Botschaft von President Tyler, 7ln teil Senat und das Haus der Represen tanten der Vereinigten Staaten. (Schluß.) Aus dem Berichte des Kriegssekretärs und andern beifolgenden Berichten, werden Sie er, ftl>en, welche Fortschritte man in den Befesti, gungen zuinSchutze unserer wichtigsten Städte, Ankerplätze und innern Grenzen während des gegenwärtigen Jahres geiiiachl hat; sowie de, ren wirklichen -Zustand. Ihr Bau wird mit solcher Schnelligkeit betrieben werden, als die vom Congreß der vollziehenden Behörde zur Verfügung gestellten Mittel erlauben werden. Ich empfehle Ihnen insbesondere jenen Theil deS gedachten Berichtes zur Erwägung, welcher die Errichtung einer Militärposten Kette von Counsil Bluffs nach irgend einem, in unseren Grenzen gelegene» Punkte am stillen Meere vorschlägt. Der Vortheil welcher daraus un sern Pelzbändlern in jener Gegend erwachsen soll, zusammengenommen mit der Wichtigkeit, mit den wilden Bewohnern derselben, den In dianer-Stämmen, ein freundschaftliches Ver nehmen zu erhalten, und dabei unsern Grenz bewohnern Schutz zu gewähren, und die Mit tel eines sicheren Verkehrs zwischen den a merikanischen Niederlassungen an der Mün dung des Columbia Flusses und jenen diesseits der Felsengebirge darzubieten, dürfte es als wichtig erscheinen lassen, die hieraus bezüglichen Anempfehlungen mir möglichst geringem Auf schübe in Ausführung zu bringen. Der Bericht des Marinesekretärs wird Ih nen den gegenwärtigen Zustand jener wichtigen Waffe der National-Vertheidigung vor Augen legen.—Man wird aus allen Kräften auf die Verstärkung ihrer Wirksamkeit hinarbeiten, u. ich kann Ihnen sreigiebige Verwilligungen für diesen Zweig des öffentlichen Dienstes nicht zu dringend ans Herz legen. Es bestehen die wich tigsten Beweggründe für die Ergreifung solcher Maßregeln Unsere ausgedehnte und auf sonstige Weise bloßgestellte Seekuste erheischt einen Schutz, welcher ohne eine kräftige Seemacht unmöglich gewährt werden kann. —Wir streben nach kei nen auswärtigen Eroberungen, eben so wenig beabsichtigen wir mit irgend einer andernNati on um die Beherrschung des Oceans zu ringen —allein wir sind es nicht einzig der Ehre son dern auch der Sicherheit des Volkes der Ver. St. schuldig, von keiner Nation unsere Gewäs ser nach Belieben gefährden und unsere Behau sungen und Städre mit Feuer u. Schwer« Heimsuchen lassen. Zu Sparsamkeit in allen Zweigen des öffentlichen Dienstes sind alle A genten des Volkes verpflichtet—allein es wäre nichts anderes als bloße Kargheit, wollte man die aller nothwendigen Mittel für den Schutz und Schirm unserer Heimath vor feindlichen Einfall und unsere National,Ehrc vor Schan de vorenthalten. Ich möchte demCongreß auf daS Ernstlichste -MkTNPstylen, sich aller Geldanweisungen sür nicht durchaus nothwendige Gegenstände zu enthalten; allein ich übernehme, ohne mich auch nur einen Augenblick zu besinnen, alle Verant wortlichkeit, die Vergrösserung und schleuige Ausrüstung jener tapfern Marine zu empfeh len, welche jedes Meer nur ihren Siegen er leuchtet, und einen unvergänglichei' Strahle», kränz des Ruhmes um iniser'Vatcrland gefloch ten hat. Der Bericht des Gencral Postmeisters wird Ihre Aufmerksamkeit ganz besonders in An spruch nehmen, nicht wegen der darin enthalte nen werthvollen Vorschläge, sonder» auch we gen der hohe» Wichtigkeit, welche zu allen Zei ten mir jenem interessanten Zweige des öffentli che» Diemkes verbunden ist. Die grösseren Ko sten, welche die Transportation der Briefpost auf den Haupt Routen verursacht, nimt noth» wendigerweise die öffentliche Ausmerksamkeitin Anspruch, und hat eine entsprechende