WtwnS fsir TabakSrnncker. Daß der Tabak eine aus Amerika überall eingeführte Pflanze ist, weiß fast Jedermann. Verschiedene Länder gaben ihm verschiedene Namen, als Petumyoli, krucis, Herba reginae, Herda medica, heiliges jkraut Gesandtenkraut, Großpriorkraut, u. s. w.— Hernande, von Teledo fand das Gewächs in Tabaco, in der Provinz ?lukatan. Er gab ihm die nnter uns gewöhnliche Benennung, «nd sandte eS nach Spanien und Portugal. Johann Nicot, Gesandter Franz des Zweiten am Hose Sebastians,»heilte nach seiner Rück kehr nach Frankreich im Jahre I3UO dem Großprior davon mit. welcher dies Geschenk der Königin Katharina von Medizin zeigte. Einige Zeit darauf brachte Tbevet de» Saa ,«e» ans Acherika mit. In England ward der Taback erst in ISBS bekannt. Anfänglich war er anßerordentlich theuer, weil alle Welt raiichen wollte. «ur Walter Raleigh, der ihn zuerst iu Eng land eingeführt, zog sich jeden Tag in sein Kabiuet zurück, um dort heimlich zu rauchen. Einst brachte ihm sein Bedienter eine» Krug mit Bier, »nd erschrack nicht wenig, als er den Ranch im Munde seines Herrn bemerk te. Obne sich zu besinnen, goß er ihm den Krug mit Porter ins Gesicht, nm Hülfe ru fend, in der Meinung, daß sein Herr bei le bendigem Leibe brenne. In kurzer Zeit rauchte mau überall am Hofe «nd in der Stadt,im Tbeater, nnd selbst in den Kirche». Nicht nur alle Männer hat te» ihre Pfeift» —sondern anch alle Frauen; ja selbst der Königin Elisabeth kostete eS nicht geringe Mühe, sich nicht von dem allgemei nen Strome mit fortreißen zu laße». Dir Tabackscrcesse gieilge» endlich so weit, daß der Pabst Urban der Achte sich endlich genö thigt sah, eine ErcomunicatioiiS-Bulle gegen diejenigen z» schleudern, die sich ferner »n -terfange» würden, an heiliger Stätte (in der Kirche) z» rauche». JuozeuS der Zwölfte verbot ebenfalls den Gebrauch deS Tabacks in der St. PcterSkirche i» Rom. Bencdick der Vierzehnte erlaubte ihn aber wieder, weil er selbst gern rauchte, vielleicht weil der Arzt Burtou dicS Kraut ei» goldeneö .Hausmittel gegen alle Uebel genannt hat. Der Gebrauch des Tabacks verbreitete sich auf der ganze» Erde mit außerordentlicher Schnelligkeit. Zu Anfang des siebzehnten Jahrhunderts wurde er auch in Ostindien be kannt, nnd in der Türkei, trotz aller Verbote und Strafverfügungcn dagegen von Seite» der absolute» Monarchen dieser Länder. Z» derselben Zeit, wo Jacob der Erste seine hef tigsten Proklamationen gegen daS heilige Kraut schleuderte, verbot eS auch der Groß mogul Dschehaudschir, iu seinen Staate». Amnrat der Vierte folgte diesem Beispiel, und erklärte, daß der Muselman», den man rau chend ertappen würde, auf einen Esel gesetzt, uud mit einer Pfeife an der Nase durch ganz Canstantinopel geführt werden sollte. Der Czaar von MoSkan bedrohte jeden Kanfmau, der eS einzuführen sich unterstehe, mit den härtesten Strafen, und bis zn Ende des sieb zehnten Jahrhunderts wurde es als ein Ver breche» angesehen, z» rauche». Der Sophi von Persien, Schach Abbas, verordnete, daß jeder Soldat, den man rauchend ertappe, mit seinem Taback verbrannt werden solle. Die Schweizer - Regierungen, obschon weniger grausam in ihren Verordnungen, waren nichts desto weniger sehr streng in diesem Punkte. Ei» Polizeibcfehl der Stadt Bern vo» I«KI enthielt die Zehn Gebote, und nnter der Ru brik : Du sollst nicht ehebrechen, war auch die F»rmel: Dn sollst nicht rauchen, mit cinbe griffe». Diese Verordnung ward in lU73er nenert, »nd die "TabackSkammcr" war das hochnotpeinliche Gericht, welches über ihre Befolgung zu wachen hatte; sie bestand bis .gegen die Mitte des übrigen Jahrhunderts. Vor IKV4 gab man in England 2 Pcncc Abgaben von jedem Psuud Taback ; eiu De kret Jacobs des Ersten, vom 17ten Octobcr Itt(l4 erhöhte sie aus(i Schillinge BPencc, da mals eine enorme Snmme fnr ein Pfund Ta back, die man nach hcntigcm Werthe des Gel des fast gleich 15 Thalern schätzen kann.