Nea ÄiN S, Penn. Gedruckt und herausgegeben von ArnoldPu w e l! e, in der Süd 6ten Strasse, Ecke der Sherry Alley.B ehm' s Wirthshaus Hof gegenüber. Jahrgang 6, gant« Kummer 236. Bedingung- N.-Der ZUderale ZZeob«cKter erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Superial-Bogen mit schonen Lettern gedruckt. Der SubscriptionS-Preis ist Ei n Tha l e r des Zahrs, welcher in halbjähriger Voraus bezahlung erbeten wird, im des Jahres mcht bezahlt, werden HI angerechnet. Für kürzere Zeit als 6 Monat wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wentt sie einen Monat vor Ablauf des geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar anqenommen und für den gewohnlichen Preis eingerückt. Unterschreibern in hies siger Stadt wird die Zeitung porrofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. und Mittheilungen müssen postsrei eingesandt werden. Zur UnterhaltungZund Belehrung. Wohin führt nicht oft eine Abwei chung vom Wege der Tugend. Ein Fehler führt zum Laster, das La ster zu Vergehen, und das Vergehen zu Verbrechen. Anfänglich ist es nur eine geringe Abweichung, ganz unbedeutend, wie es scheint, aber bald wird man mit größeren Vergehen vertraut, die Noch der Selbsterhaltung fordert den Gebrauch schrecklicher Rettungsmittel, von der Ge walt der Umstände hingerissen, stürzt man in den Abgrund des Verderbens. Dies ist gewiß schon oft die Geschichte vieler Unglücklichen. Ferdinand Remy, ein jungerMann voll Hoffnung, der Sohn eines achtbaren Gast wirths in Paris, der ihm zu seinen Be dürfnissen und Vergnügungen nichts ver sagte, hatte sich in ein Mädchen verliebt, daS nicht zur Klasse der Ehrbaren gehör te, und die seine Leidenschaft benutzte, ihm so viel Geld abzuehmen als nur immer möglich war. Ihre Forderungen wurden so groß, daß er nicht wußte, wie er sie be friedigen sollte, und, von ihr bestrickt, konnte und wollte er sich von ihr nicht trennen. Er sann also auf Mittel, Geld zur Bestreitung ihres Aufwandes herbei zuschaffen. Bei dem strengen Verbot der Contre bande schien ihm das Beste, ein Schleich händler zu werden, denn dies brachte viel ein. Er kaufte sich ein schönes rasches Pferd, ließ sich einen Sattel machen, der eine ziem liche Menge Waaren fassen konnte, und ritt nun von einer Grenze zur andern, ver dreifachte auf diese Weise seine Einnahme, die er dann mit vollen Händen in den Schooß der verschmitzten Dirne schüttete. Einst ritt Rem», der bei seinen nächt lichen Unternehmungen immer ein Paar geladene Pistolen bei sich führte, auf ei nem ihm sehr bekannten Schleichwege des Nachts zurück. Die Zollaufseher hatten ebenfalls Kenntniß von diesem Schleich-, und Hohlwege, sie paßten daher dort in einem Busche ans, und als sie von ferne! den Schatten eines Pferdes wie einen! Blitz vorüberstreifen sahen, verrannten sie dem Schleichhändler schnell den Weg. Als Remy mit seiner Beute weiter jag te, hörre er plötzlich die gebieterische Stim me: "Halt, im Namen des Königs!'' Statt diesem Befehle Folge zu leisten, suchte er unbesonnen vorbei zu jagen. Die Zollaufseher gaben jetzt Feuer, und er wurde leicht verwundet. Statt seine Flucht fortzusetzen, gerieth er darüber in Wuth, kehrte um, und als er nahe genug bei den Zollsoldaten war, drückte er seine! beiden Pistolen auf sie los, und streckte! zwei zu Boden. Er entkam zwar dadurch der Verhaf tung, aber er wagte es nicht, nach Paris zurückzukehren sondern flüchtete über die Grenze. Daß er der Mörder der beiden Zollsolda ten gewesen, wurde bald ermittelt, und er durch Steckbriefe verfolgt. Diesen ent ging er, indem er Gelegenheit fand, sich nach Amerika einzuschiffen. Der Vater starb aber bald aus Gram über diese Schande und über einen Sohn, den er so geliebt und von dem er sich so viele