Lech« Patriot. MWsl-vüamW» Pa. Mittwoch. Januar 1«, ISST. An Drucker. Em junger lediger, «dcr ein verheiratheter Man» mit einer kleine» Zanüiic, welcher Zeugnisse eine» guten Eharaktert aufweisen kann und hinlänglich fähig ist die Herausgabe einer Englischen Zei tung zu übernehmen, kann ven einer prcfliilchcn Steile hören, wenn er sich sogleich in periefreicn Jan. 4. ' *2»> Hrn. Frey im Senat unsern Dank für dic Uebersendung de« Gemeinschulen-BerichtS. Congreß der Ver. Staaten. - Im Kongreß ist seit unserer letzten Nummer nicht viel gethan worden. Die Herren Caß und Elayton hatten eine lange Debatte über dm schon letzten Winter besprochenen Clayton-Bulwer-Ver trag wegen Central-Amerika. Caß wollte politi sche« Capital daraus sormirm und Clayton hin unter rennen, abcr Clayton ist ihm so tüchtig auf den Pelz gekommen, daß er im Stillen wünfchm wird, es bleiben gelaßen zu haben. Hr. BridgeS bot im Hause folgende» Bc schluß an - Beschloßen, daß die Committcc über Mili tär-Angelegenheiten instruirt sei, die Schicklichkeit zu erwägen, ei»e National-Gießcrci und Armory zu Ailmtown, Lccha Caunty, Pa., zu ctablirm. Da sich cine Debatte entspann, so wurde der Be schluß zurückgelegt. . Peonsylvauische Gesetzgebung. Unter den Verhandlungen unserer Staatsgesetz gebung finden wir blos folgendes McldmSweithe - Hr. Fry legte Bittschriften dcr Einwohncr von Lccha Caunty vor, welche um Jncorporatio» dcr Farmers und Mechanik» Bank zu Allentow» bitten. Bittschriften für ein LiquoxverbotS-Gcsctz, und die Einführung eines solche» GcsctzcS dcm Volk zur Abstimmung zu übcrlaßm, sind cingcsührt. Ein Beschluß, die Senatoren und Repräsentan ten im Congresse zu ersuchen zu Gunsten einer Bill, den Soldaten, die im Kriege von 1812 gedient haben, 160 Acker Land zu bcwllligm, zu stimmcn, wurde eingeführt. ein Sauxtgrundsatz, Wbigs bekennen, nnd die Demokraten nicht. Also sestbeim Grundsatze geblieben, meine Herren Sollegen." «S-Obiges entnehmen wir dcr „Quincy Tri dune," cincr Whigzeitung von, Staat Illinois, hcrauSgcgcbm von Gustav Adolph Röslcr, der ein sehr tüchtiger Schreiber ist und ein intercssa». tcS Blatt produzirt. Wir gebe» auch dcm Oben gesagten unsern ganze» Beifall und bcdaucr» fa am zu müßen, daß das sogenannte „Stehlen" von Zeitungsartikel» hier in Pennsylvanicn leider so allgemein zur Mode gcwordm ist, daß auch dcr gewissenhafteste Publizist sich m.,»chmal vcrgißt. Wa« u»S anbetrifft, so hatten wir cs uns schon Lster» zur Regel gemacht, allc nicht zu unbcdcu ttnde Artikel aus unser» Wcchselblättcr» zu crcdi tircn, erfuhren aber jedesmal, daß es eine fchwcrc Pflicht ist, ganz ehrlich zu bleiben, wen» Unferei nem von Woche zu Woche spaltenlange Artikel ge stohlen wcrdcn. Wir zählen unter unserm Wcch selblätter» einige die gewissenhaft bandeln, aber viele haben sich bisher als wahre Raubvögel gc zcigt. Um nun dicfcm Uebel abzuhelfen, machen wir unsern sämmtlichen Collegen den Vorschlag in Zukunft alle hübsch ehrlich bleiben zu wolle», »nd t einen Artikel von über 12 Zeile« zu copire», der kein Credttwerth ist. Wer stimmt für diesen Vorschlag, oder wcr macht «ine» beßcrn ? Laßt Eucre Meinung hörc» ! Trubel i», lLabinet. Das Rädcrwcrk der demokratische» National- Mafchine zu Waschington ist gänzlich aus Ord nung. Es will nicht mehr gehe» uud man fleht daher täglich einer Auflösung des CabinetS eutge gm. Col. Jefferso» Davis, dcr Kricgssckrctär, ist socbm durch die Mississippi Gcsctzgcbung zum Vereinigten Staaten Senator erwählt worden und wird jetzt seinen Abschied aus dem Cabinct nch mcn. Hr. Guthrie, der Schatzsekrctär, steht eben falls im Begriff abzudanken, und Präsident Piercc wird dahcr an allc» Ecken zu flicken habcn. Er hat dcn Anfang mit Flickwcrk gemacht und cs ist nicht anders zu erwarten, als daß seine Admini stration Flickwcrk sein wird bis an's Ende. lohnfton'S Stilking Fond. Aus der Botschaft dcS Gouvcrnörs wird man ersehen habc», daß der Belauf, den dcr Sinking Fond in dm letzte» zwci Jahrm a» dcr Staats schuld verminderte, die hübsche Sumine von 8681,- 469 83 beträgt. So wirkt diese wcisc Maßrc gcl (welche bei letzter Gouvcrnörswahl von unscr» politischen Gegnern als Gouvernor Johnston's „Sinksond-Humbug," „Stinkingsond," „Sink loch" u. s. w. bezeichnet wurde) alljährlich zum Beste» der Taxbezahler —und jenem vortrefflichen Whig-Gouvernör ist es zu