MeaÄins, Mnn Gedruckt und herausgegeben von Arnold Puwell e, tu der Süd 6ren Straße, Ecke der Cherrn Alley. Beh m' 6 Wlrll)shaiis-s)ofe gegeulchlr. Jahrg. 7, ganze Run». SU 8. Bed ingun g e n. Der ZUbernle IZcollkltlltcr erscheint jede» Dienstag auf einem grossen Superial-Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der Subscriptions-Preis ist Ein Th.l l e r des Jahrs, welcher 111 I>albiäl>rlick'e Vorausbezahlung erbeten wird. Wer im Lauft des Jahres nicht bezahlt, werden PI 5,» angerechnet. Für kürzere Zeit als tt Monat wird kein Unterschreibe,- angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann anac nommen, wen sie einen Monat vor Ablauf des Sublenprions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und sür den gewöhnlichen Preis einaerückt lln terschreibern in hiesiger s-tadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreibe,-. und Mittheilungen müssen p ost 112 r e i eingesandt werde Zur Unterhaltung nnd Belehrung. E»ne Sage vom ewigen Inden. Im vergangenen Jahrhundert noch pflegten die Bürger der Stadt Königin- Hof in Böhmen ihren Knaben bei den Grenz Eichen einen Platz zu zeigen, der zur Verfertigung einer Glocke Anlaß gab, die sich auf dem Thurme der dortigen De, kauats Kirche befindet. Sie enthält viel Silber und muß über fünfzig Zentner wiegen. Eine zierliche Mönchsschrift rin gelt sich um dieselbe und gibt dem Forscher Folgendes kund: „Im Jahre nach der Geburt des Hergotts Eintausendfünfhun dertfünf ist die Glocke gegossen worden zu Ehr' und Lob Gott des Herrn und der seligsten Jungfrau Maria feiner Mutter und des heiligen Johann und aller Heili gen. In die Stadt Königinhof an der Elbe, damit Herr Jesus Christus Sohn der heiligen Jungfrau uns sicher bewahr in aller Güte und Ruhe vor Gewitter. Andreas, Glockengießer zu Königgräß." Nach der Sage ließ sie ein Königshofer Bürger, Namens Wenzel Kokot, auf sei ne Kosten gießen, nachdem er durch fol genden Zufall wohlhabend geworden. Es war ein Sonntag im Juli, als Ko kot, ein vermöglicher Leinweber zu König hof, mit seiner Gattin und seinen Kindern in der Umgegend von dieser Stadt lustwan deln ging. Der heitere Tag hatte die ganze Familie froh gestimmt. Die Kin der hüpften frölich vor den lächelnden El tern her, die ihnen bedächtigen Ganges folgten. Da begegnete ihnen bei den so genannten Grenz Eichen ein Mann von seltsamer Gestalt. Das hohe Alter hatte seinen Rücken gekrümmt, seinHaupt und Barthaar gebleicht, unnennbarer Schmerz und tiefer Gram kündigte sich in seinen Gesichtszügen an; doch festen, starken Schrittes wandelte er an ihnen vorüber. Höchst ärmlich war seine Kleidung, doch kenntlich ganz von der dazumal in Böh men gebräuchlichen verschieden. Martba, des Leinwebers Gattin, fühlte tiefes Mit leid mit dem Greife, und in der Meinung, es sei ein fremder Pilgersmann, rief sie ihn freundlich zu sich heran. Dieser kam auch. „Mögt wohl noch nichts gegessen haben, armer Pilger !" sprach Martha zu ihm: „laßt Euch hier nieder, ich will Euch einen Schluck Wein und ein Brod reichen, da wir ohnehin heute hier im Freien un ter dem Blätterdach dieser Eiche speisen wollen." Kokot nickte ihr Beifall zu, und scheu blickten die Kleinen hinter der Mutter den alten Mann an. „Das loh ne Euch Gott!" entgegnete dieser; „doch nur stehend darf ich Eure Spende genie ßen." Er trank nun aus dem Becher, den ihm indeß Kokot gefüllt hatte, und Martha langte aus ihrem Handkorbe ein Brod für ihn hervor. „Ihr seid wohl schon lange gewallt und sehr weit herum gewesen?" fragte Martha. „Lange, lange!" sprach der Fremde, mit einem höchst schmerzlichen Blicke nach dem Him mel; „und weit, ach, schon in allen Lan den : Nirgend fand ich die Ruhe, der ich mich so unaussprechlich entgegen sehne, und wann, wann werde ich sie finden! ?" Da zog mitleidig Martha ein Goldstück aus der Tasche und wollte es dem Unglück