Vom Ausland. ? Tage spater Sebastopol noch nicht genommen.—Keine neuen Schlachten.—Beide Heere ver hältnißmäßig unthätig, weil Verstär kungen erwartend. Eonstatirung des schweren Verlustes in der Schlacht am 5. November.—Leichenduft in und um Sebastopol.—Muthmaßlicher Einfall in Bessarabien.—Schreckliche Stürme und schwere Verluste auf dem schwar zen Meere. — Zwei englische Kreuzer von den Russen in der Ostsee genom men. . New or k, 13. Dec. Der CollinSdämpfer Pacific kam heute Vor mittag mit Nachrichten von Liverpool bis zum 29. hier an. Der Krieg. Wenn man anden gräßlichenSchlachtercicn in der letzten Woche des Oktober und der ersten Woche des November folgenden Erschöpfung der beiden Heere, der Belagerer und Belagerten, bei den mit der Union überbrachten Nachrichten noch hälte zweifeln können, so würde die Kargheit der Be richte der Pacific vom eigenthümlichen Brennpunk te des Kriegsschauplatzes darüber Gewißheit geben. ES sMe wohl so kommen, wen», wie wir jetzt niit Bestimmtheit erfahren, was uns seither übertrieben schien, in der Schlacht am 5. Nov. allein 14,000 Menschen— sooo auf Seiten der Alliirten, und 9,000 auf Seiten der Russen—geblieben sind. Welch' eine gräßliche Mcnschcnmctzclei, M die Habsucht, die Eroberungslust oder den Ehrgeiz di verser Gekrönten zu befriedigen ! Was werden die Völker erndten für die blutigen Opfer? Das ist die Frage, die uns fast noch mehr beschäftigt, als die interessanten Berichte aus den feindlichen La gern. Wenn man fich die 50.000 Menschen, welche seit dem Beginn der Belagerung von Sebastopol auf beiden Seiten schon gefallen sein müßen, vor die Blicke führt, so fällt es nicht mehr auf, wenn geschrieben wird, daß ein jeder Windhauch von der in Trümmer geschossenen Stadt unausstehlichen Verwesungsgeruch über das Lager der Alliirten führt. Wo sollten auch die freien Hände herkom men, um diese MasseTodten in felsigem Grunde zu betten? Denn die Versuche der Russen, ihre Lei chen dem Meere und den Fischen zur Speise zu übergeben, sind in sofern mißlungen, als das Meer die Todten von sich zurückgestoßen und wieder in die Rhede geschleudert hat, wo ihre Verwesung an den Böschungen dann um so schneller erfolgt, und so unerträglichere Miasmen verbreitet. Frankreich und England fahren Unterdessen fort, die äußersten Anstrengungen zu machen, in der Sendung von Verstärkungen den Russen wo mög lich den Rang abzulaufen. Ob ihnen das gelin - gen wird, ist zweifelhaft, denn die nach der Krim dirigirten bedeutenden russischen Reserven sollen sich schon seit Monaten, wie man ersäbrt, auf dem Marsche befinden, und dem Kriegsschauplatz ziem lich nahe gerückt sein. Man spricht von nicht weniger als 200,000 die der Russe in der Krim zu concentriren beabsichtig te. Er muß und wird begreiflicherweise alles da ran setzen, den Alliirten dic Erreichnng ihres Zweck es nicht allein zu vereiteln, sondern sie wo möglich aufznreiben. Es handelt sich hierbei weniger um Krim und Sebastopol, als um die Folge», welche Sieg oder Niederlage auf die Mächte-Combina tionen in dem nächstfolgenden Feldzng haben müs sen. Aus Constantinopel wird gemeldet unter dem Datum des 20. November, daß in den letzten 10 Tagen l'>,<»»> Min» Verstärkung von dort an die Alliirten in der Krim abgesendet worden sind. Eine Depesche von Gen. Canrobert, vom l>!. Nov. datirt, schildert den nngehinverten Fortgang der Belagerung und den guten Geist der Truppen. Auf dem schwarzen Meere wütheten die fürch terlichsten Sliinne, und groß ist der Verlust an Schiffen. Man schreibt aus Konstantinopcl 20. Nov. daß am l4ten 32 englische Transportschiffe zu Grunde gegangen seien. Der „Prinz" und unter. Drei Postdämpfer strandeten. Der „Sanspareil" wurde in Flammen an die Küste ge worfen. Die „Brittania" hatte fünf Fuß Was ser im Halt. Das Admiralschiff „Agamemnon" strandete gleichfalls, wurde aber wieder flott.