Der Liberale Beobachter Unv Berks, Monrgomcry und Sehnylkill Caunties allgemeiner Anzeiger> MeKVtN S, Uenn. Gedruckt und herausgegeben von Arn o l d Puwe ll e, in der Süd 6ren Straße, zwischen der Franklln- und Ckesmtt - Straße Jahrg. 8, ganze Nnm. «»«. Kcdinaunaen : Der Nibernle Zseob,ickttr erscheint jeden Dienstag auf einem großen Superial r Bogen mit schonen Lettern gedruckt. Der Subscriptions - Preis ist Ein Thaler des Zahrs, welcher in halbjährlicher Vorausbezahlung erbeten wird. Wer im Laufe des Zahres nicht bezahlt, dem werden 31 5U angerechnet- Für kürzere Zeit als «Monate wird fein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des Subseripnons.Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis ein. gerückt. Unterschreibern in hiesiger Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post öder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. Briese und dergl. müssen postsrei eingesandt werden. Der schwarze Seeräuber« Kurz vor dem denkwürdigen Revoluti- i onskampfe, als dieses Land sich noch in seiner Kindheit befand, und unter britti- ! scher Botmäßigkeit stand, kreuzte an der Küste der westindischen Inseln ein See räuber, der unter dem Namen der schwar- ze Buccanier bekannt war; diesen Namen hatte man ihm nach der Farbe seinesSchif- fes beigelegt, dessen Aeußeres schwar; an-! gestrichen war, damit sich der Seeräuber leichter vor den Verfolgungen der Regie- rungsschiffe an den felsigten Küsten ver- > stecken konnte. Weithin hatten sich die Gerüchte von den kühnen Unternehmun gen dieses berüchtigten Seeräubers ver breitet, dessen Gewaltsireiche fast aus- schließlich gegen die brittischen Schiffe ge- richtet waren. Seine feindlichen Streiche fügten nicht allein dem Handel der Eng- länder großen Schaden zu, sondern sie > wirkten auch sehr nachrheilig für unsern eignen Handel, indem unsere Colonien da- j mals noch unter der brittischen Regierung standen, aus deren Tyrannen Händen sie erst später von unsern glorreichen Vor fahren im Freiheitskampfe entrissen, und zu freien unabhängigen Staaten erhoben wurden. Beispielloser Erfolg hatte bisher die kühnen Gewaltstreiche dieses Seeräubers gekrönt; immer war er glücklich bei sei nen Angriffen, so daß zuletzt der brittische Gouvernör, aufmerksam gemacht durch die zahllosen Räubereien des „schwarzen See räubers" ein Schiff ausrüstete, um den Ocean von diesem gefährlichen Freibeuter zu befreien, der dem brittischen Handel so nachtheilig war. Der Befehl des Schif fes wurde einem erfahrnen See Offizier übergeben und wir segelten ab von den Ver. Colonien mit der Order, uns durch nichts abhalten zu lassen, bis der Zweck unserer Sendung erreicht sei. Nach Sonnenaufgang am fünften Ta ge nach unserer Abfahrt entdeckten wir ein Fahrzeug windwärts; Befehle wurden so gleich gegeben, darauf loszusteuern. Wir waren noch keine Stunde gesegelt, als wir in dem Fahrzeuge einen Schooner erkann ten, der lief im Wasser lag und westlich segelte; als er sah, daß wir auf ihn zu steuerten, drehte er sich und erwartete un sere Ankunft. —Als wir nahekamen, hat ten wir Gelegenheit den Schooner genau er in s Auge zu fassen, und jeder an un serem Bord behauptete, es sei das schönste Fahrzeug, das er je gesehen habe. Doch bei aller Schönheit, die sich an dem Schif fe zeigte, schien doch etwas Unheimliches