Ii caÄi n g, Mnn. Gedruckt uud herausgegebeu von Arnold Puwell e, in der Sud 6ten Straße, zwischen derArcmkliu- und Än-siiilt - Stral!c' Jahrg. 8, ganze Nmn. 686. Dcr 'Arber-llr ZZroll-icirtrr erscheint jedcn Dienstag auf einem großen Supen.il - Bogen Mit schonen vettern gedruckt. Der Eut'icriptions - Prei? ist Ein Tl)>1 l e r des I>n,rö, welcher in l>.ilt'jäl'rl!chev Bor.,ubr>ecal>lung erl'eten wird. Wer im Laufe deS Jahres nia l dezalilt, dem werten 5i 50 angerechnet. Für kürzere Zeit als «i Monate wird t'ein llnkerschreider angenommen, und etwaige Aufkündigungen werten nur .ingenommen, wenn sie einen Monat vor At'l.nis des geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewölmlichen 'pn'is ein. gerückt, llnterschreibern in hiesiger wird die »Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post eder Träger, auf Kosten der Unterschreibet. Briefe und dergl. müssen postf r e i eingesandt werden. Zrrtlmm lteberntt. (Humoristische Erzählung.) (Schluß.) „Jetzt, Herr Dorn, kennen Sie mei- > en unumstößlichen Willen —es ist Alles —ja mehr als ich thun kann. Theilen Zie ihn den Beiden vom Wahn Be hörten mit. —Mich hat dieses Gespräch »ermaßen ergriffen, daß ich genöthigt bin, >ie frische Luft zu suchen —mich auf kur e Zeit zu entfernen ich sehe Sie noch inmal, Herr Dorn, ehe ich mich von hier ntferne." Bei diesen Worten verbeugte r sich gegen Dorn und schritt zum Zim ner hinaus; Mondschein dagegen that, US wäre er so eben zur Thür herein ge reten, trat mit großer Unverschämtheit luf Dorn zu und fragte: „Ist daS die ttrt nnd Weise, wie Sie Ihre keit an den Tag legen?" „Was soll das wieder ?" fragte Franz erstaunt. „Ich dächte doch, Sie wären mir Dank schuldig, weil ich die Absicht harte, Ihr Glück zu machen," fuhr der Kecke fort. ! „Etwa dadurch, daß Du den Herrn v. Limburger glauben machtest, mein Porten feuille enthalte Millionen?" „Ei bewahre, das war nur eine Klei nigkeit, damals haben Sie meinen Witz durch Ihre eigne Schuld zu Schanden ge macht. Ich meine ganz etwas Anderes, nämlich die 20, Thaler, die ich Ihnen in die Hände spielen wollte." > ,Jch verstehe Dich nicht, sprich deutlicher. „Das ist nicht nothwendig. Sie wis sen ja, was ich meine, und doch erzählen meinem Papa, daß ich und die Bar dara Schnabel verheirathet wäre, obgleich Sie recht gut wissen, daß nichts daran ist/ „Der Bursche ist entweder berauscht, oder toll." „Trlaubeu Sie, mein Herr, jetzt Bur schet es sich nicht mehr. Uebrigens bin ich weder betrunken, noch wahnsinnig.— Sie wissen, wer ich bin und ich rathe Ihnen —" „Höre, Kerl, ich habe Dich einst wegen Deiner Unverschämtheit so derb gezüch tigt, daß ich dächte, Du müßtest noch da ran denken, und dennoch " „Pah, von dergleichen ist jetzt nicht mehr zwischen und die Rede —ich bin jetzt vornehmer, als Sie —und wenn Sie jetzt wieder zur Reitpeitsche greisen wollten, so würde ich mir unterthänigst erlauben—" er machte die Gebehide des „Du bist von Sinnen, Kerl! fort auf der Stelle, oder ich lasse Dich in S Loch stecken. Ich habe nicht Lust, mich mit einem Deines Gleichen herumzustceiren." Fritz