Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, September 17, 1844, Image 2

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    DerZUversle Weovaehte^
Reading, den l 7. Septbr.
Demokratisch republikanische Whig-Ernennun
gen für 1844.
Für President:
Henry Clav, von Kentucky.
Für V i e e - P r e si d e n t:
Theodor Frelinghuysen, von
Neu ler sey.
Für Gouvernör:
General Joseph Märkel,
von Westmoreland Caunty.
Für Cana l - C ommi s si on e r :
Zölmeon Vmlkord,
von Libanon Caunty:
Erwähler - Zettel:
Senatorial.
Lhcster Butler, von Luzerne.
Tomnfend Haines, von Ehester.
Reprefentativ.
1 Joseph G. Clarksonl3 Henry Drinker,
L John P. Wethen»,l4 James Pollock,
L John D. Ninsteel, 15 Fridrich Watts,
4 John S. Litte», 1V Daniel M. Smyser,
ö EleazerT.M'Dowelll? James Mathers,
k Benjamin Frick, 18 Andreas I. Ogle,
7 Jsaae W. Vanleer,l9 Dan. Waschabaugh
k William Hiester, 20 John L. Gow,
5 John S. Hiester, 21 Andr. W. Loomis,
John Killinger, 22 James M. Power,
11 Aler. E. Brown, 23 William A. Jrvine,
12 Jonath. J.Sloeum,24 Benj. Hartshorn,
Haltet es im Gedächtniß, daß Fran
«iö R. Schu n k, der Lokosoko Teras-Frei-
Handel-Tandidat für Gouvernör dieses Staats,
in HarriSburg zwei und dreißig I a h«
r e Aemter bediente, während welcher Zeit er
beinahe oder ganz sechzig TausendT h a»
l e r aus den Taschen des Volkes von Pennsyl
vanien gezogen hat.
Haltet es im Gedächtniß, daß Ge
neral Joseph Märkel nie in seinem gan
zen Leben ein vortheilhaftes Amt bediente und
daß er 112 e i n Vermögen verpfänd < te
uinTruppenauszurüstenzurVer
theidigung feines Geburtsstaa»
t e S, gegen die drohenden Angriffe der Britten
und Indianer, während S chunk in feiner
Amtsstube in Harrisburg sicher saß und des
Volkes Geld einsteckte.
nun an bis zur nächsten Presiden
tenwahl werden wir unser Blatt fast ausschließ
lich mit politischen Artikeln füllen, und nur be
sonders wichtige Neuigkeiten werden Raum in
demselben finden. Die Wichtigkeit der heran
nahenden Wahlen veranlaßt uns dies zu thun
und solche von unsern Lesern, welche auch ger»
andere Artikel in dee Zeitung lesen, müssen Ge
dult haben bis die Wahl vorüber ist.
Wir haben besonders wichtige politische Ar
tikel vorräthig, die in unserm nächsten Blatte
erscheinen werden.
Mollrauner Wahlzettel.
Der Zweig unserer Oppositons Partei, der
sich gewöhnlich "Freunde der Molltauner Sa
che" nennt, hielt am Samstage dort eine Ver
sammlung und forinirte folgenden Wahlzettel:
Für Eongreß—Anthony F. Miller.
" Asiembly—John C. EvanS.
Valentin Brobst.
Heinrich Boyer.
Georg Heinly.
" Commissioner—Mich. H.Nunnemacher
" Armen-Direktor—John Barnet.
" Auditor—Heinrich Dengler.
