Der Liberale Beobachter Und Berks, Momgomery und Schuylkill Camities allgemeiner Anzeiger.^ Neavin s, Mnn. Jahrg. V, gan;e Nnm. A2V. Bedingungen: - Der B.iber.'llr' Urob-iclrtcr erscheint jeden Dienstag auf einem großen Luperial - Bogen mit schonen Lettern gedruckt. Der Subscriptions - Preis ist Ei» Tl)a l e r des lahrö, welcher in Vorausbezahlung erbeten wird. Wer im Laufe des Jahres nicht bezahlt, dem werben Hl 5U angerechnet. Für kürzere Zeit als «Monate wird kein Unterschreibet angenommen, und etwaig Auffündiauncu'n werden nur dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Breis ein gerückt. Unterschreibern in hiesiger Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreibe,-. Briefe und derql. müssen postfrei eingesandt werden Die silberne Hochzeit. Der Tag kam, wie ein muthmilliger Bube, der auf den Zehen schleicht, um Je mand zu überraschen, vom Gebirge her in's Thal und lief immer schneller, im mer schneller längs dem Seegestade hin, mit vollen Händen daS Licht ausstreuend. Vor seinem hastigen und frischen Athem kräuselten sich die Wogen und färbten sich mairoth im Widerschein seiner Wangen. Und mit einem besondern Liebesblick schau te er über den See und strahlte ein Haus an, das blendend weiß auf dem Berge stand, angelehnt an Reben Hügel, an ein Dörfchen, das sich gar artig auf dem Bergrücken hinzog, beherrscht von einem vornehmen Schlosse, daS eben so verfallen und verwahrlost schien, als gepntzt und fein daS weiße Haus. Die Hecken blühten, die Bäume schau kelte ihr junges Grün im Winde, Käfer und Schmetterlinge trieben ihr Spiel auf den schon halbsonnigen Pfaden, in deren Schatten der nächtliche Bergreif seine Arabesken gezeichnet, dem Maimond zum Trotz. Es ist nicht zu sagen, wie fest lich gerade um daS weiße Haus her die Natur sich ausgebreitet und geschmückt hatte. Vor der dunkeln mir Reben um sponnenen Pforte sproßte lustig das Gras, frühzeitig entknospte Blumen nickten mit bunten Häuptern aus dem niedlichen Gat terzaum des Kärtchens. Sie nickten zum letztenmale auf ihren Stengeln, denn schon in der jungen Morgenstunde pflückte dort eine we>ße emsige Hand die Frühblumen zu Sträußen, und das schelmische Auge, das die weiße Hand regierte, fand die ar men guten Blumen im tiefsten Versteck. Während dessen kroch der Wächter deS Hauses —nicht ein verdrießlicher dachSfü ßiger Krummstiefel, sondern eine prächti ge aschgraue Dogge aus seiner Hütte, und machee auf dem wie Gold flimmern den Sande in den ersten Sonnenstrahlen seine Toilette. Noch einmal so glatt als sonst und glänzend prangte die Dogge hell, und ihr Halsband schien neu versil ber. Auf dem Rande des Daches plau derten traulich zwei Schwalben, ein ge treues Paar, das schon seit langen reu in diesem Hause einkehite, vom scho nen Morgen, von des Nestbaus Vollen dung und von dem fröhlichen Tage, der da über die Welt kam. Vor einem Eck fenster des Hauses saßen ein paar Tau ben von schneeweißem Gefieder, und gurr ten ihre Morgengrüße in eben dieses Fen ster. Die Gratulanten empfingen dafür alsogleich ihren Lohn. Das Fenster öff nete sich leise; ein wohlaussehender Fünf ziger—der Herr des Hauses —in weiß leuchtender Halsbinde und Weste, streute den Vögeln ihr Futter, und winkte dane ben in das Gärtchen hinab. Die