NcaÄ i N g, PtNN. Gedruckt und herausgegeben von A ruold Puw eUe, iu der Süd 6ten Straße, zwuchen der Franklin- nnd Ckesnm -Straße. Jahrg. RÄ, ganze Nnm. Sil Sedi>,gui,qe„ : Der V.lber.'ile kröb-icllt?!' erstl'einr jeden Dienstag aus einem großen Superial - Bogen mit schonen Vettern gedruckt. Der Lul'scriprions - Preis >6 Ein Tl,a l e r des JaM, welcher in halbjährlicher Porauöliezalilung erbeten wird. Wer im Vause de? Jahres nicht bezahlt, dem werden Hl angerechnet- Für kürzere Ze>t alo «Monate wird kein llnrerschreilier angenommen, und etwaige werden nur dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des riptions.-Ternnn? geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekaimrmachungen werden dankbar angenommen und si'irffen gewöhnlichen Preis ein gerückt. llnrers breibern in hiesiger wird die Zeitung poriofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Trager, aus Kolken der Unterschreibe,-. Briese und dergl. müssen post.f r e i eingesandt werden. (Cervantes in Algier. Michael Cervantes, einer der vorzüg lichsten spanischen Schriftsteller, war aus einer armen adlichen Familie entsprossen und hatte wenig Aussicht.«, in der Welt sein Glück zu machen. In seinen jünge ren Jahren trat er daher in Rom als Pa ge in die Dienste des reichen und mächti gen Kardinals Eolonna, wo ihm Zeit ge nug übrig blieb, um sicy ganz seiner Nei gung zu den Wissenschafren und besonders zur Dichtkunst, hnzugeben. Doch bald wurde ihm dieses muisige L.ben zur Last, .und es erwachte in ihm der Drang, den Feldzügen, Kaiser Karls des fünften bei zuwohnen. Als Freiwill ger begab er sich zu der unter dem Eommando des Don Juan de Austna vereinigten, großen christ lichen Flotte, zu welcher fast alle chr stli che Regenten eine Hülfe an Schissen, Mannschaften oder Geld geschickt halten, um sich der furchtbaren Macht deS türki schen SultanS Soliman zu widersetzen, Cervantes wohnte der siegreichen See schlacht von Lepanto bei, in welcher die Türken gänzlich geschlagen und beinahe ihre ganze Flotte vernichtet wurde; allem er harte auch das Unglück, daß ihm durch einen Schuß der linke Arm gelahmt wur de. Dennoch fuhr er fort zu dienen und war bei dem Feldzuge gegen Tunis in Afrika, wo er in dem festen Schlosse La Goelelta, das die Spanier nach tapferer Vertheidigung übergeben mnßt.'n, gefan gen und als Sklave nach Algier gefri hrt wurde. In dieser traurigen Lage mnßce er mehre I ihre aushalten, denn seine Fa milie war zu arm, um ihn loszukaufen; auch wurde sein LcoS dadurch noch härter, daß er, an einem Arme gelahmt, die schwe ren Arbeiten nur mit Muhe verrichten konnte. Sein gauzcr Sinn war auf die Erlangung der Freiheit gerichtet und er entwarf deshalb mit fünf andern Un glücksgefährten einen Plan zur Flucht. Einem von ihnen nämlich, dri'.ch gemeinschaftliche Beiträge und Bennbung anderer zufälliger Umstände die Mittel verschasst, Algier zu verlassen : dieser soll te nun auf der spanischen Insel Jviza ein leichteSFahrzeug mir unerschrockenen Ma nnern besetzen und deS NachlS heimlich an die Küste kommen, um dort die Uebrigen aufzunehmen und nach Spanien zu fuh ren. Um zur Flucht bereit zu sein, muß ten sie aber selbst erst ihrem Herrn ent kommen. Dieß war ein reicher Türke, der außerhalb der Stadt am Ufer des Meeres ein schönes Landhaus und Garten besaß. Hier gruben sie mit vereinten Kräften eine tiefe Hohle unter der Erde, deren Eingang sich leicht verbergen ließ, und füllten sie >o mil Lebensmitteln. Un geachtet ihr plötzliches Verschwinden die strengsten und sorgfältigsten Nacbsuchun gen veranlaßte, so blieb doch ihr untenrdl scher Aufenthalt unentdeckc; aber Tage, Wochen nnd Monate, vergingen und ver geblich hofften sie auf das Schiff, das sie in das geliebte Vaterland bringen sollte; vergeblich blickten sie in der