Sorgfalt von Seiten der Regierung erweckt. Die Ver sendung der Post muß mit jenen Erleichterung gen des Verkehrs, welche durch den Bau von Eisenbahnen und die Anwendung von Dampf tagtäglich grösser werden, Schritt halten; allein man kann nicht verhehlen, daß zu diesem Behu fe das Post Departement schweren Ausgaben unterworfen ist. Die Verbindungslinien zwi schen entfernten Theilen der Union werden groß tentheils durch Eisenbahnen eingenommen, wel che nach der Natur der Dinge ein vollkomme nes Monopol besitzen; und das Departement ist darum schweren und unbilligen Kosten aus gesetzt. Dieses Uebel muß in Zukunft bedeu tend zunehmen, und irgend eine zeitige Maßre gel zu dessen Abwendung dürfte nöthig werden. Ich halte es für meine Pflicht, zu Ihrer Er wägung eine Gewohnheit zu bringen, welche in der Verwaltung der Regierung aufgekommen ist, und welche meiner innigen Ueberzeugung nach verbessert werden sollte. Ich verweise auf die Ausübung der Gewalt, Beamte zu entset zen, um andere, der herrschenden Partei geneig tere Männer an deren Stelle zu bringen—wel» che Gewalt die Presidenten mehr durch das Herkomme», als durch Vernunftgründe erlangt haben. Mein eigenes Verfahren in dieser Hi nsicht wurde durch die aufrichtige Absicht bestinit die AbfetzungS Gewalt nur in Fällen der Un treue oder Unfähigkeit, oder in solchen auszuü ben, wo deren Ausübung als nothwendig er schien, »in von Seiten der Beamten jene thäti ge Partiisucht abzuschrecken und zu unterdrük ken, welche dieselben nicht allein der steten und unparteiischen Erfüllung ihrer Amtspflichten entzieht, sondern auch einen ungebührlichen und nachtheiligen Einflluß auf die Wahlen ausübt, und den Charakter der Regierung selbst herab setzt, weil sie den höchsten Beamten als eine Partei vermitelst seiner Agenten in den gehei» men Anschlägen oder bei dem offenen ten politischer Parteien darstellt. Was die Ausübung dieser Gewalt anbe langt, so sollte man nichts, was ohne Gefahr durch ein Gesetz regulirt werden kann, derWill kühr überlassen; und es ist von hoher Wichtig keit, bei öffentlichen Wahlen soviel aIS möglich den Antrieb persönlicher Interessen zu beschrän ken. In Betracht der grossen Vermehrung öffent- licher Aemter in dem letzten Viertel Jahrhun» dert, und der Wahrscheinlichkeit einer ferneren Vermehrung, laufen wir Gefahr, gewaltsame Parteikämpfe zu erleben, welche nur zu oft von den Amlsbesitzern auf den einzigen Zweck be rechnet sind, ihr Amt zubehalten, und von den Nichtbesitzern dahin, ein Amt zu erlange«. Un> ter dem Einflüsse dieser Ueberzeugungen, werde ich von Herzen allen konstitutionellen Maßre geln meinen Beifall geben, welche die Abset zungsgewalt regulieren, und sie dadurch ein schränken. Ich empfehle Ihnen zu erwägen, ob eS nicht schicklich ist, ohne weitern Verzug mit den Gel dern, welche nach dem Testamente des Herrn Smithson von England unS zur Verbreitung von Kenntnissen zugefallen und bis auf weitere Verfügung deS Congresses in öffentlichen Stocks angelegt worden sind, eine besondere Verwendung vorzunehmen. Auch bin ich ü berzeugt, daß Sie keine Schmälerung d.Haupt« summe des Vermächtnisses zulassen werden, wenn es sich ausweisen sollte, daß die Stocks, worin das Capital angelegt wurde, im Werthe gesunken sind. Schließlich empfehle ich die Interessen dieses Distrikts, worüber Ihnen die ausschließliche ge setzgebende Gewalt zusteht, Ihrer Obhut an. Wenn man erwägt, daß diese der Sitz der Regierung, und während einer bedeutenden Zeit im Jahre auch der des Congresses ist, und wenn man ferner die grossen Kosten der öffent lichen Gebäude und die Zweckmässigkeit einer