MeÄvin S, Venn. Gedruckt und herausgegeben von Arnold P uwe ll e, in der Sud Seen Strasse, Ecke der Sherry Allen.B ehm' S Wirchsbalis s?of geqenM'cr HaHrgang 2, gan« 87. 6 e N.-Der L.lber«lle izrolmclrtcr erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Superial-Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der Subscriptions-Preis ist Ei n Tha l e r des lal>rs, welcher in t'albjäbriger .-in?» ni? " . " Laufe des Jahres nicht bezahlt, werden Hl st) angerechnet. Für kürzere Zeit als 6 Monat wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie «Lublcriptions-TerminS geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis eingerückt. Unterschreibern m hiesiger >-iavr wirv vie Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreibe»-. und Mittheilungen müssen p 0 stfrei eingesandt werden. HAttsgewaehlle Aichlerslette. Die Schöpfungstage. AIS, todt und schweigend, noch die Eide In tiefer Nacht verhüllet lag, Da sprach der Ewige : ES werde! Da ward der erst« Tag. Er schwebte hernieder Im rechlichen Schein; Ahn weihten die Lieder Der Himmlischen ein. Gott sprach; es flohen mit Getümmel Die schwarzen Wasser aus den Höhn; Hoch wölbte sich der blaue Himmel Zur Beste rund und schön. Hoch strahlet des Himmels Entzückendes Blau; Er sendet der Erde Das Licht und den Thau. Gott sprach; er hieß die Fluth entrollen ; Die Erde hob ihr Haupt empor; ES rauschten Ströme, Bäche quollen Aus Berg und FelS hervor. Still ruhte die Erde, Noch nackend und bloß; Doch trug sie den Himmel Im bläulichen Schooß. Gott sprach; da schmückten Höhn und Felder Mir Blumen sich und frischem Grün; In Gründen rauschten dunkle Wälder, Der Baum begann zu blühn. So kleidet sein Odem D>« Höhn und den Wald Und schaffet dem Frühling Die schöne Gestalt. Gott sprach; sanft lächelte die Sonne Die neugeschmückte Erde an ; Da schwang sie sich hinauf, voll Wonne, In ihre Himmelsbahn. Ihr jauchzte der Sterne Hellsunkelnder Ehor; Sanstleuchtend, auch wallte Der Mond mit empor. Gott sprach, und in den Wassern lebte Das Heer der Fische wunderbar; In Lüften und in. Wäldern schwebte Der Vögel bunte Schaar. Hoch rauschet der Adler Im glühenden Strahl; Die Nachtigall flötet Im schattigen Thal. Gott sprach; aus feuchter Erde wühlten Sich Löwen, Stier' und Rosse loS; Die Bienen summten, Lämmer spielten Um ihrer Mutter Schooß. ES schmückt ihr Gewimmel Die Höhen und Au'n ; Ihr Antlitz vermag nicht Gen Himmel zu schaun. Gott sprach; sein Auge sah, voll Milde, Die Erde und den Himmel an; Er schuf den Menschen ihm zum Bilde, Mit Hoheit angethan. Ernst blickt er vom Staube, Ein Herrscher, empor ; Ihn grüßte, frohlockend, Der Himmlischen Ehor. Nun war daS SchKpfungSwerk vollendet, Der Mensch erhob sein Haupt und sprach Das Lebenswort! da kam, gesendet Von Gott, der Ruhetag. Auf röthlichen Flügeln Entschwebt er den Höhn Und stand auf den Hügeln, Holdlächelnd und schon. Zur Unterhaltung und Belehrung Ein Knegsabenlheuer. Im Juni 1765 hatte die kleine Armee des MarquiS von Montcalm, welcher mit einer Handvoll von Tapfern den Englän dern und den Eingebornen die Kolonie von Canada streitig machte, sich zwischen Montreal und Quebeck in die gefährlichen Desileen jener Gebirgskette vorgeschoben, welche die Halbinsel in ihrer ganzen Aus dehnung durchschneidet, von der Mündung deS St. Lorenzstromes bis an den Eriesee. Entweder eine Verstärkung erwartend, oder weil seine Schaar der Ruhe bedurfte, schlug Montcalm, ehe er weiter gegen Sü- Der Liberale ÄcobacliterZ Und Berks, Moiugomer») und Schuylkill Caumies allgemeiner Anzeiger. den