Freu de versprochen hatte. Remy, ohne Geld " in Amerika angekommen, fand bald in E lend seinen Tod. So zieht immer eine schlechte Handlung eine andere noch schlech tere nach sich. Beispiel einer altvaterischen Tugend. Zn N, hatte einer der reichsten Kauf leute einen einzigen Sohn, der sich in die Tochter eineS äußerst armen Kupferstechers verliebte. Das Mädchen war schön, und, waS noch mehr als Schönheit ist, tugend haft. Vergebens also waren die Anfäl le deS reichen Liebhabers auf ihre Tugend. Der Bater wurde bald von einem unge stümen Gläubiger inS Gefängniß gesetzt, und jetzt erst bat die zärtliche Tochter ih ren Liebhaber um einen Beweis seiner Der Liberale Beobachter Und Berks, Momgomery und Schuylkill Caunttes allgemeiner Anzeiger. Liebe. "Retten Sie meinen Vater!'' sag te sie mit einem Tone, worin das kindlich ste Herz sprach. Er that's, der Vater ward gerettet; und was früher Gold nicht thun konnte, das that nun Dankbar keit. Kaum erfuhr der Sohn die Fol gen seiner Liebe, so fiel er seinem Vater zu Füßen, und entdeckte das Geheimniß seines Herzens. Der Vater fuhr heftig auf und sprach wüthend : "Ha ! der Geist der Hölle hat Dich regiert, Ungerathener! entweder laß diese Bettlerin fahren, o der entferne Dich aus meinen Augen."— Der Sohn entdeckte seiner Geliebten mit gepreßtem Herzen den Ausspruch des Va ters, versprach ihr jedoch heilig, sie nie zu verlassen. Sie kam nieder, und wurde al len Beschimpfungen Preis gegeben, womit man einen solchen Fehltritt zu bestrafen pflegte. Das Mädchen konnte sich nun nicht länger in einer Stadt aufhalten, wo sie so oft an die erlittene Schmach erinnert wurde. Sie verließ N. und begab sich aufs Land zu einem Pflüger in Dienst. Drei Jahre hielt sie in der Knechtschaft aus, bis der alte Kaufmann starb. — Der Sohn, nun sein eigener Herr, erhielt von allen Seiten Anträge zu den reichsten und glücklichsten Pavthien, aber sein Herz ver weigerte sie, und mahnte ihn : er sei schul dig, eine seufzende Tugend, die er beleidigt habe, wieder glücklich und froh zu machen. Er erkundigte sich bei ihren Eltern um ih ren Aufenthalt, und entriß seine Geliebte ihrem niedrigen Verhältnissen. Ungeach tet ihre Hand gehärtet und ihr Antlitz von der Sonne verbrannt war, so erkann te er sie dennoch, und umarmte sie mit al len Empfindungen der erwachenden Lie be. Und wo ist denn mein Kind? frag te der treue Liebhaber. Da spielt es im Sande. Der Vater hob es empor, küß te es, und seine Thränen wurden von dem lauten Schluchzen der Umstehenden beglei tet. Welche schöne Szene schafft die Tu gend ! Der großmüthige Mann nahm nun seine kleine Familie mit in die Stadt, und nachdem er seine Geliebte standesmä ßig bekleidet, ließ er sich mit ihr in eben dem Dorfe ehelich verbinden, wo sie als Magd gedient hatte. Ein Schreiner, Namens Michael Leh mann, welcher schon längere Zeit hier ar beitete. aber von Libanon Co. gebürtig sein soll und verheirathet ist. ward am letz ten Freitag hier in Pittoburg eingezogen, auf die Anklage, es sich'S zum Geschäft gemacht zu haben, aus den Schreine» werk stärten, in welchen er arbeitete. Werkzeug zu stehlen. Man soll über 106 Thaler Werth an Werkzeug was als fremdes Ei genthum erkannt wurde, in seiner Kiste gefunden haben. Freiheitsfr. Geli n d e r Wint e r. Der Char leston Courier vom 18ten letzten Monats sagt, daß der Charakter des gegenwärtigen Winters bei ihnen so mild war. daß grüne Erbsen, Tomatos und andere derartige Ge wächse auf ihrem Markte zum Verkaufe waren; und daß an dem vorhergehenden Tage ein Gutsbesitzer demHerausgcber je nes Blattes einigeßirnen von der zweiten Erndte überreicht habe, die beinahe reif waren, und daß die meisten Bäume, wel che im August abgeblüht hatten, wiederum in völliger Blüthe