DerNiverale ZScovacvter Reading, den 24. Oktob. 1843. Glorreiche Whig-Siege. Großer Triumph in Ohio. Die Nachrichten vo« der Wahl in Ohio lauten sehr erfreulich. Die demokratischen Whigs haben einen glänzenden Sieg errungen und die Lokos total aus dem Felde geschlagen. Die Berichte sind zwar noch nicht vollständig aber so viel ist gewiß, daß die WhigS eine bedeutende Mehrheit in der Gesetzgebung haben —und trotz der be trügerischen Einkbeilung, haben sie auch eine Mehrheit im Congreß.—DieS ist der beste Be weis von den Gesinnungen des Volks. Großer Sieg in Bei der am vorletzten Montage gehaltenen Wahl für Mayor der Stadt Baltimore haben die Whigs den Sieg errungen und ihren Candida ten mit 332 Stimmen Mehrheit gewählt.— Beide Parteien thaten ihr Bestes, uni zu sie gen, und die Lokofokos holten sogar die Bewohn ner des Armenhauses, Arbeiter auS dem Arse nal und Fischer herbei —und wurden besiegt. U"glü«kgMe. In Holidaysburg und der Nachbarschaft ereigneten sich am 30. v. M. zwei Unglücksfälle, nämlich, Hr. Emanuelßig ham fiel von dem Dache der neuen katholischen Kirche daselbst, eine Höhe von etwa 30 Fuß, und obwohl er keine Knochen zerbrochen hatte, war die Beschädigung doch fast tödtlich. Er ist aber auf gutem Wege der Besserung. Ein Sohn von John Barr, Esq., fiel etwa 40 Fuß hoch von einem Hickorybaume, auf welchem er für Nüsse gestiegen war, brach einen Arm und wurde noch sonst beschädigt. Er ist ebenfalls auf der Besserung. Verführung lindMord.—DaS Roekville- Maryland, Journal berichtet einen höchst bru talen Mord, der in der vorletzten Woche dort verübt wurde. Ein Jrländer, der sich Patrick Cavanaugh neüt und als Schullehrer in der G egend lebte, gewann dort die Zuneigung einer Wittwe Scott und bemühte sich vergebens die Zustimmung ihrer Verwandten zur ehelichen Verbindung mit ihr zu erhalten, bis es kund wurde, daß er sie geschändet habe. Sie wur den dann getraut und lebten miteinander, bis vor etwa 0 Monaten, wo sie sich trennten. Die Ursache der Trennung wurde bald ausgesunden. Er hatte seine Stieftochter ein Isjährigcs Mädchen—verführt und geschändet die bei ihm lebte und seine Schule besuchte, biS zum 3. Ok tober, als sie ein Kind gebar. Am Tage nach her ließ sie sich auf der Straße sehen und erreg te dadurch den Verdacht derer die mit ihren Umständen vertraut waren. Sie war gezwun gen worden ihr Bett zu verlassen, um Verdacht zu vermeiden. Cavanaugh wurde darauf in seiner Wohnung verhaftet und Nachsuchungen sür daS Kind angestellt, als der Gefangene sag te, daß es im Garten vergraben aber so verun staltet sei, daß man es kaum wieder erkennen würde. Nach dem Wiedei-ausgraben des Kin des fand man, daß dessen Hirnschädcl und un tere Kinnlade zerbrochen war. Cavanaugh ist im Gefängniß, um sich wegen den Mord deS Kindes der Margaretha Scott vor der nächsten Court zu verantworten. Der Gefangene ist et wa 35 Jahr alt und 0 J.chr in diesem Lande. Er stand in seiner Nachbarschaft allgemein in schlechtem Rufe, und er war beschuldigt seine Stieftochter überredet zu haben ihrem Großva ter KlOO zu stehlen, welches Geld bei ihm ge« funden wurde. Die Wahl in Pennfylvanien ES ist nun über alle Zweifel gewiß, daß