vordrang, auf einem kleinen Berge, der von Felsen wie mit einem natürlichen Wal le umgeben war, ein Lager. Von diesem Punkte aus verlor sich der Blick in der Ferne, über ungeheure Urwälder hinglei tend, die an den Rippen der Berge hin gen, und durch welche mächtige Ströme hier und da hinglitzerten, deren vereinigte Gewässer sich, nach einem Laufe von reren hundert Meilen, in den Ocean stür zen. Gegen Nord war die Gebirgskette von zwei enormen Granitmassen beherrscht, deren riesige Scheitel, scharf am Horzont abgezeichnet, einen Zwischenraum liessen, kaum groß genug, um einen Menschen auf zunehmen. Am Ausgange des Hohlweges senkte sich die Landschaft und der Beschauer ver tieft sich in einem Mehre von Wipfeln un geheurer Bäume, womit das Thal über deckt war. Auf einem freien Platze, ein paar hundert Schritte davor, stand ein ein zelner Zuckerahorn, um welchen sich eine junge Pflanzung von Haidekraut und nie niedern Sträuchen ansiedelte, die Eintönig keit des Anblicks unterbrechend, und eS schien in jedem Falle, als ob eine einzige exponirte Schildwache diesen Posten halten könne, ohne von irgend einer Seite einen unvorhergesehenen Ueberfall befürchten zu müssen. Wie groß mußte deßhalb der Schreck der Armee sein, da man eines Morgens gewahr wurde, daß ungeachtet der Leichtig. keit der Ueberwachung und der Nähe des LagerS, die am Abend zuvor ausgestellte Wache spurlos verschwunden war. War der Mann die Beute eines Tigers oder irgend eines reissenden Thiers gewor den? nein, denn der Boden müßte Spuren irgend eines Kampfes gezeigt haben. War eine Desertion im Spiele ? schwerlich ; den wenn der Flüchtling auch der Rache deö Gesetzes entkam, so stand ihm doch meidlicher Tod durch die Wilden bevor. Wie aber hätte man argwöhnen sollen, daß eine „rothe Haut" den Streich geführt habe, da man ihre Stämme viele Meilen entfernt gegen Süden wußte, wo sie sich mit der englischen Armee vereinigt hat ten, und da man seit mehr als einem Mo nat nicht den Schatten eineö Huronen an sichtig geworden war! Das Entsetzen erreichte den höchsten Gipfel, als der zweite Wachmann, ein tüch tiger unerschrockener Soldat aus der Nor mandie,auf gleiche Weise verschwand. Das Geheimniß des Mordes, die Urplötzlichkeit desselben, welche den Opfern nicht einmal gestattete, einen Schrei auszustossen, eröff nete der Einbildungskraft ein endloses Feld, mit Phantomen bevölkert, denen selbst die Muthigsten nicht ohne kalte Schauer ins Antlitz zu schauen wagten. - Um das dumpfe Murren der Truppe, das fast einen Charakter von Empörung annahm, zu beschwichtigen, hielten es die ChefS für klug, durch das Loos die künfti ge Versehung des Postens zu bestimmen. Am nämlichen Tage wurden daher dieCom pagnien in einen Kreis aufgestellt, Mont calm selbst erschien bei der Losung. Man wählte, um den Helm mit den ver hängnißvollen Karten zu halten, den Ne stor der Dienstcompagnie, Peter Sbrug ger, einen Elsasser von Geburt, mit schon ergrauendem Schnurrbarte; er war verhei rathet und hatte zwei Kinder, deren älte res, ein frischer, blühender Blondkopf, mit der Ziehung der Lose beauftragt wurde. Während das Kind sich seiner Aufgabe entledigte, verfolgten alle diese kriegerischen Gestalten, sonst so furchtbar vor dem Fein de, in düsterer und feierlicher spannung je de Bewegung deS Kleinen; man hätte glauben sollen eine Runde von Spielern zu sehen, welche, zwischen Grauen und Hoffnung getheilt, des verhängnißvollen Wurfes harren. Einige Springinsfelde, minder zaghaft als die Uebrigen, brachten indeß von Zeit zu Zeit Leben in die unheimliche Monoto nie. „Dir gilt'S, Picard!" sagte ein junger, lustiger Soldat, dessen Mundart an die "V?illig zu loben und okne zu tadeln." Miettslaq öeu 4. 