verdanken, daß wir die se» Schulden - Sinkloch habcn. Für Schul den-Quelle » wird von dcn Dcmokratm hin reichend gesorgt. Wer hat dich gemacht? Eine der Damen, wclche mit der „Methodist Five Points Mißion" in Nenyork verbunden ist, und etwa dreißig kleine Knabe» unter ihrer Auf sicht hat, ließ dieselben am Christag Vormittag zu sammen kommen, um sic in dcr Beantwortung der Frage» zu befestigen, die sic denselben auf Nachmit tags beim öffentlichen Examcn vo»zulegen gedach te. Nach getroffener Ordnung hatte dcr erste Kna be zur Rechten, auf die Frage: „Wer hak dich ge macht?" zu antworten! ..Gott." Der nächste, auf die Frage ! „Woraus bist du gemacht ?" soll te antworten : „Von, Staub der Erde." Und so fort der Reihe nach. Als nun der wichtige Mo ment gekommen war, wurden die Kleinen beordert «tsz»stehen. Unglücklicher Weise bemerkte die Leh renn nicht, daß dcr crstc Knabe abwesend war, und so entsprang auf die Frage - „Wer hat dich ge macht?" folgende lächerliche Antwort: „Ich bin vom Staub der Erde gemacht, aber der kleine Kerl dcn Gott gemacht ha», der hat Bauchweh und ist heimgegangen!" Die Gemcin-Tchnlen. Dm Bericht deS Superintendenten der Ge mein-Schulm für da« Schuljahr endigend am 1. Juni 1853, welcher dieselben als in einem sehr blühenden Zustande schildert, mtnehmen wir fol gende Statistikm, dir von Interesse sein mögen - Stanze Anzakl Distrikte im ganze« Staat 1531 Ganze Anjabl Schulen V51)7 Anzahl männlich« ichrer 7SW d». weibliche de. Solarien dcr männlichen Lehrer per Wenat Slg.H> Zlnzobl männliche Schiller 2SOLKS to. weibliche de. Unzahl von Deutschlernenden 11,121 Durchschnittliche Zakl Schüler in jeder Schul« 42 Ä»!» Staat empfangen 13t^!X>.27 Vom Schultar-Collektor 747,1!».',.23 Kosten de« Unterricht« 731,741.13 Kosten von Schnll'äusern, etc. 117,51 ti.73 Feuerung uud Zufälligkeiten 64,153.76 LS" Der Stand dcS FrcischulwcscnS In Lccha, Northampton und Carbon ist wic folgt! Lecha. Nertbainplo». Carbcn. Zlnzahl Distrikte 17 lg 13 Schnlen 122 IM II» Noch erfordert 3 7 13 Männliche Lehrer 12i) 158 39 Weiblich« ko. 2 II 21 Salar inännl.e-lirerKlo.73 SÜZO.34 K24.N4 do. weibl. do. 20.VU 10.75 14 90 Männliche S»«ler 4021 5416 1712 Weibliche do. 29Si) 4083 1292 Dcutschlerncnde 2086 543 258 Schüler in jeder Schul. 52 52 40 Unterrichlsk. pr. Schiller 47 41 50 Gelegter Tax H1V,785.9» 14,910.97 8,555.13 psangen 2,353.09 2 938.37 1,145.55 Collektirtcr Tax 7.031.72 12.973.17 6.979.21 Ilnrerrichtklosten 9,279.36 7,991.62 7,315.14 Feuer Mat. et«. 1,374 17 1,334.66 676.26 Kosten f. Schulb.-e.4,233 29 1,296 36 1,430.42 Lccha Caunty und der Staatsschatz. Der Bclaus dcn Lccha Caunty zu dcn Reve nuen dcS Staats beigetragen hat, während dcm lctztcn Finanzjahr, cndigcnd am 30. Nov. 1655, ist nach dcm Bcricht dcs Auditor-Gcncrals fol gender : Tax auf Corporation-Siocks— Allentown Eisengcsellschaft K3OO 00 Lech» Crane to. 60» »0 Siegfried's Brücken-Gesellschaft 34 85 Lecha Brücken-Gesellschaft z» Bethlehem 132 6» Tar aus lieg. Vermögen—Ephraim Johe 27,781 21 Wirthkhaus-Sicense» te. 1.31 V 28 Do CbarleS H. Martin 204 31 sen Epkraim Ach« 95 00 Distillerie und Brauerei Lieensen to. 62 23 SßhauS, Bierhaus und Restaurant Li- Patent Medicin Licensen do. 475 Pamphlet Gesetze do. 3 91 Tax auf Writ«, Willen, Deedkcte.—F. E. Samuels, Pxoth. 303 86 Joshua Städler, Register 38 80 Collaieral Erbschafts-Tar —Jos. Stähler 353 51 Eintragung von Gcsctzm — Jncorporaiion der Danowsky Gas-Ccm pany 10 00 Company"' Ri.g.llahn K 32.720 53 Während der nämlichen Zeit ;eg kecha Caunty sol- Pensionen »nd Geschenk« -?58 00 lYemein-Schulen 3406 64 Ziisumuie» 91,903 32 Lccha —Northampton—Carbon. Eine Zusammenstcllung aus dcm Auditor-Ge nerals Bcricht übcr dcn Wcrth dcS licgcndm und pcrsönlichm Eigenthums, Bclauf dcs aßcßirte» TaxcS sür >353, Bevölkerung > nd Zahl dcr Tax barcn in den obigen drei Cauntics : Die Geisterklopferei. Aus Folgendem wird man einigermaßen erschcn können, wie weit der Unfug dcs Gcistcrklopfcns gctricbm wird. Ein gewisser Davis, der imtcr den heutigen Gcistcrn dcS UnglaubcnS als cin An führer zu bctxachtcn ist und schon mehrcre Büchcr über „SpiritualiSm" und dergleichen Dinge hervor gebracht hat, und dcr auch bei dcr im vorigen Sommer zu Hartford abgehaltene» Vibellmgiier- Conventivn sehr thätig war, behauptet in, „Spi ritual Telegraph," daß cr Mitthcilungm vom Apostcl Paulus aus dcm Gcistcrrcich crhaltm habc, worin ihm derselbe folgendes kund gethan : 1. Man hat geglaubt, Jesus sci cin Gott gc wcscn. Das ist falsch. Er war cin großer und guter Mcnsch. Abcr fcinc Empfängniß, Gcburt, fcinc Lchrcn, das allcS war mit nicht nichr Wun dcrbarcm vcrbundc», als wie cS bci jcdcni andcrn gutm Mcuschm ist. Dic wundcrbarc Empfäng »iß Christi ist eine fabelhafte Erzählung. 