Unterhaltung. KH-Siner-unscrer werthen Unlerschreiber ha» un« die f«lg«ndc Geschichte iibersandt, mit den» Ersuchen, sie in d.« „Patriot" oufjunehmc», welch« Bitt« wir hier mit Vergnügen gewähren. John Hill alias Nixon Curry, Da« Opfer der Umstände Sin» wahr« Geschicht« von Arkansas. Al» eine Einleitung zu der furchtbaren Erzählung die folgt, und als ein Beweis ih rer Wahrheit, geben wir zwei Auszüge aus dem ältesten und achtbarsten Journal von Arkansas: „Unter den treiiesten Freunden des Volks in der ge genwärtigen Convention mag ver Zilien John Hill von Et. Francis erwähnt werden. Seine Energie, Bered samkeit »nd Wuih berechtige» ihn zu der hohen Stelle! die er inne hat, und, wie wir hoffen, lange behalten wird —Ae eine« Führers der Arkansas Demotratie."—Liltle Rock Gazette in den Tagen der Conveniion. „Blutige SchlSgere i.'— Ein desperates Gefecht ereignete sich letzte Woche in St Francis, wobei zwei aus gezeichnete Bürger gerijdlet und drei andere gefährlich verwundet wurden. Dasselbe entstand aus einein Ver letzten Gesetzgebung und srükerhin von der Staats-Con ventien, welcher angeblich der bcrüchiigie Räuber Niron Currv soin soll, der vor fünfzehn Jahren solche Abscheu- Ile Rock Gazette vom Mai 1840. Vor Ungefähr 5V Jahren lebte in Jiedell Caunty, im Staat Nord-Carolina, ein pres bytekianifcher Prediger, Namens Eurry.— vr war ein Mann von tadellosem Charak. »er, in sehr günstigen Umständen und Vater einer zahlreichen hoffnungsvollen Familie. Der Liebling unter seinen Söhnen, Niron, schon als kleiner Knabe durch seinen unerschrockenen Much und nicht min der durch die Güte und Trefflichkeit feines HerzenS auS. AuS den verschiedenen Anek dote«, die von dem Knaben erzählt wuiden. läßt sich schließen, daß er schon im zartesten Alter Spuren von ernster Tücbligkeit und Entschlossenheit, aber auch von milder Lei denschast zeigte. Schon in seinem sechsten Jahre bestand er eine Art Zweikampf mit; einem fast doppelt so alten, grüßern lun gen, dem ärgsten Raufbolde auf dem Spiel- Platze. und ging, obschon er sehr hart von demselben mitgenommen wurde, dennoch als Sieger hervor durch seine unbiegsame, hart näckige Ausdauer. Von der ersten Zeit, in welcher er die Landschule besuchte, das ist von seinem kten Jahre angefangen, war Niron verliebt, wenn man die innige Neigung eines Kin. de» zum andern Liebe nennen darf. Sei» Abgott war ein kleines Mädchen von glei chem Alter, unter der Aussicht desselben Leh rer«, «nd seine Neigung scheint von ihrem ersten Beginne an von der kleinen Königin seines Herzens erwiedert worden z» sein. Sie besuchten anfangs zufällig dieselbe Klas se und sorgten dafür, daß si? auch später nicht getrennt wurden. In der freien Zeit, wo sich die andern Kinder mit lärmenden Spielen' umhertrieben. wandelte dieses früh reife Paar durch Busch und Feld, im Schat ten del stillen Waldes, oder am grünen U fer der Silberbäche ihrer schönen Heimath. Zu allen Zeiten und an allen Orten, bei al len Menschen, wo immer der göttliche Zau ber der ersten Liebe sich zeigt, haucht er den Teist der Poesie über die glücklichen Wesen, die er ergriffen, und streut selige Träume um Bilder von himmlischen Freuden auf ih ren Geist' So verlobten sich denn Niron und Lucy fcbon damals und träumten süß und unschuldig von ihrem künftigem Hoch jtitStag. So wuchsen sie heran und ihre Liebe mit ihnen ; durch ten beständigen Umgang mit einander, war ihr Denken und Fühlen Eins geworden, und sie schworen