MeaVkNg, Denn. Gedruckt uud herausgegeben von Arnold Puwe ll e, in der Sud 6teu Strasse, Ecke der Cberry Alley.B chm' s Wirthshaus-Zof gegenüber. Hahrgang 4, gcune Mnmmer 162. Bedingunge N.-Der Albernle zgeohaclrter erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Superial-Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der Subscriptions-Preis ist Ei n Thaler des Zahrs, welcher IN halbjähriger Vorausbe zahlung erbeten wird. Wer im Laufe des Jahres nicht bezahlt, werden Kl 50 angerechnet. Für kürzere Zeit als li Monat wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie einen Monat vor ?lblauf des Subscriptions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewohnlichen Preis eingerückt. Unterschreiben, in hiesiger Stadt wird die Zeitung p.rrosrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Trüger, auf Kosten der Unterschreiber. und Mittheilungen müssen postfrei eingesandt werden. Candidnttn für Aemter. An die freien Erwabler von Berks Caumy. Ich offerire mich als ein Candidat für das Recorder-?ln»t, bei kommender Wal?l. Sollte ich so glinf lich skin erwählt zu werde», so werde ich nie vergessen die Pflichten zu erfülleu. Andrea»?iepner. Reading, August bW. Bauern und Handwerker, sehetalif d i e s e 6: Ein Voluntecr-Candidat Mir einen Termin. Freunde und Mitbürger! Auf vielfältiges Ersuchen meiner Freunde, biete ich mich als Kandidat für das Negistrirers-Amt bei der kommenden Wahl im nächsten Oktober an —Sollte ich so glücklich sein, eine Mehrheit Eurer Stimmen iu erhalten, so verspreche ich die Pflichten des Amtesgetrenlicl) erfüllen. Ehrerbiethigst, Euer Mitbürger, Jacob Long. Reading, August Iti. bW> Kaisen Court Amt. An die nnadhangiaen Erwahler von Berks Cannty. Freunde und Mitbürger: Aufgemuntert durch Eure liberale Unterstüyung bei letzter Wahl, und das seit herige ernstliche Ersuchen vieler Artttiide.bin ich bewogen worden, mich bei komeuderWahl wiederum als Candidat für das Amt des Schreibers der Waisencourt anzubieten. —Sollte ich so glücklich sein eue Mehrheit Eurer Stimme» zu erhalten, so werde ich die Pflichten des Amtes nach be ste» Kräften »nd hoffentlich zu Eurer Zu friedenheit ausüben. Vvm. Schöner. Reading. Juli 19. l'W. Zln die EnvMer von Berks <?auttty. Mitbürger: Zch biete mich an als ein Kandidat für das Amt von Protlionotar von Berks Caunty, bei der nächstkommenden Wahl. Da ich die Pflichten des Amtes als Schreiber für den Zeitraum von neun Jahren erfüllt habe, >o schmeichle ich mich mit der Er wartung daß ich, wenn ich erwählt, völlige Zu friedenheit geben kann. Euer gehorsamer Diener A. F. Miller. Reading, Juli 12. An die Erwahler von Berks <sannty. Mitbürger! Auf das ernstliche Ersuchen einer An zahl meiner Freunde, biete ich mich alö Can divat für das Amt von Protho n o t a r bei der kommenden Wahl a». Solltet ihr mich mit einer Mehrheit Eurer Stimmen begünstigen, werde »eh mich bemühen die Pflichten des Amtes getreulich und zu Eu rer Zufriedenheit auszuüben. Daniel Jung. Windsor Tannschip, ) Juli 15. 