gehörigen Beschützung derselben zn allen Zeiten erwägt; so erscheint eS nicht als unbillig vom Congresse zu erwarten, daß er zu de» Kosten einer wirksamen Polizei beitragen sollte. Tsohn Tyler. Washington, December 7, IS4I. VerNiverale ZSeovncvter Reading, den 21. December, 1841. Bericht von der durch die hiesigen Volunteers ernannten Eommittee, das Readin ger Militär-Lager betreffend, kam uns zu spät zu um heute Raum zu finden. Er soll nächste Woche erscheinen. Gesetzgebung von Pensylvanien ver> sammelt sich heute über zwei Wochen. Der 'l'vinter hat nun in allem Ernste bei uns angefangen. Nach anhaltendem Regen wetter erhielten wir am letzten Freitage eine starke Auflage Schnee, die von 12 bis 18 Zoll tief sein mochte und durch einen darauffolgenden Sturm ziemlich in Haufen getrieben wurde, was einige Landstrassen unpassirbar machte. Samstag war es ungewöhnlich kalt und bald mittelmässig gute Schlittenbahn. Wir wün» schen Allen eine fröhliche Rutschpartie und blei» ben, wegen drei Ursachen, selbst ruhig zu Hause. Spezial-IVahl.—Zufolge einer Prokla mation des GouvernörS, findet heute eine beson» dere Wahl statt i» de» Caunties Somerset, Bedsord u»d Cambria,sür ein Congreßmitglicd an die Stellt des Achtb. John Black, der ge» sterben ist. Philadelphia und pottsville iLisen» bahn. Dieses wichtige Werk einheimischer Verbesserungen ist nun so weit vollendet, daß durch die Karren Kohlen direct von den Minen nach Philadelphia befördert werden. Die er» sten Vortheile dieses großartigen Werkes kom men auf PottSville und Philadelphia ; erstere findet dadurch einen bequemern und bessern Markt für ihre Kohlen, und letztere bezieht die» selben viel wohlfeiler und kann sie auch sowohl im Winter wie im Sommer erhalten. Reading wird aber wahrscheinlich auch bald an solchen Vortheilen Theil nehmen, da hinlängliche Mit» tel dazu vorhanden sind. Laßt den Capitali sten das Eisenerz und die »un nahen Kohlen benutzen, so wird unsere Stadt bald den Vor theil davon spüren. Vom 27sten Eougreß. Am 13. wurden in beiden Häusern die Ca plans erwählt. Im Hause wurden die verschie denen Coiiritteen ernannt und die Berichte von den Kriegs» und andern Sekretären zum Druck beordert, sonst kam nichts Wichtiges vor. Am 14. wurden in beiden Häusern eineMen ge Bittschriften für verschiedene Gegenstände eingereicht z im Senat mehrere für Bezahlung von Anforderungen gegen die Ver. Staaten; im Hause reichte Hr. Adams eine Anzahl ein für Aushebung der Sklaverei, deren Annahme verweigert wurde. Hr. A. machte darauf den Vorschlag die Regel auszuheben welche die An» nähme solcher Bittschriften versagt, der verscho ben wurde. Am 15. wurden im Senat wieder mehrere Bittschriften eingereicht, worunter eine von A labama, bittend für Herabsetzung des Porto's. Im Hause kam eine grosse Zahl Bittschriften v. den nördlichen und östlichen Staaten ein, die in strengem Tone um die Aufhebung der Regel baten, welche die Abolition Bittschriften unan» nehmbar macht und aller Gesetze welche Skla» verei billigen. ES wurde beschlossen, den neuen Fiteal-Plan vom Schatzamtsekretär zu fordern, den der President in seiner Botschaft erwähnt. Wtgen daS Nichtankommen der östlichen l Post, fehlen un» spätere Nachrichten. Towanda —Die Noten von dieser Bank stehen noch immer unter ihrem Werthe; sie werden hier von allen Stohrhaltern nur mit Sll Prozent DiSeonto angenommen. Man hat uns aber berichtet, daß die Towanda Noten von dem Collektor an der Columbia-Eisenbahn in voll angenommen werden, wavon zu erwar ten ist, daß sie bald wieder im Werthe steigen werden. Pittsburg tLfchange Sank.