siili nie zu ver lassen. Die Eltern hatten wohl bemerkt, daß die Beiden gern in GsfeUfchaft waren, hatten aber noch keine Ahnung von der Stäike der wechselseitigen Neigung. Ein ähnliches Verhältniß kommt ja oft, beson derS auf dem Lande, bei Kindern veifchiede nen Geschlechts und gleichen Alters vor, und endet gewöhnlich rasch von selbst, wenn sie >N daS reifere Alter treten. Dies war aber durchaus nicht der Fall beiNiron Eurry und Lucy Gordon. Letztere war fünfzehn Jah re alt, als ihre Liebe ihren Eltern nicht mehr verborgen bleiben konnte, und nun wurde ihr jeder weitere Verkehr mit Niron verbo ten. der den reichen und stolzen Gordons ein zu armer und unbedeutender Schwieger sohn schien.— Die Folge dieses Verbotes waren geheime Zusammenkünfte in nächtli chen Stunden, nur noch festere gelübde, noch heftigere Leidenschaft, die bekanntlich immer »ächst wenn die Hindernisse, die sich ihr in den Weg stellen, mehr und grüßer werden, »ie die Eeder Libanon ihre Wurzeln um so tiefer ins Herz der Erde senkt, je mehr der Eturm ihre Krone schüttelt. AIS Lucy endlich siebzehn Jahre alt ge- worden war und ihre Eltern sie zwingen «ollten, einem Andern ihre Hand zu reichen, entfloh sie mit dem Geliebten, welchen ihr Herz feil ihrer Kindheit erwählte. Ei« wuiden verfolgt und-ringeholt; aber Niron erschoß seinen Nebenbuhler und Ei nen der stolzen Gördens und entkam glück lich mit seiner Braut, obschon seine Verfol gung von den Uebrigen fortgesetzt wurde. Er fand ein Asyl im Allegheny Gebirge an den Quellen des Catawba. Durch die fürchterlichste Noth auf's Aeuerste getrieben. «urj>e er hier zum Raube und machte sei- NLN Namen zum Schrecken jener Gegenden durch die Anzahl und unerhörte Kühnheit seiner Unternehmungen. Wir müssen jedoch hier anführen (nicht als ein Verdienst Nir on», sondern um der Wahrheit willen,) daß dfr jugendliche Freibeuter, fo viel man weiß, nie der bloßen Plünderong wegen, einen Mord begieng, obgleich er mehre Menschen tödtete, um der drohenden Gefangenschaft zu entgehen. Endlich schwieg das Gerücht »ni/einem Male von seinen kühnen Gewalt thDtl». und ungeachtet vom Gouvernör des Staate« ein Preis von fünf taufend Tha sen> auf seine Ergreifung gefetzt worden war, Bonnte Niemand mehr eine Spur von dem pLischwlindenen Räuber entdecken. In der Zeit der ersten Ansiedlung des sichtbaren Deltas am St. Francisflusse W Staate Arkansas, ließ sich daselbst ein Auswanderer nieder, der sich John Hill nannte und in kurzer Zeit allgemeine Pop ularität und großen Einfluß in jener Ge gend erward. Sein Vermögen war sehr bescheiden, aber er war nüchtern, fleißig, großmüthig und gastfreundlich. Durch vol le zwölf Jahre, welche er in dieser neuen, selbstgewählten Heimath zugebracht hatte, war keine Veränderung in seinem trefflichen Charakter, in feiner ehrenhaften Lebenswei se bemerkt worden. Nie hatte er während dieser langen Zeit eine Uneinigkeit oder ein Streit mit Jemanden gehabt und doch wußten Alle, daß diese Friedfertigkeit—eine seltene Eigenschaft in jenen Breitegraden ! ihren Grund nicht im Mangel an persönli chem Muth oder jener Tapferkeit habe, die dem Tode in jeder lebensgefährlichen Unter nehmung kühn ins Auge schaut. Denn un ter allen Bärenjägern, die je das Rohrge büsch durchbrachen im „ großen Sumpf," oder bei Fackellicht in die dunkeln Schluch ten des Ozark Gebirges hinabsteigen, ward er als der furchtloseste gepriesen. Zu wiede,holten Malen wurde er zum Mitglied? der