MeaÄ i n g, Venn. Gedruckt Ulld Herausgegebet! vou Arnold Puwe ll e, ltt der Süd 6teu Straße, zwischen der Fraukiltt- Illid - Straße Dahrg. 8, ganze Nnin. «I«. edinguiiqcn: Der Niberalc I!toll.icl»tcr erscheint jeden Dienstag auf einem großen Superial - Bogen mit schonen Lettern gedruckt. Der Lubfcnptions - Preis ist Ein Thaler des Jalirs, welcher in halbjährlicher Vorausbezahlung erbeten wird. Wer im Laufe des Jahres nicht bezahlt, dem werten HI 5» angerechnet. Für kürzere Zeit als « Monate w>rd kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des Lubseript>ons,TerminS geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis ein, gerückt. ' Unterschreiben, in hiesiger Ltadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. Briefe und dergl. müssen post.fr ei eingesandt werden. Jonathan Slik s Abenteuer in )te» Bork. H » in o r i st » scb e Erzähl» »g. Schon als mein Bruder Samuel fort zog, die Welt mit schöngemalten hölzer nen Uhren zu durchstreifen, wurmte es mich, in Weatherssield bei den Zwiebel- beeten zurückbleiben zu müssen ; al6 aber vollends die hübsche Judy White sich mit meiner Mutter entzweite und unser Haus verließ, wurde mir daheim Alles unaus- 'schlich langweilig. Wie daher der Va- ter die Schute belud, um sie nach Neu- 81ork zu schicken, bewies ich ihm sehr um- ständlich, wie viel besser ich als jeder An- > dere Zwiebeln und Rothkraut verkaufen könnte, und brachte es endlich dahin, daß er mich mitgehen ließ. Ich hütete mich wohl, etwas davon merken zu lassen, daß ich in der Stadt bleiben wollte; denn er stens that es mir wehe, die Mutter trau rig zu sehen, dann wollte ich auch den Va ter nicht gerne fluchen hören, da er ja doch Kirchenältester ist. Wohl und gesund langte ich nach einer dreitägigen mühsamen Reise den Fluß herunter in Neu-Uork an. Das Erste, was ich vornahm, als wir die Schute am Peckslip-Werft fest hatten, war, daß ich nach den Läden am Fultonmarkt hinschlen derte und meinen Aepfelbranntwein und meine Gemüse verkaufte. Capitän Do little wollte mich begleiten, da ich aber doch einmal als eine Art von Supercargo her untergekommen war, sah ich mich wohl vor, daß er seine Nase nicht in meine Ge schäfte steckte, der Bursche wäre im Stan de gewesen, zu Hause zu sagen, ich hätte hier in Neu Kork nicht einmal meine eige nen Geschäfte besorgen können. „Ijy Fi-acinus," ob ich nicht ganz ver blüfft war, all die niedlichen Mädchen und hübschen Frauen auf dem Markt zwischen den Haufen von Rüben und Kohl hin u. her wandeln zu sehen, und wie pfiffig sie drein schauten! aber ich denke, ich wurde auch betrachtet; es war mir ganz kurios zu Muthe, wie sie mich Alle so scharf an sahen, denn ich hatte nichts als meine Werktagskleider an und dabei zwängte mir die Halsbinde, die mir die Mutter aus ihrem alten Bombasin Unterrock zu geschnitten, das Kinn so in die Höhe; daß ich mich nicht einmal bücken konnte, einem Mädchen in s Gesicht zu sehen, wenn ich auch gewollt hätte; bei meiner Seele, ich glaube, Mutter und Judy White müssen über eine Metze Kartoffelstärke in s Fut ter gethan haben, es ist so unvernünftig steif. Gut, ich verkaufte die Ladung, die schlechten Zeiten berücksichtigt, mit ziem lichem Vortheil; dann aber ging ich wie der nach der Schute hinunter, zog meine