M c Äi N g MttN. Gedruckt und herausgegeben vou Aruold PuweU e, iu der Süd 6reu Straße, Ecke der Cberrv Alley Be h 6 Winhsbaus-Hofe gegenüber. Jahrg. 7, ganze Nnm. ZHH. Bedingungen Der B.llier.lle MolmcKter erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Superial-Bogen mit schonen Lettern gedruckt. Der Lubscriptions-Preis ist Ei n Thal er deS Jahrs, welcher in halbjährliche Voraus« ahluna erbeten wird. Wer in, Laufe des labres nickt bezahlt, werden Kl 50 angerechnet. Für kürzere Zeit als N Monat wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann ange nommen/wen sie einen Monat vor Ablauf des Lubscriptions-Terinins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewohnlichen Preis eingerückt. Un terschreibern in hiesiger Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. und Mittheilungen müssen postfrei eingesandt werden Arnolde de Nvecas. Eine Erzählung aus dem dritten Viertel des sechszehnten Jahrhunderts. DaS Zurückkommen ihres Nachbars en digte dieses Selbstgespräch- Sie machte leis» die Oeffnung wieder zu und warf sich auf ihr Ruhebett, denn sie fühlte sich sehr ermattet. Und wirklich nahte ihr, was sie kaum erwartet halte, der Schmerz stil lende und Frieden bringende Engel deS Schlafes, gleichsam als wolle er Abschied nehmen von der Armen, die er so lange treulos verlassen halte, und die nun bald seiner nicht mehr bedurfte, weil sein ern-! sterer Bruder schon die Arme nach ihr! ausbreitete. Und lange, lange hielt der > freudliche Genius seine Hand über die Unglückliche ausgestreckt; er diente ihr ja zum letztenmale, und es that ihm leid, sich von ihr auf immer zu trennen. Der Tag begann bereits sich zu neigen, als Arnolde die Augen aufschlug. Sie fühlte sich wunderbar gestärkt und er- ! muthigt, und ein seliges Gefühl durch- > wogte ihre Brust, denn es hatte ihr erst! kurz vor dem Erwachen geträumt, daß sie auf einem steilen und rauhen Felsenpfade zn einem schöngeschmückten Tempel hin aufklimme, an dessen Eingange alle die ihr vorangegangenen Lieben standen, und ihr unter freundlichem Winken zuriefen: Sei getrost, arme Dulderin, nur iioch wenig Schritte, und wir sind vereint am herrli chen Ziele. Mit unaussprechlicher Rührung trat Arnolde zu dem kleinen Fenster ihres Ge machs, um mit bethräntem Auge empor zuschauen zu dem blauen Aether, »nd dem Himmel zu danken für das Pfand seiner Gnade, seines Erbarmens und seiner Ge währung. Und als sie hinauöblickte, da tauchte die Sonne ins Meer hinunter und ihre Gluthenstrahlen liehen der unabseh baren Wasserfläche die glänzendsten Far ben ; aus den goldenen Fluthen tauchten hier und da kleine grüne Eilande empor. Es war, als ob die Erde noch einmal alle! ihre Reize vor der Scheidenden entfalten und ihr mit tausend Stimmen zurufen wollte; Verweile noch, es ist ja so schön hienieden. Und noch einmal wurde Ar nolde von einer unbeschreiblichen Wehmuth ergriffen, und die Liebe zum Leben erwach noch einmal mit Riesenkraft in ihrer Brust. Da gedachte sie ihres schönen Traumes, und die Arme gen Himmel breitend, rief sie „Dort, dort ist meine Heimath, zu ihr muß ich hinauf; leb' wohl du müt terliche Erde; o lächle so freundlich mich nicht an, damit der Abschied mir nicht noch schwerer werde." Und die letzten Strahlen des Abendroths erloschen und Dunkelheit lagerte sich über die Gestade von Tenedos. Arnolde schloß ihr Fen sterlein. „Ich habe dich nun zum letzten male gesehen, du Welt diesseits des Gra bes," sagte sie mit brechender Stimme, „der Tag ist vorüber und die Nacht bricht an, mir die lange Todesnacht." In banger Erwartung harrte sie nun der Stunde, in welcher Agostino erschei nen würde. Jetzt wurde im Nebenge mache, die Thüre zugeschlagen, und deut lich hörte Arnolde, daß der Adept die