lichen geben; doch dieser weigerte sich, es anzunehmen. „Speise und Trank wird mir allenthalben," sagte er, „und des Gel des habe ich nicht nöthig." Er dankte und ging. Mit Thränen des Mitleids im Auge sahen ihm lange die beiden Gat ten nach, bis er hinter dem Gebüsch ver schwand. Vierzehn Tage später ward der größte Theil der Stadt plötzlich in einen Aschen- Haufen verwandelt. Ein schweres Gewit ter hatte sich erhoben und in eine Scheu ne eingeschlagen. Diese, sowie die näch sten Gebäude, standen plötzlich in Flam men; auch das Haus Kokot's. Mit Mühe konnte die Familie das nackte Le ben retten; alle ihre Vorräthe, all ihr mühsam erworbenes Vermögen verzehrte das wüthende Element. Sie waren auf einmal Btttlcr gcworvt». Der Liberale Beobachter Und Berks, Moiugomery und Sehuylkill Caumies allgemeiner Anzeiger. Gramvoll wanderte nun Jahre lang Kokot mit seiner Familie im Königreiche und in den benachbarten Ländern umher, um das Mitleiden Vermöglicher anzufle hen. AIS er endlich mit einem geringen Betrage den er in Deutschland mühsam erbettelte, nach seiner Heimath zurückkehr te, mußte er auch durch Wunsiedel. Schon hatte er dieses verlassen und war den böh mischen Grenzen näher gekommen, als sich der Familie ein Gefährte zugesellte. Es war der Fremdling, den sie einst in bes sern Tagen gastlich unter der Grenz-Ei che bewirthet. Sie erkannten ihn sogleich und er sie auch. Verwundert über ihr Aussehen, fragte er nach der Ursache. Da erzählte ihm Martha weinend ihr Un glück. Mitleidsvoll tröstete sie der frem de Waller mit der Versicherung der Him mel werde nicht immer ihr Unglück wol len. Unter manchen Gesprächen, während dem sie Böhmens Grenze erreichten, er zählte Martha: es würde ihr doch viel leichter werden, unter den Trümmern ih res väterlichen Hauses, als in der weiten Ferne. Ein Banket außer ihrer Heimath würde ihr weit minder munden, als einJm biß unter den Grenz Eichen, die einst ihr Urgroßvater dahin gepflanzt habe. „Wie hieß," fragte der Pilger nun plötzlich ge spannt, „wie hieß Euer Urgroßvater?"— „Ach! seiner Zeit," entgegnete Martha, „gab es keinen wohlhabenderen Bürger zu Königinhof. Man nannte ihn nur den reichen Dudik." — „Dudik," rief der Fremdling aus, „wißt Ihr nicht, wann er gestorben?"—„Er soll gegen die Hussi ten geblieben sein." „Dem Himmel sei Dank! Hülfe ist Euch näher, als Ihr glaubt. Eilt mit mir wohlgemut!) der Vaterstadt zu, und lasset Kummer und Sorgen fahren." Erstaunt blickten beide Gatten den Pil gersmann an durch dessen schmerzverkün dendes Gesicht sich ein leichter Zug inniger Freude stahl. Ihren vielen Fragen wich er gewandt aus, vertröstete sie aber fortwäh rend einer unerwarteten Hülfe und trieb sie immer zur Eile an. Höchst begierig auf den Ausgang dieses Versprechens, förder ten sie ihre Schritte und kamen endlich ei nes Abends bei Königinhof wieder an. Auf den Rath des Fremdlings wurden die Kiuder zu einem bekannten Nachbar gegeben, der seine Hütte wieder hergestellt hatte, und die Zurückgekehrten freundlich empfing. Der Fremdling erinnerte aber die beiden Gatten, vorerst mit ihm zu den Grenz Eichen zu gehen, weil er sie dort zu sprechen begehre. Sie kamen dahin; mit ihnen der Fremde. „Hier!" so hob dieser an, „hier auf die ser Stätte, wo mich Euer Mitleid erquick te, endet Eure Noth. Wisset, daß ich vor achtzig Jahren hier Euren Urgroßvater beschäftigt traf, diese Eichen zu pflanzen. Ach er erquickte mich Unglücklichen, und erkannte mich für den, der ich wirklich bin. „Wenn Du einst," so sprach er zu mir, „wieder hierher kommst und er fahren solltest, daß ich im Kriege gefallen sei, und meine Nachkommen etwa im E lende leben, so sage ihnen, daß ich an die ser Stätte meinen Reichthum vergraben. Doch nur, wenn ich im Kriege gefallen wäre, denn komme ich wieder heim, so sor ge ich dafür, daß es meinen Kindern, wann sie mündig