"Äi,l g, MllN. Gedruckt uud herausgegeben vonArnoldP uwell e, in der Süd 6teu Strasse, Ecke der Cherrn AUey.B ehm' 6 Wirchskaus-Hof gegenüber 6, ganre 267. Bedingungen. Der Ulderillc IZrolMtlUcr erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Superial-Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der Subseriptions-Preis ist EI n Tl)a l e r des Jahrs, welcher in halbjähriger Tor* ausbezahlung erbeten wird. Wer im Lause des Jahres nicht bezahlt, werden >HI 50 angerechnet. Für kürzere Zeit als 6 Monat wird kein llnterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wen sie -inen Monat vor Ablauf des Lubscriptions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und sür'den gewöhnlichen Preis eingerückt. Unterschreibern in hiesiger Ltadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der llnterschreiber. und Mittheilungen müssen p ostsrei eingesandt werden. Znr Unm Haltung und Belehrung. Der Buclwf nud seine Haushälterin. In einer Stadt Sudfrankreichs, deren Namen wir hier nicht mittheilen wollen, lebte vor wenigen Jahnn ein Bischef, ein freundlicher alter Mann, streng ge gen sich, nachsichtig gegen Andere, so gut und mildthätig, daß ihn Jedermann lieb te. Sein Haus war ein Muster von Reinlichkeit und Gastfreiheit; eS ward von einer alten Haushälterin, Madame Pichard, in Ordnung gehalten. In einer Juiiggesellenwirthlchaft wird die o berlie Autorität stets von einem Frauen zimmer ausgeübt. Madame Pichard war das Muster einer Haushälterin, und al les ging unter ihrer Verwaltung ganz vortrefflich. Ihre einzige Plage war ihr Mann, ein betrunkener, zänkischer, alter Kerl, der zur Zeit, wo unsere Geschichte beginnt, in Folge seiner Ausschweifungen vom Schlage getroffen ward. Wenige Tage nach seinem Tode trat der Bischof in das Zimmer seiner Haushälterin, um ihr einen Kondolenzbesuch zu machen. "Nun, liebe Frau," begann der Hoch würdige "ich bin gekommen. Sie wo möglich, in Ihrem Bekümmerniß zu trö sten. Sie müssen sich nicht zu sehr grä men. Wir sind, wie Sie wissen, Alle sterb lich und kommen früher oder später an das Ende unserer Pilgerfahrt; die ihres Mannes ist geendet, es wäre besser gewe sen, wenn er nicht einen so großen Theil mit Trinken hingebracht hätte, aber die Gnade des Himmels ist grenzenlos." „Eure Hochwürden sind sehr gütig, a der um die Wahrheit zu sagen, ich dachte jzar nicht an meinen Mann—lch will Sie nicht hintergehen." „Wirklich !"—antwortete der Bischof. „Hochwürdiger Herr, Sie wissen, daß mein Mann ein Trunkenbold war, daß er mich schlug und meine Kleider verkaufte, um Branntwein dafür zu kaufen; was mich betrifft, so bedauere ich nur, daß er so lange lebte. Dieß war eine Leichenrede, auf die der Bischof nicht gefaßt war, er sagte: "Das ist keine christliche Gesinnung; liebten Sie Ihren Mann nicht „Eure Hochwürden würden diese Fra ge nicht an'mich richten, wenn Sie wüß ten, wie ich zu dem Manne kam." „Sie müssen mir das erzählen," sagte der Bischof, mit der dem Alter gewöhnli chen Neugierde. „Eure Hochwürden weiß nichts von meinem A ugu st,"—fuhr die Haushäl teriu im melancholischen Tone fort. „Ihr August, Madam? Was ist das für eine Geschichte?" „Ich bin in Boulogne geboren, Eurer Hochwürden zu dienen. Zu funfzehnJah ren nannten sie mich die Dorfschönheit, und ich glaube, ich war als ich achtzehn Jahre zahlte, nicht viel häßlicher; aber ich bitte um Entschuldigung," unterbrach sie sich, ihren Stuhl zurückschiebend —„da bin ich im Begriff, Ihnen eine Liebesge schichte zu erzählen, und werde sie damit langweilen." "Fahren Sie nur ruhig fort,"—erwie derte der kirchliche Würdenträger—"wir sind Beide alt und können über solche Narrheiten ohne Gefahr sprechen." "Es lebte im Dorfe ein großer, schönge» bauter junger Mann mit blauen Augen