ZK e«lVl N S, ZIZtNN. Gedruckt und berausqeqeben von Ar u l d Puw elle, in der Sud 6teu Strasse, Ecfe der Ckerrn Allet'.B e h in' s 91n hs ha»s - of qea e n»hc r Maljrzanz 2) gan;e Drummer 78. Lc d l ugu » ge n.-Dcr L,lbei'«lle Deohiltlrlci' erscheint jeden Dienstag auf einem grosse» <?uperial-Bogett mit schöne» vettern gedruckt. Der Lubseriptions-Prei'ö ist Ei n T haler des Jahrs, welcher in balbjäbr gcr Vorausb,« zahluiig erbeten wird. Wer im Lause des Jahre» nicht befahlt, werden Hl 50 angerechnet. Für kürzere Zeit alc> 6 Monat wird kein Uuterstlneiber angenommen, und etwaige Äustündigunge» werten nur dann angenommen, ,venn N? emen Monat des Subseriptions-TerminS geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und sur den gewöhnlichen Preis eingerückt. Unterschreibe»» >,» hiiiüaer «tadt wird die Zeitung porrosrei geschickt, weitere Versendungen geschehe» durch die Post oder Träger, aus Kosten der Unterschreiber. und Mittheilungen müssen p 0 st frei eingesandt werden. Caunty Ncchnung. L,e Rechnung von Heinrich ?iagel,Ssq.Scdah meister der Eaunty Berks, für das Zahr welches mit den Listen December, 1840, en digte, untersucht von den Auditoren der er jagten Eaunly: Dr. An Caunty Tar von 1835 16 53 do. 1830 20 00 do. 1837 53 85 do. 1838 20.-.9 81 do. 1139 13848 II do. 1840 18235 7U Zusätzlicher Tar v Pal. lycisr 167 do. H. Peifer 6 10 3424« 86 Geld geliehen . . 19SL6 Li 2 Zoll d. Peuür. Brücke 1563 87j do. Lancaft. Brücke 1129 43j do. Popl.Neck Br. 34195 26 Dividende von d, Mohrs ville Brücke 19 20 Dividende v. der IVt)ie Horfe Brücke 120 00 139 29 Rente für Loschen Stube 24 00 do Potter's Feld 1 6g Bankgeld sür tZommons Lotten ?io. 5 u. 6 75 00 Baargeld sür Eom.Lotten 52 15 do. do. 130 00 do. do. 133 00 do. do. 200 00 to. do. 104 00 «9l 15 Baargeld empfangen von G. D. B. und B. Keim, Esqs. Erecutoren des verstorbenen John K.Messer fchmidt, sür Lotterie Zettel v. der Readinger Kirche und Schulhaus gekaust durch Valentin Boyer, Georg Boyer und Dan. Rull,, ehemalige ComissionerS v. Berls V'auuty . . 600 Ol» Kalk verkauft ... 25 Bauholz verkauft . . 3 37j Von Jonathan Greth, als Rest v. einer fremden Kuh 6 34 Eon Perer Schneider zurückerstat tet als lurymann 2 00 Von John Bordner, sür ein ver laufenes Thier . . 2 Republ geg. Edu. Strout 13 63 do. Mark Redman 16 00 do. Joh» Arnold 3 00 32 63 Baargeld empfangen von D. B. Kutz. Esq. Mit glied der Gesetzgebung, als Lohn verwilligt von der Republik während der Vertagung, um sür den N»tzen der Eauntv Berks verwand z. werden 72 Ot) Baargeld empfangen von Heinr. Fianneri), Esg., dasselbe . . 72 00 144 00 Von D. M Roberts, Unkosten 26 Von John Wagenhorst, kollt Strasen 7 25 Rente für Arbitrators Zimmer im neuen Courthaus 25 00 Baargeld vn Georg Till 14 I2j Baargeld von William Streng, Entscheidung? Hees 136 00 Baargeld von Thomas H. Jones, Esg. Strafe für Schwören I 34 Baargeld von Ealeb Harrison, Esg. Strafe für Schworen 1 67 Bauholz verkauft aus Vendue 138 03 Bilanz schuldig von der Eaunty an Heinr. Nagel,Eöq. Schatzmeist. 