1841. Garonne oder an die Pyrenäen erinnerte, zu seinem kurzstämmigen Kameraden, „wahre deinen Wanst, Herzchen, der Teu fel wirft nach dir für seine Garküche die Schlingen aus. He da ihr Andern, schaut auch einmal dort den Jean Bardou an; sollte man nicht glauben, daß er eine Colo quinte im Maule hat?" TolleS Gelächter, das wegen der Anwe senheit der Chefs und wegen der drohen den Gefahr noch ansteckender wirkte, ging halberstickt die Reihen entlang, während alle Blicke das verrissene Colikgesicht Bar dou's betrachteten. „Wirst du das Maul halten, Gelbschna- rief Sbrugger unmuthig, denn zwan zig Namen waren bereits gezogen, ohne daß die entscheidende Karte zum Borschein gekommen wäre, und die Züge des alten Kriegers verdüsterten sich in dem Maße, als die Zahl der Lose sich verminderte. Er dachte an seine Kinder, an sein Weib, das zugegen war, ganz nahe, mit vorgestreck tem Halse ihrem Söhnchen Muth zuwink te und ihm unter Thränen zulächelte, so oft ein Blatt durch seine kleine Hand ging. Sbruggern entging deßhalb die herausfor dernde Geberde, mit welcher der junge Soldat das Schmähwort „Gelbschnabel" aufgenommen hatte. Endlich wurde Sbrugger's Name geru fen; er zuckte, erstarrte, schaudert, wie ein Mensch, den eine elektrische Ladung getrof fen ; man sah, ungeachtet seiner anscheinen den Ruhe, die Hände krampfhaft an den Helm schliessen und ihn fiebernd bewegen. „Gieb Acht, Bübchen, eö gilt deinem Vater." Er halte kaum noch geendet, als das Kind ihm, vor Vergnügen strahlend, daö schwarze Blatt überreichte. „Unglücklicher! ich hatte es geahnt !" murmelte er. Und das KaSket entfiel seinen gelähm ten Fingern und sein Gesicht bedeckte sich mit einer schauderhaften Blässe; darauf neigte er sich lebhaft zu dem Kinde, wel ches entsetzt zurückprallte, hob es von der Erde empor und drückte es an sein Herz, wobei er rasch eine Thräne zerdrückte. Im nämlichen Augenblicke zerriß ein gellender Schrei alle Herzen; er kam von der armen Mutter, welche, ihr jüngeres Kind in den Atmen, zu Montcalm'S Fü ßen stürzte. ~Gnade! Erbarmen für diese, mein Ge neral! was soll aus ihnen werden ohne Vater!" „Frau, daö Loos hat entschieden," er wiederte Montcalm, indem er seine Bewe», gung zu verbergen suchte. „Das Loos? o, was hat das mit dem Dienste genein ? Gnade, mein General!" „Zurück Frau! was verstehst du vom Dienste ? Entschuldigen Sie die Mutter, mein General; ich bin bereit!" Sbrugger stellte sich in militärische Po» situr, sein Kind in der Linken, die Rechte an die Stirnhöhe haltend, während seine Frau noch immer auf den Knien und ihr anderes Söhnchen umschlingend wiederhol te: „Erbarmen, mein General! Erbar men mit diesen !'< Es war eine Scene, um das Herz zu zerspalten, allein die Liebe zum Leben ist gewöhnlich stärker als das Mitleid; die Umstehenden zeigten keine Bewegung. Plötzlich trat ein junger Soldat, der Springinsfeld von zuvor, eine Thräne im Auge, vor die Reihen. „Mein General." sagte er, „ich habe keine Kinder, mein Tod wird Niemanden kümmern. . . . Niemanden? doch sa, mei ne alte Mutter vielleicht-.. Freilich muß te sie immer darauf gefaßt sein! . . . . Wenn Sie es erlauben, mein General, so will ich Sbrugger's Ersatzmann sein." „Bravo! bravo, Tribard !" rief Mont calm, indem er dem Jüngling feurig die Hand drückte. „Du bist ein Ehrenmann und darum angenommen!" Der Enthusiasmus, welchen bis nun Grauen, wie Scheu