— Die Maschinerie des „Sampson" ist beschädigt.— Di« „Retribution" wurde nur dadurch gerettet, daß man ihre Kanonen über Bord warf. „Hen ry IV" und „Pluto" gingen unter. Den „Ter rible" rettete man auf ähnliche Weise wie die Ne- Bon Odessa 22. Nov. wird gemeldet daß in dem Sturm am l tten drei russische Linien- und 18 Transportschiffe bedeutend beschädigt wurden. Menschikoff meldet dem Czar: daß die durch die Kanonaden der Alliirten an den russischen Werken verursachten Beschädigungen immer rasch wieder hergestellt werden, und daß die Garnison gutes Muthes ist. Er giebt ferner zu, schwere Verluste erlitten zu haben, und sagt, daß die Alli irten ihre rechte Flanke fortwährend befestigen. Da« Journal de Konstantinopel meldet, daß 40,000 Türken so schleunig wie möglich nach der Krim noch eingeschifft werden sollen. Die Mannschaft von vielen der am li. ge scheiterten Schifft fiel den Russen in die Hände. Petersburg. 20. Novbr. Fürst Menschi koff schreibt, daß die Alliirten am Abend des 18. die Belagerungs-Operationen einstellten, u. daß das Schießen nachließ. Die Alliirten begruben 5000 der auf dem Schlachtfeld vom stcn liegen gebliebenen Russen, deren Gefammt-Verlust, Todte und Verwundete, 15,000 betragen haben soll. Der Pariser Moni teur will sogar wissen, daß in jener Affair 70,000 Russen betheiligt gewesen sein, was doch wohl et was zu stark aufgetragen ist. Eine Depesche aus Kiel vom 23. meldet die Wegnahme von zwei englischen Kreuzern, die am 19. und 20. von einem Theile der von Helsing sorS ausgelaufenen russischen Flotte gekapert wur den. »W» Die Verkäufe von Holloway's Pillen und Salbe haben feit Kurzem wunderbar zugenommen, wir vermuthen daher, daß die wohlbekannten Tu genden, welche diese Medizinen besitzen, mehr all gemein geschätzt werden. Tausende von Personen bezeugen täglich, daß deren Effekt wunderbar ist ; sie wirken gemeinschaftlich so direkt auf das Sy stem ; die eine innerlich und die andere äußerlich, daß die hartnäckigsten Fälle bereitwillig weichen »erdn» vo» ihrer wunderbaren Macht. Frauen ln den Wäldern des We sten. Von Fr. Gerstacker. Im April 1840 hatte ein junger Mis sourier auf einem Jagdzuge, den er mit mehreren Kameraden unternommen, zu fällig eine augenscheinlich sehr reichhaltige Bleimine entdeckt, die etwa 50 Meilen von seiner eigenen und 4!) Meilen von jeder andern bewohnten F.n'm gelegen sein mochte. Da er gerade allein war, so be-! schloß er, keinem der Gefälirten ein Wort von seinem Fund? zu sagen, sondern mit! Weib und Kind dahin auszuwandern und! an jener Stelle ein „Improvement" an-I zulegen, d. h. sich dort niederzulassen, wo! er erwarten durfte, aus dem Ertrage der! Mine, wenn er sich vor allen Dingen das Land gesichert hatte, reichen Nutzen zu zie hen. Gedacht, gethan! Schon am dritten Morgen kehrte er zu den Seinigen zurück, verließ, da er nicht gleich einen Käufers fand, sein kleines Besitzthum, packte dasj nothwendigste Handwerkszeug aufdas ei-! ne, seine Frau und zwei kleine» Kinder auf! das andere Pferd, schulterte die Büchse! und trat leichten HerzenS und mit frohen Hoffnungen seinen Marsch nach der neuen - Heimathan. Da aber das jüngste Kind, ein Säuglingvon drei Vierteljahren, wohl war, sa vermochte er nicht die ganze! Strecke in einem Tage zurückzulegen;—! sondern lenkte gegen Abend, da sich indeß! der Himmel umwölkte, die Schritte am! Ufer eines kleinen Baches hinauf, wo er früher einmal eine alte, verlassene Block hütte gesehen hatte. DaS ersehnte Ob-! dach war auch kaum erreicht, als