Lecha Patriot. Mltcmtmtrep Pcr. Mittwoch. März Äv, 18S3. Demokratisch« Mhlr> Staat« !ernr»»»»llcn. Canal-Commisst'oner: Moses pownall Auditor-General: Alexander U. McClure Landmesser-General: Christian Meners Die Whig-Ktaals-tandilatru. Ter Leser wird in einer andern Spalte dieser Zeitung die Verhandlungen der letzte Woche zu Lancaster abgehaltenen demokratischen Whig« StaatS-Convcntio» finden, woraus er ersehen wird, daß jener Körper die Herren welche wir heute an unsere Mastspitze gesetzt haben, als Eandidatcn für gedachte wichtige Stellen, ernannt hat. Es ist hier nicht unsere Absicht lange Lobreden für je den Candidaten folgen zu laßen, sondern wir wol len blos kurz bemerken, daß das Ticket ein sehr gu tes ist. Zum Zeugniß hierfür diene der Umstand, daß diese drei Herren nach viermaligem Ballotti ren schon ernannt waren. Vielleicht ist dies noch nie, und in keinem andern Staat geschehen, daß man mit so wenig Abstimmungen eine Wahl traf. Auch zeigt dies daß die größte Einmüthigkcit herrschte, und daß dic Candidaten höchst populär sein müßen. Der Candidat für Canal-Commißi ner, der Achtb. M oseS Pown a 11, ist gegenwärtig ein Mitglied deS Hauses der Repre sentanten dieses Staats von Lancaster Caunty, und ist eine sehr schickliche und fähige Person für jenes Amt. Er hat eine ziemliche Zeit seines Le bens in der Nahe der öffentlichen Staatswerke zu gebracht, hat viele Geschäfte als Transporteur ver richtet, und wir fühlen versichert, daß er dic Whig- Stärke bis zu einem Mann mit sich ziehen wird. Ein solch braver und ehrlicher Mann könnte sehr viel Gutes für den Staat bewirken. Unser Freund Col. Alexander Mc(s lure, der Candidat für Auditor-General, ist der Editor und Herausgeber des Chambersburg (Franklin Caunty) „Repository und Whig." Er ist ein sehr beliebter Mann wo er bekannt ist, und wollen da her blos zu denen sagen die ihn nicht persönlich kennen, daß er sicher ihrer vollen Unterstützung würdig ist. Der Candidat für Landmesser-Gene ral ist Richter C h r i st i a n M e y ers, von Clarion Caunty. Er representirt gegenwär tig jenen Distrikt im StaatS-Senat, und da er ei» geschickter und rechtlicher Geschäftsmann ist, so rc commandirt ihn dies schon hinlänglich zu den Whigs und denjenigen Demokraten, dic mit der Ernennung des Herrn Brawlcy. des Candidaten unserer Gegenpartei unzufrieden sind. Man wird ersehen, daß die Convention blos einen Beschlüß paßirte, welches zwar kurze Ge schäfte find, aber er entspricht gerade dem Zweck. Dies ist recht. Die Zeit des Wirkens ist nun vor der Thüre, und anstatt lange Beschlüsse zu paßi ren, laß jeden Whig sich wieder schlagfertig »la chen, und mit vollem Ernste an dic Arbeit gehen,— ja fest cntfchloßen an die Arbeit gehen, das Seini ge zur Beförderung der besten Interesse des Lan des beizutragen. Geschieht dies, so muß endlich wieder ein herrlicher Sieg unserc Bemühungen krö nen. Ernennungen des Stadtraths. Bei einer Versammlung des Stadtraths am vorletzten Dienstag Abend wurden folgende Be amten ernannt! Vorfitz er—E. R. Newhard. Schreiber —Eli I. Säger. Schatz ineiste r—Jon. Neickard. Wegmeist er:—Nordward, Enoch Newhard —Südward, John Hagenbuch—Lecha Ward, I. Gümmer. Engineu r—Elias Mertz. Marktschreibe r—William Kern. r—David Daubert. «N"Bei der am letzten Montag in der hiesi gen Lutherischen Kirche gehaltenen Wahl wurden folgende Herren als Beamten sür's laufende Jahr erwählt: Acltestcn-Gevrge Habcracker, Benjamin Ludwig und Jacob «choll. Vorsteher-Jacob Eh rig, Stadt, Reuben Helsrick, Südwheithall. Als Kirchendiener wurde Herr Ehristian Säur, vouAl taun, angestellt. L6S-C xhibitio n.—Eine Erhibition der öffentlichen Schulen von Allentau» wird am Mitt woch Abend sMckrz 30,1 6j Uhr in der Oddfel lows' Halle Statt finden. NV"Tie Gesetzgebung konnte am Samstag kei ne Geschäfte verrichten, weil die gesetzliche Anzahl Glieder nicht beisammen war. Sonst haben wir nichts von ihr zu berichten. Schuylkill Vaniity. In der Newkirk Kohleninine, nahe bei Taniaqna, brach eines Tags in der vorigen Woche die Kette an den eben im Herausziehen begriffenen Wägen, «nd bei dem schnellen Zurücklaufen derselben wur den zwei Männer Namens Charles MeCabe und Charles Bnniby, schwer beschädigt. Am Mittwoch i» der vorigen Woche versuchte ein Mann Namens John Boyle in Tamaqua sich die Kehle zu durchschneiden. Er zerschnitt seinen Hals auf eine furchtbare Weife, jedoch glaubt man daß er wieder genese» wird. Easto n, 23. März. Der Train, welcher von Pbilippsburg, diesem Platze gegenüber, heute Nach mittag auf der New Jersey Central Eisenbahn nach