Mondschein spürte nicht wenig Lust, seine vermeintlichen Rechte als Ab kömmling eines hochadligen Stammes gel lend zu machen ; Franz Dorn aber entzog sich rasch seinen Reden, und verließ das Zimmer. Der lockere Gesell, der keine Ahnung davon hatte, wie bald sein geträumtes Glück zusammenstürzen wüide, warf sich in einen Sessel und rief ganz entrüstet: „Mich! Mich will der in 6 Loch stecken lassen ! Mich, den Sohn eineö Frei Herrn ? Laß mich nur erst die Bekanntschaft mei nes Vaters machen, dann will ich dich leh ren.-- Was kann er-aber für einen Grund gehabt haben, mich bei meinem Vater anzuschwärzen, ich wette die Barbara hat ihn dazu aufgewiegelt, sie.hofft, daß, wen sie Vater und Sohn trenne das heißt, wenn sie verbindert, daß sie sich je einan der kennen lernen, sie mich noch zum Man ne bekommen würde. Aber daraus wird nichts. Na, wer kommt denn da schon wieder?" „Ach sind Sie s doch?" rief er, als von Limburger in s Zimmer trat. „Na, junger Herr," sprach dieser, „da sind Sie ja! Potz Milben und Mäus chen ! Die Barbara will durchaus uicht Raison annehmen. Ich habe ihr gesagt, sie mag thun was sie will, Sie wollten sie ein für allemal nicht." „Nach dem, waS sich so eben zugetra gen, soll keine Macht auf Erden mich Und Berks, Monlgomcry und Sehuylkill Caunrics allgemeiner Anzeigen^ zwingen, sie zu Heirathen. Der alte n Freiherrliche Papa hat sich so eben von hier wegbegeben und—" < „Ei, E>, ich warnte Sie ja, i!>m aus - dem Wege zu gehen, bis ich ihn besänftigt hiden würde. Nun, Sie haben also Jh c ren Vater gesehen^ „G esehen ja! Aber das Vergnü- gen ihm vorgestellt zu werden, habe ich r noch zu erwarten. Unterdessen habe ich e ein sauberes Schelmstück entdeckt—einem ehrlichen Kerl stehen die Haare dabei zu l Berge." s „Was gibts denn nun wieder?" 6 „Der Franz Dorn, statt unseres Han dels eingedenk zu sein, hat meinem Papa s c vorgelogen, daß ich mit der Barbara schon s verheirathet sei." ,,Unglaublich, ganz und gar unglaub- c lich !" I „Mit diesen meinen eigenen Ohren ha- > c ibe ich s gehört: ~ „Ihr Einspruch," " I sagte er, „ „kommt zu spät, Ihr Sohn . > ist bereits verheirathet," " worauf mein j ! Vater schivur, mich zu verbannen und zu > verstoßen." „Die Schlange die! Sich an uns selbst > auf so unnaturhistorische Weise zu ver greifen ! Ich weiß, warum er so han delt, er hofft noch immer auf meine Ma ria, aber ich will ihm den Text lesen!" „Dort kommt mein Freiherrlicher Pa-! Pa wieder. Jetzt will ich ihm offenba ren —" „Ei, warum uicht gar!" rief v. Lim burger abwehrend. „Potz Milben und Mälischen, Ihr jungen Leute handelt im mer zu rasch, lassen Sie mich nur machen. Der Herr Freiherr v. Waldsee hat mich entsetzlich liebgewonnen, ich kann mit ihm machen was ich will. Ich will il)m die ! auseinander setzen; ich lasse nicht > ab, bis er Ihnen verziehen und bis ich ihn breitgeschlagen habe, Sie zu sehen. Da- rum fort jetzt, wenn Alles in Ordnung ist, werde ich Sie rufen." I „Na, hören Sie alter Herr, ich lege j Ihnen meine Sache an's Herz! Beden ken Lie, wie schade es wäre, wenn ich um einen solchen Papa käme! denken