— Demnngeachtet rauchte man noch, und der König fand kein anderes Mittel zur Hem mung deS Uebels, als den großen Beschützer deS Tabacks, Sir Walter Raleigh, hinrichten zn lassen, lim die Verachtung, de» Abscheu, welche ihm diese Pflanze einflößte, zu schil dern, sagt er in seinen Denksprncheu : "Wenn ich de» Sata» z» einem Gastmal einladen mußte, so würd ich ihm drei Gerichte Verse- Ken ; Primo: eine Sau, Sckuudo: einen Teig von Senf mit stinkendem Stockfisch dar in, Tertio: eine TabackSpftife." In Irland wurden nicht weniger als 3(XI Tonnen Taback jährlich verbraucht, obgleich das Pfund drei Schillinge kostete. Im An fang schrieb man dieser Pflanze große medi zinische Tugenden zn. Romanns PannS, ein spanischer Mönch, schrieb darüber ein dickes Buch. Der Jesuit Acosta behauptet cben sallS, daß sie ein wahres Arkauum sei. Jo dann Lerins erzählt, daß die Karaiben ibre Kinder beständig mit TabackSqnalm berän chern, und dazu singen : Empfanget den Geist der Kraft nnd Stärke,- mit dessen Hülfe ihr alle eure Feinde besiegen werdet. SS ist wahrscheinlich, daß die Indianer im Taback Tilgenden entdeckt haben die nnS noch , ««bekannt sind. Er ist bei ihnen ein Heil wittel in fast allen ihren Krankheiten. Boyle jitirt den GnlittmuS Hifo, welcher behauptet, daß sie alle Wunden, welche europäische Aerz te als unheilbar betrachten, damit zuheile». Jetzt ist der Gebrauch deS Tabacks so all gemein in beinahe allen Ländern Europa's, daß man den Reichen wie den Armen den Weisen wie ten Narrep rauchen sieht. In unsern Vereinigten Staaten haben schon Kin der einen großen Theil des Tages eine Cilia re im Munde, und cs ist nichts Seltenes, jun ge Leute, die sich dessen übermässig bedienen krank werden und sterben zu scken. I» Ost indien rauchen sogar die Weiber beständig - dieses trifft man auch in einigen Theilen Hol l ind's. Der Reisende, Narrow, er sab» kleine Chineserinnen von 8 bis »Jah ren gesehen, die beständig einen kleinen seide nen Beutel mit Taback, nnd eine Pfeife an ihrem Gürtel trafen. Ue!>erkaupt will man den Taback in China weit früher gekannt ha ben, als in Europa. Man hat in Berginien die Probe gemacht von den Blätter» des Morus Mnlticanlus Druckpapier zu verferti was sehr gut fein soll. l Aus dem Centre Berichte? I Der Räuber. <Zs war im Juli des JahrS 1324, als ich durch ein kleines Wäldchen nnterhalb dem Dorfe A auf meinem Pferde daki» tra tet?, die Sonne war schon längst hinter dem blauen AUegheny niedergesunken, ich amusir-. te mich über den Gedanke daß ich jetzt in einer halben Stunde in meinem Geburtsort eintre te» werde, ich war schon seit zehn langen Jah ren hinweggereißt, meine Eltern waren anch beide gestorben, ich hatte », diesem Dorfe je doch eine Schwester die bei meinem Fortgang sich an einen braven jungen Kanfman verhei let hatte—sein Namen war Heinrich Holler. Jetzt kam ich au den bekannten Elkflnß, der noch immer, wie zuvor dahinrollte, der Flnß war nicht tief, so daß ich gleich ans der an dern Seite war. Nnn sah ich daß die müßi gen Menschenhände, die alten Eiche» weg räumten, nm dem Landmanne Felder zn sei nem Fleiße zu klare» ; heir war alles umge ändert, wen» ich nicht überzeugt gewesen wä re daß diksc m?inc alte HeimathSgegcnd sei, so würde ich jetzt in einem fremden Lande mich zu wandeln, glanbc» ich hatte jedoch »och eine Dicket von niedern Pein nnd Dorne zn pafsire», ich war jetzt bald dort angekommen, aIS mein Pferd sehr müde war, so mußte ich daßelbe vorwärts sporen, ich hörte ei» Ge räusch «nd Fußtritte, die