Territorial-Gesetzgebung er wählt, wo er sich durch eine kräftige Bered samkeit in den Reihen der Demokratie als Hau.ptsührer auszeichnete. Er wurde hier auf Mitglied der Staats-Convention. wel che die Constitution von Arkansas schuf, und das Jahr darauf verliehen ihm die Bürger feines Cauntu'S einen Sitz im Senate des. neuen Staates. Um diese Zeit begann die zweite Neihen. folge der schrecklichen Unglücksfälle, welche tiefen von Natur trefflichen Mann trafen und endlich zu Grunde richteten. H i ll's nächste Nachbarn waren vier Brüder, mit Namen Strong, Leute von bedeutendem Vermögen, aber noch größerem Ehrgeiz, und wenn wir uns eines Ausdrucks jener Ge genden bedienen tüifen, „famöse Fechter." Ungeachtet der Charakter deS friedlichen Bärenjägers so verschieden war von dem dieser wilden Brüder, so entspann sich doch bald zwischen ihnen ein vertrautes, inniges Verhältniß, und Hill machte in einer, unbe wachten Augenblick den ältesten Bruder, George, mit seiner siühern bekannt. Unglücklicherweise »rar derselbe George St,ong von der Wuth befallen sich politisch auszuzeichnen, und forderte ausem mal, Hill sollte auf den Sitz im Senate zu feinen eigenen Gunsten verzichten. Hill wei gerte sich dieß zu thun, weil er die freiheits fcindlichen Gesinnungen Strongs konnte, und von diesem Augenblicke an schworen ihm die gereizten Brüder fürchterliche Ra che. Sie schiieben nach Carolina und er> hielten eine Abschrift der Aufforderung des Gouvcrnürs, worin er für die Fesinehmung Nixon Eurry's, des Räubers, einen Preis von fünftausend Thalern aussetzte; hierauf sammelten sie ein Dutzend entschlossener Männer, mit welchen sie John Hill in sei nem eigenen Hause sangen wollten. Der letzlere war nie unbewaffnet; immer führte er eine große doppelläufige Büchse, zwei gezogene Pist, len und ein Jagdmesser von ungerrühnlicher Schwere bei sich, das nur wenige Hände außer den seinigen zu schwingen vermochten. Der Angriff der Strongs wurde sür sie selbst verderblich. Hill tödtete zwei der Brüder, verwundete fünf ihrer Genossen ge» fährlich und enlkam selbst ohne den gering sten Schaden, obgleich mehr als zwanzig Schüsse mit Kugeln und grobem Schrot ge gen seine Brust abgefeuert wurden. Hill handelte in dieser gefährlichen Lage rasch und unerschrocken wie immer. Schnell packle er seine Habseligkeiten zusammen und machte sich mit Weib und Kindern in einem gewöhnlichen Transportwagen auf den Weg nach Ober Arkansas, wo er eine Schaar verzweifelter Abenteurer wußte, auf deren Scl utz und Hülfe er mit Bestimmtheit rech nen konnte. Die Aufregung welche dieses blutige Er' eigniß hervorrief, war ungeheuer. Von Seiten der Erecutiven-Gewaltin Nord Car> olina kam eine Requisition, welche die Aus lieferung Nixon Eurry'S des Räubers be gehrte. Der Gouvernör von Arkansas veröffent lichte gleicl'falls eine Auffoiderung zur Fest nchmung John Hills, und fetzte eine beveu tende Summe als Belohnung dafür aus. So stand jetzt das unglückliche Opfer zwi fchen zwei Feuern und.schien rettungslos verloren. Ueber hundert Mann, die sich durch seine Festnehmung die zwei bedeutenden Preise sichern wollten, welche auf fein Haupt ge fetzt waren, alle wohl bewaffnet und einige darunter berüchtigte Raufbolde, machten sich auf ihn zu verfolgen, und Hollen ihn auch wirklich am Conway Courlhause ein. Als Hill feine Verfolger herannahen sah auf der weiten Prairie, machte er sich kämpf, fertig. Jeder Andere wäre wohl geflohen vor einer so