MeAd l n g, Venn. Gedruckt und herausgegeben vonArnold Puwe ll e, in der Süd 6ten Straße, zwischen der Franklin- und Chesnut - Straße. Jahrg. 11, ganze Nnm. SMt. Bedingungen: Der Aibevkllr ZZrolMtlrtcr erscheint jeden Dienstag auf einem großen Supervl - Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der LubseriptionS - Preis ist Ein Thal er des Zahrs, welcher in halbjähriger Vorausbezahlung erbeten wird. Wer im Laufe des Jahres nicht bezahlt, dem werden Hl 5» angerechnet. Für kürzere Zeit als K Monate wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des Lubseriptions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den Preis ein gerückt. Unterschreibern in hiesiger Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiben Briefe und dergl. müssen postfrei eingesandt werden. Der Schein trügt. <Schl»tZ.) Sie sagten seinen Namen, Lukas nahm sie sogleich freudig bei der Hand und führ te sie in die Stube. Hier Mütterchtn, rief er seiner Mar tha entgegen, hier bring ich dir Gäste. Geschwinde aufgetischt, die Kinder sind hungrig! Martha machte große Augen. Was sind daS für Kinder? Die unsrigen Nun, ist s etwa nicht recht? War's doch ein Jammer als der liebe Gott unsern Buben zu sich nahm, den er doch ohne Zweifel besser aufziehen wird als solches bei uns geschehen wäre, und nun er uns ein Pärchen dafür schickt, weil alles Gute doppelt vergolten werden sollte, so— Ich glaube mein Mann redet irre, sag te Martha. Frau, begann Lukas wieder, heute wirst du dich mit mir aussöhnen. Warum ich diesen Hof kaufte ? Um ihn denen zu er- halten welchen er gehört. Ich hatte gleich nach dem Tode unseres guten Herrn an einen meiner Bekannten geschrieben, und mich nach den beiden Kindern des Guts herrn erkundigt. Er konnte aber leider nicht erfahren was aus ihnen geworden, und heute führt sie der Himmel selbst vor meine Thüre. Diese da sind's ; heiße sie von nun an unsere Kinder. Die gute Martha stand da wie ver Sie kam endlich zu sich, küßte ihren Lukas, schloß die Kinder in ihre ! Arme, und trug auf was die Küche ver mochte. , Um dein Argwohn der lauerndenßlut l Hunde zu entgehen, gab Lukas die Kinder als ferne Verwandte an, und erst nach dem Sturze der Schreckensmänner mach te er ihre adelige Herkunft bekannt. Die Bauern des Dorfes zogen nun ih re Mützen tiefer vor ihm ab als zuvor, rückten im Wirthshaus? näher an ihn heran, und Martha bat ihm täglich ihren falschen Argwohn ab. Gine seltsame Geschichte. — Cin Traum. Der Washington Korrespondent von Mippard'S Zeitung, der „QuMr City/ berichtet folgenden merkwürdigen Traum, den Herr Calhoun, Senator von Süd- Carolina, gehabt haben soll. Herr Editor: Am andern Morgen, beim Frühstück, erschien unser Freund, der Achtb. John C. Calhoun, sehr beun ruhigt und niedergeschlagen. Lhr wißt, er ist ein durchaus ehrwürdiger Mann, mit schroffen sinstertrüben Gesichtszügen, welche durch eine Art traurigen Lächelns, das seinen Mund umspielt, gemildert sind, wodurch er die Herzen aller derer gewint, die mit ihm in's Gespräch kommen. Sein Haar ist schneeweiß. Er ist groß von Gestalt, schlank und kantig. Er erin nert viel an den „Alten Hickory". Daß er's aufrichtig meint, daran zweifelt Nie mand, er hat seinemUnstern die glänzend sten Hoffnungen politischen Aufschwungs geopfert—an jener eisernen Nothwendig keit, welche er anbetet, hat er alles was den Ehigeiz reizen könnte, verschwendet - —selbst die Präsidentschaft der Vereinig ten Staaten. ?tber nun zu meiner Geschichte. Am andern Morgen beim Frühstück, wo ich als unbemerkter Zuschauer gegenwärtig war, bemerkte man daß Herr Calhoun oft nach sei«r rechten