Treppe hinaufstieg. Nun war es wieder eine Weile ganz still. Endlich vernahm das lauschende Ohr schleichende Fußtritte und nach wenig Augenblicken wurde leise an die Thür geklopft. Agostino trat her ein, zog unter dem Obergemande die kleine Laterne hervor, setzte sie auf den Tisch und sagte: „Bist Du entschlossen, Ge liebte? Alles ist zur Flucht bereitet. Ich hoffe, sie wird glücken." Wohlan ! erwiederte Arnolde, ich willi ge ein; wir gehen Einen Weg. „Nun so komm," rief der Jüngling, „laß uns die kostbare Zeit nicht verlieren !" Nur eine Minute noch gönne mir al lein zu sein, bat Arnolde. Noch einmal will ich in einem kurzen Gebet den Him mel anrufen, daß er mir Kraft verleihe zu »keiner Wanderung. Geh auf ein paar Augenblicke hinaus, Agostino, denn Und Berks, Momgomery und Schuylkill Caumies allgemeiner Anzeiger^^ Deine Nähe würde mich stören und ver wirren. Bald rufe ich Dich. Nicht wahr. Du gewährst mir diese kleine Bitte ? „O mit Freuden !" rief der Getäuschte. „Ach wie glücklich macht mich Dein Ver trauen. Ich gehe, aber laß mich nicht allzulange warten " Gewiß nicht! erwiederte sie und be gleitete ihn bis zur Thüre, die sie leise hinter ihm zumachte. Dann trat sie schnell zum Tische, nahm das Wachslicht aus der stehen gebliebenen Laterne und sagte mit gepreßter Stimme: Sei mir willkommen, du Werkzeug der Rache und Befreiung; verlisch im Fallen nicht und mache meine letzte Hoffnung nicht zuSchan den ! Du aber, ewiger Gott, vor dessen Richterstuhl ich bald treten werde, sei mir gnädig und barmherzig, und laß mich die Geliebten wieder finden, nach denen mein Herz sich sehnet." Und nun kniete sie in ' dem Winkel nieder, hob-mit dem Nagel das Holz heraus und ließ das brennende ! Licht hinunterfallcn. Der Bast zündete ! zwar, sing aber, vermuthlich weil er et- waS feucht gewesen und noch nicht völlig I trocken war, sehr langsam an zu brennen, und es konnten einige Minuten vergehen, ehe die Flamme sich bis zu den Pulverfäs sern hin erstreckte. Mit kalter Todes- Verachtung schaute Arnolde in den Raum hinab, wo mit jedem Augenblicke das Verderben, das sie bereitet, sich mehr und mehr entwickelte. Da vernahm ihr Ohr einen wilden Lärm über sich, und gleich darauf stürzte Agostino herein und rief: „Wo bist Du, Arnolde, wo halt Du das Licht? Weh uns, wir sind verrathen! Ich hörte den wilden Hussein Petaw flu chend meinen Namen rufen. Deine Für bitte allein kann mich noch rettet, sonst bin ich verloren!" Tröste Dich, Verräther, entgegnete Arnolde, Du bist es nicht allein, wir sind es Alle! - „Wie meinst Du das?" stammelte der Elende erschrocken. Aber ehe ihm noch Antwort wurde, drang Hussein Petaw an der Spitze mehrerer Türken, von denen Einige Lichter trugen, mit entblößtem Säbel in das Gemach. „Ha, sind' ich Dich noch, venuchrer Giaur!" schrie er wüthend. „Nimm hier den Lohn für Deine Tücke." Und mit einem kräftigen Hiebe wollte er den bebenden Sünder zußoden strecken ; da siel Arnolde dem Ergrimmteii in den Arm und rief: Erspare Dir die Mühe, Hussin, und lade nicht in der letzten Mi nute Deines Lebens noch einen Mo.d auf Deine Seele. I» ein paar 'Augenblicken stehen wir Alle vor Gott! „Spricht der Wahnsinn aus Dir?" schrie der Türke, entsetzt zurückfahrend, „oder redest Du —" Er konnte nicht vollenden, denn mit einem fürchterlichen Krach flog in diesem Moment das Schiff in die Luft, und Alle, die auf demselben befindlich waren, wur den als verstümmelte, meistens unkennt liche uiid halb zerrissene Leichen theils ans nahe Land, theils in die hochaufschlagen den Fluthen geworfen. Auf dem Meere schwammen die Trümmer des stattlichen Fahrzeuges umher, und die Schätze, die den Zorn des Großherrn versöhnen sollte, verschlang der Abgrund des nasscn Ele