und blondem Lockenhaar; ich sehe ihn or dentlich noch vor mir, wir Mädchen pfle gten uns seinetwegen mit einander zu zan ken; er war, wie unsere Eltern sagten, ein wilder, junger Mensch; er hieß Au gust, wir aber nannten ihn nur "Schön Gustchen." Er zeichnete mich bald vor Allen aus, und wenn mein Vater nach Paris ging, und meine Mutter nicht zu Hausc war, so war er stets bei mir- Wenn man eine alte Frau wird und eine große, heraufschießende Tochter zu hüten hat. so schimpft man auf Liebhaber, und doch war dieß die glücklichste Zeit meines Der Liberale Beobachter Und Berks, Montgomery und Sehnylkill Camtties allgemeiner Anzeiger. Lebens; ich erinnere mich derselben noch, als wäre es gestern. Ich war auf mein Gnstchen, unsern Liebling im Dorfe» stolz, j und er wandte sich bald von andern Mäd chen ab, um mir die Cour zu machen. ! Dieß Alles klingt Eurer Hochwürden ge ' wiß sel)r sonderbar. Meine Eltern hätten nie in meine Heirath mit einem so wilden Burschen, als er war, gewilligt; sie ver boten ihm das Haus, aber wir kamen oft heimlich zusammen. Er streifte den gan zen Tag umher, nm nur einen Blick von mir zu erhaschen, und wie war ich alsdann stolz und seelig! Eines Tages war mein Vater mit einer Ladung nach Paris ge ! fahren, und ich stahl mich aus dem Hau se, um zu versuchen, ob ich August nicht einen Augenblick sprechen könne—wir hat ten einander vierzehn Tage nicht gesehen. Ich traf ihn auf der Landstraße. Ach, hochwürdiger Herr! wenn Sie wüßten, welche Wonne es ist, wenn man 18 Jah re zählt, nach lltägiger Trennung den Liebhaber wieder zu sehen, so würden Sie begreifen, wie einem zu Muthe ist; ich vergaß Vater, Mutter, Alles. Wir stan den unter einem Baume an der Landstra ße, und sahen einander in die Augen, und waren so glücklich, daß wir nicht einmal sprechen konnten. Da kam ein Wagen angefahren, es war der meines Vaters; dieser sah uns, sprang hinaus und schlug mich, weil ich mit August, seinen Befeh len zum Trotz, gesprochen hatte. Hätte er August selbst angegriffen, so würde die ser sich, davon bin ich überzeugt, nicht ge wehrt haben, aber der arme Junge konn te mich nicht leiden sehen, er griff meinen Vater an, und sie kämpften heftig mit einander. "Mein Vater griff einen Stein und schlug meinem August den Kopf offen, dieser dagegen gab dem alten Manne ei nen solchen Schlag, daß er besinnungslos zu Boden stürzte. "O fliehe! fliehe, August!"—rief ich "wenn die Polizei Dich zu fassen be kommt, bist Du verloren." Er gehorchte mir und floh, und ich habe nie wieder etwas von ihm gehört. Mein Vater kam bald wieder zu sich und gab mir eine tüchtige Tracht Schläge. Er be schloß mich zu verheirathen, und fand oh ne Mühe einen Mann, der mich ohne Lie be und wegen einer beträchtlichen Mitgift nehmeu wollte. Als ich es müde ward, mich jeden Morgen und Abend schlagen zu lassen, ward ich Pichard's Frau. Ich liebte meinen Gatten nicht, er wußte, daß mich mein Vater gewohnlich schlug, und folgte dessen Beispiel. Wir durchzogen ganz Frankreich, meistentheils in großem Mangel und Elend, bis Ew. Hochwürden Gnaden uns unterstützte. Das ist meine Geschichte. "Und was ward auch Schön-Gustchen ? "Er glaubte meinen Vater todtgeschla gen zu haben, und verließ das Dorf; da er ein muthiger Bursche war, ist er wahr scheinlich unter die Soldaten gegangen. Vielleicht ist er jetzt Oberst, General, Graf, wer weiß? wenn er nicht etwa in kinerSchlacht geblieben ist. Aber ich kann nicht glauben, daß er todt ist: ich erwar te ihn jede Minute an die Thür klopfen zu hören und mit seiner schönen Gestalt, seinen schönen sanften blauen Augen und flatternden Locken eintreten zu sehen." "Sie glauben also, gute Frau, daß Ihr Gustchen noch eben so aussieht, wie frü her ?" "Das denke ich mir, Ew. Hochwürden