Hand sah, und diesel be mit der linken wie ängstlich hurtig rieb. Er that dies so oft, daß es Auf merksamkeit erregte. Endlich nahm es Einer der Tischgesellschaft—sein Name ist Toombs, und er ist ein Glied'des Con großeS von Georgia—auf sich, nach der Ursache von Calhoun's Unruhe zu fra gen. „Haben Sie Schmerz an der Hand?" fragte er. Herr Calhoun erwiederte mit bemerk barer Unruhe: —Bah, Es ist nichts! nur ein Tranm den ich letzte Nacht hatte, Wer Liberale Beobachter Und Berks, Momgomery und Schuylkiil Caunties allgemeiner Anzeiger. welcher mir unaufhörlich verursacht, daß ich einen großen schwarzen Fleck —wie ein Tintenfleck —auf dem Rücken meiner Hand sehe. Vermuthlich eine optische Täuschung. Diese Worte stachelten natürlich die Neugierde der Gesellschaft, aber Niemand getraute sich die Einzelnheiten dieses son derbaren Traums zu erbitten, bis Herr Toombs ganz ruhig frug.—Welcher Na tur war ihr Traum? Ich bin nicht aber gläubisch wegen Träumen; es liegt je doch manchmal viel Wahrheit in densel ben. Dies war aber ein besonders abge schmackter Traum, entgegnete Herr Cal houn, wiederum den Rücken seiner Hand reibend—jedoch wenn ich die Zeit unserer Freunde nicht zu viel in Anspruch nehme, will ich denselben erzählen. Alle waren verschwenderisch in Aus drücken der Neugierde, alles über den Traum zu erfahren.-Mit der ihm eige nen süßen Stimme erzählte Herr Cal houn : Zu einer späten Stunde der vergange nen Nacht, als ich auf meinem Zimmer saß und mit Schreiben beschäftigt war, wurde ich nicht wenig erstaunt über den Eintritt eines Besuchers, welcher ohne ein Wort zu sagen, einen Sitz mir gegenü ber am Tische einnahm. Dies über raschte mich um so mehr, da ich meinem Diener besonders empfohlen hatte, daß ich auf keinen Fall gestört werden sollte. Die Art und Weise, nach welcher der Zu dringliche eintrat, so vollkommen kaltblü tig einen Sitz ohne ein Wort zu sagen mir gegenüber einnehmend, gleich als wenn das Zimmer mit allem Inhalt ihm angehörte, erfüllte mich sowohl mit Er staunen als Ueberraschung. Als ich mein Haupt erhob, um ihm über meinen Lam pen-Schirm hin in's Angesicht zu schauen, bemerkte ich, daß er einen leichten Man tel über sich geworfen hatte, wodurch sei ne Gesichtszüge meinen Blicken vollkom men versteckt blieben.—Und als ich mein Haupt erhob, sing er an zu reden— Senator von Süd - Carolina, was schreibst du? frug er. Ich dachte anfänglich nicht an seine Unverschämtheit, und antwortete unwill kührlich. — Ich schreibe den Plan zur Auflösung der amerikanischen Union. (Sie wissen meine Herren, daß im Fall gewisser Er eignisse, man einen Plan zur Auflösung der Union von mir erwartet?) Diesem entgegnete der Fremde auf die aller kaltblütigste Weise: Senator von Süd-Carolina, willst du mir erlauben deine Hand zu besehen, dei ne rechte Hand? Er erhob sich, der Mantel fiel, und ich sahe sein Angesicht. Meine Herren, der Blick jenes Gesichts rührte mich wie ein Donnerschlag. Es war daS Gesicht ei nes todten Mannes, den ausserordentliche Ereignisse zurück in s Leben gerufen hat ten. Es waren die Gesichtszüge George Washingtons, ja, meine Herren, der Zu dringliche war kein Anderer als George Washington. Er war angezogen mit den Kleidern aus der Revolution, so wie man dieselben aufbewahrt findet in der Paten t. Herr Calhoun schwiH stille, augen scheinlich sehr bewegt. Seine Aufregung, es ist kaum nöthig zu merken, wurde von der ganzen Gesellschaft getheilt.