New-Aork abgegangen war, kam mit einer vzn Elisabethtown konnncnden Lokomotive in Zu sammenstoß, wodurch Mathias Johnson, der Ba gagemeister augenblicklich getödtet und drei andere Personen schwer verwundet wurden. Man fürch tet, daß einer dieser Letzter» die Verwnndung nicht überleben wird. Die auf Philippsburg zufahren de Lokomotive wurde umgewendet, aber der Zu sammenstoß lösete dieselbe vom Tender los und sie fuhr in rasender Eile, ohne Condukteur u. ohne Maschinisten zurück. Man hegte große Besiirch jungen, datz dieselbe mit einem andern Train in Susanmienstoß gerathen werde, glücklicher Weise ging der Dampf aus bevor dieselbe weil gelaufen oder dem Morgenzuge begegnet war. »S",, Rüben Savitz hat sich in Buffalo selbst entleibt." (Hoffentlich nickt der Rüben Savitz von Allentaun.) Whig Staats-Couventiou. Die Whig StaatS-Convcntion, um Candidaten in Ernenniing zu bringcn für Canal - Comniißio ncr, Auditor-General und Landmesser-General, versaminclte sich am 24sten März im Courthause zu Lancaster, und organisirte sich durch dic Ernen nung des Achtb. Henry M. Fu ll er, von Lu zerne, als President, mit dcr gcwöhnlichcn AnzaÄ von Vice-Presidenten und Sccretarien. Gleich hieraus wurde zur Ernennung von Candidaten für dic verschiedenen Staatsämtern geschritten. Das erste Ballot für Canal-Commißioner stand wie folgt: Moses Pownall, von Lancaster Caunty, 69 Stimmen; John S. Bowen, von Ehester Caunty, 17; Alexander M. Eonnell, von Indiana Caun ty, 10; Bartou EvanS, von Aork Caunty, 4. Für Auditor-General—Alex. K. MeClure, von Franklin Caunty, 64 Stimme» ; W. F. Wil son, von Clinton Caunty, 14; Jacob Hammer, von Schuvlkill Caunty, 12; John Sturdevant, von Wyoming, 10. Für Landmesser-General —Christian Myers, von Clarion Caunty, 43. Beim zweiten Ballot er hielt er 33 Stimmen. Folgende Herren wurden sodann einstimmig als dic Ernannte» für die refpektiven Aemter erklärt! Für Canal-Connnißioncr-Mofes Pownall. An ditor-Gencral-Alcxaiider R. McClure. Landmes ser- Genera MyerS. Herr MeMichael, von Philadelphia, von dcr Coimnittce für Beschlüsse, berichtete folgendes, was cinsiimmig angenommen wurde: Beschlösse n,-Daß dic Whigs von Penn sylvanien, ob siegreich oder besiegt, standfest bci den bisherigen oft erklärten Grundsätzen ihrer Partei verharre», und daß dcr Blick in die Zukunft hoff nungsvoll und vertrauend auf den Zeitpunkt gerich tet ist, wo diese Grundsätze obe» stehe» werde» in dcr Verwaltung unserer Regierung. Hiernach wurde eine Staats-Cciitral-Coinmit tee angestellt; und dann, nach einigen andern Ge schäften, vertagte sich die Convention. Eine neue geheime Gesellschaft.—Die Zeit des Fortschritts. Eine Zeitung von Sandusky, Ohio, berichtet, daß soeben die Existenz eines geheime» Ordens da selbst entdeckt worden ist, deren Glieder in dcr er sten Verpflichtung ihr ganzes Vermögen fainint ih rem „Lebe» und Körper" zur Geheimhal tung verpfände». Der Eingang ihrer Verpflich tungsformel beginnt wie folgt: „Sintemal alle Regierungen eingesetzt und verwaltet werden zu dem einzige» Zweck, die Gelehrten gegen dic Ungclehrten, dic Starkcn gegen die Schwachen zu bcschützc», u. s. w." Die zweite Verpflichtung enthält folgende Klausel: „Ich verpfände mich ferner, daß ich alle Staats- oder Natioual-Gcfctzc ui chtachten will, dic zur Tendenz haben oder gar erlauben, daß dcr Schurke den Ehrlichen be raube, und wie ich meinen Einfluß gegen den Reich thum des Aristokraten gebrauchen will, so auch zu Gunsten des arbeitenden Annen." Eine Abschrift der Constitution dieser gefährli chen Verbindung wurde in den Taschen eines Räu bers gesunden, der neulich in der Court von Lo rain Caunty verhört wurde. Cs sollten in allen Staaten der Union Zweigvereine etablirt werden. Ein Er-Mitglied der Ohio Gesetzgebung stand an der Spitze des Ordens in jenein Staat. Instinkt der Vögel. Im London „Literary Journal" wird ein Vor fall erzählt, welcher zeigt, daß die Vögel mehr Verstand besitzen, als gewöhnlich geglaubt wird. Eine Troffel, nicht bekannt mit der Wirkung des SchießpulverS, baute ihr Nest ans einen Scitrnab hang eines Steinbruches, in dessen Mitte man be ständig mit Frlsensprenge» beschäftigt war. An fänglich schien sie durch die nach allen Richtungen fliegenden Steininaßen sehr bennruhigt, aber doch wollte sie ihren ausgewählten Ort nicht aufgeben. <sie bemerkte bald, daß vor jeder Explosion eine Glocke gezogen wurde und alle Arbeiter sich dann eiligst nach einem sichern Platze zurückzogen. Tie fe Beobachtung machte sie sich endlich zu Nutze, und flog, sobald siedle Glocke hörte, ebenfalls hin weg »nd nach dem Orte, wo sich die Arbeiter schützten, bis »ach der Erplosion, wo sie dann gleich wieder nach ihrem Neste zurückkehrte. Tic Ärbei ter beobachtete» dieses »nd erzählte» es ihren Ar beitgebern, und bald zog die Neugierde auch Be suchende herbei, um von einer so seltenen Verstan desäußeruiig eines Vogels Zeuge zu sei». Ta aber der Fels nicht so oft gesprengt werden konnte, als nengierige Beobachter gegenwärtig waren, so zog man blos die Glocke, welches sür einigemal dem nämliche» Zweck entsprach, indem die Drossel wie gewöhnlich nach ihrem Schutzort eilte. Aber sie merkte bald, daß man nur sein Spiel mit ihr trieb und sie dadnrch unnötigerweise vom Brüten ab gehalten wurde, nnd die Folge war, daß sie nach her, wenn d>e Glocke läutete, jedesmal erst über die Hervorragiing herunter schaute, »m zu sehe», ob die Arbeiter sich zurückzöge», nnd wenn diese blieben, so verließ auch sie ihr Nest nicht. Sklave» - Verkauf. Aus folgendem Verkauf der Sklaven von lon. Hicklin vor einigen Wochen, zuLenugton, Missonri, kann man ersehen, wie hoch dieselben gewöhnlich von alten Neger »nd der Negerin bis zum kleinen Negerkindeherab geschäht werde»! — Ei» Neger, -10 Jahre alt, brachte 575 V Ei» Neger, 46 Jahre alt 4l<! Ei» Negerkttabe, l 0 I. alt 643 Ei» Negerknabe, l 5 I. alt 853 Ein Negcrkiiabc, 4 I. alt 230 Eine Negerfrau, 21 I. alt mit 2 Kinder», 1100 Eine Negerfran, 21 I. alt mit 1 Kind, 1033 Ei» Negermädchcil, 13 I. alt 610 Ei» Ncgennädchen, 6 I. alt 310 Irre» - Anstalt. Der Jahres-Bericht der Pcnnsylvania-Staats- Jrrenanstalt zu Hanisburg ist soeben ei schienen. — Nach demselben enthielt das Hospital im Anfang 87 Patienten, es wurden aber noch 118 nachträglich aufgenommen und im Ganzen sind 48 entlassen oder gestorben. Von den Entlassenen sind 13 ge heilt, lti wnrden in gebessertem Zustand entlassen, l 0 waren unheilbar und 7 starben. Die Gebäude sind jetzt vollendet und enthalten Zimmer für mehr als 300 Patienten. Von den zahlenden Patien ten sind 910,383.20 und vom Staate 528.000 zur Untcrhalrung des Hospitals geliefert, welches also 938,333.20 gekostet hat. Von dem vom Staate bewilligten Geldern sind 10,000 zum Vau von Scheunen, inneren Einrichtungen ie. verwendet. Es ist vorgeschlagen, in der Nähe des Hospitals ein Hospital zur Aufbewahrung verrückt gewordener Verbrecher einzurichten, welche aus den Penitciitia rieS dorthin befördert werden sotten. Rhod e-I Sland hat ein Gesetz pafsirt, wel cheS 10 Stunden tägliche Arbeitszeit fest setzt, wo dieselbe nicht durchContrakt anders aus gemacht worden ist ; welches ferner Kinder unter l 2 Jahren in Fabriken anzustellen verbietet; und an ordnet, daß Kinder unter 13 Jahren nicht mehr als 11 Stunden im Tage, nicht vor 3 Uhr Mor gens oder nach 7j Abends in Fabriken beschäftigt werden solle». Der brennende Kahlenberg. Der sogenannte brennende Berg in Schuylkill Caunty liegt etwa 3 Meilen von MinerSviile und l 3 vost Schuylkiil-Haven. Cr macht eine» Theil des ?roadmvuntaius aus und brennt bereits siins zeh» Jahre, von welchem Umstände cr seinen Na men I,at. Ter Berg ist gegenwärtig so durchge brannt, daß eS für ein gefährliches Unternehmen gehalten wird, darüber zu reifen, indem die Koh len an vielen Stellen bis fast zur Oberfläche ver brannt sind und diese, wie man glaubt, an man chen Stellen aus einer nur dünnen Kruste oder Decke bestehe, durch die man durchbrechen und in den feurigen Abgrund hinunter stürzen könne.— An eine»! Orte, am Fuße des Berges, quillt ein beinahe kochender Wasserstrom hervor. Die Ober fläche bietet, so weit als das Auge reicht, ein trau riges Feld der Verödung dar: überall erblickt man ungeheure Risse und furchtbare Abgründe und mächtige Baumstämme, Wurzeln und Stumpen, bald zu Kohlen gebrannt, vermischen ihre rusigen Dämpfe mit den schwefclichen Dünsten der rings um gähnenden Klüftc und Abgründc. Hier und da crblickt man dic gebleichten Knochen von Vö geln, Reptilen und kleinen vierfüßigen Tkieren, halb in der dunkele» Asche vergraben, während man inmitten dieser traurigen Verödung zuweilen eine einsame Waldblume crblickt, die der ungüu stige» Atmosphäre dieses feurigen Treibhauses gleichsam zum Trotze und wie zum Spotte ihr blühendes Haupt emporhebt. —(Montg. Lcdger. SV"Californifche Zeitungen berichten, daß da selbst ei» Fäßche» weißer Wem von Los AngeloS ab gesandt worden ist, bestimmt zu einem Gesche»k sür President Pierce, um bei seiner AnitSeinsetzung ge trunken zu werden. Natürlich ist der Wein sür be sagte Gelegenheit jetzt zu spät, aber wenn cr gut ist so wird er jederzcit, auch i» der Umgebung