55 cavi n s, Venn. Gedruckt uud herausgegeben von Aruol d P u w e!! e, ltt der Sud 6len Strasse, Ecke der Cherry Alley Bel) m' sWirthsbaus Hof gegenüber. Mahrgang 4, ganse Kummer 185. Bedl n g nn ge N.-Der Nlberkrlc ZZeobnclrter erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Superial-Bogen mit schönen vettern gedruckt. Der ist Ei n Tl)a l e r des Zahrs, welcher in halbjähriger Vorausbe zahlung erbeten wird. Wer im Laufe des Jahres nicht bezahlt, werden Kl 50 angerechnet. Für kürzere Zeit als 6 Monat wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des Subseriptions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewohnlichen Preis eingerückt. Unterschreibern in hiesiger Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. und Mittheilungen müssen postfrei eingesandt werden. Zur Unkel Haltung und Belehrung. Das Blnmenkörbehen. (Fortsetzung.) Vater Jakob bei Marie im Gefängnisse. Der Richter befand sich nun in nicht geringer Verlegenheit. „Es ist heute schon der dritte Tag, sagte er am folgen den Morgen zu seinem 'Aktuar, und wir sind noch nicht weiter, als in der eisten Stunde. Wenn ich nur eine Möglichkeit! vor mir sähe, das; jemand anders den Ring haben könnte, so wollte ich glauben/ das Mädchen sey unschuldig. Eine solche Hartnäckigkeit in einem so zarten 'Alter ist etwas ganz Unerhörtes. Allein die Umstände sind zu klar gegen sie; es kann nicht anders sein, sie muß den Ring den noch gestohlen haben." Er gieng noch einmal znr Gräsin, und befragte sie noch einmal nm die kleinsten Umstände. Er nahm Jettchen noch ein mal in das Vehör. Er sass den ganzen Tag über den Prozeßakten, und überlegte ein jedes Wort, das Marie im Verhöre gesagt hatte. Er ließ endlich noch am späten Abend Mariens Vater aus dem Gefängnisse holen, und auf sein Zimmer bringen. „Jakob, fieng er an, ich bin zwar als ein strenger Mann bekannt; aber das werdet Ihr mir doch nicht nachsagen kön nen, daß ich in meinem Leben jemanden mit Wissen Unrecht gethan habe. Ich denke, Ihr traut es mir zu, daß ich den Tod Eurer Tochter nicht will. Allein nach allen Umständen muß sie den Dieb stahl begangen haben, und nach den Ge setzen muß sie sterben. Die Aussage der Kammerjuiigfer bringt die Sache zur völ ligen Gewißheit. Wenn indeß der Ring zum Vorschein käme, und so der Schaden gut gemacht würde, so könnte sie ihrer Jugend halber begnadigt werden. Fährt sie aber fort, so hartnäckig und boShaft zu läugnen, so ersetzt die Bosheit, was ihr an Jahren abgeht, und sie ist ein Kind deS Todes. Geht also zu ihr, Jakob; redet ihr zu, den Ring zurück zu geben, und ich gebe Euch die Hand darauf, sie soll dann—aber nur dann, merkt das! — nicht sterben, sondern mit einer gelindern Strafe davon kommen. Ihr seid Vater: - Ihr vermöget alles über sie! Wenn Ihr nichts aus ihr heraus bringt—was kann man anders denken, als daß Ihr mit ihr 5 einverstanden feid, und an ihrem Verbre chen Theil genommen habt? Noch einmal wenn der Ring nicht zum Vorschein kommt, so geht es nicht gut." Der Vater sagte: „Reden will ich wohl mit ihr; aber daß sie den Ring nicht ge stohlen hat, und es also auch nicht einbe kennen wird, weiß ich schon zuvor. Ich will indeß alles versuchen, und ich sehe es als eine große Gnade an, daß ich mein Kind, wenn es jedoch unschuldig, hingerich tet werden sollte, zuvor noch einmal sehen darf!" Der Gerichtsdiener führte den alten Va ter stillschweigend in Mariens Gefängniß, stellte die rauchende Oellampe auf das Mäuerlein im Kerker, auf dem das irde ne Schüsselein mit Mariens Nachtessen und der irdene Wassel kl ug noch unberührt da standen, gieng dann wieder heraus, und schloß die Thüre hinter sich zu. Marie