-Toombs brach endlich das Schweigen : Well, well, was ist das Ende der Scene? Herr Col houn fuhr fort: Dieser Zudringliche, sagte ich, erhob sich und ersuchte mich um die Erlaubniß meine rechteHand besehen zu dürfen. Als hätte ich nicht die Gewalt dies zu verwei gern, reckte ich meine rechte Hand aus. Er faßte dieselbe in die seinige und hielt sie ans Licht, und bei der Berührung durchzuckte mich ein noch nie gefühltes Frösteln—dieß aber gab mir Gelegenheit seine Gesichtszüge aufs Genaueste zu be trachten. ES war daS Besicht George "LVillig zu loben und ohne Lurchr zu tadeln." Dienstag den ». März, ISS«. Washingtons, meine Herren, und ich schauderte zurück als mich der schauerlich todt lebendige Blick der Erscheinung traf. Nachdem er meine Hand einen Augenblick in der seinigen gehalten hatte, sah er mich unverwandt an, und sagte ruhig— Und mit dieser Hand, Senator von Carolina, würdest du deinen Namen einer Schrift unterzeichnen, welche die Union als aufgelost ei klärt ? Ich antwortete bejahend. Ja! sagte ich, wenn gewisse Dinge, die möglich sind, wahr werden sollten, will ich meinen Na men der Auflösungs Erklärung unterzeichn nen. In diesem Augenblicke erschien ein schwarzer Fleck auf dem Rücken meiner Hand, wie ein Tintenfleck, den ich selbst jetzt noch zu sehen vermeine. Was ist das? rief ich bestürzt, ich weiß nicht wa rum, über den schwarzen Fleck auf mei ner Hand. Das ist, sagte er, indem er meineHand sinken ließ, das ist das Zeichen woran in der andern Welt der Verräther seines Vaterlandes, Benedikt Arnold, zu erken nen ist. Mehr sagte er nicht, meine Herren, sondern zog einen Gegenstand unter sei nem Mantel hervor und legte denselben auf den Tisch —auf das Papier worauf ich geschrieben hatte. Dieser Gegenstand, meine Herren, war ein—Todtengerippe. Da, sagte er, das sind die Todtenkno chen von Isaak Haynes, welcher gehenkt wurde von den Engländern, in Charles ton. Er gab sein Leben dahin für die Bildung der Union Wenn du deinen Namen einer Auflösungs-Erklärung un terzeichnen willst, so kannst du eben so mehr das Todengerippe von Isaak Hay nes vor dir haben. Er war von Süd- Carolina, so bist auch Du ! Aber auf sei ner rechten Hand war kein schwarzer Fleck.- Mit diesen Worten verließ der Einge drungene das Zimmer. Ich schreckte auf vor den Todtenknochen und —erwachte. Von der Arbeit überwältigt war ich ein geschlafen und hatte geträumt. War'S nicht ein sonderbarer Traum? Die ganze Gesellschaft antwortete be jahend.—Toombs murmelte, sonderbar, sehr sonderbar! indem er etwas ängstlich nach dem Rücken seiner rechten Hand schielte und Herr Calhoun stützte sein Haupt in beide Hände, und schien in Ge danken verloren zu sein. Frd. B. Cin Neife Abenteuer. Gegen Mitte März vorigen Jahrs be fand sich ein Reisender auf dem Wege von Cannes nach Frejus bei einbrechender Nacht in dem Walde von Esterelle. Man konnte dies als eine große Unbe sonnenheit oder auch als einen muthvol len Entschluß betrachten, weil die Gegend durch die zahlreichen Meuchelmorde, die sich fast täglich wiederholten, berüchtigt war. Auf einer unebenen und schlechter haltenen Straße durfte der Reifende, von dem wir sprechen, trotz der Stärke seines Pferdes, nicht daran denken, sich der Ge fahr durch die Flucht zu entziehen, und anderer Seils waren weder die Pistolen, mit denen er bewaffnet, noch der große Neufundländer-Hund, welcher vor ihm herlief, hinreichend, ihn gegen den Angriff einer dieser, aus dem Bagno von Mar seille entsprungenen Banden, die beinahe ungestraft die ganzeGegend unsicher mach ten, zu schützen. Doch ohne irgend eine Furcht zu bezei gen, ritt er in kurzem Trabe, der zuweilen dul-ch die kleinen Hügel, die zu überschrei ten waren gemäßigt wurde, weiter, indem er zugleich freundliche Zurufe an Pferd und Hund