1434 35 H 59585 08 Cr. Für Bilanz schuldig von der Eaunty im letzten Jahr 378 51 Der Rcchnungssührer istcreditirt mit dem Belaus der Anweisungen.wel che die Direktoren der Armen von Berks Eo. an ihn ausgestellt haben —342 Anweisungen 6799 69 Ebenfalls Belaus von Anweisungen, welche die Eomissioner der Eo. an ihn ausgestellt haben» nämlich : Für Unterricht armer Kinder in Di strikten, die das neue Schulgesetz nicht angenomeu—lB6Anweis. 2K32 09 Jurors sür Besichtigung und Ausle gen von Strasse»,72 Anweisung. 616 18 Schaden verursacht durch Auslegen v. Strassen —174 Anweiluiigcn 6934 02j Gränd und Petit Jurors 2330 37 j Berichte—4 Anweisung. 172 05 Wahl Kosten —50 Anweisungen 1757 60 Assessors Lohn —23 Anweisungen 2>» 06h Eoroners Untesuch. —18 Anweis. 2'9 t»3h Muchs u Krähen Schädel, 45 Anw. 38 14H Oestl, Zuchthaus, sür den Unterhalt von Verbrechern—2l Anweisung.ll7o 54h Klagen und Zeugen Rechnungen— -60 Anweisung» 737 LI Und Berks, Moiikgomcrp mid Schtiyltitl Lammes allgemeiner Anzeigee^^ Drucker Rechnungen—6 Anweis. 257 6c» Erbauen der Monaeasy Brücke— -4 Anweisungen 1300 < O Erbauen der Hay Erick Brücke —3 Anweisungen 982 Ol» Zl»sbesserungen an weisungen 3126 4L Bezahlt an AF. Malier undA M. Salladay, Esq>>. für Zubereiten und Wegbringen von Parieren in dem Prothonotärs Amt 1000 Og Coinmissioners Lohn u Meilengeld: David Kutz, 416 49 Michael Reissch>>eider,Eöq > 521 1!> Georg Weiler, Esq. 386 79 John Long, Esg. 50 oo 1374 17 John D. Ciinuiiis. Schrb.Gehalt 40» Ot) GehaNineistei 6 Gehalt 400 oo Geo. Warten d. Courth. Uhr >9 oo Auditor«? toh» 27 o» James Do»aga», Esq. für kl» Re gister iu den Reccorvs 2ZO oo Kamlufegeu ... 7 Junior Feuer Gefells. ans Rechnung 100 00 Feiiernna für das EourrhauS.Com iiiisstouers Amt, Eesäiiguisj uud Zollhaus . . 66 12h Vale»ri»Grast',für 3 Amts Pressen tili 00 Bücher » Schreibinaterialieit I >3 <>6 Verschiedenes . . 172 8l Ä?llliain Strong, Esg für P^o fessioiis Dienste . 75 00 Waqen u. Pferd Miethe sürSomif. 66 00 Benjamin Ti'son, für Wahl Papiere einzutragen 23 73 G.G»dman,lctzi»aligcrCo»rcSchreicr6.i oo Joseph Miltner, für Wartung im Tourcliaus «.als Court Gchreier 5 > 00 Zenae» Lohn für die Republik 23 00 Vermessung. Regula»», Porto :c. 52 st» Zttteresse» a»f Anleihe» 3093 L 3 2l u s lagt Ii für das neue : Aiiweis Baiiholz 9 22 l LZ Schrei»erarbl>l 2ö 6181 Fracht u, Fuhrlohi» 54 1688 S4h Backsteiiilegc» 22 269 74 Sceuihaue» 45 2'>ol 37 Backstcinmachcr 3 391 L» Eise» u.SchttindArb >l) 73S S 9 Ualk . 5 209 04h Saud . 3 87 l»u Taalöhtter . 33 74t» 03h Schiefer . 4 33l 25 Glas und Farbe 5 2203 17H ?lustreieher u. Gläserl2 iL Ausschulten 4 sig 0» F.ll.Walters,Bauulst. l 700 00 Schlosser . 6 30.? .50 Plästerer . Z 836 94 Kupferschmied 2 1070 SBh Beu>. Hill, auf Rech». für Uhr 200 00 Fried. Fox für Stühle 97 00 Daniel Spang, do. uud . 74 2.» Leuchter . 