Und Berts, Momgomery und Schuyltil! Caunties allgemeiner Anzeiger^^ NeirVin s, Zlrnn. Gedruckt lind berausgegeben von Arn o l d Pume ll e, in der Stld 6ten Straße, zwischen der Franklitt- ttttd Chcsttut - Elraße. Jahrg. ZV, Hmsze Nmn. SMS-. Scdinau'nze» : Der Uilwr.llc IZrobaclltcr erschein! jeden Dienstag aus einem großen Snperial - Bogen nur schönen Lettern gedruckt. Der Lubscriptions - Preis ist Sin Tl)a l e r des Jahrs, welcher in halbjährlicher Vorausbezahlung erbeten wird. Wer im Laufe des Jahres nicht bezahlt» den, werten Hl 5» angerechnet. Für kürzere Zeit als «; Monate wird kein Unrerschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommcn, wenn sie einen Monat vor Ablauf des Lubseripnons-TerminS geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis cin» gerückt. Unterschreibern in hiesiger Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreibe,-. Briefe und dergl. müssen postfrei eingesandt werden. Ho! für Californiett! Reise bild er im Westen, Hallo, Freund! wo soll die Reise hin gehen, wenn man fragen darf?" „Nach Californien." ~Nach Californien ! und denkt ihr, daß die alte Mähe da, die spindeldürre» Och ,sen und das miserable Pony in dem wak ffelnden Fuhrwerk, euch dorthin bringen Können ?" I „Warum net ich denk ich kann just Uo gut Hinkumme, wie hundert andere." I „Von welcher Landschaft kommt ihr?" » „Vom Hiwasse Distrikt, in Tennessee. kzch war in Nord Carolina ufgebracht, lzog hernach nach Tennessee, wo ich ein nahm; konnte aber mein Lebtag micht recht vorwärts kumme Nu hab' von der California Landschaft gehört, man dort das Gold im Dreck si»d't. macht ich kurzen Prozeß, verschwappte nnein Haus und Lot, auf das hier Fuhr vesen, packte meine paar gebackene» Bie en, sammt Frau und Kindein 'nein u»d nacht mich uf den Weg vielleicht hilft nir Dame Fortuna, die wie ihr wißt, blind st, dort zu einem Sack voll Äold, so gut vie andern." „All' gut, Freund, aber mit eurem Fuhrwesen, werdet ihr nimmer dorthin kommen. ES ist ein traurig langer anger Weg, auf dem ihr weder Wohnun gen, noch Holz, weder Gras, Korn, noch Nahrung für euch selbst uud euer Vieh, »trefft. Es dauert vielleicht noch ziver Z!onate ehe hinreichend Gras gewachsen t, euren düimbeittigen Ochsen den Ma en zu füllen, und je weiter ihr aus den Settlements kommt, desto schlimmer wird S glaubt mir's." „Well, so kann ich eine Weile rasten — Arbeit suchen und schaffen." „Arbeit suchen und schasse» ? auf dem ganze» Wege findet ihr weder Häuser Z och Leute, für die ihr schaffe» könnt, hr seid jetzt schon zu weit in der Wilv »ß, um wieder umzuwenden vorwärts ihr auch nicht —eh' lange wird euer cm Hunger entkräftetes Vieh, eine Beu > der Wolfe —euch sammt Frau u»d Kin ern, trifft ein gleiches Schicksal, und da ut hat die tollkühne Couriere eines Hi sasse GolohunterS eiu Ende." Zunächst kommt eine Companie jun >r Männer von einer östlichen Stadt, ie sind guten Muths, von kräftigen lussehcn und gut ausgerüstet.—Aber an Strapazen nicht gewöhnt, ist ihnen das ampiren unter freiem Himmel, das lochen, Waschen und tausenderlei andere leine Beschwerlichkeiten, denen sie auf dem ngen und einförmigen Marsche begeg nn, etwas Fremdes. Nach wenigen, so »gebrachten Nächten, stellen sich Steif eit und Schmerzen im Körper ein; alle lnochen sind wie geradbrecht, man kann aum vom Platze und doch soll eine neue agereise zurückgelegt werden. Die Pfer ! müssen gesucht, die Ochsen gejocht und ingespannt, und eure Nicknacks wieder iisammengepackt und aufgeladen werden. Vährend Andere, früher fertig als ihr, hon weit voraus sind, bleibt ihr in eurem )reckloche stecken —die Achse cin Rad erbricht, oder