Unruhen im Lager.—Eine Anzahl un<
zufriedener Lokos, bekannt als "Anti Delega
ten-Leute-" hielten am Freitag Abend hier eine
Versammlung an Griesemer's Gasthause, und
nahmen Beschlüsse an gegen den regulär gebil
deten Wahlzettel ihrer Partei. Sie sagen, daß
sie nur einen <-Volks-Wahlzettel" unterstützen
wollen; —ob dies aber der Molltauner oder ein
anderer sein soll, haben wir nicht erfahren. —
Uns gilts gleich. Je mehr, je besser.
recht. Der Whig-
Gouvernör ist mit 1,888 Stimmen Mehrheit
über alle andern Candidaten erwählt. Die Ge
setzgebung steht: Senat 21 Whigs zu 9 Lokos;
Hau? 135 Whigs zu «0 Lokos: Whig-Mehr
heit bei vereinter Simme 87. Für den Eow
greß sind 3 Whigs erwählt und die Wahl des
vierten, eines Lokofokos, ist streitig.
Dr. Franklin und Dr. Green.
Dr. Franklin bemerkte"Die Augen anderer
Leute sind die Augen die uns ruiniren. Wenn
Alle außer mir blind wären, brauchte ich weder
schöne Häuser noch schönes Hausgeräth." Und
Dr. Green, der Gründer der Mäßigkeits-Gesell
schaften, bemerkt, "daß Unmäßigkeit uns rui
nirt, und anderer Leute Augen sehen es so gut
al« unsere eigenen. In der That, sagt der Dok
tor, man kann'S beinahe ohne Augen sehen."
Die nächste Wahl.
Bürger von Pennsylvanien und besonders
von Berks Eaunty, vergesset die Wichtigkeit der
herannahenden Wahl nicht. Von heute über
drei Wochen wird man euch auffordern eure
Stimmen für Gouvernör zu geben, für «inen
Mann der während den nächsten drei Jahren
die Administration unseres Staates verwalten
soll. Viel, ja Alles, hängt von dieser Wahl
ab. Das Volk von Pennsylvanien hat zwei
mal nacheinander bei der Auswahl seines Gou
vernörs einen hässlichen Fehlgriff gethaA und
soll der daraus entstandene Schaden wieder gut
gemacht werden, so gilt ea diesmal durch
zugreifen und einen Mann als Gouvernör zu
wählen der ehrlich und fähig genug ist unsere
Staats-Administration gut zu verwalten, und
dieser Mann ist Jofepl) Nlärk'el.
Es sollte nicht vergessen werden, daß die Lo
kosoko Partei seit langen Zahren dem Volke ei
ne gute Administration versprochen hat, aber
weiter kam es auch nicht —es blieb bei demVer
sprechcn und das Resultat ist, daß wir, statt 25
Millionen Thaler Staatsschuld, die wir in '3B
hatten, jetzt nahe 4L Millionen Thaler Schul
den haben! Es liegt offen am Tage, daß un»
ter einer Lokofoko-Regierung die Schuld nicht
vermindert werden kann; denn wenn es die
Partei auch verspricht, ist sie doch ganz unfähig
ihr Versprechen auszuführen, weil sie zu viel
hungrige Aemterjäger in sich begreift, die nur
auf den Sieg warten um nach der Beute zu
greifen ; und wer bezahlt diese Beute anders als
das Volk. Darf man sich daher wundern wenn
die Schuld wächst ? Und was denkt Ihr, Bür
ger Pennsylvaniens, würde aus dieser Schuld
werden, wenn die Regierung noch drei Jahre
länger in den Händen derselben Partei bliebe?
Es ist augenscheinlich, daß sie zu einer solchen
Höhe steigen würde, um es dem Volke unmög
lich zu machen nur die Interessen davon zu be
zahlen. Jeder sollte sich an diese Thatsachen er
innern bevor er zum Stimmkasten geht.