blu mensammelnde Schöne von achtzehn Jah ren trat mit wohlgefüllter Schürze unter das Fenster. —„Guten Morgen, liebster Bater!" „Danke, liebe Clementine. Die Mutter wird gleich erwachen, denke ich. Geschwinde die Blumen in dieses Körbchen, daß ich ihr Lager bekränze." — Das Körbchen schwebte hernieder und wurde gefüllt. Indessen fuhr Hr. Huld reich halblaut fort: „Wie ist's mit der Musik? Wo bleiben Hypolit und seine Freunde?" —Clementine deutete nach der kleinen Platanenallee, die zum Hause führte: „Dort kommen die Herren be reits mit ihren Instrumenten." „Ist Vetter Robert dabei ?"—„lch glaube ja, lieber Vater." Das Mädchen wurde purpurroth, den Namen hörend. —„Und Ottomar?" „Ist schon zur Kirche ge gangen, um bei der Dekorirung derselben gegenwärtig zu sein, und sich zu der Ce remonie vorzubereiten." „Der brave Ottomar! Nun... Gott segne ihm und uns allen diesen schönen Tag." Indessen hob unter dem Fenster des vä terlichen Schlafgemaches die sanfte Mu sik an, die eine Braut aus dem Schlum mer wecken sollte. Und in der That wur de heute eine Hochzeit in dem weißen Hause mit den grünen Fensterläden be- Gedruckt uud herausgegeben von A r n o l d P n w e ll e, in der Süd 6ren Straße, zwischen der Franklin- und Chcsnut- Straße. gangen: eine silberne Hochzeit. Der Maler He rrmaun Huldreich hat' te mit seiner Thusnelda fünfund zwanzig volle Jahre gehauset, und weil die Liebe während der langen Zeit nicht ein einzigmal ausgegangen war in dem kleinen Haus- und Ehewesen, so war's wohl recht und billig, daß der Hochzeits glanz sich erneute. Standen doch die Zeichen so gut! Zwei Töchter, Ange l i ka u. Clementin e, schmückten noch das Haus als jungfräuliche Zierden; Louise, bereits seit mehreren Jahren vermählt, wurde zum Feste erwartet mit ihrem Gatten und ihrem kleinen Knaben. Ottomar, Huldreich s Sohn, im Al ter der Louise am nächsten, ein geistlicher Herr, war bestimmt, das Jubelpaar ein zusegnen; Hypoli t, Huldreichs Jüng ster, ein Student, wollte mit seinen Freun den das Fest in Kirche und Haus musika lisch verherrlichen. Nur Einer, der Brü der mittelster, abwesend in fernen Landen, fehlte, um Huldreichs Familie vollständig zu machen. Und als die Flöten erklangen und die Mutter erwachte, umgeben von Blumen, begrüßt von ihrem Manne und von den Töchtern, sagte zu der angenehm Ueber raschten der Gatte: „Fünfundzwanzig Jahre sind's heute, mein Liebchen, daß wir zusammengehalten in Freud' und Leid. Komm, laß uns für Segen und Prüfung heute dem Herrn danken, und fröhlich sein, wie am ersten Tage, da wir uns die Hände gaben." Zur selben Stunde langten Louise und der Kaufmann Bendix ihr Mann, mit ihrem Plappermäulchen Philipp an; unmittelbar nach ihnen Weitin ge r, der Maler aus der Residenz, Huld reichS ältester Frcuud, u. Bombarda, ein Beamter aus derselben Hauptstadt, Huldreichs Freund beinahe so lange als Weitinger. Sie waren Zeugen gewesen bei der Vermählung vor 2.