5 l>W. An die Erwahler von Berks Cannty. Der Unterschriebene möchte Euch hiermit ehrerbietigst, für die Unterstützung Eurer Sti mmen bei der nächsten Wahl ersuchen, für das Siegistrirers Amt. Ptter Hilbert. Reading, August !). Der verbesserte Readinger Kalender für das Jahr 1843, gedruckt uud herausgegeben von I. C. F. Egelmann, hat die Presse verlassen n»d ist einzeln sowohl wie in größerer Quantität zu haben bei Carl Fridrieh Egelman», Ecke der lyten und Pciiustrasst. Ebenfalls zum Verkauf i» dieser Druckerei. Reading, August 9. Neue Güter. Am wohlfeilen Stohr, Schild zum goldnc» Stern. So eben erhalten, ein grosses Assortement von »enen und wohlfeilen Gütern, wozu die Aufmerksamkeit des PttblikninS besonders erbeten wird, bei ?V. Seecher. Reading, August 23. Zin. Der Liberale Beobachter Und Berks, Mömgomery nnd Schuylkill Cauntics allgemeiner Anzeiger. AAtszewaMs DHlchlerslctte. Lob der Kriecherei. OKriecherei, wann ward Dir je ein Lied gesungen, Wann ist Dir je ein tob, Sogar gedruckt erklungen? Ich sah noch keins, und hab' Es «irgendwo gelesen, Und dennoch bist Du stets Sehr lobenswerth gewesen! Denn was Verdienst und Fleis; Und Tilgend nicht errungen, Das ist gar öfters Dir, O Kriecherei, gelungen! Es sei darum allhier. Damit es Jeder seh', Ein Loblied Dir gebracht, Vom Scheitel bis zur Zeh'; Zugleich eiu Lehrgedicht, Für die, die Dich nicht kennen, Und Dich das Schändlichste Auf Gottes Erde nenne». Ei Du bethörter Mansch, Du weisst nicht, was es heisst, Wenn Du die Kriecherei So schnöde von Dir weis't. Erfahrung nur macht klug, Uud erst »ach Prüfniigsjahrei«. Wirst Dn de» goldiien Werth Der Kriecherei erfahre». Arbeite Tag und Nacht, Dir Beifall zu erringe». Sei gut, sei brav, es wird Dir nlittiliermchr gelingen ; Und nie wirst Du die Guust Des Höher» einst erreichen, Verstehst Dn nicht die Kunst, De» Fuchsschwanz recht zu streichen. Drum höre, was zu Dir Jept die Erfahrung spricht, Der Warnung Stimme ist'S, Darum verschmäh' sie nicht. Sei Spürhuud, denn es giebt Oft etwas attszuführe»; Sei Pudel, eile schnell Und stink zn apportiren ; Sei Dachs, des Nächsten Glück Geheim z» «intcrgraben, Will's der gestrenge Herr So und »»cht auders habe»; Sei Aal, entschlüpfe schnell Der Hand, die Dich gefasst; Sei Esel, wen» mau zeigt, Dass man Dich grimmig hasst; Sei Fuchs, um uns mit List Und Trug iii's Gar» zu führen; Sei Asse, Deinen Herrn Stets recht zu amüftren. Sei Schlange gegen den, Der bei Dir Hülfe sucht; Dickfell'ger Ochs, wenn er Verwünscht Dich »nd vei stucht; Zur Rolle des Hanswurst's Sollst Du Dich auch verstehen ; Sei Lamm, hat Dich der Wi? Zum Stichblatt auStlscheii. Sei Papagei, vertreib' Dem Herrn die Zeit mit Plaudern. Doch winkt er Ltllle Dir, So schweige ohne Zandern. Und bringt der Wagen her Den Herrn im schnellen Lauf, So eile schnell herbei Und reiss' die Thüre auf. Putz' Stiefel» ihm, vergiss Den Speichel nicht zu lecke», Ma» wird mit Ruhm und Geld Und Gnade Dich bedecken. Sieh, Alles dieses muss Zur Kriecherei gehöre», Uud diese wird gewiss Dein äulj'rcs Glück vermehren. Dein innres Gluck ist ja Nur ciilt schöne Phrase, Und Menschcnwerth vergissc Der Kriecher leicht beim Gla>e. Zum Ziele hilft auch nicht Nur immer schneller Lauf; Nein, am geschwindesten, Glaubt mir's kriecht man hinauf. O Ka y e n buck e le i, Du Mittel sich zu heben, Wie Mancher weiss sehr wohl Von Dir allein zu leben. Dir ha'b ich jetzt dies Lied Aus Scherz und Ernst gesungen, Und Manchem hat vielleicht Das Ohr davon geklungen. "AVillig zu loben und obne Furcht zu tadeln." Dienstag öe» 11. Mclober 1842. Doch soll ich ehrlich sein, Und offen es bekennen, So kann ich Kriecherei, Dich nur mit Ekel nennen; Und soll i<h erst durch Dich Mein Glücke höher treiben, So will ich lebenslang Ein armer Schlucker bleiben ! Zur Unterhaltung und '^lehrnna. Der Besticnbandiger Martin. Wer hat nicht schon von Martin ge hört, dem ehemaligen