lag das Gesicht gegen die Wand gekehrt, auf ihrem Stroh, und schlummer te ein wenig. Als sie die Augen öffnete, und den düsterrothen Schimmer der Oel lampe bemerkte, wandte sie sich um er blickte ihren Vater, that einen lauteu Schrei, fuhr daß ihre Ketten rasselten, von ihrem Stohlager auf und fiel, halb ohn mächtig, ihrem Vater um den Hals. Er setzte sich mit ihr auf das Stroh, und schloß sie fest in seine Arme. Beide schwie gen lange, und ihre Thränen flössen in einander. Endlich fieng der Vater an, seinem Auftrage gemäß zu reden. „Ach Vater, siel ihm Marie in das Wort Ihr, Ihr Der Liberale Beobachter Und Berks, Momgomery und SchmMll Caunties allgemeiner Anzeiger.^ werdet ja dock nicht an meiner Unschuld zweifeln! Ach Gott, fnhr sie weinend fort, so ist denn kein Mensch mehr in der Welt, der mich nicht für eine Diebin hält! Selbst mein Vater nicht! —Vater glaubt es doch, Ihr habt an mir keine Diebin erzogen. „Sei ruhig, liebes Kind, ich glaube dir! sprach der Vater. ES ward mir blos so befohlen, dich zn fragen." Beide schwie gen wieder. Der Vater betrachtete Marien. Ihre Wangen waren blaß und abgehärmt, ihre Augen vom Weinen roth und geschwollen, ihre dichten, blonden Haare, in die sie sich hätte ganz einhüllen können, waren auf gelöset und flössen zerstreuet umher. „Ar mes Kind, sagte er, Gott hat dir ein schwe res Leiden aufgelegt! Und ich fürchte, daS Entsetzlichste kommt erst noch! Ach vielleicht vielleicht werden sie dir dieses jugendliche Haupt gar abschlagen!"— „Ach Vater, sagte Marie, um mich ist es mir gar nicht. Aber Euer graues Haupt—o Gott !—wenn ich das unter dem Schwerte müßte fallen sehen!" „Für mich fürchte nichts, liebes Kind, sagte der Vater. Mir geschieht nichts: Aber mit dir ich hoffe zwar das Bes sere aber mit dir könnte es wirtlich so weit kommen, daß " „O, rief Marie freudig, indem sie den Vater unterbrach, wenn dieß ist.ist mir der schwerste Stein vom Herzen—dann ist al les gut. Vater; gewiß! ich fürchte den Tod nicht. Ich komme ja zu Gott, zu meinem Erlöser! Auch meine Mutter werde ich im Himmel sehen! O wie Neue ich mich darauf!" Diese Worte giengen dem alten Vater tief zu Herzen. Er weinte wie ein Kind. „Nun, Gott Lob, sagte er endlich, und fal tete die Hände. Gott Lob. Dass ich dich so gefaßt finde. Zwar ist es hart—sehr hart für einen alten, abgelebten Mann, für einen liebenden Vater, sein einziges, in niggeliebteS Kind, den einzigen Trost, die letzte Stütze, die Krone und Freude seines Alters, so zu verlieren !—Doch, schluchzte er mit gebrochener Stimme, Herr, dein Wille geschehe! Du verlangst ein schwe reS Opfer von dem Vaterherzen. Allein dir bring' ich eS willig. Nimm sie hin! in deine Hände übergebe ich sie, mein Lieb stes auf Erden; da »i sie am besten auf. gehoben. Deinem unendlich liebevollern Vaterherzen empfehle ich sie; da ist sie am besten versorgt." - „Ach es ist doch besser, liebe Marie! du stirbst unschuldig auf der Richtstätte un ter dem Schwerte des Scharfrichters, als daß ich es hätte erleben müssen, daß du in dieser verderblichen Welt verführt, deiner Unschuld beraubt, und zu Sünde und La ster wärest verleitet worden Verzeih, daß ich so rede. Du bist wohl noch gut, sehr gut —werth, unter die Erde des Himmels versetzt zu werden : aber die Welt ist böse sehr böse; alles ist möglich, und selbst Engel fielen. Stirb denn, wenn es Got teS heiliger Wille so sein sollte, getrost, meine Tochter- Noch stirbst du in deiner Unschuld. Das ist der schönste Tod, so blutig er auch sein mag. Du wirst dann aIS eine reine unbefleckte Lilie aus einem rauhen Boden in das bessere Land—ins Paradies versetzt: Ein Strom von Thränen unterbrach seine