2. Dic Bibcl ist cin gcwöhnlichcs Buch, wic allc Büchcr. 3. Dic Auferstchung und Himniclfahrt des ir dische» Körpers si»d gegen die unwandelbarm Ge setze dcr Natur und beides dahcr unmöglich. 4. Alle Christc», oder die sich so ncnnc», sind Götzcndicncr. 5. Die Pricstcr sind dem Fortschritt aus Inte resse sür ihr persönliches Wohl abgeneigt. Sie sind der tödtlichste Feind des Fortschrittes. Lycoming Caunty. Dcr zu Willianisport gcdrucktc „Temokrati schc Bürgcr" macht in cincr seiner letzte» Nun,- »lern folgende Bemerkungen in Bezug auf jencs Caunty, dic gcwiß sür manchm Auswanderungs lustigen dcr Bchcrzigung wcrth wärm - An Einwanderer und Andere.— Einwaiidcrcr gehen gewöhnlich sogleich nach We ste» um sich Heimathc» zu vcrschaffm. Wir glau ben aber daß unser Caunty bcsserc Gclegcnhcitm darbietet, als der große West. Wir habcn noch große Gcgendc» dic noch in Wildniß stchm, dcrc» Bodm höchst reich und wohlscil zu kauscn ist. Und, indtm cS sehr viele Sägcmühlm in allcn Thcilen dieses Caunty'S gibt, können die Ansiedler sür ihres Land durch das Bauholz, womit es be wachsen ist, bezahlen. Unser Caunty ist höchst ge sund, hat eine große deutsche Bevölkerung und ei ne» guten Markt für jede Axt LandeSpxoduktc nah« bei dcx Hand." viel wird denn für dm Acker von ih rem guten Holzland« gefordert, Freund „Bür ger" ? Demokratische Urtheile über die letzt« Borschast de« Präsidentcn Picrec. Unsere Leser werden sich erwnern, daß wir die letzte Botschaft des Präsidenten als ein schwaches, wenigsagendes Dokument bezeichnet haben. Daß aber nicht nur Whigblätter ein solches Urtheil fäl len, geht aus folgenden Auszügen hervor, die wir solchen demokratischen Blättern entnehmen, als es noch wagen dürfen, gegen die herrschende Pfcu do-Dcmokxatie ein Wort fallen zu lassen ! («u« der „Neuyorker Zlbend-Zeitung.") ~Die Botschaft dcS Präsidenten scheint den darauf gesetzten Erwartungen nicht zu entsprechen. Befremdlich muß es erscheinen, daß die Botschaft nicht die geringste Notiz über die wichtigen euro päischen Ereignisse enthält, obschon doch sogar auf die chinesische Revolution Rücksicht genommen wur de. So ferne liegen denn doch die Geschicke des transatlantischen Contincntes der amerikanischcn Anschauung nicht, daß nicht wenigstens irgend eine Andeutung über den Kampf zwischen Rußland »nd der Türkei zu erwarten gewesen wäre. Um so mehr, als doch selbst der erbärmlichste Stümper in der Politik gut genug weiß, daß die Sache der europäischen Volkerfreiheit eng mit der der Türkei verbunden ist. S-lbst Präsident Minore nahm Veranlassung, wenigstens feine Sympathien für die FreiheitSbestrebungen in Europa auszudrücken." (Aus dem Cincinnati „Volksblalt.") „Wir geben nachstehend die Ucbcrfctzung dieses Aktenstückes, das für jeden denkenden Republika ner sicherlich mit Spannung erwartet wird. Wir selbst theiltew diese Spannung, gestehen jedoch hier ein, daß wir bedeutend abgekühlt sind. Wir ha ben noch nie „im Schweiße unseres Angesichts" für eine harte Arbeit geringeren Lohn geerntet, als bei Ucbcrsctzung dieser Botschaft. Die ganze Welt steht in Flammen,—Europa ist auf dem Punkte, in all seinen Verhältnissen das Unterste zu obcrst zu kehren, Amerika niuß durch alle diese Dinge berührt werden und dennoch von all diesen wichtigen Dingen keine Silbe in der Bot schaft. Wenn wir auch 19 Seiten Oktav kein Bandwurm-Document—wasdie Lange betrifft— nennen wollen, so müssen wir doch in Betreff der untenstehenden Botschaft bemerken, daß der I n halt die Mühe des UcbexsctzmS nicht werth ist." (AuS dem „Louisvillcr Anzeiger.") „Wir beginnen mit der Bitte um Verzeihung bei Herrn Brown dem Postmeister von Cin cinnati, die wir wegen verzögerter Versendung der Thronrede des Herrn Picrce so hart anschuldigten —wir wünschen, sie hätten sie gar nicht versandt, dann wäre die SiaatSgcfchichtc Amerika's um ei» langes, nichtssagen des Aktenstück ärmer. Nein, nach diesem armseligen Aktenstück hatte General