Die Lokos von Pennsylvanien haben Franz
!>. Gchunk als ihren Eandidaten sür Gouver
nör aufgestellt. Man wild sich erinnern, daß
dies derselbe Schunkist der schon im Frühjahr
zeitig im Markte war, aber damals keine Käu
fer fand und sich nun als Nolhbedarf der Par
tei gebrauchen läßt. Sie sagen er ist ein Mann
frisch aus den Reihen des Volkes, aber er ist
hinlänglich bekannt, denn wo es Aemter aus
zutheilen gab war er immer im ersten Range,
um nach Beute zu greisen wo nur welche zu er
haschen war. Er bediente seit zwei und dreißig
Jahren einträgliche Aemter leistete dein Staate
aber nie andere Dienste als solche die für ihn
selbst den besten Nutzen brachten ; und dennoch
behaupten die Lokos daß er das GouvernörSamt
verdient habe, oder in andern Worten, daß der
Staat ihm noch TI2VVO schuldig sei, und daß
er absolut Gonvernör werden müsste, um diese
Summe zu bekommen—wird das Volk wohl
dieser Meinung beistimmen ?
LVcnn man einen Hund trifft pflegt
er zu bellen.—Ein vorwitziger Lolosoko von
Hereford Taunschip,geruhte im letzten "Readin
ger Adler" von untererer Wenigkeit Notiz zu
nehmen, weil wir so verwegen waren, vor län
ger als 1 Wochen, in Washington Taunschip,
öffentlich einige Bemerkungen über die Politik
des Tages zu machen. Da der Bursche ein
ziemlich durchlöchertes Gedächtniß hat, so war
seine Erzählung im Adler höchst unvollkommen
und es wird ihm daher nicht unangenehm sein,
wenn wir dieselbe so wie sie dort erzählt wur
de, zur bessern Verständlichkeit, hier folgen las
sen i
'<Ein wohlhabender Bauer in Bucks Carin
ii), der gleichzeitig ein radikaler Lokosoko war,
hatte in seiner scheuer sehr viele Ratten, die
er, wer weiß aus welcher Ursache, „Föderali,
sten" nante. Mehrmals sagte er zu seinen Bu
ben : „well, Bube, macht mer Falle un fangt
mer felle dämmtsche Födraliste!<' Die Kinder
folgten dem Befehle ihres Vaters, machten Fa
llen und fingen sehr viele Ratten. Jedesmal
wenn sie dem Alten eine gefangene Ratte zeig
ten sagte er, ~stll is nau mol wider en dämm
großer Aödralist." Nun kamen aber die Kin
der eines Tages zum Vater und sagten, ~well
Tady, nau hän mer awer a wol ä Dimokrät
g'fange." Der Alte stutzte, war aber doch
neugierig den gefangenen Demokraten zu sehen,
als aber die Kinder einen Maulwurf hervor
brachten, fagie er, ~ei Bube, sell is awer doch
nau ke Dimokrät!" Aber die Kinder sagten:
~jo, jo Tady, sell is bischur ä real Dimokrät,
guck nur mol do, er Hot kee' Age,-er kann net
sehne."
Wir sahen dort einen langöhrigen Loko, der
eS gegen die ausdrückliche Warnung des <'Ad
lers," nicht nach der Versammlung zu gehen,
doch gewagt hatte dorthin zu kommen, aber lei
der kein gutes Gehör haben muß, am Fenster
der Wirthsstube sitzen, der sich weigerte herein
zu kommen, wahrscheinlich weil er aus Erfah
rung wußte, daß bei den Versammlungen der
Lokos mitunter Schläge vorfallen, wenn anders
Denkende dazu kommen, aber wir bemerkten
nicht, was wir jetzt wissen, nämlich daß er auch
NUaulwurfa-Augen hatte, denn in diesem
Falle würden wir sein delikates Gehör sicher
mit der i'Ratten» und Maulwurf-Geschichte"
verschont haben.
Wir hoffen, der "Zuhörer" wird nun auch
die Güte haben, und noch vor der Wahl im
Adler anzeigen, auf welche Art wir von der
erwähnten Geschichte, Vergleichsweise, Gebrauch
machten. Dies würde ohne Zweifel etwas zur
Belehrung der Leser des Adlers beitragen, unter
denen sich noch Viele seiner Collegen befinden.
Erlösung vom Staats-Tar.