der Re-! gen in Strömen herabgoß, grelle Blitze! das Firmament durchzuckten und der Don ner in furchtbaren Schlägen hinter ihm drein schmetterte. Bald hatte sich jetzt die kleine Familie für die Nacht häuslich eingerichtet. Das Bett wurde in einer Ecke zurecht gemacht, das Kochgeschirr herbeigeholt «.derMann zündete vor allen Dingen mit, von den Wänden gerissenen, trockenenßrettern ein gutes Feuer an, auf das er später als der Sturm etwas nachließ, Brennholz von au jw, häufte. Das Blockhaus war eine jener ganz r«h aufgebauten Hütten, in denen der „Pio nier" deS Westens seine ganze Lebenszeit zubringt, und die er nur verläßt, um sie gegen eine wo möglich noch einfachere, aber weiter westlich liegende, zu vertau schen. Das Dach mit gespaltenen Bret tern gedeckt, die wiederum dura) schwere Stangen auf ihren Plätzen festgehalten wurden, leitete übrigens den Regen gut genug ab, nnd nur hie und da bahnten sich einzelne Tropfen den Weg durch faule Stellen des Holzes in's Innere. Die Wünde waren an der Nord- und Westseite mit Planken benagelt und die Diele (der Fußboden) bestand auS roh behauenen Bohlen, in denen gewaltige Bohrlocher bewiesen, daß sie einst einem Flatboot an gehört Hilten, und wahrscheinlich von dem nicht sehr weit entfernten Missouri hierher geschafft worden waren. Der eingestürzte Schornstein gab dem Ganzem freilich ein etwas trübseliges, wildes Aussehen;— doch entsprach er wenigstens theilweise sei nem Zwecke, und blieb auch etwas mehr Rauch im Zimmer, als sich eigentlich mit dem Wohlbesinden der Jnwohnenden ver trug, so diente dieser wiederum als Schutz mittel gegen die keineswegs geringeAnzahl von Musquitoes, die nach dem nassen Winter in zahllosen Schwärmenden be nachbarten Sümpfen entstieg. Die Wanderer von den Anstrengungen des Tages ermüdet, hatten sich schlafen ge legt, und mehrere Stunden lang herrschte eine fast durch nichts als das regelmäßige Athmender Schlummernden unterbroche ne Stille, als plötzlich der Säugling mun ter wurde, zu schreien an sing u. auch nicht zu beruhigen war. „Ich wollte, du holtest mir einen Becher Wasser,"sagte die Frau endlich zu ihrem Manne, Kind will trinken und mir selber klebt die Zunge an den Gaumen." „Gut, habe nur noch Geduld, bis ich das Feuer wieder ein wenig angeblasen und ein paar Späne angezündet habe, ich kann sonst im Dunkeln die Quelle nicht finden." Damit standet auf und tappte dem Ka mine zu, als er plötzlich einen Schrei aus stieß und in die entgegengesetzte Ecke des Zimmers sprang. „Um Gotteswillen, was ist dir ? ' rief die Frau erschrocken, „was hast du?" „Nichts!" stöhnte der Mann, tief A them holend, „nichts, ich trat nur auf et was." „Halt, um deiner Seligkeit willen halt!" schrie schnell und heftig der Missourier, „rühre dich nicht von der Stelle, wo du liegst, bis es hell wird." „Was ist dir geschehen, William, rede! Ich beschwöre dich !" bat die arme Frau in Todesangst. „Es sind Schlangen im Zimmer und ich habe auf eine getreten." „Bist du gebissen?" fragte entsetzt das Weib. „Jch glaube nicht.es sprang eine nach! mir, hat mich aber wohl gefehlt, bleibe nur l ruhig liegen u. halteauch die Kinder still."