das Krachen der dür ren Aeste verriethe«, >i»d vor mir stand ein edel anssehender Mann, i» vcrlnmpteii Klei der, mit zögernde» Schritte, traf er mich als ich eine Krümmnng im Wege pafsirte; er be fahl mir anzuhalten n»d ihm mein Geld ab zuliefern ; ich sah ihn starr an—cr konnte mir nicht i» die Angen sehen —"Mensch" sag te ich, "wie darfst d» einen Reisenden auf hohem Wege anzuhalten —bedenke was du hier treibest —die Hand des Allmächtigen deu tet auf dich—und nimmer kannst du der schrecklichen Strafe entgehen!" Er antwortete harsch: "Ich will dein Geld ich kehre mich nicht nm deine Predigt"— nnd drohte mir mit einem schweren Dornen knüttel den er in seiner Hand hatte. Ich sah ihn ernster an und sagte:—"Ach du arme Creatur wie bist du so tief herabge sunken —vielleicht hast dn eine Fran nnd Kin der !" Ich reichte ihm eine Rolle Papiergeld. Er weigerte sich daßelbe anzunehmen—denn meine letzte Worten hatten ihn tief angegrif fen. "Ja," sagte er, "ich habe eine ehrbare Fra» »nd acht Kinder, die in tiefem Kummer »nd Roth sind—diesen Morgen verließ ich sie, nm Arbeit zn suche», alle!» ich fand keine—»nd dies ist mein letzter Entschluß !" Die Thränen flößen stark über seine edlen Wangen herab—ich drang ihn eine Banknote zu nehmen, er nahm sie, dankte mir, und ver schwand. Dies machte einen tiefen Eindruck ans meine Gedanke»—ei» Räuber aus Noth —ach wie fällt der Meusch iu Versuchung !- Ich »lachte» meine» Weg fort »»d langte bald in meinem lieben Orte an. Ich ging jetzt i gleich »ach »leiucm alten Vatersitz »m mein ! Freund Holler zu sehen, an der Thür klopfte ich, und mir wnrde sie durch eiu hübsches j Mädckeu geöffnet, sie willkommte mich herein zn treten, ich erkundigte mich nach ihrem Va ter und ihrer Mntter, "sie antwortete ihre Mlitter sei gestorben und der Vater sei in der Nebeustube—ach, dachte ich, ist meine Scinve ster Margaret gestorben !—mit schwerem Ge müthe trat ich iu das Nebenzimmer, allein hier saß ein ältlicher Mann, er stand auf und bot mir einen Stuhl an—ich erkundigte mich nach dem Hansherrn, Heinrich Holler, er sag test sei der Hausmeister —er wohne erst seit einem Jahre in dem Hanse—er'sei ein Fremd ling in dem Orte. Ich verließ das Haus, »nd lagerte in dieser Nacht in einem Wirths hause, bei meinem alten Freund Bauer. Der Stl'laf vergieug i» Ahne» —die Wirthin war meine Tante, die erste Gelegenheit wnrde jetzt benutzt um mich »ach meiner lieben Schwe ster zn erkundigen. Meine Tante sah mich mit thränenvollen Angen an, und seufzte: — "arme Margaret—ums Himmels Willen last mich von ihr hören, meine theure Tauti» !" —"Ja, Wilhelm" sagte sie, niisere Margaret ist i» tiefe Armuth versunken, mit ihrer gros sen Familie —Heinrich that sehr wohl hier in seinen Kanfttmnnsgefchäfte, allein ihm gieng es zn wohl—seine Schmeichler bewogen ihii ! nach der Stadt B g zn ziehen nm sich dort in seinem Geschäft niederzulassen, etliche Jah ren gieng es sehr gut, er wurde nnn nach dem Spieltische gelockt n, sogleich auch dem Trün ke ergeben, »nd bald fieng er an in seinem Geschäfte z» fehlen, —»nd das nächste welches folgte war, daß sein ganzes Eigenthum als Opfer seiner eigenen Thorheit fiel! "Führe mich zu ihr, ich kann nicht ruhen, bis ich sie sehe." Meine alte Freundin machte sich nun bereit um mich an ihre Wohnung zu führen, welches iu einem entlegenen Theile der Ge gend war, —nach einer Stiinde kamen wir an eine arme Hütte wie meine Freundin sagte, "hier wohnt unsere Margaret" nnd ihr Jos sen die Thränen ans den Augen, und sie wen dete sich auch zugleich wieder um, uud gieng nach ihrer Heimath znrnck—hier stand ich ei ne Weile stumm und wußte mich kaum zu er halten, allein ich faßte Muth, gieng nach der Hnttcnihüre nnd