zu dienen." "Welche Thorheit, Ihr August ist wie andre Menschen, alt geworden, jetzt muß sein Gesicht voll Runzeln, sein Kopf kahl, seine Gestalt gebeugt sein. Wenn Sie ihn jetzt wieder sähen, so würden Sie ihn nicht wieder kennen." "O, das ist unmöglich. Ich kann nicht glauben, daß er sich so verändert hat, auf jeden Fall würde ich ihn unter Tau senden erkennen. Stellen Sie ihn mitten unter eine Armee, und ich verwette mein "IVillig zu loben und ohne Lur-cht zu tadeln." Mienslaz bett 15. Mclsöer 1844. Leben, daß ich ihn auf den ersten Blick Heraussinden würde." "Sie irren sich, Modame Pichard, Ih rer Phantasie schwebt der 20jährige Jüng ling, nicht der alte 05jährige Mann vor, und auch August würde, wenn er Sie sä he, Tie nicht wieder erkennen. Zum Be weise dessen Ihr habt Beide sechs Mo nate in meinem Hause gewohnt, ohne je einer zu ahnen, daß der Andere " "Was wollen Eure Hochwürden damit sagen „Um Sie zu enttäuschen! Marga rethe — ich bin Ihr August!" Madame Pichard sprang von ihrem Si tze auf, und hielt beide Hände in die Hö he ; sie wollte ihm nicht glauben. ~O Gott! Eure Hochwürden sind Schön-Gustchen?" „Gewiß!" „Der schönste junge Mann im Dorfe?" „Ja, 'Margarethe, vor 45 Jahren!" „Sie sind es, mit dem ich immer unten im Garten zusammen kam?" „Ach, ja freilich, Margarethe!" „Eure Hochwürden —wollte ich sagen, August—wollt' ich sagen, Eure Hochwür den —wären es, den mein Vater mit dem Steine auf den Kopf schlug?" Der hohe Geistliche nahm sein Käppchen ab und zeigte auf seinem tonsirten Schei tel eine deutlich zu sehende Narbe. "Ich kann Ihnen Alles mit wenigen Worten erklären. Da ich glaubte, ich hät te ihren Vater getödtet, floh ich über die Grenze, in ein Kloster, wo mich die guten Väter erzogen. Ich wollte nach Frank reich zurückkehren, und um Ihre Hand anhalten, als ich hörte, Sie wären verhei rathet. Ich entschloß mich, Geistlicher zu »Verden, verließ das eitle Treiben meiner Jugend und weihte mich dem Studium, dem Gebete. Darauf kehrte ich nach Frankreich zurück, predigte einge dreißig Jahre lang, und ward dann zu dem Amte, daß ich bekleide berufen. Margarethe, Sie sollen bei mir bleiben, wir sind jetzt Beide so alt und verändert, daß die Erinnerung an die Vergangenheit uns keine Gefahr mehr bringt. Sie sehen jetzt, daß Ihre Phantasie Sie täuschte; Sie sahen den Gegenstand Ihrer ersten Liebe täglich vor Augen und erkannten ihn eben'so wenig, als er Sie. Nichts ist dauernd in dieser Welt, meine Tochter, Alles ist eitel.''— Madame Pichard fuhr fort, das Mu ster einer Haushälterin zu sein. Die Die nerschaft hatte eine große Scheu vor ihr, ' und glaubte, sie wäre wahnsinnig, weil man sie oft, wenn sie allein zu sein glaub te, folgende Worte vor sich hin murmeln hörte: "O Gott! Seine bischöflichen Gnaden, mein Schön-Gustchen ! O Gott! O Gott! Eine Einbalsamirung m London. Bekanntlich hat der Franzose Ganal ein Verfahren erfunden, mit wenigen Ko sten todte Körper vor Verwesung zu be wahren : sein Geheimniß hat er an Perso nen verkauft, in London an einen gewissen Doktor, der sich der Sache sehr eifrig an nimmt und allen Todten von Stande sei ne Karte schickt. Damit keiner ihm ent gehe, unterhält er mehrere Leute, die in der Stadt umhergehen und sich erkundigen müssen, wo ein reicher Mann krank ist. Ein solcher Bote meldet denn vor Kurzem dem Doktor, der reiche Lord C., der Be sitzer eines kostbaren Pattastes in Oxford strett, liege im Sterben und würde aller Wahrscheinlichkeit nach die Nacht nicht ü berleben. Der Doktor schickte sogleich sei ne Karte in den Pallast und wartete; zu seiner Verwunderung kam aber Niemand. ES vergingen zwei, drei, acht Tage, ohne daß der Kranke etwas von sich hören ließ. "Sollte der Lord nicht gestorben sein ? Ich werde mich