Wir sind überzeugt, daß sich bei den Bür
gern Pennsylvaniens kaum einer unter zehn
findet, der es nicht schon lange überdrüssig ist
den drückenden Staats-Tar zu bezahlen, und
doch findet sich eine größere Masse unter ihnen,
die es mit der Partei hält welche alle Mittel
zurückstößt, welche zur Erlösung von den drük
kenden Staars-Taxen beitragen können. Wir
meinen Jene, die mir der Lokofoko-Partei ge
hen, für ihre Candidaten stimmen und so dem
Verderben immer mehr zueilen, ohne es selbst
zu wissen. Die rvdicale Lokosoko Partei von
Pennsylvanien (wenigstens die Anführer der
selben) hat sich schon längst gegen den Schutz
tarif, die Vertheilung des Ertrags vom Ver
kaufe der öffentlichen Landereien und den Ver
kauf der Staats-Werke erklärt, während die
Whig-Partei alle diese Maßregeln, welche die
Mehrheit desVolkes wünscht, kräftig unterstützt
und ihre Candidaten verbindlich gemacht hat
dieselben auszuführen. Die Tarbezahler von
Pennsylvanien sollten bedenken, was sie gewin
nen wenn die Regierung in die Hände der de
mokratischen Whig-Partei kömmt, und was
sie verlieren müssen, wenn die Lokofokos dieselbe
behalten.
Joseph Märkel und Franzi Schunk
stehen sich gegenüber als Gouvernörs-Candida
ten der beiden großen Parteien. Beide sind
zwar Pennsylvanier, aber ihre Grundsätze ste
hen in grellem Widerspruche.
Märkelist ein Freund und Unterstützer des
Schutzzoll-Systems; Schunkist ein erklärter
Gegner dieses wohlthätigen Systems.
Märkel hat schon längst versprochen im Fall
seiner Erwählnng dahin zu wirken, daß die
Gehalte der Beamten vermindert und eine spar
same Regierung allgemein eingeführt werde;
Schunk hat uns noch nichts der Art wissen las
sen, und da er den Ruf hat ausnehmend genau
zu sein, kann man nicht erwarten daß er in
dieser Hinsicht mit seinem Gegner übereinstimt.
Märkelist frei von allen Verbindlichkeiten
gegen Porters verdorbene Aemterhalter und
man kann hoffen, daß er die ganze Bande ver
treiben wird; Schunk muß dagegen Porters
Einfluß zu Hülfe nehmen, wenn er seine Wahl
sichwn will, und den verdorbenen Aemterhal
tern bündige Freundschaft geloben.
Märkel war ein vertrauter Freund und treu
er Kampfgenosse des betrauerten Harrison und
socht an seiner Seite für das Vaterland und
war oft in Lebensgefahr; Schunk hielt sich im
mer aus der sichern Seite und war nie zu fin
den wo Kugeln flogen, wohl aber dort wo Tha
ler ausgetheilt wurden.
Was denkt Ihr nun Leser, wem von Bei
den gebührt Eure Stimme für Gouvernör?
glaubet Ihr nicht, daß ter Erstere das Amt
mehr verdient hat wie der Letztere?
(Eingesandt für deu "Beobachter")
Ein Gespräch zwischen einem Bauer
und einen Advokaten
Advokat. Well, alter Freuud wie qeht'ö
bei Euch, es ist schon eine lauge Zeit, seitdem
ich Euch zuletzt gesehen und lieb ist es mir
Euch jetzt anzucreffeli, um Eure Meinung we
gen der u»6 nahe bevorstehe»»?» Wahl zu
höre».
Bauer. Nuu ich bin gesund, und meiue
Meinung wegen der Wahl ober ist
»och immer beim Alten.
A. Ihr seid ohne Zweifel aiich sehr froh,
daß der S ch un k am Platze vou Mühleip
berg als Gouvcrnöre-Caiididat eruauut ist?
B. Daß ich darüber so sehr froh bin, kau
ich «un eben uicbt sagen, doch hindert es mir
auch keineswegs, daß er ernannt worden ist.
