebende. Die andern fuhren in ihrem Sündenwandel fort und starben alle jung—inmitten ihren Sünden erschie nen sie vor ihrem Richter.— (Wechfelbl. Sarkarische Grausamkeit bei der anier iranischen Marine. Ein in dem Neuyork „Courier und En quirer" publizirter Brief aus 'vensacola enthält folgende Thatsachen : „Es ist hier auf Anordnung des H>». Stark, Lieutenant des Tortur Apparat, genannt „Crucifix" er richtet worden, an welchen die Leute we gen geringfügiger Vergehen mit starken stricken der Länge nach festgebunden und gekreuzigt werden und in diese Tor rur zwei Stunden lang verbleiben. Meh rere Leute von schwachem Körperbau wur den während dieser Strafzeit ohnmächtig und viele trugen, wie man befürchtet, un kurable tödtliche Verletzungen davon. — Wahrend des vorigen Monats wurde die se barbarische Tortur täglich angewen det. Ein alter Mann, der seit 20 Jah ren bei der Marine dient und alleSchlach ten des mexikanischen Krieges mitgemacht hat, wurde auf Ordre des Lieut. Stark dermaßen mißhandelt, daß man befürch tet, er werde den Verletzungen unterlie gen. Der arme alte Mann ist nervös, und in Folge des hohen Alters steif und taub, so ist er beim Exerziren nicht ge wandt genug. Diesen Greis ließ Lieut. Stark an das Crucifix heraufziehen und aufspannen; während der heißesten Zeit ließ er ihn in der brennenden Sonne zwei mal täglich exerciren und hielt ihn zum Schieben schwerer, mit Sand gefüllter Karren an, bis der schwache Greis er schöpft zu Boden stürzte. Ein Sergeant! auf dem Posten soll, wie es heißt, wegen, der Grausamkeit den Offizier zur Rede gestellt haben, doch das half nichts; Lieu tenant Stark hat sich vor einigen Leuten geäußert, daß er die Nächte mit der Er findung neuer Torturen zubringen wolle und er hat seinen Plan ausgeführt. Vor einiger Zeit haben drei Soldaten! an dem Crucifix vom Morgen bis Son-! nenuntergang gehangen. Sie wurden al- j le zwei Stunden wieder abgenommen und! nachdem ihnen eine Stunde der Erholung gegönnt worden war, wurden sie wieder an s Crucifix hinaufgezogen. Ferner > wurden drei Mann, wegen Abwesenheit aus der Kaserne für einige Stunden, an das Crucifix gebunden und sechs Stun- den lang daran gelassen. Das Ausbleiben von einer Stunde j über die erlaubte Zeit, oder Entfernung! aus der Kaserne, ist ein Vergehen, das Crucifix zu kom-! mcn. Lieut. Stark ist ein alter Prakti- i kus im Erfinden neuer Strafmaschinen, j Während seiner Anwesenheit in Norfolk! hatte er in den Zelten Aufholungö - Ap-! parate errichtet, durch welche die Leute so erschöpft wurden, daß sie beinahe umka-! men und der kommandirende Offizier ließ die Tortur-Apparate niederreißen. Der j saubere Lieutenant war einst Capirän ei-! nes Kauffahrtei - Schiffes, und da hat er! wahrscheinlich die Lehre der amerikani- j schen Inquisition erhalten. ! Scheuer verbrannt in Cbesier Caunty. Eine werthvolle Scheuer, das Eigen chum des Hrn. I. Williams Thorne in «adsbury Tauuschip, Ehester Cauntv, wurde am vorletzten Samstag um Mit ternacht, in Flammen eingehüllt entdeckt, und gänzlich ein Raub derselben. Das Feuer wurde von einem Nachbar bemerkt, welcher Hrn. Thorne vergebens aufzu wecken versuchte. Er ging nach der Scheu er und es gelang ilmi, einiges im Stall eingesperrte Vieh loszumachen. All die große Erndte deS Hrn. Thorne, eine un geheure O.uantität