Sonntagskleider an und schob mit vollen Segeln in die Stadt zurück, um meinen Wetter John Beebe zu besuchen. Er soll te unten in Pearlstreet, fast ganz an der Batterie, einen Laden haben, u. ich wand mich, so schnell als Möglich, zwischen all den Kisten und Fässern hindurch, die in der Straße lagen, bis ich zu einem großen hohen Backstein Gewölbe kam, das Vetter Johns Namen über der Thür führte. Es wurde Einem ordentlich trocken im Halse, alle die Rum-, Syrup- und Zuk kerfässer und die Theekisten inwendig im Loden übereinander gepackt zu sehen ; es sah aber merkwürdig schön aus und ich ging durch, bis an's andere Ende, denn sie sagten mir, daß Vetter John da ganz hinten im Comptoir sei. Gut, endlich kam ich hin und muß ge stehen, ich fand ein allerliebstes, kleines Zimmer, ganz mit Decken belegt und so wie unsere besten Stuben in Connecticut hergerichtet; ich glaube, ich habe noch in meinem Leben keinen so schönen Laden ge sehen. John war zwar nicht da, aber ich merkte doch, daß er seine alten Streiche noch nicht vergessen hatte, denn eine Masse Kastanienschaalen lagen niedergetreten um den Ofen herum und nicht wenig leere Flaschen standen unter und hinter den Schreibtischen. Der Liberale Beobachter Und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzeiger. An dem einen Schreibtisch stand ein jun ger Bengel und hatte seine Vatermörder über die Eravatte herunter gekappt u. die Haare wie ein Mädchen frisut und ge kräuselt; daß das nicht Vetter John war, wußt' ich im Augenblick, so ging ich zu ihm heran und sagte: „Freund! können Sie mir Bescheid geben, wann Mr. Bee be da sein wird ?" Der Bursche nahm ei ne Uhr, nicht größer wie ein Schilling, aus der Tasche und antwortete: „Ich kann es nicht genau bestimmen, ich ver muthe aber, daß sich Mr. Beebe im Lauf einer halben Stunde einfinden wird; es ist jetzt ungefähr die Zeit, in welcher die Bänke geschlossen werden." ~Gut, sagte ich, ich denke, ich kann ge rad so gut auf ihn warten, ich habe doch jetzt keine so große Eile," und damit ließ ich mich auf einen der Stuhle nieder, und meine Füße oben auf den Ofen legend, griff ich nach einer der daliegenden Zei tungen. Bald war ich so in den Inhalt derselben vertieft, daß ich weder an den schreibenden jungen Herrn noch an mei nen Vetter Brebe mehr dachte. Es ist eine Mordzeitung, dieser Neu Uork Eve ning-Expreß; wenn man den liest, kann man Alles erfahren, was in Norden oder Süden, auf dieser oder jener Seite vor gefallen und gesagt ist. Mir gefiel das Blatt so wohl, daß ich große Lust spürte, den Zwiebelhandel aufzugeben und das Schreiben selber zu versuchen ; erst muß ich jedoch mit den Redakteuren darüber sprechen. Es ging mir aber die ganze Zeit, während ich im Comptoir las, im Kopfe herum. —Gut! ich wollte mich eben in vie „'Ankündigungen" vertiefen, als Vetter John eintrat. Ich bin fest über zeugt, Ihr hättet den Burschen nicht wie der erkannt, so hat er sich verändert, und so rund und fett ist er geworden. Er hatte einen ganz feinen Tuchrock an, der sein schönes Geld kosten mochte, und sein Haar war mitten auf dem Kopfe geschei telt und hing ihm an beiden Seiten vom Gesicht und über den ganzen Rockkragen herunter; er sah wie eine natürliche Frau in Männerkleidung aus. Beinahe hätte ich ihm