Equiii bristen. dem nachmaligen Pferdedressirer und letztma ligen Milchbruder der Löwen, Tiger und Hyänen, dem bekannten Menageriebesit zer der durch ganz Deutschland gezogen, dem reisenden College» und Schivager des famöfen van Aken, der keck seinen Kopf in der Unthiere Schoos legte und sich von Miß Betty, einer gefleckten Bestie aus Asiens Wüsten, wie von einer Geliebten umarmen ließ. Martin privatisirt jetzt, und erndtet die Früchte seines Ruhms- — Er hat ein paar Hunderttausende aus sei ner Industrie gezogen, uud reis't nun zu seinem Vergnügen als Naturforscher, um seltene Exemplare von Nierfüßigen kennen zu lernen, und auch wohl zu kaufen.-- Sein Schicksal ist doppelt merkwürdig: einmal, weil er als ein armer Teufel die sonderbarste Laufbahn machte, und so dann, weil er, obgleich das unansehnlich ste Metie treibend, es zu einer Höhe brach te, die ihn auszeichnete, berühmt machte. Er wurde zu Marseille geboren, nnd ge rieth in Italien unter Blondin'S Kunst reiter, weil er eine besondere Liebe zu den Pferden hatte. Seine Geschicklichkeit übertraf bald die aller College», und war so sehr daö non daß sie ihn langweilte und auf etwas Anderes sinnen ließ. "Ich will nicht mehr die Pferde reiten," sagte er, "ich will sie zähmen und unterrichten." Auf diese Weise ward er eine Art Zauberer, denn er machte mit den Thieren, was er wollte, und sie verstanden ihn. Dadurch gewann er so viel Geld von reichen Leuten, daß er selbst eine En treprise machte und herum reifte. Erst als er van Aken und seine Schwester ken nen lernte, bekam er Appetit nach andern Thieren als Pferden. Man glaubt, er nahm seine Frau blos, nm eine Tigerin von ihrem Bruder zu erbeu. Es dauerte nicht lange, so hatte er, wenn nicht die schönste, doch die interessanteste rie, 15000 Franken verschwendete er für einen Löwen, und wenn er ihn dann be saß, so stellte er seine Experimente an und zähmte ihn. Er hatte solchergestalt schon glückliche Curse gemacht, ohne sich an der Wildheit der Tiger zu versuchen. Da trat er eines Tages z» dem Menageriedie ner und hieß ihm den Käfig des alleiichön sten Ungeheuers dieser Nace öffnen- Der Bursche war bleich vor Schreck, und ließ sich den Befehl drei mal geben, ehe er ge horchte. "Du kannst ruhig seyn." sagte Martin, "der Tiger und ich wir kennen uns schon seit Ä Monaten. Er hat Re spekt vor mir und wird mir nichts zu Lei de thun. Oeffne die Thüre unv verhalte dich ganz ruhig" Es muß hier bemerkt werden, daß unser Held lange Zeit hin durch seine Thiere beobachtete, und sie auf mancherlei Weise sich hold zu machen, vor Allem aber ihnen Furcht vor sich einzuflö ßen suchte- Er gab ihnen guten Fraß, wenn sie gehorchten; ließ sie hungern, wenn sie spröde thaten; er ließ sie ruhen und quälte sie zur Belohnung oder Be strafung; ja, er entzog ihnen das Licht des Tages, oder sperrte sie in ungewöhn lich kleine Käfige, wenn sie seinem Witten nicht gehorchten. So geschah es, daß ein Wort von ihm in Zorn oder in Freund lichkeit gesprochen, nie seinen Zweck ver fehlte. Der Tiger, zu dem Martin gehen wollte, war, ohne daß es seine Leute wuß ten, von ihm gezähmt worden. "Er re spektirt mich." sagte er, "ich bin sein all- mächtiger Fürst, denn ich habe ihm davon Leweise gegeben. Wenn er mich angreift, so weiß er, daß ich ihn erdolche oder durch einen Befehl verhungern lasse." Er war »n der That mit zwei Dolchen und zwei Terzerolen bewaffnet, alö er daö Wag stück unternahm, und fühlte Kraft und Besonnenheit