Sie da ran," sprach Mondschein, und schlüpfte durch eine Glasthür hinaus. Der Freiherr v. Waldsee trat jetzt ein, sein Antlitz war ruhig und ernst, aber^ Empfindungen kämpften in i seinem Innern. Er sehnte sich fort von ' diesem Ort, wo alle seine Hoffnungen ver > nichtet waren, seiner Meinung nach, ! die bedeutende Summe von (>()<> Tha lern nicht im Stande gewesen war, die Ehre seines Hause 6 zu retten und seinen Cohn von der verhaßten Verbindung zu bewahren. Er wandte sich daher ganz kalt zu Limbuiger und sagte: „Ich kom me, um Abschied von Ihnen zu nehmen, mein Herr! Der ungünstige Erfolg mei »er Angelegenheiten macht jede fernere Verhandlung zwischen un 6 überflüssig." „Ha, ha, ha, glauben Sie das wirk lich lachte von Limburger. „Ihre Lustigkeit, mein Herr, ist in die sein Augenblick eber so verletzend als un passend/' sprach eilig der Freiherr. „Zum Henker, wie kann man Ihr ernst haftes Gesicht ansehen, ohne zu lachen ! Sie haben es sich also wirklich aufbinden lassen, daß Ihr Sohn und die Barbara ein Paar wären. Ich sage Ihnen, sie sind eben so wenig mit einander verheira tet als wir beide." Während dieses kurzen Gesprächs hat te es dem aufmerksamen Beobachter gar nicht entgehen können, daß in dem ansto ßenden Eabinctte, welches die Glasthür von dem großen Zimmer schied, etwas Le ! ben herrschte, ja ein scharfes Auge konnte dann und wann die Gestalten von Adolph und Emilie unterscheiden, wenn sie der Thür vorbei huschten. Auch Franz Dorn befand sich dort, und unsere freundlichen Leser haben nicht nöthig, so ängstlich und l sorgfältig hinzuschauen, um ihn zu erken nen, denn besagte Glasthür öffnet sich und er tritt heraus. > Die beiden hochadligen Herren waren "IVillig zu lol'ti, und ol)»e Furcdt zu tadeln." Dienstag den 5. Imnear, noch im Gespräch begriffen. „Aber, mein Herr, der Freund meines TohneS, Herr Dorn, sagte mir doch, —" bemerkte von Waldsee. „Er hat Sie zum Naraen gehalten, glauben Sie mir. Da kommt er, fragen Sie ihn nur selbst." Von Waldsee, welcher Dorn jetzt be merkte, sprach mit Würde: „Sie haben es gewagt, mein Herr, mich wegen der Heirath meines Sohnes zu täuschen. ES bedarf indeß nur eines geringeu Scharf sinnes, Ihren Beweggrund zu errathen, Sie wollten meineEntschlossenheit prüfen/ „Sie haben es errathen, gnädigerHerr, aber ebendiesesßeweggrundes halber hof fe ich, daß Sie mir verzeihen werden." „Also wäre der Herr Freiherr wirklich angeführt," dachte von Limburger, „Na, hätte er mich so betrogen, ich würde ihn, anders mitgespielt haben." Daraufwand te er sich zu Waldsee: „UebrigenS, alter Herr, könne» Sie froh und guter Dinge sein, Ihr Sohn gibt jede» Gedanke» a» diese Heirath auf." „Im Gegentheil, mein Herr," bemerk te Franz, „in dieser Rücksicht steht sein Entschluß felsenfest, ich verließ ihn so eben, und " „Sie, Sie habe» ihn so eben verlas sen?" rief Limburger erstaunt! „Hören Sie, Sie nehmen da eine schlechte Ge wohnheit an, Hr. Dorn, das Lügen mei ne ich. Glauben Sie mir, Hr. v. Wald see, m i ch, m i ch hat Ihr Sohn so eben verlassen, er ging davon als ein Muster von Pflicht und