gerade in 6 Gesicht gelacht, denn es war mir ganz sonderbar zu Muthe, zu sehen, wie ein Mann einen solch fürchter lichen Narren aus sich machte, wollte aber doch versuchen, ob er mich wohl wieder er kennen würde, und kreuzte ganz behaglich auf dem Ofen einen Fuß über den andern, balancirte meinen Stuhl auf den Hinter beinen und saß so unabhängig mit meiner Zeitung in der Hand da, wie ein Pfrop fenzieher; ich wollte nur sehen, wie er sich benehmen würde. Gut! er kam dicht an den Ofen, nahm seine Rockschöße unter die Arme und sing an zu pfeifen, als ob Niemand wie er im Zimmer wäre. Manchmal aber, wenn ich über die Zeitung hinüber nach ihm hinblinzte, konnte ich sehen, wie er mich seitwegs ganz verdächtig beobachtete, ge rade wie Einer, der nicht recht weiß, ob er Einen kennt oder nicht, und ich fühlte, wie mit's Herz nach und nach in die Keh le stieg, denn ich dachte an alte Zeiten, als wir noch Zwiebeln zusammen ausgäteten und die Hügel herunter rutschten. End lich konnte ich s nicht mehr aushalten, sprang in die Höhe, warf die Zeitung weg und sagte: „Vetter Beebe, sagt' ich, wie gehts?" Erst stierte er mich an wie ein gestochenes Kalb, aber nachher, wie er ausfand, wer ich war, glaub' ich wahr haftig, er freute sich, denn er schüttelte meine Hand ganz unmenschlich. „Mr. Slick, sagte er, ich freue mich, Sie in der Stadt zu sehen; wie geht's dem Diako nus und Tante Eunice und den Müller mädchen ? Sie sehn, ich habe die alten Zeiten nicht vergessen." Damit kamen wir in ein Gespräch über Weatherssield, die Leute u. s. w., das wohl zwei gute Stunden dauerte, endlich nahm er seine Uhr heraus, (lauter Gold, inwendig und auswendig) und sagte: „Mr. Slick, kom men Sie, es ist vier Uhr, Sie müssen mich zum Mittagsessen begleiten." "Ivillig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." Dienstag den Angnst, T 847. Ich denke, ich wunderte mich ein wenig, um diese Tageszeit zum Mittagsessen ein geladen zu werden, da ich aber seit Mor gens garnichts als einen Bissen Kaltes an Bord der Schute zu mir genommen hatte, war der Gedanke einer warmen Mahlzeit gar nicht so schreckenerregend, „besser spät als nie," sagt ich zu mir sel ber, drückte meinen Hut auf, und schob meine Hände in die Beinkleidertaschen, fix und fertig abzuziehen; da gerade wie wir fortwollten, kam ein Mann, mit dem John noch irgend was über Geschäfte zu reden hatte, so sagte Netter Beebe zu mir: „Hier, Mr. Slick, hier ist unsere Haus nummer, möchten Sie nicht vorangehen und Madame Beebe sagen daß ich, sobald ich hier ein kleines Geschäft beendigt ha be, nachfolgen würde ? Sie wird Sie nicht als Fremden behandeln ?" —„Nu, ich den ke, sie wird nicht, sagt' ich, und nahm den kleinen Zettel, auf den er was geschrieben hatte; thut sie s aber, so muß sie sich all mächtig verändert haben, seit wir zusam men in die Singschule und zum Aepfel schälen gingen." John blinzte ein we nig ängstlich nach dem Fremden hinüber und sing an unruhig zu werden, da sagt' ich ihm denn, ich würde meinen Weg schon finden, und war in weniger als gar kei ner Zeit verschwunden. „IL)? l;i'iteil>»B! ich gäbe ein Quart Seife drum, wenn ich noch Jemand bei mir gehabt hätte, als ich durch Broadway (Hauptstraße in Neu-Uork) schlenderte. Es war mir uumöglich, an den Läden vor beizugehn, ohne alle Augenblicke stehn zu bleiben und in die Fenster zu gucken. Ge näht will ich werden, wenn mir nicht vom bloßen Augengucken die Äugen so weh thaten, als ob ich eine ganze Woche schnee ! blind gewesen wäre.