taumelte herein und wußte selbst uicht wie,-ein armes abgezehrtes Weibs-, bild bot mir ein Stnhl und ich sank darauf nieder—ich konnte meine Gefühle kaum be- meistern "armer Fremdling," sagte die Frau, "sie sind sehr abgemattet, aber meine armen Umständen erlaube» es mir nicht ihnen Erfrischung vorzustellen". Dies war Mar- > garet ich erkannte ihre Stimme, ihre kleinen Kinder waren alle aus Schrecken in einer! Stnbcnecke verborgen. Jetzt erkannte mich Margaret, sie sank darnieder in Ohnmacht— die Kinder schrie», uud ich spritzte ihr Waßer auf die Wangen nnd sie erholte sich anch bald während dieser Zeit taumelte ein Mau» blind voll besoffen herein in die Stube, das älteste der Kinder schrie "Vater hast du etwas zn essen für uns .'"—ach, mein Gott, konnte ich meinen Augen trauen der nämliche Mann der mich den Abend zuvor zu beraube» drohte ! Ich brauche meinen Leser nur zu sa gen, daß ich den alte» Familiensitz wieder kauft» in dem Städtchen A nnd"dort wie der Heinrich in Geschäfte« einstellte.— G,.. Nach einer deutschen Zeitung starb vor Kur zem in dem Dorfe Felsoe Foerock in Tran fylvanien ein Baner, Namens Terebesi, in dem hohen Alter von ,35 Jahren. Er war immer gesund und arbeitete noch knrz vor sei ueui ? i>dc im Aklk (AuS dem ?lork Herald.) Eine deutliche «nd nutzbare Predigt. Tert -—"Bezahlet den Drucker." Diese Worte, meine Leser, werdet Ihr mit leuchtenden Buchstaben unter den Editorial- j Artikel» einer Zeitung finden. Sie sind an eine gewiße Classe von Subscribenten gerich tet, die man "Delinquenten" nennt, weil sie schon lange des Druckers Zeitung wohl erhal ten, obgleich kurz, von bedeutnngvollem In halt,— er enthält eine ernstliche Ermahnng an die Subscribentcn, eine lang vcrnachläßig te und vielleicht gar vergessene Pflicht zn er füllen, »nd man darf hoffen, daß alle Delin quenten einer so vernünftigen Forderung un gesäumt Genüge leisten werden. Zur Beleh rung solcher indefien, die nie über den Inhalt des TerteS nachgedacht oder ihn gänzlich ans dem Gedächtniß vorlore» haben, bitten wir, niis die Aufmerksamkeit aus auf die folgende "dkiitliche nnd nutzbare" Darlegung. 1. WaS solle» die «-»bscribente» dem Dr»- ckcr bezahlen ? 1. Bazahlet ihn nicht blos mit Dank.— Er wünschet zwar allerdings den Dank der Subscribenten zu erhalten, aber er bedarf hauptsächlich etwas "wesentliches" Substan tielleres. 2. Bezahlet ihn nicht mit Lästerung Diese Mnnzsorte, so freigebig sie anch fallen, nnd in wie großer Menge man sie anch er halten mag, kann doch durchaus nicht die Ge schäftseinrichtung im Gange halten und noch weniger die Bednrsnisse der Familie des He rausgebers befriedigen. 3. Bezahlet ihm dagegen, waS Ihr ihm schuldet, nämlich Geld ! Ueberleset die Be dingungen der Zeitung. Da stehet ja nicht so vielen Dank, oder so große Lästern n g per Annnm, sondern es heißet ausdrücklich : "Ein Thaler deS JahlS." Hier müssen wir jedoch ein Wörtchen zur Warnung einschieben, nnd eine» Wink gebe» Denen, die ihre Pflicht „den Drucker zu be zahlen" bereits kennen, lind zwar : 1. Schicket ihm kein Geld, daS selbst in Euerer Nachbarschaft nicht tangt. Wir fürchten, daß dieses schon oft der Fall gewe sen ist, 2. Schicket ihm keinö kleine Bills, wenn die Schuld eine große ist ; den» daS Post geld, ivelches der Drucker alsdann zn bezah len hat, nimmt einen guten Theil der Schnld weg und dies wäre gieich— Sechs Ein-Tha lcrbills kosten dem Drucker Sl 12 Postgeld ! Daher ist der wohlgemeinte Rath der : Sen det die größten und gewichtvollsten Bills, die die Sache verlangt; oder »och besser be zahlet das Postgeld selbst, insbesondere wenn Ihr kleine Noten schickt. —Hoffend, daß Ihr nnn willig seid, den Drucker zu bezahle», fahre» wir fort z» »utersucheu 2. Die Zeit wauu zubezahle». 