N x ViN S, Venn Gedruckt und herausgegeben vonArnold Puwell e, in der Sud 6ten Strasse, Ecke der Cherry Alley.B ehm' s Wirthshaus-Hof gegenüber. Haßrgang 4, ganse 177. Bedingung? N.-Der Mberklle Ueobsckter erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Superial-Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der Gubsenprions-Preis ist Ei n T hal e r des Zahrß, welcher in halbjähriger DorauSbe» Zahlung erbeten wird. Wer im Lauft des Zahres nicht bezahlt, werdea Kl 50 angerechnet. Für kürzere Zeit als 6 Monat wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen» wenn sie einen Monat vor Ablauf des Subscrlptions-TerminK geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und sür den gewöhnlichen Preis eingerückt. Unterschreibern in hiesiger Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. ttt-"Briefe und Mittheilungen müssen postfrei eiNgesantr werden. Sehlicht und Schlecht Schlicht heißt der Mann, der anf dem LebenSpfade Die stille Tugend zur Gefährtin wählt, Nicht überklug, nicht dumm, doch bieder, grade, Zum Ziele nie den rechten Weg verfehlt, Nicht glänzt und prunkt mit Geist nnd mit Verstände, Sich zeigt nur im bes ch eid en en Gewände. S ch lecht heißt der Mann, der immer fein und zierlich Sein A e n B'r e s liebt, sein I n n'r e s nie mals kennt, Der klug und listig handelt, und m a - n i e r l i ch, Daß Zeder ihn ein feines München nent, Der heimlich stets bereit z» schlechten THalen, Den besten Freund nicht schenk sich, zu verrathe n. Schlicht ist die Frau, die wirthlich uud bescheiden, Die Kinder l«bt, ,hr Männchen zänlich küßt, Und nur in ihres Hauses stillen Freuden, Nicht im Roman, das wahre Glück genießt. 0 Heil und Glück dem Manne, dem hieinede» Ein schlichtes zwar» doch braves Weib beschledcu. Schlecht ist das Weib, das auf der Le bensreise Den Man mit Klugheit und Sentenzen qnält, Die K ü ch e flieht, sich für gelehrt nnd weise Und hoch erhaben über Pflicd t e n hält, Die sie als M n tt e r oder G a lt i n zieren ; Solch schlechtes Weib kann nie zum Glück n»S fuhren. Zur Unterhaltung uud Belehrung. Periodische Sprachlosigkeit. Georg Algayer. I6ZS im Würtembergi schen geboren, hatte das Unglück; zehn Jahr , alt, von einem dnrch einen Gewitterregen rei ßend geworrene» Flnß verschlungen zu wer den. " Er saß auf einem Pferde nnd gerieth mit solchem viermal gänzlich nnter Wasser. Mit großer Noth wurde er halbtodt gerettet. Er verfiel nach diesem Vorfall in ein hitziges Fieber, genaß zwar, aber er behielt immer pe riodische Beängstigungen und Neigung zur Schwermuth. Als diese sich verloren, stcllce sich bei ihm eine Unfähigkeit zum Reden ein ; anfänglich währte ste »iir Augenblicke, sie nahm aber z», dauerte halbe, dann ganze, da» mehrere nnd sogar zuletzt dreinudzwaiiziz Stunden. Ueber is Jahre konnte er nur vou IS bis 1 Uhr Mittaas spreche», uud seine Natnr be obachtete diese Zelt so genau, daß, wen» er auch keine Uhr hörte, oder deren Zifferblatt sah, doch Punkt IS Uhr zu sprechen begann und punkt ! Uhr aufhörte. Ließ man ihn kurz vor t Uhr etwas lesen, so hielt er um 1 Uhr mitten im Lesen plötzlich in»?. An fänglich war es ihm, wenn die Periode des Schweigens eintrat, als ob etwas ans dem Unterleib? in den Hals emporsteige. I» der Folge machte ihm d,e Annäherung der Rede zeit kein Vergnügen, die des