N e dIN g, HZtNN Gedruckt und heransgegeben von Arnold Puwell e, in der Süd 6ten Straße, Ecke der Cherry Alley. Beh m' 6 Wirrhshans-Hofe gegenüber. Jahrg. 7, ganze Nun». 318. Bedingungen. Der Mberale Mobiiclrtcr erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Luperial-Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der Subseriptions-Preis ist Ei n Thaler des Jahrs, welcher in halbjährlicher Vorausbezahlung erbeten wird. Wer im Laufe des Jahres nicht bezahlt, werden Hl 50 angerechnet. Für kürzere Zeit als 0 Monat wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann ange nommen, wen sie einen Monat vor Ablauf des «übscriptions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewohnlichen Preis eingerückt. Un terschreibern in hiesiger Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. und Mittheilungen müssen postfrei eingesandt werden. Znr Unterhaltung nnd Belehrung. Die Stadt Tunis. Die Griechen und Römer nannten sie Tunis und Dioder giebt ihr den Beina men die weiße, weil sie auf einem Krei denhügel erbaut ist. Sie liegt zwölf Meilen von den Ruinen Karthago's, und fast am Ufer eines salzigen See 6. Die ser See steht durch einen Kanal, Namens Goletta, den eine kleine Festung verthei digt, mit dem Meere in Verbindung. Die Kauffahrteischiffe werfen vor dieser Festung Anker, wo sie hinter dem Dam me von Goletta sicher liegen. Sie be zahlen ein ansehnliches Ankergeld. Der See von Tunis konnte den Schif fen der Alten zum Hafen dienen; jetzt aber kann eine unserer Barken nur mit Mühe hindurchfahren, ohne zu scheitern. Wan muß sorgfältig dem Fahrwasser fol gen, das durch Pfähle bezeichnet wird. Eine Insel in diesem See wird jetzt als Lazareth gebraucht. Sonst auch wurde dieser traurige Wasserspiegel von Flam mingo's belebt. Wenn diese schönen Vö gel mit vorgestrecktem Halse und hinten ausgespreizten Füßen der Sonne entge genfliegen, so gleichen sie rosenroth be fiederten Pfeilen. Geht man an den Ufern des See's nach Tunis, so kommt man durch eine Gegend, welche den Europäern zum Spaziergange dient. Die Stadt ist mit Mauer n umge ben, und mag ungefähr mit Inbegriff der Vorstadt Bled-el-Hadrah, eine Stunde im Umfange enthalten. Sie hat gegen dreihunderttausend Einwohner, worunter dreißigtausend Juden. Die Häuser sind niedrig, die Straßen eng,die Waarenbuden armselig, die Moscheen elend. Die Ein wohner, welche sich selten außerhalb der Stadt sehen lassen, haben ein stiereS, wil des Ansehen. Unter den Thoren der Stadt findet man die sogenannten Siddis oder Heiligen ; es sind ganz nackte Neger oder Negerinnen, mit Ungeziefer bedeckt, in ihrem Unrach sich wälzend, welche un verschämt vom erbettelten Brode zehren. Diese schmutzigen Geschöpfe stehen unter Muhameds unmittelbarem Schutze. Eu ropäische Kaufleute, Türken in Smyrna geworden, ausgeartete Mauren, Renega ten und Gefangene machen die übrige Volksmenge aus. Die Umgegend von Tunis ist ange nehm. Man sieht große mit Getreide be wachsene Ebenen von Hügeln eingefaßt, die von Oel- und Johannisbrodtbäumen beschattet werden. Eine neue Wasserlei tung, die sich gut ausnimmt, läuft durch ein Thal hinter der Stadt. Der Bey hat sein Landhaus in diesem Thale. Ge gen Mittag erheben sich Hügel, gegen Morgen die Berge Mamelife, die seltsam zerrissen und von sonderbarer Gestalt sind, und an derem Fuße sich auch die den Alten bekannten heißen Quellen befinden. Ge gen Abend und Mitternacht sieht man das Meer, den Hafen von Goletta und die Trümmer von Karthago. Die moralischen Ungehener. Gaucher, Pfarrer zu Plessis l'Eveque, unweit Melun gelegen, ein durch seine Tu genden und sein Alter sehr ehrwürdiger Mann, hatte zu seiner Bedienung ein Weib, Namens Margarethe Dufoux. und ihren fünfundzwanzig