Heu und Frucht in sich begreifend, wurde vernichtet, nebst Pferdegeschirr, Mähmaschine, Pferdere chen, Dreschmaschine und anderem Acker gerät!). Man vermuthet, daß das Feuer das Werk eines Mordbrenners gewesen. Die Scheuer war eine der schönsten inChe ster Caunty. Der Verlust beträgt 4 5,000 Thaler, wovon ein tausend Thaler in der Ehester Eaunty Versicherungö Ge sellschaft versichert sind. Ein Mann, Namens Wilson, ist ver haftet worden auf den Verdacht hin, bos hafter Weise die Scheuer in Brand ge steckt zu haben. Wilson ist einer von den Männern, welche vor einigen Monaten verhaftet und in Lancaster Caunty vor Gericht geladen wurden wegen Entfüh rung eines farbigen Mannes, Namens Brown, der nach Baltimore gebracht und in einem Sklavenstall eingesperrt wurde um in die Sklaverei verkauft zu werden, endlich aber befreit wurde; derselbe war ein Miethsmann Thorne's, und Thorn nahm thätigen Antheil in den löblichen Anstrengungen welche gemacht wurden um die Uebelthäter zu bestrafen. Wie ver lautet, zeugen die Umstände stark gegen Wilson. In der Nacht wo das Feuer ausbrach, siel ein schwerer Regen, und am folgenden Morgen fand man gewisse Spuren, die über ein Kornfeld nach der Scheuer zu führten. Diesen Spuren folgte man und sie führten bis an die - Straße, wo ein Pferd angebunden gewe ! sen war, und die Fußtapfen des Pferdes, welche gleichfalls weiter verfolgt wurden, führten nach Wilfon'öStalle. Die Fuß tapfen des Pferdes kamen von der Ge gend nach Mount Vernon oder dem Gäp her, sie nahmen ihren Weg nach Wil son's Stalle. Es wurde ebenfalls ermit telt, daß Wilson spät am Samstag Abend in Mount Vernon gewesen und von da nach dem Gäp gegangen sei. Die Fuß- i spuren in dem Kornfeld stimmen mit je- j nen von Wilson übenin. Wilson wurde ! verhaftet und vor der Obrigkeit zu Pen-! ningtonville verhört, wobei die obigen Thatsachen wesentlich sich herausstellten. Wilson wurde in der Summe von.Pl,- 000 Bürgschaft, überbunden. —Volk Sfr. war im Jahre 1802 die größte Stadt in Ohio, und man nahm damals an, es werde diesen Rang im mer behaupten. Damals war Cincinnati noch ein unbedeutender kleiner „Flecken." Jetzt hat Lenia 5758 und Cincinnati 100,000 Einwohner. Ein Grundstück, welches jetzt nicht für S 100,00,) zu haben ist, wurde damals um einen Sattel ver kauft.. tLin rasstnirttr Dieb. Ein komischer Vorfall erregte die Lach lust von halb Paris. In der Straße Ar genteuil in der Nähe des Palais Royal war eine große Menge Menschen versam melt, weit man einen Dieb beim Einbruch in ein Haus ertappt hatte. Der Dieb hatte sich auf ein Dach gerettet, wohin es gefährlich ivar, ihm zu folgen. Er trug eine Blouse, keine Schuhe an den Füßen und rutschte einige Zeit auf dem Dache hin und her, als suche er ein Fenster, durch das er entkommen könne. Endlich ver schwand er. Mittlerweile hatte man noch eine Abtheilung Soldaten gesandt, die alle Ausgänge deS Hauses besetzten; auch wurden einige Feuerwehrmänner auf das Dach geschickt, die aber gerade hinaufka men, als der Dieb verschwand. Fast zwei stunden hatten Soldaren und Feuerleut, dagestanden und das Haus durchsucht als ein Commissär dem daö Kommando fuhrenden Sergeanten folgenden Brief, brachte: „Tapferer Sergeant, lassen Si» ihre Leute nicht länger auf mich warten Wenn Sie diesen Brief erhalten ; bin ich schon langst fort. Wenn