vor den anwesenden Chefs zurückgehalten hatte, brach jetzt von allen Seiten los. „Es lebe unser Gene ral ! es lebe Tribard !" scholl es ringsum. „So wahr ich Jean Bardou heiße," sag te der Mann mit dem Coloquintenmaul, „Wenn der unsichthare Biedermann in den Bereich von Tribard's Flinte kömmt, ge be ich nichts für sein Leben." „Mein General," nahm Tribard das Wort, „im Anbetrachte, daß dieser Posten wie eine Marschroute zur Ewigkeit ist. für welche nicht einmal Ihre Unterschrift ein geholt wird, bitte ich, ehe ich mich an den Platz begebe, erstens - daß mir gestattet werde, den Dienst mit einem Carabiner zu versehen, welcher zwar nicht nach dem Reg lement ist, der aber in den ehrwürdigen Händen des Urhebers meiner Tage und in meinen eigenen, in den Umgebungen von Gaverny und Montperdu, mehr als einen tüchtigen Schuß gethan hat. Es mag vielleicht eine Grille von mir sein, aber ich halte grosse Stücke auf den Carabiner." „Zugestanden." „Für's zweite, da ich vermuthe, daß der unsichtbare Ehrenmann, welcher einen Menschen eScamortirt wie eine Muscat nuß, was allerdings etwas befremdend scheint, die Fähigkeit besitze, nach Belieben allerlei Gestalten und Farben anzuneh men, als z- B. die einer Tiegerkatze, eines Fuchses, einer Schlange oder allenfalls ei nes Marders, so wünsche ich, Vergunst zu haben, dem genannten Ehrenmanne, im Fall irgend eines schiefen Wortes, eine Kugel adressiren zu dürfen, ohne daß mir wegen eines falschen Lärmens, welchen ich veranlassen könnte, eine Strafe bevorstän de." Die zweite Bedingung wurde gleicher massen zugestanden, und da die Stunde der entsetzlichen Pflicht herannahte, so ent fernte sich Tribard, um seine Vorkehrun gen zu treffen. Alle betrachteten ihn als einen todten Menschen; man bedauerte in ihm eben so wohl den heitern, freimüthigen Kamera den, welcher die Strapazen des Marsches eben so leicht ertrug als die lange Weile des Bivouac'6, sowie man den wackern Gefährten beklagte, welchen man sicher sein konnte, im Wirbel der Gefahr wieder anzutreffen. Jean Bardou war so ziemlich der Ein zige.welcher seine gute Meinung beibehielt „denn," meinte er mit einer Freude, wel che durch den Gedanken, selbst der Gefahr entwischt zu sein, noch leuchtender wurde, „wäre es auch Herr Satan in Person, Tribard's Carabiner wird schon mit ihm fertig werden!" Ungeachtet dieser Zuversicht konnte doch Bardou, wie alle seine Waffenbrüder, sich eines Fröstelne in der Herzgegend nicht ercuehren. als er den Freund zwischen den beiden Felsen verschwinden sah, deren py ramidenförmige Massen sich in der letzten Dämmerung des Zwilichtes emporstreck, ten, wie zwei schwarze Ungeheuer. Mittlerweile war unser Held aus den Pyrenäen, nachdem er einen Augenblick jenem unbestimmten Bangen nachgegeben hatte, welches auch bei dem Beherztesten im Angesichte einer geheimnißvollen und unvermeidlichen Gefahr natürlich ist, bald wieder seiner ganzen energischen Kaltblü tigkeit Meister. AuSßesorgniß. rücklings überfallen zu werden, lehnte er sich an den Felsen, und beobachtete daselbst, mit dem blossen Säbel in der Faust und eingeleg tem Carabiner. mit dem geübten Instinkt eines Jägers, das leiseste wallen des Abend windes über dem Haidekraut und dem Zuckerahorn, den einzigen Punkt, wie be reits erwähnt worden, von wo ein Feind unversehens hervorbrechen konnte; eben so lauschte er dem Schwirren der Insek ten. dem Fluge der Nachtvögel, von denen die Klippen bevölkert waren. Wurde die ser Flug schneller, hörte das Summen der Insekten auf, neigten sich die Häupter der Gesträuche