die Lokofoko Canal-Commissioners erwählt sind. Wieviel ihre Mehrheit ist weiß man noch nicht auf jeden Fall ist sie nicht groß und sie würde noch viel kleiner sein, wenn die Whig Partei ordentlich organisirt gewesen und nicht in eini gen Caunties Zwistigkeiten unter sich selbst ge habt hätte, ja es wäre ein LeichteS gewesen sie! zu besiegen, wenn Alle hübsch zur Wahl gegan gen wären, so aber blieb fast der dritte Theil zu Hause und ließ eS geschehen, daß die öffent lichen Werke Pennsylvaniens noch 3 Jahr län ger in den Händen der Plünderer bleiben. Die Lokofokos haben ebenfalls eine Mehrheit in beiden Zweigen der Gesetzgebung, wie man weiter unten auS der Tabelle sehen wird, wel che den Bericht voin ganzen Staate enthält. — DieS ist aber ein Unfall worüber wir uns mehr freuen als betrübt sein mögen, denn wenn wir im nächsten Jahre siegen wollen, mußte es so kommen. Diese Lokos werden sich im nächsten Winter so aufführe», daß manchem ehrlichen Loko die Augen davon aufgehen und Taufende gegen sie wirken, die jetzt ihre Erwählung be fördern halfen. Höchst erfreulich ist aber daS Resultat der Wahl für Congreß. Trotz den vielen Kniffen, welche die letzte Gesetzgebung bei Eintheilung der Eongreßdistrikt« spielte, findet sich nun doch ganz unerwartet» daß dit Whigs «in« Mehr heit der Glieder haben, wo sie nach der Berech« nung ihrer superklugen Gegner tief in der Min derheit bleiben sollten, denn sie sollten nur 5 biS 7 haben und erhielten 12 oder 13. Die Whig» haben daher gerechte Ursache sich über den Ausgang der letzten Wahl zu freuen. Fol gendes sind die richtig erwählten Congreßmän ner, nur weiß man ihre Mehrheiten noch nicht ganz genau : Whigs. Lokofokos. Ist. Distr. Edward I. Morris. 2ter " I. R. Jngersoll. 3ter " John T.Smith. 4ter " C. Z. Zngersoll. stcr " Jacob S. Yost. Kter " Michael H. Jenks. 7ter « A.R MtZllvaine. Bter " Zcremiah Braun. 9ter " John Ritter. 10ter R. Broadhead, jr. titer " Benj.A.Bidlack. 12ter " Alm. Ä)i. Reed 13ter " Henry Frick. 14ter " Alex. Ramsey. Ister " Dr. ?ieß (Unabh.) IKter " JameS Black. 17ter " JameS Irwin. I6ter " And. Stewart I!)ter " H. D. Fester. 20st. " Zehn Dickey. 21 st. Wm. Wilkins. 22st. Samuel Hays. 23st. Charles M. Reed. 24st. x JoS, A. Busfington. Haus der Ävepmentamen. 1843. 1842. Whig Loko. W. L, Adams, I 0 0 2 ANegheny, 0 4 3 1 Armstrong, 0 10 1 Beaver, I 1 Berks, »404 Blicks, 2 112 Butler, 0 10 1 Bedford, 2 0 11 Bradford, 0 2 0 2 Cambria, 10 10 Centre und Clearfield, 110 2 Ehester, 3 0 2 1 Crawford, 0 2 0 2 Cumberland, 0 2 2 0 Columbia, 0 10 1 Dauphin, 1111 Delaware, 10 10 Franklin, 2 0 11 Fayette, 0 2 0 2 Green, 0 2 0 2 Huntingdon, 2 0 2 0 Lancaster, 5 0 0 0 Libanon, 10 10 Lecha und Carbon, >lO 1 Lycoming, Clinton und Potter, 110 2 Luzerne, 110 2 Miffli», 10 0 2 Montgomery, 0 3 0 3 Northumberland, 0 10 1 Northamp.u. Monroe 0 5 0 5 Philadelphia Caiinty, v 8 0 k Philadelphia Citv, Z o 6 0 Perry, 0 i o 1 Sebin'lklll, 110 2 llttion und liiiiiata, 2 0 0 2 Westinoreland, 0 5 0 2 Washington, 0 2 3 0 Marren, McKcan und Ptke, 0 1 s) 1 Port, 0 5 0 5 42 58 29 61 Tabelle ist nicht ganz correkt, da wir keine genaue Liste von allen CauntieS be kommen konnten; die