A. Ei Freuud. Ihr sprecht mir da, als
wäret Ihr nicht recht ,u fäver vou Schnnk;
denkt Ihr den« uickt daß er viel besser laufen
wird, als der Mühlenberg getha« hätte.
B. Was uun Mühlenberg betrifft, so ist
dieser Mann todt, uud wir wolle« ihu ruhe»
lasse». Der Schnnk mag aber noch so g«t
laufe« oder springe« können, so bringt er es
ulcht dahin daß er Gouvernör wird; ich für
mein Theil, werde nie für ih« stimmen.
A. Was habt Ihr deü gegen den Schunk,
er ist ei» braver und sehr gut gelernter Malin
uud Ihr köliur mir keinen Mann nennen, der
mehr fähig zn diesem Amte ist, als Schunk!
B So sagst Du, dkuu Du bist eiu Law
yer und der Schunkist auch einer, aber für
einen Lawyer mit feiner große» Leruing werde
ick am allerwenigsten stimmen. Unser brave
alter Märkel, der ist der rechte Mann.
A. Ihr seid scheints gegen gute tcruiuq.
uud doch ist es gewiß nöthig, daß eiu Mau»
als Gouvernör gute Kenntnisse hat, uud der
Märkelist doch schier zu dumm für das Amt.
B. Das ist man an Euch ioeo-Foeo's ge
wöhnt, daß Ihr Lente gleich dumm scheltet
ohne zu wisse», ob dem auch so ist. Weuu
Da glaubst daß ich gegeu Erziehuilg oder tei
ln,lg bin, so betrügst Du dich sehr, deu» ich
biu sehr zu Guusteu uud spare nichts, um
mkliittt Kindern eine gute Erziehung zu ge
be«, uttd so sollte ei« jeder Vater thuu/je
nachdem es in seiner Macht steht, denn eine
gute Erziehung ist die beste Mitgift, die ein
Vater seinen Kindern geben kann Aber
Ihr Kerle denkt, wenn ihr nur einen Mau«
zum Gouvernör wählt, der viel Lerning hat
und eiu tawyer ist, dauu ist alles recht. Die
se Herren sind nnr dafür ihren eigenen Geld
sack zu füllen, und geben nichts drnm, wie es
dem Hartschaffendt» Bauer, so wie dem
Schaffmann überhaupt, geht, denn vom
Schaffe» wissen sie nichts.
A. Ei, ei, Du harter alter Whig, —Du
kommst fast zu deutsch heraus.
B. Nein, durchaus nicht, es ist nichts
als die Wahrheit, denn lasst uns nur einmal
zurücksehen, haben wir nicht schon seit vielen
Jahren Männer zu Gouveruörs gehabt, die
gelehrt genug waren nm recht zu thun und
fiir das Wohl des Landes zu wirken. Aber
was haben sie gethan? anstatt Pennfylvani
en von seiner Schuldenlast zu erleichtern, ha
ben sie den Karren immer tiefer iu den Dreck
gefahren. Und wer muss uun diese Last Haupt
sächlich tragen? Niemand anders als wir
Bauern und Gchafsteiite, denn wir sind schon
jetzt mit so hohen Taxen belastet, dass mancher
Bauer nicht weiss wie er dieselben bezahlen
soll, nnd wenn es so fortmacht, so wird es
bald so schlimm wie an vielen Plätzen in
Deutschland.
A. Well Alter, ich denke wir geben unser
Gespräch anf.