Gehorsam. Er hat nicht nur jeden Gedanken an die Heirath auf gegeben, nein, er hat auch versprochen, nie in seinem Leben die Geige wieder kratzen zu wollen. Ich will ihn hieher bringen, und bewiesen, was ich sprach." Nach diesen Worten schickte sich der geadelte Käsekrämer an das Zimmer zu verlassen, und schritt grade der Thür zu, aus der Fritz Mondschein gegangen war; Franz Dorn, der es bemerkte rief ihm aber nach : „Nicht dorthin, Herr von Limburger, durch jene Thür." „Der lügt schon wieder, er kann daS Lügen nicht lassen, und wenn es ihm das Leben kosten sollte," rief Limbunger, und schritt durch die genannte Thür hinaus. „Sie glauben nicht, mein Herr, wie die Begebenheiten deS heutigen Tageö mich erschöpft haben," sprach von Wald see zu Dorn. „Und dennoch wäre eS gut, gnädiger Herr, wenn Sie sich auf die Zusammen - kunft mit Ihrem Sohne vorbereiten woll ten. Adolphs Entschluß, rücksichtlich die ser Heirath, steht unwandelbar sest." „Dann ist der Glanz und der Solz der Familie Waldsee auf immer dahi» !" rief der Freiherr schmerzlich bewegt. „Herr Dorn, Sie übergaben mir ei» Portrait sagen Sie, wird sie die Besitzern,, wohl einwilligen, es mir zu überlassen ? Sie soll dafür begehre» waS sie will." „Ich glaube, gnädiger Herr, diese Fra ge in ihrem Namen beantworten zu kön ne». Dieses Bild ist ihr nicht für alle Schätze der Welt feil. Ihrer Liebe Ihrer Verzeihung aber würde sie eS auf opfern." Dorn sprach diese Worte etwac mit gehobenem Ton, und gab Emilien, die sich, wie schon bemerkt, in dem angren: zenden Eabinette befand, durch die Glas thür ein Zeichen, einzutieten. Der stolze Freiherr schien einen gewal tigen Kampf zu bestehe», hi»geworfen ir einen Lehnsessel drückte er beide Händt fest auf seine Stirn. Endlich schien er den in»er» Sturm beschwichtigt zu haben „Herr Dorn, Sie fordern viel, mehr alc zu geben in meiner Macht steht. Mein, Liebe? nun und nimmermehr! Mein, Verzeihung—nun ja ! um ihrer Muttei um meiner theuren Elise willen icl verzeihe ihr! Was aber den betrifft den ich vormals Sohn nannte " Während seiner letzten Rede war Emi lie, mit vor Angst glühenden Wangen näher getreten. Sie war ungemein schön Ihr Herz klopfte—ihre Glieder schwank ten, bebten; sie näherte sich ihm unbe- ' merkt, sank auf ihre nie und erfaßte die Hand des alten Freiherrn : „U m mei- ne r M utter, um Ihrer Elise willen Verzeihung für meinen Adolph!" stieß sie mühsam hervor. „Welche Stimme, Herr Dorn? Was soll das heißen? wer ist das?" fragte von Waldsee überrascht. „Das unglückliche Mädchen, E in i l i e Salder n, um deretwillen Ihr Sohn den Zorn eineS geliebten Vaters auf sich lud," sprach Emilie sanft, aber unter vie len Thränen. „Verstoßen Sie mich, gnädiger Herr, aber zürnen Sie Ihrem Sohne nicht länger!" Der stolze Freiherr von Waldse wußte nicht wie ihm geschah. DaS Bild der widrigen Barbara Schnabel schwebte bis jetzt unaufhörlich vor seiner Phantasie, und verscheuchte jeden Frieden, jede Ruhe in seiner Brust. Und jebt! zu seinen Füßen lag ein Engel von Schönheit, das treue Ebenbild seiner verewigten Elise! Seine Gedanken verwirrten