Pierce in seiner Jnauguraladdresse Recht, wenn er sagte, „er fühle fich zu schwach füxf e i nen Poste n"—leider hat es ihm damals Niemand geglaubt." LLS" Obiges sind, wie gesagt, lauter demokra tische Zeituug-n, welche Hrn. Pierce vor der Wahl durch dick und dünn unterstützt haben. Die schö nen Träume, daß Hr. Pierce etwas Großartiges liefern werde; daß er den fremde» monarchischen Regierungen gegenüber einen kräftigen Stand punkt einnehmen werde; daß er den Cuba-Befrei ern eher unter die Arme greifen würde als ihre Rü stungen zu Streifzügen zu unterdrücke», sind alle zerrönne». Die Gehuinbucten fangen an cinzu , sehen, daß sie einen dummen Streich begangen ha ben. .... Religiöse Verfolgung in der Türkei. Die Thatsache, daß die türkischen Gesetze gegen fremde Religionen in mancher Beziehung toleran ter sind als die mancher europäischen Länder, hat in den öffentlichen Blättern schon zu vielen über triebenen Lobeserhebungen zu Gunsten der Türken und auf Rechnung der Christen Veranlaßung ge geben, ohne zu bedenken oder zu wißen, daß auch dieses Bild zwei-Scltc» hat, und daß Abfall von, Glauben der Türken den Tod nach sich zieht. So ersehen wir zum Exempel aus den Zeitungen, daß selbst in diesen Tagen, wo die Sympathien fast der ganzen christlichen Welt zu Gunsten der Tür ken erweckt sind in ihren» Kampfe gegen den Cza ren, ein Muselmann zu Adrianopel c» thaup t e t wurde, weil er sich zum Christenthum bekan». te. Er erlitt das Märtyrerthum mit einem Mu the würdig des Glaubens den er bekannte. Und dieser Fall steht nicht vereinzelt da. In den letzten Jahren hat ein mancher Muselmann, der sich der Religion Jesu in die Arme warf, sein Lebe» gebe» müßen. So erzählte der Ehrw. Dr. Durbin neulich in einer MissionSrcdc in Waschington, wie ein junger christlicher Mann während seiner Abwe senheit zu Smyrna verleitet worden sei, um sich Herz und Hand einer Dame in jener Stadt durch Heirath zu sichern, dem christlichen Glauben abzu sagen und den mohamedanische» anzumumcn. Drei Monate nachher bekam er jedoch so heftige Gewißensbisse wegen dieser Verleugnung seines Heilandes, daß er öffentlich wieder zur erste» Liebe (der christlichen Religion) zurückkebrte. Dies be reitete ihm den Martyrcrtod. Seinen abgehaue nen Kopf warf man de» H»»dc» hin ! —Dies ist das andere Bild der türkischen Toleranz —wie gc sällt'S Euch, ihr Christen? Das Liquor-Gesetz in der Gesetzgebung. Harrisburg, 11. Januar. Ein Caucus der Mitglieder der Gesetzgebung, welche zu Gun sten der Sache deS Liquorverbots sind, wurde heute gehalten. Hr. Bigham von Alleghany wurde zum Präsidenten und Herr Miller zum Sekretär ge-' wählt. Bei der Abstimmung waren l 5 Stimmen dafür die Sache zur Abstimmung dem Volke vor zulegen und 17 St. für eine unbedingte Gesetzge bung. Nicht alle Freunde des Liquor-Vcrbots waren gegenwätig. Mau glaubt, daß die Mehr heit für die letzte Maßregel noch größer gewesen sein würde, wenn alle zugegen gewesen waren. Tod des Achtb. Henry A. Mühlenberg. Am Montag Abend, dm 6ten Dieses, um 10 Uhr starb in Waschington, im Hause welches er gemeinschaftlich mit Senator Broadhead bewohnte, der Achtb. Henry A. Mühlenberg, Congreß Re präsentant von Berks Caunty. Schon in den er sten Tagen der Sitzung wurde er von einem hitzi gen Fieber befallen, erholte sich scheinbar —doch die Krankheit kehrte mit doppelter Gewalt zurück und er siel ein Opfer derselben. Seine Ueberreste, von einer Congreß-Committee eScortirt, langten am Mittwoch an, und am Freitag fand die Beerdigung auf dem Evans Begräbnißplatze statt. Der Verstorbene war am 21stm July 1823 in Reading geboren. Er hinterläßt eine trauernde Wittwe und einen einzigen Sohn.—(Geist d.Zeit.) Alle« Schwindel. „Da lauf' ich dem Kerl ä halbe Stund' nach und endlich erwisch ich glücklich seine Tasch' und was? L baumwol lenes Taschenbuch! Und so'n Lump sieht ganz anständig aus! Da soll der Deibel wissen, wie da« zugeht heutzutage. Alles Schwindel! Ein ehrlicher Mensch kommt gar nicht mchrdurch." China. Dle neullchen Nachrichten von China verkünde ten uns noch nicht die längst erwartete Einnahme von Peking durch die Insurgenten, und die Ver treibung der tartarischm Kaiserfamilie über die Grenzm des eigentlichm China hinaus in das Land, woher sie stammten, in die Mandschurei. Schon aber stehen die bisher siegreichen Truppen T'hac-ning-wang's vor dm