großen Uebermacht; er aber ging ihnen entgegen mit seiner gefürchteten Doppelbüchse, die noch jedem lebenden We sen innerhalb zwei hundert Vards, auf das sie angelegt wurde, den sicheren Tod ge bracht Halle. Diese ungläubige Verwegen heit, vereint mit der Furcht, welche seine ver zweifelte und glückliche Vertheidigung ge gen die Strongs vor ihm erregt hatte, ver breitete unter den vorrückenden Veifolgern einen so wunderpanischen Schrecken, daß der ganze Troß plötzlich die schmähliche Flucht vor dem einzelnen Manne ergriff. Noch mehrere Versuche wurden gemacht, des gefährlichen Geächteten habhaft zu wer den, aber alle »varen fruchtlos, alle endeten auf eine für die Verfolger schmähliche oder tödlliche Weise. In dieser Zeit erfuhr jedoch Hill's Cha rakter eine gänzliche Aenderung. Gezwun gen, beständig auf der Hut zu sein gegen seine Feinde und Verfolger, konnte er sich keiner andauernden, regelmäßigen Beschäf tigung widmen, und um seine Familie doch ernähren zu können, nahm er seine Zuflucht zum Spiel. Jetzt gewöhnte er sich auch an den häusigen Genuß starker geistiger Ge tränke, um seine traurigen Erinnerungen und seine Gewissensbisse für einige Stun den zu übertäuben, sein Wesen wurde rauh, seine Rede bitter und vorsätzlich suchte er jetzt Zank und Streit. Vielleicht wurde noch nie ein Mann so sehr gefürchtet als er —I ameZßowie, diesen Napoleon der > Raufbolde ausgenommen. Ich selbst habe ! Männer von unbezweifellem Muthe blaß j werden sehen, wenn Hill sich nur zeigte mit seiner gigantischen Gestalt, den breiten Gür tel von Messern und Pistolen blitzend. Oft war ihm aufgelauert und auf ihn geschossen worden, aber noch nie wurde ihm die Haut geritzt. Dies war jedoch kein Wunder, denn selbst der Verwegenste zitterte bei dem Ge danken an einen Fehlschuß, und mit zittern der Hand schießt man bekanntlich nicht gut. Im September des Jahres 1K43, gerade zur Zeit der Sitzungen der Circuit Court in Pope Caunty, wo Hill damals lebte, war er eines Morgens ganz ungewöhnlich trau rig und ernst, und brach wahrend des Früh, stucks in Thränen aus. „ Was fehlt dir, mein Theurer ?" fragte Lucy, jene schöne, treue Lucy, die einst die schöne prachtvolle Wohnung ihrer Eltern in Carolina freiwillig mit der Hühle des Räu bers vertauscht hatte. ~ Ich hatte einen schrecklichen Traum," antwortete ihr John, indem ihn ein Schau der bei der Erinnerung daran überlief: „Ich sah George Strong im Schlafe, —und er küßte mich mit feinen bleichen Lippen, die wie Feuer brannten und nach Schwefel ro chen. —Ich bin's gewiß daß ich noch vor Sonnenuntergang sterben weide.'' „Dann gehe nicht zur Court heute, son dern bleibe lieber bei uns," bat ihn sein Wcib dringend. „ Ich will aber gehen," erwiederte fest und entschlossen. „Ich weiß, daß sich Niemand vor dem Tode verstecken kann, wenn einmal seine Stunde gekommen ist. und überdicß, wäre so etwas möglich, so würde es eine elende Feigheit sein, es zu thun. Hierauf wandte er sich an seinen Sohn, einen schönen Knaben von dreizehn Jahren, dessen Züge von Herz und Ver. stand sprachen, mir den Worten: „ Bill, dort hängt meine Flinte," und dabei wand te er sich um und zeigte mit den Fingern auf den großen Doppellauf, der an einem Rrhgc weih über der Thüre hing, „übe dich damit jeden Tag, und an dem Tage, wo du fech zehn Jahre alt wirst, schieße die Ladung aus beiden Läusen in die Brust des Mannes, der heule deinen Vater tödten wird." „ Dort kommt Moses Howard, er wird dich schießen, mein Vater," ries jetzt Mary, Hills ältste Tochter, ein liebenswürdiges Mädchen von sechzehn J'.U.'