geworden, zu Theil wer de. Zum Wahrzeichen pflanze ich die Ei chen." So sprach Dudik zu mir. Als ich vor drei Jahren in der Stadt nach Du dik s Nachkommen fragte, wußte man mir keine Auskunft zu geben, obgleich sie mir geworden wäre, wenn ich mich jenes Auf trages bei Euch erinnert hätte." So wie Freude die beiden Gatten über raschte, eben so sehr stieg ihr Erstaune», als er so längst vergangener Dinge Zeu ge zu sein erklärte. Ungläubig fragte ihn Kokot: „Wie! Du willst Dich meines Urgroßvaters erinnern, und kannst erst siebenzig Jahre zählen?" —„Ach!" er wiederte er, ich zähle diese und noch weit mehrmal siebenzig Jahre dazu; als Euer "'willig zu lobe» uud okue Furcht zu tadeln." Dienstag den S. Mai, 18 ««. Urgroßvater mich sprach, sah ich eben so. alt aus, und als ich des ersten Fürsten Pe- zemiS ls Wahl beiwohnte, hielt man mich eben so alt, und wehe mir! es werden vielleicht noch mehrmal siebenzig Jahre vergehen, ehe ich der längst ersehnten Ru he theilhaft werde." Das schien Mar thel» doch gar zu unglaubwürdig. „Da müßt Ihr wohl gar der sein, mit dessen Geschichte wir die Kinder in den Schlaf lullen: der ewige Jude?" „Der biu ich!" schrie jammernd Ahasverus auf uud verschwand plötzlich im Gebüsche. Nie hat man ihn wieder zu Königinhof gese hen. Lange standen Beide stumm vor Er staunen und Entsetzen da; fragend blickte Eines das Andere an. „Komm," sagte endlich sich ermannend, Kokot; das glau be ich nimmer; der Alte hat wohl sein Spiel mit uns getrieben, und dann ver zeih'es ihm Gott!" „Aber," sagte Martha darauf, laß uns doch erst über zeugen, ehe wir richten. Auf ihr Zure den holte Kokob' einen Spaten. Er grub lange, lange. Nichts fand er. Aerger lich darüber warf er den Spaten hinweg und rief ihr zu: „Nun siehst Du, daß der Alte uns genarrt; daß das Mährchen von dem Schatze Deines Urgroßvaters ei tel Hohn und Spott ist." —„Nein !" ent gegnete sie, „das haben wir nimmer an ihm verdient; unmöglich kann er unser gespottet haben." Nun ergriff sie den Spaten, und als sie das dritte Mal das schneidende Eisen in den Boden stieß, schallte es dumpf herauf. Muthiger setz te sie die Arbeit fort. Gespannt sah ihr der Ehegatte zu. Da sahen endlich Bei de eine eiserne Kiste in der Erde. Rasch drängte sich nun Kokot heran und half diese heraus heben. Mit vieler Mühe gelang ihnen dieses, leichter war es, das verrostete Vorhängeschloß zu zersprengen. Sie eröffneten die Kiste und Gold und Silber lachten ihnen entgegen. Dankend sanken Beide auf die Knie. Hierauf nahmen sie einen Theil des Scha > tzes aus der Kiste und verbargen das Ue ' brige so, daß sie es leichter finden konn ten. Dadurch wurden sie in Stand ge setzt, ihr Haus weit schöner, als es früher gewesen, wieder aufzubauen, uud sich und ihre Kinder in größerem Wohlstande zu sehen, als sie es nur je geahnt hatten. Da uni diese Zeit für die Stadrkirche j eine Glocke gegossen werden sollte, ver wendeten Kokot und Martha einen Theil ihres Schatzes dazu, damit er der Glocken speise beigesellt wurde. Sie lebten glück lich und zufrieden, und sehr oft, wenn sie unter den Grenz-Eichen, von ihren Kin dern umgeben, einen Abend-Imbiß genos sen, gedachten sie dankbar des ewigen Ju den, und Thränen des Mitleids fielen in den Becher hinein. > Der alte Pflüger. Ein hoch bejahrter, aber sonst noch rü stiger Landmann, der ein artiges Gütchen besaß, sagte eines Tages zu seinem bereits ebenfalls bejahrten Sohne: Laß den Pflug anspannen und komme mit ihm und deiner ganzen Familie hinaus auf unser Feld. Der Sohu, fast verwundert, setzte es sogleich in s Werk. Als sie Alle auf dem Felde zusammen waren, sahen sie den alten Vater im Sonntagsstaat herkom men. Mit feierlichen Ernst ergriff erden Pflug und fuhr mit kräftiger Hand ein Paar Furchen zu Acker. Die Seinigen schauten in Rührung zu und wußten noch nicht, wo es hinaus wollte. Endlich setzte