richtete. Sein Vorhaben war nicht eher anzuhalten, als am Ziele seiner Reise; aber fühlend, daß der Schlaf mehr und mehr die Ueberhand bei ihm gewann, änderte er diesen Entschluß und beeilte sich, die inmitten des Waldes lie gende Herrberge zum „Posthorn" zu er reichen, um dort die Nacht zuzubringen. Bald kam er auch hier an. Die Thü- Ren waren aber schon verschlossen; er klopfte. Obgleich nun nach den Lichtern, die hin- und hergetragen wurden, eine große Bewegung im Hause zu herrschen schien, so dauerte es doch lange, bis Je mand antwortete. Endlich öffnete sich ein Fenster. Wer ist da? fragte eine Stimme; es war die des Wirths. » Ich bin es, Meister Pascalis, Herr von St. Canad, der Euch für diese Nacht um ein Asyl bittet. Jesus! welch großes Glück—Ferreol! Margaretha ! —Oeffnet schnell die Thür diesem guten gnädigen Herrn, welcher uns die Ehre gibt, bei uns zu übernach ten. Die Thührflügel öffneten sich, und der Wirth der im Hinuntereilen vier Stufen auf einmal nahm, kam gerade zu rechter Zeit, um den Zaum desPferdes zu ergrei fen, als Herr von St. Canad abstieg. Gottes Thron, sagte der Reisende, Ihr habt heute harte Ohren, Meister Pasca lis. Ohne Vorwürfe; ich habe eine gu te Viertelstunde geklopft, und doch schlie fet Ihr nicht, nach dem Gehen und Kom men, welches ich von Außen bemerke, zu schließen. Ich dachte bei Euch eine große Gesellschaft zu finden, eine Hochzeit we nigstens, und sehe doch nichts, als die ge. wohnlichen Gesichter. Was der Teufel, was macht Ihr denn? Aber, gnädiger Herr —sagen Sie— es ist so vielerlei zu thun in einer Wirth schaft !—Margaretha, mache doch schnell den Mantelsack los, und du Ferreol, füh re das arme Pferd in den Stall--spare weder Heu noch Hafer, hörst Du ? Einen Augenblick, sagte Herr von St. Canad zu Margaretha, welche das Fellei sen abgeschnallt hatte, gib mir es Mäd chen ! Du bist viel zu schön, um einer Brautgabe zu bedürfen, und hierinnen ist mehr Geld, als man nöthig hätte, zwanzig der häßlichsten Mädchen von Freejus auszusteuern. Der Wirth machte große Augen. Ja, Meister, fuhr Herr von St. Ca nad fort es ist in diesem Mantelsack eine große Summe, weßwegen ich Euch auch um ein sicheres Zimmer ersuchen muß. Das sicherste im ganzen Hause, gnädi ger Herr! —obgleich dieses eigentlich nicht in der Wohnung von ehrlichen Leuten nöthig wäre. Ferreol gehe geschwind, das Zimmer in der zweiten Etage herzu richten, du weist schon. — Ferreol zögerte.— Gehe doch, sage ich dir—ich weiß bes ser, als du, was für diesen Herrn paßt. Kurz darauf befand sich Herr von St. Canad schon in dem ihm angewiesenen Zimmer. Er hatte seinen Mantelsack in eine Ecke geworfen, und sein treuer Ca sar sich ihm zur Seite gelegt. Wir übergehen die Nachttoilette unsers Reisenden ; nur sei es erlaubt, zu sageu, daß, ehe er zu Bette giug, er eines Ge genstandes bedurfte, den die Delicatesse unserer Sprache verbietet, bei seinem Na men in den Spalten einer Zeitung zu nennen. Genugsam an das Uebernach ten in Wirthshäusern gewöhnt, wußte er an welchem Ort? derselbe zu suchen war, weßhalb er denn auch unter das Bett griff, um seinen Zweck zu erreichen. Aber, Schrecken! —anstatt dieses Ge genstandes berührte seine Hand den nack ten kalen Fuß eines Mannes. Keine Ausdrücke vermögen es, die Ge fühle des Herr von St. Canad in diesem Augenblicke zu schildern. Seine Haare sträubten sich empor, u. ein kalter Schau er überlief seinen Körper. Schnell rich tete er sich wieder auf, machte zwei Schrit te rückwärts und blieb so einige Minuten in finsterer Betäubung. Endlich konnte er seiner Bewegung Meister werden, und glaubend, die Einbildungskraft spiele nur mit ihm, nahm er das Licht und sah un ter das Bett. Er hatte sich nicht betro gen, eS war allerdings ein Mann da, a ber ein todter, ein Leichnam.