des Presidenten, durstige Kehlen finden. VÄ)"Drcißig Verschiedenheiten von Baumwolle wachsen in Afrika wild auf. Ei» Missionar schreiht, daß er unter den Zweigen eines Baumwollbau nics gestanden habe, der so schwer mit Ballen ge wesen, daß er mit Stützen vcrschcn war, »in nicht von der Last zusammen zu brechen. Die Bauin woll ist an Güte jeder andern gleich. kiS-Ein eingewurzelter alter Raucher macht Einwendungen gegen de» Anschluß von Euba, aus dem Grunde, „wcil wir da»», wenn die Insel ein mal yänkisch ist, keine spanische n Cigar ren mehr bekommen können. L5-S"Unseri» werthe» College» vo» der Pottsville „Freiheitspressc" versichern wir, daß der „Patriot" regelmäßig an ihn abgesandt wird. Muß dort ctwas „letz" sein. SM-Bci einer Tempercnz-Versanniilung in Liv erpool wmdc berichtet, daß in der ganze» Welt etwa 16 Millionen „TcetotalerS" oder gänzliche Enthaltsamkeitsleute sind. Zweifelhaft. SM'Eine tägliche katholische Zeitung soll in Neuyork herausgegeben werden. Das römische Thier erhebt das Haupt gewaltig hoch. M?-Jcmand hat die Berechnung gemacht, daß die Ratten in diesem Lande jährlich etwa 13 Mil lionen Thaler werth Waaren zerstören. SV-Eine Silbermine zu Middletown. Conn., wurde neulich sür 930,000 verkauft. Vor einem Jahre wurde sie für weniger als 93000 gekauft. VH-Der jährlich ans den Minen Wisconsins er haltene Belauf von Blei ist ungefähr 40.000M0 Pfund. LM"Das sogenannte „Maine Liquar-Gesetz" ist in der Wisconsin Legislatur durch cinc Stimme ver loren gegangen. VH-Ge». Scott gedenkt das Hauptquartier der Armee von Waschington nach Newyork zu verlegen. LV'Ungefäbr 2000 kubanische Jünglinge befin den sich in dcn Schulcn dcr Ver. Saaten. VN°Vorziigliche Schreibsedern werden jetzt aus Glas gemacht. KN"Cin Mann, Namens Schwachenbayenkptras listersiralapsleyxoervasterin, hat seine Absicht er klärt, Bürger der Ver. Staaten zu werden. »M-Bei dcr »culichc» Beerdigung eines Skla ven zu Lynchburg, in Virginien, waren 300 Mit sklaven des Verstorbenen gegenwärtig. SS-Die Anzahl Personen welche täglich in dcr Stadt Neuyork ankommen und abgehen beträgt et wa 1200. «M-Exprcstdcnt Fillmore'S Gattin liegt in Wa schington bedenklich krank. LV-Jinmer »och Raum aus unfcrer Unterschrei berliste. Jn Galveston fabrizirt Hr. W. Bknediet vor zügliche Patentstiefeln aus gegerbte» Ailigatoxhäu te». Tief?Hänte sollen nach gehöriger Zuberei tung dem feinsten Kalbleder gleichen. Hr. Benedict will ein Paar solcher Stieseln nach der Weltaus stellung zu New Uork schicken. Ein achbarer Gutsbesitzer von Long Island, New-?Iork, Anhänger des Klopfgeistcrei-Unsinnes, hat sein ganzes Vermögen, welches zu 813,000 angeschlagen wird, einem weibliche» Medium ge schenkt, und befindet sich gegenwärtig im Narren hause. Einer armen irländischen Dienstniagd zu Barre, Mass., ist durch das Ableben ihrer Tante in der alten Heimath ein Vermögen von 990,000 zuge fallen. Sie wird bald eine» Ma»» finde». Zeitungen aus England melden, daß bis zum 1. März schon ungefähr 974,000,000 werth Gold aus Australien angekommen sind. Diese Zufuhren des wcrthvollen Metalls müsse» nothwendig bald die Preise aller Artikel steigern. Ein Neger-Weib in Bowling Green, Kentuckv, wurde vor etliche» Wochen von Zwillingen entbun den, wovon eins vollkommen weiß und das andere ganz schwarz ist. —Die Natnr macht zuweilen son derbare Streiche, die dem Menschen belnaheunmög lich scheinen. —Bemerkungen von unserer Seite sind unnöthig. Die General-Synode der lutherischen Kirche in den Ver. Staaten wird sich während des Monats Mai zu Winchester, Virginien, versammeln. Eine Warnung.—Edward Shean, ein Arbeiter an der Ehester Valley Riegelbahn, trank vor einigen Tagen drei Peint Whisky kurz hin ter einander und starb in Folge davon am näch sten Tage. Die einzige fünfjährige Tochter von Alban W. Pcnnock in Ober Orsord Taunfchip, Ehester Caun bracht worden, die ein Mnlatten Mädel von 13 Jabren ist. In Abwesenheit der Eltern schnürte dieser kleine Teufel dem Kinde den Hals mit einem Strick zu, bis es scheinbar ohne Leben dalag.