hinter diesem schwarz angestrichenen Seg ler zu lauern. Wir kamen näher und näher. Fünf oder sechs Menschenformen ließen sich auf dem Decke des fremden Schiffes sehen, die unS mit anscheinendem Interesse betrach teten ; dennoch lag es still, wie ein Felsen, der sich im Meere gebettet hat, während wir frisch darauf lossteuerten. Nahe ge nug gekommen, wandten wir unser Schiff, zogen das Kreuz St. Georges auf und feuerten eine Kanone ab, damit sich das fremde Schiff durch das Aufziehen seiner Flagge uns zu erkennen geben möge. Kaum war der Kanonenschuß verhallt, als sich ein großer schwarzer Banner ohne Devise entfaltete. „Der schwarze Seeräuber!" riefen 50 Stimmen, deren Echo ein banges, aber kurzes Schweigen folgte. Als sich die augenblickliche Ueberraschung etwas gelegt hatte, machten sich unsere Leute auf Be fehl des Capitäns schlagfertig ; die Kano nen wurden geladen, das Magazin erleuch tet. Der Seeräuber folgte eben so schnell unserm Beispiele; er drehte sein Schiff zum Angriffe, und sein Deck füllte sich ungcnblicklich, buchstäblich mit verwegen aussehenden Gesellen. Der Kampf be gann, die Kanonen verbreiteten Tod und Verderben auf jeder Seite. Nach einem viertelstündigen Kanonen feuer in dem keine der beiden Parteien ir gend einen Vortheil gewann, gab unser Capitän Befehle unsre Enterhaken aus« zuwerfen, um das Bord des Seeräubers zu ersteigen. Es geschah, und augenblick lich entstand ein mörderisches Handgemen ge, worin sich die Seeräuber schrecklich brav zeigten. Es gelang ihnen, ange führt von ihrem berüchtigten Führer auf unser Deck zu springen und unsre Seeleu te mit verdoppelter Wuth anzugreifen. Für eine kurze Zeitlang blieb der Kampf unentschieden; aber endlich schienen die Seeräuber matter zu werden,dennoch foch ten sie von Hand zu Hand mit einem des peraten Muthe, der nur Männer eigen ist, denen ein unerwarteter Widerstand be gegnete. Doch unsre Seeleute begegne ten ihnen mit jenem kalten, entschlossenen Gleichmuthe, der zum Siege so wesentlich ist. Bei dieser Zeit lag die Hälfte der! Seeräuber bereits todt oder verwundet auf dem Decke; trotz dem hörte man noch im- mer den aufmunternden Kampfruf des zu- sammengeschmolzenenHäufleins unter dem Waffengeklirr und den Seufzer der Ster: benden. Schwächer und schwächer wur den ihre Stimmen, und schon machten sie Miene sich zurückzuziehen, als die Stim me ihres Anführers laut donnernd sie zum neueu Angriffe aufforderte; noch einmal sammelten sie sich und noch einmal stürz ten sie auf unsre Seeleute; allein sie be gegneten demselben hartnäckigen Wider stand u. mußten sich abermals zurückziehen In diesem kritischen Augenblicke, wo die Seeräuber sich Schritt für Schritt zu rückzogen, stürzte ihr Anführer vorwärts, bahnte sich mit seinem Schwerdte einen Weg, sprang die Luke hinunter, in den erleuchteten Verschlag, ergriff die brennen de Lampe, und zerbrach das Glas, das ihn vom Pulvermagazine trennte. Alle, die sich am Deck befanden, starrten diese be< fremdende Bewegung des Seeräubers mit Staunen an; beide Parteien ließen un- ! willkührlich die Waffen sinken, und war- teten schweigend auf den Ausgang dieses befremdenden Abenteuers. Unser Befehlshaber stieg, begleitet von einigen seiner Offiziere, ungenblicklich die Treppe hinab, und der Anblick der sich den Angen darbot, war in der That schreck > lich. Dort stand der Seeräuber unter den offenen Pulverfässern, die brennende Lampe fest in der Hand haltend; sein Gesicht war geschwärzt und das Blut strömte aus einer Säbelwunde von den Wangen herab, mit entschlossener und zu- . sammengezogener Stirne blickte er auf > die sich nähernden Offiziere. „Steht zurück!" rief er, „wenn Euch ; Euer Leben lieb ist; steht zurück! denn - bei meiner Seele, der, welcher sich noch ei nen Schritt näher wagt, siegelt den Tod f tenschein für alle die sich an Bord befinden! - Es lag etwas so schrecklich Entschlos . senes in seinem Tone und den Geberden - des Räubers, daß alle wie gefesselt stehen , blieben, und mit blassen bebenden Lippen ) den desperaten Seeräuber anstarrten. - „Im Namen des Himmels, was habt Ihr vor?" rief unser Befehlshaber, in v dem er das schreckliche Schweigen brach, ; und seinem Auge kaum trauen wollte, r- „Hört!" rief der Seeräuber. „Jah . re lang habe ich in diesen Gewässern ge , kreuzt, allein ich griff nie ein Schiff an, e ausgenommen es war ein solches von des sen Mast die gehässige Flagge der Ty ) rannei flatterte, eine Flagge die auch Du r führst. Glück hat mich bisher begleitet e und ich war Eurem verhaßten Königrei t che eine Geißel. Heute hat es das Schick - sal anders beschlossen; dennoch, obgleich - überwältigt habe ich die Mittel in Hän - den. um meine Freiheit zu erkaufen. Und l nun Britte, bleibt es Dir überlassen, mir 112 entweder meine Freiheit zu gewähren oder l) durch eine Weigerung den sichern Tod mit - mir und Deiner ganzen Mannschaft zu - erdulden." d „Meine Befehle gehen dahin, Dich ge fangen zunehmen," entgegnete unser An l- führer entschlossen. „Und Ihr seid nun - mein Gefangener." r „Bin ich?" rief der Seeräuber höh nisch, indem er seine rollenden Augen über zu loben und oknc Furcht zu tadeln." Dienstag den I Jnni, >Bl7. die Pulverfässer schweifen ließ, die offen vor ihm lagen. „Wird Deine eigne Sicherheit Dich nicht abhalten von der Ausführung Dei nes Höllenplans?" sagte der Capitän. „Ich wollte Dich fragen, Herr Eng länder," antwortete der Seeräuber, ~ob eS vorzuziehen ist, am Galgen unter dem Jauchzen und dem lauten Freudengeschrei unbarmherziger Sieger das Leben zu en den, oder ob es nicht rühmlicher ist, sich das Leben durch die eigne Hand zu neh men, und durch seinen Tod das Verderben der siegenden Feinde herbeizuführen ? Du kannst mir glauben, Herr, es ist ein gro ßer Unterschied, durch Selbstmord hier, oder auf schimpfliche Weise am Galgen zu enden." „Dein Leben mag vielleich verschont werden," sprach der Capitän. „Wäre die Wahr scheinlichkeit auch noch so groß, hob der Seeräuber an, so würde ich mich doch diesem Zufalle nicht unter werfen. Doch wozu diese nutzlosen Un terhaltungen ? Willst Du mich mit mei nem Fahrzeuge und allen meinen braven Leuten, die diesen blutigen Kampf über lebt haben, frei absegeln lassen?" „Mit der Bedingung daß " „Keine Bedingungen! ich werde sie nicht annehmen!" unterbrach ihm der See räuber. „Es ist an mir Bedingungen zu stellen, nicht an Dir, Engländer; Du be findest Dich in meiner Macht —die Leben aller an Bord sind in meinen Händen — was könnte mich hindern, dieses Pulver magazin in Brand zu stecken und mich da durch an Euch meinen Siegern zu rächen? Wollt Ihr meine Bedingungen einge hen ?" „Es bleibt uns keine andere Wahl erwiederte der Capitän nach einer Pause. „Eure Desperation hat unsern Zweck ver eitelt, selbst da wir Sieger waren.