Nacht nach dem Meere hin. um das verabredete Signal zu entdecken. Höchst wahrscheinlich hatte je ner befreite Landsmann sein Wort vcrges sen und froh, endlich selbst frei zu sein, sei ne Freiheit nicht noch einmal auf einer ge» fährlichen Fahrt an der afrikanischen Kü ste wagen wollen. Ihre Lebensmittel >n der Höhle gingen zu Ende; deS Nachts schlichen sie hervor und plünderten die Früchte des Gartens. Vielleicht wurden die Türken hierdurch aufmerksam gemacht, vielleicht auch verrieth einer von ihnen, aus Furcht vor der grausamen Strafe im Falle der Entdeckung, die übrigen ; genug, nach fünf Monaten der härtesten Entbet) rungen und Mühseligkeiten, wurden sie ergriffen. Die kluge und listige Art ihres Anschlages, nöthigte aber selbst ihren Fem den Achtung ab, und als Cervantes frei mülhig hervortrat und sich als den Urhe der des Planes nannte, wurde er wider Erwarten milde behandelt, jedoch unter die allerstrengste Aufsicht gestellt und ihm Und Berks Momgomery und Schuylkill Caumies allgemeiner so viel als möglich jede Gemeinschasr INN den übrigen Sklaven abgeschnitten. Die ses eingesperrte Leben war ihn unerlräg lich uud machte den Wunsch nach Freiheit in ihm nur um so lebhafter rege. Und > nun entwarf er einen Plan, nicht blo?> sicl) selbst, sondern allen seinen Mitgefangenen die Flt'lheit zu verschaffen, ihre Ketten zu zerbrechen, die Türken zu überfallen, si.h zu Herren der Sladr und des Hafens von Algier zu machn, und diesen wichtigen Platz sür den König von Spanien zu ero bern. Es waren damals über zwolslau send, nach andern Nachrichlen gegen zwan zig lausend Cyiisteniclaven rn Algier. Die last alle im Kriege gesangen genommen waren, mrlhin Soldaten und der Waffen kundig. Auch dieser Plan wurde, wahr scheinlich durch Verralh, entdeckt, uns al le erwarteten nun die grausame und mar cerax'lle Hinrichtung des Urhebers dieser großen Ver scrmw. ring. Der linkische Pa sch'a, Hassan Bey. damaliger Stattyalter ' von Algier, verlangte, daß ihm Cervantes ! von seinem Ge bitter ausgeliefert werde ; ! allein weit entfernt ihn zu strafen und zu ! mißhandeln, betrachten' er um vielmehr mil Achtung und als er kurz darauf nach Constairtinopel berufen wurde, um mit sei nen Schiffen zur türkischen Flotte zu sto Ben, gab er einen unzweideutigen Beweis, daß Heldenmuth und Seelengröße auch bei rohen Völkern geachtet werden. Er verlangte von den spanischen Geistlichen, die sich gewöhnlich >n Algier aushielten, um durch die '.n allen christlichen Landern gesammelten Almosen und milden Beiträ ge, oder auch im Austrage der Auverwand ten, gefangene Christen loszukaufen, daß ! sie vor allen Dingen der» lahmen Spanier freikaufen sollten, denn diesen möchte er, mährend seiner Abwesenheit, nicht hinter sich in Algier zurücklass.n. Wie leicht halte er sicy von lhm aus immer befreien können, wenn er ihn, zur Slrase für seine Verschwörung lodlen lies;; dieß halte nicht allein jeder andere lürkiiche Befehlshaber gethan, selbst in christlichen Scaareu wäre ein anslührerischer Sklave mit dem Tode bestrast worden: doch Hassan-Bey dachte edel genug, die hochherzigen Gestnnungen eines gefangenen FemdeS zu ehren, dessen Muth weder durch die Härle der Lklave rei, noch durch körperliche Leiden gebeugt werden konnte. Die Mönche vom Orden der Loskaufung, empfingen von Cervantes Familie einiges Geld und legten das feh lende aus ihrer Kasse zu; er sah seine Heimall) wieder und trat nun zuerst als Schriftsteller auf. Aber ungeachtet des immer steigenden Beifalls, mit dem die ganze spanische Nation seine Werke auf nahm, blieb er arm und vergessen ; vergeö lich bemühete er sich am Hofe des Königs Philipp um eine Anstellung; ohne die Unterstützung seiner re chen Gönner hätte es ihm oft an dem Nothwendigsten gefehlt. Jetzt, wo seine Schriften