Stuminwerdens keinen Schmerz. Nur zweimal in seinem Leben trateine Ver änderung hierin bei ihm ein ; jedesmal in dem Paroxismus eines hitzigen Fiebers. Kurz vor seiuem Tode brachre die Zerrüttung seiner ganzen Natur auch eine Veränvernug in sei ner periodischen Stummhcit hervor. Er war verheirathet. Im Jahr >720 starb ihm seine geliebte Frau, und die Be trübniß darüber untergrub seine Gesundheit. Am 4. März desselben Jahres überfiel ihn Seitenstechen mit heftigem Erbrechen, und als an diesem Tage seine Kinder sich über den Preis einer gekauften Sache stritten, unier. brach er sie zu einer u „gewöhnlichen Zeil, um 2 Uhr Nachmittags, nnd nannte den Preis, wofür er die Sache gekauft hatte. Die Kit» d/r erschraken darüber sehr, denn »um hatte ihnen gesagt, wenn des Barere periodisches Schweige» aufhöreu sollte, würde es eiu Sei chen feines nahen Todes sein. Man fragte ihn daher, wie er sich brfäuve. ~Sehr mü de," war die Ancwprt. Als mau ungewiß war, ob es sechs odee sieben geschlagen habe, sagteer? ~erst sechs." DMn verftttüimte er und sprach nicht eher wieder z» eiuer ,»>- gewöhnliche» Zeit. als am Uten März um Ii «hr, gerade „in die Stunde, wo er als Kna be in die Wasserfluten «traten war. Cr lebte noch bis znm März, wieder r.gel. mäßig sprachlos, mit Ausnahme der M.tlags stnnde; an diesem Tagc sprach er aber plötz lich um Z Uhr des Abends, behielt auch die Gabe zu sprechen bis in der Nacht zum 12. März, wo er Gefährliche Gaunerei. Nicht« ist in England fo gewöhnlich, als daß man Leute antriffl, die alle erdenkliche Mittel anwenden, nin das Mitleid des Pub likums aufzuregen. Eines der gefährlichsten Strarageme, das zur Erreichung dieses Zwek kes ist angewandt worden, ist folgendes : Ei ne ganz gut gekleidete Frau, zwischen dreißig und vierzig Jahren, halte, um sich mitleidi ge Herzen zu öffnen, die Partie ergrifft», sich zuerhängen. Hierzu wählt»' sie jedesmal einen schicklichen Ort. und warf sich dann eine» Strick um den Hals. Ein eigens dazu bestell« ter Me»sch mußte diesen dann bald wieder entzwei schneiden und dann unter der Volks menge verschwinden. Oesters trugen einige der Anwesenden das intereffante Schlachtop fer mit sich heim oder gaben ihr wenigstens Almosen. Die erhängte aber, sobald sie die Sprache wieder erhalten harte, erzählte sie ihren Wohlthätern, ste habe ein Vermögen vou fünfzehnhundert Pfund Sterling beses sen, sich mit einem Irländischen Hauptmann verheirathet, sei von diesem bis auf den letz ten Heller ausgeraubt und dann ans Ver zweiflung Selbstmörderin geworden, tauge trieb das Weib diesen Betrug, bis es zuletzt als Betrügerin erkannt wurde. Sonderdare Leichenbegängnisse und Testamente. Eiu Mailänder hatte sich dem Spiele so leidenschaftlich ergeben, dass er sein ganzes Vermögen demselben aufopferte. Nichts blieb ihm, als et» Weierhof, anf welchem er aber auch nicht rnhig leben konnte. Einzeln ver spielte er die dazn gehörigen Grundstücke, die Ziegel und Balten des Hauses, wurde bettel arm, und verfiel iu die tiefste Schwermuth. In derselben machte er ein Testament, und da er über nichts mehr zu gebieten, nichts mehr der Welt zu hinterlassen Halle, dispo uirte er über seinen Körper, und befahl, man sollte demselben die Haut abziehen, nnd mit derselben ein Brettspiel säuberlich überziehen, seine Knochen aber sollte