—lhr seid frei, Herr!" > „Und mein Fahrzeug und meine Mann- schaft?" „Stehen wieder unter Eurem Befehle/ „Habe ich das Ehrenwort eines Brit tischen Offiziers dafür?" „Ihr habt, Herr," sprach der Capitän. „Genug!" rief der Seeräuber, warf die brennende Lampe von sich, stieg auf's Deck, suchte seine übriggebliebene Mann schaft zusammen, und war bald mit sei nem „schwarzen Schiffe" auf den weithin wogenden Wellen aus unsern Augen ver loren. Jahre waren verflogen, und fast hatte ich des schwarzen Seeräuber gänzlich ver gessen. Unser Land hatte nobel seine Un abhängigkeit bei Bunker Hill und Lering ton behauptet, und ein glorreicher Seesieg war im Brittischen Kanal durch den be rühmten Paul Jones errungen, der sich an der Küste aufhielt, und den man stünd lich im Hafen erwartete. Ein Kanonenschuß wurde gehört und ein nobles Schiff lief in den Hafen ein. Die Einwohner strömten bei Tausenden herbei um den tapfern Seehelden zu se hen, der die Amerikanische Freiheit selbst an Englands eigner Küste so glänzend vertheidigt hatte. Ein Boot wurde vom Schiffe ausgesetzt, und ein leises Gemur mel lief durch die anwesende Menge; das Boot landete und Paul JoneS sprang ans Ufer. Aber wer beschreibt mein Erstau nen als ich in den ernsten und noch schö nen Gesichtszügen den ruhmgekrönten HeldenPaul JoneS, meinen kühnen „See räuber" wieder erkannte! O. B. lAus den „Fliegenden Die Generäle Taylor und Scott. Die Augen der amerikanischen Nation stehen eben fortwährend auf diese beiden Heerführer gerichtet, die als Männer wie als Generäle sich nicht allein unähnlich sind, sondern selbst die schlagensten Con traste bieten. Die Whig-Partei steht in ihrer wachsenden Popularität eine Ge iwährleistung für einen Sieg bei der näch sten Presidentenwahl, denn ihre Stimmen vereinen sich auf den Beiden und derjeni- ze, dessen Waagschale die Kriegsgöttin im meisten begünstigt, wird allem An schein nach der auserkorene Führer beim politischen Feldznge. Nor einigen Ta gen noch war der Sieger von Buena Vi sta im ungetheilten Besitz ihrer Sympa thie, aber eie Einnahme von Vera Cruz, welche den Weg nach der Hauptstadt er öffnete, hat auch dem General Scott gün stige Aussichten eröffnet und sollte dersel be, ein zweiter Cortez, mit einer Handvoll Leute Mexiko den Frieden dictiren, dann ivürde die Schaale plötzlich zu seinen Gun sten sinken und die bisherigen glänzenden Waffenthaten Taylor's bedeutend über wiegen. Beide Generäle sind von gleichem Al ter, der eine ist bescheiden und einfach wie ein amerikanischer Landbewohner; Feder hut und Uniform sind ihm lästig, und er vertauscht sie, sobald wie thuulich, mit dem Kentucky Jeanrock und dem Stroh- Hute. Taylor geht wie ein Naturkind geradewegs auf sein Ziel los, weicht kei nen Kampf aus und ist stets bereit, dem Feind zu begegnen. Er führt den Krieg mehr nach Instinkt, als mit strategischer Künstelei, mehr mit einem kostbaren hanS backenen Verstand, als mit Studium und Wissenschaft; er hat den scharfen, durch dringenden Blick des Vankees und dabei das weite Herz des südlichen Pflanzers; er ist mehr ein Mann der That, als des Wortes, er schlägt sich, eh' man sich's ver sieht, spricht wenig, aber immer gut. Er ist das