Sie das Nach barhaus durchsuchen, werden Sie sehen, wie einfach sich meine Flucht bewerkstelli gen ließ. Ich kroch von einem Dache auf das andere, öffnete hier das Fenster eines Zimmers und fand, daß es sehr hübsch ausgestattet war. Namentlich fand ich in einem unter dem Bett stehenden Koffer einen Ueberzieher und ein Paar lackirte Stiefel, zog beides an und entfernte mich durch die Hausthüre, die der neugierige Portier offen gelassen. Ich sprach einige Augenblicke mir Ihnen und sagte Ihnen, Sie werden viel Mühe haben, den Dieb zu fangen. Ich sage dies, denn ich muß gestehen, daß ich in oben erwähntem Kof fer auch 100 Franken in Bankscheinen und 100 Franken in Gold fand, die ich an mich nahm. Als man sich von der Wahr heit der in dem Brief enthaltenen That sachen überzeugt hatte, wurden die Sol daten nach Hause geschickt, und die neu gierige Menge zerstreute sich. Glänzender Erfolg der Tampfwagen ohne lkisenbahn. l Der Earl von Coithorst in Schott i lande hat ein Dampfkutsche gebaut, wo mit er auf gewöhnlichen Wegen fährt.— Seine Probefahrt wird folgendermaßen , beschrieben : „Die Straße war mit Pfer den und Fuhrwerken aller Art bedeckt, und ! der Dampfwagen pafsirte durch das Ge ! dränge ohne alle Störung und ohne daß ! die Pferde im mindesten scheu wurden.— z Er hatte das Gefährt so vollkommen in ! leiner Gewalt, daß er schneller als jeder ! gewöhnliche Wagen anhalten konnte, und dies that er, so er die Pferde am Stutzcn i lah. Er erreichte Branly—eine Entfer- nung von I t Meilen in einer Stunde z und zwanzig Minuten ungeachtet des j häusigen Anhaltenö und einer Viertel stunde Aufenthalt, um Wasser einzuneh j men. Jenseits Branly, wo er weithin i die Straße übersehen kennte und frei l fand, legte er 18 Meilen die Stunde zu l rück und hätte noch lange mit derselben -Geschwindigkeit fortfahren können.— ! Nachdem er Allneß c rreicht, wandte er sich ! links gegen die Bonar Brücke. Es war eine schone Probe, aber er fuhr den stei , lcn Abhang, nahe der Stelle, wo der Weg mit der Straße von Tain zusammentrifft, Deicht hinaus und drüben mit jeder ge > wünichten Schnelligkeit oder Langsamkeit wieder hinab. Dann fuhr er über die Bonar Brücke nach Cashmore, zusam- inen an ?0 Meilen. Da der Sonnabend ! sehr naß war, blieb er hier bis Nachmit tags und fuhr dann nach GolSpie, wo er denn Sonntags still hielt, um TagS dar auf nach Schloß Barogill weiter zu rei sen 80 Meilen Weg über die steilsten Straßen in Schottland. Dieser glückli che Versuch beseitigt jeden Zweifel, daß Dampssuhrwerke aufgewöhnlichen Stra ßen vollkommen anwendbar sind. Teras.—Schrecklicher Tod eines Ana hen. Einer Eorrespondenz aus Texas an die Neuyork Staatszeitung, datirt Fried r i ch s b u r g, 20. September, entneh men wir folgenden furchtbaren Unglücks fall : Kinder der Bauern in hiesigem üben sich viel im Lassowerfen. So nützlich nun auch für den Bauer, der die Viehzucht treibt und oft genöthigt ist, Pferde, Kühe, Kälber u. s. w. mit dem Lasso einzusaugen, die Uebung mit dem Lasso ist, da, um denselben sicher handha ben zu können, lange Uebung dazu ge hört, so sollten doch Eltern streng darauf achten, daß Kinder, die sich im Lassower fen üben, nie lebende Thiere zum Ziel ih rer Uebungen machen. Welch ein furcht bares Unglück aus solcher gefährlichen Spielerei entstehen kann und wohl schon oft vorgefallen ist, wird folgende That sachen beweisen: Der Sohn des BaueröKutscher, wohn haft am Dry Creek, I» Meilen von hie siger Stadt entfernt, übte sich am Frei tag Abend letzte Woche mit dem Lasso. — Der Knabe ist in oder l! Jahre alt.