— Glücklicherweise fand eine ältere Magd es aus, ein Arzt wurde herbeygerufen und nach mehrstündigen Verstirbt» gelang es, das Kind zu Bewußtseyn und Leben zurückzurufe». Oer Philadelphia Mord. Arthur Spring, dessen Verhör und Ueberführung für die Ermordung von Eilen Lynch und Ho nora Shaw. Die gerichtliche Untersuchung gegen Arthur Spring für die Ermordung von Ellen Lynch und Honora Shaw, in Southwark, Philadelphia, vor einigen Wochen, »ahm am Montag den 2lste» Marz in Philadelphia ihren A»fa»g. Ter Wunsch, den Gefangene» z» sehen, hatte in der Nachbar schaft des Court-Hauses eine unermeßliche Menge von Neugierigen herbeigelockt. Der Gefangene wurde in einer Chaise bis zum untern Ende des Squares, von da und auf diese Weise unbemerkt in das Sitzungs-Zimmer gebracht. Das Be»eh men des Verhaftete» war gefaßt, frei von jeder Aufregung und Aengstlichkeit und als er feinen Sitz in dem Dock einnahm, schien er der am wenigste» Betroffene im Conrt-Zinimcr zu sein. —Er ist ein Man» von mittlerer Größe, breiten Schultern, und wie sein obcngegebenes Bildniß zcigtc, von keines wegs häßlichem Aussehen. Um l(> Uhr wurde dic Court durch dic Richter Alliso» und Kelley eröffnet u»d der Gefangene wurde durch den Clerk auf eine Anklagebill, die ihn mit der Ermordung der Iran Lynch beschuldigt, vor Gericht gestellt. Denn obschon er der Er mordung der beiden Frauen angeklagt stand, so wurde er doch erstlich nur für die Erinordung der eine» verhört. Während die Anklag-Bill gelesen wurde, stand der Angeklagte auf und kein Wechsel der Farbe wurde in seine»! Gesichte von Anfang bis zu Ende bcnierkt. Als der Clerk ihn fragte, ob er schuldig oder »ichsschuldig sei, antwortete cr »iit dem gewöhnlichen Tone der Stimme: „Nicht schul tig." Cr wurde dann gefragt: „Wie wollt Ihr verhört werden ?" worauf cr antwortete: „Durch Gott und mein Land." Der Clcrk sagte dann : „Möge Gott Euch eine sichere Befreiung senden." Die Court wählte sodann aus dem gewöhnliche» Verzeichnisse zwölf Jurors aus, nachdem gegen eine große Anzahl anderer Einwendungen gemacht wa ren. Staatsanwalt Reed hielt nun eine lange Eröff nungsrede, worin cr eine nmfaffciidc Geschichte die ses gräulichen Doppelmordes gab, und sagte, daß die Thatsache erwiesen sei, daß der Mord am Abend des 10. März mit einem Dolche und einem Stücke von einer Bleiröhre verübt sei. Er gab eine kurze Geschichte der Frau Lynch und Frau Schaw. Die Thatsache sei erwiesen, daß Frau Lynch von ihrem Manne, als dieser nach New-Aork gegangen sei, Geld im Betrage von 980 in Zwanzig - Thaler- Stücken und ein oder zwei Zehn-Thaler-Stücke er halten habe. Es sei bewiesen, daß kein Einwohner des Hauses de» Mord verübt habe und daß der Zweck des Mörders Raub gewesen sei, denn, nach dem dieser die beiden Frauenzimmer erstochen, sei cr dic Treppe hinaus gegangen, habe den Koffer mit dem blutigen Dolche aufgebrochen und aus demsel ben das Geld entwendet und da»» ruchloser Weise versucht, das Haus i» Brand zu stecken, obgleich er zwei Kinder in dein Bette habe liege» sehen, deren Beschützerinnen er eben getödtet. Es werde bewie sen werde», daß der Gefangene mit der Familie Lynch genau bekannt war »nd wußte, daß das ge stohlene Gold sich im Gewahrsam der Frau Lynch befand, »nd daß er mit Frau Schaw i» sehr ver tranteni Verhältnisse gestanden nnd von dieser mehr mals z«r Nachtzeit heimlich ins HauS eingelassen worden ist. Ja daß der Gefangene freiwillig sei nem Sehne gestend», daß er die That begangen habe u. s. w. Während der ganzen Rede des Hrn. Reed trug der Gefangene auf feinem Gesichte ein Lächeln, welches zuweilen krampfhaft war. Er zcigtc sich als ci» kaltblütigcr, verschmitzter Bösewicht, der die größte Gleichgültigkeit über de» Ausgang der Un tersuchung erkünstelte, und nur zuweilen, wen» durch irgend cinc erschreckliche Exposition des bluti gen Dramas er ausgeregt wurde, konnte man das Dämonische in seinem Mienen-Spiele entdecken. Das Zcugenvcrhör nahm hierauf feinen Anfang nnd cinc Menge Zeugen wurden ahgehört, deren Aussagen sehr übereinstimmend waren und voll kommen bestätigen, was der Sohn des Angeklag ten bezeugte, der bei diese»! Verhöre der Haupt zeugc war. Dieser ist ein 18jahriger Jüngling, »nid wurde von den« gottlosen Vater heschnlrigt, Zeugenaussagen als eine Unmöglichkeit erwiesen wurde. Die Hauptpunkte in dem Zeugniß des Sohnes sind folgende - Vater und Sohn besuchten das Haus des Hrn. Canoll in der Fcdcralstraße einige Nächte vordem Morde, bci ivclcher Gclegcnhcit der Vater erklärte, drohte die Wache z» rusen, und so wurde er ver hindert. Der Vater sagte jedoch, er wolle das Geld habe», uud wemi er Blut vergießen müßc. Hr. Lynch sei ein Pensionär nnd habe Geld im Hans; cr wolle daher an der Thür klopfen und anssinden wer darin sei, uud wenn sie zu stark für ihn feien, solle der Sohn ihm Helsen. Dies wei gerte sich der Sohn und zürnend sagte der Vater, cr solle dann nur mit ihm gehen und er wolle ver sncheii das Geld zu horgen. Beide gingen. Dies war Dienstag Nachts, und Frau Carroll kam dic Stiege herab »nd ließ sie ein. Herr und Frau Lynch waren da und Frau Shaw