Thoren jener größten Stadt der Welt und verlangen mit Ungestüm Ein laß, dcr ihnen auch nicht mehr verwehrt werden kann. Die Mauern Peking'S müsse» fallen und unter ihren Trümmern dic Herrschaft der Tarta ren begraben. Das alte Geschlecht der chinesi schen Kaiser wird den Tron wieder bestcigcn und die himmlischen Söhne nach den alten Gesetzen und Gebräuche» wicdcr rcgicrcn. Nur cin großcr Untcrschicd zwischen früher und jetzt wird sich al lein Anschein nach geltend »lachen, cin Untcrschicd, wcrth alle Gräucl dcs scchsjährigm KricgS, wich tiger als alle Verluste an Lcbm und Eigmthum, die dcr Kricgsgott noch verschlingen wird—wir meinen die Ocffnung dcs himmlischm Reiches, dic Zugänglichkcit dcssclbm für dic Ausländer. Die siegreichen Rebellen haben, so oft sie niit den Fremden zusammentrafen, die Versicherung er theilt, sic wollten mit ihnen in Frieden und Freund schaft leben, sic wollten das lästige AuSschlicßungS- Systcni der Fremden abschaffe» und das bctrcffcn tc Gcsctz dcn vcrtricbmm Mandschuren nachwer fe». Wird diese Zusage gehalten, werde» wirk lich die verschlossene» Thore dieses lOOOjährigcn Rcichcs ausgesprengt zum freien Ein- und Auslaß aller Nationalitäten, so wird durch die Europäer und Amerikaner bald eine Veränderung mit den, weite» China verursacht werden, die so großarti ge Folgm sür die chincsischm Völkerstämme und überhaupt für die ganze Welt nach sich zieht, wie irgend ein andcrcS wichtiges Ereigniß der neueren Zeit dies zu thun vermochte. Wen» das größte und bevölkerte Land dcr Erde nach tauscndjährl gcr Absonderung plötzlich die Cultur und Civili sation einladet, ungehindert in seine Grenzen ein zuziehen, und ihnen die alles bewegenden Hebel dcr Industrie und Wissenschaft an dic altm Vorur theile und verknöcherten Gesetze auzusctzcn gestat tct, dann wcrdcn dort Rcvolutionm und Ercig« nisse vor sich gchm, deren Tragweite sich auf alle Völker erstreckt. Aus dcm Bestand? der am Todc licgmdcn Tartarm-Dynastie zicht die Welt keinen Vortheil, also fort mit ihr ! (PH. Dem.) Bertrag mit Mexiko. N e w-O rleans, 11. Jan. Das Dampf schiff Texas ist von Vera Cruz hier eingelaufen und überbringt Nachrichten aus Mexiko bis zu», 5-dicscS. —Unser Minister, Herr Gadsden ist als Passagier mit demselben aiigckomnicn, indci» cr cincn wichtige» Vertrag mit Mcxiko abgcschlossm hat. Durch dicscn Vertrag werden 39,000,000 Acker Land im Messilla-Thale für 820,000,000 an dic Vcrcin. Staatm abgctrctm, von dicscr Sumine wcrdc» 85,000,000 zu Bcfricdigung dcr Ansprüche zurück bchaltcn. Die Convention der Soldaten des Krie ges oon 1812, wurde am Montag, dcn 9tm Dieses, in Philadel phia abgchalte». Es hattcn sich, wenn auch nicht so zahlreich als man crwartct hatc, Delegaten aus vielen Theile» dcS LandcS cingcfuudcn. Dic Convention organisirtc sich um l 2 Uhr durch Anstcllung von Joel B. Sutherland als P»äsidcnt, unterstützt durch 24 Vice.Präsidcntc» und 12 Sckrctärc. I» den angmomnicnen Be schlüsse» drückt dic Convention dcn Wunsch aus, mit dc» Soldaten des mcxikanischcn Krieges aus gleiche» Fuß gestellt zu werden, und cnipfichlt gleichfalls, daß das auf Soldaten dcr Revolution angewendete PcnsionS-Systcm anch auf die Sol daten dcS Krieges von 1812 ausgedehnt werde. Der Untergang des Schiffes "Stafford schire," an der Küste von Nova Scotia, war mit cntsctzli ch.'in LcbcnSvcrlust vcrbundc». Wcnn, wic die letzten tclcgraphischm Dcpcschcn mcldcn, zwcy und dreyßig Mannschaft sich in einigen Booten gercttct haben, dann sind 162 Mensche» umgekommen.— Es waren 143 Passagiere an Bord, größtentheilo Jrländer, die übrigen Deutsche, und die Mann schaft bestand aus 52 Personen. - Versinken einer Riegelbah». Ein sonderbarer Vorfall hat sich vor cinigen Ta ge» an dcr Hudson River Riegelbahn ohnweit Manhattcnville, Ncu-Zork, zugctragcn. Einc ncunzig Fuß langc Strecke der Riegclbahn mit ci ncm bcträchtlichcn Flächcnraui» von Land in ihrcr acht Fuß tics hinuntcr. Ein großcr Zug von war ungefehr zehn Minuten zu vor über die Stelle pafsirt. Das Vcrsinkcn wurdc »iit cincn, lauten, donncrndcn Gcräufch vcrlündigt wclchcs die Einwohncr in cincm bcträchlichc» U»i krcis herum in Schrcckcn setzte. Man vcuinthct, daß die Stelle früher durch das Wasscr dcS Fluf fts und das beständige Rütteln dcr Riegelbahnwa- VS" Am Btc» dieses Monats wurdc dic Woh nung des lutherischen Predigers, Hrn. I. Mar tin, in JohnStaun, Pa, um 81,000 in Geld und sonstige werthvolle Artikel bcstohlm. Drey junge Burschen, die in dem Wirthshaus, wo sie abge sticgcn warm, ihre Namcn als William Loudon, S. W. Townsmd und Louis Townsmd, von Co lumbia, Pa., cingcschricbcn hattcn, wurdcn als dcS Diebstahls verdächtig eingczogcn, und man fand das Geld in einem hohlen Baum, wo sie es versteckt hattcn. Sie wurdcn nach dcm Gefängniß in CbmSburg abgeführt. Senator von Kentucky.