angegebene Sume ist a ber, glauben wir, richtig. Senat. Von den 11 Senatoren die am 10. Oktober gewählt wurden, sind 8 LokoS 3 Whigs—das politische Verhältniß jeneS Körpers ist daher, 22 LokoS und 11 WhigS. Joe Smith. —Folgendes ist das politi sche Glaubensbekenntnis deS Mormonen Pro pheten : "Ich bin ein Whig, und. ich bin ein Clay mann. Ich bin von Clay gemacht und werde wieder zu Clay, und ich bin gesonnen zu stimmen für Henry Clay; daS sind meine Ge fühle. Aber ich will mich nicht mit meinem Volke Mitteln, um auf religiöse Weise ihre Stimmen zu lenken, obwohl ich' 6 thun möchte, um Clay zu erwählen, denn er sollte der näch ste President sein. Ich habe geschworen bei den ewigen Göttern —eS ist nichts ArgeS bei den Gittern zu schwören, denn es sind keine: wenn nur ein Gott ist, können keine Götter sein und es ist nichts ArgeS bei Nichts zu schwören. — Ich habe geschworen bei den ewigen Göttern nie für einen "Demokraten'' zu stimmen; und ich beabsichtige meine Kinder zu schwören, ihre Hände unter ihre Lenden legend, wie Abraham den Jfaac schwor, daß sie nie ein demokrati sches Ticket stimmen sollen, für alle ihre Ge schlechter. ES sind fünf Sechstheile von.mei nem Volke so verführt durch daS anzügliche Wort "Demokrat," daß sie das Lokofoko-T'cket stimmen werden. Ich bin selbst ein Demo krat. Ich bin ein Washington-Demokrat, ein Jefferson-Deniokrat, ein Jackson-Demokrat, u. ich stimmte für Harrifon und werde ebenfalS für Clay stimmen. Die Lokofokos sind keine Demokraten, aber das gemeinste, niedrigste und tyrannisch»« Volk in der Welt." Dies sind des Propheten eigene Worte, wie er sie in einem Briefe an einen Freund gebrauch te. Sie klingen ziemlich hart weßhalb zu ver muthen ist, daß die Lokos den Propheten ziem lich hart auf den Fuß getreten haben müssen Ob diese Worte aber ehrlich gemeint sind, ist zweifelhaft, da der Prophet als tiner der größ ten Humbuger unserer Zeit bekannt ist. Grosses Feuer in Kingston, Jamaika. —Der Wilmington, Delaware, „Republican" berichtet die letzten Neuigkeiten von Jamaiea, welche durch den Schooner Crescent nach jener Stadt gebracht wurden, Ein großes Feuer brach in Kingston aus, zerstörte James Gieße rei, MarweUs und De Castes Dampf-Mühlen und 1340 Häuser, ohne die Nebengebäude, die mit den Wohnungen verbunden waren. Nebst dem wurden 100 Häuser niedergerissen, um den Flammen Einhalt zu thun, was im Ganzen über 1400 Häuser ausmacht. Die Gazette sagt, über 7000 Menschen sind dadurch in Ar muth versetzt, ohne Obdach und von der Wohl thätigkeit guter Menschen abhängig. Mehrere Personen wurden beschädigt. Spaßhafter Porfall. —Ein Herr der vor Kurzem in dem Karrenzuge über die Eisenbahn Brücke bei Troy passirte, erzählt das gleichzei tig eine Heerde Rindvieh über dieselbe passirte. Die Brücke ist dunkel und hat kleine Oeffnun gen, welche Licht hereinbringen. Da der Tag schön hell war und die Sonne der Art durch die Löcher schien, daß der aufgerüttelte Staub dem Lichte gegenüber als eine solide Masse er schien. Die Kühe schienen wenigstens es so anzusehn, denn wie sie den Oeffnungen nahe kamen kehrten einige um, andere rutschten auf den Knieen darunter durch und die dreistesten sprangen