! „O mein Gott!" jammerte das arme Weib, „wenn es doch erst Tag wäre, mich wird die Angst verzehren, bleib nur ja wo du bist, daß dir kein Unglück geschieht." „Ja, ja !" sagte der Mann, „ich rüh re mich nicht, gib mir auf die Kinder acht." Lange noch wachte die Frau und lausch te ängstlich der geringsten Bewegung in dem Zimmer; endlich aber machte die Er müdung ihr Recht geltend, und da sich auch daS Kleine beruhigt hatte, schlief sie wie der ein. Aber bange Träume quälten sie und mit einem Angstrufe fuhr sie plötz lich empor. Es war Heller Tag, die Sonne schien durch die breiten Spalten in s Innere der Hütte. Die Kinder schlummerten noch an ihrer Seite, der Gatte aber lag an der entgegengesetzten Seite regungslos, und keines der gefährlichen Thiere war mehr im Zimmer zu sehen, denn der Morgen hatte sie vertrieben. Da richtete sich die Frau schnell empor, warf ihr Kleid über und trat zum Vater ihrer Kinder, um auch Diesen zu ermun tern ; kaum hatte sie aber seine Schulter berührt, als sie mit einen Schrei zurück sprang, der die Kinder aufweckte u. schau erlich in dem öden Gebäude wiederhalte. Ein Leiche lag vor ihr, kalt und starr, mit weit geschwollenen Gliedern. Jrm mernd sank sie an dem leblosen Körper nieder und versuchte Alles, was in ihre» Kräften stand, ihn ins Leben zurückzuru fen, aber es blieb vergeblich und schluch zend warf sie sich endlich wieder auf's La ger, ihrem schmerz Luft zu machen. Aber die Kinder, durch die lauten Klagen der sonst so freundlichen Mutter geänstigt, stimmten mit ein und hingen sich schreiend an ihre Beschützerin. Das gab dieser die ganze Kraft, die gan ze Seelenstärke wieder und erweckte einen Muth in ihr, dessen sie sich früher selbst nicht bewußt gewesen war. Mit der Ruhe der Verzweiflung redete sie freundlich den Kindern zu, gab ihnendann ihr Frühstück und bereitete sich jetzt, den Gatten zu be graben. Unter dem mitgebrachten Hand werkszeug waren auch mehrere Spaten u. Hacken, und eine kleine Strecke von der Hütte entfernt, neben dem murmelnden Bach, grub sie das Lager für den gelieb ten Mann. Mit kaum glaublicher Kraft trug sie dann den schweren Körper an den Ort seiner Bestimmung, ließ ihn hinab in die Gruft, stemmte unmittelbar über der Leiche einige Bretter quer vor, faltete lm stillen Gebete ihre Hände über dem Grabe und wollte jetzt dasselbe fülle», als ihr das älteste Mädchen, ein Kind vo» vier Jahren, in den Arm fiel und sie l)at, keine Erde auf den VVter zu werfen. — Da verließ sie noch einmal ihr Muth; — noch einmal drückte sie lautschreieud das Kind an sich und gab sich ganz ihrem Schmerz hin ; aber auch jetzt bezwang sie ihn balo wieder, trug das Kleine liebko send von der Stelle fort und beendete schnell ihre traurige Arbeit. Nun galt es aber, ihre ganze Willens kraft zu zeigen. Dort konnte sie nicht bleiben, wenn auch die Nahrungsmittel einige Tage ausgereicht hätten, u. schnell ordnete sieAlles an, um augenblicklich wie der aufbrechen zu können. Die Sachen, welche sie nM nothwendig brauchte, legte sie in das JMere der Hütte und befestigte die Thüre MW Uebrige trug sie in s Freie, packte Lebensmittel für mehrere Tage zu sammen, ließ das jüngste Kind auf einige Minuten in der Obhut des ältern, um die in der Nähe grasende Stute herbeizuho len, legte dieser den Sattel auf und holte dann ihres Mannes Büchse, Kugeltasche und Messer herbei, um nicht unbewaffnet einen Marsch durch die einsame Wildniß anzutreten. Mit unsäglicher Mühe gelang es ihr endlich, Alles in Stand zu setzen, und mit Hilfe eines umgestürzten Baumes stieg sie selbst in den Sattel und hob die Kin der zu sich empor. Eine neue Schwierig keit war aber jetzt zu überwinden. Wie sollte sie die genaue Richtung treffen, da sie diese auf dem Herwege fast gar nicht beachtet und nur von ihrem Manne ge hört hatte, ihr neuer Ansiedlungsort liege nordwestlich. Doch hier half kein Zögern und sie ver traute viel auf den Scharfsinn ihres Pferdes, von dem sie hoffte, daß es den Heimweg allein finden würde. Dieses fchien übrigens gar nicht geneigt, das we niger üppige Gras der Heimath so schnell wieder aufsuch nzu wollen. Es begann daher jedesmal, sobald es den Zügel locker fühlte, zu grasen u. beachtete weder Droh ungen noch Zurufe. Die