Jahr alten Sohn, Alexander Dufoux. Der heftige Cha rakter des Weibes, und die unmoralische Aufführung des Sohnes, verbunden n it mehreren entdeckten Betrügereien, deren Beide sich schuldig gemacht hatten, brach ten endlich den langmüthigen Pfarrer da hin, Beide fortzujagen. Er nahm an ih rer Stelle eine ehrliche und bejahrte Frau, Namens Loundin, als Haushälterin zu sich. Als am Sonntage, den 20 März 18—, der Gottesdienst anfangen sollte, erschien der Pfarrer nicht, der doch nie nachlässig in seinen Amtspflichten gewesen war. Die Gemeinde wurde unruhig; mehrere Glie der derselben gingen sogleich nach seiner Der Liberale Beobachter Und Berks, Montgomcry und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzeiger.^ Wohnung, wo sie ihn in einem Zimmer todt auf dem Boden liegend und in seinem Blute schwimmend fanden. Bald nach her entdeckten sie auch den Körper der, so wie er gemordeten Haushälterin, den man in einen Brunnen geworfen hatte. Verschiedene Umstände ließen vermu then, daß der Mord dieser Unglücklichen während dem Abendessen geschehen war ; denn der Tisch war noch völlig gedeckt, und man fand Gebratenes im Kamin, auch einen Teller mit Kartoffeln. Die von der Greuelthat benachrichtigten Ju stizbeamten fanden sich sogleich ein, und es zeigte sich nun, daß der Pfarrer sowohl, als die Haushälterin durch mehrere schreck liche Säbelhiebe, an den Köpfen beige bracht, getödtet worden waren ; auch fand man die Schranke gewaltsam erbrochen, und vermißle gleich daS Geld, verschiedene Sachen von Werth und auch die Uhr deS Pfarrers. Der böse Ruf des Weibes Dufoux und ihres Sohnes verursachten, daß man sie sofort in starken Verdacht hatte. Sie wurden verhaftet. Das boshafte Weib suchte anfangs auf zwei ihrer Nachbarn, Hachum und Dellmarre, allen Verdacht zu wälzen ; da dieS ihr aber nicht glücken wollte, so belastete sie ihren eigenen Sohn mit dem ganzen Verbrechen. „Er allein war es." sagte sie vor Gericht, „der den Pfarrer und die Magd umgebracht. Meh reremale hatte ich versncht. ihn von dieser vorgehabten Greuelthat abzubringen, al lein er drohete, mich selbst zu morden, wenn ich meine Gegenreden nicht einstelle." Der Sohn, ein eben so großer Böse wicht, wie seine Mutter, erwiederte mit gleicher Frechheit : seine Mutter sei eine Lügnerin, in allen Schandthaten geübt, und daß sie verdiente, in kleine Stücke ge hackt zu werden. „Ich hatte," fuhr er fort, „daS Fieber, und lag im Bette, als meine Mutter diese Mordthaten ganz al lein beging." Bei diesem empörenden Kampfe zwi scken einer Mutter, die ihren Sohn an klagt, und einem Sohne, der ebenmäßig wieder seine Mutter anklagte, sahen Rich ter und Zuhörer bloß zwei in demselben Verbrechen verwickelte Ungeheuer. Bei de wurden nun zum Tode verdammt, und auch bald nach der Verurtheilung im An gust 18— zu Melun hingerichtet. Subordination. Bei der Belagerung von Gibraltar re cognoscirle der General Elliot gegen Abend. Er stieß auf einen Posten, wo ein hannöverscher Soldat stand. Als der General ihm so nahe kam, daß ihn der Soldat nicht verkennen konnte und dieser ihm nicht die Honneurs machte, rief er ihn zu : „Mein Sohn ! keimst Du mich nicht?" DaS wohl, Ew. Excellenz, aber es ist mir unmöglich, meine Schuldigkeit zu thun. Vor einer Viertelstunde verlor ich durch einen Schuß zwei Finger an der rechten Hand. Da, sehen Sie. „Und Du bist nicht auf die nächste Wache gegangen, Dich verbinden zu las sen?" fragte Elli o t. Nein! Seinen Posten darf Niemand verlassen. „Ich befehle Dir aber jetzt es zu thun." Auch jetzt darf ich's nicht, bis ich or dentlich abgelöst werde. „Bravo!" rief der General aus und klopfte dem Soldaten auf die Achsel; „Du bist ein wackrer Bursche. „Komm, gieb mir Deine