— Um dem Gerüchte zu entgegnen, waS sich neulich gegen diese Bank verbreitete, versichern PittSburger Blätter daß dasselbe durchaus ungegründet sei. Sie sagen daß die Bank fü jeden Thaler ihrer Noten sünf Thaler werth Eigenthum und hart» Geld besitze; Leute, die von ihren Noten haben, brauchen daher keinen Verlust zu befürchten u. sollten sie nicht mit Schaden ausgeben. tLine Telegraph-Linie Thomas Go noii, welcher vorigen Winter den, Congreß den Vorschlag machte, eine Telegraph»Linie zwi schen Neu Port und Washington zu errichten, beabsichtigt seinen Plan bei der gegenwärtigen Sitzung des Kongresses wieder vorzulegen. Er versichert, daß er vermittelst dreissig Beobach» tungspunkte» (Observationen) mit Einschluß von einem in jeder beiden Stadt?, die Worte "Die britische Flotte, drei Linienschiffe undsüns Fregatten, erschienen am Hook zwei und dreis sig Minuten nach zehn"-in süns bis sechs Minuten von Neu York nach Washington be fördern könnte. Die Ausführung des Plans ist nicht unmöglich, und es steht zu erwarten daß der Congreß die Sache weiter berathen und ihre Nützlichkeit untersuchen wird. Bekanntmachen der Bittschriften für Wirtshaus Erlaubnißschcine in der Zeitung ist den meisten Gastwirthen etwas ganz Neu. es, viele, besonders die welche im Lande woh nen, gerathen dadurch in Verlegenheit weil sie das Ding nicht recht einsehen können. Zum bessern Verständniß derjenigen welche ihre Lei» zences gewöhnlich an der April Court erhalten, benachrichtigen wir sie, daß es bloß nothwendig ist ihre Bittschriften, mit den nöthigen Unter, schristen versehen, bis zu Anfang des nächsten März einem Zeitungsdrucker im Caunty zu» schicken. Solche Gastwirthe, welche ihre Bitt, schristen in dieser Zeitung bekannt zu machen wünschen, mögen zu einiger Zeit bei uns anru» fen und ein Blank für die Bittschrift abholen, was sie umsonst erhalten. Da eS der gewöhnliche Gebrauch ist, daß die Leser einer Zeitung auch ihre Bekanntmachun gen in dieselben einrücken lassen, so war es uns auffallend die Pttlititioncn für die JanurEourt so ungleich vertheilt zu sehen ;—die ««Demokra tic Press" war damit überfüllt während der "Adler," mit wenigstens viermal soviel Unter» schreibern, nur zwei enthielt. Wir haben a« ber später die Ursache erfahren. Unser College von der «Press'versorgte als Court-Schreiber früher alle Wirthe mir Petitionen, womit er sich ein Neben-Verdienst machte. Er benutzte auch nun seinen Vortheil und suchte Denen die für Petitionen bei ihm anfragten weiß zu ma chen, «daß sie ih m dieselben einhändigen müßte», weil sie sonst keinen Erlaubnißschein erhalten könnten und daß er dann für K 2 alles besorgen würde." Aus diese Art wird das An suchen sür solche Erlaubnißscheine monopoli« sirt und Mancher wird nicht einmal gewahr ob seine Petition in einer Zeitung war oder nicht. Wir hoffen nicht daß sich nach diesem Einer so etwas aufbinden lassen wird. Geldmachen. —Wilson und Müller, wel che beide im letzten Juli in Neuorleans arretirt wurden, sür das Verfertigen falscher mericani» scher Doublonen, sind verhört und schuldig ge funden worden. DieS soll einer der allerfein» sten Schurkenstreiche gewesen sein der je erdacht worden. Ihre Stämps, Formen »c. waren von der höchst vollkommensten und feinsten Ar« beit, um damit Geld aus Neusilber zu machen,« welche dann stark vergoldet wurden. Ihr beab sichtigter Plan,, der aber vereitelt wurde, war! folgender: Sie waren gesonnen einige Taufen dj Stücke zu prägen, dieselben als eine besondere Deposit« in eine Bank zu hinterlegende zu ver sichern, ein wohlfeiles Schiff zu miethen oder zu kaufen, unter dem Vorgeben damit nachHa» vanah