genug, im Falle eines un glücklichen Ausganges den Kampf mit dem Ungethüm zu unternehmen, etwas, das er schon früher mit einem Bären versucht hatte, den er aus den Klauen des Löwen erlöste, und der darob zum Danke seinen Retter anpackte. In jeder Hanv ein Sti let, durchbohrte er die Bestie augenblick lich und kam mit einer leichten Wunde da von. Martin ist der erste Mensch, der einen Tiger bis zum geselligen Umgange zähm te. Dem ersten Versuche folgten mehrere andere, sowohl bei Tigern aIS andern wil den Thieren. Alles drängte sich herbei, den wunderbaren Bändiger zu sehen. — Die Norstelluugen brachten so viel Geld ein, daß der Virtuos dem Publikum end lich Valet sagte und sich, wie die Eatala ni, zur Ruhe setzte, das Kapital der Lon doner Bank anvertrauend. Martin ist reich, berühmt und erst 35 Jahre alt. Man sollte demnach denken, er sei zufrieden und genieße sein Leben. — Dem ist aber nicht so. Er fühlt ein im merwährcndcs Bedürfniß, mit Löwen und Tigern, mit Bären und Hyänen umzu gehen. "Frau," sagt er, "ich habe dich recht lieb, aber ich muß wieder eine Tige rin kaufen und um ihre Zuneigung buh len, einen Löwen, um dessen Freundschaft ich mich bemühe. Die wilden Bestien sind mein Element!" Wahrscheinlich hören wir Mal, der berühmte Martin ha be sein Grab gefunden. Cook mußte auf seiner Reise, Plinius auf dem Vesuv, Archimedes in seinen Cirkeln sterben; war um sollte unser Held ein anderes Schick sal haben? Eine Tigerin wird ihn er drücken. Liebesbrief. Folgender Liebesbrief circulirt gegcw wärtig in Abschriften in Leipzig und wird seiner Originalität wegen häusig copirt. Ein alter Lieutenant an ein junges, reiches Fräulein (buchstäblich wahr): "Mademoi selle. ich liebe Sie und ersuche mit umgeh ender Post um Gegenliebe. Genau be kannt bin ich mit ihren Verhältnissen ; Sie haben keinen Liebhaber, keinen Vater, keine Mutter, außerordentlich wenig Jah re und gräßlich viel Geld. Sie sind 16 Jahre, ich 01,—da fcheer" ich mich den Teufel drum! Ich liebe jedoch wie ein Jüngling von 18 Jahren, worauf ich mich noch gut erinnern kann. Ich bin Gott lob noch Lieutenant. Ich kann diese Charge jedoch sogleich aufgeben. Ihr Vermögen giebt mir die Stellung eines Generals. Schlagen Sie ein, Sie kön nen mein Weib, hol' mich der Henker! noch diese Woche werden. Schulden hcv be ich keine, aber Verrechnungen worden mir zur Last gelegt. Lassen Sie mich da her nicht gleiche Fehler bei der Hoffnung auf ihre Hand begehen. Hier mein Por trait, von einem Kameraden mit Bleistift entworfen. Mit Farben macht sich so et was besser, allein Sie sollen durch das Original überrascht werden. Bauch ha be ich keinen, graue Haare einige, Falten im Gesicht höchst sparsam, doch rauche ich höllisch viel Tobak und trinke gerne viel und lange- Dies ist Alles. M. u. M. Lieutenant." Frauenmuth und Entschlossenheit. In einem eine kleine halbe Meile von dem Hause des Försters P. gelegenen Städtchen war Jahrmarkt, und der För ster —erst vor 8 Monaten mit der Jung frau aus diesem Städtchen ehelich verbun den—hatte sich, indem er zugleich die Jagd besuchte und sein Forstrevier revidirte, in L. Frühester Morgenstunde dorthin auf den Weggemacht. Die junge Frau befand sich ganz allein in dem Hause und erwar tete. als die Mittagsstunde schon heran nahete, recht sehnlich die Rückkehr ihres Gatten. Von beängstigenden Gefühlen gepeinigt und zugleich mit einem Unwohl fein beschwert, hatte sie sich jetzt, angeklei det wie sie