Patrontasche und Dein Gewehr, und geh, um Dich verbinden und mich ablösen zu lassen." Dies geschah. Der Soldat war aber durch den Verlust seiner Finger dienstun fähig geworden, und Elliot sandle ihn nach London, mit dem Befehl an seinen Haushofmeister: dem Soldaten, wenn er ganz geheilt sei. zwanzig Guineen zu zah len und dafür zu sorgen, daß er wohlbe halten nach seiner Heimath käme. "willig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." Dienstag den?. Detober, IBIS. Der König, der diesen Vorfall erfuhr, ernannte den Invaliden zum Fähnrich bei einem hannoverschen Landbataillon. Per a. Man sollte glauben, der Aufenthalt in Pera müsse sehr angenehm sein, weil dort alle Europäischen Gesandten wohnen ; al lein ein mehrere Jahre bei einer dasigen Gesandtschaft angestellter Beamter er zählt das Gegentheil davon. Da lauter Europäer darin wohnen, so nennt es die türkische Höflichkeit: dasHu n d e qnartie r. In allen Straßen ist ein übler Geruch von Unrath; mit grü nen Stäben gehen Pestkranke umher, und die von Todesfurcht geplagten Europäer rufen ihnen ängstlich zu: "ne me toeea!" Die Türken sind arg, und die Schaaren der Hunde bös. Pera hat nur eine ein zige reelle, und doch dabei so enge Straße, daß ein A'raba, oder türkischer Staats wagen, mit seinen Ochsen sich nur müh sam durchwinden kann. Außerdem wird sie durch die niedrigen Erker entstellt. In diesen Vogelbauern sitzen die Damen den ganzen Tag. Der Varon von Seinelin. Wenigen Personen wird das Schicksal des letzten Nachkommen des berüchtigten Thamaß-Kuli-Khan bekannt sein. Als der Gewalthaber von Persien vom Thron stürzte, retteten einige treue Freunde sei nen einzigen übrig gebliebenen Sohn da mals zehn Jahr alt, nach Konstantinopcl, und endlich von dort nach Semlin. Ma ria Theresia erfuhr dies, nahm sich des Verlassenen an, ließ ihn taufen, und unter dem Namen Baron von Scmelin erzie hen. Später diente er als Offizier im siebenjährigen Kriege und trug mehrere Wunden davon. Endlich nahm er als Major den Abschied, zog sich mit einer Pension nach Mödling zurück, und endete hier seine Tage in einer stillen und zu friedenen Zurückgezogenheit, die mit den gigantischen Plänen seines Vaters und dessen welterstürmenden Ruhme einen in teressanten Contrast bildete. Nechtspfieqe aus der Vorzeit. Im Jahr 1581 wurde am Itiren Sep tember ein Mensch, weil er der Zauberei angeklagt war, zu Neumark, 5> Meilen von Hamburg, hingerichtet. Er hieß Pe ter Mirs, und gestand ein, daß er, um sich unsichtbar machen, sich in einen Stock oder Stein verwandeln zu können, weil er an die Möglichkeit, wie sehr Viele seiner Zeitgenossen geglaubt 514 Morde ver übt, unter denen 24 schwangere Frauen zimmer gewesen, weil er deren Leibesfrucht zur Bewirtung dieser Zauberkünste nöthig zu haben vermeint. Zu solchen scheußlichen Frevelthaten konnte den Verbrecher der Aberglaube verleiten ; aber wenn er auch den Tod viel fach verdient hatte, so blieb es doch merk würdig, daß die Nichter ihn nicht wegen dieser schrecklichen Mordthaten, sondern weil er ein Zauberer sei, zum Tode verur theilten, und seine Hinrichtung auf fol gende Weise erfolgte. Er sollte drei Tage lang gepeinigt werden. Am ersten Tage wurden ihm von dem Henkersknechte Rie men aus seinem Leibe geschnitten und sie dendes Oel in die Wunden gegossen. Am zweiten Tage wurden ihm die Fußsohlen, mit heißem Oel bestrichen, über glühende Kohlen gehalten, am dritten Tage wurde er geschleift, erhielt 42 Stöße mit dem Rade und dann wurde er geviertheilt. Welch ein Abstand zwischen dieser Iu stizpflege und der unsrer Zeit! Zur Ehre der Menschheit, Aus Menschenfreundlichkeit unterzog sich ein Franzose, mit Namen Aper t, die Galeeren zu Nochefort, Lorient und Brest zu