junge, hilflose Frau sah sich also auch hier auf ihre eigne Kraft angewiesen und lenkte nun das un gern folgende Thier eine südöstliche Rich tung, soweit sie selbst im Stande war, die se genau einzuschlagen. Gegen Mittag umwölkte sich der bis jetzt klare Himmel, und die Unglückliche verlor dadurch ihren Wegweiser; denn nach der Rinde der Bäume vermochte sie ihren Weg nicht zu bestimmen. Nach be sten Kräften verfolgte sie aber dessenunge achtet die gewählte, wie sie glaubte, richti ge Balm und lagei te, als der Abend kam, am Fuße eines kleinen Hügels und am Rande einer klaren Quelle. Wohl äng stigten sich die Kinder in der Nacht bei dem Heulen der Wölfe und den schaurigen Tö nen der Eule, die gerade über ihnen ihren lauten Ruf erschallen ließ ; die Mutter beruhigte aber die Weinenden, schüttete frisches Pulver auf die Pfanne u. erwach te bei dem Geringsten Geräusche, das sich im dürren raschelnden Laube vernehmen ließ. Der nächste Morgen fand sie wieder marschfertig ; aber noch war der Himmel trübe, und immer ängstlicher klopfte der armen Mutter das Herz wenn sie an die vor ihr liegende bahnlose Wildniß dachte, in der sie sich verirrt hatte. Am zweiten Abend verzehrte sie, nachdem sie die Kin der zuerst gesättigt hatte, die letzten Brod krummen, u. nagender Hunger stellte sich am dritten Tage noch zu ihren übrigen Leiden. Zwar hatte sie unterwegs meh rere Hirsche gesehen, die auch wohl in Schußnähe gewesen wären. Aber die Furcht, das Pferd scheu zu machen, und Hre Kinder der Gefahr auszusetzen, abge worfen zu werden, verhinderte sie, die Büchse zu gebrauchen. Jetzt aber, am Abend des dritten Tages, sah sie ein Volk wilder Truthühner in die Bäume aufstei gen, machte schnell Halt und es gelang ihr einen der Vogel zu erlegen. « Eine unruhige Nacht stand ihr jedoch bevor, der Säugling, schrie fortwährend u. die herbeigelockten Wölfe umschwärm ten winselnd das Feuer, so daß sich das ge ängstigte Weib nicht anders zu helfen wußte, als daß sie die Büchse mit Pulver lud und abschoß, die Bestien zu schrecken. Wer aber beschreibt daS Gefühl, daß ihre Brust bestürmte, als in gar nicht großer Entfernung ein lautes „Hallo" ihrem Schusse antwortete: O wie freudig ju belte sie ihrem Retter entgegen, der end- lich durch ihre Stimme geleitet, ju ihr her ankam. Das Haus des Farmers befand sich wohl W englische M. ilen südlich von dem beab sichtigten WegderUnglücklichen; am näch sten Tage aber schaffte der Amerikan.'r sie und ihre Kinder auf einem kleinen Wagen in die Heimath zu den Ihrigen zurück.— Bis hierher hatte die Kraft der armen Frau ausgereicht, der starke Geist den Körper bezwungen ; jetzt aber verlangte die Natur ihre Rechte und ein Nervensie ber warf sie monatlang auf'S Lager. Unterdessen machten sich mehrere jungen Leute nach der bezeichneten Hütte auf, um von dort die hinterlassenen Sachen zu ho len. Hier beschlossen sie aber während der Nacht das HauS zu bewachen und wo möglich die Schlangen zu erlegen. Bei wohlunterhaltenem Kienflammen hatten sie auch kaum eine Stunde geharrt, als zwei ungeheure Klapperschlangen zün gelnd hervorgekroclM kr nie n und sich d r knisternden Flamme näherten. Vier Ku geln machten ihrem giftigen Dasein ein Ende und als Siegeszeichen wurden sie über dem Grabe des armen Missouriers aufgehangen. Berhetr a t h e t: (Durch Pastor Regennas.) Am 10tcn Dieses, Franz Schwaninger mit Ma ria Magdalena Jobst, Tochter von Franz P. Jobst, Schullehrer, in EmauS. Durch Pastor Samuel Heß. Am 4. November, Samuel Gerhard mit Han nah Ott, beide von Bucks Caunty. Am 12.. Andrew Ehrhart mit Christina Walt man, vo» Niedersaucon. Am 26., Jacob Schlemmer mit Mary Ann Deily, von Richland. Am nämlichen