—Der Achtb. John I. Crittenden wurde letzte Woche durch die Kentucky Gesetzgebung als Senator der Vereinig ten Staaten erwählt, mit 23 Stimmen Mehrheit über Gouv. Powell, dcn demokratischen Candida tm. „Verlaufen oder gestohlen." Ein angcsührtcr Ehemann ließ neulich folgende Anzeige in die Zeitung rücken - „Mein Weib, Anna Maria, hat sich verlaufen kämmt dcn Hals gcbrochm. Borgm mag ihr Je der, der cS für schicklich findct —dcnn da ich mcinc cigcnm Schulden nicht bczahlc, ist cs nicht sehr wahrscheinlich, daß ich für die Schulden anderer Leute viel Schlaf verlicrm wcrde." Stehlen, Schwören und Mellen. In der Chicago Jail ist cin Wahnsinniger, dcr sich Lord Frazcr ncnnt. Kürzlich vcrlangte er ei nige Flaschen Weln, um seine Mitgefangenen zu „treatcn." Man gab ihm eine Flasche Soda wasser, die er für delieatm Champagner erklärte, und dann brachte er folgenden Toast aus: „Gen tlemen, mögen wir immer stehlen, schwören und prellen! Stehlt n—uns selbst au« schlechter Ge sellschaft ; schwöre n—auf die Wahrheit ; »md prell en—den Tcukel um seine Heute. slan d. Ankunft des Dampfschiffes „Baltic." S Tage später Der Bruch im britischen Kabinet geheilt. —Palmer ston hat das Minister! um des Innern wieder übernommen. —Die Pforte Willens, die Negotiationen wie der aufzunehmen. Forderungen des Czars. —Steigen der Brodstoffe. N e w-N ork, 12. Januar. Das Ver. St. Posldampfschiff „Baltic," mit Nachrichten aus Li verpool bis zum 29. Dezember, ist hier hcute Abend um 8 Uhr angekommen. England. Die wichtigste Nachricht ist die, daß Lord Pal merston seinen Sitz im Kabincte wicdcr cingmom mcn bat. Dicser Schritt wird unschlbar von gro ßem Einfluß auf die Angclcgcnhritcn im Oricntc scin. Der Zwist in dem britischen Kabincte ist noch einmal geflickt. Schweden und Dänemark. Aus Berlin wird berichtet, daß zwischen den bei den Staaten Unterhandlungen über den Abschluß eines Offensive- und Defensive-Bündnisses zu», Schutz ihrer Territorien und Rechte gepflogen wer den. Die orientalische Frage. Ein Gcrücht, daß die Pforte in die Widcrauf. nähme der Friedcns-Ncgotiationcn willigt, findet wcnig Glanbcn. Dic lctztcn Nachrichten aus Constantinopcl nnd Wien stcllcn den Zustand dcr Vcrhältnissc zwischcn Rußland und dcr Türkc! fortwährend als sehr ernst dar, obgleich dieselben keine bedeutende» Ereignisse und Schritte von Seiten der feindlichen Armee» andeuten. Nach einer in Paris aizgekommcncn Depcsche aus Wien, hat jedoch dcr Sultan fcinc Bereitwilligkeit angczcigt, einen Bevollmächtigten zu dcr Conferenz de» vier Großmächte unter dcr Bedingung zu senden, daß Rußland zuvor dk Do nausiirstcnthiimcr räume. Der Czar hat anderer Seits fcinc» scstcn Entschluß kund gcgeben, in keine Vorschläge für friedliche Ncgotiationen einzuwilli gen, wenn cr nicht zuvor wcsentlichc Einräumun gen von dem türkischen Gouvernement erhalten habe» wcrde. An der Donau sind verschiedene Scharmützel vorgefallen, es sind dabei aber wcder von ri theile errungen. Der CorreSpondent der Times schreibt aus Wien am 26. Dec., daß das russische Dampf schiff Pruth auf zwei türkische Dörfer gefeuert und dicsclbcn durch glühende Kugeln in Brand ge setzt hat. Aus Cvnstantinopcl wird unterm lii. Dec. geschrieben: Negotiationen über ein neues te zeigt eine Neigung zum Friede». Dic conibi nirten Flottcn sind noch zu BcycoS. Im schwar zcn Mccrc hat ci» heftiger Sturm gcwüthct, durch wclchcn 80 Kausfahrlti-Schiffe untergcgangcn sind. Der Kapudan Pascha ist, weil cr scinc Pflichten bei Sinope vcrnachläßigt hat, entlassen. Die ganze russische Flotte hat Sinope verlassen, nachdem sic sich zwci Tage aufgchaltc» hatte, um Rcparatuxc» vorzunchmc». Pcrsien hat offiziell dcr Türkei den Krieg erklärt, —Es wird gemeldet, daß die Aufforderung, die Flottcn von Frankrcich und Eng land, in das schwarze Meer einzulaufen, abgelehnt ist. Persien. Von Paris ist ein Bericht tclcgraphirt, daß