zu fahren, um Caffee, Cigarren ic. zu kaufen, und wenn eine kleine Strecke vom Lan» de, wollten sie das Schiff anzünden, zurückkeh ren und die Versicherung einfordern. Die gan ze Sache wurde durch einen Polizeimann, einen deutschen Juden und einem Landsmann von Wilson, der ihr Vertrauen besaß, verrathen. Wilson wohnte früher in Mobile und war in »839 im Gefängniß wegen Mordbrennerei,kam aber, in Ermangelung von Beweis, frei. Arieg—Der Savana Republiean berichtet, daß am I. December grosser Ausruhr in jener Gegend herrschte, in Folge der Nachricht, daß eine Anzahl eirischer Arbeiter sich wegen zu nie dern Lohn empört habe und gegen Jemand im Anzüge sei. Eiene Compagnie Miliz wurde sogleich aufgerufen und, mit Patronen und Kugeln versehen, rückten sie gegen dieselben.— Kein Feind war jedoch zu finden und sie wur den mit der Order entlassen sich auf «inenFlin tenfchuß wieder zu versammeln. Gegen Mit« tag wurde irgendwo eine Flinte abgeschossen u. die brave Miliz griff wieder zu den Waffen, — konnte aber keinen Feind finden und wurde da her ganz entlassen. Zwei oder drei der Unruh stifter wurden verhaftet. /leben in Neuorleans.— Am 30. Novem ber ereignete sich ein fataler Streit zwischen den Herren William Dockerell und Alexdre Ballo, am Eck der Chartres und Customhaus Stras, sen in Neuorleans, in welchem Ersterer sein Le» ben verlor. Der Streit war wegen Familien- Angelegenheiten. Beide begegneten sich auf dem genannten Platze wo sogleich ein Streit entstand.—Ballo zog eine Pistole heraus und schoß Dockerell durch den Unterleib; dann zog er ein grosses Messer und gab ihm einige gefähr liche Stiche —einen in die rechte und einen in die linke Seite, beide, sowie der Schuß, waren tödlich. Dockerell rannte dann, schreiend "ich bin rod, ich bin tod," in die Thür der Herren Tayler, Hart und Co. wohin ihm Ballo folgte und ihm noch einen Stich in den Rücken gab, worauf er fiel und nach etwa zehn Minten den Geist aufgab. Tenncssee. —Eine Scene, dergleichen leider zu oft die Hallen unserer Gesetzgebungen schän ! den und deutlich die Absicht derjenigen verra ! then, welche sich «ächte Demokraten" nennen, ereignete sich am 3. November in der Gesetzge bung von Tennessee. Bekanntlich haben die Whigs von Tennessee bei Vereinigung der bei den Häuser eine Stimme Mehrheit; durch die gegenwärtige Gesetzgebung müssen in Tennessee zwei Senatoren für den Congreß erwählt wer den, welche Wahl, wie gewöhnlich, gemäß der Mehrheit, zwei Whigs treffen wird. Um nun dieS zu verhüten geben sich die Lokos alle Mü he, so daß bis jetzt, nach einer Sitzung von ei nigen Wochen, noch keine Senator-Wahl zu Stande gekommen. Der obengenannte Tag war wieder bestimmt in Convention zu gehen, um zwei Senatoren zu wählen. Die zwölf Whig-Senatoren erschienen in der Halle allein die zwölf Lokofoko Senatoren kamen auf der Strasse zusammen und etwa zwanzig Repre sentanten gesellten sich zu denselben. Nachdem die Rolle verlesen war, wurde für die Abwesen den gesandt; sie antworteten schriftlich, daß sie in den in der Halle versammelten nicht dieCon» vention beider Häuser erkennten und sich wei gerten zu kommen. Da eS demnach unmöglich war Geschäfte zu thun, so vertagten sie sich so, gleich, der Staat hat daher bis jetzt noch kelne Senatoren. Nach den« ächt-republikanischen Grundsatze sollte die Mehrheit regieren, dieser wurde jedoch in obigen Falle von Denjenigen schlecht beobachtet, die durchaus «'Demokraten" geschimpft sein wollen. Sonderbarerversuch zum Selbstmord. —Am vorletzten Donnerstag Morgen versuchte ein junger Mann, Namens Samuel Rogers, der mit seiner Schwester in der Nähe des Pa» oli Monuments in Ehester Caunty wohnt, auf eine sonderbare Art Selbstmord zu begehen.