mau zu Würfeln verarbeiten, und dieselben an Spieler ver schenken. Wir zweifeln sehr au der Erfüllung dieses sonderbaren letzten Willens, und wissen nicht zu bestimmen, ob der unglückliche verzweifeln de Spieler durch sein Geschenk Lust oder Ab scheu gkgeu eiu Spiel habe erwecken wollen, welches ihm Alles, was sei» war, gekostet hatte. Franzesco SaleS, der in Padua die Rech te studirte und in seinem achtzehnten Jahre in ein hitziges Fieber fiel, vermachte seinen teichnam der Anatomie, »in den Aerzte», die ehemals so etwas theuer erkaufen mußten, ei nen Dienst zu erweisen. Der Straßburger Bischof Arbogast befahl in seinem Testamente, seinen Leichnam, ans christlicher Demuch, auf dem Platze zu begra be«, wo gewöhnlich die Verbrecher hingerich tet wurde». Ein im Jahre 1630 verstorbener Obrist verordne«» daß bei seinem Le>chc»bkgäng»issc sich alle seine lullige» Freunde versammeln und dasselbe mit einem großen Gastmahle feiern sollten. Eine iu London wohnende reiche Jüdin, welche im Jahre >794 starb, machte „« ihrem Testamente die Verordnung, daß ihr Leichnam »acb Jerusalem gebracht und dort beerdigt werde» solle. Swölfgcsctzte Männer der Jü dischen Nation sollten die Leiche dorthin be gleiten und das Begräbniß nach Vorschrift besorgen. Für diese Mühwaltung sollte ein jeder 4üo Pfund Sterling erhalet». Buch stäblich wurde auch diescr letzte Wille in Er füllung gebracht. . Gebrauche und Oewohnheilen beider Feier des Jobannisfestes in der Vorzeit. Bekanntlich feiert die christliche Kirche seit dem fünften Jahrhunderte den L4sten Juni als Festtag zum Andenken an den ehrwürdigen Freund des Welterlösers, an Johannes den Täufer. Au diesem Festtage fanden sonst mancherlei Gewohn heiten und Gebräuche statt, welche der ge bildetere Geschmack der neuern Zeit mir Recht aufgegeben hat, weil sie den Stem pel ihres Ursprungs aus dem Aberglau ben des Heidenthums zu sichtbar an sicht bar an sich trugen. Dahin gehört das Tanzen um einen aufgerichteten Baum und um das sogenannte Johannesfeu er. Bei mehreren heidnischen Völkern herrschte nämlich der Fcuerdienst; manche verehrten in der Sonne das Bild des Feu ' ers; andere im Feuer das Bild der Sonne. lm alten Rom und anderwärts ward zur e Ehre der Göttin Vesta, als der Schutz ' göttin des inHer Erde verborgenen Feuers ein beständiges Feuer unterhalten, auch noch zu der Zeit, da man schon die der s allcrfrühsten Borwelt unbekannte Kunst, e selbst Feuer zu erzeugen, längst kannte. "Aviltig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." Dienstag ben 24. Januar 1843. Bei mehreren heidnischen Völkern herrsch te die Gewohnheit, in der Jahreszeit, da sich der Einfluß der Sonne am ficht barsten zeigt, unter Tänzen und andern Belustigungen ein neues Feuer anzuzün den. Noch nach-ihrem Uebertritte zur christlichen Religion behielten mehrere Völker, unter andern auch die Sorben wenden. von welchen auch der erste Grund zur Stadt Leipzig gelegt ward, diese Ge wohnheit bei, und nannten dieses Feuer das Johannesfeuer, weil die längsten Ta ge, an welchen diese Feuererneuerung ge schah, um die Zeit des christlichen Johan nesfestes fallen. Das sogenannte Johan nesfeuer steht also in keiner weitern Ver bindung mit Johannes und seinem Feste, als daß man demselben aus angedeutetem Grunde nun den Namen Johannesfeun gab. Weil die Ungebildeten sich bei die ser Belustigung, wie gewöhnlich, wilde Ausgelassenheit erlaubten, so ward sie hier und da durch obrigkeitliche Befehle abge stellt.