1. Wartet nicht ein halb Dutzend Jahre laug; denn es möchte Euch alsdann gar zn schwer fallen, die Summe auf einmal zusam men zu bringen, welche Ihr alsdann zu be zahle» habt. 2. Verspart eS nicht, bis Ench der Dru cker ein halb Dntzend mal daran errniiirrt hat; den» dieses möchte nicht sehr "Eueren Credit erhöhen." 3. Auch schiebet die Bezahlung nicht auf, bis sie fallig ist; denn eS könnte leicht der Fall sein, daß Ihr alSdann die Mittel dazu nicht hättet, und die Schuld sich vergrößerte. Deshalb 4. Zahlet im Voraus. Dieses ist die leichteste und wohlfeilste Art, um sich die Zei tung zu verschaffe», nnd gewährt Ench bei». Lese» derselben großes Vergnügen. Dann könnt Ihr Euch hinsetze« nnd dem behaglichen Gedanken Raum gebe», daß die Zeitungkein geliehenes oder erbetteltes Gut ist, soiidern Euer Eigenthum. Und wenn die Delinquen ten des Subscribenteu-Geldes wegen an den Pranger gestellt, oder ihrer Nachlässigkeit und Gleiibgültigkeit wegen tüchtig "getrof fen" w.rdeu, so lohnet Euch das frohe Be wußtsein, daß Ihr durchaus nicht zu deren Zahl gehört. 3. Gründe, warum die Subscribenten den Drucker bezahlen sollten. 1. Der Betrag ist eine Schuld, welche sie gemacht haben, uud die sie deswegen nach gewöhnlichen Gerechtigkeits - nnd Ehrlich kcilSbegriffen tüchtig zn bezahlen verflichtet sind. 2. Der Drucker hat es verdienet durch Mühe uud Arbeit, bei Tage »nd bei Nacht, villeicht Jahre lang, um seiner Subscriben ten willen. 3. Drucker haben "Fleich nnd Blnt," und können so we»ig vom Wind nnd Wetter leben wie ihre Subscribenten. 3. Die Geschäftseinrichtung kostet zu alle» Zeiten, insbesondere aber jetzt "Geld", nm die Ansprüche, die gemacht werden, zu befriedigen. 3. Die Geschäftseinrichtung muß sich auf lösen, wenn nicht die zusammenhaltende Sub sistanz durch pünktliche und schnelleßazahlnng genährt wird. Dieses Alles betrachtend, fühlt Ench denn aufgemuntert. Eure Schuld in gutergaugba rer Miinze auf's schnellste zu entrichten, nnd Ihr werdet unter den Eoitorial - Artikeln nicht mehr mit leuchtenden Buchstaben zn le sen finden. Bezahlet den Drucker. Wir finden im "Green Bah Repnblikan" vom 10. September folgende Bemerkungen: Einwanderung inGreeußay. —Das Dampfschiff Columbus traf a>» letz ten Dienstag Morgen hier ein, und brachte 2 bis SW Emigranten, meistens Deutsche. Der Capitän war berichtet, daß noch etwa I(i(1 andere auf dem Wege »ach B»ffalo sei en, weshalb er daselbst '24 Stunde» länger wartete, als er anfänglich beabsichtigte, i»n sie »litzttnehme». Aber sie trafen nicht zeitig genng ein, nm diese Fahrt des Bootes zu be nutzen. Diejenigen, welche hier ankamen, drucken ihre höchste Zufriedenheit mit dem Ansehen des Landes, dem Charakter des Bo dens, und der Aufmerksamkeit »,>o Freund lichkeit aus, welche ihnen die Bewohner z« erkenne» geben. Anstalt ein dürr e s Land zu finden, sehen sie, daß das Land mir der Bebauung bedarf, um der Garten des We stens z» werden ; statt eines nugesnuden Eli-, mas, finden'sie, daß eS anfder ganzen Erde keine gesündere.Gegend geben kaun, und statt der "ans Milwankie verbannten Verbrecher," finden sie ehrliche, gutherzige, und gastfreie Bctrchner. Wir bkwillsrnmir» sie jzi Hrc WM daß sie den Tag nie dem sie es bereuen, ihr Geburtsland verlassen, nnd sich in den Wildnissen Wisconsins angesiedelt zu haben. Pipe Village. Dies ist der Name einer Ansiedlung, ungefähr 43 Meilen von Green Bay, zwischen,ManschesterZ »nd Fond dn Lac. Es ist keine Stadt, sondern eine Niederlassung von Banern. Sie stößt östlich an den Winebago See, und ist, wie wir zu behaupten wagen, ein so schönes Landbanland als irgendwo gefunden werden kann: Boden von der besten