darüber weg. Ein weißer Stier un ter der Heerde sprang über alle diese scheinba ren Balken nacheinander, bis er über die ganze Brücke war. Die Passagiere wurden durch diesen Vorfall sehr belustigt und fanden, daß die meisten Kühe nicht eher ihren Irrthum sa hen bis sie daS Ende der Brücke erreichten. Schändlicher Xaub». —Ein respektabler junger Mann, Namens Josiah Hamilton, ein Kutschenmacher seines Gewerbes, in Washing ton, D. C.,hatte mit einem gewissen John Ea gan etwas Bekanntschaft und gab ihm wäh rend er auS Arbeit war, in feinem Hause freie Wohnung, gab ihm noch dazu für eine Weile Kost und Kleider. Eagan blieb dort länger als zwei Monat in Hamiltons Hause, und ge noß während der Zeit mehrere Wohlthaten. Am vorletzten Mittwoch jedoch, als Hamilton an der Arbeit war, raubte er ihm alle seine Kleider, zwei Sovereigns und 2 Thaler in No ten, und machte sich dann aus dem Staube. Bevölkerung des Die Be völkerung des Westen schreitet mit beispielloser Schnelligkeit vorwärts. Der eben genommene CensuS von Milwaukie zeigt, daß die Zahl der Einwohner 6000 beträgt, was eine Vermeh rung von 100 Prozent, während den letzten 3 Jahren, ausmacht. Racine enthält jetzt 1100 Einwohner; in 1839 wohnten auf dem Platze nur 22 Familien. Der Milwaukie Courier sagt, die Massen von Einwanderern, die unsere öffentlüchen Häuser überströmen und die Stra ßen blockiren, auf ihrem Wege in daS Innere, ist Jedem unglaublich der nicht Augenzeuge da von war. Kapitel von Wenigkeiten. Ein Mann Namens Turpening, reiste kürz lich mit seiner Frau von Neu Port, wo sie ein Haus von schlechtem Rufe gehalten hatten,nach Binghaiiipton, um dort zu wohnen. Die Frau drohete wegen der schlechten Behandlung, die ihr von ihrem Manne wiederfuhr, denselben zu ermorden, und führte ihre Drohung dadurch auS, daß sie ihm Arsenik unter das Essen misch te. Sie wurde verhaftet. Baumeister, der Deutsche welcher Krill er mordete, der in St. Louis ein BierhauS hielt, wurde zu 20 Jahr Zuchthausstrafe verurtheilt. Die Verkäufe von Regierungsländereien in und bei Chicago, haben just begonnen. Wäh rend den beiden ersten Tagen betrugen die Ge bote K 250,»00. Am vorletzten Samstage siel in UlsterCaun ty, Neu Pork, 4 Zoll tiefer Schnee. Eine Wechfelzeitung sagt, daß die Zahl der während den letzten sechs Monaten in den Ver. Staaten verübten Morde nicht weniger als 215 beträgt.—Fortschritte der Civilisation. Ein junger Mann, Namens Wm. Endler, sprang am vorletzten Dienstag Morgen aus einem Fenster des fünften Stockes eines Hau ses in Neu Pork. Er wurde besinnungslos aufgehoben und in daS Hospital gebracht. Es ist wunderbar, daß er keine Knochen zerbrochen Die erste Wollenfabrik die in den Ver. Et. elabilirt wurde, war zu Hartford in Connekti kut, 1780, und man sagt daß Washington sei ne Antrittsrede an den Congreß verlas, in ei> nein Anzüge von breitem Tuche, das in jener Fabrik gefertigt wurde. A. C. Peace, ein Schreiner, starb am 12. Dieses zu Harlford, an der Mundsperre, durch das Einrennen eines Nagels in seinen Fuß ver anlaßt. Gouvernör McDonald, von Georgien, hat verordnet, daß der erste Freitag im November aIS ein allgemeiner Bettag in jenem Staate gehalten