B Nein, bleib noch, ich biu «och nicht
fertig mit Dir ; ich will Dir »nr beweisen dass
es nicht fo sehr nöthig ist, so besonders Ge
lehne zum Gouvernör zu haben, sondern dass
es viel besser ist wenn wir einen guten, braven
Bauer daran habe». Denn wir Bauer» sind
nicht dafür Schulden zn mache», wen» wir
nicht wissen wie wir sie bezahlen können, wir
gleichen unsere Schulden zn bezahlen. Und
ein solcher Mann, glaube ich, ist unser alter
Joseph Märkel, wenn er auch nicht
so hohe Lcrning wie Euer Schnnk hat, so weiss
er doch viel besser was Bauern und Schaff
ltuccu gehört, denn er ist schon manches Jahr
hinter leinen, Pstnge hergelaufen und weiss
was arbeite» ist, besser wie Euer Schunk.—
Und »bei dem hat sich der alte Märkel schon
grosse Verdienste nm unser Land erworben;
Du als Lawyer, wirst das besser wisse» wie ich,
was er für grosse Dienste in der Schlacht bei
Mississinewa geleistet hat, er hat nicht nnr
allein sein Leben auf's Spiel gesetzt, sonder«
auch ehe er zur Schlacht gegangen, fem Ei
genthum verpfändet damit seine Soldaten
iucl)t Noth leiden sollten. Und wo war Euer
Schiiilk der Zeit, wie sich der gute Märkel
mit den Indianern herumgeschlagen hat?
Ich denke er war in Harriebnrg uud hat
Clerk geeckt'! uud den Staat KZO den Tag
dafnr bezahlen machen. Und nuu noch eius,
ist Euer Schiiilk in fäver vom Tarif?
A. Ich kann dies nicht mit Gewissheit sa
gen, doch ist kein Zweifel, dass nicht in fäver
von Tarif ist.
B. Nein, er ist nicht für den heilbringen
de» Schtttz.Tarif, denn es ist »och nicht lan
ge dass ich in Harrisburg war, wo ich es von
mehren der Loeo Focos selbst habe sagen hören,
dass der Schnnk, wie er noch in Harris bürg
war, oft erklärt habe dass er gegen diesen Ta
rif sei. Dieses ist wieder Ursache genug nicht
für ihn zu stimmen; denn, dass ein erhöhter
Tarif der grösste Vortheil für iinser Land ist,
dies ist so dknclich. wie 2mal 2 vier macht.
A. Es fehlt nicht viel, so würdet Ihr
mich durch Eure gutcu Gründe bewegen auf
Eure Seite zu gehen, doch ich habe nun schon
so manches Jahr die demokratische Partei un
terstützt, und so will ich auch jetzt noch dabei
beharren.
B. Wenn Du ein wahrer Demokrat wä
rcst, so könntest Dn die Loeo Foeo Candidaten
nicht unterstützen, aber Du bist auch einer von
den Loeo Focos, wie der Sohrhalter, welcher
nenlich im "Readingcr Adler" herausgekom
men ist nnd so hart aiifscint Partei hält, dass
er sagt er sei gegen die Whig Partei todt
feind. Das ist mir eine schöne Sprache von
diesem Stohrhalter, wenn die Whigs bei ihm
im Stohr kommen und nnr recht viel kaufen,
dann ist er ihnen nicht todlfcind, sondern recht
wohl mit ihnen zufrieden, aber es kau» sei»
Freund Stohrkiper, dass die Whigs dieses
hinter die Ohren schreiben. Doch, ich will
gehe» ; Härrywell Lawyer, wir seh» uns wie
der nach der Eleetion, dann wird mau Euch
mit laugen Nase» hcruinlanfen scheu.
(Eingesandt.)
Herr Drucker.
Habe» Sie die Güte und rük
keu folgendes in Ihr Ze«tn»gsblatc ein:
Ich erwitre hiermit dem, wie ich glaube,
palenlirtkn Lügendriicker Jo . I, dass so lange
ich die Aelt zum Stimme» habe, ich für Jef.