Onalität, überreichlich verse hen mit Quellen von reinem nnd gesundem Wasser. Diese Lokation scheint besonders der Anziehungspunkt deutscher Emigrauten zn sein. Viele derselben haben sich ihre Land güter bereits ausgesucht, und alles Ernstes Hand an's Werk gelegt. Sie kaufe» nicht allein Land von der Regierung, sondern auch von denen, die an diesem Orte vor etwa 3 Jahren den Landbau begannen, nnd wir er fahren, daß vor einigen Tagen mehrere Deut sche eine Farm kaufte», wofür sie 43(10 Tha ler bezahlte». Dies scheint eine große Sum me für eine Farm, wenn man weiß, daß der Acker für 1 Thaler und 23 Centö gekauft weroeu kann ; aber die Oertlichkeit, nnd eine ! Menge anderer Vorzüge machen diese, so wie einige andere ganz besonders werthvoll. .Hannover Gazette. Um sich einen Begriff von den Gesiiinnn-i gen nnd den Sitten des schönen Geschlechts a»S dem sechzehnten Jahrhundert zn machen, stehe hier folgendes kleine Gefchichtchen : Im Jahrel34(l sagte Heinrich von Bülow auf Parum de» Bürger» von Güstrow Fehde an. Sie hatten sich einer alten Abgabe entziehen wolle», die sie entrichte» mußten, wenn'sie ih res Handels wege» durch Parum reiseten, — Bülow hatte sie schrecken wollen und glaubte, daß sie um der Fehde zu entgehen, sich wohl z»m Ziele legen würden ; allein die Bürger , Güstrows waren reich nnd muthvoll. Sie glaubte» der Gewalt mit Gewalt begegen zn können, «nd »ahme» die Fehde an. An dem, im Absagebriefe bestimmten Tage rückten 7(1 bewaffnete Männer anö Güstrow nnd kamen vor Parum. Büiow hatte in der Geschwin digkeit seine Verwandten aufgeboten. Da sich indessen die sämmtlichen Bulows nicht stark genug glaubte», diesen 7V gnt bewaff nete» Bürger» widerstehen z» könne», so kam man nach reiflicher Erwägung darin ülerein, daß sie sich insgesammt nach Zibnbl zurückzie he» müßte». Schon wollte man diesen Ent schluß ausführen, da trat die Gemahlin Hein richs hervor und schalt die Ritter insgesammt ! für feiges Lumpenpack. "Det > grote Mnl hebben fe wol avcrest Hert in Liwe ! hebben sie nich, Staht wie Mannsvolk nnd lopt nich wi di Hunne." Und so berief sie die Einwohner des Dorfs, bewaffnete sie mit Forken, Sensen nnd Gabeln und rückte an der Spitze derselben, indem sie ihren Mann zur rechten nnd ihren Sohn zur linken Hand stellte, gegen Güstrows Bürger au. Eine Bauersfrau, deren jnnger Mann ebenfalls mit mnßte, wandte sich zagend an sie und stellte vor, daß die Knstrower viel zn stark wären uud sie gewiß übermannen wurden.— Aber Bnlow's tapfere Hansfran antwortc te: "Dat di de Düwel in Bnck fahr ! Wag ick meinen Kerl, so kannst dn dinen ock wagen. Man, immer vor. Komm helpe mit dodschla gen." Die Ritter schämten sich, sie kehrten schnell nm nnd ein vollständiger Sieg wurde erfochten. Die Güstrower verstanden sich znr Fortsetzung der Abgabe und die Fehde wurde ausgetragen. Ein Reisender, der von Großkairo kam, »nd in einer Kiste eine Mumie bei sich hatte gieng von Folltaineblean mit dem Marktschiffe nach Paris uud vergaß die Kiste. Die Zollbedieu« teu öffneten sie nnd machtern Lärm, weil sie die Mnmie für einen Ermordeten hielten nnd meldete» die Sache sogleich bei den Gerich ten. Es erschien ein Commissarius «nd Cchiriirgus ; beide waren nicht klnger als die Zöllner, »lachten ihr visum rosiertum, nnd der Körper ward öffentlich ausgestellt, ob er von sciueu Verwandten oder andern vielleicht erkannt würde. Alles war unter dem Volke in Aufruhr,«, man erzählte sich Mordgeschich ten, immer eine ärger als die andere. Anf ein mal kam der Eigeiithnmcr der Mumie mit der Post zurück und forderte feine vergessene Kiste. Er staunte nicht wenig, da er in Ver haft genommen wnrde, und »och mehr, da er nie eigentliche Ursache vernahm. Das Ver hör fiel