und Frau Car roll. Frau Shaw betrug sich sehr freundlich ge gen dc» Jüngling und frug ihn, ob cr etwas da gegen habe, wenn fein Vater heirathe. Bald ver liessen sie die Stube und als sie die Stiege hinim ter gingen, bemerkte der Vater, daß sie nun eini ge absiren könnten und dann hinauf gehen und die Ucbrigen unschädlich mache», Sohn prote stirte und drohte hinauszugehc». Ueberdein kam Hr. Carroll ins Haus, und fing an, da cr betrun ken war, scinc Frau zu mißhandeln, wobei cS ein Gefecht abgab, in das auch dic beiden Springs verwickelt wurden, und wobei der Vater ein blaues Auge bekam. Vater und Sobn gingen nun nach ihrer Herberge zurück u»d aus dem Wege erklärte ersterer, daß cr sie sür sein blaues Auge bezahlen wolle —mit einem Schlage auf den Kopf wolle cr ihnen ein Ende machen. Wenig wurde mehr da von gesagt his am Donnerstag Morgen, als der Vater den Sohn aufforderte, mit ikni nach Ear rcll's HauS zu gehen in der folgenden Nacht, wel- cheS dieser aber nicht einging. Nach dein Abendes sen fand er den Vater in feiner Stube mit ausge zogenen! Rocke und ein Scknupftuch um dcn Kopf bindend, als wolle cr zu Bette gehen. Er (dcr Knabc) ging nun in einem Auftrage nach der Lo cust-Straße und kehrte um l 0 Uhr Heini. Er blieb »och eine Weile im Bär u»d las eine Zeitung, als cr jemand an dcr hinten, Thür hörte; cr ging hin aus und cs war sein Vater. In einer Hand hielt cr seine Schuhe und in der andern mehrere Gold stücke, die cr ihm gab. Er sagte ihm nun, cr solle Wasser hinaus in die Stube bringen und frug ob die Familie zu Bette gegangen sei. Des Vaters Hemd war mit Bl»t befleckt »nd auf die Frage des Sohnes gestand er, daß er dic beiden Franen ermordet habe, wozu er sich eines Dolches und ei ner Bleiröhre bediente. Dann habe cr verflicht das Haus in Brand zu stecken, wobei cr dic Fingcr verbrannte. Hierauf habe ex sich entfernt. Der Jüngling bezeugte ferner, in Bezug ans die Verhältnisse zwischen ihm und seinem Vater, daß er im Alter von 11l Jahren z» cineni Conditor i» Waschington gekommen sei, bei dem cr 6j Jahre zu dessen Zufriedenheit arbeitete. Er hatte dann alle möglichen 'Anstrengungen gemacht, feinem Va ter, dcr damals im Gcfängniß faß, eine Befreiung auszuwirken, was ihm auch gelungen war. Nach feiner Pardonirung, sagt der Sohn, logirten wir bei RayanS, wo ich als Conseetioner arbeitete, wir verließen diese jedoch wegen eines Streites zwischen meinem Vater und Mrs. Rayan. Wir gingen nach Westcbester. Nachdem wir auf dem Wege et wa 13 Meilen zurückgelegt hatten, begegneten uns drei Reiter, mein Vater sagte: es würde ein ver dammt guter Streich sein, einem derselben dcn Kopf einznschlagen uud ihm das Geld abzuneh men. Ich fragte ihn : „Wolltet Ihr einen dieser Männer tödten, ohne zu wissen, oh cr Geld hat oder nicht!" worauf er antwortete, alle Viehhänd ler hätten Geld bci sich, ergriff dann einen Stein auf und steckte solchen iv die Tasche. Ich nahm denselben aus derselben heraus und sagte, daß ich zurückkehren wolle, wenn cr solche Pläne im Sinne habe. Als wir von Westckester zurückkehrten, gingen wir nach O'Harras Hause in dcr Callow- Hlll-Straße. Mein Vater sagte - "Es ist Niemand zu Hause, als die alte Frau und die muß Geld haben, denn sie hat eben in dcr Juniper-Stra ße ausverkauft, ich will ihr dic Hand gebe» «nd ihr dc» Kops einschlagen." (Ter Gefangene läch elte bei dieser Aussage.) Er klopfte an die Thü re und als cr fand, daß die Mädchen nicht ausge gangen waren, wie cr vcrmuthctc, gingen wir wei ter zu MaguireS. Auch bezeugte der Sohn, paß ihm der Vater ein mal erzählte, wie er einen Mann ermordet hahe, in dcr Erwartlmg 570.000 bci ihm zu finden ; daß cr aber leinen Cent gefunden habe. Dieser sein und dem Sohne"alles geoffenhart haben soll te; aber so laute» alle Zeugnisse und Umstände. Hr. Doran, dcr Anwalt des Gefangenen, bat ihn, da der Beweis seiner Schuld üherwältigent war, sich sür schuldig zu erklären und so seines «ohnes Charakter zu retten. Er beschwor ihn, als guten Katholiken, reuig zu bekennen und seine Brust zu entlassen und dcn Charakter seines Soh nes von dem Verdachte zu befreie», de» cr auf ihn geladen. Ter Polizei-Beamte stellte ihm vor, daß sei» Sohn noch jung sei und noch ein langes Le ben vor sich habe »nd daß, wenn dcr Gefangene mit einer Lüge auf den Lippen sterbe, der Charak ter feines Sohnes dadurch befleckt und fein Leben verbittert werden würde, und daß er selbst kaum hoffen dürfe, vor das Angesicht der Gottheit zuge lassen zu werde», Er war jedoch unempfindlich gegen jedcVorstellung und leugnete hartnäckig seine Schuld und