werden soll. Die Schlacht an der Themse wurde am 5. Oktober zu Little Lick, in Owen Caunty, Ken tucky, gefeiert. Hr. Britt, ein deutscher Grobschmidt in Cin cinnati, verlor am 11. Oktober sein Leben da durch, daß er ein Pferd aufhalten wollte, was mit einer Dray durchgegangen war. Die geretteten Theile von der Dampf-Fre gatte Missouri, und ein Theil der Offiziere und Mannschaft, sind in Boston angekomm«». lLin Tkalcr des Tags und gefunden. —Ein Herr, der die frühen Morgenstunden in feinem Garten zu arbeiten pflegte, fand daß er in seinem Blumengeschäfte zurück war und suchte im letzten Frühlinge einen Arbeiter, als er einen am Thore vorübergehenden Eirifchman anredete, mit der Frage: "möchtest du einen Job ?" „Sicher Herr, daS ists just wofür ich auskuck," antwortete Päd,.mit gierigem Tone, der daS Herz seines neuen Herrn erfreute, und dieser antwortete gleich ~ich bedarf dich für 4 Tage, wie viel Lohn verlangst du?" „Wohl, Herr,«' sagte Päd, ~da ich ein gut Stück von hier wohne und mein Heimgehen zum Essen meine Tagesarbeit hindern würde, während ein Ertra-Maulvoll von Eurem Küchenlische nur sehr wenig ausmacht, so will ich just kommen für einen Thaler des TageS und Ihr sollt mich finden," Dies wurde zugestanden; und da Päd am nächsten Tage seine Renk zu zahlen und etwas für die Kinder haben wollte, zahlte der Herr ihm vier Thaler auf der Stelle und die Arbeit sollte am andern Tage beginnen. Aber am an dern Tage kam Päd nicht und auch an den drei andern Tagen lieh' er sich weder im Garten noch am Thore sehen. Es mochte ungefähr einen Monat nachher sein, als sich beide zufällig auf der Straße be gegneten und Päd von seinem früheren Meister in verdrießlichem Tone angeredet wurde— ,, Well Sir, und wie der T kommst du nicht für mich zu arbeiten, der Uebereinkunft gemäß?,' „Sicher Herr," sagte der Eirische, mit einer höflichen Berührung seines wolilabgeworenen HuteS, „es ist mich selbst der bereit war den Theil des Bärgens zu erfüllen ; aber es ist die Schuld Eur Achtbaren, für diesmal änyhau." „Und bitte wie," frug der Andere. „Ihr seid es selbst, ich wills net leugnen, sie versprachen mir einen Thaler des Tags und wollten mich finden." „Und gab ich dir nicht einen Thaler deS Ta ges und zahlte sie dir in Voraus dazu ?" „Wahr für Euch; Ihr habt das gethan— Ihr gab't mir einen Thaler des Tags—aber Ihr habt mich nicht gefunden." finden, du RäSkel! Ich habe jede Straße der Stad durchsucht; aber wo der He nker warst du?" „Schießen in Mudy Point Woods, Herr!" Der Herr gab Päd einen Th.tter, und sagte ihm er möchte an seinem Garten anrufen wenn er Arbeit haben wollte—aber sicher sein daß er sich selbst finden müßte. Philadelphia, de» 19, Oktober. Geheim n i ß v o 11. Am Samstag Nachmittag um 3 Uhr wurde der Leichnam eines irländischen Madchens von 18 lah ren. Namens Susan Brown, welche als Magd bei der Familie des Herrn Charles Marrick in Byberry Taunschip diente, in dem Hausbrunnen aufgefunden. Am Freitage Abend ging sie wie ge wohnlich, zu Bette und schlief bei einem der Kinder ihrer Herrschaft; am Sams tag Morgen stand sie, um das Frühstück zuzubereiten, wie gewöhnlich auf. Alo die Familie hinabkam, bemerkte sie so