Muster eines republikanischen Ge nerals, ein Eincinnatus, der seinen Pflug mit dem Schwerte vertauscht hat und der lieber zu seinem Pfluge zurückkehren, als sich in dem ofsiciellen Frack des Presiden ten zwängen lassen wird, denn auch die ser ist eine Uniform. Der andere, der General Scott, ist ein herrlicher Soldat; er besitzt eine herkuli sche Gestalt, eine hohe Stirne, eine offe ne, ausdrucksvolle, leutselige Physiogno mie, die aber zugleich eine genaue Kennt niß seines persönlichen Werthes beurkun det. General Scott ist der schönste Mann der Armee. Er liebt das Kommando, die Uniform und die Parade, ist tapfer und ruhmsüchtig wie Eäsar. Seine Prok lamationen sind bombastisch, seine Bulle tins eben so wortreich und wirre, als die des General Taylor gedrängt und lako nisch. Ein Mann des Studiums, ein in der Schule wie auf dem Schlachtfelde ge prüfter Offizier, leitet er seine Operatio nen gerne nach militäriOen Traditionen und schlägt den Feind nach Regeln und Grundsätzen. Er hätte die Mexikaner gewiß nicht geschlagen, wie es Gen. Tay lor zu Monterey und Buena Vista ge, than, aber Taylor hätte vielleicht auch nicht wie Scott Vera Cruz ohne alles Blutvergießen genommen. Der Erste sieht nur Santa Anna und die Ehre sei nes Landes vor seiner Degenspitze und bei seinen Siegen ; der Zweite erblickt die Fa ma, den Ruhm und wahrscheinlich die Presidentenwürde. Und das Volk, das die Beweggründe und Gesinnungen dieser beiden gleich muchigen Männer unter scheidet und würdigt, wird demjenigen sei ne reichste Sympathie schenken, der sie am Wenigsten sucht und daher am Mei sten zu verdienen scheint. Deßhalb glau ben wir, daß unter diesen beiden künftigen Bewerbern der alte Rough und Ready bis jetzt die meiste Aussicht auf Erfolg hat, da er am Geeignetsten ist, der Par tei, die ihm ihr Banner anvertrauen wird, zum Siege zu verhelfen. In den Archiven von Vera Cruz hat man seit der Einnahme der Stadt eine Partie Dokumente gefunden, die man für diesen Welttheil Verhältniß mäßig Alterthümer nennen kann, indem sie auf beinahe 200 Jahre, auf Philipps des Vierten Zeiten» zurückgehen. Es hat sich dabei bestätigt, was schon Alex, von Humbold behauptete, daß Mexiko ein schlechtes Land zur Aufbewahrung von Dokumenten sei, indem Ameisen, Motten ' und anderes Ungeziefer dieselben sehr ° schnell zerstören. Man fand in den Pak. Lanfende Nummer <<» keten kaum ein Blatt, daö nicht an den Rändern gänzlich zerfressen war. wie Spi tzengrund. und auch in der Mitte waren die meisten vielfach durchbohrt, so daß eS sehr schwierig ist, dieselben zu entfalten u. den Inhalt zu entziffern. Ein Theil da von sind Gerichtsakten, Kaufbriefe u.s.f., sämmtlich aber auf spanisches Stempel papier, mit dem spanischen Wappen, Sie geln u. s. w. versehen, geschrieben- Die Handschriften sind zierlich, und nament lich die Kopf und Randverzierungen sehr reich und auffällig. Die Dokumente sind jetzt in den Händen von Sachverständi gen, die sie mit großer Sorgfalt entzief fern, in der Hoffnung, manches Jnteres sante für die Geschichte und Ehronik des Landes aufzufinden. Pittsburg, den 15. Mai. Schreck licher Raubmord bei A ll e g h e n y-—Am letzten Donnerstag Mor gen entdeckte man, daß in der Nähe der Stadt Allegheny ein Mord und Raub be gangen worden. Ein Eanalboot Eapitän erblickte Morgens früh ein