fersons Demokratie gegangen nnd gestimmt.-
Allein, d,e Sau iiugeputzt vom Rüssel bis
zum Schwanz, zn schlucke», ist uur e,ue Kost
für eine» Aemter-Demokraten und hungrigen
Aemter-Jäger wie Jo . l, der ist erst vor zwei
Jahren aus einem einträglichen Amt entlas
sen, und wetzt schon wieder seinen Schnabel
gleich einem hiingrigen Krappe», für die Lai
be und Fische vom Staat, Cannty oder Uni
on Tisch, uud glaubt durch seine Lchmierbat
tene, welche «ach meinem Glauben mit zuviel
Lügen übersudklt ist, weuu er selbige recht
massiv loslässt, wieder eiu Stück vou den
Laibeu und Fische» zu erschnappe».— Wäre
ich nicht ein bessrcr Demokrat wie Jo .l, so
wollte ich mich lieber schwarz bläckcn, — den»
mein Glaube ist, dass die Hälfte der in Rea
ding sich befindenden nnd den Naineu Demo
kraten führende», «ur Schlipper-, Auti- und
Aeinter-Deinokraten sind die sich nichts nm
des Volkes Wohlfahrt bekümern es mag
deu arbeitenden Volke gehen wie es will
Und von solchen Schlag Demokrateii ist Jo.l
ein Mitglied, und uur für die Laibe uud Fi
sche zu schlucken reisst er's Maul so fürchter
lich auf uud hilft beim Pfeifcnlegen, und tan
zet wie er in die Pfeife» bläst, und will mit
seiuer, nach meiner Ansicht, patentirteu Lü
gcubatterie alles mit Lügen niederdonnern uud
humbuggcu, daher rufe ich Jo.l zn t lüge
nur recht, am Ende holt dich doch B b.
Ein Jefferson Demokrat.
Verheirathet.
-durch de» Ehrw Hru. T. H. Leiubach, am
22. August, Herr Wm. Witmayer mit Miß
Barbara Neib, beide von Womelsdorf.
—am 2Sste„, Ephraim Royer mitMiß
Mary Eberly, beide von Libanon Cannty.
Daniel Brendel mitMiss
Rebecka Glelmnetz, von Schäffcrstau». t C.
cbcnfalle, Hnr John Ketlner von Schuyl
rill/ mit Miß ..ucia Robesou von Berks Ca.
de" Ehrw. Hn,. C. A. Pauli, am LS
' Htrv Heinlich Stttln, jr mit
Mch R-w»>» M.l°. v.u Äc» »,
-am .1. Sept., Herr Beujamiu <?erdard mit
Miss Elisabeth Kurtz, von taucastcr Cannty
-durch den Ehrw. Hrn. Wm. Pauli ".nK
steu Augusts Herr Johann Guth ,u»l Ml?
Barbara Musselman, von Brectnock.
—am i. Sept., Herr David Drnmhellev mit
Miß Sara Leis, vou Oley.
—ebenfalls, Hr. Georg? Rsth-nberqkr mit
Miß' Angelina Katzeninoyer, von Reading
—am vre», Herr Reubeu Mohn mit Miss
Sara Paiiiicbecker, von Cumrii.
-ebenfalls Herr Jacob Whistler mit Miß
Susanna Schinehl, von Reading.
Star b.
—am 2 Sept. in Ciimr» Taniiscbip, Maria
Calharina Mast, Wittwe von Win. Mag,
»n Alter von 50 Jahren, I Mo», n. 27 Za.
—am 27. August, li, Earl Taunschip, Abra
ham Hill, Esq., früher Mitglied der Gesetz
gebung dieses Staats, für Berks Cannty, im
76sten Jadre seines Alters.
-am 2. Sept., in dieser Stadt, Philip C.
Scbmidt, Blrchschmidt, im 3Lst Lebensjahre.
Religiöse ÄuzeiqeT^
Nächsten den 22. Sept. Nachinit
tags, 3 lti?r,soll ,n der Nord Bten Straße,
der Elkiiein zu einer Evangelischen Kirche ge
legt werden, bei welcher Gelegenheit, so wie
auch Morgens um 11, Uhr, in deutscher Spra
che gepredigt werden wird. Das Publikum
wird höflichst eingeladen beizuwohnen.