sich. Er war wie von einem schönen Traum befan gen, auS dem ihu die leichteste Geberde > fürchtbar aufschrecken konnte. Er rieb sich die Stirn, blickte wieder wieder zu der Knienden derselbe flehende Blick auS ! den schönen himmelblauen Augen begeg nete dem seinen. „Bin ich deun von ei - nein Zauber umstricktrief er endlich, ' „ich habe doch früher ein anderes Frau i enzimmer gesehen." ' „Nicht von einem Zauber umstrickt, 5 gnädiger Herr, aber ein Mißveiständniß muß hier durchaus obgewaltet haben;" '! rief Franz Dorn : „Adolph selbst ist der > Einzige, der uns dcw Räthsel zu lösen ,! vermag--Adolph, Adolph, komm, o koul ) j herein." ' „Wo bist Du, mein Sohn," rief von , Waldsee, „eile zu Deinem Vater!" ! Um die Verwirrung noch immermehr , zn steigern, trat von Limburger, der den - letzten Ruf deS Frei Herrn vernommrn hat , te, mit Fritz Mondschein herein: „Hier ! bringe ich den armen Sünder, Herr Frei !' Herr, hier ist Ihr Sohn !" rief er höchst ) erfreut. ), Mondschein warf sich rasch aus seine ' Knie, ui.id rief: „Verzeihen Sie, hoch e werther Herr Vater, Ihrem st e t 5 g e -5! ho rsa m e n Sohne Fritz Mondschein!'' -! Waldsee schreckre bei dieser unbekcrnn ! ten Stimme zusammen. „Himmel und r Erde!" rief er, und als er Adolph ge ! wahrte, der so eben durch die Glasthür trat, fügteer hinzu : „daSist mein Sohn! - Es ist mir, als ob ich in diesem Augenblick auS einem schweren Traume erwache! r Die Züge ihrer Mutter—die Stimme ih f rer Mutter! Sprich, mein Sohn, dieß ist r Emilie von Saldern, die Du bist? Be t stätige es mit einem einzigen Worte, >, und ich bin ein glücklicher Mann," ? „Sie seh n mich sehr überrascht, mein theurer Vater," ja sie, sie allein kann - mein Leben beglücken. —Doch wie hängt - dcls zusammen? Sie sagten mir ja, Sie e hätten sie gesehen." „Ich hielt eine Andere--ein ganz an - deres Frauenzimmer dafür—ich bin jetzt S Gott Lob enttäuscht," sprach der Frei i, Herr, hob Emilie sanft vom Boden empor, - hielt sie in seinem Arm, und legte dann i ihre Hand in die seines SohneS. „Ueber daS andereF r a u enzi m m e r kann ich einige Auskunft geben," Ii rief Barbara Schnabel, welche mit Ma e ria eingetreten war und die letzte Rede r mit angehört hatte. „Besagtes Frauen : zimmer war ich—ich hatte mit Sr. Gna s den hier eine Zusammenkunft, verlange >e auch eben nach keiner zweiten, habe an der >e einen genug. Ich dachte nicht anders, r als es wäre der Vater meines theuren h AugustuS." t,' „Da geht mir ja ein entsetzliches Licht auf,'' rief von Limburger, der Anfangs i- ganz verdutzt dagestanden hatte, „Potz i, Milben und Mäuschen, mein Schulmei ~ sterlein ist also nun gewissermaßen sei» k' Sohn! Sie sind eö nicht," fügte er zu LAZzfessde Nummer Mondschein gewandt hinzu. „Vernichtet an allen Gliedern zer schlagen sehen Sie mich; ich muß sein Sohn wohl nicht sein, er muß es ja am besten wissen," versetzte Mondschein ver drießlich. „Wer zum Teufel, sind Sie denn ei gentlich ?" fragte von Limburger. Ein Achselzucken war Mondscheins ganze Ant wort. Der Freiherr von Waldsee, der unter dessen mit seinem Sohne und