standen. (Freimüthige. In London saß ein Bürger Schulden wegen im Gefängnisse. Er brachte in die» fem Zustande schon zwei Jahre zu, ohne Aussicht, seine Gläubiger je zu befriedigen. Einst beschied er sie alle zu sich, um, wie er ihnen sagen ließ, einer, Kontrakt mit ihnen zu schließen, den sie gewiß nicht be reuen sollte. Sie erschienen Alle, wenn nicht mit der Hoffnung, bezahlt zu wer den, doch aus Neugierde, seinen Vorschlag zuhören. "Meine Herren !" sing er an "eö ist eine dumme Sacke mit dem Ge fängnisse. Sie können mir es glauben, eine erzdumme Sache. Es kostet Sie wö chentlich einen baaren Thaler. und Gott weiß am besten, wie viel Thaler eö Sie "TVillig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." Dienstag be» 12. 1844. noch kosten wird. Wissen Sie was? las sen Sie mich auf freien Fuß. geben Sie mir wöchentlich einen Gulden, und schrei ben Sie die übrigen acht Groschen von meinen Schulden ab. so kommen Sie doch endlich zu Ihrem Gelde und ich ju mei ner Freiheit." ib. Der Mörder Geisler. Das Supreme-Gcricht in Neu-Flork hat Obi ! gem keinen neuen Prozeß erlaubt und es dem Gerichte in Suffolk überlassen, das Todes-Urtheil im nächsten Mai über den Unglücklichen auszusprechen Bekannt lich ist er der Mörder des Hrn. und der Madame Smith auf Staaten-Island.— Man zweifelt,daß Geisler noch länger wie ein Monat lebt, da sein körperlicher Zu stand immer hinfälliger wird und die Reue über das begangene Verbrechen ihm sein Dasein zur schrecklichsten Auaal macht. Kanzelberedsamkeit. Am Fuße des Bunker Hill - Monumentes in Boston machte vor wenigen Tagen ein Baptisten-Prediger folgende salbungsrei che Bemerkung: "Das Volk hat uner müdlich gearbeitet und große Summen Geld gespendet, um Monumente zur Ver herrlichung der Todten zu bauen; jetzt sollte man auch dem Herrn Jesus Chri stus ein Monument vonSeelen aufbauen; dieses würde den Teufel so heulen machen, daß man ihn über die ganzen Ver. Staa ten hören könnte '." Die Zuhörer konn ten, mit wenigen Ausnahmen, nicht un terlassen, über die Idee von dem Heulen Sr. Satanischen Majestät, herzlich zu la chen. Die "Dorfzeitung," die auch wir in der Stadt so gern lesen, schreibt: alles in der Welt geht vorwärts und wird ge schmackvoller, auch die Zeitungsschreiber, und die Schönfärber. In Bologna er scheint eine genießbare Zeitung auf Ob latenpapier, mit Chocolade gedruckt. In Altona machte ein Schönfärber seinen Kunden bekannt, daß er fortan nur na turgetreu färben werde: neidgelbe Schür zen, schamrothe Busentücher, altersgraue Mützen, schneeweiße Halsbinden, mohren schwarze Westen, himmelblaue Kleider und grasgrüne Überröcke. B. Coresp. Schreckliche Folgen eines fruchtbaren Klimas. Folgen der delikate Brief wurde kürzlich von einer glücklichen Familienmutter in Illinois an eine unverehelichte Verwandte in Neu England geschrieben. Er berührt ernste Saiten. "Theure Cousine —Ich habe wieder ei ne Tochter, genannt , was bereits sechs Kinder ausmacht. Ich kann Dir sagen, I —, es macht mich manchmal fast toll, wenn ich daran denke und auf die Heerde Schreihälse um mich her blicke. Ich habe keine Zeit irgend etwas Anderes auf der Welt zu thun, als zu Hause zu blei ben und mich zu placken und zu schelten. Ich glaube nicht, daß es unter 15 Kindern aufhören wird, und dieser Gedanke ist keineswegs erfreulich. Aber wir leben in dem überreichen und "fruchtbaren We sten" und sollten nichts anderes erwartet haben, ehe wir uns noch dahin aufmach ten; Alles wächst hier nach demselben Verhältniß und deshalb habe ich freilich wohl keine Ursache zum Klagen. Mit Liebe" u. s. w. Kaffeeverbrauch. In Groß brittanien geht nur ein Pfund Kaffee, in den Vereinigten Staaten dagegen kom men sechs Pfund auf den Kopf. Der Globe der dieses Verhältniß angeführt, sieht den Grund des sechsfach größeren Kaffeeverbrauchs in der Union einzig in dem freien Eingange, während der Kaffee in England eine sehr hohe Eingangssteuer zahlen muß. Irländische Philosoph! e.