sagte: „Ter Mord ist dnxch den bö sen Buben begangen, ex sollte dasür leiden." Ter Verhaftete ist ein Mann von starkcn Nerven und nur zu Zeiten schlug er univillkührlich dic Hände zusammen, rang dieselben krainpshaft und stampfte mit ciiicm Fuß aus den Boden. mehr gesunken, als j» zuvor, und als cr in dcr Bor sich niedergelassen hatte, mußte ihm ein Glas Bran dy zur Stärkung verabreicht iverde». Er war da sterbc» bereit sei »nd nie zuvor so dazu gerüstet ge wesen sei, als jetzt, und auch nie wieder in eine sol che paßlichc Lage dazu kommen werde, als gegen wärtig, wenn er freigesprochen werden sollte. Dcr Gefangene hatte kein einziges Zeugniß zu seinen Gunsten und das Zeugenverhör wurde des halb geschlossen. Herr Man» hielt hierauf cinc lange Rede für dic Anklagt, welche er mit dc» Worten schloß: „Aber ach, dieser Bösewicht, grausamer als irgend ciner von dcni wir jcmals gelesen haben, zündete mit Ucberleguttg das Feuer an, um zwei unschuldige Kinder zu verbrennen, deren Geschrei in seine Oh ren drang. Wen» cS erwiesen wäre, daß Arthur Spring der- Mann sei, dcr diese That verübt, so sollte keine Erwägung der Menschlichkeit nnd Sym pathie Sie eine» Äiigeiiblick ziirückschrcckcu, dies durch Ihr Verdikt z» sage»." Nachdem Hr. Mann geendigt hatte, hielt Hr. Dora» cinc Addresse an die Jury sür de» A»ge klagte», in welcher er behauptete, daß dic That nicht von einen« Eiiizeliic» begangen sein könne, svlideni daß ihm dabei Beistand geleistet sein müs sc. Hr. Reed hielt eine Schlttß Redc, »ach deren Beendigung Richter Alliso» de» Fall dcr Jury übergab. > Richter Allifon beauftragt» die Jury »nd sagte uiitcr Anden» : Dies ist ein Mord im erste» Gra- Heraussorderung, nickt bei crbitztem Blute, noch als Resultat eines Zufalls genommen ist, sondern mit dem Entschlüsse, sich des Eigenthums zu be mit diesem Beweise haben wir die Thatsache, das in dem Haiise zu der Zeit zwei hülslose Kinder wa ren und in Folge des Zeugnisses suchte der Mann, der den Mord begangen, das Haus in Beand zu stecken. Dies sind entsetzliche Thatsachen, aber Ihr müßt Eure Gemüthcr gegen de» Einfluß ei nes unzeitigen Eindrucks bewachen und das Gesetz snrchtlvS und rücksichtslos anwenden, wohin es Recht ist. Um 3 Uhr zog sich die Jury zurück und um 8 Uhr kam sie in die mit einer gedrängten Menge angefüllte Court zurück. Der Gefangene saß sehr gefaßt in dem Dock. Alle Jurors verkündigten einstimmig das Virdikt - „Schuldig des Mordes im ersten Grade." der Ausspruch ertheilt wurde. Herr Doran sagte, das, der Gefangene, bevor die Sentenz gefällt werde, noch eine Aussage ina chen wolle. Er wünschte zu wissen, oh die Eourt es jetzt hören oder eine künftige Zeit festsetze» wol le. Richter Allison erwiederte: daß die Court Alles Horm wolle, was der Gefangene zu sagen -habe, er halte es aber für besser, daß dies ausge schoben werde. Nachdem Hr. Tora» sich mit dem Gefangenen besprochen, sagte cr, daß Alles, was er wünsche, eine Aussetzung der Sentenz für einige Wochen sei, damit er sich vorbereiten könne, Gott in der Ewigkeit zu begegnen. Richter Allison er klärte, daß eine billige Zeit dazu gewährt werden solle. Das Court-Zimmer würd«! dann geräumt, eine doppelte Linie von der Marschalls-Polizei gebildet, welche sich vom Courthause bis zu dem Wagen er streckte, der Spring nach dem Gefängnisse führen sollte. Die Straße war dicht gedrängt mit Neu» , gierigen angefüllt und als der Gefangene im Wa gen sich niedergesetzt hatte, nahm cr dcn Hut ab, schwcnktc ihn und rief laut: " l'iirev clieors ! Hurrah! Ihr verfluchten Hurenföhne. Gott ver damme Euch Alle zur Hölle." Dieser Reiwini stcrei folgte ein lautes und gräßliches Grunzen von der großcn durch solche Frechheit empörten Masse und der Wagen führte den unglücklichen Verbrecher fort. Der Bösewicht bleibt noch immer bei der Be schuldigung, daß sein Sohn den Mord begangen habe. Er sagt, daß cr mit dem todtlichsten Haffe gegen den Gcrichtsdiener Byrne und scinen S»bn aus der Welt scheiden iverde. Als man ihn zu ei ner christliche» Gesitmilüg erwähnte, sagte erz „Ich hasse Beide, und wenn ich meine» Sohn hier hatte, so würde ich ihn in Stücke zerreißen." Eine eigenthümliche Erscheinung ist es, daß von den lu ryniännern, lvelche Spring verurtheilt haben, acht Jrländcr waren. Dies entsetzliche Trauerspiel ist eiiieS der sonder barsten, welche jemals vorgefallen. Das Verbre chen nebst den Umstände», dic cs bcglcitet, ist an und sür sich so ungeheuer, wie es sich kaum eine menschliche Phantasie crdenken kann. Der Sohn brandmarkt dc» Vater nicht allein als den Thäter schuldigt ihn