Per sien offiziell den Krieg gegen dic Türkei erklärt hat, von dort in Bewegung gcsctzt werden wird. Eo wird gesagt, daß dcr Schach von Pcrfien an dcr Spitzc cincr Strcitmacht von 40,000 Mann und schawur zusammcngczogcn und marschirtcn nach Afghanlstci,, um dc» Khybcr Paß zu bcsctzcn. Indien und (sl)ina. Die Ueberland-Post von China bringt einige wichtige Neuigkeiten. Der Stand im Kaiserreiche von Burmah ist unverändert geblieben. In den südlichen Distrikten von Madras herrscht große Hungersnoth und vicl Cleud. —Zu Bombay war die Cholera im Abiiehnmi. Die britische Armee ist von vieler Kraiikhcit heimgesucht. In China dau.r» dic Kämpfe noch immcr fort. —Dic Kai -2 Tage später! Das Dampsschiss. Europa hat soeben 2 Tage spätere Nachrichten nach Nenyork gebracht. Wie es scheint ist die Türkei willens, sich dem ncucslcn Fricdcnsprojcktc dcr vicr Mächtc (Frankrcich, Eng land, Ocstrcich und Prcnßcn) zu fügcn. Verwirft rann Rußland dassclbc, so wcrdcn dicsc Mächte al le Fcindseligkcitc» gcgcn Rußland bcgi»»cn. Von dcs Donau wird nichts Ncues gemeldet. Aber von Asien heißt es, daß die Russen 20,000 türkische Truppen zurückgeschlagen haben, und die Türken sollen das russische Gebiet geräumt haben. Doch werden auch einige türkische Siege gemeldet. Von Spanien wird gemeldet, daß Soule, unser Gesandter dasclbst, abermals einen Ziveikamps ge fochten und gctödtct wordcu sci. Rußland und Frankrcich machen ungeheure Rü stungen für den Kricg. Dic Brodstoffc sind gcsiiegcn. Viehhandel in New-Nork. Die New-Aorker Zeitungen veröffentliche,» eine Statistik über dcn Vichhandel in Ncw-lork für da» verflossene Jahr. Aus derselben geht hervor, daß im ablausenden Jahre l 58,429 Stück Schlachtvieh zu einem DurchschnittS-Prcise von 88 39 pro 100 Psuud in New-Nork verkauft worden sind. 10,- 720 melkende Kühe wurden im Durchschnitt mit ?3K.90 und 412,989 Schaasc im Durchschnitt mit 85.20 bezahlt. Der Gcsammtivexth der im Jahre 1853 verkauften Ochsen, Kühe, Äälber, Schaafe und Lämmer wird zu 89,288,965 an gegebcn. Baltimore, 11. Jan. Die südlichen Zei tungen melden dm Zusammenstoß zwischen den bei den Dampfschiffen Pearl und Natche«, durch wel che da« erste so beschädigt wurde, daß es unter ging. 8 bi« lO Personen haben dabei da» Leben verloren. Deutsche Kolonie im gelobten Lande. (Au» dcr Zeitschrist: Neueste Nachrichten au« de« Reiche Seite? ) Die Kolonie »»«dem Wupper thal», welche früher in Arta«, bei dcn Gärtcn Salomo'S zu Etham, nicht ganz glückliche Versuche gemacht hatte, hat sich jctz», bcsonder« unter dcm wackcrm Ockonomen G r » Bst ei n b eck, in einer viel günstigern Gegend, in den rcizcnden Umgcbvn gcn von Jaffa nicdcrgclasscn. E« ist die in dem lieblichsten Schmucke prangende Ebene Saron, fast überall von einer trefflichen fcttm schwarzen Acker-Erde so ungemeiner Fruchtbarkeit bedeckt, daß hicr eine wahre Kornkammer für das ganze Land seyn könnte. Der Boden ist mit grünem Weidc land übcrzogcn, die tiefsten Stellen find mit üppi gen Feldern bedeckt, und in dcn Gärtcn prangen Rosen und Tulpcn, Narzisscn und Ancmoncn, Li» lim und Lcvkojen, und tausmd andere Blumen; Alles crrinncrt an das Entzücken, mit dcm Salom» (Hohel. 2, 1.) von der Blume Saron's Wir können uns nicht enthalten, dcn Bricf Groß stcinbcck'S fclbst mitzuthcilcn. Er ist vom 25. Juli 1852- „Hier hat sich vieles in der lctztcn Zeit besser ge staltet, und ehe Ihr dort dran denkt, oder nur einmal mit großer Mühe übcrlcgt habt, wie c« möglich ist, in dcr schönen Ebene Saron eine deut sche Kolonie zu bcgründcn, ist das Ganze schon gescheht», aus die einfachste und allcin mögliche Art. Ich hattc nämlich mit Müller aus Bar nim einc» Garten gemiethet, und so wirthschafte« tm wir darauf einige Monate zusammen, und als wir sahen, daß cS gut ging, so habcn wir ihn ge kauft. Müller bekam so viel für dcn Abstand, daß er fcinc Schulden bczahlcn konnte und noch etwas übrig behielt. Nun hat er eine vermögende Wittwe geheirathct, cbcnfalls eine Deutsche, derm Mann frühcr in Jcrufalrm Schuhmacher war.