war, für einige Augenblicke ins Bette gelegt, als plötzlich ein fremder Mann von verdächtigem Aeussern in's Zimmer trat und vorgab, von dem För ster, welcher sich auf dem Jahrmarkt be finde und dort einen Handel abschließen wollte, zu diesem Behufe nach 15 Tha lern gesendet worden zu sein. Die kluge Försterin, die, welche sogleich in dem Bo ten einen Betrüger vermuthete, machte gelinde Einrede. Als der Fremde jenen Einwand zurückwies, und endlich sogar barsch erklärte: er habe dem Förster zur Ueberbringuug der 15 Thaler sein Wort gegeben, und »verde, wenn die junge Frau ihm diese Summe länger vorenthalte, Ge walt brauchen, da erkannte sie völlig den Räuber, und sah nur eine List als einzi ges Mittel der Rettung. "Sie sehen es ja," sagte sie zu dem Fremden, "daß ich, am ganzen Leibe gelähmt, das Bette nicht verlassen kann- In jener Tisch-Schubla de aber liegen die Schlüssel» der kleinste derselben öffnet den Schlank, welcher sich hier in der Seitenkammer befindet. Gleich vorne im Schrank werden Sie ein Kist chen mit Geld finden; bringen Sie mir dasselbe her, damit ich Ihnen die 15 Tha ler daraus zuzähle." — Der Räuber griff rasch nach dem Schlüsselbunde und eilte damit in die Kammer. Mit Blitzesschnel le sprang die Försterin jetzt vom Bette auf, schlug die Kammerthür zu und ver schloß und verriegelte dieselbe; dann ver ließ sie, noch immer kommende Schreckens- EreigNlsse befürchtend, das Zimmer, ver schloß die stark befestigte Hausthür, und schob die beiden daran befindlichen Riegel vor, worauf sie ruhig in das Zimmer zu rückkehrte. Der Unhold in der Kammer sah sich nun durch Frauenlist in die Falle geführt. Die Försterwohnung war neu erbaut, mithin die feste Kammerthür ohne Brechwerkzeug schwer zu sprengen; das kleine Kammerfenster aber befand sich 0 Fuß hoch vom Fußboden entfernt,, und nicht zum Entkommen geeignet. Nachdem der Räuber es vergebens versucht, die Thür zu sprengen ; nachdem er mit Mord und Brand die mnthige Frau bedroht, und fe ste Versicherung erhalten hatte,daß vor des Försters Rückkehr an keine Befreiung zu denken sey, verhielt er sich endlich ruhig. So war ungefähr eine Stunde vorüber, alö anfänglich leise, dann aber heftig und immer heftiger an der Hausthür gepocht wurde. Ueber dem Wohnzimmer des Hau ses befand sich eine Vorrathskammer, dort hin begab sich jetzt die Förfterin und nete ein Fenster. Vor der Thür stand ein Weib von vierschrötiger Gestalt und wil dem Gesichte, welches jetzt die Blicke em porrichtete und mit ungestümen Worten Einlaß verlangte. Als dieser von der För sterin verweigert wurde, wüthete das Weib und sagte, wobei es eine große Axt unter der Schürze hervorriß nnd drohend schwenk te: „Ich weiß bestimmt, daß mein Mann sich im Hause befindet, u. von Dir, Schla nge ! abgesperrt ist! Oeffnest Du nicht gutwillig, so schlage ich die Thür ein, und dann geht es ohne Mord nicht ab !" Die Försterwohuung lag im Walde, von der Landstraße weit abgelegen; ein Nothge schrei konnte daher wenig fruchten. Doch die muthige Försterin war entschlossen, ihre Habe bis auf den Tod zu vertheidigen, und beharrte bei diesem Entschlüsse. Schon zischte die blinkende Axt der Naubgenoisin , mir zermalmenden Schlägen an die Thür, und vergebens war es, daß die Forsterin alle schweren Gegenstände, deren sie im Auqeublicke habhaft werden konnte, dem Weibe auf den Kopf schleuderte, gewandt wußte diese Banditin jedem Wurfe aus--
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