ments. Fischer von Tenedos fanden in der Folge bei Ausübung ihres Gewerbes noch einige Stücke der verloren gegange nen Kostbarkeiten. Den größten Theil aber behielt das Meer als seine Beute. So rächte Arnolde de Noccas ihr Vater land und ihre Lieben. Erst im folgenden Jahre (1570) ge lang den Türken die völlige Bezwingung Eyperns; denn langer als sechs Monate leistete die Festung Famagusta den hart näckigsten Widerstand, und erst als alle Vorräthe zu Ende waren, übergab der tapfre Kommandant Marco Antonio Brä gadin, Guido's Vater, die Stadt auf Kapitulation, nachdem er sich freien Ab zug bedungen hatte. Allein die treulosen Muselmänner hielten den Vertrag nicht, "U?illig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." Dienstag den ZW. Jmnzar, ZKHG. und der grausame Mustapha ließ den greisen Feldherrn unter gräßlichen Mar tern hinrichten. Die Venetianer mach ten späterhin noch einige Versuche zur Wiedereroberung der ihnen entrissenen In sel; allein sie mißlangen alle, und die Türken haben sich bis heute im Besitze dieses schönen Eilandes behauptet. Brief eines Vaters an seinen Sohn. Mein lieber Sohn! —Du stehst nun im Begriff Deines Vaters Haus zu ver lassen und in die Welt zu treten. Es kann dich nicht wundern, daß ich ein Interesse fühle wegen Dein Wohlergehen und Du wirst mich nicht verdenken wenn ich Dir beim Scheiden meinen Rath ertheile. Ich hoffe daß Deine moralischen Grund sätze fest gegründet sind. Du bist erzo gen die Vorschriften und Lehren der Bi bel zu achten, den Sonntag zu heiligen und dem öffentlichen Gottesdienste beizu wohnen. Ich hoffe Du wirst in dieser Beziehung Deine Pflicht nicht vergessen, denn es gilt bloß als Christ zu leben und als ein solcher zu sterben. In Deinem Verkehre mit der Welt ver giß nie die goldene Regel: —"Thue An dern, wie Du wünschest daß sie Dir thun sollen." Die Befolgung dieser Regel wird Dich ehrlich, achtbar, gütig und als Mensch beliebt machen. Aber ich möchte Dir etwas sagen in Betreff der Manieren. Es gibt viele, sehr gute Leute, die in dieser Hinsicht gro ße Fehler machen, und die sich selbst zum Nachtheile siud denn ein unerzogener Mensch ist bei Niemand beliebt. Das Fundament der Bildung ist Güte der Wunsch zu gefallen Alles um sich vergnügt zu machen. Um dies zu thun mußt Du wachsam über Deine Hand lungen sein, und mitunter Dir selbst etwas versagen, in kleinen Sachen die Erfüllnng Deiner Wünsche der Gefälligkeit gegen ! Andere opfern. Wenn Du hingehst einen Geschäfts mann zu sehen, wegen Geschäfte, versuche es in den Geschäftsstunden zu thun und ! bleibe nie länger, wenn Deine Geschäfte abgemacht sind. Er könnte viel zu thun haben und wünschen allein zu sein. Es ist schicklich wenn Du in ein Haus oder Geschäftsstube kömmst den Hut ab zunehmen ; wenn der Besuch kurz ist, den selben in der Hand zu halten oder an ei nen passenden Ort zu stellen. Nichts ist unmanierlicher als in einem Hause oder wenn man in eine Kirche geht, den Hut nicht abzunehmen. j Wo möglich vermeide es, in einem Hau > se auszuspeien, oder bedieß? Dir dazu des Spuckkastens ein Geschirr welches für solche Leute gehalten wird. Wenn Du Taback kau'st (was ich nicht hoffe daß Du thust) wirst Du natürlich denselben weg werfen, bevor Du in ein Haus gehst. Ich habe Leute gekannt welche auf den Fußboden spuckten, auf den Teppich oder an den Ofen. Solche Leute sind nicht fähig ein anständiges Gebäude zu betre ten. Ein schlechter Gebrauch, den viele Ame rikaner haben, ist, sich mit dem Stuhle zu rückzulehnen. Dies sollte in Gesellschaft oder unter Fremden nie geschehen. Das selbe mag gesagt werden vom Aufheben der Füße auf irgend etwas was sie finden können. Alle dies ist sehr unmanierlich. Nauche nie in einem Hause oder in ei ner