Worte. „Doch, noch Eines! sagte er über eine Weile. Jettchen hat ge gen dich gezeugt. Sie betheuerte es eid lich. sie habe den Ring in deiner Hand gesehen. Ihr Zeugniß ist dein Tov, wenn du solltest hingerichtet werden. Aber — nicht wahr, du verzeihest ihr ? Du nimmst keinen Haß mit in jene Welt? Ach, auf diesem Stroh hier, in diesem dumpfen Kerker, mit diesen schweren Ketten bela den, bist du doch glücklicher, als sie in dem herrschaftlichen Schlosse, in Seide und Spitzen, in Ueberfluß und Ehre. Besser unschuldig sterben, wie du, als schändlich "IVillig zu lobe» und ohne Furcht zu tadeln." Aienslaz öett 2!» DAacr? 1843» leben, wie sie. Verzeih ihr, Marie, dein Erlöser seinen Feinden auch verzieh. Nicht wahr, du verzeihst ihr, du nimmst alles von Gott?"— Marie betheuerte es. ~Und nun, fuhr der Vater fort, denn er horte den Gerichtsdiener kommen, em pfehle ich dich Gott und seiner Gnade— und deinem Erlöser, der auch unschuldig gleich einem Uebelthäter hingerichtet w"r de. Und solltest du mein Angesicht nicht mehr sehen, sollte es jetzt das letzte Mal sein, daß ich dich erblickte so werde ich dir bald nachfolgen in den Himmel denn die sen Schlag—ich fühle es—überlebe ich nicht lange." Der Gerichtsdiener mahnte den Vater zu gehen Marie wollte ihn zurück halten, und umschloß ihn fest mit ihren Armen. Der Vater machte sich mir sanfter Ge walt von ihr los. Ohne Bewußtsein sank sie auf ihr Stroh. Jakob ward wieder zu dem Richter hinauf geführt. „Vor Gott, dem All mächtigen, betheuerte ich es, rief er ganz außer sich, als er in das Zimmer trat, und erhob die rechte Hand zum Himmel, sie ist unschuldig! Mein Kind ist keine Diebin." „Ich möchte es bald auch glauben, sag te der Nichter, allein leider darf ich nicht nach Euren und Eurer Tochter Betheu rungen richten, sondern ich muß so richten, wie die Sache nun einmal daliegt, und der Buchstabe des Gesetzes es mir vor schreibt. Das Urtheil und dessen Vollziehung : Jedermann im Schlosse und in ganz Eichburg war nun begierig, wie Mariens Handel ausgehen werde. Alle Gutge sinnten zitterten für ihr Leben; denn in den damaligen Zeiten wurde der Diebstahl äußerst strenge bestraft, und mancher Mensch wegen einer Summe Geldes hin gerichtet, die nicht den zwanzigsten Theil von dem Werthe des Ringes betrug. Der Graf wünschte nichts sehnlicher, als Ma rien unschuldig zu finden; er durchlas al le Verhörprotokolle selbst, unterredete sich Stunden lang mit dem Amtmanne, konnte sich aber nicht von ihrer Unschuld überzeugen, indem eS ihm schlechterdings unmöglich schien, daß ein anderer Mensch den Ring entwendet habe Die beiden Gräfinnen, Mutter und Tochter, baten mit Thränen in den Augen, Marien doch nicht hinrichten zu lassen. Der Richter fällte endlich das Urtheil; Marie, wegen offenbaren und ungeheuer großen Diebstahls und hartnäckigen Läug nens des Todes schuldig, soll aus besonde rer Rücksicht ihrer Jugend und sonstigen unbescholtenen Rufes auf immer in das Zuchthaus geschickt, ihr Vater der ent weder in der That, oder durch schlechte Erziehung sich ihrer Schuld und Verstockt heit theilhaftig gemacht, soll auf immer aus der Grafschaft verwiesen; beider Habschaften aber sollen zu einem, wiewohl unbedeutenden Ersatz an dem großen Schaden und den Gerichtskosten verkauft werden. Der Graf milderte das Urtheil dahin : Marie solle mit ihrem Vater über die Gränze gewiesen werden und er gebot um alles weitere Aufsehen zu vermeiden, sie sogleich mit Anbruch des folgenden Tages dahin abzuführen. Als Marie und ihr Vater von dem Gerichtsdiener au dem Schloßthore vor bei geführt wurden, kam Jettchen heraus. „Da hast du dein Geschenk wieder, sagte jle zu Marien. Meine