10 > o>» Gpauifche Malte» 60 00 Fensterrahine» Stricke 65 00 Feiisterbleudc» 8g 00 Defks uud Tische 207 62h Jacob La»4,für Oese» ?e. 123 49h A. Schö»f»'lder, do. 277 75 William Deich. do. 29 IBH Carl K. Gebucll, do. 34 98h Verschicde»ts . 359 I3h 22787 55 859985 08 Bilanz schuldig v. d. Caiiuty .»>» Hciur.Nagel, Schayinrister H 1434 35 Ausstehende Taxen schuldig an die Cannty anf dcn Dec. 184^. Colli ltors Name». 1838, ")saac Malterus, Hereford, Bilanz beiiu Lettelnitut KI9 44 do. Michael Krämer, Read. do. 422 15 do. Philip Berger, Beri», do. 77 t) 5 do. Benj. Hai», Heidelberg, do. 213 72 >829, Christian teinbach, Bern, do. 392 28 do. William Printzehoss.Rockl. 107 08 do. 'Jakob Johiiso», Distrikt 50 96 do. Heinr. Tauders, St. K utjtaun 102 16 IL4O, Vo>i verschledeueii 15551 2l K16!'34 86 ' Bezahlt seit l. Ja»«.«-. An die achtbaren Richter der Court von Common Pleaö von Berks Eaunty. Die Auditoren berichte» ehrerbietigst, daß sie die Rechttiing von Heinrich Nagel, Esg, Schaynikistcr von Berks Caunty, vom lste» Tag laiiuais, A D >B4t>, bis zum 3lsie» Taz Decembers, desselben Jahrs, beide Tage mit ciiigcschlossei», sorgfältig «utersiicht, be richtigt nlld geort»et haben »»d eine Bilanz vorfinden, welche die Kauntn dem ster schuldig ist, von v»«rzeh» bnudert »nd vier uud drc»sftz Thaler «ud 35 Ceiits.—Be- zu loben und ol,ne Furciit zu tadeln." Dienstag ben 2. IB'N. jkiigcns uiiserk Unrerschriftcu dies 23ste» Tag Januars, 1841. Joh» t. Reitmeier D. V.R. Hiiiitcr Joh» F Mörs Februar 19 4m> Zur Unlerbaltunq und Veleln un^. Der ehrliche Bauer und der dankbare Israelit- Ei» reicher Israelit reisete nach der M. s se, und hatte einen ganzen Gurt voll Geld um den Leib. Er durch einen Fluß reiten, der vom Regen ganz angeschwollen war. Da 6 Wasser riß ihn fort und im Augenblicke sah man weder Pferd noch Reiter mehr. Ein Bauer stand am Ufer des Flusses, sal) das Unglück, und weil er gut schwimmen konnte,so warfer geschwind seine Kleider von sich, sprang in daö Was ser und erhaschte den Israeliten glücklich. Mit vieler Mühe brachte er ihn ans Land, aber daö Pferd konnte er nicht retten. Der Israelit war halb todt. Weil aber der Bauer mehrmals geHort hatte, daß man Ertrunkene wieder zum Leben brin» gen könne, so trug er ihn in sein Haus, legte ihn auf ein Gebund Stroh, und gab sich alle Mühe, ihn wieder zu erwecken. Es gelang ihm glucklich, und der Israelit kam wieder zum Leben. Als er wieder völlig hergestellt war. dankte er seinem Erretter herzlich. Run wollte er nach seinem Gelde greifen, und demselben eine Belohnung geben, aber dies war fort- Er klagte also, daß ihm sein Geldgurt weggekommen, und sagte, dersel be konnte doch nicht im Wasser liegen, denn er wäre fest um den Leib gebunden gewesen. Der Bauer erschrak. Sein Gewissen sprach ihn zwar frei, aber es kränkte ihn doch, daß er in einen Verdacht kommen sollte. Er versicherte dem Israeliten hei lig, daß er kein Geld bei ihm gefunden, u. sagte, wenn er im Sinne gehabt hätte, ihm sein Geld