in allen Landern von Europa »och mit Vergnüge» gelesen werden, verweilt mau mit freudigem Ge fühl bei der Begebenheit, die ihn auch als heloenmüthigeu Mann in der unglücklich sten Periode seines LebeuS darstellt- Wie Hezekiel sich bei etilem Wulhe fall gegessen h.u. Kurz nach Vollendung der großen Na tional Straße durch den Staat Ohio, siel folgendes Ereignlß vor. welches >ch hier erzählen will. In einem kleinen stillenSlädtchen, durch welches diese Straße führt, stand ein Wirthshaus wo die Stälsch wechselte und wo die Passagiere Frühstück erwarteten. -Der Wirlh war wegen seinen ..Kniffen auf die Reisenden" bekannt, welche nur so viel Zeit hatten sich ordentlich an den Tisch zu setzen, als auch schon der Treiber in sein Horn stieß und ausrief: „Slätsch ready" daher die Passagiere gezwungen waren, ungesättigt den Tisch zu verlassen und ihre Sitze in der Kutsche zu nehmen ; widri "'lVillig zu lobe» und cchne Furcht zu tadeln." Dienstag den I« Juli, IBÄS. GensallS hatte man sie zurückgel issm. Hin ein solches „Zulischesitzen" mußten sie aber fünfzig Cents bezahlen. Unser Held war einer aus neun mann liehen Passagieren in einer Postkutsche, welche üch langsam dem genannten Scadt even näherten es war an einem kalten Morg n im Februar I^3^ „Meine Herren," sagte einer von d. n neunen, ich bin nun schon vor diesen«, diesen Weg gekommen, und auS Freund schaslsgefühl gegen euch alle, warne lch euch vor dem täuschenden Phantom der Hoffnung, ein Frühstück am nächste» Ho 1.l zu er halten." „Was? wie < kein Frühstück!" rie fen die Andern. „Gerade so, meine Herren, und ihr bleibt just sowohl in der Kutsche sitzen, und blecht." Erwarten sie denn nicht, das; die Leute Frühstück hier nehmen?" O ja. sie erwarten die Lente am Tisch, aber, daß sie nicht esse n." „Ich bin der Meinung, daß zwischen dem Wirth und dem Treiber, aus verschie Venen Ursachen des Trinke n S zc., ein gewisses Einverständniß besteht, in Folge dessen letzterer abfährt, noch ehe die Pas sagiere anfangen zu essen." „El waS in der Welt was schwätzt ihr ? wenn ihr denkt ich sollte „vier Neunpens" für ein Brekfast, bezahlen, und nicht den Werth heraus haben, dann sind ihr miStä king ! sagte eine Stimme, auf dem hintern Sitze, welche dem Hrn. Hezekiel Spaltung angehörte. Wenn ich bezahle, will ich mein Brekfäst haben." . Dann wirst du zurückgelassen. Nicht, daß ihr wißt—ich werde nicht. ! Well, wollen sehen, sagte ein Anderer.' als die Stälsch an die Thür fuhr, und der i Wirth zur Bedienung erschien. Brek- j säst just redy. meine Herren! Da ist! Wasser, Handtücher und T.lfe. wenn ihr euch waschen wollt." sag:e dieser- Nachdem die Herren mit Reiben und l Waschen ferlig waren, gingen sie alle »ich der Eßstube uud rafften sich in aller Eile von allem Eßbaren auf die Teller, unser« Freund Hezekiel aber dachte „Gut Ding ! will Weile haben", und nahm sich Zeit da-! zu. Kaum hatten sie den K'.ffee ge ' schmeckt, als auch schon das verhaßte Horn eitönte und der Treiber schrie Stätsch re dy ! Auf sprangen a ä) t grumnielnde Pa ssagiere, bezahlte Jeder seine fünfzig Eent und nahmen ihre Sitze. Alle an Bord! schrie der Wirth. Einer fehlt, sagten die Andern. Sich nach der Eßstube verfügend, findet der Wirth Herrn Ezekiel, sich ganz kalt blülig zu einem ungeheuern Stuck Bief stäk helfen. Sie werden zurückgelassen, mein Herr, die Stätsch ist am Abfahren. Well, ich hab gar nichts dagegen einzu wenden, erwiederte Ezekiel. Können nicht warten, besser Sie nehmen Ihren Sitz. Was nehmen? Ihren Sitz in der Stätsch. Da will ich verzwickt sein, wenn ich das thue, bis ich mein Breksäst habe. Ich hab dafür bezahlt, und will mein Weith heraushaben, und wenn Ihr denkt ich solle nicht, seid ihr verhenkert mistäkuig. Die Stätsch ist weggefahren, und ließ Ezekiel zurück, welcher zum