—Als die alten Deutschen noch Hei den waren, machten sie im Sommer, wo die mehrsten grünenden Kräuter die Flu ren schmückten, eine Krone von sogenann ten geweihten Kräutern. Diese hingen sie auf, in der abergläubischen Meinung, daß dadurch nicht nur ihr Vieh vor Be zauberung und Seuchen, sondern auch ihre Wohnungen von dem zündenden Blitz strahle gesichert wären. Später nannte man diese Kronen Johanneskronen, aus eben dem Grunde, nWwegen das erwähn te Feuer Johannesfeuer genannt wurde. Späterhin nahmen vielleicht von diesen Kronen kleine Mädchen Veranlassung, am Johannestage einen kleinen Knaben, welchen sie Johannesengel nannten, mit Bändern und andern Putze zu schmücken. Diesen Johannesengel setzten sie einen Blumenkranz auf und bewegten sich um denselben herum in fröhlichem Tanze. Im Laufe der Zeit verschwand auch der JohanneSengel und an seine Stelle kam der Johannestopf oder Johannesstrauß, welcher sich auch in manchen Gegenden erhalten hat. Unter diesem Namen schickt man sich wohlriechende, mit bunten Bän dern umwundene Blumen in schönen Töpf chen zu. Anderwärts bedienten sich arme oder zum Betteln gewöhnte Kinder des sogenannten Johannestopfs, oder eines mit Blumen belegten Tellers Spazier gängern denselben zu präsenifren und die se dadurch zur Entrichtung eines Almo sens zu veranlassen. Müßte man nicht befürchten, daß dadurch der nachrheilige Hang zum Betteln in Kinderseelen genährt würde, so könnte man diese Gewohnheit hingehen lassen. Aber bei jenen gegrün deten Befürchtungen, und bei den heil samsten Anstalten, deren man sich jetzt fast überall zur Abhülfe der N oth der Armen erfreuet, ist in neuerer Zeit auch in Leipzig diese Gewohnheit abgestellt. Mit einer andern geschah dies im Jahr 1786. Bis zu dem genannten Jahre wurde am frühen Morgen deS Johannes festes, nahe am Johanneshospital, ein hölzernes ausgeputztes Männchen, unter dem Namen des Johannesmännchens aus gestellt und mit einem JohanneStopfe oder mit einem mit Blumen gefüllten Ge fäße gleichsam gefeiert. Der Aberglaube früherer Zeit—dknn der Aberglanbe hat te auch sonst in Leipzig seine Anhänger und Anhängerinnen—hielt das Johannes mannchen für ein Zaubermittel. durch dessen Ausstellung und Feier Landplagen abgewendet werden könnten. Am frühen Morgen des Zohannesfestes sah man da her eine große Menschenmenge nach den Johannebmännchen wallfahrten. In späterer Zeit schlössen sich vielleicht Meh rere an diesen Wallfahrzug an, ohne jenem ' Aberglauben zu huldigen. Allein um jc > nes Denkmal eines frühern Aberglaubens ' ganz zu vernichten, oder doch eine ganz , geschmackloseSpielerei zu verdrängen auch - wohl um cineßeranlaWng zu Wallfahrts Unsittlichkeiten wegfallen zu machen, ver? bot der weise Stadlmagistrat in dem vor erwähnten Jahre die Ausstellung einer solchen Puppe. Jetzt hat sich nu>i.noch der Blumenkranz erhalten,-welche man am Johannesfeste über den Thüren, be sonders auf den. Lande, hängen sieht. Sei es auch das dieser Johanneskranz sei nen ersten Ursprung von der heidnischen Johanneskrone herleitet, so hat ihm doch der gebildetere Zeitgeist eine so freundliche Deutung gegeben, daß man die Beibehal