— Ein irländischer Knabe, der eine Stelle in London zu erhalten suchte und wohl muß te, daß viele Engländer sehr gegen die Jrländer eingenommen sind, läugnete, daß er ein Jrländer sei. Ein Herr, der nicht abgeneigt war, den Knaben in seinen Dienst zu nehmen, sagte endlich: "ich begreife nicht, warum Du leugnest, Jrlän der zu sein ; ich weiß doch, daß Du in in Irland geboren wurdest." —"Ja, Ew. Gnaden in Irland bin ich allerdings gebo ren, aber das ist keine Schande und darum bin ich noch immer kein Jrländer. Man wird doch kein Pferd, wenn man auch in einem Stalle geboren wird. Schauderhafte Scene. Am 20sten Februar fand 26 Meilen von Neu Orleans zwischen O'Donnel und Ford ein Faustfechten statt. Es wurden 36 Gän ge in lj Stunden gefochten, Ford ist 36 Mal niedergeschlagen worden, und da er die Aufforderung zu noch einem Gange nicht mehr beantworten konnte, lo mußte er von seinen Secundanten weggeführt werden. Drei Dampfböte, so wie der Kampf platz, waren mit Zuschauern angefüllt. Berg i ftet. Eine Tochter Jfaac Perkings Esq. von Hightown, N. I. 17 Jahr alt, starb plötzlich. Der Verdacht, daß sie vergiftet worden sei, ist durch die Obduction bestätigt. Die Schwägerin der Verstorbenen verdächtig den Mo;d begangen zu haben, ist arretirt. Die Verstorrene stand in sehr gutem Rufe, und war seit wenigen Monaten verheira thet. P. Demokrat. Unglück. Pinkney Hill, ein jun ger 18jähriger Mann,verlor am 3. d. M. in Troup Co., Georgia, sein Leben unter folgenden schrecklichen Unständen: Er war auf die Jagd gegangen und da er zur versprochenen Zeit nicht zurückkehrte, such te man nach ihm. Unter einer großen Pappel, die kürzlich gefällt war, wurde eins seiner Beine gefunden. Die Kno chen schienen ganz zerschmettert und das Fleisch mit einem scharfen Instrumente abgeschnitten zu sein. Etwa 86 Uards von dieser Stelle entdeckte man den Kör per. In einer Tasche des Verunglückten befand sich ein großes mit Blut beflecktes Messer, so daß kein Zweifel übrig blieb, daß er damit das Fleisch des Beines selbst abschnitt, das Bein liegen ließ und dann weiter kroch, bis er starb. Mord. John Woods von Tazwell Co. in Illinois ist unter der Beschuldi gung arretirt worden, sein eigenes, erst 10 Monate altes Kind barbarisch ermor det zu haben. Man bewies daß er schon den Arzt, der bei der Geburt des Kindes anwesend war ersuchte, dasselbe zu tödten. Feuer und Lebensverlust. In Abwesenheit der Eltern gerieth das Haus des Herrn John L. Grant bei De camps Mühle in Indiana in Brand, wäh rend sich seine 8 Kinder darin befanden. Sie hatten sich frühzeitig zu Bett gelegt, 3 Knaben im obern Stock und 5 Mädchen im untern. Gegen 9 Uhr erweckte sie das Prasseln der Flammen; die Mädchen flüchteten sich in ihren Nachtkleidern zum nächsten Nachbar und einer der Knaben, der älteste, sprang glücklich die brennende Treppe herab, aber die beiden andern 16 und 12 Jahre alt, verbrannten in ihrem Schlafzimmer. Minerva. Hinrichtung, (zu Columbuö in Ohio.) Am vorletzten Freitag fand die Hin richtung der Verbrecher, William Uoung Graham, alias Clark, und des Negermäd chens, Hester Foster, hier statt. Tausende von Menschen, jedes Alters und jedes Standes, hatten sich trotz des kalte Wet ters aus der Umgegend eingefunden, um der Hinrichtungsscene beizuwohnen. Um 1 Uhr Nachmittags wurden die Verbrecher, angethan mit weißen Ster bekleidern, auf einen Wagen geladen, um den letzten traurigen Gang den Gang zum Galgen, zu machen. Unsere frei willigen Militär-Compagnien eScortirten den Zug, waS in der That, bei der