sonst etwas geht letz—ihr )afft, schwitzt, flucht aber es hilft ichtS; die Ochsen wollen nicht ziehen er eine ist lahm, der andere wund, und >r wißt eurem Leibe keinen Rath. Meiner Vorstellung nach, sehe ich am 4. April, auf den Straßen, die von Jn ependence und St. Joseph nach Lamarie shren, mehr als tausend Wägen, mit cei bis viertausend Emigranten —Män- er, Weiber uud Kinder, auf dem Wege er Goldregicnen des Sacramento, jede lerve anstrengend, sich einander zuvorzu >mmen, und die ersten auf dem Platze i sein. —Aber das Gras ist noch spärlich, e Gewässer zu angeschwollen und der tztc Winterschnee noch nicht geschmolzen, lort in jener Creek zappeln vielleicht ein Bar Dutzend Wägen, Pferde und Maul ?l lustig durcheinander —Wägen zerbre en, Geschirr verhuddelt, Bich wird ver- schenden und gelähmt Kinder schreien, Weiber heulen, Männer toben und flu chen—ein völliges Drunter und Drüber. Jetzt steigt dort am Hwizont eine Unheil verkündende, dunkle Wolke auf ein Stunn naht Blitze durchkreuzen sich, der Donner rollt, die Winde brausen, in Strömen fällt der Regen und nach weni gen Stunden brauset ein Wasserstwm, wo kurz zuvor noch trockenes Land war. Alle Wagendecken vom Sturm zu Fetzen zerrissen, Kleidung und alles Uebrige vom Regen durch und durch geweicht, ohne Zelt oder sonstiges Obdach, bleibt euch nichts anderes, als im Sturm zu Hilten und dem Regen zuzugucken. Euer Vieh, von dem Unwetter in Furcht gejagt, wird scheu und rebellisch, bricht los, und läuft nach allen vier Weltgegenden davon. Der Pläne Wolf mit seinem furchtba ren Geheul, läßt sich jetzt hören, und stimmt euch ein gar lustig Nachrigalllied an. Von dem Geruch? eures bratenden Schinken angelockt, und in der Hoffnung etwaS von den Ueberbleibseln zu erhaschen, bellt er euch seine zarte» Noten bald nahe genug in s Ohr. Mit anbrechender Nacht nimmt das Geheul zu, daß euch Angst und bange wird. An Schießen ist nicht zu denken, denn Pulver uud Gewehre sind naß —und nun kommt die Reue und das Nachdenken. „Ach," seufzt ihr, „hätt' ich nur der Mammy und dem Dad gefolgt und wär' zu Haus geblieben, anstatt mich hier in Wind und Wetter verregnen, und von al len Bestien der Wildniß in Angst jagen zu lassen—wär ich doch nur einmal wieder in's Daddys alten Feldern, hinterm Pflug oder an meinem guten Handwerke, keine Gewalt sollte mich mehr zu so einer wil den Hatze auf die Beine bringen."—So laufen euch die Gedanken jetzt durch den Kopf. Aber es hilft nix, ihr habt ein mal A gesagt und müßt bis Z aushalten. Der Tag kommt und ihr wundert, was aus eurem Vieh geworden ist. Vielleicht hat sich's nach dem Settlements verlau fen. Ihr denkt mit Wägen, Weibern und Kindern unter all' dem wilden Ungeziefer: —Wölfen, Schlangen, Eidechsen, und der Himmel weiß, was mehr, bleiben zu müs sen, bis Pferde, Ochsen und Esel wieder zusammengebracht sind —ihr seid in einer schlimmen Fix ! doch h»lt, da kommt einer, der vielleicht Auskunft geben kann. „Wie geht's, Fremder zu was für einer Companie gehört euer Zug?" ~Zn Capt. Weitnaus." „Ihr seid in 'ner schlimmen Fix, seh' ich, so gut wie andre. Dort in sellem Wasserloch stecken eure Wägen, das Was ser läuft .beinahe drüber 'naus —wo habt ihr euer Vieh?" „S'ist all fort, es war so vertollt dun kel und regnerisch, daß wir net watschen konnten, wo's hinlief, es guckt schier, als wann's der Sturm an der Welt Ende ge jagt hat." „Was denkt ihr, was sie davon sprin gen gemacht hat?" „Well, ich denk es war der Sturm o der die Wölf'.". „Pschaw, Mann—die Lipan und Ca manche Indianer waren's und net die Wölf'. Unsere Buben haben kurz vor dem Sturme etlliche Banden herum strei fen sehen. Uns