—Der Broadway ist aber ein wenig lang, das muß wahr sein, und ich glaube, ich marschirte auf den ver zweifelt harten Steinen über zwei Mei len, ehe ich zu Bleekerstreet kam, wo Net ! ter Beebe wohnt; ordentliche Blasen be ! kam ich an die Füße. Gut! nach alle dem und wie ich endlich vor dem Hause stand, wußt' ich noch nicht einmal, wie ich hinein kommen sollte; es war so unvernünftig hoch und eine ganze Menge steinerne Stu- fen führten zur Thür hinauf, wo so eine i Art von eisernen schnörkelirten Pallisaden drum herum stand. Ich suchte überall an der Thür nach einem Klopfer, konnte jedoch nichts derartiges entdecken, ein vier ! eckiges Stück Silber ausgenommen, auf dem Vetter Johns Name; da sing ich ! denn endlich mit der Faust an zu donnern, daß mir die Haut fast von den Knöcheln ! ging, es war aber umsonst. Niemand hörte mich und ich dachte schon, sie müß ten ausgegangen sein und ich wäre nun doch um mein Mittagsessen gekommen, da, als ich schon nicht übel Lust hatte, abzu marschiren, kam ein Bursche vorbei, sing an sachte zu gehen, und sah zu mir her auf, als ob er mich anreden wollte. „Schaut her —Ihr Sir! sagt ich, kön nen Sie mir nicht sagen, ob die Leute, die hier wohnen, zu Hause sind oder nicht? es will mich Niemand hören." —„Warum klingeln Sie nicht ?" sagte der und glotzte mich an, als ob er noch in seinem Leben keinen Menschen gesehen hätte. Ich ging die Stufen wieder hinunter und guckte bis zum Dach hinauf, es war aber so verwünscht hoch, daß ich keine Glocken hätte dran sehen können, und wenn ein Dutzend da gewesen wäre. „Ge näht will ich werden, wenn ich eine Glocke finden kann," sagt' ich zu dem Mann der aber zog den Mund ganz sonderbar zusammen, und sah aus, als ob er gerade herausplatzen wollte. „Sie scheinen fremd in der Stadt zu sein," sagte er endlich, ein wenig an sich haltend, denn er mochte wohl merken, daß ich anfing ärgerlich zu werden. „Ja, sagt' ich, ich bin es ; und was weiter?" —„O nichts, sagt' er, be deutend klein beigebend, ziehn Sie nur an dem kleinen, silbernen Knopf da, und ich denke, man wird Sie hören." Damit stieg ich die Treppe wieder hin- auf und that an dem Knopf, wie er es, nannte, einen allgewaltigen Riß, denn es war mir gerade nicht recht, ausgelacht zu werden ; wie ein Blitz aber flog die Thür auf und ein großcr, feister Neger stand inwendig und stierte mich an, als ob er mich hätte ohne Essig und Sauce hinun terschlucken wollen. „Gut! sagt' ich, du Schneeball! was reißt du die Äugen auf? Warum gehst du nicht aus dem Weg und laßt mich hinein?" ~Zu wem wollen Sie?" sagt' er, ohne sich nur um so viel wie einen Zoll zu bewegen, der unver schämte Kerl!