— Sie sind jetzt beide noch bei mir auf dcm Gärtcn, stchm abcr auch in Begriff, sich »eben mir anzu kaufcn. Eine deutsche Prosclytcn-Fainilic hat sich cbcnfalls schon ncbcn uns angekauft, und wcnn dicscn Herbst noch die Thecls aus Hölchesdahl und noch cinigc andcrc mit ihnen hierher komme», so ist ja die Kolonie schon fertig. Ich wcrdc mei nen Schwager und Schwester mit auf dcn Garten nehmen, wozu sie auch große Lust habcn, sobald sich Jemand auf fcinc Stcilc dort findct. O Ihr könnt cs nicht glaubcn, wic schön cs hicr ist, und' wie zweckmäßig und angcnchm AllcS cingcrichtct ist. An dcm cincn Endc dcs schöncn vicrcckigcn Gar tens, welcher fast ganz mit Vänmcn bcpflanzt und 10 Morgcn groß ist, ist noch cin großcr cbcnfalls cckigcr Platz mit cincr hohcn Maucr umgclcn, ui d durch cin großcs Thor gelangt man aus dm HauS plap. Hicr steht nun ein zweistöckiges Haus nebst Stallung sür's Vieh und «och cinigc arabischc Häu ser, und dann das Tricbwcrk, das Wasser au« dcm nie versiegenden Brunne» zu bringen. Ein gro ßcr Tcich, dcr jcdm Tag sich mit Wasscr ist außerhalb, und aus diesem wcrdcn all? Bäume Pfcrd und cin Maulthier lösm sich beim Wasscr» zichc» ab, so kommt mittelst tincr Kctte, woran 42 tüchtige hölzerne Kasten hängen, sehr viel Wasscr i» dic Höhr gczogm, so daß die 1000 Obstbäume und die viclc» Maulbcerbäumc alle drci Tage ihr dcrs Npfclsinnen, Granatäpfel und Aepfel, sonst gibt'S auch noch Feigen, Pflaumen, Dattci», Man deln und Wclnstöckc. Kartoffeln sind g<it gerathen, auch alles andere Gemüse gedeiht noch besser als in Attas. Besonders auch die Biene» gcdcihm vorzüglich, weil hicr wedcr Reis noch Frost kommt und das ganze Jahr Blumcu sind. Ich habe jetzt 8 Stück Rindvieh, 1 Pferd, 1 Maulesel und l kleinen Escl, 35 Bicncnsiöckc und 120 Hiwncr. — Aus dem Gartm csscn wir jeden Tag, und auch >pir zu Brod, Reis und sonstige» Sachrn brauchcn. Dcr Garte muß über 10 Jahre bezahlt wcrdc» und kostet mit einigcm Vich zusammcn 29,000 Piastcr. Die Zinsen vom Gcidc bctragc» jähr lich 300 Piastcr »dcr uiigcsähr 20 Thlr., wcitrr sind keine Abgaben zu bezahlen, man mag treiben, handeln nnd thun was man iviil. Ich schlafe im Garten in einer sehr schönen Laube von Wcin siöckcn, und ein paar gute Hunlc wecken mich, wen» Wild odcr Diebe sich untcrstchn solltcn, in dm Garten zu komme». Das Vich und dic andcre und gesunde Seelust, und Jcdcr, dcr von Jerüfa lcm zu uns kommt sagt, cs sey dort hcißcr; und wie angmchm ist dcr Gesang dcr verschiedenen Vögel, und daß man gleichsam im Walde wohnt. Dic Baume stchm so »vcit auscinandcr, daß alle Arten von Früchten und Gewächsen besser vorau komme», als auf leerem Felde. Es gedeiht auch besonders gut die Baumwolle, Zuckerrohr, und Saronsebcnc. Ich rufe dabcr cuch und jedcm der dcn Tricb in sich fühlt, in dics Land zu komme», zu - Kommet und fäumct nicht, cs ist noch Raum für viclc Tausmte, und wen» nur erst cin Ansang ist, daß Kaufleute und Fabrikanten ansäßig gc macht würden, so gcht'S schncll. Unser Nachbar hat schon 28 Ackm Seide, die Ackc zu 2j Psund, dics Jahr gcwonncn, und allc Gärtcn hier werden darauf vorbcreitet. Es gjbt fast kein Gärtcn, wo nicht Tausende von Maulbeerbäume» drin sind. — Icvt sind auch noch vicle Gärtcn zu verkaufcn, aber sic steigen mit jedem Jahre, und wenn die Selden zucht einmal im Gange ist, so steigen sic gewiß bald aus das Doppelte. Dic Araber rechne» Prozent Zinsen zum geringsten, und nach dem wa» ein Gartm bringt, setzen sie dm Preis. Auch wenn man das Land ganz umsonst habcn könnte, so lohnt's nicht auf leerem Felde sich anzusiedeln ; den» die Kosten, welche auf einen Garten schon angelegt sind, z. B. Häuscrbau, Brunnengxabm und Baumpflcge, betragen gewöhnlich mehr al< der ganzc Kaufpreis. Und so hat «an auch da« Grundstück inchx. als umsanst, und sitzt gleich mit. Dich und allcm sichcr und angmehm. Aber wie. gesagt, wcr kommen will, säunic nur nicht; mix. wurde mein Garten vor eipem halben Jahre süx den halbcn Prcis untcr noch vicl günstigerm Be dingungen angeboten, aber da war's mir zu ge wagt, ich dachte an meine gute Stelle beim engli sche» Konsul, und daß wir alle schön in Jerusalem beisammen wären. Als ich aber einmal zufällig nach Jaffa kam und niir das Ganze mal genau besehen und überdacht, da hätten mich alle Pfunde der Engländer nicht mehr in Jerusalem gehalten." Seifenblasen. Wcr nicmals weint und niemals lacht, Nie einen dummen Streich gemacht, Der mag gcfchcit sein, aber bleibe Mir immer zwanzig Schritt vom Leibe. Es kann Einer Justiz und Theologie Und Medizin und Astronomie, Botanik und Chemie betreiben, Und doch dabei ein Esel bleiben. —
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