tung desselben, als eines sprechenden Bil des der Sonnen- und Blumenfestfeier in der Natur, und als eines schönen Bildes von dem Kranze des Verdienstes, welcher den Weisen der Vorzeit gebührt, von welchem das christlich kirchliche Johannes fest seinen Namen führt, wohl wünschen kann. Menschenfresser. Anderson kam' auf seiner Gesandt schaftsreise nach der östlichen Küste von Sumatra mitten in das Land der Kanni balen. Er wollte diese Gelegenheit nicht unbenutzt lassen, die Sitten und Gewöhn- Heiken des Volks kennen zu lernen. Er ging in ein Dorf, wo sich eine große Men ge Volks um und in dem Raloi (Halle) versammelt hatte, Schwerter schlieff u- dgl. Anderson sah keine Köpfe von getödreten Menschen, als er aber mit dem Nudscha (Oberhaupte) über diesen Gegenstand sprach, sagte ihm dieser : er wisse, daß erst vor sechs Tagen ein Mensch verzehrt worden sei, und daß, wenn er es wünsche er sogleich den Kopf holen lassen wollte. Er schickte einige von seinen Leuten ab und halb sah Anderson einen großen Hau fen Menschen mit diesem Siegeszeichen, einen Berg Herabkommen. Der Unglück liche war wie man ihm erzählte, in fünf Minuten verschlungen worden, wobei je der Krieger nur ein kleines Stück erhal ten hatte. Es machte einen schauerlichen Eindruck auf Anderson, als er einen nack ten Schädel an dem einen End» eines Stocks, den Jemand auf der Schulter trug, und am andern einen Bündel Pi sangs hängen sah. Der Häuptling des Dorfs kam mit und brachte dem Nudscha sechs Sklaven, welche zwei Tage zuvor waren zu Gefangenen gemacht worden, nämlich vier Weiber und zwei Kinder. Anderson wurden mehrere Sklaven ange boten, er schlug deren Annahme aber aus Gründen ab. Eben so sollte er Zeuge einer solchen Mahlzeit von einem ge schlachteten Menschen sein, doch auch die se Einladung lehnte er mit Widerwillen ab, wodurch man ihm eine Artigkeit zu erweisen vermeinte. Die heißen Quellen in Arkansas. Etwa 60 Meilen südwestlich von Little Rock, entspringen die heißen Quellen in einen engen Thale. Meilenweit von un fruchtbarem Boden und fast von allen Seiten eng von steilen und felsigen Hü geln eingeschlosseu, aber der ganzen Macht der Strahlen einer südlichen Sonne ge öffnet, erscheint dieses kleine Thal dem Reisenden wie eine freundliche Oase in der Wüste auch könnte man es nicht un passend mit einem botanischen Garten ver gleichen, so üppig ist die Vegetation, und so groß die Verschiedenheit, der auf dem kleinen Raum kalkhaltigen von den Dün sten der warmen Wässer befeuchteten und erwärmten Bodens, wachsenden Pflanzen und GesträuHe. I Reisende werden im Sommer durch regelmäßig von Little Rock dahin abge hende Postkutschen befördert. Der Weg ist fast immer gut bietet aber wenig inte ressante Punkte und Abwechselung dar. Die formation der zahlreichen Hügel über welche derselbe führt, ist fast ganz uni form dieselbe, sekundärer Sandstein auf Thonschiefer oder Geauwake mit »nachtu >!gen Gängen von ganz reinen Quarz, Li. Eisenerzen oder andern Mineralien ; der größte Theil dieseö Landes ist der Cultur unzugängig, da meistens das Gestein kahl zu Tage liegt, dennoch aber ist es mit herrlichen Tannen und andern Bäumen bewaldet. Die Thalebenen an der Sa line und deren Nebenflüssen haben jedoch fruchtbaren für Baumwolle und alle an dere Erzeugnisse günstigen Boden, und. werden