haben sie letzt' Woch an' fünfzig Pferde und Maulesel gestohlen, und ich bin just auf dem Weg ihnen nach zuspüren, die Uebrigen sind ln anderen Richtungen gegangen. Habt ihr keine bei euch herumschnieken gesehen?" „Gesehen? —es war ja so dunkel, daß ich meinen eignen Schatten net sehen konnte," „Well, ich muß fort —(?onc! l)^c!" — „Nancy ! ruf geschwind dem Dad deSßäby ist krank, ich denk eö sterbt." „Was ist der Mätter mir dem Bäby, Alte?" „Mätter genung, ich glaub in der That es will sterben." S'wird net so gefährlich sein, geb' ihm ein wenig Branntwein, dann wird's schon "Ivillig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." D'ismstAH den HZ A besser werden." . „Nau, Mann, beguck' mal der Molly ihre Hand, sie ist über und über geschwol len, und der ganz Ann dazu. Sie hat eine Eidechse gefangen, die sie für einen Vogel hielt, und das giftige Ding H.U sie in die Hand gebissen, und der Jimmy sagt, eS wär alles voller Schlangen, ich selbst lpb' sie just nau unter dem Wanket hervor krabbeln gesehne. Ich sag' dir Alter, wir all kommen noch um hier, oder werden lebendig von dem Ungeziefer auf gefressen. Laß uns umwenden Mann, eh' wir »och all' druf gehen." „Well ich bin' Sagried—aber wie fort kommen ? wir sind an drei hundert Mei len von St. Joseph—der Wagen zerbro chen, Pferde und Ochsen fort und weder für Geld noch gute Worte ein Fuhrwesen zu bekommen, und wenn wir konnten, so fehlt'S uns an Geld zu kaufen. „Never meind Alter, kehr' nur um— ich will ja gern laufen. Was Mitneh menSweith, packen wir uf den alten lah men OchS, das Uebrige mögen die Wolf' haben." „Werywell, ich bin's agried—Hurrah vor die Settlements ! Bei Hokey, sie fan gen mich net so geschwind wieder, mit ih rer Humbuggerei net in 'ner Hurry, anyhau." Dcr Fenftcrgarlcil uu 6len Stock. sPariser Gerichlsscene.^ Adelheide 8., ein junges bleiches Mad chen, erscheint mit zwei kleinen Knaben, ihren ' beiden Brüdern, vor dem Pariser Zuchtpolizeigericht. Sie ist angeklagt, durch Unachtsamkeit am Herabsturze eines Blumentopfes, aus dem mit Blumentöp fen ganz voll und dicht bestellten Fenster, ihres, im sechsten Geschosse befindlichen Stübchens Schuld zu sein, uni) dadurch die in dieser Hinsicht bestehende polizeiliche Vorschrift übertreten zu haben. „Was haben Sie auf diese Anklage zu erwie dern ?" „Daß nicht ich an dem Herab fallen eines Resedastockes aus meinem Fe nster, sondern der heftige Wind, daran Schuld war, der damals wehte," „Ihre Schuldigkeit war es aber, die Blumentöp fe so fest zu binden, daß sie nicht herabfal len können." „Ich muß Tag und Nacht ohne Unterlaß arbeiten, um nicht nur mich sondern auch diese meine kleinen Brüder hier zu erhalten, denn wir alle drei, sind vater- und mutterlose Waisen. Da mag es mir wohl nicht verargt werden, daß ich einmal meine Blumentöpfe außer Acht ge lassen habe." „Daß Sie Ihre beiden Blüder erhalten, ist allerdings löblich; können Sie aber denn nicht Ihren Fen stergarten aufgeben, da Ihre überhäufte Arbeit Ihnen nicht Muße übrig läßt, ihn gehörig in Acht zu nehmen ?" „Ach lieber Herr, daS.. . das wäre unmöglich!" „Warum?" „Wenn Sie wüßten, lieber Herr . .." „Reden Sie ohne Bedenken." „Sehen Sie, meine kleinen Brüder hier, können sich von ihren Blumen nicht lren nen, die Pflege und Wartung derselben, ist ihre einzige Ergötzung, und auch die meinige zur Sommerszeit, in dem engen, schwulen Stübchen, oben, wenn alles un ten sich im Grünen ergeht— und dann .. . dann sind sie uns von unserm armen Va ter geschenkt worden, als wir ihm zu sei nem letzten NamenstageGlück wünschten." Das arme Mädchen» wurde bei diesen Worten, von einem so heftigen Weinen