> Jahren, und hätten sich's nicht nehmen lassen, auch heute diesen Ehrendienst zn versehen. Der Glückwünsche war kein Ende. Der trockene Bendix brachte Geschenke die Fülle; Philippchen deklamirte ein Gedicht und blieb darinnen nur ein einzigmal stek ken. Der biedere Weitinger sagte kurz und derb, wie wohl ihm um's Herz sei, und Bombarda, der Spaßvogel von Pro fession, wenn schon ein alter Knabe, mach te Possen auf Possen. Dabei spielte im mer lustiger die Musik, bis Angelika, der wirthliche Genius des Hauses, die Gäste sammt und sonders zu einem freundlich ge botenen aber frugalen Frühstück vereinte. Mittlerweile fingen die Glocken des Kirchthurms an, ihren feierlichen Gesang anzustimmen, und im Dorfe und auf al len Wegen versammelte sich, was gnt und brav, in Sonntagskleidern, dem Jubel- Hochzeitspaar sich anzuschließen. Meister Huldreich war seit den zehn Jahren, die er schon hier im Gebirge als Nachbar und Genosse der biedern Landleute zugebracht, allen lieb und werth geworden, und Frau ThuSnelda, als ein Engel der Nothleiden den, war angebetet von Jung und Alt. Denn, vom besten Willen beseelt, hatte sie mit den schwachen Mitteln ihres klei nen Hausstandes Wunder an der Armuth gewirkt. Und als die Glocken dringender mahn ten —schon war die neunte Morgenstunde gekommen als hin und wieder bereits ein Freudenschuß aus einem Hüttenfen ster von einem grünen Raine knallte, gab Bombardadas Zeichen zum Aufbruch des Zugs. „Dumm, sprach er, daß mein Bursche noch nicht eintraf mit meinen bei den kleinen Kanönchen! Dumm, aber nicht zu ändern. Um desto fröhlicher wollen wir die Toaste des Mahls mit Ge schützdonner in die Welt hinausbrüllen. Indessen nur voran, meine Herren Mu sikanten. Ein schönes Adagio! brav ge säuselt und geflötet, brav den Schritt ge halten. Robert, der Vetter und Rechtsprakti kant, der mit seiner Clarinette unterm "IVillig zu loben und ob»? Furcht zu tadeln." Dienstag den November, 18 "17. Arm an Clementine vorüberstrich, flüster te ihr seufzend zu: „Ach, wenn doch un serm Bunde dieser Jubel gälte!" „Schämen Sie sich, antwortete Clementi ne laut mit schmollendem Munde, an die sem Tage solch leichtfertiges Geschwätz?" Und Huldreich zupfte seine Gattin, dieselbe aufmerksam machend auf den Zorn des Mädchens, dem doch ihrer Augen Sanftmuth widersprach. Das Brautpaar folgte den Musikan ten. Herrmann s Toilette und die seiner Thusnelda war die vor 25 Jahren ge brauchte Kleidung ; ein bischen altmodisch, aber sauber und getragen von Leuten, die unsers Herrgotts Engel musiziren zu hö ren glaubten und wie im Paradiese »ran delten mit verklärten Gesichtern. Bom barda, der alte Junggesell, in bizarrem Kostüm, führte Clementine. Weitinger, der Wittwer, geleitete Louise. Bendix, der gleichmütigste Ehemann auf Erden, behalf sich ohne Gefährtin, dahinschlen dernd, den Philipp am Arm. Mächtige Sträuße blitzten aus allen Knopflöchern u. auch die Bauern, die sich dem Zuge an reihten, trugen grüne und rothe und wei ße Zierden auf dem Hute und am Brust tuch. Die Lerchen in den Lüften schlu gen Hochzeitstriller. Die Natur schmück te sich immer goldiger—Freude und Ju bel war überall. Aber aus dem vornehmen Schlosse schaute, so verfallen wie die Burg, ein graueS, abgemüdetes, mißgünstiges Ge sicht auf den kleinen bunten HochzeitSzug hernieder, das Antlitz des Gutsbesitzers, des ehemaligen Maklers Sparintopf, eines Geizhalses von achtzehn Karat. Auch der Geizhals trug ein abgeschabtes Feierkleid, denn er war zum Feste geladen, aber sein Gesicht war kein sonntägliches. Die Freude ärgerte ihn. Schon seit zehn Jahren wohnte