Tag, Henry Stahl mit Mary Reiß, von Obersaucon. Am 6ten December, JameS Paul mit Anna Scheetz. Am l2ten, Jonathan Carl mit Hannah Schaw, von Bucks Caunty. Am lBten December, zu Bethlehem, durch Pa stor Richard Walker, Edward Lippeneott mit Ma ry C. Wendell, beide von Mauch Chunk. (Durch Paster I. S. Dnbs.) Am 26. Nov., Edward Steckel mit Wilhelmlna Gilbert, beide von Nordwheithall. Am 3. Dee., Tilghman Freyman mit Esther Lintz, beide von Siidwheithall. Am 7ten, Reuden Delong, von Heidelberg, mit Rebecca Bachman, von Lyn». Am loten, Josiah Meier mit Susanna Stein, beide von Maxatawny, Berks Caunty. Am nämliche» Tag, Lewis Meier, von Süd- Wheithall, mit Mary Säger, von Nordwheithall. Am l6te», Henry Medock mit Maryam Rit ter, beide von Nordwheithall. Am l7te», Elias Hcnritze, von Nordwheithall, mit Feyanna Kistler, von Weißenburg. Am nämlichen Tag, Thomas Schadt mit Han j nah Stoslet, beide von Nordwheithall. G e st o r b e n: (Eingesandt durch Pastor Dub«.) Am 2lsten Nov., in Allentown, Ellen L., Töch terchen von Stephen Burger, im Bten Jahre. Am lsten Dec., in Allentown, Joseph Wanne macher, im 4Ksten Jahre. Am iten Dec., in Nordwheithall, Caroline, ein Töchterchen von Carl Jehl, im kten Jahre. Marktpreise. Preise in Allentaun am Dienstag. Buller (Pfund) . . W Ilnschlill 1« ! Schmalz Itt Wachs 21 ! Schinken fleisch ... 12 ! Sellenstücke 1U Aep.-SLlnkkey (Gal) 26 Roggen-Whiskey. . 2K Hickero-Holj (Klafr.) 45« Eichen-Holz.. ... 3 25 Steinkohlen (Tenne) 3 50 G»p« 4 50 Flauer (Barrel) W W l Waizen (Büschel) 2 Uli Roggen 13»! Wel>chkorn. ... Uli Buchwaizeu ... 50 ! Zlachssaamen. . . I 37 Kleesaainen. .. . 4 00 .' .' VO i Eier (Dutzend) 20 j Fürs! PelMerk! Fürs! Be°s. Victorine« und Suff«. Luchs d«. I Weiße Kinder iren. Alle diese sind sehr'schicllich für Christag» und NeujahrS^Geschenke. Gummi-Schuhe» berschuhen und Sandalen. Sädie« »ebcrschuhen, Bukkin«, Gosamer« und ftanzö- Miffes u»d Kinder de. d». Alle diese verkaufen wir sehr ivehlseil für Cäsch. Für, Plüsch, Tüchne und glasirte Kappen Boung und Leh, Ne. 4 > Osi-Hamillon Eiraße, nächste Thüre zu Säger'« Eisenstehr, Allentown. December Ä>, nqbv Allentown Postamt. William Bear, Daniel Brown, Samuel Beck er, John P. Buy, August Braune, B. W, Chew, Jos. Cerrell, Margaret E. Chocker, Sally Duff, N. R. Drechsler, Enos Erdman 2, Edward En pelman, A. gry, David Gackenbach, Reuben Glick, Matilva M. Glick, Gilbert HaukinS, Sarah Hin sel, Joseph Härtung, Owen Kern, Daniel Kuhn, Susanna Knarr, Solomon Knauß, Jaeob Kuhn, Dewalt Kuhns, jr., John Krating, Jacob Mich ael, George Miller 2, Charles Mertz, Mar? Mil ler, John Medeinuk, David Mill, Delia Min »ich, Charles Newhard, G. M. Palmer, Maiy Reichenbach, Franklin Ritter, George Roofe, Daniel I. RhoadS, Benjamin F. Roth, George Rich, N. Seip, Samuel I. Steckel, Andrew Sheldon, Mar? A. Stout, Joseph Schaffer, Margaret Scholl, John G. SpieS, William Tran fue, Monroe G. Trerler, Fianna Trorell, John Vivian, Joseph Waeker. Daniel Wagner, Wm. D. Woodring 2, C. Wyckoff, Jrvin Walter 2, I. A. Wbiteflte und Co., I. Zimmerma» und Sohn 2, G. A. Zeißler, SchiffS-Briefez H. Ruebold, Philip Merkhofer, Florian Koschel, David Ebert. Maria E. Hornbeck. P. M. Grosse Dargaino! Olery und Noneu haben soeben einen neuen Vorrath von Stiefeln, Schuhen, GumS, Trunk s, etc. erhalten, welche sie an herabgesetzten Preisen Mer kausen. Sie halten auch immer ein großes Sor timent Stiefel und Schuhe von ihrer eigenen Ver fertigung aus Hand, und verrichten jede Art Kun venarbeit und Flickerei auf die kürzeste Anzeige. Landstohrhalter sind besonders eingeladen bei uns anzusprechen, indem wir ihnen an den nieder sten City Cäschpreisen verkaufen können. Dank bar für erhaltene Kundschaft, hoffen sie auf eine Fortsetzung der Gunst des Publikums. Mertz und Roney. Allentown, Dec. 20, 185 t. nqbv I!l)OK I,. 