selbst überzeugen," sprach der Doktor. Er zog den schwarzen Rock an und machte sich auf den Weg. "Nun," sagte er zu der Frau des Portiers, die er allein traf, "ist er endlich gestorben?" "Ach, ja, Herr," antwortete die weichher zige Frau schluchzend. "Diesen Morgen ist er gestorben, der arme liebe Mann." "Er hat sich viele Zeit dazu genommen. Führen Sie mich zu ihm, gute Frau." Weinend gehorchte die Thürsteherin und führte den Doktor in eine schlechte Kam mer, in welcher der Leichnam auf dem Bet' te lag, das keineswegs ein Paradebett war. So sind die Menschen! dachte der Doktor bei diesem Anblick bei sich. Der Lord hat ein Einkommen von jährlich 10,- 000 Pf. Sterling hinterlassen, und kaum ist er todt, so verweisen sie seinen Körper in eine Rumpelkammer. Es ist nur gut, daß ich selbst gekommen bin, denn sicher lich hätten sie mich nicht rufen lassen. Während dieser philosophischen Betrach tungen ging der Doktor ans Werk und verrichtete die Einbalsamirung. Dann eilte er nach Hause und ließ in mehrere Zeitungen die Anzeige einrücken: "Der Ehrenwerthe Lord C. ist in seinem Hause gestorben, und man meldet uns, daß seine untröstliche Familie den berühmten Dok tor aufgefordert hat, den Leichnam nach dem Verfahren Ganals einzubalsamiren." Auch seine Rechnung schickte der Doktor in das Haus deS LordS und am andern Tage erhielt er folgendes Schreiben: "Mein Herr, Man weiß jetzt wirklich nicht, wer lebt und wer stirbt. Ich bin ein lebender Beweis davon, wenn ich mich so ausdrücken darf, denn nach dem, was mir geschieht werde ich selbst an mei ner Existenz irre. Vor einigen Tagen versicherte mem Arzt auf Ehre, daß ich von der schweren Krankheit, die mich be fallen, hergestellt sei, und ich glaubte sei nen Worten; heute aber lese ich in den Zeitungen, daß ich gestorben und einbalsa mirt bin. Diese traurige Nachricht wird bestätigt durch die Rechnung, welche Sie mir gesandt haben und in der Sie 100 Pf. St. für die Einbalsamirung meines Körpers verlangen. Es ist das viel Geld, da die Sache aber einmal geschehen ist, so haben Sie doch die Gefälligkeit, sich in meine Wohnung zu bemühen, damit wir mündlich über meine Einbalsamirung spre chen können. Genehmigen Sie, :c. :c. - -Lord (5." Der englische Ganal, den dieser Brief, wie man wohl glauben wird, in einige Verlegenheit brachte, begab sich zu dem Verstorbenen, und hier erhielt er die schmerzliche Ueberzeugung, daß er in seinem Eifer den Thürsteher einbalsamirt hatte, der während der Krankheit seines Herrn plötzlich am Schlagfluß gestorben Eine Doppel Ehe. Ein Frauenzim mer, Namens Mary Moyses, alias Oli ver, wurde unlängst in Neu Uork arretirt, weil sie zwei Männer geheirathet haben soll. Aus den Affidavits geht hervor, daß sie als Mädchen Mary Uork hieß und am 14. Juli IM9 James Moyses, in der Pa ris!) Corby, Nordhampton Caunty, heira thete. Im Herbste 1841 kam sie mit ih rem Manne nach Amerika und bald nach her ging ihr Mann nachdem Westen, um sich ein Unterkommen zu suchen. Einige Monate später wurde sie mit einem jun- gen Manne, Namens James B. Oliver, wohnhaft No. W1 Division Straße, be kannt,und da nach achtzehnmonatlicher Ab wesenheit ihr Gatte nicht zurückkehrte, so sagte sie Oliver, daß sie beim Kanzler um Ehescheidung eingekommen sei und die nöthigen Papiere seien fast schon zum 'Ausfertigen bereit. Auch erzählte sie ihm, daß ihr Mann todt sei, was ihr Vater und ihre Mutter bestätigten. Auf diese Angabe hin, berieth sich Oliver mit dem Prediger Oakley, der versicherte, daß die Heirath unbedenklich stattfinden könne. Oakeley traute sodann Oliver mit Mary Moyses am 20. Sept. 1843. Sie leb ten miteinander bis letzten Juni, als eines Morgens ihr Eheglück plötzlich durch das Erscheinen von James Moyses, ihrem früheren Gatten, der