abzunehmen, so würde er sich nicht so viel Mühe gegeben haben, ihn wie der zum Leben zu bringen. Der Israe lit stand zwar noch im Zweifel, wie sich die Sache verhalten möchte, doch wollte er sich mit dem Retter feines Lebens nicht in Streit einlassen, sondern reis te fort. Bei de schieden also nicht recht vergnügt von einander der Israelit war nnkoergnügt, weil er sein Geld und sein Pferd einge büßt hatte, und der Bauer bekümmerte sich darüber, daß er unschulvig iu den Ver dacht eineS Diebstahls gekommen war. Im folgenden Frühjahre wollte der Bauer den Mist auS seinem Hof«- auf die Aecker fahren; indem er nun das Stroh mit der Mistgabel aufzog, sah er datin ei nen ledernen Beutel liegen. Er hob ihn auf. und fand, daß er sehr schwer war; er öffnete ihn, sah hinein, uno siehe, er war voll Gold. Voll Verwunderung rief er seine Frau und sagte: "In aller Welt, wo kommt das viele Geld in meinen Mist?" "Ei," sagte die Frau, "das wird gewiß dem Israeliten gehören, den du vorigen Herbst aus dem Wasser geret tet hast." "Du hast recht, Frau," sag te er, "das ist mir lieb! Run passire ich doch nicht für einen Schelm und Spitzbu ben ! DaS Geld soll er bald wieder haben. Aber wie ist der Beutel hierher gekomen?" Sie besannen sich hin und her, und end lich muthmaßten sie, der Gurt müßte dem Israeliten vom Leibe losgegangen sein, wie er auf dem Stroh gelegen, welches hernach in den Mist geworfen worden. Der ehrliche Bauer hob indessen daS Geld wohl auf, und suchte Gelegenheit, eS dem Israeliten wieder zu überliefern. Run aber war das sein größter Kummer, daß er weder den Ramen noch den Wohn ort des Israeliten wußte. Deswegen ging er zur Zeit der künftigen Messe oft an die Landstrasse, und suchte unter den Durchs reisenden seinen Israeliten- Seine Frau und Kinder mußten auch steissig Acht ge ben. Indessen konnten sie doch nicht im mer an der Landstrasse sein, und eö ver- gingen ecli ye Jahre, ohne daß sie den Israeliten zu sehen bekamen. Wie es nun so lange dauerte, sagte die Frau oft zu ihrem Manne, er sollte doch etwas von dem Gelde nehmen, und seine Schulden bezahlen ; aber der Mann woll te nicht, ob er gleich arm war, und sich in schlechten Umständen befand. lag ihm immer an. und sagte, sie konnten sich jetzt aus aller Roth helfen ; der Israelit käme doch nicht wieder, und wenn er auch ein mal wieder käme, so gebühre ihm doch was für seine Mühe. Der Mann schüt telte aber immer bedächtig den Kopf, und sagte: "Frau, laß du mich nur gewähren ! daS Geld bleibt bei Heller und Pfenning zusammen, bis ich den Eigenthümer aus. kundschafte, und es ihm wieder zustelle. Da hätte ich einen schönen Ruhen, wenn ich für das lumpige Geld mein gutes Ge wissen weggeben sollte! O nein, das thut der Heinrich nicht! Ob er gleich arm ist, so ist er doch redlich, und wird fleissig ar beiten, dann wird Gott ihm und seinen Kindern Brod bescheeren." Endlich kam eines Abends ein Karren mit allerhand Sachen vor des Bauern Thür gefahren. Der