Aerger des Wirths ganz fürchterlich mit den Eßwaa ren hauste. Bisquits, Kaffee. Stäks. zc-, !c., ver schwanden wunderbar schnell vor den Au gen des erstaunten WirthS. Sag mal. Squeir. selle Kuchen sind just äbouc gut. hol mir noch ein Teller voll! Du (zum Bedienten) noch ein Schälchen Kaffee. Reich mal selle Eier rüber. Ziehst wohl dein Fleisch selbst Squeir ? dies sind erstaunliche gute Schinken. Das Land ist hier herum ziemlich wohlfeil, Squeir—nicht viel Mäpel Holz da, he? Tuust wohl eine gute Bisniß Squeir: t!egst doch nicht deine eigne Eier, thust du? Auf diese Alt unterhielt sich Ezekiel mit dem Wirth bis er ein herzhaftes Mahlein genommen hatte. Ich sag. Squeir, ich bin schier satt, doch ' ich möcht noch ein Boml Milch haben zum Abcäpp. in, icn waie dir sehr verbunden. Der Winh verfügte sich nach der Kü che. brachte die ÄUch und setzte dieselbe vor seinen Gast. Auch ein Löffel, if yu plies." Aber k.in Lössel war da. Der Wirth war überzeugt, daß er plentt) silberne Löf tel anf dem Tische hatte, als die Stätsch ankam. Glaubst du. daß selle Päfsenschers dich befahlen wurden für ein Breksäst. ohne Eompensäschen zu haben? Ah—was? glaubst c>u die Päffenschers haben die Lössel genommen? Ob ich glaube? nein, ich glaube es nicht nur, sondern ich b.n gewiß, daß wenn sie alle so grün sind wie ihr hier hernm. ich mich sogleich locäten werde. Der Wirth rennt hinaus an den Stall, und schickte einen Mnm, zu Pferde der Stätsch nach, welche schon etwa 3 Meilen fort war. Als er sie eingeholt, sagte er dem Treiber ganz sachte etwas ins Ohr. Dieser dreht sogleich um und fährt zurück ans Wirthshaus.—Ezekiel kommt heiauö, nimmt seinen Sitz, und sagt: Ei, wie gehtS, ich bin sehr froh euch zu sehen, meine Herren. Der Wirth sagt zum Ezekiel: Kannst du mir den Mann zeigen, welcher die Löf fel hat? Den Mann zeigen, gewiß kann ich. Lag Squeir. ich hab dir vier Neunpens - für ein Brekfäst bezahlt, und ich rechen ! ..ich hab den Werth 'raus kriegt, die Löf? > sel sind in der Kaffeekann ! Go ähäd, all an Bord, Treiber! (?! rlicdkeit Das Leben Franz Fleury's ist reich an Zügen der strengsten Redlichkeit und muß der Jugend ein stetes Vorbild sein, wie < man in ähnlichen Fällen handeln soll. Seine Aeltern, die im nördlichen Frank- reich wohnten, starben frühzeitig und er ! wurde nach einem halben Jahre auch noch seines letzten Verwandten beraubt, so daß ' er auf Kosten der Gemeinde von dem Ge ! richt>'diener erzogen werden mußte, wo er alle Martern des Eigensinns und der üb len Laune erduldete. —Einst mußte er ei nen Brief wegtragen, veririte sich im Walde und kam nach sechszehnstündigem Suchen in einen Meierhof, wo er in rüh render Unschuld, nur um einen Bissen Brod bat. Der Besitzer, ein ehrlicher Landmann, hatte Mitleid mit dem armen Knaben, behielt ihn bei sich, und ließ ihm die Schaafe hüten. So waren dem gu ten Franz Neben Jahre verstrichen, als er eines Abends einen Reisenden vorbeireiten und ihm die goldene Uhr entfallen sieht. Er lauft hin, ruft, eilt eine Strecke nach, doch umsonst ; —ein anderer alter Schä fer will sie ihm bei seiner Rückkehr ab dringen, bietet ihm Geld auf Geld, aber Fleriry bedeutet ihm, daß ja die Uhr ihm selbst nicht gehöre und, daß er dem den nachlaufen müsse. Wirklich treibt er auch eilends seine Schaafe in die Hürden, und rennt dem Reiter nach. Die ganze Nacht durchwandert er ohne Erquik kung ; der Tag bricht an, aber er sieht den Fremden nicht; alle Vorübergehende fragt er, aber keiner wrll demßeiter begeg net sein. Die Mattigkeit besiegt ihn fast, doch in der Ferne liegt eine Stadt und dort wird der Herr wohl angehallen ha ben. Spät am Vormittag erreicht er sie und gewahrt zu seiner Freude das Pferd des Reisenden am WirthShause, tritt hin ein und redet den Fremden, einen ziem lich bejahrten