1 l 3 Okeünut Bt. I'liilütl. Allentown Akademie. Die jährliche Examinatio» der Schüler dieses Instituts findet statt auf Donnerstags und Frei tags den 2 l sie» und 22sten dieses Monats, wozu alle Freunde eingeladen sind. Nach der gewöhn lichen ChristagS-llnterbrechung wird die Schule am 2ten Januar 1855 wieder zusammen kommen. Dieses Jahr war eins vo» fortgesetzter Prospe rität. Das Catalog zeigt eine Durchschnittszahl von über 200 Schülern, wovon 127 währenddem Schlußviertel beigewohnt haben. Mädchen-Departement für'S Jahr 86 —für'S letzte Viertel 50 Knaben do. do. " 116 " 71 Die Schule bietet, wie man glaubt, überlegene Vertheile, und die Lehrmethode ist den Bedürfnis sen der Gemeinheit besonders angemessen. Koste» deS Unterrichts per Viertel. Gewöhnliche englische Studien S t.OO bis T 5.00 Höhere " " 5.00 bis 5.50 " mit klassischen Studien 6.00 " " und Französisch 7.50 Musik 8.00 Gebrauch des Pianos zum Unterricht 2.00 Feuerung für den Winter 50 J.N.Gregory, z.M. December 20. nqlm Verhör-Liste für den Januar Termin 1855 —anfangend Jan uar 8, 1855. Martin Kemerer gegen Thomas Aeager. A. H. Cinlcy gegen Forge Baumgardner. Bräder und Aoung gegen John Kern. Franklin Smith gegen Hyiry Williams. Lucas Schlauch gegen Samuel Heffner. T. B. CurtiS gegen A. L. SeagreaveS. Jonathan Kunkel gegen Jaeob Bogert, jr. Jacob Snyder gegen Jacob I. Stein. William Rcinsmith gegen Jacob I. Stein. Lewis Beary gegen Stephen Miller. Solome Hclfrich'S Nutzen gegen Tilghman Good und Grundinhaber. Benneville Roth und Frau gegen Sarah Buh. Nathan Miller gegen Jacob Michael und Bruder. David Kline gegen Joseph Lazarus. Edward Dcnhart gegen Saloinon Hangwer. Stephen Lüh gegen Jsaac McHose. Christian Ortt gegen Thomas Schuler. N. und G. Taylor und Andere gegen ThoS. O. Ginkinger und Grundinhaber. Daniel Levan gegen John Campell. Solomon Heiinbach gegen Tie Northampto» Was ser-Compagnie. William Applebach gegen Moses Wieand. Tobias Ebert gegen Jacob Zimerman. Wm. H. Blumer und Co. gegen Godsried Roth. Joseph Waltman gegen John Wagner u. Andere. Friedrich Ochs gegen Henry Aeager. F. C. Samuels, Proth. December 20. - nqbC Sehe» hier! An Stohrhalter und Andere. Unterzeichneter wünscht dem Publikum anzuzei gen, daß er sein altes Geschäft als Fuhrmann, zum Tragen von Stohrgötern u. f. w , wiederum begonnen hat, und daß e- nun wieder 3 Mal die Woche Güter von Allentown nach Easton und von Easton noch Allentown trägt. Solche die ih re Güter von Neu-Zlork und Philadelphia per Ritgtlweg bis nach Easton erhalten, belieben solche in sein cnre zu addreßiren, und sie können versi chert sein, daß dieselbe pünktlich besorgt werden.— Seine Preiße sind billig, wenn nicht billiger als die welche gewöhnlich gerechnet werden. Er hofft daß ihn seine alten Unterstiiyer wieder «ie gewöhnlich mit ihrer Gunst und ihrem Zutrauen beehren «er- John Albrecht. Allentown, Dee. 20. nqZm 2 fremde Schaafe Befinden sich schon eine ge räume Zeit bei den Schaafen des John LeibenSperger in Wafchington Taunschip, Lecha Der rechte Eigner - - >«K?Äs»»i st ersucht sein Eigenthum zu beweisen, die Unkosten zu bezahlen und dieselbe da selbst abzuholen; widrigenfalls wird man nach den LandeSgeskpen damit verfahren. IshnSenstnger, December 20 —*2m. Taunschip Clerk. Eine Liste von den Büchern der Traktat-Gesellschaft, Deutsche Büch«r. Geschichte der Reformation. Bon Merke d'Äubigne. Vier Bände. Zusammen nur . Elias der Thisbiter, nach seinem aüßcrn und innern Leben dargestellt. Von F. W. Krummacher. 75 Arndt s Wahres Christenthum. 