Huldreich in dem jenem Geizhalse gehörenden Hause zur Miethe, und hatte daraus einen Palast des Frie dens, einen Tempel der Heiterkeit gemacht. DaS sorglose fröhliche Leben des Man nes mit gar schmalen Einkünften hatte längst den Geizhals geärgert. Die lie bevolle Gatten- und Familieneintracht in Huldreichs Wohnung war schon lange dem Hagestolz ein Dorn im Auge gewe sen. Was er nie gehabt, was er nie haben konnte, sollte ein armer Teufel ge nießen, und zwar in Sparintopf s eige nen vier Pfählen? Von Jahr zu Jahr war dem Eigenthümer sein Miether fa taler geworden. Endlich, wissend, daß dem Maler', das Geid zum Ankauf des Hauses fehlte, hatte Sparintopf von Ver kauf geredet. Zu seiner Verwunderung hatte ihn Huldreich gebeten, noch ein Bis chen damit zu warten, indem er, Huld reich, selbst etwa in Stand gesetzt sein würde, das ihm liebgewordene Häuschen zu erstehen. Alsogleich hatte Sparn,- topf seinem Agenten in der Stadt Befehl gegeben, so schnell als möglich Haus und Grundstück an Mann zu bringen.—Und da er heute im Fenster liegt und neidisch grollend auf das bescheidene aber frohlok kende Glück seines Miethmannes herun terschaut und sich besinnt, ob er zur Kir che folgen solle, ob nicht —erhält er einen Brief, worin sein Agent ihm meldet: ~Das Haus ist verkauft; Herr Nipamonti hat es für einen Com mittenten erstanden. Das Nähere näch stens." Jetzt geht auch über das graue Ham stergesicht ein Strahl von Vergnügen. Die Bosheit blitzt aus ihm heraus. Schnell entschlossen schiebt Sparintopf den Brief in die Tasche, greift nach Hut und Stock und wandelt fürbaß, zwischen den Zähnen murmelnd: „Jetzt gehe ich gern zu der sentimentalen Komödie dort unten und zur Tafel des armen Prahl hansen. Jetzt hab' ich doch etwas in meiner Tasche, um all dem Gesindel den Appetit von Grund aus zu verderben." —Demnach fürchtet sich der Satan selbst nicht vor einer Kirche, wenn er Böses im Schilde führt. Abermals läuten die Glocken zusam men ; Schuß auf Schuß, Gesauchze ohne Ende verkündet, daß die feierliche Kirchen Handlung vollzogen. Die Gesellschaft der Hochzeitleute kehrt zurück.—Angelika und ihre Zofen erscheinen mit Flaschen und Kuchen. „Ich bitte mir auö, daß vor I Uhr nicht gespeis t werde! ruft Weitinger mit gewohnter Derbheit; wir Residenz bewohner sind nicht gekommen, um nach Euern Stunden uns zu fügen, verbauer tes Künstlervolk." „Wie Sie befehlen, lacht ihm Angelika entgegen; eS soll die ses auch nur den Willkomm bedeuten." Sobald nun ThuSnelda an ihres geist lichen Sohnes Arm. Herrmann, geführt von Louise und Clementine. eingetreten, bildet sich die Tafelrunde, und Bombarda bringt den eisten Trinkspruch alsogleich auf's Wohl der Hochzeit aus. ---„Zu Mit tag soll'S besser schnellen, sagte er tröstend, meine Artillerie wird dann zugegen sein." —lndessen macht er mit dem Munde daS Knallen von Champagnerstöpseln nach, und die ganze Gesellschaft trinkt den ein fachen Landwein wie Champagner mit fröhlichem „Vivat hoch!" Der Geiz hals allein lacht hämisch in seinen unge putzten Bart. Herrmann, der dankend aufgestanden, verneigt sich und spricht: „Meine Freun de und Lieben ! Mir sei vergönnt, einen Blick auf frühere Jahre zurückzuwerfen. Zwei Männer stehen hier, die mich kennen fast von Jugend auf. Ich habe