— Um den Lasso beßer werfen zu können, hatte er das eine Ende um den Leib ge bunden. Der Knabe wirft die Schlinge nach einem zweijährigen Ochsen, der in der Nähe des Hauses weidet und trifft leider das Ziel nur zu gut. Der in der Schlinge gefangene Ochs wird wild, springt wie toll fort und schleift das un glückliche Kind hinter sich her im Wald. Erst am folgenden Tag ward die Leiche I des Knaben, noch immer mit dem Lasso >am Ochsen befestigt, aufgefunden. Der Körper war furchtbar verstümmelt, der Ruckgrad gebrochen, die Arme aus den Gelenken und selbst das Fleisch von den Beinen gerissen. Der Kopf bildete eine ganz zerschlagene, dicke, unförmliche Mas se; es soll ein entsetzlicher Anblick gewe sen sein. Den Schrecken und die Ver-! zweiflung der Eltern können Sie sich leicht denken, die um so größer sein müs- ! sen, da dieser Knabe nur ihr einziges j Kind war. Welch ein furchtbares und warnendes Beispiel! Feuer in Opel,sa. Alabama. Mobile. Am Donnerstag wurden in Opelika, Ala., neun Stohrs durch Feu er zerstört. Sonderbarer Settgenosse. John Fulk in Puyan Taunschip, Gal lia Caunty, Ohio, wurde vor einigen Nächten von seiner Ehehälfte aufgeweckt und ersucht, doch einmal das Bettzeug z« untersuchen, und einen Locust zu entfer» j nen, der soviel Lärm mache. Fulk konn te keinen Locust finden, drehte sich auf die andere Seite und schnarchte wieder ein, wurde aber über ein Kleines abermals von seiner Ehehälfte aufgeweckt, die darauf bestand, es müsse sich wirklich ein Locust ins Bett verirrt haben. Diesesmal stell« te Fulk eine genauere Untersuchung an und fand auch richtig unter dem Bettzeu- von 3 Fuß 3 Zoll i.ange. Das giftige Reptil wurde na turlich augenblicklich getödtet. Wenige Tage vorher hatte Herr Fulk eine kurze Strecke von feiner Wohnung den Gemahl der Schlange getödtet. So erzählt das Galllpotis Journal. louisville.—Angriffaufeinen deutschen Redakteur. Aus Louisville wird unterm 22. Okto b" geschrieben : „Col. Ruckstuhl, der Lo kal-Redakteur des Louisviller Anzeigers, besuchte gestern einen Austern-Saloon an der Marketstraße, um einige Erfrischun. Ü5" 5" f>ch zu nehmen. An demselben Tische saßen mehrere Deutsche, die eben falls Austern verspeisten. Alk Ruckstuhl fertig war, und seine Rechnung forderte, der Eigenthümer deS SaloonS, er< müsse für die ganze Gesellschaft bezahlen, i lehnte die unverschämte Zumu thung ab, worauf Miller die Thüre schloß und erklärte, wenn er nicht bezahle, so werde man ihn anpacken. Ruckstuhl antwortete, er werde in solchem Falle von seiner Waffe Gebrauch machen. Miller schlug ihn darauf ins Gesicht, und sein Bruder und noch vier oder fünf Andere sielen über ihn her, warfen ihn zu Boden und schlugen unbarmherzig auf ihn loö, als Ruckstuhl plötzlich einen Taschen-Re volver zog und Martin Miller durch die Brust schoß. Die Wunde ist wahrschein lich tödtlich. Darauf flohen die feigen ! Buben und überließen dem übel zugerich jteten Ruckstuhl das Feld. Ruckstuhl ; focht bei Buena Vista im Kentucky Ca j vallerie Regiment und hat viele ehren i volle Wunden aufzuweisen. Wer