-Hi, die am fol genden Tage mit dem >ungen"Manne ver mählt werden sollte, der eben herankam. Als Hill und Howard weggingen, beglei teten sie Lucy und Mary, die erstcre in Thränen, letzlere erröthend als sie Howard die Hand reichte, und am Thore riefen sie noch: „ Gib Acht, Moses, daß dem Vater nichts Schlimmes widerfährt, und bringe ihn uns heim heute Abend." „ Seid ohne Furcht," antwortete der Jüngling lacbend : „ Hill stirbt nicht, bis ich ihn tödte." „ Dann wird er ewig leben," erwiederte Mary gleichfalls in heiterm Tone. Sobald die Freunde das Dorf erreicht hatten, begann Hill zu trinken, und ertrank rascher und mehr als gewöhnlich; zugleich wurde er immer streitsüchtiger, Jeder sah es ihm an, daß er einen Kampf wünschte; er infultjrte jedcn Menschen, der ihm auf fei nem Wege unterkam, und alle Versuche Howards, ihn zu beruhigen, waren vergeb lich. Auf einmal schwor der Desperado, er wolle das Courthaus von dem Gesindel säu bern, das jetzt daselbst versammelt sei, und alsogleich sührte er fein Vorhaben aus. Er stürmte mit so wüthenden Blicken und Ge. berden, mit so gräßlichen Flüchen und Droh ungen hinein, daß Richter, Advokaten, Ge schworne und Zuseher zugleich das Weile suchten. Ein einziger alter, betrunkener Mann rann nicbt so schnell, als Hilles wollte; auf diesen stürzte er sich nun und be. gann ihn unbarmherzig zu schlagen. Howard versuchte seinen künftigen Schwie gervater (der es aber leider nie werden soll te!) zu halten und wegzuziehen von dem unglücklichen Opfer seiner Wuth. Da wand te sich Hill mit rothen, zornfunkelnden Au gen wie ein toller Hund gegen seinen Freund und schlug ihn mir einem einzigen Hiebe sei ner riesigen Faust zu Boden. Nicht zufrie den damit, warf er sich jetzt auf den Jüng. ling und begann wie rasend mit den Fäu sten auf ihn loszuhämmern. Vergebens suchte Howard sich loszumachen, vergebens rief er ihm die besänftigenden Worte zu : ~ Um Golteswillen Hort auf, Hill! Kennt Ihr mich denn nicht? Ich bin Moses. Eu er Freund ! Denkt an Mary !" Hills Wuth stieg nur mit jedem Augenblicke, nach jedem Worte Howards schlug er wüthender auf ihn los, bis er endlich mit feiner Hand in den Gürlel fuhr und ein Pistol ergriff. Da begann auch Howards Blut zu wallen und entschloß sich, sein Leben zu vertheidigen, es möge kosten waS es wolle. Und er konnte den Kampf wagen, denn er war vielleicht der Einzige in ganz Arkansas, der an Kraft und Grüße Hill nicht nachstand. Howard erfaßte den Lauf des PistolS in dem Augenblick, als Hill den Hahn spann te, und während des Ringens ging es IoS, ohne Jemanden zu beschädigen. Nun pack ten sie sich auf's Neue und ein Kampf be gann so fürchterlich, wie man ihn im We sten »och nie geschaut hatte. Von Minute zu Minute schwankte der Sieg vom einen zum andern, bis beide in ihrem eigenen Blu te schwammen. Die Fenster desLourthau ses waren voll Neugieriger, die mit Stau nen und Furcht dem Riesenkampfe zusahen, ohne daß Einer gewagt hätte, sich in's Mit tel zu legen. So rangen sie und wandten sich wie zwei Schlangen, bis Hill sein schwe res Bowiemeffer entfiel, das er unter dem Jagdhemde trug u. in der Hitze deS Kamp fes vergessen hatte. Jeder suchte sich dessel» ben zu bemächtigen und Howard war der schnellere. In einem Augenblicke hatte er die scharfe Klinge auS der Scheide gerissen und feinem Freunde, dem Valer seiner