Schreibstube. Der Besitzer möchte es Dir vielleicht nicht gern sagen Deine Ci garre wegzuwerfen; aber er wird deßhalb nicht besser von Dir denken. Trage nicht den alten Stumpf von einer Cigarre in ein Haus und lege ihn auf den Ofen oder auf das Camin —wirf ihn vor dem Ein treten weg. Wenn Du einen Brief schreibst für Deine eigenen Geschäfte, so bezahle jeder zeit das Postgeld. Dies mögen kleine Dinge scheinen, aber das menschliche Leben besteht aus kleinen ! Dingen. Viele Leute machen sich durch die Nichtachtung derselben ganz unerträg lich. Ich hoffe Du wirst sie Deiner Be achtung nicht unwerth halten. Es sind noch andere Dinge die ich er wähnen möchte, aber genug für jetzt. Dein Dich liebender Vater. Freiwilliger Hmigerrod aus Furcht, vor Vergiftung In dem Donnersberg < Departement hungerte sich ein Mädchen freiwillig zu Tode. Ihr Name war Elisabeth Kravatte aus H a r z h e i m, sie litt von Kindheit an an der Epilepsie, nnd diese Zufälle wirkten so auf ihren Ver stand, daß sie beständig blödsinnig blieb, und nach epileptischen Anfällen zeigte sie sich selbst wahnsinnig. Im Monat Februar 1786 empfand sie nach solchem heftigen Anfällen einen gro Ben Durst, und trank sechs Gläser Was ser. Dies war das letzte, waS sie zu sich nahm. Plötzlich bildete sie sich ein, man wollte sie vergiften, und nichts war in, Stande, ihr diesen Wahn zu benehmen. Drei Tage darauf trat sie an das Fen ster, und heftigen Durst fühlend, bat sie die Vorübergehenden, ihr doch ein Glas Wasser zu bringen. Als man ihrem Wunsch aber genügte, besah sie es und goß es wieder aus. Nach drei Tagen machte sie einen Be such bei dem Nachbar, spielte mit dessen Kinder und zeigte viel Lebhaftigkeit. Nach Beendigung des Spiels mit den Kindern begehrte sie ein Stück Brod. Man reichte ihr ein Stück Kuchen, sie kostete solchen, spie ihn aber wieder aus und wollte ein Erbrechen erzwingen, um das vermeintlich genossene Gift wieder von sich zu geben. Weder Drohen, noch freundliches Zureden ihrer Mutter waren im Stande, sie zum Essen oder Trinken zu bewegen. Wer sich ihr nahte, nach dem schlug sie- So brachte sie fünfzehn Tage zu, da schwollen ihr die Füße und es zeigten sich Brandflecke; übrigens sah sie ganz gesund aus, nur die Arme waren etwas abgema gert. Merkwürdig war es. daß sie wußte, wie sie sterben müsse, wenn sie keine Nahrung zu sich nähme. Sie bat dann ihre Mut? ter, sie nicht in Harzheun, sondern in E gersheim neben ihrem Vater bagraben zu lassen. Am Id. Tage dieser Enthaltung von Speise und Trank starb sie, nachdem sie noch eine halbe Stunde vor ihrem To de alle ihre wenigen Kräfte gesammelt um daS Eingeben einiger Tropfen stärken den WeineS abzuwehren, die man ihr, schon ohnmächtig, einflößen wollte. Me»l s ch eufre! se r. Der Engläder Z o h n Anders o n machte im Jahr 1823 eine Reise nach der Ostküste von Sumatra, in der Absicht um mit den Bewohnern Handeleverbindungen für England anzuknüpfen. Es waren im Innern zwischen den O berhäuptern der Volksstämme Feindselig keiten ausgebrochen, und dies verhinderte den Handel. Der Sultan zu Delli wünschte sehr, diese Zwisiigkeiten beigelegt zu sehen, und zu dem Ende begab sich An derson zu einem der Empörer, um ihn zu friedlichen Gesinnungen zu bestimmen. Ihm wurde von dem Bruder des Empö rers eröffnet, dieser, P ulu Baria n, sei bereit, ihn zu empfangen ; doch müsse er unter Begleitung von noch fünf an deren Personen erscheinen. Anderson ging darauf mit seinem Schre iber und vier SeapoyS zu dem Räsa, wel eher auf Matten auf dem Boden saß, von etwa fünfzig armseligen Kerlen umgeben. Anfänglich betrachtete er Anderson mit mißtrauischen Blicken, doch bald wurde er zutraulich, klagte über des Sultans Be Handlung, und versicherte, er habe nur aus Nothwehr