einen Brief nach einer Postoffice in den Ver. Staaten schickt und densel. ben zurück zu erhalten wünscht, im Falle er von dem Adressanten oder der Adressa nicht abgeholt wird, braucht nur auf die Rückseite (seinen oder ihren) Namen schreiben. Wenn der Brief an Ort und stelle innerhalb 30 Tagen nicht abgeholt ivird, so ist der betr. Postmeister ver pflichtet, ihn an die Office, bei der dersel be abgegeben wurde, zurückzuschicken, ! und man hat dann ein Vierteljahr Zeit, vorzusprechen und den Brief zurückzuneh men. Nach Ablauf dieser Zeit kommt er in die Office der „todten Briefe" nach Wafchington. Diese Anordnung, welche vom letzten öongreß getroffen wurde, ist in dem Fall von Wichtigkeit, daß Geld, Werthpapier oder streng considentielle Mittheilungen, welche man nicht gern Dritten zu Gesicht kommen läßt, in den Briefen enthalten sind. > lLin durchtriebener Junge, angestellt in der Telegraphen-Office, ir - Lafayette, Indiana, verbreitete das Ge rücht, daß ein Ertrazug mit einer Delega j non von Demokraten zu einer bestimmten stunde durch die Stadt passiren werde. > Demzufolge versammelten sich die demo kratischen Glaubensbrüder am Depot, . um den Durchreisenden einen flüchtigen Willkomm zu bieten. Dem herannahen den Zuge wurde schon im Veraus ein Hurrah gebracht, und auch vom Zuge her will man einen Gegengruß gehört haben. Als der Zug anlangte, stieg die Aufre gung in s Unendliche, denn—eö war ein Transport von Eseln. Die Telegra phen-Compagnie mußte den Knaben e»t lassen. Süsse ljaqd. Die Indianer der Red River - Ansied lung sind vor Kurzem von einem ihrer Jagdzüge heimgekehrt. Es hatten sich an demselben fünfhundert Männer be i theiligt, von sechshundert Weibern und j sechöhundertachtzig Kindern begleitet.— Ihre Fuhrwerke bestanden aus neun- hundertfünfzig Karren mit siebenhundert ! Pferden und dreihundert Ochsen. I» einem Jagdrennen, an welchem zweihun j dertzwanzig Jäger Theil nahmen, wurden dreizehnhundert Büffel erlegt. An einem ! anderen Orte tödteten sie über tausend Büffel. Während sie mit dem Zerlegen ' der Thiere und dem Trocknen deS Flei sches beschäftigt waren, lief ihnen ein, Heerde von zweihundertfünfzig Büffeln in den Schuß, und auch diese wurde er legt. von den Furien umhergetrieben. Am vorletzten Donnerstag lieferte siä in St Paul, Minnesota, ein Mann aii die Behörden aus freien Stücken aus. mit dem Bekenntniß, daß er vor 6 Jah ren in Cable Co., Va>, ein Mann, Na mens Peyton, ermordet habe, weil der selbe Ehebruch mit seiner Frau getrieber hatte, und daß er seitdem an verschiedener Orten gearbeitet, aber nirgends Ruhe vo, den Oualen seiner Gewissensbisse gefun den habe, und daß er deshalb zu dem Ent schlüsse gekommen sei, die gesetzliche Stra fe zu erdulden, um dann wieder in seiner Heimath leben zu können. Wem fallen hier nicht die Worte des Dichters ein : „Wohl dem, der ohne Fehl ,c." Amerikaner und ein Jrländei ritten mit einander an einem Galgen vor> bei. „Wo würden Sie sein," sagte bei erstere, „wenn der Galgen hätte, was ihn gebührt?" „Ich müßte gewiß allein rei ten," antwortete der Jrländer. ! Bergen von Dauphin Caun ty soll es dieses Jahr Bären in Meng geben. Etwas für Jagdliebhaber. Gouvernore von NeuDork und haben Donnerstag den LA NovrmberalSDvnksagvoMag angesetzte
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