—„Und was gehr das dich an, du verwünschter Klumpen Holzkohle! sagt' ich, bekümmere du dich um das, was dich angeht, und mach Platz," und damit war 112 ich ihn bei Seite und trat ins Haus. Als sich der Nigger wieder aufgelesen hatte, sagt' ich ihm, er möchte Madame Beebe sagen, ihr Vetter Jonathan Slick aus Weatherösi'eld, Connecticut, wünschte sie zu sehen. Ob der Bursche nicht das Weiße von seinen 'Augen zeigte, als ich ihm das vorbrachte? Ich konnte das chen nicht lassen, wie er so vor mir kratz füßte und sich bückte. „Treten Sie nur hier in das Besuchzimmer, sagte er, und ich will Miß Beebe melden, baß Sie hier sind." In einem solchen Zimmer wie das, war ich aber in meinem Leben noch nicht ge ! Wesen ; ich dachte wahrhaftig, mein Stie i fel sänke ganz und gar in die Diele ein, !so dick und weich war der Teppich; es fühlte sich gerade, als ob man über die Ziveibelbeete ginge, wenn sie im Frühjahr eben gerecht und gepflanzt smd. Die Fenstervorhänge waren von purer gelber Seide und eine ganze Menge blauer Trod deln hingen an den Seiten herunter; aber kein Ende war zu den kleinen viereckigen Bänken, ungefähr so groß mie Mrttters Milchschemel, mit lauter Kaninchen und Lämmern darüber hin, die ganz natürlich aussahen, als ob sie schliefen. Die Stuhl lehnen waren abgerundet und geschnörkelt, wie ein Butterloffel mit einem herunter gebogenen Stiel. Dann waren zwei Stühle da, ganz dick gestopft und mit glänzenden, schwarzen Zeug benagelt, an denen große Wiegehölzer hinten hinaus staken. Ich betrachtete eine Weile alle die seltsamen Dinge auf dem Kamin, und da ich gerade nichts Vessers zu thun hatte, versuchte ich, meinen Anzug ein wenig zu recht zu machen, was ich aber auch angab, die verflixten Casimir Pantalons, die Ju dv White für mich gemacht hatte, wollten in die Höhe rutschen, und kamen mir in einem fort fast bis über die Stiefeln hin aus. Ich möchte nur um AlleS in der Welt wissen, wie diese Ncu-Vorker die ih rigen so glatt unten halten ; man sollte denken, sie wären hineingegossen, wie mei ne Mutter die Lichter gießt. Nachdem ich eine Weile an den widerspenstigen Dingern herumgearbeitet hatte, steckte ich gerade meine Tuchnadel ein Bischen mehr in's Freie, als die Thür aufging und Coosine Marie hereinkam. Wußt' ich nicht vorher, das sie's wäre, die hätt' ich im Leben nicht wieder erkannt, so war sie aufgedonnert. Ein seidenes Kleid hatte sie an, unten herum in Falten gelegt, und ihr Haar hing in langen schwarzen Lok ken auf ihren Nacken, fast bis auf ihren Busen herab, eine goldene Kette war um den ganzen Kopf gewunden und um den Nacken hing auch noch eine ; in der Taille konnte sie kaum dicker wie mein Arm sein. In meinem Leben bin ich nicht so ver blüfft gewesen, als wie sie in die Thür trat, denn anstatt nun zu mir heranzu kommen und mir die Hand ordentlich zu schütteln oder einen Kuß zu geben, wac doch unter Verwandten nichts ausgemachl hätte, setzte sie den einen Fuß ein Bischen vor, zog den andern hinan, zuckte dann mit den Schultern zusammen, bog sich nach vorne und machte einen stadtmodi schen Knix.—-Aha, sagt' ich zu mir selber, wenn du da hinaus willst, werde ich dir nur zeigen, daß wir in Weatherssield, seit ldu's verlassen hast, auch Tanzstunden ge- Laufende Nummer ,<». habt haben ; damit streckte ich meinen rech ten Fuß und zog ihn wieder seitwärts an den andern zurück, ließ meine Arme per pendikulär herunterhängen und bog mich nach vorne, gerade wie man ein Taschen messer zuklappt; hielt aber meine Augen dabei fest auf sie geheftet, obgleich ich ein wenig nach oben schielen mußte; denk' ich, hab' ich ihr denn ein ziemliches Exempel von einem