Israelit, den der Bauer gerettet hatte, war dabei, und mit froher Miene trat er in die Stube, und sagte: "Gott sei bei Euch, lieben Leuten! kennt Ihr mich noch ?" „Ach, rief der Bauer, Gott sei Dank, daß ich Euch wie dersehe ! Ich habe schon lange auf Euch gewartet " Der Israelit fiel ihm in die Rede, nahm ihn bei der Hand und sagte: „Lieber Freund! verzeiht mir, daß ich Euch in Verdacht hatte, als wenn Ihr mein (s'eld genommen hättet; ich habe mich hier, so oft ich nach der Messe reis te. erkundigt, ob man nicht merkte, daß Ihr reicher geworden wäret? ob Ihr Eure Schulden bezahlt, oder Euch ein besseres Hauschen gebaut hättet? Aber ich hör te, daß Ihr noch immer so arm wäret, als vorher. So vergingen zwei Jahre, und ich tonnte nun gewiß denken, daß ihr mein Geld nicht genommen habt. Nun verzeiht mir. und nehmt noch einmal meinen herz liehen Dank an, daß Ihr mich gerettet habt. Hier habe ich auf meinem Fuhr werk einige Sachen mitgebracht, die ich Euch als einen kleinen Beweis meinee Dankbarkeit geben will." So sprach der dankbare Israelit, und holte von seinem Karren Zeuge zu Klei dern und allerhand Sachen, die der Bau er sehr wohl brauchen konnte, wie auch ei» ne schöne Summe Geldes, das er auf den Tisch legte. Der ehrliche Bauer stand ganz erstaunt da, und antwortete: „Herr, Euer Geld ist wirklich in meinem Hause. Ihr habt vielleicht von andern Leuten ge hört, daß ich es in meinem Mtste gefunden habe, und habt wohl gedacht, ich wollte es für mich behalten. Aber bei Gott! das war mir nicht in den Siun gekommen; ich hätte es Euch schon lange gebracht, wenn ich gewußt hätte, wo Ihr wohnet. Run. hier ist es, zählt es selbst; es muß noch Alles beisammen sein." Der Israelit staunte über die Ehrlich keit des Mannes, und bat ihn, das im Gurt befindliche Geld auch zu behalten. Der Bauer that es aber nicht. Rur die andern Geschenke die ihm der Israelit mitgebracht hatte, nahm er an. um ihn nicht zu betrü ben, und auch das Geld das derselbe ihm zum Geschenk gegeben hatte, behielt er mir vielem Dank. Und nun bezahlte er seine Schulden und baute sich ein neues Häuschen, worin der Israelit ihn allemal besuchte, so oft er durchreis te- Da freuten sich denn die gu ten Leute miteinander, wenn sie an die wunderbare Begebenheit dachten, wodurch sie Freunde geworden. Aeltestes Verbot gegen den Branntwein. Der Erfinder des Branntweins ist ver gessen. so vergessen, daß man aucb nicht einmal die Zeit weiß, wann er gelebt hat- mniner 2L. Gewißaberist es, daß im Jahre die Bereitung deö Branntweins noch sehr schwierig war, und sehr geheim gehalten wurde. Erst gegen Ende deS fünfzehn ten Jahrhunderts wurde sein Gebrauch in Europa verbreitet. Man empfahl ihn in Büchern als ein Schutzmittel gegen die meisten Krankheiten, und als ein allgemei nes Mittel sch ö n und jung zu bleiben-, Im Jahre wurde er schon von dem hochwcisen Magistrat in Frankfurc am Main verboten, weil so hieß eS in diesem Verbot die Barbierer angezeigt