gnädige Herr schaft will nichts aus solchen Händen. Sie warf Marien das Korbchen vor die Füße, gieng mit höllischem Lachen wieder in das Schloß zurück, und schlug die Thüre mit großer Gewalt hinter sich zu. Marie hob das Körbchen stillschweigend und mit einer Thräne im Auge auf und gieng weiter. Ihr Vater Hatte nicht einmahl einen Stab für die Reife; Ma rie nichts als das Körbchen. Mit nassen Augen sah sie wohl hundertmal nach ih rem väterlichen Hause zurück, bis es end lich, so wie zuletzt auch das Schloß und Vie Spitze des Kirchturmes, hinter ein nem waldigen Hügel aus den Augen ver schwand. Nachdem der Gerichtsdiener Marien und ihren Vater am Gränzsteine der Grafschaft tief im Walde verlassen hatte sehte sich der alte Mann ; müde von Kum mer und Schmerz, nieder auf den Stein, der dicht mit Moos bewachsen, und von einer hundertjährigen Elche deschattet war. „Komm, meine Tochter, sagte er, und schloß Marien in seine Arme, legte ihr die Hände zusammen und hol? sie mir den sei nigen empor—vor allem laß uns Gott danken, daß er uns aus dem finstern en gen Kerker wieder herausgeführt unter seinen freien Himmel und an die fusche Luft ; daß er unser Leben gerettet, und dich, liebes Kind, mir wieder geschenkt hat." Da beide so gebetet hatten, denn Ma rie sprach in ihrem Innersten dem Vater alle Worte nach, goß sich ein wunderbarer Trostund ein hoher, fröhlicher Muth in beider Herzen. folgt.) Ein sonderbarer Englischer Prediger wurde zum Leichenbegängniß eines todten- Schuldners eingeladen. Nachdem er sei ne (Zeremonie am Hause verichtet und der Leichenzug auf dem Wege nachdem Kirch- Hof war, machte der Scheriff seine Er scheinung und forderte nach dem Engli schen Gesetz den Leichnam für eine Schuld. „Vorwärts !" sagte der Priester. „Halt!" schrie der Scheriff. „Vorwärts!" rief laut der Priester. „Dieser Äörper ist mein!" sagte der Scheriff. „Dieser Körper ist Gottes!" brüllte der Priester. „Im Namen des Königs befehle ich Euch, den Sarg nieder zu lassen!" rief der Scheriff aus. „Begrabt den Mann !" schrie der Prie ster rasend, „und wenn der Scheriff noch drei Worte sagt, nehmt ihn fest und be grabt ihn auch! Ich habe dieLeichen-Cere monie verichtet und es soll Jemand begra ben werden es sei der Todte oder der Scheriff In der Indiana Gesetzgebung hat ei ne Committee darauf angetragen, die Ge setze des Staats in deutscher Sprache drucken zu lassen. Wie die Committee bemerkt, wollten die Deutschen für die Gesetzbücher bezahlen. Wir sehen solche Anträge mit Freuden und wünschen, daß die Deutschen Indiana's ihr Wort besser galten und die Gesetzbücher wirklich ab holen als es der Fall mir denselben im Staate Pennsylvanien ist. Hier haben sich so wenige Unterschreiber für dieselben gefunden, daß es die Gesetzgebung für gut hielt, den Druck einzustellen- In der Stadt Plttsburg mit einer Bevölkerung von 5 bis lM>t) Deutschen l)aben sich kaum 10 Unterschreiber für die Gesetze in deut scher Sprache gefunden, und dies ist das Verhältniß in alleu andern Städten die seS Staates. Pittsb. Cour. De u t sch e A rb e i t e r inGu > a n a--Die Colonial Gazette vom sten Januar d. I. bringt ein Schreiben von einem guianischen Pflanzer vom 10. No vember 1842, welcher vierundzwanzig Deutsche, darunter sechzehn Erwachsene, alle an Feldarbeit gewöhnt, angeworben hatte. Er ließ sie auf einem von Plata neu beschatteten Kaffeefeld arbeiten, was sie auch willig thaten; nach weniger als zwei Monaten aber litten alle heftig durch Fieber, und sie begannen die Pflanzung zu verlassen und Arbeit in der Stadt zu suchen, in der Hoffnung, ihre Stellung zu bessern. Nach drei Monaten waren nur noch zwei Männer mit