Emilien an gelegentlich gesprochen, und die näheren Umstände Ihrer Bekanntschaft, so Man ches von den Verhältnissen dieses Hauses erfahren hatte, bemerkte jetzt, wie Dorn und Maria sich einander trübe anblickten, als wollten sie sagen : „es mag Alles gut gehen, für uns blüht doch kein Glück." Er verließ seine glücklichen Kinder, und schritt auf Limburger zu. „Mein Herr von Limburger, jetzt noch ein Wörtchen zu Ihnen. Mein Sohn sagt mir eben, daß Hr. Dorn und diese junge Dame—" „Potz Milben und Mäuschen, daraus, Freihenl. Gnaden, wird nichts! nimmt er sie, gebe ich ihm keinen Groschen mit." „Dessen bedarf es auch nicht, Herr v. Limburger; die junge Dame ist, wenn sie mein Anerbieten anzunehmen beliebt, un beschränkte Herrin von Thalern, welche Summe ich, wie Sie wissen, zu ei nem l>ei weitem nicht so angenehmen Zweck bestimmte." Franz Dorn wollte abwehrend in die Rede falleil, der gewesene Käsehäudler aber rief: „Still geschwiegen! Kommen Sie nicht wieder mit Ihrem wahnsinni gen Zartgefühl. Freiherr!. Gnaden das ändert die Sache, dann gebe ich meine Einwilligung, und und lege dieselbe Summe bei, es ist ja meine Tochter—Pob Milben und Mäuschen ich bin auch von Adel kann nicht zurückbleiben! Nicht wahr, Herr von Waldsee, wir vornehmen Leute verstehen es allein, Wohlthaten mit Anstand zu erzeigen." Maria und Franz umarmten dankbar ihren Vater und sanken einander über glücklich in die Arme. Jede Verwirrung, jedes Mißverständnis; war nun gehoben. Jedes? o nein ! Der ehrenwerthe Haupt mann AugustuS voil Sonnenstrahl trug noch unverdient seinen artigen Nim!'"'; aber auch dieser sollte ihm entrissen > den. Die Ankunft d.'S pfiffig'e wirths Hastig, der bald aus dci. j. chcn Gesichtern und aus einige» von Lim burger hinzugefügten Worten den Vor gang der Sache erfuhr, inachte dieser Glo rie ein Ende, indem er erzählte, wie be sagter Hauptmann nichts anders sei, al'< der simple Fritz Mondschein, übrigens ein durchtriebener Gesell. Nach dieser Erklärung verließ Fräu lein Barbara im Zorn das Zimmer und schlug die Thür zu, daß die Fenster klirr ten ; lächelnd schauten ihr die Anwesen > den nach. Auch Hastig wollte seinen saubern Vet ter mit fortziehen und deutlich vernahm man die Worte: „Hübsche Geschichte — mein Geld--meine Thaler Gro ' schen <i Pfennige." „Halt da," rief der Freiherr v. Wald see, „die bezahle ich, ich gab mein Wort! > Verlassen Sie sich darauf." „Freiherrlichen Gnaden, allzu gütig !" sprach der Gastwirth mit vielen Verbeu gungen und entfernte sich. ~Ich sehe, ich muß anderswo mein Heil ' versuchen," dachte Mondschein, indem er ' sich schnell hinaus begab. In der Villa des Herrn v. Limburger ? herrschte nun reges Leben ; dem Freiherrn e v. Waldsee wurden die besten Zimmer ein , geräumt, und schon nach wenigen Wochen i wurde die frohe Doppelhochzeit begangen. Acht Geschwister waren am letzten ; Weihnachtsfeste bei einem Mahle in der ; Stadt Neu Flork versammelt, deren ge sammteS Alter Jahre betrug; sie i waren also durchschnittlich jede vierund , sechzig Jahre alt.
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