mehr als gewöhnlich, so beugte UAmmer 35. er das Ohr behende gegen den Boden und schien ein paar Sekunden lang den Fuß« tritt eines Feindes zu belauschen. Es zeigte sich indessen nichts Verdach» tigeS. Eine Stunde mochte bereits verstrichen sein, da glaubte Tribard durch ein matteS Licht am Horizont zu bemerken, daß die Obertheile des Haidekrautes sich beweg ten. und zwar in einer andern Richtung als der des LufthaucheS. Unmittelbar darauf ließ sich ein dumpfeS Geräusch, dem Grunzen eines Schweines ähnlich, verneh men, dann humpelte an der nackten Haide eine Art runder, schwarzer Form empor, mit jähen, ruckweisen Bewegungen, bald einhaltend,bald wieder in unregelmässigen» Gange umherschweifend, wie ein Thier, das seinem Futter nachgeht. Tribard wollte anlegen ; da er aber mit Gewißheit erkannte, doß er ein Schwein »or sich habe, welches Thier in den dorti gen Waldungen damals häufig war, so brachte er sein Gewehr wieder in Ruh. fürchtend, seiner Kameraden Witz heraus zufordern, indem er aus einem solchen An laß Lärm schlage. Indessen hielt er es für gerathen, seinen seltsamen Besuch nicht aus den Augen zu lassen und bald bemerk te er, daß, trotz mehreren Wendungen hin und her, das Thier zufällig eine Art Elip« se beschrieb, welche sich unmerklich um den Punkt zusammen zog, wo er stand. „Teufel," flüsterte er vor sich hin, „die Bestie macht mir Unbehagen, dieses Auf passen wird mir nach gerade peinlich! Auf die Gefahr verspottet zu werden, will ich meinen Kameraden einen Braten in die Küche liefern!" Er zauderte noch einen Augenblick; al lein da das Thier eben recht die Weichen darbot, benutzte er die Gelegenheit, schlug an, und der Schuß belebte donnernd das Echo des Gebirges. Hurtig lud der Soldat von Neuem, um nicht von einer wirklichen Feindseligkeit überrascht zu werden; hui, da war schon das ganze Lager in Bewegung. Ein paar Scldatrn, Sbrugger an ihrer Spitze, waren im Nu heran. „'s ist nichts, mein Alter," rief Tribard dem Letzteren zu, „so viel als nichts; zwan« zig Schritte von mir habe ich blos eine St. Antonslerche hingestreckt. Ihr werdet sie nächst dem Haidekraute findend Jean Bardou, welcher ebenfalls unter den Ankömmlingen war, sprang Allen vor an, nach dem angedeuteten Punkte, denn er wollte den Augen seiner Kriegsgenossen das Schach vergessen machen, das seine Bravour erlitten hatte ; kaum war er auf das erlegte Wild gestoßen, als er einen Satz rückwärts that, wie wenn er auf ei ne Schlange getreten wäre. „Hieher Kameraden !" schrie er mit al ler Kraft seiner Lungen, "der unsichtbar« Ehrenmann ist keine Sau! .. .. Allen Respekt, der Bursche kann Purzelbäume machen!" Es ergab sich sehr bald, daß daS ver meintliche Schwein nichts anders als ein Hurone von riesigem Körperbau war, wel cher sich in den letzten Zuckungen des To deskampfes bäumte; die Kugel hatte ihn dicht am Herzen getroffen. In der Mas« ke des Thieres, dessen Gang und Beneh men er mit jenem mimischen Talente, wel ches die Wilden in so hohem Grade besit zen, täuschend nachahmte, hatte er sich schon zweimal der arglosen Schildwache genähert und sie mit seinem Tomhawk er schlagen. Diese Waffe lag ihm zur Sei te und die beiden blutigen Kopfhäute oder Scalps der Opfer waren um seine Lenden befestigt- Der Ruf : „Es lebe Tribard'." ent« siegelte die Lippen der ganzen Truppe, welche den jungen Soldaten im Triumphe bis zu Montcalm'S Gezelte trug- TageS darauf empfing er, im Beisein der ge sammten Armee, einen Ehrensäbel aus den Händen deS Generals.
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