gleich, das, keine Anstalt zum Morgenessen gemacht sei. Man suchte in und vor dem Hause nach dem Mädchen, konnte aber von ihr nichts entdecken. Indessen fand man während des Tages die Axt, welche zum Holzspalten gebraucht wurde, so wie auch einen ihrer Schuhe mit Blut be? spritzt. Bei weiterer Untersuchung merk te man auch an der Klinke einer Thür zwischen dem Holzstoße und der Pumpe, welche sich dicht neben dem Hause befin der, Blutflecken. Man hob das Verdeck rings um den Brunnen auf, und sah sie unten im Wasser liegen. Man zog sie mit vieler Mühe heraus, und entdeckte an ihr, als einziges Zeichen von Gewalt!, keit, einen Hieb in den Hals unter dem Kinne, welcher weder ein Blutgefäß durch schnitten, noch die Luftröhre verletzt hatte. Squire Vanzaut hielt eine Besichtigung und das Verdikt lautete: „Wahrscheinlich durch Selbstmord umgekommen!"—Das Mädchen war brav und gesittet und von ihrer Herrschaft geliebt, und ihr Unglück erregte daö Mitleid der Nachbaischaft. Minerva. Unglücksfall. Als vor 14 Tagen die 4 deutschen Methodistenprediger Hes ser, Meeß, Taylor und Fischer auf einem zweispännigen Fuhrwerke nach Neu Ber lin reisen wollten, auf dem Wege zur Ge neralconferenz begriffen.—lief der Wagen an einer abhängigen Stelle den Pferden wider die Hinterfüße, worauf eines der selben auszuschlagen anfing, und demßru der Hesser, welcher kutschirte, unterhalb dem Knie das Bein zerbrach. Bruder Saylor sprang aus dem Wagen und be schädigte sich im Rücken; Bruder Fischer wurde bei'm Umfallen des Fuhrwerks am Kopfe verwundet; von Philadelphia, kam allein ohne alle Verletzung davon. Etwa 18 Meilen von Neu Berlin er eignete sich dieser Unglücksfall, gerade als die geistlichen Herren von Bruder Zart mann, bei welchem sie über Mittag geblie ben waren, Abschied genommen hatten. Hesser wurde in die Wohnung Zartmanns zurückgebracht, wo er, ohnerachtet aller Pflege, den Brand an das Bein bekam u. nach einigen Tagen starb. Er war frü her Prediger in Philadelphia, und stand der Zeit als solcher in Allentaun. An ihm ging ein guter Religionslehrer, ein zart licher Gatte und Vater und edler Mensch verloren. Schrecklich.—Die Frau eineS Hrn. John Bulger. in Marengo, Alabama, wurde schwindlicht, als sie Wasser aus einem Brunnen ziehen wollte und fiel hin ein. Das Wasser war 7 Fuß tief und alle Anstrengungen sie zu retten waren verge bens- Als letztes Mittel ließ man Herrn Bulger an einem Strick hinab, welcher seine Frau auch noch lebend ergriff. Aber beim Aufziehen war die Last für den Strick zu schwer geworden; er brach— und Beide ertranken. Sie hinterließen ein 8 Monate altes Kind. Mordthate n. —Andrews, früher ein Gärtner in Neu Uork, jetzt Frucht händler in Schenectady, durchschnitt seiner Frau die Kehle auf grauenhafte Weise. Die Wunde war 5 Zoll lang und 2 Zoll tief, dennoch hoffte man noch für das Le ben der unglücklichen Frau. Andrews soll sich auch selbst zu todten beabsichtigt ha ben : man fand ein geladenes Gewehr bei ihm, als er arretirt wurde. Eifersucht soll seine Triebfeder gewesen sein. Bei der AuSstellnng von Raymonds u. Co. Menagerie in Canaan, Maine, fiel zwischen einem Haufen Ruhestörer und den Leuten von der