—Alle Zwei» fel bei diesem Anblick mußten aufhören, Laufende Nummer als er den Körper bei einem Fuße nahm und in die Mitte des Zimmers schleifte. Hr. von St. Canad mußte natürlicher Weise glauben, daß die Bewohner deö Hauses den Mord begangen und ihn e benfalls dem Tode geweiht hatten. Was beschließen, was thun in einer so schrecklichen Lage? Die Flucht war un möglich, und außerdem sträubte sich dage gen der persönliche Muth des Herrn von Canad. Sich vertheidigen? Aber konn te er sicher sein, daß er sich nicht in Mit te einer Banditen-Bande befinde? In diesem Falle, was er auch anfinge, er mußte sicher der Mehrheit unterliegen. Doch die Zeit drängte, die Mörder konnten kommen. Ein Mensch gewöhnlichen Schlages hätte sich dem Zufall überlassen und wür de verloren gewesen sein. Herr von St. Canad behielt aber kaltes Blut in einer so peinvollen Lage und überlegte mit al len Verstandskräften, auf welche Weise er sich wohl am besten aus dieser ihm dro henden Gefahr retten könne. Er ver warf nach und nach mehrere Auskunfts miktel, welche ihm mehr oder weniger Schwierigkeiten in der Ausführung bo ten. Aus dem Vorhandensein einer gehei men Thüre, die in der Alkove angebracht war, zog er den Schluß, daß die Mörder durch dieselbe in's Zimmer treten und ihr Verbrechen würden. Dieser Gedanke ent schied, und wenn dasjenige, wozu er sich nun bestimmte, neu und kühn war, so hatte es doch wenigstens dic „iristr Aus sicht zum Gelingen. Herr von St. Canad hob den Leichnam auf und brachte ihn auf das, für ihn selbst eigentlich bestimmte Lager. Er löschte das Licht aus, legte sich unter das Bett an die Stelle des todten Körpers und wartete. Eine Stunde verging, eine Stunde schrecklicher Spannung, Herr von Canad hörte die Tapete knittern, womit die Al kove bedeckt war; die geheimeThür stand offen, und in Mitte der Dunkelheit warf sich ein Mann auf's Bett und durchbohr te mehrere Male von Neuem den Leich nam. Aber er halte noch nicht die Worte ge endet : Seine Rechnung ist als Cäsar auf ihn sprang und mit seinem mächtigenGebisse ihm mehrere tiefeWun den in das Gesicht beibrachte. ~Schon gut," rief der Mörder, seinen Schmerz bemeisternd, morgen endigen wir mit dem Hunde, wie heute mit dem Herrn. Die Thüre schloß sich und tiefe Stille herrschte wie zuvor; Herr von St. Ca nad erwartete mit klopfendem Herzen die ersten Sonnenstrahlen, um diese Diebs höhle mit Sicherheit verlassen zu können. Aber der Himmel kam ihm noch früher zu Hülfe, als er glaubte. Einige Stun den später hielten Fuhrleute an der Thü re des Wirthshauses. Herr von St. Canad kam nun aus seinem Verstecke her vor, kleidet sich an, nahm seinen Mantel sack unter den Arm, ging hinunter und befahl dem bestürzten Wirth, sogleich sein Pferd satteln zu lassen. Nach Ablauf eines Monats wurde der Gastwirth Pascalis, dessen Frau, Sohn und Tochter auf dem Palastplatze zu Air durch die Hand des Henkers vom Leben zum Tode gebracht. Weltb. In Cincinnati kleiden sich verschiedene sungeFrauenzimmer des Nachts inMannS kleider und besuchen in Gesellschaft von jungen Männern die Wirthshäuser, um sich mit Trinken zu vergnügen. Diese Damen erinnern uns an eine andere, die einst dem schwäbischen Dichter Schubart mit den Worten zutrank : Nun Herr Schubart im zu Ehren Will ich dieses Gläschen leeren! Schubart antwortete schnell: Ach das freut mich königlich. Daß die Jungfer sauft wie ich ! 25.
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