für die Kunst gelebt, das wissen beide, ich habe die Kunst geliebt, und leider ist mein Schaffen hinter meinem Willen zurückge blieben. Es war eine schöne Zeit, da ich in der Hauptstadt lebte und webte und ein Günstling deS höchstseligen Königs war. Er legte den Grund zu meinem freilich gar bescheidenen LebenSfond. Er muß reisen! sagte der Herr; ich reis'te auf feine Kosten. Er muß Heirathen! sagte wieder der H»'rr, und ich heirathete, von ihm ausgesteuert, denn mcine Börse war, wie noch heute, die eines sorgenlosen Künstlers—ohne Boden. Es fiel Alles durch. Nun. ich heirathete. Thusnelda, gedenkst Du der frohen Zeit und der fro hen Tage, die nach einander folgten, als wollten sie »immer aufhören? Da mach te die Kabale deS Kunstintendanten, vor dem ich mich nicht genug bückte, einen Strich durch meine Rechnung. Ich taug te auf einmal gar nichts mehr; die könig liche Pension wurde mir genommen, mei ne Bilder wurden nicht mehr acceptirt, ich mußte gehen. Die Stadt verlor in mir bei weitem nicht den besten Künstler, aber vielleicht auch nicht den nachlässigsten. Seit zehn Jahren wohne ich. arbeitend u- karg bestehend, hier in ländlicher Stil le. Aber wie durch ein Wunder haben sich meine Pfenninge in Thaler verwan delt, daß ich sechs Kinder zu lieben, ordent lichen Menschen erziehen konnte. Von dem Raphael, der nicht anwesend, ist ei gentlich noch nichts zu sagen. Entmu thigt durch den schlechten Erfolg, den sein erstes Bild gehabt, ist er ungestüm in alle Welt gerannt, und treibt sich Gott weiß wo herum. Ein trotziger, unbildsamer Kopf, aber dennoch wird ihn der Herr seg nen, daß er brav bleibe wie sein Bruder Ottomar, wie sein Bruder Hypolit, wie seine drei Schwestern. Ihr, meine Kin der, seid Eurer Eltern Reichthum. Eure Häupter zählend, dünken wir uns herrli eher und gewaltiger als das mächtigste Kaiser paar." Die Kinder umarmten mit nassen Au 'gen die nicht minder gerührten Eltern. Herrmann verkehrte alsogleich die erste Rührung in heiteres Behagen, indem er, seine Thusnelda auf die Wange küssend, fortfuhr: „Weißt Du noch, mein Lieb chen, wie wir's hielten, da wir verliebt waren und keine Seele es wissen sollte ? Wie wir öffentlich thaten wie Hund und Katze und uns insgeheim nur um so zärt- Laufende Nummer Zs. licher verständigten? Das war eine lusti ge Komödie, lustiger als die wir nach un serer Hochzeit aufführten, wo s häufig ju Hause donnerte und vor den Leuten schön Wetter war. Aber auch dieses brachte Heil und Wohlfahrt. Die Zärtlichkeit, die wir vor der Welt poetisch trieben, wur de daheim zur Wirklichkeit, und immer mehr d?S Hauses Styl, so daß wir bald von einem Donneuvetter gar nichts mehr wußten."—..Mein guter, lieber Mann!" rief Thusnelda und streichelte dem Gatten dankbar die Wangen. (Schluß folgt ) Ein gelehr r e r Ho lzsäger. —Wir haben in dieser Cily einen Deut-- schen, etwa M Jahre alt. welcher auf ei ner deutschen Universität gebildet wurde. Er ist ein vortrefflicher Lateiner, guter Grieche und Hebeäer und spricht fertig Franzosisch. Spanisch. Deutsch und Eng lisch und ist ein ausgezeichneter Mathema tiker. Mit allen diesen Kenntnissen ist er genöthigt, aus Mangel an besserer Be schäftigung, Holz zu sägen, um sich zu ernähren. (Detr. Jor.) Das gehört zu den wunderbaren