Menagerie eine Prü» gelei vor, wobei lefferson Spaulding von dem Thürhüter der Menagerie mit einer eisernen Stange auf den Kopf geschlagen, wodurch die Hirnschale zer brach. Er starb unter großen Schmerzen am folgenden Tage und hinterläßt eine Frau mit 3 Kinder. Er soll ein friedlie bender Bürger und bei den vorgefallenen Rohheiten gar nicht bet heiligt gewesen sein. Bei der Nachricht von dieser Blut« that bewaffneten sich viele Bewohner Ca» naanö und eilten auf den Schauplatz. Einige Leute von der Menagerie wurden arretirt, doch weiß man nicht, welcher die That beging,—zwei sollen entflohen sein. Volks Blatt- Pitrol'urg, den 7. Oktober. Ein Kerl, der sich Thompson nannte,den "Gentleman" spielte, im Monongahela Hause logirte, versuchte zu Anfang dieser Woche mehrere Schneider zu betrügen, und auch Hrn. MacFaden am Dienstag Abend um 820t1 an Uhren und Juwel waaren zu betrügen. Er hatte beim Ab schluß des Handels ganz natürlich kein Geld bei steh, bat Hrn. M'Faden ihm die Rechnung nach No. 8t) des Monongahela« hauseö zu schicken, allein dieser ließ einen Clerk mitgehen, um daö Geld gleich mit« zubrngen. Dort angekcmen nahmThomp» son ein Licht und führte den jungen Men schen hinauf, aber unglücklicherweise muß, te an der Thüre seines Zimmers daS Licht ausgehen. Mit vielen Complimenten entschuldigte sich der feine Schurke und bat den Clerk hier einen Augenblick zu warten bis er wieder mit Licht zurückkehre. Dieser traute aber nur halb, und schlich ihm nach, sah. daß er einer hintern Thüre hinausschlüpfte, und verfolgte ihn. Erst in Clairstrab'e gelang es ihm, ihnein» zuholen. Als Thompson fand, daß er nicht ertrinnen konnte gab er die Uhr und andere Kostbarkeiten zurück. Er ward am nächsten Morgen vor den Mayor ge bracht. der ihn festsetzte. Aus seinem Papieren, ergab sich, daß ihn der Gouver nör von Ohio erst kürzlich aus dem Zucht- Hause jenes Staates pardonirt hat. Eine Frau. Namens Alice Dickson, vorgeblich aus der Nachbarschaft vonFrank lin, Pa. ward am Dienstag in Pittsburg verhaftet, auf die Anklage hin, aus mehre ren Stohrs Waaren gestohlen zn haben. Man fand bei angestellter Untersuchung in ihrem Besitz ein Stück Cassi'nett, 2 Stücke Cattun. 1 Rolle Alpacca, und 16 Schnupftücher, welche als aus den Stohrs der Hrn. Semple und Barker in Markt straße, und des Hrn. C. S. Bickley in Woodstraße gestohlen erkannt wurden. Sie gab an, daß sie aus Noth gestohlen, da sie sich geschämt, ihren Nachbaren ihr Elend zu gestehen. Wieder ein Dampfboot-Un» g l ü ck. —Am letzten Mittwoch Morgen barst der Steamer Muskingum Valley, Capt. Borden, etwa Meilen unterhalb Liverpool und tll Meilen unterhalb Pitts» bürg, eine ihrer Dampfröhren, wodurch 3 Menschen ihr Leben verloren. Ein gewis ser William Butler von Neuyork oder Baltimore, lag auf der einen Seite des Verdecks, ward nur wenig verbrüht, lief aber auf die andere Seite, wo der Dampf am heißesten war, sprang über Bord und ertrank. Gibson Frazier, Farbiger, von Zanesville, ward stark verbrannt, sprang über Bord und ertrank. Daniel Kaugh man. Farbiger, von Zanesville. ward so schrecklich verbrüht, daß sich sein Fleisch
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