ziemlich lächerlich »nd beschämend ans »nd der Commissar mir dem Chirurges wünschten sehr, daß der Reisente eine andere Straße gezogen wäre. Zum Glück hatten sie sich nicht an der Mumie vergriffen, sonst würden sie ihre Unwissenheit theuer bezahlen müssen. Unglücksfälle. —Am Dienstag Nachmittags wurde iu der Nähe von Port Clinton die mit Kohlen beladen?» Karren durch einen anf dem liigelweg liegende» Ge genstand von der Bah» abgesprengt, wodurch zwei Mensche» ihr Lebe» verloren, deren Na men wir nicht erfahren konnten. Eines Tages voriqer Woche ertrank ein Bootmann in derSchleufe au's WestouS ; er war aus Philadelphia. Am vorletzten Samstag wurden zwei Berg leute, Namens John Cook nnd William Krea,'e in PattouS Kohlenminen bei Clewel len, durch herabfallende Steinkohlen verschü tet, und Ersterer auf der Stelle Letzterer ist mit dem Leben davon gekcnlmen, Ilm Dienstag voriger Woche ging ein Mann Namens Wm, Delang auf der Rte gelbahn von Philadelphia ab, um aus Con fchehockon ein Pferd abznholen. Dort ange kommen weigerte der Ingenieur (ich, den Wa genzug anzuhalten. Delang sprang hinun ter. die Räder schnitten ihm beide Beine un terhalb dem Knie ab, und ob er darüber kommen wird, ist zweifelhaft. t?roton Wasserwerke Das Volk in Nenyork hatte am vorletzter» Freitag ein großes Jubiläum zum Andenken der Vollendung deö ungeheuren Unterneh mens der Wasserleitung. Der Tag war schön »nd ganz z» dieser Feierlichkeit geeig. »et, u. mehr als 4(K>,(KI(I Personen solle» ei« ner Prozeßion beigewohnt haben) welche 5 Meilen lang war n»d 2(10(1 Militär-Perso nen, I,(XX» öffentliche Beamte, olnigefähr 4(X)(1 Ftuerl«tte, izuo Mitglieder der ?em. perenz Clefeilschaft, und 7<>(>(» Handwerker und in flch gefaßt habe» soll. Nri«s von Henry Elay. Hr. H. Clay hat an den Vorsitzer der Whig - Committe» der jungen Männrr in Philadelphia, Hrn. Jacob Ktraiton, am 1». letzter» Monats folgendes Schreiben erlas sen : Lieber Herr ! Ich erhielt Ihr Schreiben, worin Sie mir die patriotischen Ansichten und Absichten der jungen Männer von Philadelphia mit theilen, nnd ich erfülle ihren Wunsch mit wahrem Vergnügen, indem ich die Haupt« gegenstände darlege, die wie ich glaube, die Whigparthei in der Regierung der Berein. Staaten zu Wege zn bringe», ungetheilt wünscht nnd strebt, nämlich: Gutes N a t i o n a l g e l d, das von dem Willen und Ansehen der Nation regn lirt wird. Hinreichend» Einnahme durch Einfnhrz ö ll e, durch welche zugleich der amerikanische Gewerbfleiß beschützt wird. Gerechte Beschränknngder E r e c n t i v g e w a l t, einschließlich der Verhinderung der Ausübung des Vetos. Ehrliche nnd haushälteri sche Verwaltung der Regit?« n n g, wobei den Beamten vollständige Denk sreiheit und Stimmrecht gelassen, aber pas sende Einschränkungen hinsichtlich nnstatthaf tcr.Einmischiinq bei Wahlen gemacht werden. Eine Veränderung der Constitution dahin, daß ein Präsident nur einmal zu dieser Stel le gewählt werden kann. Wenn diese Punkte einmal erreicht sind, so weiden wir, meiner Meinung nach, nicht weiter mit schlechter Verwaltung der Regier ung benachtheiligt werden. Ich bin ehrfurchtsvoll Ihr Freund nnd Diener. Henry C l a y. Erfindung der Knpferstecherknnst. Das man schon in früheren Zeiten der Kiipfcrstccherkiinst sehr nahe war, beweisen die hl'hl gravirten Siegelringe, die eingegra benen Mesetztafeln, die zwei Onychsteiiie, auf welche die Anfangsbuchstaben der zwölf Stämme Israels eingegraben waren; die Gesetztaseln der Griechen nnd Römer, die man mit Farbe bestrich, nnd anstatt der Un terschrift bei den alten Römern auf Pap er druckte ic. Besonders waren die Ouüt-irii der Römer, welche Schriften, Figuren und Laubwerk mit dem Grabstichel in Metall