aus dem Westeu zu rückkehrte, gestört wurde. Die beiden be trogenen und angeführten Ehemänner machten gemeinschaftliche Sache gegen die flatterhafte Schöne, verschafften sich die nöthigen (Zertifikate und ließen sie arreti- Mausende Pommer 7. ren. Sie mußte 800 Thaler Bürgschaft für ihr Erscheinen vor Gericht stellen. Schnee. Nach sehr langer Dür re hatten wir seit einigen Tagen etwas kühles Wetter und am letzten Samstag (den Sept.) Regen. Als wir am Sonntng Morgen erwachten, fanden wir zu unserm Erstaunen alle Dächer mit Schnee bedeckt. Ein gegen Mittag ein tretender Regen schmolz ihn jedoch bald wieder und seit jener Zeit hat sich das Wetter wieder aufgehellt. (Pittsb. Fr Fr. Abermals ein Mordversuch. Ein ge wisser Wm. Reading und ein Schuhma cher Samuel Dobbs scheinen schon seit län gerer Zeit einen Streit mit einander ge habt zu haben, als sie am letzten Freitage (den Sept.) sich im 5. Ward in Ba yardstcuin in einem Hause fanden. Es kam erst zu Schlägen, bei denen Reading den Kürzern zog. Reading ging darauf auf die Straße und setzte seine Drohun gen und Beschimpfungen gegen Dobbs fort, welcher ihm endlich mit einem Be senstiel in der Hand folgte und ihm rieth, sich friedlich nach Hause zu begeben. Re ading stach hier Dobbs mit einem Bowie messer in den Rücken. Der Stich drang unter dem Arme durch, indem die Rippen das Messer vom Eindringen in die innern Theile des Körpers abhielten. Mehrere große Blutgefäße wurden durchschnitten, und die Wunde selbst ist 6 Zoll tief, al lein, obgleich sehr bedeutend, doch nicht ge rade lebensgefährlich. Reading ward ver haftet. Er soll ein gefährlicher Charak ter sein, der wohl schon längst hätte in Sicherheit gebracht werden sollen, (ib. MiUerlsmus. Das tolle Treiben der Anhänger von dem Weltuntergangs Propheten Miller hat in einigen Gegenden unseres Landes wieder aufs Neue angefangen. Man hätte denken sollen, daß nachdem die Pro-- phezeihung ihres Anführers so gänzlich fehlgeschlagen hatte, diese Fanatiker es kaum wagen würden, wiederum eine Zeit zu bestimmen, wann der Welt Untergang statt finden würde- Doch scheint es an ders zu sein, und der Monat October ist jetzt von ihnen bestimmt worden, wann dieses Ereigniß stattfinden soll.—ln der fünften Straße in Philadelphia ist fol gende Inschrift auf dem Fensterladen ei nes geschlossenen Stohrs zu lesen : "Die» ser Stohr ist zu Ehren des Königs der Könige geschlossen, welcher um den 2t)sten October erscheinen wird. Freunde, machet euch bereit, um ihn Herr über Alles zu krönen!" Inder Chesnut Straße ist ein Schild an einem Fensterladen ausgehängt von der Bedeutung : "Der Bräutigam kommt." :c. L. Volksfreund. Unglück durch Feuergewehr. Der "Columbia Spy" berichtet ein trauriges Unglück, welches sich am vori gen Mittwoch Morgen in der Nähe von Columbia zutrug und den Tod von Herrn Caleb Atkins.Sohn von William Atkins, Esq. zur Folge hatte. Derselbe war mit einem Freund auf ein in der Susquehan. na gelegenes Eiland auf die Jagd gegan» gen. Als sie im Begriff waren das Ei» land zu verlassen und er in das Boot ge« hen wollte, gieng seine Flinte, welche er in dasselbe gelegt hatte mit der Mündung gegen seine Brust gekehrt, los, und die ganze Ladung drang in seinen Leib, ober halb den Hüften. Er wurde näch dem Ufer gebracht und Aerzte fanden sich ein, die ihm alle mögliche Hülfe leisteten; allein alle ihre Bemühungen waren verge bens, und er verschied wenige Minuten darnach. Der Verstorbene war in seinem ZZsten Lebensjahre und von einem aus gedehnten Kreis von Freunden und Be kannten geliebt und hochgeschätzt. Das obige traurige Ereigniß ist eine abermalige ernste Warnung an junge Leu te. mit Feuergewehr sorgfältig umzuge« hen. »ib. '
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