feit den letzten Jahren ziemlich angesiedelt. Nachdem sich der Weg so über eine unendliche Zahl unfruchtbarer Hügel und durch enge Schluchten gewun den, gelangt man in das sogenannte Thal der heißen Quellen. Auch dieses, welches sich anfänglich gerade von Ost nach West zieht, bietet nur wenig culturfähigen Bo den, doch stößt man gleich am Eingänge desselben auf ein Landgut, wo auch für die 'Aufnahme und Bewirthung von Rei senden leidlich gesorgt ist, denn eS ent springt hier eine eisenhaltige sehr starke Quelle, deren Wasser mehr lau als kalt ist, und ebenfalls schon als Gesundbrun nen benutzt wird. Die das Thal begrän zenden Hügel mögen etwa 2VV Fuß hoch sein und sind steil und felsig, an ihrem Fuße fließt ein silberklarer Bach, der sich schäumend durch Felstrümmer und Ge wölbe Bahn bricht. Allenthalben ent sprießen den Felsspalten und den Ufern des Bachs die schönsten Blumen, unter denen besonders die Acaleen, Mangnolien seltene zwergartige Arten des Weißdorns und scharlachrothe Loniceren hervorstehen und die Luft mit Wohlgerüchen erfüllen. Nachdem das Thal sich so etwa 3 Meilen hingezogen, nimmt der Bach die Richtung von Nord nach Süd. indem er sich brau send durch einen engen Gebirgs-Paß zwängt, wo nur gerade noch Raum für eine schmale Straße bleibt; diese enge Schlucht öffnet sich allmählig weider in Süden, und hier nun sind die heißen Quel len. Sie entspringen auf einen Terrain von etwa zwei hundert Schritt Länge, wohl über sechszig an der Zahl, auS dem östlichen Hügel, von dessen Fuß der Bach im felsigen Bette fließt. Einige der hei ßen Quellen sind im Grunde des Bachs, andere unmittelbar am Fuße des Hügels und andere am Hügel selbst in verschiede ner Höhe, die höchsten wohl 80—100 Fuß über der Thalebene. Die Temperatur des Wassers ist verschieden von lauwarm bis 150 F. Das Gestein woraus die Quellen cntspriugen, ist kohlensaurer Kalk mit etwas Eisenoxid; unregelmäßige kom pakte Massen, Produkt der Quellen selbst, welches sich aus dem Wasser absetzte, oder was aus verschiedenen Gründen wahr scheinlicher scheint, diesen in einer frühern Periode als schlammige oder breiartige Masse entquoll. Uebcrhaupt scheinen die Quellen in vergangenen Zeiten stärker gewesen zu sein, denn manche der höheren, die sonnst anscheinend große nach allen Seiten übersprudelnde Bassins bildeten, enthalten im Grunde nur noch etwas schwarzen warmen Schlamm. Dem west lichen Hügel entquillt eine kalte Quelle deren Wasser Eisen enthält, auch über den heißen Quellen brechen aus dem Sand stein einige ganz kalte Quellen hervor. Wie leicht man also hier mit wenig Auf wand Schwitz- Tropf- Sturz- Schlamm warme und kalte Bäder einrichten könne, läßt.fich denken; bis jetzt ist indessen nur wenig gethan. Nur einige Quelleu sind mit kleinen Bretterhütten umbaut, zu Schwitzbädern eingerichtet oder mir höl zernen Badetrögen versehen. Tisch und l Aufwartung in den Kosthäusern ist eben nicht besonders und läßt wirklichen Pa l tienten noch viel zu wünschen übrig, die nöthige Bedienung muß sich jeder Kran . ke selbst mitbringen. Außer zwei oder - drei Gasthäusern, einigen kleinen Laden - u. Blockhütten, sieht man «och nichts von 112 menMch-n.«»Amng-n, . Person«, machen Anspruch auf d>° Quellen als Preemtion, sie gehören aber
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