Mann, mit den Worten an : Herr, Ihr habt gewiß gestern Eure Uhr verloren, ich fand sie, bin Euch bis hier her nachgelaufen, und da ist sie. Der Laufende Nummer ««. Fremde, der reicW Kaufmann Perdin auS Dünkirchen, stellte sich erst, als ob sie ihm nicht gehöre, doch als der ehrliche Junge dann noch weitet nachlaufen will, bietet er ihm, freudig gerührt, Essen und Trin ken und Geld, und erfahrt auch von ihm, daß er eine arme Waise sei, daß fem Viel) gewiß recht hungern werde, und daß er spornstreichs wieder nach Hause müsse. Listig stiehlt er sich ohne Belohnung zur Thüre hinaus, k'nnt unaufhaltsam fort und hört nicht auf Perdins Rufen. A be»ds erreicht er wieder seinen Meierhof, stndet die Hürden leer, und eilt nun vol ler Angst zu dem Meier, der ihn mit dem Stocke in der Hind schon erwartete. In dem er sich noch entschuldigt, tritt aber Herr Perdin ein, wendet die Schläge ab, erzählt tzes guten Fleury's Benehmen, und ruht nicht eher mit Bitten, bis ihn der Meier ganz den Knaben überläßt. Er läßt ihn erziehen und findet sich durch Zleury 6 fortwährend gute Aufführung b. lohnt, denn Franzens Leben blieb ein stetes Gewebe von Herzensgüte, Redlich keit und Fleiß. Leiden und Prüfungen trafen ihn, doch er hielt in jeder Lageden Probierstein aus. Von den nach Perdin's Tode geerbten drei Tonnen Goldes ver wendete er mehr als die Hälfte zur Unter stützung der Armen, gründete ein Waisen haus in Dünkirchen, und wurde, als er im neunzigsten Jahre daselbst starb, von Alt und Jung beweint. Cali fo r u»e n. Aus einem Briefe der vorige Woche von einem Goldgräber aus Ealifornien an ei» nen Freund in Rochester angekommen ist, theilen wir unsern Lesern, das uus inter resant Scheinende mit. Es heißt darin unter Al>derm:'Es würde nutzlos sein, wenn ich versuchen wollte, den wirklichen Stand der Dinge, wie sie hier beschaffen sind, umständlich zu beschreiben. Gold ist im Ueberfluß vorhanden und es scheint unmöglich zu sein, dasselbe gänzlich aus zubeuten. Ein Zeder glaubt, wenn er nicht täglich Unzen gräbt, daß es nicht der Mühe werth sei. und geht dann in der Regel an Hnen andern Platz, wo er mehr zu finden Es sind Fälle vor' Handen, daß ein Mann in einem Tage ei nige Tausend Tljaler werth grub. Jeder der fleißig ist. kann glänzend ausmachen, und eS sind Leute genug, welche jetzt L5M0^10.0l)0-besitzen, die früher nicht Herren über so viel Hunderte waren. Um Dir eine Idee zu geben, was man er wartet. wie viel Einer beim Goldgraben machen kann, kann ich Dir mittheilen, daß ich einen Manit kenne, dem man für 1 Paar Ochsen einen Monat hindurch zu treiben, tzsl)o anbot, waS er aber aus schlug. Man offerirte ihn sodann den Antheil des reinen Gewinnes, was man in I Monat damit machen könne, der sich auf HKXW btlief und er besann sich den noch. Der Preis eines jeden Artikels ist im Verhältniß zu dem Arbeitslohn. Wäh rend der drei Monate, die ich hier bin. ha be ich jede Woche 21, Thlr- für Board. 12 Thaler das Dutzend für Wäsche und für ein trauriges Zimmer für den Monat 75 Thaler zu zahlen; für Fütterung eines Maulesels für dieselbe Zeit 45 Thaler. Vergangenen Herbst war der Preis den Transport von IVO Pfund von Su» thers Wohnung bis nach dessen Sägemüh le (45 Meilen) 20 Thaler. Ein gutes Spann von 3 Paar Ochsen verdient pro Monat 3WO Thaler. Man sagte mir, daß der Preis für Passage von St. Fran zisco bis zu Suchers tit) Thaler und die Fracht für den Centner 6 Thaler sei. Al les zieht von Neuem wieder nach den Gold minen und Hcrrdn und Diener kann man gar nicht finden, die Soldaten desertiren und Pferde werden gestohlen, wenn sie nicht fortwährend von ihren Eigenthü mern bewacht werden, denn man kann Niemanden dingen, der sie hüten will, und findet man ja einen, so muß man gewärtig
Significant historical Pennsylvania newspapers