Ma ry, bis an den Griff in die Brust gestoßen. „Der Traum ist erfüllt," rief Hill noch mit einem zufieden, fast verklärten Lächeln, daS auch nach dem Tode auf feinen Zügen blieb, und dann sank er ohne Klagen oder Stöhnen nieder und verschied. Lange starrte Howard besinnungslos den Leichnan an, der ihn mit verklärten Augen > anlächelte. Wie vor einem schrecklichen Traum auffahrend, stieß er dann einen gel lenden Schrei aus und siel über den Leich nam feines Freundes, der morgen fein Va ter werden sollte, zusammen mit den herz zerreißenden Worten: ..Großer Gott! was hab ich gethan ?" Er küßte die bleichen Lip pen deS Todten und benetzte die Wangen desselben mit Thränen deS bittersten Schmer zes; dann wollte er ihn wieder in s Leben rufen; er verstopfte die Wunde, die er ihm selbst geschlagen, mit seinem Tuche, rüttelte ihn, rief feinen Namen; aber kein Hauch, kein Laut zeigte eine Spur des Lebens. Aus einmal sprang er wieder auf die Füße, rief in wilder Verzweiflung: „Lebe wohl, Ma ry! Dein Vater ist hin und ich will ihm folgen," und hatte sich das Messer, dasnoch vom Blute Hills rauchte, in'S Herz geflos sen, wenn nichr die Umstehenden, welche in dessen herbeigeeilt waren, ihm dasselbe ent rissen hätten. Noch an demselben Tage verschwand Mo ses Howard, und beinahe durch zwei Jahre hürte man nichts von ihm, bis ein Pferde händler erzählte, er habe ihn zu San Anto nia, in Texas gesehen. Als die gräßliche Botschaft Hills Familie erreichte, brach Lucy in Thränen aus, Ma ry aber schlug ein wildeS Gelächter auf. — Sie lebt jetzt zu Neu Orleans im Asyl für Wahnsinnige. Hätten wir eine Novelle erzählt oder viel mehr erdichtet, so würden wir hier schließen; aber die geschichtliche Treue heißt uns noch eine andere Thatsache zu erzählen, die cka rakteristisch ist, sowohl für die Hauplpeifo nen des Trauerspiels, als auch für den hin terwäldljchen Schauplatz desselben. Der Leser wird sich erinnern, daß der Des perado seinem Sohne den Auftrag gegeben hatte, sobald als er das sechzehnte Jahr er reicht habe. dem Mürder seines Vaters Glei ches mir Gleichem zu vergelten. Aber auch ohne diesen Auftrag würde der Knabe es für seine Pflicht gehalten haben, feinen Vater zu rächen; denn an den Grenzen lehren die Wittwen der Ermordeten ihre Kinder die Blutrache und oft nehmen sie dieselbe in eigner Person. Demgemäß übte sich Bill Hill durch vol le zwei Jahre täglich im Schießen mit der Doppelflinte seines Vaters, auch bevor er wußte, obHorvard überhaupt noch lebe oder wo er sei. Als er erfahren H.atte, daß sein Feind in Texas lebe, machte er sich da hin auf, zwei Monate bevor er das sechzehn te Jahr erreichte, dort aufzusuchen. Vier Monale waren vorbei, als Bill Hill wieder zurückkam. Er hing die Doppel flinte wieder an die alte Stelle ans Rehge weih, und beantwortete den fragenden Blick seiner Mutter mit den Worten : „Mutter! Moses ist todt; ich gab ihm beide Schüsse. Ich habe geweint, bevor ich es gethan und hernach ; er sah so elend, blaß und zusammengefallen aus wie ein Skelett! ..Armer Moses !" sagte die Mutter wei nend. „Aber eS war ihm nicht zu helfen. Der Sohn eines so tapfern Mannes als Niron (Zurry darf nie ein Feigling genannt werden, lind eS war noch dazu deines Va ters Befehl." Jury-Liste für Lecha Caunty, für den December Termin 1849. Kränd-lurorS. Sal. DilUnger, O Milford ' Sal. Bieber, Salzburg, John Peter<vonH)Hcidclb Jon. DeSong, Lewhill George Ritter, O Sauce» John Snüth, Lowhill ! Alex. Knaul-, S Wheithall Charles Hiskv, N Macung Rüben Reiß.ANentauu David Knerr. Lowhill, Zldam German, Heidelberg Ch B Scheiiner, OMilford I. Seiberling, jr.. Weißend lon Brobst, O Macungie Daniel Claus, Sonihill Zlnth Hinkel, O Macungie John Bär, de Petit-lurorS. John Seith, O Saucen Joseph Kratzer, do John Blank, do Henry Gorr, N Macuugie Jon Marx, S Wheilhall John I Krausi,Esq„Allei» Charles Peter.Waschingtc» > Michael Ritter, Csq., Hann Jos Waünemacher, Weißen Peter Heller, Allentann John BloP, Waschingto» > Michael Shoudt, Salzburg! Conrad Räder, Heidelberg Salouion Brobst, S Whcit Peter Roth. Waschington Joseph Bär, Weißenbxrg ! ThoS Marsteller. N Macun (tdw Achler, Esg., N WH Philip Pearson.O Saucen Jonas Mertz, Loivhi», William Segel, O Macung Jona« Kern. Waschington Peter Lentz, LowhiU, Zlbrahai» Peter, Heidelberg John S Kistler. Lvnn, Richard McKee, N Wheit Befehle No. 4. Brigade-Jnspektors-Office, > ÄUentaun, Nov. 21.1549. i s Die Weissenburg Reifel Nän. Ä gers, Eapt. Knerr; die Colum »Z bia Reifel Compagnie, Capt. Bausch; und die Jackson Busch Rangers, Capt, Fullireilcr, wer den sich versammeln am Hause / von Da n iel B itner, in Wei- U« Benburg Taunschip, am Sam> »» stag den Isten December, um lv » Uhr Ljormittags, für den End zweck einen Major des ersten Reifel Batta lions in der 2ten Brig. 7. Div. P. M., zu erwählen. H. B. ?)aeger. Brig. Jnfrekter, 2te Brigade. 7» Dlv. P. M. November 22. nq2m Briefe im Mentaun Postamt. James Acker. JamcS Beers, Sidney W. Burk«. Uriak S. Brunner, Joseph I. Hecker, Harris, Andrew I. Hont, Jona« Huber, Penj. Honsberger, Joseph Hartman, Jesse Aeck, Miß Seah Keck, Charles Keck, keonard Laubach, Miß Chri- Mießemere 2, John Mover, Miß Elemina Massei', Hen, r? Rilkt-r, George Rhoads, Lsg., Henn' Rcichird, Miß Maria Spinner, Win. B. Ccip, Franklin Shord, Io?n Shoenebruch, Daniel ilrffer, John Sankirk, Miß Man' Wear-er, Mi» Maw ?lnn Weyner, John Wolf, Mar»' .rander, Seorge Aohe, John H. Zuilch. PolicirS —D. und I. Fatzinqer, Zomes Fatzin ger, JohnG. Woundie, Ludivig Wolf!>, Gregor? Nieth, JaiobHenrv Kranier, 2, Joshua Minnich. Mana E. Hornbeck, P. M Große Festlichkeit und Zusammenberufullg der Mäs sigkeits-Söhne. Der Groliwürdige Patriarch der Haupt-Disi flon des Staats Pennsvlvanien, E. S. Parson, Esg., hat tine Zusaimncnberusung der verschiedenen Divisionen von Northampion und Lecha Caunties veranstaltet, und verordnet, daß sich dieselben verjammeln in der Stadt Allentaun, auf Donnerstags den »Vsten die ses Noveniberinoiiats, als an dem vom Gouver nör bestimmte» Dankfagungstag, bei ivelcher Gelegenheit er selbst und verschiedene andere l-erühniie Redner in der de, und an die ganze Versammlung des Publikums über haupt auf die wichtige Sache der Mäßigkeit sich begehende Reden halten werden. Die Prozession wird präzis um l »hr Nachmittags for mirt, und, nachdem sie durch die Stadt marschirt, sich nach der Kirche begeben, wo die Anreden die „Töchter der Mäßigkeit" und „Cadetten" von dieser Stadt, Catasaugua und Bethlehem, sind erHlich ersucht Antheil zu nehmen. und zur allgemeinen Zufriedenheit gereichen wird. Auf Anordnung der tZommittec. 2—Tochter der Müdigkeit. I. —Cadetten to. 4.—Musikbande von Easton. s.—Penn Division, von Bethlehem, No, K. t>.—Lecha Division, von Alientau», No. 7. k.—George Cra»e Divisio»,vo»Catasaugua, S.o. A. 9.—Bath Davision. von Bath, No. 144. IN.—CttiauS Division, von Cmaus, S!o, 361>. I t.