hätten, daß er bei dein dermaligen Ster bensläuffen sehr schädlich sei. Dieses Verbot wurde, derselben Ursache wegen, im Jahre 1007, wiederholt. Als ma» anfing, den Branntwein nickt mehr aus Wein und Bierhefe zu brennen, sonde-rn dazu Roggen, Waizen nno Ge.ste nahm, iah man dieses als einen unverantwortli chen Mißbrauch des GetraideS an. Auch behauptete man, daß die Gräber dem Vie» he, besonders den Schweinen, höchst schäd lich seien, von welchen die Menschen wie der den Aussah, eine höchst beschwerlich».» Krankheiten erhielten. Deshalb winde 15V5 in dem damaligen Churflirsteiithum Sachsen die Bereitung dieses Getränks nur auS Wein und Bierhefen erlaubt.— Von allen Getränken hat keinü so sehr und allgemein sein Glück gemacht, als der Branntwein. Selbst der Wilde nahm be» gierig den Branntwein an. den man ihm darbot, und das Vergnügen, daß er in sei nem Genusse fand, wirkte so unwidersteh lich auf ihn. daß er in der ersten Hitze die theuersten Bande der Verwandtschaft zer» riß, Weib und Kind und seine eigene Frei heit dafür hingab, und den Leuten folg, te, welche ihm ein solches Getränk immer zu geben versprachen. Vom Lappländer bis zum Afrikaner ist die Begierde nach Branntwein gleich heftig; ja dieses zwei deutige Getränk ist das LieblingSgetränL aller Rationen. Der Marschall Dörslinger. Unvergeßlich mußte gewiß dem nachhe» rigen Marschall Dorflinger die Stelle an der Eibe sein, wo er vi.ll Unmuth über sei ne elende Lage seinen Reisebündel in den ?tco», warf; denn hier fertigte ihm, oh ne daß er es ahnen konnte, sein freundli cher Schutzgeist das Patent seiner künfti gen Grösse aus. Dorflinger, ein geborner Brandenbur ger, von sehr armen Eltern, die ihn daS Schneiderhandwerk hatten lernen lassen, wollte sich nach überstandener Lehrzeit auf seiner Wanderschaft von nach Berlin über die Elbe setzen lassen, aber er hatte kein Geld. Sie werden dich wohl einmal ohne Bezahlung mit über fahren, dachte er, und trat in die Fähre. Aber die rauhen Bootsknechte verstau» seine Gedanken nicht, sie forderten unge stüm ihren Lohn. Sie wären vielleicht ein andermal nachsichtiger gewesen, aber heute gerade so war und schien eS be stimmt gerade heute mußten sie hart' näckig auf ihrer Forderung bestehen. ES war ja nur eiu Weniges! Ein Dreier! (nicht ganz zwei dritel Eent) Aber auch den hatte Dorflinger nicht. Er mußte sich also unter Schimpfwor ten von den rohen Menschen entfernen. Auf der Oberfläche deS Stroms schwamm sein Bündel. Armer Dörflinger! Dein Genius lächelte, dahin mußte eS mit dir kommen, wenn du einen andern Weg ge hen solltest. Und er ging ihn- Werde Soldat, tönte eS in seinem Innern, dann Brauchst du wenigstens kein Fährgeld zu geben. Und er ging in die nächste Stadt und ließ sich anwerben. In dieser Laufbahn brachte er eS bis zum Fewmarschall, und er war es, der die damals so furchtbare schwedische Infanterie in der Schlacht bei Ferbellin schlug.
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