ergriffen» —-daß sich der ganzen Ver sammlung, das Gericht nicht ausgenom men, die lebhafteste Rührung bemächtigte. Es wurde frei und von den Kosten losge sprochen, doch mit der Ermahnung in Zu kunft achtsamer zu sein. Cin großer Maler. Lovelle.) Es werden !00 Jahre sein, daß zwei fremdländisch gekleidete Reisende in Het zendorf ankamen. Es war ein junger Mann, und eln etwas älteres Frauenzim mer. Beide hatten sich der Malerei ge- widmet: er, Namens Carlo, dem Land schafcsfache; sie, Rosa, seine Schwester, malte ihm die Staffage. Sie hatten die Absicht, eine Jagdscene Kaiser Karl'S des Sechsten, zu malen, den Monarchen damit zu überraschen, und so vielleicht weitere Beschäftigung zu finden. Die Partie der Landschaft hatten sie schon gewählt. Es war darüber Mittag szeit geworden, und sie traten setzt in das Wirthshaus, um da«ihre bescheidene Mahl zeit zu halten. Sie fanden keinen einzi gen Gast da; aber ein ziemlich großer Tisch, war dergestalt mit vielen und lecke ren Speisen und Flaschen verschiedener Wein, gerüstet, daß es scheinen mußte, er sei für mehrere Gäste bestimmt. Indeß' aber war nur cin einziges Gcdeck aufge legt ; auch nur ein Sessel stand dabei. Der Wirth, die Verwunderung der bei den Reisenden wahrnehmend, sagte ihnen, auf die Tafel weisend: Das ist für den nobelsten meiner Gäste, den berühmten Herrn Daniel Gran, welcher da drüben im Schlosse, die Decke des großen Saales für Se. Majestät den Kaiser malt." Bei dem Namen Gran, wurde Carlo aufmerksam; er hatte bereits Manches von ihm gehört, und äußerte seine Neu gierde diesen merkwürdigen Künstler ken nen zu lernen. Da könnt Ihr ihn eben herankommen sehen, sagte der Wirth, auf die kleinen Bleischeiben des Fensters zeigend. Ein stalllich gekleideter, wohlgebauter» artiger Mann, schritt in ziemlich stolzer Haltung auf das Haus zu ; hinter ihm ein vornehm galonirter Laufbursche, der zweiWindhun de an der Leine führte. Gran, ehe er das Haus noch erreicht, zog eine große goldene Uhr aus der einen, und sogleich eine eben solche, mit Brillante» besetzte, aus der an der» Beittkleidertasche, verglich sie mit ein ander, und fand, daß eS die rechte Zeit sei, zu Tische zu gehen. AIS er, beim Eintritt in das Zimmer, Rosa erblickte, wurde er von ihrer üppi gen Gestalt, ihren großen» lebensvollen, tieffchwarzen Augen, und der Fülle ihres Rabenhaares, so überrascht, daß er uuwill kürlich den Schritt hemmte und sie starr betrachtete. Auch er machte auf die Ma lerin einen ungewöhnlichen Eindruck, was dem erfahrenen Lebemanne nickt entging. Nachdem man sich wechselseitig begrüßt, und zu erkennen gegeben, nöthigte Gran die beiden Reisenden seine Gäste zu sein ; sie nahmen das unbedenklich an. Die Zeit des Mahles verstrich recht ge sprächig und heiler. Zum Schlüsse wur den feine Früchte, Konfekt, Kaffee und Li quöre servirl- Wohl fast 3 Stunden waren verstrichen, als Gran endlich aufbrach. Er nahm Ro sa und Carlo mit in das Schloß, ließ sie da seine Arbeit sehen» die sie nicht anders als bewundern konnten, und sah alsbald wieder nach der Uhr. „Es ist kaum der Mühe werth,"—sag te er mit einer Art Grandezza,—„daß ich heute daran ein Stündchen noch fortar beite. Wenn es meinen werthen Gästen gefällig ist, so machen wir einen Spazier gang im Garten oder amüsiren uns sonst. Eine Kaninchensagd, eine Fischjagd, ein Würfelspiel; ein kleinesScheibenschießen, oder ein Tänzchen, etwas Saitenspiel und Gesang, wie es beliebt. Mar geschwind, die beiden braunen Mädchen und meine Mandoline." Von all' dem wurde nichts angenom men, als der Spaziergang. Gran war die Galanterie selbst. Er sagte Rose'n so viele Schönheiten, aber Alles mit