der Greis die Arbeit aus, entblößte sein ehrwürdiges Haupt und sprach : Kin der, laßt uns mit einander vor allem Gott danken, denn weißt, und sagt es dereinst euren Kindern, daß euer Großvater heute in seinem hundertsten Jahre vor euren Augen dankbar den Acker gepflügt hat, der uns nährt; heute habe ich mein huu dertstes Lebensjahr beschlossen!" —Da durchzogen unaussprechliche Gefühle, voll seliger Rührung, das Herz des Sohnes und der Enkel, in Freudenthränen erho den sich die Augen zum Himmel, der auf. einen glücklichen Familienkreis mit mildem Schein niedersah. In jeder guten Men-! schenbrust rührt sich gewiß eine wonnigli che Empfindung, wenn man so etwas lies t. Der Vorgang hat sich im Juni vorigen Jahres zugetragen und zwar in einem Dorfe, das Donet heißt. Es liegt im südlichen Frankreich, bei der Stadt La hors. Lob und Gunst dem glücklichen Stande des Landmannes, der in Gottes schöner Natur die rechten Gesinnungen treulich dewahren kann. So macht man einen „Sonderbaren Bruder."— Die „Eolumbia Ehronicle" erzählt den folgenden lustigen Proceß, der in jener Stadt vor einigen Wochen ver handelt wurde: ~Es scheint, daß eine Anzahl übermü thiger junger Leute vom sogenannten Standhügel, einen bekannten Faullenzer, Namens Barrentine beredet hatten, daß er jeglicher Arbeit überhoben sein würde, falls er sich zum Odd Fellow stempeln lie ße ; daß der Orden in Eolumbia ihm mo natlich 21. Dollars während der Dauer seines Lebens auszahlen müsse, wenn er sich einführen lassen würde, welches mittelst dem Brenneisen geschähe.—Die Verspieg lung seiner Kameraden und die Aussicht auf ein Schlaraffenleben, welches er lieb te, bewegten den einfältigen Kauz, sich der 'Operation zu unterwerfen. Diese wur de mit einem gewöhnlichen Brenneisen, womit das Vieh gebrannt wird, und wel ches den Buchstaben E und ein kleines Viereck darstellte, siebenmal an ihm voll zogen. Der Kauz bezeugte in seinem Verhöre, daß es so geschmerzt, daß er schon bei der ersten Applikation um des Him melswillen gebeten habe, ihn doch nur ge hen zu lassen, er wolle in seinem Leben kein Odd Fellow werden; allein —er mußte sich fügen, weil er sonst die Examination nicht zu bestehen im Stande sein werde. Die Uebelthäter wurden gültig erklärt." Auswanderung nach Oregon. Von Jndependence an der Grenze von Missouri läßt sich der dortige ~Erposttor" folgender Weise vernehmen: Was auch im Rathe der Nation geschehen oder nicht geschehen mag, ob die würdigen Sena toren schwanken mögen, den Willen einer großen Mehrheit des amerikanischen Vol kes pflichtgetreu auszuführen, oder ob sie der Raubsucht und Schlauheit John Butts nachgeben und endlich unterliegend, einen großen Theil unseres Gebietes im Stiche lassen, oder geradezu weggeben wer den ; —so viel ist gewiß: Unser Herz er freut sich über den herzhaften Entschluß vieler unserer braven und unternehmenden Mitbürger, die unerachtet aller jener Ent mutigungen festen Schrittes vorwärts ge hen, um vom verheißenen Lande Besitz zu nehmen. Bereits haben wir das Ver gnügen gehabt, vielen dieser braven Bur schen die Hand zu schütteln, und ihnen Glück zum preiswürdigen Unternehmen zu wünschen. Beinahe jedes Boot, wel ches hier eintrifft, schwellt ihre Anzahl, und bis gegen den Isten Mai hin haben wir gute Hoffnung, unsere Straßen mit Auswanderern nach Oregon und Ealifor nien vollgtdrängt zu sehen. Esthut un serm Herzen wohl, eine solche Schaar von Mitbürgern begrüßen zu können, die in kühnem und patriotischen Geiste den Ent schluß gefaßt haben, den Besitz eines schö nen Landes zu behaupten, von welchem je der Zoll uns zugehört. Wir rufen ihnen zu : kommt Einer, kommt Alle! Wir sind hier wohl mit Vorräthen jeder Art verse hen, um sie vollständig mit allen Bedürf nissen der Reise, und um billige Preise versehen zu können." Dasselbe Blatt meldet, daß eine Ab theilung der letzten Reisegesellschaft von Santa Fe Donnerstag zuvor dort einge troffen war. Sie hatten die Reise in -43 Tagen von Santa Fe über Bends und St. Brains Fort am Arkansas gemacht, und litten viel von rauhem Wetter, Schnee Laufende Nummer !