— Er hatte vor wenigen Tagen daS Schloß von einer Flinte im Hause genommen, um zu verhü« ten daß sein jüngerer Bruder auf die Jagd ge hen konnte. Er lud diese Flinte, machte einen Strang von Pulver nach dem Zündloch, setzte das Holz rund um dasselbe in Feuer, richtete den Lauf gegen sein Herz und hielt die Flinte so bis sie losging. Durch die Explosion wich der Lauf von der Stelle, der Schuß ging durch die linke Brust, ohne das Herz zu beschädigen, verwundete ihn aber schmerzlich. Keine Ursa» che ist bekannt, welche zu der That Anlaß gab. Der junge Mann ist Eigenthümer einer schö» nen Bauerei. Seine Wunden sollen gesähr» lich sein und man zweifelte an seinem Auskom» men. Ohio. —Die Gesetzgebung dieses Staats organisirte sich am 6. December durch Erwäh, lung von James I. Fan» (Loko) als Sprecher des Senats, und Rusus G. Spaulding (Loko) aIS Sprecher deS Hause» ber Repräsentanten. Jeder derselben hatte 2 Stimmen Mehrheit. Sonderbare Rache. —Eine reiche Dame in der Nähe von Paris, hatte eine wunderschö ne Katze. Hr. C. ein entfernter Nachbar,war eineS Tages auf der Jagd und da er eben nichts anders zu fchiessen fand erschoß er die schöne Katze. Madame ließ darauf in alle ihren Ge bäuden Fallen von jeder Art aufstellen, mit de nen in wenigen Tagen zwischen 3 und 4 Hun» dert Mäuse gefangen wurden. Diese wurden alle in eine Schachtel gethan, versiegelt und an Madame C., die Frau deS Hrn. C., gesandt, die im Lande wohnt. Diese erwartete neue Moden oder so etwaS von der Stadt darin zu finden, und öffnete die Schachtel selbst, worauf ihr die Unzahl Mäuse entgegen sprang. Auf dem Boden der Schachtel lag ein Billet mit folgenden Worten- ««Madame, Ihr Gemahl hat meine Katze getödtet deßwegen übersende ich Ihnen hiermit meine Mäuse." Nicht taxbar. —Ein englischer Herr schrieb bei Angabe der tarbaren Gegenstände, an die Assessors, unter die Überschrift ««Carriages mit Rädern" —"Ein Karren mit einem Rade, den ich selbst im Garten ziehe." Die Assessors sand ten daS Papier zurück, mit der Bemerkung:— und einrädrige Karren sind nicht tarbar.' Kapitel von Neuigkeiten. Leopold Harwig, ein berühmter Violinist von Europa, kam am Samstag vor acht Ta» gen in Philadelphia an und gab am Samstag Abend sein erstes Concert. <ppfer de« gelben Hiebers. —Unter den Personen welche in NeuorleanS dieses Jahr am gelben Fieber gestorben, waren 288 geborne Amerikaner aus den Ver. Staaten, 1055 aus fremden Ländern und 298 deren Geburtsörter unbekannt sind, zusammen 1641. Die welche in fremden Ländern geboren wurden, in Irland und Deutschland, bilden die Mehrzahl; Ir land die allermeisten. lLin Ungeheuer.—Ein Mann in Hun» tingdon Caunty, Pa., hat ein kleines Schwein welches fünf Köpfe und zwanzig Beine, haben soll, alle an einem Körper. Rleiner Lohn.—Der Gemeinde Clerk zu Winkleigh, England, erhält jährlich eine Gui« nee für das tägliche Aufwinden der Kirchenuhr Um diese Summe zu verdienen, muß er 102 Meilen laufen. 29,000 Stufen auf und ab ge, hen und 18 Tonnen Gewicht 3,600 Pard aus» winden. Fataler Sprung.—Vor Kurzem versuch« te ein Mann bei Albany, Neu Pork, auf ein Fährboot zu springen, was eben vom Land ab« stieß ; er fehlte aber, siel ins Wasser u. ertrank. Schwerer Tax.—Die Staatsschuld von Illinois übersteigt 17 Millionen Thaler, wäh d>e Bevölkerung nur etwa eine halbe Million beträgt. DieS ist ein Tax von 34 Thaler auf jede Person in jenem Staate! oder eine Schuld von 243 Thaler auf jede Familie. Die Anzahl der Methodisten in den Verein. Staaten beträgt 852,916, mit 3,865 Predi gern. Traurig.