7S Die Ursachen des Unglaubens und die Mittel dagegen; nebst einem Bericht von dem Unglauben des Verfaßerö nnd den Mitteln seiner Rettung. Bon David Nelson. 46 Die Pilgerreise. Von J. Bunyan, 40 Geschichte der Christlichen Kirche. 3S Enftlische Vücher. lirliizinu!, I-iiirur/. Bestehend aus 25 große« Bänden, nur SIV vt> Vomlm' I.il>r->r/. Bestehmd aus 70 Bin den, ' Lltt 00 Xubixno. 5 Bände, 2 2st siole». <-ilt. 90 Da. «In. lla. I'liiin. 70 I'ültiv'x Xslurni'k'lisolnA/, 60 Uiixu r'-j iiuinls' Uesl, 6lt s>cripwral Ni,lc>r?. U/ Iii??. 5. U,ll, KS >lvt!»»l ns <.!r-«:e. ltvv. flsvel, SS wr, l><l vel, Sil Dies sind nur ei nig e der vielen herrlichen Bücher dieser Art in deutscher und englischer Sprache die wir auf Hand haben. Noch viele andere, von obige» Preisen herunter bis zu II) sind bei uns zu finden—schicklich für Christ« tags-und und andere Festgeschenke—für Kinder sowohl als für Erwachsene—und wir laden daher A ll e ein, zu kommen unv dieselbe in Augenschein zu nehmen.— Sie finden sie gerade hier wie in Phila delphia und an den nämlichen Preisen. . Keck, «uth und Trexler. u Auction! Auetion! Aus den 2ten Christag, (26stelt December,) um 10 Uhr Vormittags, und am Neujahretag um 2! Uhr Nachmittags und Abend», sollen am Stohr des Unterschriebenen in Siivwheithall Taunschip, Lecha Caunty, öffentlich verkauft werden : Trockene Waaren, Grozeries, Queens- Waaren, Hartwaaren, und überhaupt alle Artikel die man in einem Land stohr antrifft. IV"Der Stohr kann von nun an gerentet wer de» an billigen Bedingungen. Das Nähere bei dem Unterfchribenen. Bedingungen Cäsch. John Minnich. MechanieSboro, Dee. 20. nqlin Sehet hier! Aepfel! Aepfel! Aepfel! Eine große Quantität der allerbesten Aepfel I» Barrels sind an de» allerniedrigsten Baargeld Prei sen zu erhalten, wenn man anruft an dem <Äohc von Charles W. Eckert, in der Hamilton Straße der Stadt Allentown. Alexander Knauß, Nathan Seip. December 20. nqlitt Vtfftntliche Versammlung. Tie Bürger von Berks, Lecha und Northampto« Caunties sind eingeladen einer Versammlung bei zuwohnen, welche gehalten werden soll aus Dien- Lags den oten Januar 1855, um 1 UhrNachmit tags, am Gasthaust von Benjainin Hagenbuch in« Allentaun, zu dem Endzweck die Schicklichkeit zX erwägen, eine Gesellschaft zu bilden, um veredelte? Rindvieh von der Schlveiz zu importiren. Viel?. Deeember 20. ' nq2n» An das Publikum. Da sich ein Gerlllbt in diesem Caunty verbreit tet hat, als hatte ich die sogenannte „Eatasau qua Lotterie" ziehen helfen, so die«» »ie« zur Nachricht daß ich auf keine Weise etwa« damit z>« thun hatte. Es ist die« ein Mißverständnis, dem» die betheiligte Person von n,einem Namen, ist wie ich vernommen habe in Bucks Caunty wohnhaft. Simeon H. Price. Allentown, December 20. nqZiX Oeffentliche Vendu. Soll verkauft werden auf öffentlicher Vendv, Donnerstags den töten Januar 1855, um l Uhr Nachmittag», an der Wohnung des verstorbene»« Jacob Reiß, in Obersaveon Taunschip, Lech« Caunty. das folgende persönliche Vermögen, Saamen im Grund, Tische, Oefm mit Rohr, CarpctS, Spiegel, Secretar?, Drawer, Bureaus, Eckschrank, Betten und BettladeH Kisten, Bett zeug, Lrokerien, Blechwaaren, sammt einer großen Verschiedenheit andere» HauSfftrÄhschasten zu um ständlich zu melden. Die Bedingungen am Berkausstage und Auf wartung von Abraham Reiß, ? ManasseS Reiß. December 20. nqZ« Ein fremder Schaafbock Befindet fich schon eine geraume Zeitlang bei den des Unterschrieb benen in Ober-Macungie Taunschip, kecha Caunty. «WZMM. rechte Signer ist er sucht sein Eigenthum ,« beweißen und denselben gegen Bezahlung der Un kosten abzuholen bet Sem Grim. December 2V. »Z«
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