auch sonst einer wahrhast tcnslischcn Verworfenheit. Der Vater feiner Seits schildert de» Sohn als eine» uniiützen, lasterhaften Buhen, der den Mord mik andern junge» Burschen verübt habe. Er spricht von der Mühe, dir er gehabt, ihn von Verbreche» zurückzuhalten. Auch bas Vergehen, für welches der Verurtheilte 1843 in New - Ilork znm Zuckthanfe verdammt wurde, soll nach seiner freche» Aussage der Sohn begangen haben. Er fügt Hinz», daß die Schuld aller sei ner VerleMheiten in New-lork und Philadelphia auf den Sohn falle. Blttt an den Galgen zu dringen, ist noch gräßlicher und teuslischer. Wir zweifeln, daß dic Criminal- Akten irgend eines Landes der Welt eine» Fall daß Pater »uv Solm sich gegenseitig anklagen und in t Verbrechen belasten, dem vcrliegciidcn Trauer spiele gleichkommt. Es ist nun noch z» erwarte», welche neue Ent lnillungtn das verbrannte Gehirn des fnrchbaren Ungeheuers ausbrüten und mittheile» wird. Arthur Spring ist 40 bis 43 Jahre alt, in Ir land gebürtig, aber schon seit vielen Jahren in dtn Vereinigten Staaten wohnhaft. —Vor einigen Jah ren hielt er ein Confcctioiier-Stohr in Philadelphia und stand damals schon im Rufe eines Bösewichtes nnd grausamen Ebemaiincs. Seine Frau lel'te in beständiger Todessurcht und hatte dic grausamste Mishandlung zu cidnlde». Später zog er »ach Neu-?Iork, wo seine Frau starb. Spring wurdt als ihr Mörder vor Gericht angeklagt, und auch bicr wurde sein eigener Sohn als Hanptzeuge gegen ihn vorgebracht, dessen Zeugniß aber wegen seiner großen Jugend nicht sür hinreichend gehalten wur de und Spring entgicng dem Galgen. Im October 1843 wurdeSpriiig eines von ihm verübten Strassenranls im Staat Nen Ilork über führt und auf 8 Jahre nach dem Staatsgefängniß z» Sing Sing vermtheilt. Im Octoher 1833 wurde cr auf die Bitte feines Sohnes von dem Gouvernör des Staats Neu Asrk begnadigt, wor auf cr sich mit feinem Sohne wieder nach phia begab, woselbst sie in einem berüchtigten Vi, thshause in der Marktstraße, nahc an dcrSchuyl - kill Front, von clneni gewißen M'Guire gehalten, Kost »nd Legis nahmen. Versuch, den König Feidincind von Nea pel zu ermorden, der schwer verwundet ist. Collision mit den Truppen in Neapel.—Hinrichtungen zn Mantua.- —Unruhen in Deutschland. —Aufre- gung in der Schweiz. N c w-N or k, 23. März. Das Dampfschiff Asia ist heute um li Uhr Abends a» seinem Anker- Platze angekommen. ES überbringt Nachrichten aus Liverpool bis zum i>. März Frankreich. Die Nachrichten ans Frankreich siiih »»wichtig mit Aussage des Gerüchts, daß Aussicht auf eine» wichen sür den kaiserliche» Thron ist, dessen Geburt im Laufe des Jahres erwartet wird. Es ist jetzt bestimmt, dasi der Pabst am I. Mai in Pari» eintreffen wird, um den Kaiser zu krönen. Die feierliche Krönung wird dann sofort Statt finden. Ein französisches Konsulat wird in Broussa in der Türkei errichtet, wahrscheinlich um Abd-el- Kaders Bewegungen zu l>eobachtrtt. Deut s ch land. In Deutschland, namentlich in Nürnberg und verschiedenen andern Orten, haben Verhaftungen politischer Vergehen halber Statt gesunden. ,!>» München und ?iür»berg hat man gieße militärische Vorsichts-Maßregeln und zahlreiche Verhaftungen vorgeiiottiinen. S ch wei;. In der Schiveiz herrscht über die Anmaßungen und die Frechheit Oesterreichs bei den Mißhellig keiten mit Tessiii eine große Aufregung. Es find Petitionen fiir eine Zufammcnbci nfung des Bun res Rathes im Umlaufe. Italic«. Zu Mailand ist es den Bürgern verboten sich den Schildwache» zu näher» und ein Signor Ber ardi, walcher ermangelte, diese Vorschrift zu beach ten, wurde auf der Stelle mit dem Bayonette er stochen . Tie Zahl der Verhaftungen zwischen dem 6 und 23 Febr. belauft sich auf 600. Tie Armee in der Lombardei ist einige Brigaden ver-- stärt. Die Streitniacht an der Gränze des Kan tons Tessin bclänft sich auf 13,000 Man». Zu Mantua wurde» di-ei politische Gefangene, Montanara und der 70jährige Abt Giaziola hin gerichtet, 23 Andere sind im Gefängnisse und zun» Theil zun, Tode, zum Theil z« zwanzigjährigem Ge fängnisse verurtheilt. Z» Forti ist das Kriegs - Recht proklamirt. Zu Siena ist eine poli tifcher Verhaftungen vorgenommen werden. -Tie Oesterreich habe» die Fortrcssen von Belvidcria und Wasso besetzt und die Entfernung der toskani schen Artillerie angeordnet. Neapel wird gemeldet, daß auf den König ei» Tibnß abgefenert und derselbe in dem Schenkel gefährlich verwundet worden sei. Auch sollen verschiedene Handgemenge zwischen den Sol daten und de», Volk vorgefallen sein.
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