—Ein Herr James Griffin, von Baltimore, verlor in der vorletzten Sonntag Rächt dadurch sein Leben, das er von einerAn höhe in der Mulbery Strasse in Baltimore fiel. Sein Körper wurde am Montag Morgen an der Stelle gefunden wo er herabgefallen war. lLrdbeben.—Die ganze Stadt Cartago, in Central-Amerika, die ungefähr dreissig Tausend Einwohner hatte, wurde in der Mitte letzten Septembers, durch ein Erdbeben zerstört. Nur zwei Häuser blieben übrig. In Neu Pork kamen vorige Woche 2 Fälle vor wo Kinder dadurch ihr Leben verloren, daß sie in Abwesenheit ihrer Mütter zu nahe anS Feuer gingen und verbrannten. Leuie deren Aufsicht Kinder anvertraut sind, sollten vor, sichtig sein und wo ja ein solches Unglück sich ereignet, die Kleinen sogleich in eine wollene Decke wickeln, was das beste Mittel ist daS Feuer zu dämpfen. Selbstmord. Capitän Timothy HauS, ein alter Packet Capitän zwischen Boston und Philadelphia, schnitt sich am vorletzten Freitagt die Kehle ab, in erstgenannter Stadt. tLin anderer.—John Harrifon, ein alter Einwohner und vermögender Mann, von Oran ge Caunty, Neu Jersey, beging vorige Woche dadurch Selbstmord, daß er die Hauptader sei» nes linken Arms mit einem Rafsiermesser durch schnitt und dadurch zu Tode blutete. Er war über 00 Jahr alt. Noch einer.—Sansord Lewis, von More» au Saratoga Caunly, Neu Pork, machte kürz» lich dadurch seinem Leben ein Ende daß er in den Hudsonfluß sprang. Er war ein wohlhaben der Landmann und die rasche That ist bloß ei» ner Sinneverwirrung zuzuschreiben. Grosses Feuer. —Die Direktoren von der Western Reserve Bank ih Ohio, übergaben vor Kurzem 5270,000 von ihren Noten den Flam» inen. Sonderbare Rattenfalle. —Eine Ratte, die nahe am Franklin-Platze in Philadelphia haus'te, mochte es ledig sein, Fleisch und Brod zu fressen und hatte Appetiet an Austern. Sie hatte ihre Pfote in eine offne Austerschaale ge steckt die sich sogleich schloß und sie so lange fest hielt bis sie entdeckt und rodgeschlagen wurde. tL rtranl-'.—Jane Kent, ein Mädchen von 11 Jahren, fiel kürzlich in eine Cisterne inNeu Port und ertrank. DieS ist seit Kurzem der vierte Fall der Art in jener Stadt. Am sten November fielen von dem Schiffe Hamden, von Boston nach NeuorleanS bestimt in einem heftigen Sturme, der zweite Officier und der Zimmermann über Bord und ertran ken. Verschiedenheit der IVitterung.—Der Editor deS Charleston Courier schreibt, —daß er am 8. December eine Mablzeit grün Welsch korn auS seinem Garten gesammelt und Son nenblumen in voller Blüthe in seinem Garten hätte. Nathan StevenS, zu Haverhill in N.Hamp» shire ertrank am 6. Dieses im Connektikutflus» se Am andern Tage fand man seinen Körper und eine Rumflasche in seiner Tasche. die Nachricht von der Geburt deS englischen Prinzen, zogen alle amerikanischen Schiffe, sowie auch alle Ander» im Hafen von Liverpool, ihre Flaggen auf. tLntkauptet. Ein junger Mann, Na mens John Thrafher, der bei einer Sägemühle in Neu Hampshire beschäftigt war, gerieth am 7ten Dieses durch irgend einen Zufall der Sä ge zu nahe, wodurch sein Kopf vom Rumpfe getrennt wurde. Der KriegSsekretär hat das Verkaufen gei stiger Getränke an die Indianer verboten. Der PreiS von Weizenmehl war in Cincin, nati vorige Woche K 5 25 bis S 5 3S, daS Faß. In Richmond, Virginien, HS LS. lNarmone». —Em Arbeitemann und seine Frau wurden am vorletzten Sonntag Nachmit tag zum Marmonen Glauben getauft, in dein Mühlteiche zu Salem Massachusetts. Loafers und schöne Mädchen lieben beide die Gläser; erstere die Whiskey, und letztere die > Spikgel>Gläser.
Significant historical Pennsylvania newspapers