Lau nen des Schicksals in Amerika. Wie Mancher muß sich etwas gefallen lassen, wovon ihm in der Wiege nichts vorgesun gen ist. Es ist hier die wahre Erziehung des Menschengeschlechts zu Hause. (P.D. ettl a u f. Bei dem verwichenen Samstag stattgehabten Wettlauf von U) Meilen nm einen Preis von 2W Thaler, fand der famose weiße Läufer Glidersleeve leinen Meister in der Person eineS jungen 19jährigen Indianers aus der Cattarau guö Reservation, Namens Smoke, der die lO Meilen in Minuten und 17 Sekun den zurücklegte. Außer diesen beiden nahmen noch t Indianer am Laufe Theil. Canada, als der zweite am Ziele erhielt bl) Thaler, Armstrong, der dritte M Tha» ler, Gilderlleeve war der vierte und ging leer aus. Buffalo Tel. Orgel drehcr und Affe n.—Die öffentlichen Behörde» von Pittsburg ii»d Bosiou iibteu kürzlich ihre hohe Autorität aus, Hin die fremde» t)rgeldreher und tänzeln den Affen von den Strassen zn verbannen. Der Herausgeber des Pittöburq „Journals" ist ganz aufgcbracht über diesen Eingriff in die Rechte des Volke«?. „Ist dieses Urtheil," sagte er, „uuwiedcrriislich? Solle» die Assen —wir meine» die, welche auf redliche Weise ihre» icbciu-uutcrhalt zu gewinne» suchen, — vo» unser» Strasse» verbannt sei» ? Sollen wir id'ncn verbiete», auf dein Teettoir nach der Musik kliier Orgel z» tanzen ?—während wir de» ander» Assen volle Erlaubnis; gel'cn, auf de» Bälle» und Partien na l? der Musst eines Orchcsicre zu cauzcn? Sollte solche Parteilichkeit geduldet werden ? Asse», wel che »ach der Orgel tanze», sind gewöhnlich sleisslg und gilt erzöge», besaufe» sich »icht, machen leine» Lärm und lorgnectiren die Da men nicht." W,r werde» >u Zukunft alle natürliche» Affe» sammt Orgel» und Drehern nach Pittölnirg schicke», wo sie eine» tüchti ge» Advokaten haben; die knnsilichen aber können wir nicht entbehre», da sie den Ver nünftigen zur Belustigung dienen und das Zifferblatt der Mode sind. Porto nach Europa. Das Porto kostet nach den nentstcu Regu lationen jetzt: 1. Mit den Bremer Dampfschiffen von Neu-Dork bis Bremen: für Briefe bis zu einer Unze 24 Tt6. über eine Unze für jede j Unze 15 " für jeden gedruckte» Bogen 3 " bazn p. Briefe von hier nach N.D- 5 " (Hier bezahlte Briefe zahlen in Bremen nichts mehr.) 2. Mit der Sara Sands von Ne» Jork bis Loiido» für de» ti»fache» Brief 2N Cents. 3. Mit der französischen Dampfsclussahrts Linie von Neu Pork bis Havre LZ Cts. vo» Havre bis Paris vo» Havre »ach London 12 " Porto von hier nach Neu-Vork 5 " Mit der Cuuard-Linie zwischen Boston niid Liverpool beträgt das Porto 25 Cts. von hier bis Boston II) " 5, Mit den Segelschiffe» kostet das Porto für de» einfache» Brief von Neu Vork b,s nach Europa 12 Cts. (Alle Briefe müsse» bis Nen - Dort oder Boston frankirt wcrdeu.) sßaiicrnf. Am vorletzte» Samstage erhielt Scheriss Hillman vo» Northampto» Canntv die zwei te T>dlei»varra»t für die Hinrichtung von Lawrence Tearney, auf Freitags de» 3. De cember. Er soll »och immer auf seine Un schuld bestehe». 27 junge Schullthrerinuc» aus de» Neu- EnglandiStaatl'tt kamen am 27. v. Monats zu Clevelaiid, Ohio, a», vo» wo aus sie sich in'S Land begeben, nm in den verschiedenen Schnldistrikten Unterricht zu ertheilen.
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