besuchen, um sich von dem Zu stand der zur Galeerenstrafe verurtheilten Verbrecher zu unterrichten und eine Ver besserung ihrer Lage, in so fern sie es ver- dienten, zu bewirken. Einer dieser Gefangenen erzählte ihm, als er ihm seine Herzensangelegenheiten mittheilte: ein Mitgefangener habe, als er mit ihm auf die Galeeren gekommen, ein unmündiges Kind gehabt, das sonst keine Verwandten hatte. Der Vater ha be diesen Sohn mitten unter den Verbre chern, so gut er es gekonnt, erzogen, und als er todtkrank geworden, ihm, seinem Mitgefangenen Freunde, auf dem Sterbe bette sein Söhnchen empfohlen und ihn gebeten, sich des Kindes anzunehmen und Vaterstelle bei ihm zu vertreten. Der Mann sei gestorben. Er habe dessen Bit te redlich erfüllt und den Knaben großge zogen. Jetzt sei er als Schisssjunge beim Seewesen angenommen worden. Da er nun nicht mehr über ihn wachen und ihn beschützen könne, so bät er Apert. er möch te den Knaben doch seinen Obern empfeh len, damit etwas GuteS aus ihm werde. Wer hätte solche Gesinnungen und Herzensgüte von einem zu den Galeeren Verurtheilten erwarten sollen? Der Wcinban um Cincinnati. Daß Cincinnati in wenig lahren ver mittelst deutschen Fleißes zum Stapelplatz des amerikanischen Weinhandels bestimmt ist, bestreitet Niemand, wenn er die, sich jährlich mehrenden Weinberge um Ein cinnati besuchte und den edlen Trauben saft kostete, welchen seine Kalkhügel, durch deutsche Ausdauer cultivirt. erzeugen. Mannigfache Versuche, den Weinbau in den V. St. zu heben, waren von Seiten der Föderal Regierung, sowie reicher Pri vatbürger in den verschiedenen Staaten der Union schon vor Jahren gemacht wor den. Man blicke auf Vevay und die vielseitigen Anstrengungen der Deutschen in Pennsylvanien. Alle scheiterten in der Ausartung der von Europa importirten edlen Rebsorten, zu dem eigenthümlich gewürzigen Eatawba, und den geringeren Arten, Isabella und Cap. Der größte Theil der Pflanzer wurde dadurch eut' muthigt, weil sie den Wein in Vergleich mit den milderen europäischen Wcinsorten zu rauh hielten, während Andere durch Zusetzung von Zucker, MolasseS und son stigen Stoffen den jungen Wein in der Gähre verdarben. Vor sieben oder acht Jahren noch, war es, trotz den vielen An strengringen des Hrn. Longworth, welcher sich besonders um die Wein Eultur Cin cinnati's verdient machte, unmöglich einen nur etwas genießbaren Wein aus densel ben Neben zu Tage zu fördern, welche jetzt der Stolz unserer Winzer sind. Deutscher Arbeitsamkeit, Pflege und Aus dauer war es vorbehalten, dieses Wunder zu bewirken. Wer die Weine versucht, welche theilweise in den Kellern des ver storbenen Herrn Resor lagen, sowie die, welche jetzt noch in den Kellern des Herrn Longworth aus jener Periode gelagert sind, und vergleicht dagegen jene, welche Hr. Mohn seit den letzten vier lahren, von deutschen Weinbauern gezogen, durch zweckmäßige Pflege, ungemischt, in dem seinigen als Probe liegen hat, um zu seh en, was daraus werden kann, wird den Unterschied bald finden. Eine Abschätzung der dießjährigen Erndte, welche uns von einem Herrn zu kömmt, der sich die Mühe gab, alle um liegenden Weinberge—diesseits des Flusses —innerhalb eines Umfanges von fünf Meilen zu besuchen und die geringste Schätzung des Ertrags eines jeden Wein bariers selbst, annahm, giebt die dießjährige Lese auf 1000 Fässer gekcllterten Wein an. Diese, zu 35 Gallonen pr Faß gerechnet, würden 35,000 Gallonen Wein geben, und Eatawba zu Vi, und Jsabella wie Eap zu 75 Eents gerechnet, ein Capital von V 30.000 in Eirkulation bringen. Daß diese Weinmasse nicht allein in Cincinnati consumirt werden kann, und nicht jeder Herbst so günstig wie der dies- Laufende Rummer «t jährige ausfällt, ist