—Zinsendorf Division, von Bethlehem, No. LLI. 12.—Siidnihcithail Division, No. MI, ll!,—Jordan Division, von Allcntaun, No> IBti. Die Gehttlft-Murschälle werden gebeten, ihre respek- Nov. 22. —lm Prospeetns. Der Zuschauer am Potoinae^ ! nisse unpart he Usch mitzutheilen ; deni? obgleich der Zuschauer eine politische Farbe trägt, so verpfl chtel ihn i kies der Diplomatie, der Wissenschaften und Künste, des »je ner Hube». Ist doch die Beschichte nicht blos Gericht, geliefert, ebenso das Interessanteste aus dein Bebiete der Wissenschaften und Künste, des Handels und der Ge unseres Lesepublikums zu genügen. Friedrich Schmidt. Wasch i ngto n. den I?ten Ott. 1849. Bedingungen Alle Briefe müssen portofrei eingeMckt unter der Addresse: Friedrich Schmidt, Waschington, D. C. Ocffcntliche Vendu. Dienstags den Ilten December, um Iv Uhr Vvlmittags, soll an der letzlheiigen Wohnung des verstorbenen Jacob S. K i st l e r, in Lyn» Taunschip, Lecha Co., öffentlich verkauft werden : Pferde, Rindvieh, Schaafe, Schweine — vorzügliche Nasse —Pflüge, Eggen, Schlit ten, Drawers. Bureaus, Schränke, Oefen, Betten mit Bettstellen. Tifcke, Stühle und sonst noch vielerlei Haus- und Bauerngerä the zu umständlich zu melden. Die Bedingungen am Verkaufslage und Aufwartung von Johann I. Kistler» Nathan jkistler, Samuel I. Kistler. November 22. nqJm Ccntre Valley Postamt. Geo? Wolf, Esg.» Washington Hinger, Hanvvh Bean George A. Frv, John Santee, Christian Kis. John Gresiiian, Samuel R. Weaver, Samuel Landes, Jo. seph Neager, Peter Dects, Samuel Schelk), Dubs (Ber ber) Michael Kiffer, Solomon N. ?arafh, llriah Enae> man, Reuden Sniilh, Reuben Wünsch. Geo. We»herho,d P.M. Tausschei»ie, von einer neuen Art, sehr schön und schicklich, find blllig zu habe» im Buchstekr von Guth, Uoung und Trcxler. Marktpreise. Artikel. > per i Alte», s Flauer BSrre» OS «X» OS «» Wei5en........... Büschel «N i > «> Weljchk»r» Hafer . Lt» Buchweizen Flachssaamen. IM I Kleesaamen :« 25 » >»», Timolhvsaaiiien Zi 2L> (X» Grundbeeren W 27 Sal, 4« Butter ! Psniid »V I» Unschlit» 5t Wach?... Schmalz 8 ZA Schinkenfleisch »I« Seitenstücke.....,.,, ? 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SM sind nach Neuwert genom» Kühe und tilllber waren AM Ii» Markt.—. >2 bis 2S THaler für Springers, und Lv bis ätt Thaler für frische Kühe. Schaafe und LÄmmcr.—Es wurden t 2S bis 4 St), je nachdem die Qualität. »V>e^ee?/»e. vWi' i-iiv ?nr t'lii: I'ortrnil» «s >lie> 111-: IiOW Ol mi: vv.vii nu n ic?o. I'or ?l VI-' oas,!«-» s»r niio ?ive ?ns>ic>« sor nnn k-ns..r Ein Scheibenschießen!. Am Freitag 30. Nov. Samstag den l. am Hai-., e von Daniel' Stettler, jr.. ,« sehr c,roßart-geS Scheibenschießen vÄ //???.wozu alle Merks« , M «dtlMgn.nkr nus weit lind breit ein laden sind, wenn sie sich ge - ' trauen gegen die niefehlenden, Büchsen der Wheithaller in's,, Fcld zu rücken. An jene» Ta°. gen solll-n ausgcschvssen werden. Ein hiindert auf 100 Schritt mit Kvgein und HV Schrrtj mit Schrot.—Wer jetzt Silber ?s«r Gold iteb hat muß nicht vergeficn beizuwohnen, denn da kann man es viel händiger bekom men als in dem sogenannten Kalifornien — sdazu geboren aber fchatfe Augengläser und. gute Gewehre.— Für andere Bequemlichkei ten wird gesorgt werden. Wheithaller Scharfschütze»». Nover.ibernq2>n Deutsche u. Englische Calcndcy ZK,S CS von allen Sorten, sind so,bey zpm kauf erhalten worden, im Bu6)stohr von Guth, ?joung und Trexlc^
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