die Waffen ergriffen, weil ihm der Sultan nicht gestatten wollte, Handel im Lande zu treiben, und war bereit zu einer Aussöhnung. Laufende Nummer 21. Anderson kehrte nun zn dem Sultan -.urück, und suchte das gute Vernehmen wieder herzustellen. Bei dieser Gelegen-- heit besuchten ihn mehrere Battas, die der Sultan als Krieger brauchte, und unter diesen einer von auffallend wildem An sehen. der sich durch Muth und Geschick» lichkeit als Schlitze ausgezeichnet hatte. — Im Laufe des Gespiächs äußerte er. daß er siebenmal Menschenfleisch gegesseu habe, und gab sogar die Theile des menschlichen Körpers an, die er für die wohlschmeckend sten hielt. Zwei Andere versicherten das Nämliche von sich, und äußerten ihre Hoffnung auf einen ähnlichen Schmaus, was, wie sie sagten, die Hauptveranlas sung wäre, dem Sultan zu folgen. Noch ein Anderer zeigte mit Stolz und Freude einen Dolch vor, und erzählte dabei, er habe damit den Verführer seiner Frau getödtet und ihm den Kopf abgeschnitten, den er dann bei den Haaren gehalten, und daS warme aus den Adern strömende Blut getrunken habe. Seine Züge nahmen bei der Beschrei bung dieser That einen fürchterlichen Aus druck der Wildheit an. Russische Jäger auf Spitzbergen. Spitzbergen hat, wie bekannt, keine re gelmäßige Bevölkerung ; jedoch halten sich jedes Jahr eine gewisse Anzahl russischer Abentheurer daselbst als Jäger auf. Sie segeln auf tincm eigens für sie bestimm» reu Schiffe, jedesmal im höchsten Sommer, von Archangel dahin ab, und sind mit den nöthigen Vorräthen an geräuchertem Fle ische, Mehl, Molken und Brennholz reich« lich versehen. Die Molken dienen ihnen zum Brodbacken, so wie zum antiscorbuti» scheu Getränk. Jetzt bauen sich sich an den Buchten und Einfahrten Hütten, oder bessern die schon vorhandenen aus. Nun jagen sie mit großer Emsigkeit Bären, Nennthiere, Füchse zc. auf dem Lande, während sie zu gleicher Zeit den Wallros sen, nachstellen, deren Thran ihre Lieb-» lingsspeii'e ist, und Dumn verschiedener Seevögel einsammeln, bis sie nach einem Jahr durch neue. Kameraden wieder ab« gelös t werden. Eine originellereligöse Sekt e.--Unter den zahlreichen Sekten und Unterabtheilungen religiöser Bekennt» nisse, womit die Wer. Staaten überfüllt sind, ist unstreitig jene die originellste, die sich —auS welchem Grund, wissen wir nicht—G ladde nisten nennen. Sie eristiren schon seit einigen Jahren in N.- Uork und ihr Dogma beruht auf zwei Haupt Glaubens Artikeln. Der erste ist eine unbarmherzig feindselige Opposition gegen die gewöhnlichen Formeln anderer Neligions Bekenntnisse und der zweite be< steht in einem heiligen Gelübde, immer die Wahrheit, was sie von andern Personen oder Sachen denken, geradeaus zu sagen. Sie begegnen daher selten einem Geistli chen, ohne ihn mit Verachtung anzusehen und ihn mit Schimpfnamen, als : „Lügen pfaff," ,'Volkc'betrüger" u- s. f. zu über häufen. Wenn sie mit andern zusammen kommen, so blicken sie ihnen erst starr ins Gesicht und begrüßen sie, je nach dem Ein druck den sie auf sie machen, entweder mit den Worten : „Schenke Gott dein Herz." oder : ..Der Teufel schaut Dir aus den Augen." Der letztere Gruß ist am häu figsten. Wie schlimm würden Spekulan ten, Diplomare» und Verliebte fahren, wenn die „Gladdenisten" vom heiligen Geist besessen und wirklich im Stande wä ren Wahrheit von Falschheit zu unter» scheiden. (5 e n su o v o n > et) i ga n. Alle Berichte über die in jenem Staate vor einiger Zeit staltg» snndene Volkszäh» lung sind eingegangen. Die Bevölkerung belrägl in !Lt<> betrug dieselbe Seelen, also eine Zunahme in fünf Jahren von beinahe üt) Procente, >vol)l die größte relative Zunahme in ir gend einem Staate der Union.
Significant historical Pennsylvania newspapers