ihren Weibern und Kindern da, aber der eine Mann starb nebst seiner Frau, und nun ließ der Pflan- 29» zer die beiden letzten ihm noch übrigen Personen nur Hausarbeit verrichten, waS sie willig und fleißig thaten, aber sie be fanden sich selten einen Monat ohne Fie ber. Daselbe vernahm er von den andern die ihn früher verlassen hatten. Er zog daraus den Schluß, daß für den Nord europäer angestrengte Arbeit in diesem Klima durchaus verderblich sei: daß zwar in deK Hochlanden von Jamaica das Kli ma günstiger sein könne, daß man sie ober zur Plantagenarbeit unmöglich benutzen könne, ohne ihr sicheres Ende herbeizu führen. Es sei sonach Gewissenspflicht, vor aller weiteren Anwerbung deutscher Arbeiter für Westindien zu warnen. Diese Bemerkungen rühren von einem Mann her, welcher offen gesteht, daß der westindische Plantagenbau ohne bedeuten de Hülfe von Arbeitern verloren sei. Balt. Corresp. Baltimore, den lstenMärz, Sehr traurig. Welche Folgen häuslicher Unfriede her beiführt, haben wir wiederum Gelegen heit, auS folgendem wahrzunehmen : Vor ungefär 5 Wochen verließ die Ehefrau des Klempners Eonrad Heß, Dorothea, ohne ihres Mannes und Kinder Vorwis sen wegen erneuerter ehelicher Uneinigkeit ihre gegenseitige Wohnung. Eine bald darauf angestellte Nachsuchung zur Auf findung der verschwundenen Frau war vergeblich und bis heute hat man noch nichts wieder von ihr gehört. Am vori gen Sonnabend Abend, nachdem Conrad Heß mehrere Tage vorher ein dumpfes StieUschiveigen beobachtet hatte, trat er plötzlich angethan in seinen schlechtesten Kleidern, mit einem geladenen Pistol ver sehen, in das Zimmer zu seinen Kindern und gab diesen, während er eine Aclie von Teutonia und etwas Geld anf den Tisch legte, deN Bescheid - „Kinder, hier ist eure Heimath, und verließ ohne diesem Wei teres hinzuzufügen, das Haus und hat ebenfalls bis jetzt keine Nachricht von sich gegeben. Die verschiedenartigsten Gerüch te sind seitdem im Umlauf, der Mann soll sich erschossen und die Frau sich ertrun ken haben; da aber beides nicht gewiß ist so würden Nachrichten über Conrad Heß und dessen Frau vielleicht eine Aufklärung dieses tragischen Vorfalles herbeiführen und Jedermann, der hierzu im Stande sein sollte, im Namen der Hinterlasse nen inständigst gebeten, dieses baldmöch» lichst durch die Redaction dieses Blattes zu bewerkstelligen. Balt. Corresp. Das Erdbeben vom 4ten Ja nuar hat sich, nach allen Nachrichten, die darüber eingegangen sind, fast über das ganzeStromgebietdesMississippi erstreckt. Die äussersten Punkte, von woher wir Nachricht darüber haben, sind nach Nor den zu Burlington in lowa, nach Süden Nicksburg, nach Westen Boonville am Missouri, nach Osten Marietta am obern Ohio, und gegen Südosten hin mehrere Städte in Süd-Carolina und Georgia bis an die Seeküste. Ferner geht aus den Nachrichten hervor, daß daö Erdbeben am stärksten verspürt wurde in der gend von New-Madrid am Mississippi, welche schon früher von Erdbeben heim gesucht und zum Theil verwüstet worden ist. In jener Gegend soll nach der Aus sage eines Mannes, der sich zur Zeit eben am St. Francisflusse, etwa auf der Gren ze zwischen Missouri und Arkansas, auf der Jagd befand, durch dies Erdbeben ein neuer sehr großer und tiefer See ent standen ist. Der Jäger, welcher dieö meldet, sagt zugleich aus, daß von seinen Jagdgenossen die sich gerade auf jenem Flecke befanden, nichts mehr gesehn oder gehört worden ist, und er vermuthet, daß sie in dem Erdsturz und dem plötzlich her einstürzenden Wasser umgekommen sei. en. Nicht gar weit von jener Gegend ist die Stelle, wo vor wenigen Monaten daS
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