einleuchtend. Was jedoch bisher unmöglich war, den Wein einige Jahre zu lagern, um ihn zur Reife kommen zu lassen, wird durch die Quan tität und Qualität dieses Jahres au?führ bar. Wenn nächster Herbst auch nicht so fruchtbringend ist wie der dießjährige, so ersetzen doch viele der, vor zwei Jahren an gelegten Weinberge einen etwaigen Aus fall und auf diese Weise wird sich die Pro duktion von Jahr zu Jahr vermehren. Wir gewinnen dadurch einen Ueberfluß abgelagerten Weines, der nach Außen ver sandt, nicht verfehlen kann, die Aufmerk samkeit eines jeden Weinkenners in den V. Staaten, sowie Europas auf sich zu zie hen. Es wäre daher nicht unmöglich in zehn Jahren schon, Hundert Tausende von Dollars in diesem einzigen Produktions zweige angelegt zu finden und nicht nur alle, die Königin des Westens umgebende Hügel in blühende Weinberge umgewan -dclt, sondern auch große Weinkeller und ausgedehnte Küferwerkstätten ihren In halt nach allen Gegenden der Welt ver senden zu sehen. Schweizer Niederlassungen in Ealifornie n.—Eapt. Fremont giebt in seinem Berichte über die von ihm ausge führte zweite Entdeckrmgs-Expedition im Westen eine sehr interessante Beschreibung von der Niederlassung des Eapt. Sutter, eines eingeborenen Schweizers, im Thale des Sacramento Flnsses, Ealifornien. — Die Niederlassung heißt "Neu Helvetien" und liegt im 30 34, 42" der Breite, und der Länge. Es ist dem Herrn Sut ter gelungen, die Indianer in seiner Nach barschaft in friedliche fleißige Leute zu verwandeln. Er beschäftigt eine große Anzahl derselben mit Ackerbau, und im Fort fand Captän Fremont eine Anzahl Mädchen, die für die Arbeiten einer später zu errichtenden Wollspinnerei unterwie sen wurden. Sehr anziehend lauter die Beschreibung von der Lage dieser Nieder lassung und der Fruchtbarkeit des Bodens. Eaptän Sutter ist eine Art unabhängiger Fürst, besitzt für die dortigen Verhält nisse große Reichthümer und treibt vermit telst des Sacramento Flusses Handelsge schäfte mit den Ansiedelungen am Colum bia. Am Landungsplätze von dem Fort sah Eaptän Fremont einen Schooner, der binnen Kurzem nach Fort Vancouver, absegeln sollte, um eine Ladung Güter zu holen. Mehrere andere Abentheurer, meistens Amerikaner, haben sich in diesem Thale niedergelassen. Handwerker sind sehr gesucht, und Eaptän Fremont's Schmidt blieb mit seiner Bewilligung zu rück, da ihm täglich K 2, 50 Lohn garan tirt und täglich iKS versprochen wurde, wenn er sich als so vortrefflicher Arbeiter bewähre, wie man ihn berühmte. Capi tän Sutter wird als ein Biedermann ge schildert, der jeden gastfrei aufnimmt, welcher zu ihm kommt. (N. V. Stz. Folgen.desLaster s. Das „Minden Journal!" (Louisiana) theilt folgende Begebenheit mit: Drei Männer, Namens Robert Good win, H. Henry und ein drittes Indivi duum, dessen Namen nicht angegeben ist, heiratheten drei Schwestern und lebten ohnweit El Dorado in Union Carinty, Arkansas. Eine der Schwestern, die Frau jenes nicht genannten Mannes, ist seitdem gestorben; die andern Beiden gingen kürzlich, Goodwins Weib mit einem ge wissen Doktor Waugh, und jene Henrys mit einem Manne, Namens Henderson, durch. Eine Jede ließ zugleich ihrem Gatten ein kleines Kind zurück. Das Rendezvons scheint in Opelusas stattge» funden zu haben. Henderson kam bald wieder, Geschäfte halber in die Nachbar schaft von Eldorado. Henry erfuhr es und suchte ihn mit seinen beiden Schwä gern zu verfolgen. Am nächsten Tage wurde Hendßson auf der Straße erschos sen gefunden. 24 Hirschschrote waren ihm in den Magen gedrungen. Dr. Waugh wurde bei einer Rückkehr (vom Bruder der Frau Goodwin, wie man ver muthet.) ermordet, und Henrys Frau schnitt sich den Hals ab.
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