<» und Grasmangel für die Thiere. Büf fel gab es noch genug am Arkansasflusse, und bis dahin hatten sie reichliche Nah rung, auf der fernern Reise gingen ihnen wegen langen Aufenthalts lind eintreten den Zögerungen auf der Reise die Lebens mittel aus. Durch eine andere Abthei lung der Gesellschaft, wozu die Familie Leidensdörfer, Estes u. f. w. gehören, sind ihnen frische Lebensmittel entgegen geschickt worden, um sie in Stand zu set zen, die Grenze der Ansiedelung zu errei chen. Beschwernisse durch Indianer sind diesen Earavanen nicht aufgestoßen. An;, o. ÄZesien. M o r in o n e n. Der Anzeiger des Westens sagt: Die Reise der Mormonen Earavane nach dem Westen macht, nach Angabe des "Nouvoo Eagle" nur sehr langsame Fortschritte, namentlich in Fol ge von Futtermangel für ihre Zugthiere. Die Männer müssen auf ihrem Wegen häusig für anwohnende Bauern arbeiten, um sich nur das nothwendigste Futter für Pferde und Rindvieh abzuverdienen. Die noch in Nauvoo zurückgebliebenen Mor monen sollen sich alles Ernstes beeilender Avantgarde bald nachzurücken. (Andere Nachrichten widersprechen diesem.) Das Nauvoo HauS ist seiner Vollendung nahe. Wenn obige Angaben der Mormonen Zeitung wahr sind, daß die an der großen Durchfahrt wohnenden Bauern die Rei senden für eiu ärmliches Futter zur Ar beit anhalten, und so die Reise auf Mo nate lang veazögern, bis die Mormonen nur die Grenze der Ansiedelungen errei chen, so beweisen sie einen eben so großen Mangel an Menschenfreundlichkeit, wie an Klugheit. Für erstere hat ihnen Nie mand Vorschriften zu machen, aber die Klugheit erforderte gewiß, „dem fliehen den Feinde eine goldne Brücke zu bauen." Was wird der Erfolg dieser Verzögerun gen sein, und was ist er zum Theil schon gewesen? daß viele, namentlich junge Männer, die nicht an Familien gebunden sind, wieder umkehren, uud die Abreise der Uebrigen erschweren und davon abrathen, und daß in der Straße gewaltsam genom men, was ihnen nicht gutwillig zum noth wendigsten Durchkommen gegeben wird. Der Abzug der Mormonen ist eine außer gewöhnliche Maßregel, die nicht wie an dere Earavanenzüge behandelt werden kann. Sie waren gezwungen, ihre Hei math zu verlassen, eilfertig ohne im Stan de zu sein, ihre Besitzungen zu irgend ei nem ehrlichen Anschlag zu verkaufen, und sich dadurch ausreichende Mittel zur Rei se zu verschaffen. Wir sollten meinen, daß dies wenigstens einige Beachtung ver dient, zumal bei Leuten, denen der Abzug der Mormonenschaar so wünschenswertl) ist, wie den meisten ihrer Nachbarn. NeuOrleaus den 8. April. Die am letzten Samstag uud Sonntag unaufhörlich fallenden Regengüsse und die durch den heftigen Nordostwied verursach te Anschwellung des Lake halten bald den s. g. <Swamp' im Rücken der Stadt ge füllt und den ganzen Hinteren Stadt- Theil total unter Wasser gesetzt, wodurch die Einwohner des äußersten Theils in große Bestürzung geriethen. Am Sonn tag Mittag erreichte die Fluth eine solche Höhe, daß man fürchtete, sie möchte der großen Flnth von gleich werden. Die Leute, welche in den kleinen Häusern am Lake wohnen, sind zur Strdt gezogen. Von Sonntag Nacht bis auf Montag Morgen wuchs das Wasser im Rücken der Stadt um neun Zoll in der Gegend zwi schen dem neuen Eanal und der "Lakeroad' und war bereits am Montag um Uhr nur 3 Zoll niedriger als 1831. Die Häu ser, Ställe, Schenken und alle Gebäude am Ende des neuen Canals und der sind unter Wasser. Der Ka nal ist zwei Meilen von der Stadt über getreten und die Häuser sehen von Ferne aus, als wenn sie in einer See schwäm men. Viele Brücken waren schon am
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