gro ßen Menschenmasse sehr nothwendig war. Atmner 28. Unmittelbar vor den Verbrechern bewegte sich der schwarz behangene Todtenwagen, die Trommel wirbelte den dumpfen, schau erlichen Todesmarsch und der Zug setzte sich in Bewegung. Cin trauriger, er greifender Anblick in der That! Der Galgen erhob sich, nicht weit vsm Canale, in der Gegend, wo früher das al te Staatsgefängniß stand, in einem klei nen Thale, so, daß die zahlreichen Zu schauer von den Hügeln herab freie Aus sicht auf die Mordmaschine hatten. Die Militär-Compagnien schlössen ein Quar ree, um die heranströmende Menschenmen ge so viel wie möglich zurückzuhalten. Und daß dieses nothwendig war, wird Je der begreifen, wenn er hört, daß nach einer oberflächlichen Berechnung ungefähr 12,- 666 Personen, worunter sehr viele weib lichen Geschlechts, zugegen waren. Nachdem die "armen Sünder" das Ge rüst betreten hatten, sprach ein Geistlicher ein feierliches Gebet, worauf der Ehrw. Whitomb eine sehr passende, ergreifende Rede hielt. Das Negermädchen schien große Reue zu empfinden; sie rang die Hände und weinte bitterlich. Nicht so mit Clark. Er starb wie er lebte; er kniete nicht nieder, als alle auf dem Gal gen Anwesenden knieten. Er blieb trotzig und verstockt, er betete nicht, er kniete nicht. Mit übereinandergelegten Armen und feindlichem Blick, sah er höhnisch auf die Menschenmasse, und unterbrach den Prediger zu wiederholten Malen. Statt seinen beleidigten Schöpfer um Erbarmen für seine mannigfachen Missethaten an zuflehen, suchte er noch auf dem Galgen mit den Gesetzen seines Landes, die er verhöhnt, zu hadern. "Unter dem Namen Clark sei er verhört und verurtheilt; er aber heiße nicht Clark, sondern Graham, man habe ihm beim Verhör keine Gerech tigkeit widerfahren lassen und dürfe ihn daher nicht hängen ; der Gouvernör müs se ihn begnadigen." Oft sah er sich um im Kreise, wahrscheinlich um zu sehen, ob der Gouvernör zu seiner Begnadigung noch nicht gekommen sei. Nach beendig tem Gebet wurden die Stricke befestigt und den Verbrechern die weißen Kappen über das Gesicht gezogen und die nöthigen Vorkehrungen zur Hinrichtung getroffen. Clark schob zu wiederholten Malen die Mütze aus seinem Gesichte und griff nach dem Strick, worauf ihm die Arme fester gebunden wurden. Als ihm der Scheriff die Augen verband, sagte Clark: "War tet noch ein wenig mit dem Hängen, der Gouvernör wird gleich hier sein, um mich zu begnadigen." Um halb 2 Uhr ließ der Scheriff das Gerüst fallen und lieferte die beiden Unglücklichen in die Ewigkeit —in jenes unbekannte Land, aus dem "kein Wanderer zurückkehrt." Wie wir schon oben gesagt waren un gefähr 12,666 Menschen bei der Hin richtung zugegen. Wir sahen Väter, Mütter, Töchter, Greise und kleine Kin der. Sollte jene Schauerscene ganz ohne Eindruck auf sie vorübergegangen sein? O, möchte sie namentlich Eltern als ein ernstmahnendes Beispiel dienen, zu welch' traurigen Folgen die "Verwahrlosung der Kinder" führen mag. Möchte dieses Beispiel die aufwachsende Jugend mahnen, nicht auf die verführerischen Lockungen des Lasters zu horchen, dessen Pfad zu unsäglichem Elend und zur Schande führt. Clark sing im Kleinen an; allein schnell riß ihn das Laster mit sich fort, um ihn entfremdet aller menschlichen Gefühle, als eine Pest, ein Auswurf der menschlichen Gesellschaft, im Todeskampf unter dem Galgen enden zu lassen. (Wejtb. Ein marktschreierischer Modewaaren händler schrieb stetS über seine Annoncen : "So Etwas kommt nicht wieder!" Ei nes Morgens fand er seinen Laden erbro chen, die Kasse geleert und in dem leeren Kasten ein Stück aus einem Intelligenz blatte mit dem Anfang seiner eigenen An nonce : So EtwaS kommt nicht wieder."
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