ein gruben, nnd solche sodann mir Schmelzarbeit, Gold oder Silber ausfnllren, der Kupfer stechcrkiinst sehr nahe. Ancii in den Mittlern Zeiten findet man Figuren in Silber einge graben, und daß die Kuxferstecherknnst eine Tochter der Silberstecherknust sie, sieht man daraus, daß die ersten Kupferstecher in allen Ländern Gold- und Silberarbeirer waren. Wahrscheinlich gebührt die Ekre der Erfin dung der eigentlichen Kiipferstechcrkiinst den Deutschen, nnd man setzt sie zwischen die Jah ren l4(K1 bis 144(1. Todesfälle i» einen« Prnnne». Ein höchst bedaurcttswerthes Unglück er» eignete sich in Crawsord Cannly, Ohio, am 29sten September, welches drei Mensche» daS Leben kostete. Ein Kr Augustus Mach old stieg herab in einen Brunnen den er ge graben hatte, »nd ehe er den Boden erreicht batte vorlor er durch de» Dunst die Besinn ung. Seine Fra» lief gleich z» einem nahen Nachbar und rief einen gewissen C> Jacob znr.hülfe, der sogleich in den Brunneu stieg und ans dieselbe Art erstickt wurde. Hr. Charles Scheller stieg danach heruuter »nd hatte dasselbe Schicksal. Sei» Vater George Scheller stieg dann znr Hülfe herab »nd fiel, ebenfalls bewußtlos. Der Brunnen wurde dann durch Feuer vom verderblichen Gas ge reinigt und die Körper herausgenommen.— Alle Anstrengungen wurden gemacht diesel ben wieder zii beleben, aber Alle waren todt, ausgenommen der jüngere Scheller, der sich wieder erholte. A n ek'd o t e.—Kürzlich warf derTodten wagen der immer NachtS die Leichen ans der Pariser Morque auf den Friedhof führt, auf seinem Wege um, die Führer rafften die Leich en, die zum Theil auf das Pflaster gefallen waren, schnell wieder zusammen, und griffen in der Eile einen Betrunkenen mit auf, der ganz bewustlos an einem Ecksteine lag. Als die Fahrt weiter gieng, ertönte ans dem Wa gen ein lautes Geschrei. Der Betrunkene war durch die Stöße des Karrens nüchtern geworden, nnd arbeitete mit Händen und Füßen, uin von seiner unheimlichen Umge bung erlöst zu werden. Anfangs ergriffen die Führer, in dem Wahne, die Todten wür den lebendig, die Flucht, dann ermannten sie sich aber wieder, und faßten Mnth, sich die Ursache des Geschrei's näher anzusehen. — Der Betrunkene hat heilige Gelübde gethan, nie wieder ei» GUs über den Durst zn trin ken. Spekulativ n.—Die letzte belnsti« geiwe Anekdote ans Karatoga lautet so: Ein Gentleman logirte sich in einem Hotel ein, deßen Preise per Woche nur ans 7 Tkaler an gesetzt waren. Er blieb blos 5 Tage nnd er hielt, als er abreisen wollte, eine Rechnung von SIY, die er sogleich berichtigte. Plötzlich fiel ihm ein, daß die Rechnung nicht richtig sein könne, und er fragte den Wirth, ob fei ne Bedingnngen nicht »7 per Woche seien.— "O ja, entgegnete dieser, "aber sie sind blos 5 Tage hier gewesen, und wir rechneu »2 den Tag." "Gut," antwortete der Gast, "so geben Sie mir die 3 Tkaler zurück, und ich will den Rest der Woche noch bei Ihnen blki« ben." Eichhörnchen solle» den Alleghenyfluß hin auf in uugehcurer Menge diese» jzerbst vor handen sein. Eine Jagdparthei i» Clarion Co. schoß vor einigen Tagen 43(1 Stück. Eine Fair. Freitags den Ilten November, nächstens soll am Gasthause von I a nie 6 K l e cku e r (ehemals Dorney's) in Sud - Wheithalk Tanuschip, Lecha Caunty eine Fair stattfin den, wobei alle Arten Belustigungen, als wie zum Beispiel Räsreiten, For>Ehäk uud so weiter mit anzusehen sind. Die "Harrison Guarden," "Lecha Artille risten," di.' Emanser Musikbaude, und über haupt alle Freiwillige Compagnien in der Uni. gcgend,—«nd alle Bürger inobesondere, sind freundschaftlich, mit ihren Rennpferde» und Jagdhunden, eingeladen beizuwobiien. lanies Kleckner. nq—ijij,
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