viel Geist und Witz, und dabei so eindringlich und lebhaft, daß sie ganz bezaubert ward. Ohne zu wissen, erwi dertc sie den Druck seiner feinen Hand- Sie hatte nichts dagegen. Gran machte den Landschaftsmaler auf einen etwas entfernten Standpunkt auf merksam, von welchem aus, zum Behuf ti- Laufende N: u:mer 41. lier Jagdscene, die Gegend am glücklichsten aufzufassen wäre, und der Landschaftsma ler eilte dahin. Aber allein, denn es ging durch ein dorniges Gestrüpp. Gran und Rosa schlössen indeß einen schönen Bund. Nun kam, nicht mehr sehr zur Unzeit, der Laufbursche mit der Nachricht, daß an« gespannt sei, um nach Wien zurück zu fahren. Auch Carlo kam wieder; er sag» te aber kein Wort, daß der gepriesene Standpunkt nicht die allermindeste Aus sicht gewähre. Alles Sträuben war fruchtlos, die Ge schwister mußten mit in den Wagen stei gen. Es war dies eine elegante Hofkut schi? tznit vier stattlichen Rossen, der Kut scher zu Pferde. Verschiedene Leute des Hofpersonals machten Gran sehr liefe .Complimente. Carlo und seine Schwester erstaunten über die Vornehmheit dieses Künstlers. Man war bei dem Wohnhause Grans angekommen. Dieses glich einer Art von Schloß; es hatte einen sehr schönen Gar ten. Gran führte seine neuen Freunde, durch eine Reihe prächtig ausgeschmückter Zimmer. In einem derselben sah man noch Spuren einer verschwenderisch und zügellos durchtobten Nacht. Verstreute Dukaten lagen auf dem Teppich umher. Carlo's und seiner Schwester ErstaMDi wuchs. Aus einem Nebenzimmer, dessen Thür mit Sammt uud Goldfransen drapirt war, trat eine mit Brüsselerspitzen bedeckte, wunderschöne Dame. Bei dem Anblicke Rosa's verdüsterte sich ihre Miene in et» was, aber nur einen Moment- Gran sagte, mit feiner Höflichkeit auf die Dame zeigend : Fräulein Euphrosine von Perdrix, meine verehrte Gespielin, welche die Güte hat, die Honneurs des Hauses zu machen." Fräulein Euphrosine von Perdrix verneigte sich. Ein Kammerdiener erschien, die Befeh le des Gebieters einzuholen. Gran schrieb auf eine Schiefertafel die Namen verschiedener Speisen und Geträn ke» übergab das Täfelchen dem Harrenden und befahl, das Souper im Garten zu serviren. Carlo und seine Schwester machten sich cin Vergnügen daraus dazubleiben. Sie wurden eingeladen hier zu wohnen. Platz war genug. Sie machten sich eben falls ein Vergnügen daraus, und besahen ihre allerliebsten Zimmer. Kein Wort sagen wir von dem deliciö» sen Souper. Wir führen nur an, daß noch drei Gäste dazugekommen waren, recht heitere, gentile Personen, zwei Man» ner und ein Fräulein. Es ging überaus lustig her, ausgelassen wurde gelacht. Als es Uhr war, kehrte man in den Salon zurück. Hier war Alles znm Spiele vorberei tet ; bald Karten, bald Würfel. Gran spielte mit Rosa Billiard, die spanische Partie. Aus Zartheit spielte er nur auf Double, weil er seiner Gegnerin nichts vorgeben wollte. Gegen Morgen ging man zu Bette. Der Laufbursche brachte beiden Gästen das Frühstück. » Dieser Mensch war ein Schwätzer. Er plauderte von dem Reichthum?, der Frei» gebigkeit und dem lustigen Leben seines Herrn, auch von dessen mancherlei Aben teuern. Max erzählte, sein Herr habe sich beim Auskleiden geäußert, er werde sich um die Hand des Fräuleins Rosa, die so wunderschöne Staffagen zu malen ver steht. in vollem Ernste bewerben. Rosa erröthete und seufzte ein wenig. Carlo lächelte, und sagte kein Wort. Max brachte vor, was übrigens reine, volle Thatsachen waren, daß sein Herr die« ser große Künstler, nach Hetzendorf. stetS mit vier Hofpferden abgeholt und ebeuso wieder zurückgefahren werde, wie gestern;
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