Taschenbuch und einen Mannshut am Ufer des Eanals und brachte diese Gegenstände nach der Mayorsofsis. Das Taschenbuch enthielt eine große Anzahl Papiere unv Schuld scheine, daö Geld war aber herausgenom men. Buch und Papiere waren mit Blut beschmiert, was natürlich zu der Vermu thung führte, es sei nicht alles richtig' u. man stellte sofort Nachsuchung an. Be trächtliche Blutspuren fand man auf dem Zugpfad des OrtS. an dem man Hut und Taschenbuch gefunden. Man suchte im Eanal, und zog endlich einen Leichnam her aus, in welchem man unsern alten Bekann ten und Freund, Herrn Friedrich B o ll m e y e r, von Warren, Trumbull Co., Oh., früher von N. Lisbon, erkannte. Hr. Bollmeyer war am letzten Sams' tag Abend in Pittsburg angekommen und ging sogleich mit dem Packetboot nach Freeport. Am Dienstag Morgen kehrte er hierher zurück und logirte bei Hrn. W. Schmidt in Bayardstaun. Des Mitt woch Abends hatte er gegen 9 Uhr Be kannte erwartet, mit denen er eine Zusam menkunft verabredet, als diese aber nicht erschienen, ging er gegen U) Uhr aus dem Hause, mir dem Versprechen bald zurück, zukehren, kam aber diese Nacht nicht wie der. Um U) Uhr soll er im National- Hause in Allegheny gesehen worden sein, und später in Gesellschaft von Räftleu ten.—Nach Papieren mußte er etwa 230 Thaler in seinem Besitz gehabt haben. Das Aussehen deS Leichnams zeugte vom kaltblütigsten, schrecklichsten Mord. Auf der Stirne fand man die Spuren ei nes Schlags mit einer Keule. Die Nase war eingeschlagen und am linkenArm nie!)» re mit einem äußerst scharfen Instrumen te beigebrachte Schnitte, die bis auf den Knochen gedrungen und die Arterien ge troffen hatten. Seine Füße waren zu sammen gebunden und ein anderer Strick war um seinen HalS geschlungen und fest angezogen. Es scheint, er sei niederge schlagen und beraubt, und dann in den Ca nal geworfen worden. In seinen Taschen fand man 2t) Thaler in Geld und eine goldene Uhr, die den Räubern entgangen. Der Coroner hielt eine Leichenschau und die Jury kam zu dem Verdikt, daß Herr Bollmeyer zu seinem Tode gekommen, durch Gewaltthätigkeit von unbekannten Personen verübt. Da man von Seiten der Polizei die strengsten Nachforschungen angestellt und in Erfahrung gebracht hatte, daß Hr. B zuletzt bei gefährlich aussehenden Räft leuten gesehen worden, die am Dienstage die Stadl verlassen, so wurden dieselben eine große Strecke den Allegheny hinauf verfolgt, und gestern Nachmittag wurde ein des Mord's verdächtiges Individuum an Händen u. Füßen gebunden auf einem Canalboot hierher gebracht. Es wäre zu wünschen, daß die Vollbringer dieses schändlichen Mordes nicht entgingen.(F.F. Schrecknisse des Krieges. —Die in Matamoraö herausgegebene Zei» tung führt folgendes schreckliche Ereigniß an. das sich in dem Gefecht zu Buena Vi sta zutrug, und welches uns die Schreck nisse eines Krieges lebhaft fühlen läßt. Während das Gefecht am hitzigsten war. wurde ein Sergeant, Namens Langford, durch den obern Theil deS Beins geschos sen und gezwungen sich niederzusetzen. - - Kaum war dies geschehen, als ein Krieger mit gesenkter Lanze auf ihn zukam, wel chen er jedoch durch einen Pistolenschuß erlegte, ehe er ihn erreichte. Als er eben wieder im Begriff war zu laden, sprengte ein anderer Krieger neben ihm vorbei, mit
Significant historical Pennsylvania newspapers