Reading, Sept, 17. 1844
Große Maßversammlung!
in
Neading, Berks Caunty.
> Freitag, den 27. September,
AZs A ?
Die Freunde von CFreli.iql) Ursen
und Marke! sind eingeladen einer allgemeinen
Ma ß-Vcr sa mmlung
beizuwohnen, die in der Stadt Readin., gehal,
ten weiden soll, am Freitage den 26. Septem
ber, um 1t) Uhr 'Vormittags.
Die allcrherttlnnteslcn Redner der Par
tei sind eingeladen und werden bei der Gegen
heit erwartet, wovon gebührende Nachricht'ge
geben werden wird.
Die IVHiga vsn und den angren
den Caunrie» sind eingeladen wieder" l>er-
zu Gunsten der Whig-Maß
regeln und Whig-Candidaten.
Alle sind eingeladen;
und Alle werden herzlich willkommen sein.
Auf «Order der Committee.
Reading, September 17. 2,n.
Whigs erwachet!
7lmerikaner wohnet bei.'
Eine Mass-Versammlung der Freunde von
C l a y, Frei i n g h uyse n und Märkel
von Alt Berk?, Libanon, Schuylkill, der alten
Garde und den angrenzenden Caunties, wird
gehalten werden in der
Slodt Woinelsdorf, am Samstage
den Lösten September,
um 10 Uhr Vormittags. Alle wahren Freun,
de unseres Landes, ohne Unterschied der Partei,
sind eingeladen beizuwohnen; Alle solche die zu
Gunsten der Beschützung unserer Handwerker,
Fabrikanten und 'Arbeiter find, durch einen
schützenden Tarif.
Alle die zu Gunsten der Vertheilung des Er
trags von den öffentlichen Ländereien und den
Verkauf der Staats-Werke sind, damit wir in
den «ctand kommen unsere ungeheure u. drül»
kende Staatsschuld zu bezahlen.
Alle die gegen Taren und Texas mit feinen
K22,0VU,00t) Schulden find—kurz Alle, die
ihr Land mehr als ihre Partei lieben, sind herz
lich eingeladen beizuwohnen.
Die Versammlung wird angeredet werden
von Daniel N?el,slcr, Z. G. Clarkson,
lainco tZ.ooper und einigen berühmten Red
nern von Alt Berks, wovon einige erst kürzlich
dem Lokosokoismus entsagt haben.
Auf Order der
Aiiotdillmgti-Con» mittee.
September 3.
Schcriffs Verkaufe,
von liegendem Elgenthnm.
Kraft verschiedener an mich gerichteter
schriftlicher Befehle von ievari Facias und
Veuditioiii Erpouas, aus der Court v.Coiu
mon Pleas von Berks Caunty, soll auf öf
fentlicher Vendue verkauft werden:
Dienstag den 24. Sept., 1844, um 1 Uhr
Nachmittags, am Gasthause vou Peter
Schweitzer, in Nobesou Taunschip: No. l.
Ein zweistöckig steinern Wohnhaus und Lotte
Grund, in Rockland Tannschip B. C>, be
grenzt durch Land von G. Amnion, Joseph
Jacksou:e.; enthaltend l Acker.
No. 2. Eine Lotte Grund «u RobesonTs.
Berks Co., an der Strasse von Geigerstaun
»ach Jones Erzgruben, enthaltend 1 Acker.
Ein lstöckig Wohnhans nnd Stall befinden
sich darauf, Eigeiirhum von John Brau».
Ebenfalls : Die uugceheilte Hälfte von ei
ner Wohnung «. einem Strich Land in Breck»
nock Tsckp., B. C., begrenzt durch Land von
H. Gerner, I. Schweitzer ie., enthaltend 53
Acker. Auf demselben befinden sich 2 einstik«
kige Wohnhäuser und eine steinerne Scheuer,
nebst Obstgarten und Brunne».— Wird ver
kauft als Eigenthum von John Gring, mit