Weatherssielder Bückling ge geben, der ihrem Stadtknix wenigstens sicher die Waage hielt. „Bitte, lassen Sie sich nieder, Mr. Slick," sagte sie und zog ihren Mund in eine Art Lächeln zusammen; wie ich das sah und ihre Absicht merkte, versucht' ich dasselbe, obgleich mir's hart ankam, und sagte: „Nach Ihnen, sagt' ich, schickt sich ö für mich, Miß Beebe." Damit setzte sie sich in einen von den Schaukel stühlen, stützte den Ellbogen auf die Leh« ne, ließ ihren Kopf in die Hand fallen, als ob sie nur halb lebendig wäre, und >agre: „Bedienen Sie sich einer Ottoma ne, Mr. Slick!" Ich denke, ich wurde roth genug, denn ich hatte keine Idee, was sie meinte, setzte mich aber auf gut Glück auf einen von den Schemeln nieder und dann sagte sie: „Wie befindet sich Herr und Madame Slick? Ich hoffe sie sind wohl." Mir ward's aber jetzt ganz sonderbar zuMuthe, da ich hörte, wie sie ihres Man« nes eigenem Onkel und Tante so hohe Na' wen gab und ich sagte: „Ihr Onkel und Ihre Tante sind ziemlich wohl, sie tram» peln immer noch so herum. Miß Beebe!" ich hatte aber kaum die Worte auö dem Munde, als eine Glocke gezogen wurde, daß ich hoch in die Höhe sprang-, gleich da rauf kam auch Netter John ins Zimmer. „Nun. ich sehe, Sie haben den Weg ge funden. Mr. Slick. sagt' er. ist das Essen angerichtet, meine theure Marie?"— Ehe sie aber antworten konnte, fuhren zwei große Thüren in die Wand hinein und da war ein anderes Zimmer, dem, in welchem wir uns befanden, so ähnlich, wie zwei Erbsen aus einer Schaale; ein Tisch stand l in der Mitte gedeckt, ganz voll von wirk lichem Porzellan und feinen Gläsern und ! einem silbernen Ding, die Pfefferbüchse hineinzusetzen, und Zhr könnt Euch gar ! nicht denken, wie fein Alles aussah, aber, !so wahr ich lebe, da stand auch der ver» l wünschte Neger in Lebensgröße bei'm Ti» sche. Ich wußte erst nicht, was ich da ! raus machen sollte, „aber, sagte ich zu mir selber, sollte Better John ein Abolitionist geworden sein und glauben, baß ich mit dem Nigger an einem Tische esse, so wird er sich doch in einem allmächtigen Irrthum finden, genäht will ich werden, wenn' 6 nicht wahr ist."—lch hätte aber nicht so böse zu werden brauchen, denn der Schwar ze hatte keine Jvee, sich niederzusetzen, und stand blos da. uns Alles, was wir brauch ten. zu reichen. „Wünschen Sie VermiceUy (Fadennu deln) Mr. Slick?" sagte Miß Beebe und biß die Worte ab. als ob sie Angst gehabt hätte sie brennten; damit nahm sie den Deckel von einer der Schüssel» und begann mit einem großen silbernen Löffel Suppe aufzufüllen. -„Nein, danke, sagt' ich, a ber ich nehme dafür etwas von der Sup» pe, wenn Sie nichts dagegen haben." Eben wollte sie wieder den Mund in die Höhe ziehen, als ob sie etwas Lächerliches gefunden hätte, Vetter John sah sie aber mit keinem schlechten Blicke an, daß sie ganz geschwind wieder ernsthaft aussah. folgt.) Einer jungen Frauensperson, welche die Presbyterianer-Gemeinde alter Schu le verlassen hatte, begegnete bald darauf eineS Morgens ihr frührer Seelsorger, welcher sie folgendermaßen anredete: „Guten Morgen, Tochter des Satans." „Guten Morgen Vater, erwiederte sie." In St. Louis sind im letzten Jahr, en« dend t. Juli, 912 neue Häuser gebaut-
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